Blutsverwandt

Maya und Domenico
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    Re: Blutsverwandt

    Grinsekatze - 28.01.2009, 17:21

    Blutsverwandt
    Hallihallo! :D

    Naja, ich habe eine neue Geschichte angefangen (ich werd an der anderen schon noch weiterschreiben, aber Alltagsstories zu schreiben, macht immer m meisten Spaß) und die wollte ich mal reinstellen und wissen, was ihr davon haltet :wink:

    In der Story gehts um ein Mädchen namens Maggie und - sagen wir mal - etwas außergewöhnliches Beziehungshickhack :)

    Ich weiß halt nicht, ob das interessant ist oder so ...
    Würd mich über Kommis voll freun!!
    :runterdrueck: :ja:



    Re: Blutsverwandt

    Grinsekatze - 28.01.2009, 17:24


    Also, hier kommt einfach mal der Anfang:

    Prolog

    Ich kann das einfach nicht glauben! Warum um alles in der Welt muss so etwas immer mir passieren?! So etwas Vertracktes, Verwirrendes – kurz gesagt, so ein Problem, das die Welt aus den Angeln hebt – oder zumindest meine Welt! Eins, das mir Herzklopfen bereitet ... und mich mordswütend macht! Ich könnte dieses Papier zerreißen, ich könnte die Wände hochgehen, ich könnte ... mich seufzend auf mein Bett werfen und mir die rosarote Brille wieder aufsetzen. Wie kann ein Vertreter des männlichen Geschlechts nur so toll sein? Und wie kommt es, dass er auch noch etwas für mich empfindet? Das kann doch nicht ... Nein, das kann nicht sein, das darf nicht sein! Kein Mädchen dieser Welt verliebt sich in seinen eigenen Cousin!! Ja, bin ich denn bekloppt geworden?! Hallo, wir sind verwandt!
    Okay, er ist nur mein Cousin zweiten Grades, aber trotzdem ist gewissermaßen ein Viertel meines Blutes identisch mit einem Viertel seines Blutes – tja, blutsverwandt halt!
    Kann Gott das denn wirklich wollen? Kann er mich einerseits so glücklich machen, indem er einen Jungen etwas für mich empfinden lässt (nachdem das sonst nie der Fall war, siehe Simeon), und andererseits so unglücklich, weil es praktisch unmöglich ist? Eigentlich ist es sogar widerlich! Aber andererseits ...
    Wer hat eigentlich behauptet, dass Verliebtsein wunderschön ist? Wetten, der Typ hat selbst nie jemanden geliebt? Von wegen Schmetterlinge im Bauch, in mit tobt ein ganzer Hornissenschwarm! Und das tut extrem weh. Vor allem der Gedanke an Verantwortungsbewusstsein – autsch! Kann ich das eigentlich machen? Können wir das eigentlich machen?
    Ob er momentan dasselbe denkt? Hat er Schuldgefühle? Ob er sich wohl schämt?
    Der Gedanke tut noch mehr weh, als mir selbst meine Unvernunft vor den Kopf zu knallen.
    Am liebsten würde ich gar nicht denken. Nur an eine Sache, an das, was vorhin ...
    Aber Moment mal! Ich greife viel zu weit vor. Wenn ich meine Gedanken ordnen will, sollte ich vielleicht mal von vorne beginnen. Vielleicht komme ich dann ja wieder runter. Oha, ich denke ja richtig vernünftig. Kann es sein, dass ich trotz des Riesenschlamassels irgendwie ein bisschen erwachsener werde?
    Na, wie gesagt, ich werde von vorne beginnen. Wann hat es noch mal angefangen?
    Ach ja ...


    Kapitel 1

    1. Tag

    „Hast du auch wirklich alles eingepackt?“, fragte meine Mutter. „Kulturbeutel, Unterwäsche für zehn Tage, Regenjacke, deine Bibel ...?“ Sie hatte hektische Flecken im Gesicht, wie immer, wenn sie aufgeregt war.
    „Ja, Mama“, erwiderte ich gedehnt. Dass sie immer diesen Stress machen musste. „Hältst du mich für so verpeilt, dass ich meine Unterwäsche vergesse?“, fragte ich etwas genervt.
    Sie legte den Kopf schief und sah mich an. Ein leises Lächeln umspielte ihre Lippen. „Wenn ich ehrlich bin, ja“, sagte sie amüsiert.
    Ich seufzte, doch ich musste auch lachen, als sie mich kurz an sich drückte und mir einen Kuss aufs Haar gab. Sie hatte ja nicht ganz unrecht, ich stand wirklich selten mit beiden Beinen zugleich auf dem Boden der Tatsachen.
    „So gut denkst du also von deiner einzigen Tochter“, sagte ich gespielt entrüstet und grinste.
    „Tja, ich weiß wirklich nicht so genau, ob ich dich für ganze zehn Tage unbeaufsichtigt lassen kann“, antwortete sie lächelnd und ich war mir nicht sicher, ob sie das nicht auch ein bisschen ernst meinte.
    „Na, hör mal, unbeaufsichtigt? Auf der Freizeit sind mindestens sechs Betreuer dabei!“
    „Ja, und mindestens 40 Jugendliche, wobei die Hälfte davon auch noch Jungs sind ...“ Meine Mutter strich sich durch ihr dunkelblondes Haar. „Also, ich weiß ja nicht, ob das so gut ist.“
    „Mama“, sagte ich mit einem Blick, der ihr ganz deutlich zeigte, was ich von dieser Ansicht hielt. „Keine Angst, ich werde dir schon kein Enkelkind mit nach Hause bringen.“
    Sie lachte. „Ja, ist ja gut, ich glaub dir ja, dass du immerhin ein klitzekleines bisschen Verantwortung zeigst.“ Sie zeigte mit Daumen und Zeigefinger einen etwa Zweizentimeterabstand. „Und da es eine christliche Freizeit ist, rechne ich auch bei den Betreuern mit ein wenig Sinn für Anstand.“ Sie zwinkerte.
    Ich grinste. „Na dann ...“ Ich wechselte die große Umhängetasche von der rechten auf die linke Schulter. Ich hatte eindeutig zuviel hineingepackt – sie war so schwer, dass ich mich fühlte, als würde die eine Hälfte von mir förmlich in den Boden gedrückt werden.
    Jemand tippte mir an die Schulter. „Mach mir ja keine Dummheiten, klar?!“, ermahnte mich mein Bruder Nick mit ironischer Stimme – besser gesagt, mit seiner Stimme, denn er sprach sozusagen fließend ironisch. Ich lachte ihn an. „Bleib locker, Bruderherz, ich werde dich schon nicht blamieren.“

    „Na, da bin ich ja froh“, entgegnete Nick und seine Mundwinkel zuckten. Er war achtzehn, also etwas mehr als ein Jahr älter als ich, und hatte uns stolz wie Oscar mit seinem Uraltgolf hierher zum Bahnhof gefahren, weil unser Vater einen Kundentermin hatte und es nicht geschafft hatte. Er hatte sich bereits vor dem Frühstück von mir verabschiedet.
    Ich hatte auch beinahe den Führerschein, mir fehlten nur noch ein paar praktische Stunden und natürlich die gefürchtete Prüfung sowie mein siebzehnter Geburtstag, der erst in fünf Tagen, also mitten in der Freizeit war. Vielleicht fiel es meiner Mutter auch deshalb so schwer, mich gehen zu lassen. Klar, das „Loslassen“ der Kinder ist nie einfach, das kennt man ja. Aber wenn die Tochter dann auch noch den Geburtstag lieber mit fremden Jugendlichen als mit der eigenen Familie feiert, ist das doppelt so schwer, das kann ich ja verstehen. Deshalb erhob ich jetzt auch keinen Einspruch, als sie mich wieder an sich drückte und mir mit ihrer Umarmung fast die Luft nahm.

    „Ach, Kind, ich werde dich ja schon ein bisschen vermissen“, murmelte sie. Auch das „Kind“ wollte ich ihr mal nachsehen.
    Nick dagegen fasste ihre Arm und löste sie von mir. „Mama“, sagte er vorwurfsvoll, „sie ist für zehn Tage mit anderen Jugendlichen in einem Ferienlager in Holland und trampt nicht nur mit einem Rucksack bewaffnet einsam und allein durch Kanada.“



    Re: Blutsverwandt

    Angi90 - 28.01.2009, 18:07


    hey, der anfang klingt mal nicht schlecht! =)
    vorallem der bruder mit dem golf gefällt mir! ;-)
    nein, bin mal gespannt was in diesem ferienlager so alles passiert! =)

    lg



    Re: Blutsverwandt

    noname - 28.01.2009, 19:57


    Gefällt mir auch sehr gut!!! Bin gespannt auf mehr ;)



    Re: Blutsverwandt

    bookwriter - 28.01.2009, 21:33

    ...
    is doch ein guter anfang...weiter so



    Re: Blutsverwandt

    oXo_Fantasy_princess_Oxo - 29.01.2009, 00:07


    Ja ich finds auch voll kuhl geschrieben, du kannst echt gut schreiben, ihr alle könnt ds! Aber mir gefällt bei dir auch ds du so schöne Wörter benutzt, also die schon erfahrener klingen, du solltest unbedingt weiter schreiben!!

    Lg Ines :D



    Re: Blutsverwandt

    claudi - 29.01.2009, 10:59


    ja genau...



    Re: Blutsverwandt

    Ticktackgirl - 30.01.2009, 16:07


    Des is echt voll schön! Weiter so!!!!!!!!!!!!



    Re: Blutsverwandt

    Grinsekatze - 31.01.2009, 01:05


    naja, ich hab den anfang ein bisschen verändert - durch den prolog bekommt das ganze ein etwas anderes gesicht, irgendwie gefiel mir das ganz gut, so zum interesse wecken oder so ;) ... weiß aber nicht so richtig ob das gut ist ...

    ein nächster teil kommt aber demnächst, wenn ihr wollt :lach062



    Re: Blutsverwandt

    noname - 31.01.2009, 10:11


    Auf jeden fall wollen wir (also ich jedenfalls ;) ) Der Prolog hat es voll verbessert, macht noch neugieriger!



    Re: Blutsverwandt

    Schnuffi - 31.01.2009, 13:50


    WEITER WEITER WEITER!!!!!



    Re: Blutsverwandt

    claudi - 31.01.2009, 14:03


    ja wirklich bitte



    Re: Blutsverwandt

    Angi90 - 31.01.2009, 14:39


    also ich finde es schade, dass du im prolog schon so viel verrätst!
    aber egal! bin trotzdem gespann wie es weiter geht! =)

    lg



    Re: Blutsverwandt

    Grinsekatze - 31.01.2009, 18:30


    ja, deshalb war ich mir halt nicht sicher, ob ich das schreiben soll - ob das dadurch neugieriger macht oder n bisschen die luft rausnimmt ... aber ich stell mir halt vor, angenommen, man hat ein fertiges buch in der hand, dann wird die pointe ja auch oft vorweggenommen und man weiß eigentlich schon, was passiert ...
    allerdings wirds auch noch n bisschen komplizierter werden, so wie ich mir das vorstell, also so isses nicht ... ;)

    auf jeden fall riesengroßes dankeschön für die kommis, hab mich voll gefreut!!!! :D



    Re: Blutsverwandt

    Grinsekatze - 31.01.2009, 18:35


    dann kommt hier gleich mal ein neuer teil: (hoffe, es gefällt euch)


    „Ja ja, du hast ja recht“, seufzte unsere Mutter und fuhr sich wieder mit den Händen durch die Haare.
    Mein Vater war auf dem Gebiet wirklich einfacher als Mama. Er sah das Ganze locker und er war es auch gewesen, der sie überredet hatte, dass ich teilnehmen durfte.
    „Schatz“, hatte er sanft gesagt. „Maggie wird siebzehn, sie ist also fast erwachsen – warum soll sie da nicht einmal alleine weg?“ Ich hatte das mit vehementem Kopfnicken bestätigt.
    Andere Mädchen in meinem Alter fuhren schon ganz alleine mit der besten Freundin in Ur-laub, teilweise sogar auch mit ihrem Freund. Warum sollte ich dann nicht auch endlich mal alleine länger als eine Woche von Zuhause weg sein? Freizeiten gab es sogar schon für Sechs-jährige ...!
    So wurde die Sache also beschlossen und meine Eltern meldeten mich an. Nick war glaube ich auch ganz froh, mich in den Osterferien los zu sein – schließlich wollte er auch mal mit unseren Freunden alleine sein.

