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Re: Rhabarber:Aus Obst wurde Gemüse
top111 - 29.04.2006, 08:58Rhabarber:Aus Obst wurde Gemüse
Rhabarber:Aus Obst wurde Gemüse
Von April bis Juni ist Rhabarber-Saison: Rhabarber gehört zu der artenreichen Familie der Knöterichgewächse. Bis vor 5.ooo Jahren gab es ihn nur als wild wachsende Pflanze. Obwohl der Rhabarber über Jahrtausende als Heilmittel gegen Darmträgheit eingesetzt wurde, entdeckten unsere Vorfahren seine Qualitäten als Nahrungsmittel erst im 18. Jahrhundert. Dies lag wohl daran, dass in den Blättern Oxalsäure konzentriert enthalten ist. Da Süßmittel lange Zeit unbekannt waren, war der Rhabarber vor allem sauer und somit für die Ernährung nicht besonders attraktiv.
Die leuchtend roten Rhabarberstangen werden jetzt in Läden und auf Wochenmärkten angeboten: Wie die LWK Nordrhein-Westfalen mitteilt, gelten die dekorativen Stauden botanisch zwar als Gemüse, werden aber meist wie Obst zu Marmelade, Gelee, Kompott oder anderen Desserts verarbeitet. Das Stangengemüse wird erst nach dem Kochen gezuckert. Eingeschlagen in ein feuchtes Tuch halten sich die Stangen einige Tage frisch. Tiefgefroren ist er ein knappes Jahr haltbar. Daher lohnt es sich, einige Portionen einzufrieren, um später Konfitüren und Fruchtgrützen damit zu bereichern.
Die unterschiedliche Färbung des Stiels gibt Aufschluss über den Geschmack. Grünstielig mit grünem Fruchtfleisch: Besonders sauer, für Marmeladen und Kompott geeignet. Rotstielig mit grünem Fruchtfleisch: Weniger sauer, leicht herber Geschmack, für herzhafte Gerichte und Kuchenfüllungen. Rotstielig mit rotem Fruchtfleisch: Feines Himbeeraroma, besonders mild, für Grütze und Obstsalat. Hellrotstielig mit rosa Fruchtfleisch: Im Treibhaus vorgezogene, besonders zarte Stangen mit mild-säuerlichem Geschmack.
Rhabarber ist sehr kalorienarm, aber umso reicher an Vitamin C und Vitamin A sowie Mineralsalzen: Die Stangen sollten jedoch nicht täglich genossen werden, denn die in ihnen enthaltene Oxalsäure gilt als Kalziumräuber. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland etwa 6oo Hektar Rhabarber angebaut.
Re: Rhabarber:Aus Obst wurde Gemüse
top111 - 29.04.2006, 08:59Rhabarber: Gemüse für Kuchen und Dessert
Rhabarber: Gemüse für Kuchen und Dessert
Eine dankbare Gartenstaude, der Rhabarber, wartet nur darauf, dass der Boden nicht mehr gefroren ist und die Temperaturen steigen. Sie erleichtern der Pflanze den Neuaustrieb, wenn Sie eine Pflanzfolie darüber decken, die den Boden erwärmt. Die Folie sollte so aufgelegt werden, dass sie fest im Boden verankert oder eingegraben ist, nach oben muss sie jedoch viel Spielraum haben, um die schiebenden Stiele nicht zu beengen. Der früheste Zeitpunkt für diese Maßnahme liegt nach der Schneeschmelze.
Im frostfreien Boden werden die Reservestoffe aus den dicken, unterirdischen Rhizomen mobilisiert, die jungen Blätter mit den langen Stielen wachsen zusehends und die erste Ernte liegt nicht mehr weit. Bereits ab Ende April können Sie dann die Stiele dieses Gemüses als Kompott oder Kuchenbelag auf den Tisch bringen.
Die Beliebtheit von Rhabarber beruht auf seinem fruchtigen, erfrischenden Geschmack. Der hohe Anteil an Apfel- und Oxalsäure erzeugt außerdem eine verdauungsfördernde Wirkung. Nieren- oder zuckerkranke Personen sollten allerdings keine großen Mengen Rhabarber verzehren.
Als tiefwurzelnder Vertreter der Knöterichgewächse gedeiht Rhabarber am besten auf mittleren bis schweren, gut mit Humus versorgten, wasserhaltenden Böden. Bodenverdichtung und Staunässe wird aber von dieser wasserbedürftigen Pflanze nicht vertragen. Daher muss die Pflanzstelle tiefgründig gelockert werden. Falls Sie zukünftig gern eigenen Rhabarber ernten möchten, haben Sie gegenwärtig die Gelegenheit, Jungpflanzen im Gartenhandel zu erhalten.
Rhabarberstauden benötigen zur richtigen Entfaltung rund 1 qm Standraum. Im Mai entstehende Blütenknospen bricht man heraus, denn sie entziehen der Pflanze unnötig Kraft. Die Ernte endet wie bei Spargel an Johanni [24. Juni], weil zum einen im Sommer die Oxalsäurewerte unerwünscht hoch ansteigen, zum andern die Staude sich ungestört weiter entwickeln soll.
Für die ausreichende Versorgung mit Nährstoffen während des Sommers ist eine Düngegabe [zum Beispiel Kompost] förderlich. Sehr große Exemplare können im Oktober geteilt werden. Eine gut gepflegte Rhabarberstaude bereitet über viele Jahre hinweg Freude.
http://www.lwg.bayern.de
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