    Das war sowieso ein verrückter Punkt in meinem Leben: mein Bruder und ich hatten den selben Freundeskreis! Wir gingen beide in einen Jugendkreis, der von unserer Gemeinde or-ganisiert wurde und ich konnte nie unter anderen Leuten als unter Christen wirklich gute Freunde finden. In der Schule kam ich zwar gut mit allen klar, aber man kann keine Seelen-verwandte finden, wenn man nicht die gleiche Lebensgrundlage hat.
    Nick ging es genauso und deshalb unternahmen wir beide eigentlich alles mit den Jugendli-chen aus unserer Gemeinde zusammen. Das war aber gar nicht so schlimm, denn ich verstand mich echt gut mit ihm. Vor allem, weil er neuerdings auf meine beste Freundin Sara stand und ich ihr davon keinen Mucks erzählt hatte. Seitdem war seine Achtung mir gegenüber um eini-ges gestiegen und unser Verhältnis hatte sich deutlich verbessert, auch wenn ich hier und da einen Seitenhieb nicht unterdrücken konnte.
    Andererseits war Sara natürlich auch ein Grund, warum er mich gerne mal loswerden wollte – normalerweise hingen sie und ich nämlich ständig zusammen und dass man keine Gefühle zeigt, wenn die eigene Schwester daneben steht, ist ja klar.

    Aus den Lautsprechern drang nun knackend eine Durchsage, die so nuschelnd gesprochen wurde, dass sie keiner verstand. Konnte unser Staat nicht mal in neue Lautsprecheranlagen investieren, anstatt immer nur für die Abrissbirnen an den Schulen zu bezahlen?
    Kurz darauf fuhr mein Zug ein. Es gab verschiedene Treffpunkte, von denen aus die Frei-zeitteilnehmer zum Zielort fahren konnten beziehungsweise zu dem Ort, von dem es mit dem Bus weiterging. Köln war einer dieser Treffpunkte.
    Ich sah mich kurz auf dem Bahnsteig um und fragte mich, ob ich unter den vielen Reisenden, die gerade in den Zug einstiegen, überhaupt ein paar Leute von der Freizeit finden würde oder ob ich die ganze Zugfahrt über alleine lesend oder schlafend in einem Abteil hocken würde. Allerdings war ich eigentlich nicht zu schüchtern, um fremde Leute anzusprechen – ich konnte mich ja einfach durchfragen, bis ich jemanden fand. Eine Zugfahrt ist schließlich wie geschaffen, um jemanden kennen zu lernen und es konnte nicht schaden, schon vor der Ankunft einen Freund beziehungsweise eine Freundin zu finden.
    Ich umarmte meine Mutter noch einmal und gab ihr einen Kuss auf die Wange, dann schlang ich die Arme um Nicks Hals und sog seinen Geruch ein. Man konnte vieles über meinen Bru-der sagen, aber ganz bestimmt nicht, dass er schlecht roch. Ich hatte in all den Jahren nicht herausbekommen, wie er das machte, denn das Parfum allein, dass er benutzte, konnte be-stimmt nicht so toll riechen.
    „Mach’s gut, Schwesterchen“, murmelte Nick in meine lange blonde Haarmähne.
    „Grüß Sara von mir“, neckte ich ihn und zwinkerte ihm zu. Er verdrehte zwar die Augen, aber in seinen Wangen zeigten sich trotzdem seine typischen Grübchen. Mit einem Grinsen schnappte ich meinen Trolli, wechselte die Umhängetasche wieder auf die rechte Schulter, drehte mich um und hievte alles die beiden eisernen Stufen zum Zug hinauf. Als ich oben war, winkte ich den beiden noch einmal lächelnd zu, warf eine Kusshand auf den Bahnsteig und verschwand dann rechts im Gang.



    Re: Blutsverwandt

    Angi90 - 31.01.2009, 18:55


    cool! =)
    das kling echt gut! =)

    bin gespannt wie es weiter geht! =)

    lg



    Re: Blutsverwandt

    i<3domenico - 01.02.2009, 13:09


    des ist echt voll toll, geschreiben..
    Weiter!!!!



    Re: Blutsverwandt

    claudi - 01.02.2009, 15:39


    genau :top:



    Re: Blutsverwandt

    Prissi - 01.02.2009, 18:21


    Eine Anmerkung habe ich (ist aber ünerhaupt nicht böse gemeint): Zwischendurch ist die Handlung ein bisschen durcheinander. Man weiß nicht immer so genau ob sie schon im Zug ist oder nicht. Aber sonst hast du einen wirklich guten Schreibstil. Also schreib schnell weiter :-)



    Re: Blutsverwandt

    claudi - 02.02.2009, 12:40


    genau1^^



    Re: Blutsverwandt

    Grinsekatze - 02.02.2009, 15:52


    danke für eure kommis!! :)
    @prissi: klar, ich weiß dass das net böse gemeint ist ;), ich finds cool dass du mir das sagst, mir selber fällt das ja schließlich net so auf ...



    Re: Blutsverwandt

    mari - 02.02.2009, 16:16


    is ja nich so schlimm
    aber schreib schnell weiter ich bin gespannt wies weiter geht
    oje wenn die wirklich "nicht immer mit beiden Beinen in der Realität steht" dann kanns ja auch lustig werden :?



    Re: Blutsverwandt

    claudi - 03.02.2009, 10:18


    :wink:



    Re: Blutsverwandt

    Grinsekatze - 03.02.2009, 22:06


    nochmal danke für die liebe Kommentare!!! hier gehts ein stückchen weiter:

    Meinen voll gepackten Koffer hinter mir herziehend sah ich mich in den einzelnen Abteilen um. Im ersten saß ein ganzes Kaffeekränzchen - Omas, die wild mit den Händen fuchtelten und laut schwadronierten. Ich musste grinsen. Ich mochte alte Leutchen, aber mich für eine ganze Zugfahrt in eine Horde Omas zu wagen, war mir dann doch zu anstrengend.
    Im nächsten Abteil saß nur ein ekliger, mittelalter Typ mit grimmigem Blick, zu wenigen Haaren und Lederjacke, der verbotenerweise eine Zigarette rauchte, wobei er so tief inhalier-te, dass ich mich wunderte, dass ihm der Rauch nicht aus den Ohren wieder herauskam. Nein, danke, der sah mir ja doch etwas zu sehr nach ... na ja, ich wollte ja nicht klischeehaft werden, aber er erinnerte doch stark an diese Typen im Film, die nachts im Wald kleine Mädchen ü-berfallen.
    Schnell ging ich ein paar Schritte weiter. Das dritte Abteil gefiel mir schon besser. Zwei Jun-gen und ein Mädchen, die wirklich nett aussahen. Einer der Jungen sagte etwas und die ande-ren beiden lachten laut. Ich zog die Abteiltür auf.
    Gerade wollte ich fragen, ob ich mich zu ihnen gesellen könnte, als ich von hinten angerem-pelt wurde.
    Ein kleines Mädchen von etwa elf oder zwölf Jahren sah mich arrogant an und sagte frech: „Woher haben Sie denn die Tasche? Die ist ja coool!“ Ihre kleine Freundin, die neben ihr stand, kicherte und wurde rot. „Mensch, Nina, du bist echt peinlich“, murmelte sie und wollte Nina weiter schieben.
    Ich sah erst perplex auf meine Umhängetasche mit den vielen Ansteckern und Aufnähern und dann der kleinen Nina ins Gesicht. Ich öffnete den Mund, um irgendetwas besonders In-telligentes zu sagen, doch bevor ich meine Gedanken geordnet hatte, zogen die beiden auch schon kichernd von dannen.
    Ich schüttelte verdattert den Kopf. Warum fielen mir die schlagfertigen Erwiderungen nur immer erst später ein? Ich hätte doch lächelnd ,Woher hast du denn das Mundwerk?’ fragen können. Denn das schien an Nina ja auch außerordentlich ,coool’ zu sein. Aber nein, ich klappte nur den Mund auf und zu wie ein Fisch auf dem Trocknen und ärgerte mich über zwei kleine Mädchen. Was mich nur noch ärgerlicher machte. Dabei hatte diese Nina mich sogar gesiezt – das war doch eigentlich ein Kompliment gewesen.

    „Hey, alles klar?“, fragte mich nun der ältere der beiden Jungen. Natürlich waren die drei auf die Situation aufmerksam geworden und sahen mich nun erwartungsvoll an. „Willst du bei uns sitzen?“, fuhr der Junge fort. „Tu dir keinen Zwang an!“
    Die beiden anderen nickten lächelnd. Sie schienen wirklich so nett zu sein wie sie ausgese-hen hatten.
    „Ja, genau das wollte ich eigentlich fragen, als ich hier – aufgehalten wurde“, grinste ich und zwängte mich in das kleine Abteil. Wieso hatte ich nur immer dieses blöde Gefühl, wenn ich mich gegenüber irgendwelchen primitiven Nervensägen nicht so locker verhalten hatte, wie ich eigentlich wollte? Was war denn so schwer daran, da drüber zu stehen?
    Das Ärgerliche am Ärger ist, dass man sich schadet, ohne anderen zu nützen, schoss es mir durch den Kopf.
    „Soll ich dir helfen?“, fragte der Junge und streckte die Hand nach meinem sperrigen Ge-päckstück aus. Er schien so etwas wie der Wortführer der drei zu sein.
    „Oh, gerne“, sagte ich überrascht und überließ ihm den Koffer, den er mühelos in das Kof-ferfach über der Sitzbank schob. Derweil platzierte ich meine Tasche auf dem Boden und mich auf der Bank neben dem Mädchen.
    „Hi, ich bin Maggie“; stellte ich mich vor.
    „Andrea“, sagte das Mädchen.
    „Ich bin Joscha“, sagte der Junge, der Andrea gegenüber am Fenster saß und sich bisher noch nicht zu Wort gemeldet hatte.
    „Und ich heiße Jamlek, ich bin Joschas Bruder“, nannte der Ältere seinen Namen und setzte sich neben Joscha. „Ich weiß, das ist ein eigenartiger Name,“ – er lächelte und zeigte eine Reihe schöner, weißer Zähne – „aber meine Eltern haben ihn aus dem Buch der Chronika und aus irgendeinem Grund fanden sie ihn toll.“ Er zuckte die Achseln. „Als er meinen verwun-derten Blick sah, fügte er hinzu: „Ach so, das Buch der Chronika ist ein Buch der Bibel, sor-ry.“
    Aha, da hatte ich wohl schon mal jemanden gefunden. Ich nickte. „Ja, klar, das weiß ich – ich hab mich nur gewundert, dass deine Eltern die ganzen Stammbäume lesen ... Jamlek ...“ Ich überlegte. „Wo genau kommt der denn vor? Steht nicht irgendwo eine ganze Reihe Na-men mit J?“
    Nun war Jamlek an der Reihe, überrascht zu sein. „In Kapitel 4 kommt der vor. Und ja, ganz zufällig heißt Jamleks Bruder Joscha.“
    „Oh“, machte ich. „Da hätte man ja drauf kommen können.“
    „Tja.“ Er grinste mich an. „Lass mich raten: du bist eine von den Freizeitteilnehmern?“
    „Du hast es erfasst!“
    „Cool, dann haben wir ja schon mal jemand anderen gefunden“, mischte sich nun Andrea ein. „Aber sag mal, Jam, warum hast du ihr denn deinen ganzen Namen gesagt? Ich hatte schon fast vergessen, wie du eigentlich heißt!“ Sie lachte.
    „Dschäm?“, fragte ich. Ich hatte mich auch schon gewundert, wie man sich bei einem so furchtbaren Namen keinen Spitznamen geben konnte. „Jam wie Marmelade, Stau und in der Patsche sitzen?“ Puh, meine Selbstsicherheit hatte mich wieder! Ich fragte mich, warum ich manchmal so furchtbar langsam im Denken war. Vor allem bei unfreundlichen Leuten fiel es mir schwer, intellektuell zu antworten, dabei war ich sonst eigentlich nicht auf den Kopf ge-fallen. Obwohl es andererseits schon Momente gab, in denen ich wirklich verpeilt war, das musste ich zugeben.
    Jam sah mich an. „Wie jetzt, du hast nicht nur Chronika gelesen, du lernst auch noch Eng-lischvokabeln? Was bist du denn für eine Streberin?“ Er zwinkerte und lächelte breit. Irgend-wie kam er mir in diesem Moment bekannt vor.
    Ich lachte auf. „Oh oh, das fängt ja gut an, jetzt hab ich gleich meinen Ruf weg!“
    „Seit wann heißt ,jam’ denn ,in der Patsche sitzen’?“, fragte Joscha und richtete seine inten-siv blauen Augen direkt auf mich.
    „Ach, das habe ich mal nachschlagen müssen für irgendeinen Text in Englisch – und da habe ich die Übersetzung ,to be in a jam’ gefunden“, erklärte ich.
    „Jam, du hast mir meine Frage noch immer nicht beantwortet! Da sieht man mal, wie gut du mir zuhörst!“, rief Andrea und sah ihn verschmitzt an. Jam wandte den Blick von mir.
    „Ach so.“ Er grinste. „Das war nur ein Test mit dem Buch der Chronika. Schließlich konnte Maggie äußerlich irgendwie ins Schema der Freizeit passen. Du bist doch nicht älter als zwanzig, oder?“, wandte er sich wieder an mich.
    „Nein, Quatsch, ich bin erst sechzehn“, sagte ich schnell. „Wie alt seid ihr eigentlich?“
    „Neunzehn“, antwortet Andrea und bedachte mich mit einem schwer zu deutenden Blick.
    „Ich bin siebzehn und Jam ist zwanzig“, sagte Joscha.
    „Ja, ich kann nur noch dieses eine Mal mitfahren. Danach darf ich wenn überhaupt nur noch als Betreuer.“ Jam zuckte die Schultern.
    „Ach, dann wart ihr schon öfter mit?“, fragte ich überrascht in die Runde.
    „Seit es geht, also seit ich sechzehn bin“ erwiderte Jam. Er war eindeutig der gesprächigste in der Runde. Ich spürte noch immer Andreas Blick auf mir ruhen. Hatte ich was falsch ge-macht?
    „Ach, Jam“, rief sie plötzlich, „wie ist es eigentlich mit Mark gelaufen letzten Donnerstag? Meinst du, er hat sich mittlerweile berappelt?“
    „Was?“ Er hatte ihr nicht zugehört, sondern in Gedanken versunken meine beigefarbene Tasche angestarrt, die zwischen meinen Füßen stand. Ich hatte Buttons mit Aufschriften wie ,I love Jesus’ und verschiedenen Bildchen, eine große rote Stoffblume, bunte Perlen und kleine Stofffetzen darauf genäht, auf die ich mit Edding witzige Sprüche geschrieben hatte. Es war meine Lieblingstasche, weil sie meine Persönlichkeit ein bisschen widerspiegelte – genau wie mein überfülltes Zimmer zuhause, dessen Wände mit Postern, Fotos, Postkarten und Zetteln mit Zitaten und Bibelversen übersät waren.
    „He, Jam, ich rede mit dir“, versuchte es Andrea noch einmal und warf spaßeshalber ihre pinkfarbene Haarspange nach ihm, die sie die ganze Zeit zwischen ihren Fingern hin- und hergedreht hatte. Zielwasser hatte sie wohl heute nicht getrunken, denn die Spange landete in Joschas Schoß, der mit einem entrüsteten Blick und einem „Ey!“ protestierte. Jam hob den Kopf. „Sorry, Andi, was hast du gesagt?“ Er lächelte sie lieb an.
    Und als ich ihren Blick sah, verstand ich. Wie es aussah, war sie total in Jam verschossen und jetzt witterte sie in mir gleich eine Konkurrentin, die Arme. Da brauchte sie nun wirklich keine Angst zu haben. Obwohl ich schon irgendwie verstehen konnte, was sie an Jam fand. Er sah zwar nicht überragend hübsch aus, aber das machte er durch seine unverfängliche, fröhli-che Art locker wieder wett. Und sein Lächeln gefiel mir.

    Aber ich hatte gar nicht die Möglichkeit, mich in jemand anderen zu verlieben, solange es Simeon gab. Mir fiel auf, dass ich den ganzen Morgen über kaum an ihn gedacht hatte. Aber jetzt hatte ich sofort wieder sein Bild vor Augen: die blonden, halblangen Haare, die ihm in die Stirn fielen, die strahlend blauen Augen, seine sportliche Statur. Außerdem war er super-lieb und witzig und noch dazu Christ – was wollte frau mehr? Na gut, natürlich wäre es prak-tisch gewesen, wenn er meine Gefühle erwidert hätte, aber was nicht war, konnte ja noch werden. Außerdem hatten wir verabredet, SMS zu schreiben – er selbst hatte das vorgeschla-gen! Ein kleines Lächeln stahl sich auf mein Gesicht und meine Hand fuhr wie von selbst in die Hosentasche zu meinem Handy. Noch hatte er nicht geschrieben und ich hatte mir einge-bläut, auf keinen Fall als Erste zu schreiben. Das käme ja so, als wollte ich mich anbieten.
    Obwohl, wollte ich das nicht auch? Mein Lächeln wurde ein bisschen breiter.
    „Hey, was grinst du denn so vor dich hin?“, riss mich eine Stimme aus meinen Gedanken. Ich zuckte ertappt zusammen.



    Re: Blutsverwandt

    Angi90 - 03.02.2009, 22:21


    die drei klingen ganz nett =)
    bin gespannt wie es weiter geht! =)

    lg



    Re: Blutsverwandt

    claudi - 04.02.2009, 10:25


    sitmmt



    Re: Blutsverwandt

    mari - 04.02.2009, 17:19


    hmhm is echt cool
    also die is in diesen Simeon (wer auch immer des is^^) verliebt? und Andi sieht in ihr eine konkurenz?
    da steht uns was bevor^^=)))))



    Re: Blutsverwandt

    claudi - 05.02.2009, 16:10


    stimmt... bin auch voll gespannt!^^



    Re: Blutsverwandt

    Prissi - 05.02.2009, 17:45


    Schreib weiter. Mir gefällt die Story.



    Re: Blutsverwandt

    claudi - 06.02.2009, 13:04


    ja bitte!



    Re: Blutsverwandt

    Prissi - 06.02.2009, 16:46


    Mir auuuuch :-)



    Re: Blutsverwandt

    claudi - 06.02.2009, 19:22


    ^^ weiter



    Re: Blutsverwandt

    Ticktackgirl - 07.02.2009, 11:40


    Des is ja volllllll schön. Ich bin voll gespannt wie´s weitergeht!!1
    Weiterschreiben!!!!!!



    Re: Blutsverwandt

    claudi - 07.02.2009, 12:08


    ja genau!



    Re: Blutsverwandt

    Grinsekatze - 12.02.2009, 18:36


    hallo leute, ich kopier mal einen neuen teil rein: :)

    Über den Kopf seines Bruders hinweg, der sich weit nach vorn gebeugt mit Andrea unterhielt, sah Joscha mich amüsiert an.
    Ich grinste verlegen und zog die Hand wieder aus meiner Tasche. „Ach, Kopfkino“, sagte ich schnell.
    „Kopfkino?“, wiederholte Joscha verwundert und verzog die Mundwinkel zu einem breiten Grinsen. „Wieder was dazugelernt ...“
    Wir lachten und seine blauen Augen blitzten.
    Im selben Moment piepte und vibrierte mein Handy. Ich wäre beinahe vor Schreck aufge-sprungen. Simeon!, schoss es mir durch den Kopf.
    Und tatsächlich – es war Simeon! Mein Herz begann, schneller zu schlagen.
    Schnell öffnete ich die SMS.

    hey na wie geht’s? auf dem weg?
    schon nette leute getroffen?
    wünsch dir ne superschöne zeit!
    lg simeon

    Ein Lächeln huschte über mein Gesicht.
    „Dein Freund?“, fragte Joscha verschmitzt und deutete auf mein Handy. Drei Augenpaare waren mit einem Mal auf mich gerichtet.
    Ich errötete. „Nein, nein“, sagte ich schnell. „Nur ein Freund von mir.“
    „Aaahja“, machte Andrea nur und nickte wissend. In ihrer Stimme schwang ein eigenartiger Unterton mit. Meine Güte, ich hatte nicht vor, ihr ihren Jam zu klauen!
    Die beiden anderen grinsten nut leicht. Mann, warum war mir das so peinlich? Ich hatte ein Gefühl, als ob mein ganzer Kopf glühte.
    Schnell schaute ich wieder nach unten auf den Display meines Handys und schüttelte leicht den Kopf, sodass meine langen Haare mir ins Gesicht fielen. Wirklich unauffällig, Maggie, dachte ich.
    Die darauf folgende Stille war äußerst unangenehm. Ich drückte auf Antworten und versuch-te mir zu überlegen, was ich schreiben sollte.

    hi mir geht’s gut. Ja bin vor einer viertelstd losgefahren

    Ich löschte die Zeile wieder.

    jo, alles klar. hab schon drei von der freizeit kennen gelernt. sie sind

    Neuer Versuch.

    klar, und wie geht’s dir? bist du auch unterwegs oder so?

    Irgendwie wurde das heute nichts mit mir. Wie schrieb man auf eine Smalltalk-SMS eine coole Antwort? Sollte ich jetzt einfach alle seine Fragen beantworten und Gegenfragen stel-len? Wie langweilig. Ich unterdrückte ein Seufzen, schloss das SMS-Menü und steckte mein Handy wieder in die Tasche. Vielleicht war es auch ganz gut, wenn ich nicht sofort zurück-schrieb. Er sollte ruhig mal ein bisschen warten. Schließlich würde er nicht wissen, dass ich nur deshalb nicht antwortete, weil ich keine vernünftige Idee hatte. Möglicherweise würde er denken, dass ich gerade so beschäftigt mit all den tollen Leuten war, die ich bereits getroffen hatte, dass ich überhaupt nicht an ihn dachte.
    Aber dass er deswegen eifersüchtig werden würde, konnte ich mir auch wieder nicht vorstel-len. Ich immer mit meinen Illusionen. Andererseits hatte er ja schon irgendwie an mich ge-dacht, sonst hätte er sicherlich nicht geschrieben ...
    Nun seufzte ich wirklich.
    Die anderen drei, die seit zwei Minuten mehr oder weniger lustlos vor sich hinstarrten, sahen mich verwundert an.
    „Alles in Ordnung?“, fragte Jam.



    Re: Blutsverwandt

    mari - 12.02.2009, 18:41


    wow cool
    also der teil hats echt in sich :lol:



    Re: Blutsverwandt

    noname - 12.02.2009, 18:57


    Mir gefällt die Geschichte total, weil sie realistisch situtionen aus dem alltagwiedergibt... (zumindest das mit der SMS kommt mir sehr bekannt vor... ;) )
    Schreib weiter!!!



    Re: Blutsverwandt

    Angi90 - 12.02.2009, 20:44


    genau, dass mit dem sms kommt mir auch bekannt vor!
    ich habe manchmal auch ewig, bis ich eingermassen weiss was ich schreiben will! ;-)
    echt ein cooler teil! =)
    bin gespannt wie es weiter geht! =)

    lg



    Re: Blutsverwandt

    claudi - 13.02.2009, 13:00


    ich auch!



    Re: Blutsverwandt

    Grinsekatze - 24.02.2009, 22:35


    hallo leute, ich habe leider noch nicht weitergeschrieben, weil ich mich in letzter zeit mehr um meine andere story gekümmert habe ...

    ich wollte nur sagen, dass ich in den nächsten sieben wochen wohl nicht hier sein werde, weil ich bei der fastenzeit mitmache und auf internet verzichten möchte - denke das wird mir zum segensein und mich in meiner beziehung zu Gott weiterbringen (siehe www.7wochenohne.de )

    auf jeden fall noch einmal danke für all eure lieben kommentare - wenn ich wiederkomme, habe ich sicherlich mal was neues geschrieben ;)

    bis baaaald! :knuddel:

    euer grinsekätzchen



    Re: Blutsverwandt

    Prissi - 25.02.2009, 10:32


    Oh Respekt



    Re: Blutsverwandt

    claudi - 25.02.2009, 12:55


    ja aber fett!!! :respekt:



    Re: Blutsverwandt

    Angi90 - 25.02.2009, 18:18


    och schade! =(

    aber ich wünsche dir auf jedenfall viel durchhalte vermögen und so! =)

    lg



    Re: Blutsverwandt

    claudi - 25.02.2009, 18:30


    ja das auch.



    Re: Blutsverwandt

    mari - 22.03.2009, 14:21


    och menno *ungeduldigsei*
    wann sind die 7 Wochen endlich vorbei?????



    Re: Blutsverwandt

    Angi90 - 22.03.2009, 15:36


    leider erst in ungefähr 3 1/2 wochen! =(

    lg



    Re: Blutsverwandt

    claudi - 23.03.2009, 13:57


    na woher weißste des denn sooo genau?



    Re: Blutsverwandt

    Ticktackgirl - 23.03.2009, 19:15


    ich schätz mal es fasten noch mehrere hier
    zB. vom fernsehen :cry: :cry: :cry:
    da weißt du des ziemlich genau :lol: :lol:



    Re: Blutsverwandt

    Angi90 - 23.03.2009, 20:53


    nö, ich mache nicht mit!
    ich habe es schnell ausgerechnet!
    hab ja gesehen wann sie den letzten beitrag geschrieben hat!
    und von da an hab ich halt sieben wochen gezählt und bin darauf gekommen, dass es noch etwas über 3 wochen sind!

    machst du den auch mit, ticktackgirl?

    lg



    Re: Blutsverwandt

    claudi - 24.03.2009, 14:24


    ich faste gummibärchen^^



    Re: Blutsverwandt

    Fruchtzwerg - 24.03.2009, 18:30


    Ich find die Geschichte richtig gut! :)
    Es soll ganz schnell weiter.
    Ich will nicht so lange warten!! :wink:



    Re: Blutsverwandt

    claudi - 24.03.2009, 19:58


    :lol: :lol: ncih so ungeduldig^^



    Re: Blutsverwandt

    Fruchtzwerg - 24.03.2009, 20:00


    Doch! *guengel* :lol:

    Nee, hast ja recht. :wink:



    Re: Blutsverwandt

    claudi - 24.03.2009, 20:03


    :wink: ja egi..aber sie hat lang cnih merh gschrieben oder=??



    Re: Blutsverwandt

    Fruchtzwerg - 24.03.2009, 20:06


    Ja, wie auch.
    Sie verzichtet ja auch noch knapp 2 Wochen (glaub ich zumindest) aufs Internet.
    So wie ich auf die Süßigkeiten. :D



    Re: Blutsverwandt

    claudi - 24.03.2009, 20:09


    oha^^ ne das kann cih cniht :wink: :wink:



    Re: Blutsverwandt

    Angi90 - 24.03.2009, 20:31


    claudi hat folgendes geschrieben: ich faste gummibärchen^^

    ehm und gummibärchen sind ja keine süssigkeiten?!

    naja, hoffe mal die zwei wochen oder so, gehen schnell vorbei!
    bin gespannt wie es weiter geht! =)

    lg



    Re: Blutsverwandt

    claudi - 25.03.2009, 13:10


    :lol: :lol: doch eig schon. aber ich faste NUR gummibärchen. nix süßües sonnst



    Re: Blutsverwandt

    mari - 26.03.2009, 18:37


    is best voll des opfer odda lol



    Re: Blutsverwandt

    claudi - 27.03.2009, 13:41


    nöö!^^
    cih faste shcon ein ganzes leben gummibärchen. ich hasse die^^



    Re: Blutsverwandt

    Prissi - 27.03.2009, 16:13


    :-D :-D
    Sowas habe ich mir schon gedacht.
    ;-) ;-) :-D



    Re: Blutsverwandt

    claudi - 28.03.2009, 11:04


    :lol: :lol: :lol: ohoh ich werde durchschaut oO



    Re: Blutsverwandt

    mayamausi96 - 06.04.2009, 13:47


    wann sind die sieben wochen endlich vorbei? *ungeduldig sein* ich will wissen wie die geschichte weiter geht!! :D



    Re: Blutsverwandt

    claudi - 07.04.2009, 13:29


    ja das wollen wir wriklich!^^



    Re: Blutsverwandt

    mayamausi96 - 07.04.2009, 19:13


    :wink: :D



    Re: Blutsverwandt

    claudi - 12.04.2009, 12:53


    :wink: :wink: :wink:



    Re: Blutsverwandt

    mayamausi96 - 15.04.2009, 13:24


    langsam müssten die sieben wochen doch um sein, oder hat sie die geschichte vergessen????? ich will endlich das die geschichte weiter geht......



    Re: Blutsverwandt

    Grinsekatze - 15.04.2009, 14:23


    Nein, hab ich nicht vergessen, auf keinen Fall! :D

    Ich hab den neuen Teil nur noch net fertig - kommt aber bald! ;)



    Re: Blutsverwandt

    mayamausi96 - 15.04.2009, 16:40


    dann beeil dich :D *ganz lieb anguck*



    Re: Blutsverwandt

    Grinsekatze - 16.04.2009, 00:14


    also, jetzt geht's weiter ! :D ich freu mich über kritik - positive wie negative ... =)


    „Alles in Ordnung?“, fragte Jam.
    Ich zuckte zusammen. „Was? Ja, klar!“
    Irgendwie musste ich versuchen, ein Gespräch in Gang zu bringen. Ich hasste peinliche Stille.
    „So, jetzt erzählt doch mal“, rief ich. Es hätte gerade noch gefehlt, dass ich in auffordernd in die Hände klatschte. „Wie ist diese Freizeit so?“
    Die drei sahen einander etwas überrumpelt an. Wieder einmal war es Jam, der als Erster das Wort ergriff.
    „Na ja, im Großen und Ganzen kann man natürlich sagen, dass es einfach nur hammer ist.“ Er lachte. „Aber wenn du genauere Infos haben möchtest ... mir gefällt am besten die Gemeinschaft mit all den anderen Jugendlichen – und die Bibelarbeit. Ich hab dort echt viel mehr über Jesus und mei-ne Beziehung zu Ihm gelernt als irgendwo sonst! Und dann ... ja ...“
    „Dann gibt’s natürlich noch alle möglichen Unternehmun-gen“, fuhr Andi fort. „Gruppen, Spiele, Lagerfeuer, Musik ... – singst du gerne?“, fragte sie und sah mich, nun wieder freundlich, an.
    Ich lächelte. „Auf jeden Fall!“ Singen war wirklich eine meiner Lieblingsbeschäftigungen. Ich konnte zwar leider kein Instrument spielen, aber in meiner Jugendgruppe mit meinen Freunden zusammen Lieder für Gott zu singen – was gibt es Schöneres?
    „Ich bin gespannt, wie sie diesmal das Thema für die Bibelarbeit aufgezogen haben. Das Motto klingt jedenfalls schon mal echt gut“, sagte Joscha.
    „Was ist denn noch mal das Motto?“, fragte Andi ihn.
    „,Dein Lebensziel bestimmt deinen Lebensstil’“, zitierte Jam an seiner Stelle.
    Ich nickte langsam. „Ja, da bin ich auch gespannt drauf. Ehrlich gesagt weiß ich nicht so richtig, was man dazu sagen sollte. Vielleicht habe ich auch einfach noch nicht so genau drüber nachgedacht, aber ...“
    „Na ja, überleg doch mal“, unterbrach mich Joscha. „Wenn du in deinem Leben ein Ziel hast, dann lebst du doch auch so, dass du an dieses Ziel kommst, oder?“
    „Solltest du zumindest“, murmelte Jam.
    Daraufhin entbrannte eine Diskussion über Lebensziele und Standfestigkeit, Opferbereitschaft und Meinungsfreiheit ...
    Es war interessant und stimmte mich nachdenklich und – was noch viel besser war – ich hatte das Gefühl, schon jetzt Freunde gefunden zu haben.

    Die Fahrtzeit zum gemeinsamen, zentralen Treffpunkt ver-ging wie im Fluge. Schon bald waren wir an der richtigen Station angekommen. Nachdem wir es mit unserem Gepäck aus dem Bahnhof auf den Platz vor dem Gebäude geschafft hatten, ging das Gewusel los.
    Viele Jugendliche mit vielen Koffern, Taschen und über-dimensional großen Rucksäcken, von denen ich nicht weni-ge ins Gesicht bekam, zwängten sich durch die Menge und schafften es irgendwie zum Treffpunkt der Freizeitteilneh-mer, der durch ein großes, orangefarbenes Transparent nicht zu übersehen war. Es wurde gelacht, gemeckert, manche machten die erschreckende Entdeckung, dass sie etwas fun-damental Wichtiges vergessen hatten und ein Mädchen brach sogar in Tränen aus.
    Doch irgendwie schafften es alle, unbeschadet bei den Be-treuern anzukommen, die uns erst einmal freudig begrüßten, dann aber Teilnehmerlisten zückten und versuchten, in dem Riesendurcheinander die Formalitäten zu erledigen.
    „Immer dieses Drunter und Drüber! Wenn ich mal Mitar-beiter bin, wird das anders“, sagte Jam fröhlich.
    Ich lachte. „Ist klar!“
    „Wie – das glaubst du nicht? Zweifelst du an meiner Kom-petenz, die doch schließlich ach so beachtlich ist?!“, fragte er gespielt empört.
    „Nein, ich zweifle an der Diszipliniertheit der Teilnehmer – die bewirkst du nämlich, wenn ich mir das hier so angucke, nicht mal als noch so kompetenter Betreuer.“, konterte ich.
    Irgendwann hatten es die Mitarbeiter es allerdings ge-schafft. Einer der drei Männer stellte sich auf eine der Bänke auf dem Bahnsteig und bat uns, uns um ihn zu versammeln.
    „Hallo liebe Leute!“, begann er, als es einigermaßen still war. „Schön, dass ihr da seid und dass alles soweit geklappt hat. Ist doch immer wieder ein Wunder, dass sich keiner verfährt und niemand seinen Koffer im Zug vergisst ... Ob-wohl, das haben wir auch schon gehabt“, lachte er. „Aber jetzt will ich mich erstmal vorstellen. Also, ich bin der Mi-chael, und zusammen mit meinem super organisierten Team“ – die Betreuer lachten – „werde ich für die nächsten zehn Tage dieses Camp leiten. Wir freuen uns total, dass ihr hier seid, aber ein unangenehmes, ernstes Wörtchen muss ich schon vorneweg sagen: wer Alkohol oder Drogen bei sich hat oder andere Teilnehmer unangemessen behandelt, der fliegt raus! Punkt, aus – derjenige kann sein Rückfahrti-cket aus eigener Tasche bezahlen; außerdem werden die Eltern informiert ... alles ziemlich unschön, also rate ich euch, macht kein dummes Zeug!“
    Michael machte eine kurze Pause, um seine Worte wirken zu lassen. Man merkte ihm an, dass er meinte, was er sagte, auch wenn er es nicht gerne tat. Der bärtige, schlanke, etwa 40-jährige Mann mit den Lachfalten war mir auf Anhieb sympatisch.
    „So, jetzt zu erfreulicheren Dingen: von hier aus geht’s etwa anderthalb Stunden mit einem Reisebus weiter.“ Alles stöhnte, doch er ließ sich nicht beirren und fuhr fort: „Dank unserer hoch gelobten EU ist das mit dem Grenzübergang ja kein Problem. Also, tröstet euch, in höchstens vier Stunden sitzt ihr ganz bequem und ohne Stress in einer Holzhütte direkt am Strand und esst gemütlich zu Abend, während draußen über der Nordsee die Möwen kreischen ...“
    „Mensch, Michi, jetzt werd nicht pathetisch!“, rief einer der älteren Jungs zu meiner Linken. Einige lachten und auch ich musste grinsen. Mir gefiel die Stimmung hier – ich konnte mir bereits sehr gut vorstellen, was Jam meinte, wenn er von der tollen Gemeinschaft sprach.
    „Mach dich auf was gefasst – Michi hat schon nicht un-recht, der Strand ist echt geil“, sagte Joscha schräg hinter mir. Ich drehte mich halb um.
    Andi stieß ihn in die Seite. „Na komm, gib’s zu, eigentlich bist du nur scharf aufs Essen“, neckte sie ihn.
    Joscha warf den Kopf nach hinten. „Ey, Alte, willse Zoff?“, fragte er mit eindeutig türkischem Akzent. (Ich will ja nicht gemein sein und ich bin auch alles andere als aus-länderfeindlich, aber er hatte dieser Möchtegern-Checker-Manier wirklich drauf.)
    „Ey, Junge, mach ma nich ein auf große Fresse – ich fäll deinen Stammbaum, kapiert?!“, entgegnete Andi mit ebenso verstellter Stimme und einem so dümmlichen Gesichtsaus-druck, dass ich losprustete.
    Doch, wirklich, es versprach, eine klasse Freizeit zu wer-den ...



    Re: Blutsverwandt

    mayamausi96 - 16.04.2009, 09:44


    Hey der neue teil ist echt cool, ich glaub es hat sich gelohnt zu warten :D ...... So jetzt bin ich wider habgierig: hoffe es gibt bald nen neuen teil :D



    Re: Blutsverwandt

    Angi90 - 16.04.2009, 19:12


    ich gebe mayamausi96 recht, es hat sich wirklich gelohnt! 0)
    das verspricht ja echt cool zu werden! =)

    bin gespannt auf den nächsten teil! =)

    lg



    Re: Blutsverwandt

    claudi - 17.04.2009, 10:59


    au ja. du schreibst voll gut.



    Re: Blutsverwandt

    mari - 17.04.2009, 20:49


    und ich kann euch allen einfach nur zustimmen.....
    warum sagt immer schon alles???? :lol: :lol: :lol:



    Re: Blutsverwandt

    mayamausi96 - 17.04.2009, 20:55


    :lol: :lol: :lol: da musst halt eher kommen :wink:
    des nächste mal muss grinsekatze dich wohl vorwanen, bevor der nächste teil kommt, damit du als erste deine meinung schreiben kannst :wink: :D
    nimms, net persöhnlich, mari :)



    Re: Blutsverwandt

    mari - 17.04.2009, 20:58


    mach ich abba *trotzigsei*
    neee spaß kann ich gar nich :lol: :lol: :lol:



    Re: Blutsverwandt

    claudi - 20.04.2009, 13:05


    :lol: :lol: hehe



    Re: Blutsverwandt

    mari - 20.04.2009, 14:08


    jetzt lach nicht so :wink:



    Re: Blutsverwandt

    claudi - 21.04.2009, 13:11


    oh aye aye sir^^



    Re: Blutsverwandt

    mayamausi96 - 21.04.2009, 15:24


    :lol: :lol: :lol: na dann :D



    Re: Blutsverwandt

    claudi - 22.04.2009, 13:26


    ... weiter



    Re: Blutsverwandt

    Grinsekatze - 20.05.2009, 15:07


    Hallihallo, ich habs auch mal wieder geschafft ... :oops:
    Freu mich über viele Kommentare ;)



    Die eigentlich eineinhalbstündige Busfahrt, die sich dann als eine dreistündige mit Reifenpanne entpuppte, steigerte meine Laune merkwürdigerweise nur noch. Ich saß innen am Gang neben Joscha, hinter uns Andi und Jam und neben uns zwei Mädchen, die eine so tolle Stimmung verbreiteten, dass man gar nicht anders konnte, als mitzumachen. Es war nicht so, als ob sie albern gewesen wären – ganz im Gegen-teil – sie waren einfach nur fröhlich und rissen mich damit total mit. Irgendwann holte die eine von ihnen, Gina, ihre Gitarre raus, und begann, frei einen bekannten christlichen Jugendschlager nach dem anderen zu improvisieren. Und wir anderen sangen kräftig mit – es war einfach toll! Ich bekam das Strahlen kaum noch aus dem Gesicht.
    Als wir dann plötzlich auf dem Randstreifen zum Stehen kamen und es hieß, wir hätten eine Reifenpanne, fielen wir aus allen Wolken. Wir hatten gar nichts davon mitbekom-men. Allerdings war es auch nichts Schlimmes; nach einer halben Stunde war der Fehler behoben und die Fahrt ging weiter. Langsamer als geplant, aber lustiger als gedacht.
    Zwar hatte Gina ihre Gitarre mittlerweile beiseite gelegt und war mit offenem Mund an die Scheibe gelehnt einge-schlafen, aber Joscha erzählte mir eine Anekdote nach der anderen und mir tat vor Lachen bald der Bauch weh.
    Seine Art zu erzählen war wirklich zu komisch. Ständig verzog er auf irgendeine Weise das Gesicht, verstellte seine Stimme und gestikulierte wie wild.
    Irgendwann gingen ihm jedoch auch die Geschichten aus und da ich mich nicht traute, Lustiges von mir zu erzählen, weil ich nicht wusste, wie ich mit seiner Lacherquote mit-kommen sollte, gingen wir zu ernsteren Themen über.
    Wir redeten über Jugendgruppen und Freizeiten, über Er-fahrungen, die wir mit Gott gemacht hatten ... es schien, als gingen uns die Gesprächsthemen nicht aus. Gut, wir kannten uns ja auch nicht und ich denke, dass jeder viel über sich erzählen kann – aber nur wenige tun es auch. Vor allem Jungs. Nur mit wenigen Jungen konnte ich so unbefangen reden. Wenn ich es recht überlegte, eigentlich nur mit Sime-on – wenn wir denn mal miteinander redeten.
    Moment mal, Simeon! Den hatte ich tatsächlich fast ver-gessen. Ich hatte ja immer noch eine SMS an ihn offen.
    Als einmal eine kurze Gesprächspause entstand, da Joscha seinen iPod nach anderer Musik durchsuchte, zog ich mein Handy aus der Tasche. Jetzt wusste ich endlich, was ich schreiben konnte.

    es ist so hammer, wir ham schon jetzt auf der fahrt so gute stimmung dass ich mich frag wie die nächsten tage noch werden ;) Jesus ist so toll, mir gehts also echt prima, hatt nur am anfang ein bissl bammel ... was machst du, wie ists bei dir? lg maggie

    Okay, das waren nun zwei SMS aneinandergehängt, aber was tut man nicht alles ... 20 Cent als Opfer für Simeon zu bringen fand ich ganz in Ordnung.
    Joscha schielte auf mein Handy. „An wen schreibst du?“, fragte er neugierig.
    Ich spürte die Hitze in mein Gesicht steigen und hoffte, dass er es nicht sah. „An einen Freund von mir“, sagte ich, „er hat mich vorhin angeschrieben wie’s hier ist und so.“
    „Ach so.“ Joscha nickte. Irrte ich mich oder lag da irgend-etwas anderes in seiner Stimme?
    Mensch, Maggie, schalt ich mich selbst. Warum musste ich nur bei jedem Jungen gleich an so was denken?
    „Was hörst du eigentlich?“, fragte ich ihn, um von meinen eigenen Gedanken abzulenken.
    „Keith Green“, erwiderte er. „Kennst du den?“
    Ich schüttelte den Kopf. „Nie gehört.“
    „Echt nicht?“, rief er und starrte mich verwundert und halb lachend an. „Also dem muss abgeholfen werden“, sagte er bestimmt, zog einen seiner Stöpsel aus dem Ohr und drückte ihn mir in die Hand. Was bildete ich mir bloß immer ein? Er war ganz normal.
    Ich steckte den Kopfhörer in mein Ohr und lauschte der Musik. „Soften your heart (Erweich dein Herz)“ hieß es, wie ich mit einem Seitenblick auf Joschas Display erkannte. Die Musik war fröhlich, der Rhythmus schnell, doch der Text eher nachdenklich stimmend. An einer Stelle hieß es:

    You’re so proud of saying you’re a seeker
    But why are you searching in the dark
    You won’t find a thing
    Until you soften your heart

    „Das ist schön“, sagte ich nach einer Weile. „Echt, das ge-fällt mir richtig gut.“
    Joscha nickte. „Ist cool, ne?“
    Den Rest der Fahrt hörten wir einfach Musik.



    Re: Blutsverwandt

    Angi90 - 20.05.2009, 17:26


    auch hier muss ich sagen, dass dein stil alles andere als langweilig ist!
    im gegenteil, man kann sich total gut in die busfahrt einfühlen! =)
    muss echt lustig sein! =)

    lg



    Re: Blutsverwandt

    noname - 20.05.2009, 20:36


    Kann ich dir nur zustimmen! Das ist endlich mal eine etwas andere Geschichte, die mehr der Realität und dem Alltag entspricht ;)



    Re: Blutsverwandt

    xXxTeigerxXx - 20.05.2009, 21:42


    Uhhh ♥.♥
    Ich mag deinen Schreibstil <33
    (Vllt bin ich doof, aber was bedeutet Klischee? oô xDD)

    Hoffe, es geht bald weiter (jez hab ich endlich mal nen gruns, in diesem forum on zu kommen =DD)



    Re: Blutsverwandt

    mayamausi96 - 21.05.2009, 18:59


    ups hätt doch beinah den neuen teil verpasst :oops: .... super geschrieben, kann mich voll gut in sie reinfühlen (geh auch jeden sommer auf so nen christliches camp, is immer voll lustik....)



    Re: Blutsverwandt

    noname - 21.05.2009, 19:15


    Ein Klischee ist zum Beispiel, dass die Franzosen nur Baguette essen und die Deutschen nur Sauerkraut und dazu ein Bier trinken... ;) Vorurteile oder typische Dinge, die gleich auf die Mehrheit bezogen werden...



    Re: Blutsverwandt

    mayamausi96 - 21.05.2009, 19:20


    gut erklärt :D ....
    ich könnt des net so gut.... :oops:



    Re: Blutsverwandt

    noname - 22.05.2009, 08:08


    Dankö ;)

    Musste aber auch erst nochmal überlegen, weil das Wort selbst kennt man, aber wie man das erklärt....



    Re: Blutsverwandt

    Prissi - 22.05.2009, 08:54


    Mir gefällt der Teil auch echt gut.
    Eine Sache finde ich nur blöd: In meiner alten Klasse hieß mal einer Joscha und den konnte ich (eig keiner) leiden, weil er einfach blöd war. Dann denk ich immer an den, wenn ich die Geschichte lese. Aber das ist ja mein Problem. :-) Du kannst ja nichts dafür ;-)



    Re: Blutsverwandt

    Grinsekatze - 22.05.2009, 15:23


    oh ja, sowas kenn ich, das ist natürlich echt blöde :)
    ich hab den namen einfach aus meiner bibel gesucht ;)



    Re: Blutsverwandt

    Prissi - 23.05.2009, 09:58


    In der Bibel steht DIESER Name ??
    Das wusste ich gar nicht. Wo steht der denn?



    Re: Blutsverwandt

    claudi - 23.05.2009, 11:55


    mmmm ja das wusste ichshcon.



    Re: Blutsverwandt

    xXxTeigerxXx - 23.05.2009, 18:01


    joschua... kommt mir bekannt vor xDD aber is ja nich josua, ne? xDD Alles so ein bisschen verwirrend^^

    ---

    Danke, jez weiß ich endlcih, was es bedeutet *-*



    Re: Blutsverwandt

    Grinsekatze - 23.05.2009, 21:52


    "... und Meschobab und Jamlek und Joscha, der Sohn Amazjas ..." Das steht in 1. Chronika 4,34 (könnte allerdings in den verschiedenen Übersetzungen auch unterschiedlich sein, weiß ich nicht =) )
    Ich bin durch Zufall drauf gestoßen, als wir sonntags in unserer Gemeinde was über das Gebet von Jabez gehört haben (1. Chronika 4, 10)
    Ich fand Joscha irgendwie cool, und dann hab ich mir halt gedacht, nehm ich Jamlek auch - und weil Jamlek leicht komisch klingt, hab ichs mit Jam abgewandelt :D So war das =)



    Re: Blutsverwandt

    xXxTeigerxXx - 24.05.2009, 09:15


    achsooo xDD Ich hab die ganze JoschUa gelesen oô naja... manchmal bin ich echt ein bissi doof xDD

    Ich hab auch iwann mal Namen aus der Bibel verwendet gehabt^^



    Re: Blutsverwandt

    mayamausi96 - 24.05.2009, 19:46


    ich kenn auch einen der joschua heißt ,aber der ist eig. ganz nett....



    Re: Blutsverwandt

    claudi - 25.05.2009, 15:03


    das is gut wenn man den ncih mit jemand schlmmen verbindet.



    Re: Blutsverwandt

    xXxTeigerxXx - 25.05.2009, 16:12


    Als ich noch in der laten Klasse waren, hatten wir da au einen Joschua^^ der war ziemlich zurückhaltend, aber auch ganz nett eig...



    Re: Blutsverwandt

    claudi - 26.05.2009, 13:32


    aha cool.



    Re: Blutsverwandt

    mari - 28.05.2009, 15:50


    also ich kenn keinen Joschua, aber habt ihr was dagegen wenn ich frage: "Wann gehts wieder weiter?"

    natürlich ohne dich drängeln zu wollen :lol:



    Re: Blutsverwandt

    xXxTeigerxXx - 29.05.2009, 22:02


    :lol: ich kann warten ;) Geduld muss auch geübt sein (ich hab das gefühl, dass ich, seit ich wieder hier bin, etwas erwachsener geworden bin oô ich spreche so ein bisschen gebildet iwie xDD)



    Re: Blutsverwandt

    mayamausi96 - 01.06.2009, 13:03


    :lol: gedult= erwachsen?
    kann zwar auch warten fände es aber schöner wenn die geschichte JETZT weitergehen würde :wink:



    Re: Blutsverwandt

    Grinsekatze - 01.06.2009, 18:28


    Okay, dann lass ich euch mal nicht länger warten :D

    Hier der nächste Teil: (freut mich, dass es euch gefällt :) )



    Das Kreischen von Möwen weckte mich. Ich musste irgendwann eingeschlafen sein. Als ich nun aufwachte, war mir, als spürte ich den Geschmack von Meersalz auf der Zunge. Es war wie im Film. Doch nicht nur das, noch etwas anderes war wie einem Film ent-sprungen, allerdings einem eher lustigen, in dem die Protagonistin ständig nur peinlichen Mist baut. Zu-mindest erschien es mir so, als ich erschrocken regist-rierte, dass mein Kopf an Joschas Schulter lehnte.
    Ruckartig fuhr ich hoch. Joscha, der seinen Kopf an die Fensterscheibe gelehnt hatte und wieder mit bei-den Ohrstöpseln Musik hörte, wandte mir sein Gesicht zu und lächelte mich an. Ich wurde rot.
    „Sorry“, murmelte ich verlegen, „ich hab gar nicht gemerkt, dass ich so müde war.“ Na, toll. Super Erklä-rung, Maggie. Er schüttelte leicht den Kopf und lächelte noch im-mer. „Ist doch kein Problem“, sagte er fröhlich, „ich hoffe, jetzt bist du ausgeschlafen genug, um die Land-schaft zu genießen.“ Er zwinkerte mir zu.
    Ich glaube, ich wurde noch röter, doch ich war froh, eine Möglichkeit zu haben, das Thema zu wechseln. Ich sah aus dem Fenster und konnte einen Blick auf die Nordsee erhaschen. „Sieht echt schön aus“, murmelte ich andächtig und wieder einmal hochintelligent.
    „Jetzt ist es auch nicht mehr weit“, sagte Joscha. Ich nickte nur und zwang mich, zu lächeln. Wenigstens hatte ich keinen Sabberfleck auf seinem T-Shirt hinter-lassen, wie ich erleichtert feststellte, als ich einen Blick auf seine Schulter warf. Die, nebenbei bemerkt, ziem-lich muskulös zu sein schien.
    Maggie, schalt ich mich sofort in Gedanken. Was soll der Mist? Du bist in Simeon verliebt, er ist toll und er mag dich ... also hör auf mit dem Quatsch! Warum nur mussten bei jedem netten Vertreter des anderen Geschlechts, der dazu noch halbwegs gut aus-sah, solche eigenartigen Gedanken in mir aufkommen? War das normal? Eine weibliche Schwäche? Oder hatte ich irgendeinen Knacks?
    Wobei die Sache mit dem ‚halbwegs gut aussehen’ eindeutig untertrieben war. Joscha sah mehr als nur halbwegs gut aus. Er war nicht so sportlich und gut gebaut wie Simeon, doch er hatte eine schlanke Figur, seine Augen waren von einem strahlenden Blau und die Haare dunkelbraun und bürstenkurz, was ihm wirklich gut stand, obwohl ich bei Jungen sonst eigent-lich längere Haare lieber mochte. Trotz seiner etwas zu spitzen Nase hatte ein wirklich hübsches Gesicht und ich konnte mir vorstellen, dass einige Mädchen gerne an meiner Stelle gewesen und an seiner Schulter einge-schlafen wären.
    Oh, Nein! Ich machte es schon wieder ... Ich schüttelte mich reflexartig. Joscha sah mich ein wenig irritiert an und zog die Augenbrauen hoch. „Alles okay bei dir?“
    Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch weil mir nicht einfiel, was ich hätte erwidern können, klappte ich ihn wie ein Fisch auf dem Trockenen wie-der zu.
    „Ach, ich verstehe“, grinste er, „wieder so eine Kopf-kino-Aktion, was?“
    Ich lachte erleichtert. „Könnte man sagen.“
    Glücklicherweise lenkte in diesem Moment Michael, der Lagerleiter, mit einem Megaphon unsere Auf-merksamkeit auf sich.
    „Hey, liebe Leute“, rief er so laut in das Gerät, dass sich einige, die weiter vorne bei ihm saßen, stöhnend die Ohren zuhielten. Auch Michael selbst zuckte er-schrocken zurück. „Sorry“, murmelte er, während er am Lautstärkeregler des Megaphons hantierte. „So. Also, was ich sagen wollte, ist, dass wir innerhalb der nächsten fünf Minuten unser Ziel erreichen. Wie ihr sicher alle irgendwie mitbekommen habt – sofern ihr nicht eingepennt seid – haben wir schon vor einiger Zeit die holländische Grenze überquert und tuckern jetzt parallel zur Nordseeküste auf dieser Landstraße entlang.“ Er beschrieb mit dem linken Arm einen wei-ten Bogen. „Nicht mehr lange und wir sind auf unse-rem Campingplatz. Damit es dort nicht so drunter und drüber geht wie auf dem Bahnhof vorhin, bitten wir euch, erstens eure Sachen schon mal zusammenzusu-chen, sodass ihr damit nicht erst anfangt, wenn wir anhalten und ihr schnell rauskommen könnt, und zweitens, dass ihr nicht sofort losstürmt und eure Zelte sucht. Auf dem Parkplatz des Campingplatzes gibt es einige Picknicktische mit Bänken und Stühlen – ihr werdet’s gleich sehen – dort versammeln wir uns erst einmal, okay? Ach so, und ihr holt eure Koffer bitte erst nach der Besprechung aus dem Bus, verstanden? Wir teilen euch erst in eure Gruppen ein, sagen euch die Nummer eures Zeltplatzes – die Zelte sind bereits aufgebaut und jeweils für sechs Mann, sorry, bezie-hungsweise Frau, gedacht. Noch Fragen?“
    Gina meldete sich. „Ja?“ Michael sah sie fragend an.
    „Haben wir denn dann erst mal ein bisschen Zeit fürs Auspacken und so, bevor es Abendessen gibt? Wegen der langen Fahrt wird das bestimmt total stressig und knapp und so, beim letzten Mal war’s so cool, dass wir erstmal noch ein bisschen Zeit hatten, uns mit unserer Gruppe bekanntzumachen und so.“
    Michael grinste. „Also ich kann nichts versprechen, aber ich denke schon, dass das noch ganz gut läuft, wir haben von jetzt an“ – er schaute auf seine Armbanduhr – „noch ... na ja gut, sagen wir, eine knappe Stunde Zeit bis zum Abendessen. Ansonsten können wir das auch noch ein bisschen nach hinten verschieben, so-lange ihr mir nicht vom Fleisch fallt.“
    Er warf noch einen Blick durch die Reihen. „Okay, alle Klarheiten beseitigt? Prima! Dann packt mal schön euer Zeugs zusammen, denn – Sie haben ihr Ziel er-reicht!“, rief er mit einer dieser monotonen, zusam-mengebastelten, nervtötenden Stimmen, die man für ein Navigationsgerät zu verwenden pflegt.
    Während ich mein Buch und die Süßigkeiten, die ich auf der Fahrt rausgeholt, jedoch nicht genutzt hatte, wieder in meine Tasche packte, fiel mir etwas ein, was mich ein wenig beunruhigte.
    „Sag mal“, fragte ich Joscha, „bin ich eigentlich die Einzige, die hier zum ersten Mal mit dabei ist? Es sieht so aus, als wären alle schon mal mit gewesen, nur ich hab keine Ahnung.“
    „Ach was“, entgegnete er. „Ich mein, es werden ja wohl noch ein paar mehr Sechzehnjährige im Bus sit-zen und die können letztes Jahr ja noch gar nicht dabei gewesen sein. Außerdem kenne ich vielleicht“ – er ließ seinen Blick durch den Bus schweifen – „nur etwa die Hälfte vom letzten Mal.“
    „Nur!“, wiederholte ich und schnappte nach Luft. Ich hasste es, unwissender Neuling unter lauter erfahre-nen Leuten zu sein, egal, um was es ging.
    Joscha, der meine Unsicherheit zu bemerken schien (na super, auch noch sensibel, der Kerl), stupste mich aufmunternd an. „Hey, jetzt guck nicht so. Du scheinst mir kein Mädchen zu sein, dass Angst vor neuen Kon-takten hat oder Schwierigkeiten, sich einzufinden. Also wirst du ganz bestimmt weniger Probleme haben als mancher anderer. Außerdem ist es hier echt nicht schwer, in die Gemeinschaft aufgenommen zu werden. Sei einfach Du und der Rest läuft schon.“
    Ich lächelte und jetzt war mein Lächeln echt. „Danke. Da magst du schon Recht haben.“
    Warum war dieser Junge so unfassbar nett zu mir? Das machte es mir nicht gerade leicht. Vor allem, da just in diesem Augenblick mein Handy wieder piepte. Ich zuckte erschrocken zusammen und zog es schnell aus meiner Hosentasche.



    Re: Blutsverwandt

    Unknown - 01.06.2009, 19:11


    Boah, deine Geschichte gefällt mir echt total!!
    Du schreibst sehr gut und die Story verspricht spannend zu werden! Seufz, Liebesgeschichten sind doch die schönsten :love:



    Re: Blutsverwandt

    Angi90 - 01.06.2009, 19:44


    cool, wieder mal ein neuer teil! =)
    der ist echt witzig! =)

    wäre mir auch echt peinlich, an der schulter von einem typen einzuschlafen! ;-)

    aber wenn ich deine story so lese, kommen die erinnerungen an die lager, in denen ich mal war! ;-)
    da war es ähnlich mit dem ankommen und so! =)

    lg



    Re: Blutsverwandt

    xXxTeigerxXx - 01.06.2009, 20:21


    total toll x3



    Re: Blutsverwandt

    claudi - 02.06.2009, 13:41


    so wie deine storys auch teiger^^



    Re: Blutsverwandt

    xXxTeigerxXx - 03.06.2009, 15:03


    ne... aber das passt hier auch nich zum thema^^

    Also... stell nen neuen Teil rein, wenn du einen hast (auch wenns länger dauert^^)



    Re: Blutsverwandt

    Prissi - 03.06.2009, 15:24


    Ich schließe mich den anderen an. Schreib weiter, deine Story ist toll !!



    Re: Blutsverwandt

    mari - 03.06.2009, 18:57


    ganz meine meinung leute :D



    Re: Blutsverwandt

    Grinsekatze - 28.10.2009, 22:07


    sorry, ich war schon ganz ganz lange nicht mehr hier drin ...
    ich weiß auch nicht, ob ihr euch noch an mich erinnert ;)



    Re: Blutsverwandt

    Angi90 - 29.10.2009, 15:08


    doch klar erinnern wir uns noch an dich, oder jedenfalls ich! =)
    cool bist du mal wieder hier! =)

    lg



    Re: Blutsverwandt

    maya-girl96 - 29.11.2009, 17:13


    schreib endlich WEITER! :P sorry sry :oops:



    Re: Blutsverwandt

    maya-girl96 - 22.12.2009, 20:37


    Biit, schreib doch mal weiter :D
    Voll coole Story.



    Re: Blutsverwandt

    Maiki_ - 22.12.2009, 21:29


    coooooooooooool!!



    Re: Blutsverwandt

    noname - 23.12.2009, 12:21


    Wäre wirklich schön wenn du mal wieder weiterschreiben könntest! ;)



    Re: Blutsverwandt

    Grinsekatze - 28.12.2009, 23:41


    hey, SOOOOOOOOOOOORRY!!!!!
    ich war erst übelst lange gar nicht mehr on, dann einmal wieder, und dann wieder lange nicht mehr!! ....
    allerdings hab ich weitergeschrieben ... ;)

    dann stell ich jetzt einfach doch mal wieder einen neuen teil rein - ich hoffe, es gefällt euch!




    Doch als ich auf das Display schaute, las ich dort den Na-men Nick, und nicht Simeon. Mit gemischten Gefühlen öff-nete ich die SMS. Was wollte ich denn nun? Eigentlich wünschte ich mir, dass Simeon mir haufenweise SMS schrieb und andererseits wollte ich lieber gar nicht an ihn denken und es war wie eine Erleichterung, dass nicht er, sondern mein Bruder mir geschrieben hatte. Was war nur los mit mir?

    he schwesterherz, ich hoffe du bist gut angekommen und hast schon ne ganze horde freunde gefunden! meld dich zwischendurch ma, damit mama sich beruhigt ... ich wünsch dir die besten ferien deines lebens! :) hab dich (trotz allem =D) lieb, nick

    Mir wurde irgendwie ganz warm ums Herz. Er ist schon echt süß, dachte ich und lächelte breit.
    „Hä? Wer ist süß?“ Joscha sah mich verdattert an.
    „Äh ...“ Hatte ich allen Ernstes laut gedacht? Das war mir ja noch nie passiert! So viel zum komischen Gefühlschaos ...
    „Wie, hab ich das grad laut gesagt?“, war dann auch direkt meine Reaktion. Klasse, das kam ja wieder gut rüber.
    „Äh, ja?!“ Joschas Augenbrauen stiegen noch einen Zenti-meter weiter in die Höhe. Seine Stirn war ganz kraus.
    Ich versuchte, zur Realität zurückzufinden. „Ich meinte meinen Bruder“, erklärte ich dann wahrheitsgemäß. „Er hat mir eine total liebe SMS geschickt.“ Obwohl ich nicht log, kam ich mir merkwürdig gekünstelt vor. Ich verstand die Welt nicht mehr. Was sollte das Ganze? Ich war doch sonst nicht so ... so ... ja, wie denn? So außerordentlich verwirrt.
    Ich konnte mich ja wohl unmöglich so schnell in Joscha verguckt haben. Außerdem war ich auch Simeon gegenüber nie so komisch.
    Um beschäftigt zu wirken und um Joscha nicht weiter in sein verwundertes Gesicht schauen zu müssen, suchte ich ein bisschen in meinem SMS-Eingang und las hier und da ein paar nette Nachrichten, die ich bekommen hatte. Doch ich las ohne irgendetwas wirklich wahrzunehmen. Mensch, das waren doch Kleinigkeiten, warum spielten dann meine Gefühle so verrückt?
    Wenigstens hielt der Bus jetzt auf besagtem Parkplatz. Gleich würden wir aussteigen und ich musste mich erst einmal nicht mehr in Joschas unmittelbarer Nähe aufhalten. Aber ob das wirklich an Joscha lag? War es vielleicht meine aufkeimende Unsicherheit wegen meiner wenigen Erfah-rung mit Freizeiten? Was heißt wenig, meine Erfahrung war auf dem Gebiet eigentlich gleich null.
    Herr Jesus, ich bitte dich, mach mich ruhig, betete ich im Stil-len. Ich weiß gar nicht mehr, was ich denken soll und ich kenne nicht einmal den Grund dafür, ich habe einfach keine Ahnung, dabei möchte ich doch nur eine tolle Freizeit mit anderen Jugend-lichen erleben, die auch so an dich glauben wie ich. Und ...
    Mein stummes Gebet wurde durch Jams Stimme unterbro-chen. „Hey, ihr zwei“, sagte er, „wollt ihr nicht auch aufste-hen?“
    „Ja, klar!“, rief ich und lachte. Schnell raffte ich meine Ta-sche und meine Jacke zusammen und zwängte mich zu den anderen in den schmalen Gang im Bus. Joscha kam direkt nach mir und als ich ihn so dicht hinter mir spürte, besann ich mich schnell auf mein Gebet, ehe ich wieder mit ande-ren verwirrenden Gedanken anfing.
    Herr, ich versteh das nicht. Warum bin ich so durcheinander? Bitte, bitte lass mich ruhiger werden und einfach ganz normal sein. Bitte, ich möchte nicht die Kontrolle über mich verlieren, ich möchte ich selbst sein und was ausstrahlen und so ... und das kann ich nicht, wenn ich so komisch bin.
    Ich atmete tief durch und spürte, wie ich wirklich allmäh-lich entspannter wurde. Danke, Jesus, dachte ich.



    Re: Blutsverwandt

    Grinsekatze - 28.12.2009, 23:44


    naja, allerdings hat die geschichte bei mir auf dem pc in word mittlerweile 128 seiten (buchseiten allerdings, ich weiß nicht, wieviel das in DIN A4 ist ;) )
    vielleicht wirds auch irgendwann blöd, keine ahnung ...
    naja, ich freu mich über kommis :)

    achso, zur info noch: mit dem letzten beitrag endet seite 33 =)



    Re: Blutsverwandt

    noname - 29.12.2009, 09:15


    Also meinen Kommi kriegste, bin nämlich immer noch super begeistert und würd mich sehr freuen wenn du noch mehr Teile reinstellst (am besten alles auf einmal ;))



    Re: Blutsverwandt

    Maiki_ - 29.12.2009, 13:24


    meinen auch :D joscha ist bestimmt ihr cousin..... hmm.. mal gucken



    Re: Blutsverwandt

    Grinsekatze - 07.02.2010, 18:15


    Hey, hier kommt ein weiterer Teil ...
    Wollt mal fragen, ob ihr findet, dass das etwas zu zäh ist, bzw nicht so wirklich schnell in Gang kommt ... Ich schreib ziemlich detailliert, glaube ich und weiß nicht, ob das so gut ist - vllt eher langweilig ;)

    Kapitel 3

    1. Tag – 18:37 Uhr

    Trotz Michaels vorheriger Bitten lief natürlich alles genau-so chaotisch wie zuvor am Bahnhof. Doch irgendwie schaff-ten es die Mitarbeiter, die Teilnehmer in Gruppen aufzutei-len und die Zeltnummern an den Mann zu bringen.
    Nun stand ich, umringt von fünf anderen Mädchen, die ich im Bus nur flüchtig gesehen hatte und die ungefähr in meinem Alter sein mussten, vor einem großen, breiten, un-ansehnlichen Zelt, das auf einem verhältnismäßig kleinen, durch Pflöcke von den anderen Pazellen abgetrennten Stück Wiese stand und das weder durch Nordseeflair noch durch Holzfällerromantik hätte anmuten können. Es war einfach nur – grau. Grau wie ein ungemütlicher Regentag im April, grau wie die ungewaschenen Kittel der Putzfrau von ne-benan, grau wie die Silikonfugen in unserer Dusche, grau wie ...
    „Das Ding ist grau wie die Gesichter von Leuten, die es nach fünfzig Jahren immer noch nicht geschafft haben, mit dem Rauchen aufzuhören“, sagte eine raue Stimme rechts hinter mir angewidert. „Oder überhaupt wie Zigaretten-asche.“ Ich wandte mich überrascht um. Bei der Besitzerin der Stimme handelte sich um ein hochgewachsenes, schlan-kes Mädchen mit dunkelbraunen, gepflegten Dreadlocks, die durch ein dickes, buntes Filzband zusammengehalten wurden. Sie trug weite Leinenhosen und mehrere Tanktops in den schrillsten Farben übereinander. In der Linken hielt sie eine ausgebeulte Reisetasche, an der Bilder von Che Guevara, das Symbol der Anarchisten – ein A in einem Kreis – und andere Dinge pinnten. Um ihren Hals hatte sie mehrere Ketten gehängt, unter anderem eine silberne mit einem grünen Cannabisblatt aus Plastik.
    Sie war mir beim Aussteigen bereits aufgefallen – hier hät-te ich ehrlich gesagt keinen Punk vermutet.
    „Na ja, was soll’s“, murmelte sie nun. „Kommt ihr?“, wandte sie sich an uns alle. „Lass das Ding mal von innen betrachten.“
    Ich zuckte die Achseln, schulterte meine Tasche, schnappte meinen Rollkoffer und folgte ihr.
    Zwei der anderen Mädchen steckten die Köpfe zusammen und begannen zu tuscheln.
    Ich stöhnte innerlich. Nicht hier! Nicht in einem tollen, christlichen Camp lästerliche Klatschtanten! Obwohl, mur-melte ein böses Stimmchen in mir, mit Punks hättest du auch nicht gerechnet.
    Ich schüttelte den Kopf anlässlich dieser Stimme, obwohl ich mich wirklich wunderte, wie der christliche Glaube mit Drogenkonsum, Anarchismus und politischer Bewegung in Einklang gebracht werden könnte. Wobei ich natürlich noch nicht wusste, wie dieses Mädchen tickte. Ich stellte meine Sachen vor dem Zelteingang ab. Auf irgendeine Art mochte ich das Mädchen mit den Dreadlocks, das jetzt den Reißver-schluss des Zelteingangs öffnete, während die anderen vier nur dastanden und guckten. Na, das konnte ja heiter wer-den mit meiner Gruppe.
    „Warte, ich helfe dir“, sagte ich schnell und bückte mich, um die andere Hälfte aufzuziehen. Ich versuchte mich zu erinnern, ob ich ihren Namen in all dem Kuddelmuddel gehört hatte. War es nicht etwas mit L gewesen?
    „Danke“, lächelte sie. Kurze Zeit später standen wir im mittleren Raum zwischen den beiden Schlafkabinen, in die je drei Leute passten. Dieser Mittelraum hatte keine Grund-folie, sondern nur das Gras als Boden. Immerhin lagen eini-ge Campingstühle herum, vielleicht konnten wir ein paar von ihnen hier aufstellen, um unsere Klamotten drüberzu-hängen.
    „Okay“, rief ich fröhlich. „Und wie organisieren wir das jetzt?“
    „Wie wär’s erst einmal mit Vorstellen?“, fragte die Punke-rin und grinste. „Ich bin Lolle, sechzehn Jahre alt und zum ersten Mal hier.“
    „Ist überhaupt irgendwer von euch schon mal hier gewe-sen?“, fragte ich in die Runde. Alle schüttelten die Köpfe. Na gut, das erklärte die allgemeine Verblüffung beim An-blick des Zeltes und erleichterte mich außerdem ein biss-chen.
    „Na ja, mach ich mal mit mir weiter“, begann ich, „ich bin Maggie, also eigentlich Margret, aber nennt mich bitte Maggie, und werde in vier Tagen siebzehn.“
    „Du hast hier auf der Freizeit Geburtstag? Geil!“ Die Klei-ne mit dem langen blonden Zopf und dem knallpinken T-Shirt sah mich mit leuchtenden Augen an. „Das gibt ne fette Party!“
    Ich lachte. „Auf jeden Fall!“
    „Ich heiße Franzi und bin auch sechzehn“, erklärte die Pinke schnell.
    „Und ihr?“, fragte ich die beiden Mädchen, die getuschelt und dabei ziemlich offensichtlich über Lolle gelästert hat-ten. Ich wollte zwar eigentlich kein Mensch mit Vorurteilen sein, aber ich hegte schon jetzt eine leichte Abneigung ge-gen die beiden, die noch dazu wie auf Hochglanz poliert wirkten. Die eine hatte blond gefärbte Haare, die sie zu ei-nem hohen Pferdeschwanz gebunden hatte, was ihre gro-ßen silbernen Kreolen und ihr schmales, perfekt geschmink-tes Gesicht besonders betonte. Sie trug ein enges hellblaues Top mit silbern glänzender Aufschrift und dazu schwarze Röhrenjeans. Ihre Freundin war brünett; sie hatte schulter-lange Locken, ebenso gutes Make-up und an ihrer Kleidung fiel mir besonders die giftgrüne, tief ausgeschnittene Bluse auf.
    „Ich heiß Jenny“, sagte die Blonde nun und klang dabei, wie ich zugeben musste, eigentlich ziemlich freundlich.
    „Und ich bin Lena“, sagte ihre Freundin. „Wir sind beide siebzehn“, ergänzte sie.
    Nun blieb nur noch ein Mädchen über, deren Kleidung so unauffällig war, dass sie unter diesen ganzen ausgefallenen Exoten förmlich unterging. Sie war mittelgroß, ein bisschen pummelig, aber sie hatte ein sehr hübsches Gesicht. Verle-gen strich sie sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Charlot-te“, murmelte sie.
    Okay, hier hatten wir es mit einer Schüchternen zu tun.
    „Gut, liebe Leute“, rief Lolle, „dann sollten wir mal schau-en, wie wir uns mit diesen Unmengen an Platz arrangie-ren.“
    Ich grinste. Ihr trockener Humor gefiel mir auf jeden Fall. Auch die anderen lächelten und Jenny begann sofort damit, die Campingstühle zu entwirren und aufzustellen.
    „Wir können ja zwei hier drinnen lassen“, schlug sie vor. „Dann haben je drei Leute einen Stuhl, um ihr Zeug drü-berzuhängen, das ist doch okay, oder?“
    Ich musste meine Gedanken über sie revidieren. Sie war wohl wirklich ganz lieb. „Klar“, erwiderte ich, „ich find’s gut.“ Auch die anderen nickten.
    Die folgenden zwanzig Minuten verbrachten wir damit, aus dem Zelt eine einigermaßen wohnliche Behausung zu machen, die eher praktisch als gemütlich war.
    Nach einigem Hin und Her beschlossen wir, dass Lolle, Charlotte und ich die rechte Schlafkabine beziehen sollen und die anderen drei die Linke. Damit war ich ganz zufrie-den. Zwar waren Lena und Jenny doch recht nett, aber mit Lolle konnte man sicher bessere und bei weitem interessan-tere Gespräche führen.
    In all den aufregenden Ausräumaktivitäten verging die Zeit rasend schnell und plötzlich trat eine der Mitarbeite-rinnen in unser Zelt, wo wir gerade dabei waren, ein paar Schlafsachen auszupacken.
    „Hey“, begrüßte sie uns mit einem kleinen Lächeln, „ich hoffe, ihr habt euch schon soweit eingerichtet. Ich bin Anne und werde auf dieser Freizeit eure Gruppenleiterin sein“, erklärte sie. Sie schien in Ordnung, aber mehr der ruhigere Typ zu sein. Was nicht unbedingt negativ war, nur fiel es mir meistens leichter, mit lauten, hyperaktiven und extro-vertierten Menschen klarzukommen als mit stillen oder schüchternen. Ich war mir auch noch nicht ganz sicher, wie es mit Charlotte sein würde. Hoffentlich geriet sie nicht so leicht außen vor.
    „Na ja, kennenlernen können wir uns ja nachher noch“, sagte Anne nun. Ich warf einen Blick auf ihre Hände, die sie nervös gegeneinander rieb. Offensichtlich hatte sie mit Frei-zeiten, geschweige denn mit der Rolle einer Gruppenleite-rin, auch noch keine Erfahrung. „Jetzt gibt es erst einmal Abendessen im Haupthaus, das ist auch der Grund, warum ich gekommen bin.“
    Essen? Das klang gut. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie hungrig ich war.
    „Essen?“, rief Lolle. „Knaller, ich bin völlig ausgehungert!“
    Irritiert sah ich sie an. Warum sprach dieses Mädchen ständig meine Gedanken laut aus? Kopfschüttelnd kroch ich hinter ihr durch die Luke.

    1. Tag – 19:05 Uhr

    Im Esssaal, der sich in einer Holzhütte einige hundert Me-ter entfernt befand, war schon reichlich was los – anschei-nend war Anne nicht gerade die schnellste gewesen.
    Die Tische waren alle bereits zur Hälfte besetzt, also teilten wir uns auf. Lolle kam an meine Seite.
    „Kennst du sonst schon irgendwen, zu dem wir uns setzen können?“, flüsterte sie mir zu. „Ich hab keine Lust, mich ganz verloren irgendwohin zu hocken – und ich kenn bis jetzt noch keinen.“
    Ich hielt Ausschau nach Jam, Andi und Joscha – okay, ei-gentlich hauptsächlich nach Joscha. Der war allerdings noch nirgends zu sehen, wie ich enttäuscht feststellte. Doch Andi und Jam saßen allein mit einem der Mitarbeiter an einem Tisch, an dem noch vier Plätze frei waren. Also auch noch genug für ... egal.



    Re: Blutsverwandt

    noname - 07.02.2010, 18:48


    HAMMER! Bin totl begeistert von deinem Schreibstil! So natürlich und humorvoll und so detailliert, dass es nicht langweilig wird aber auch nicht zu oberflächlich... solltest dir mal überlgene, die geschichte irgendwo hin zu schicken!



    Re: Blutsverwandt

    Maiki_ - 09.02.2010, 16:35


    diese geschichte ist unglaublich!!!!



    Re: Blutsverwandt

    Lala - 10.02.2010, 00:23


    Ja, echt super!! Dein Style ist sehr witzig und es macht echt Spaß die Geschichte zu lesen- besonders weil man des Mädel so gut in ihren Gefühlen verstehn kann(die du übrigens auch ganz toll beschreibst) :wink:



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