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Re: Das kleine Glück am Wegesrand
sundream - 01.05.2006, 21:17Das kleine Glück am Wegesrand
Das kleine Glück am Wegesrand
*******************************
Ich ging so den Weg meines Lebens, war genervt, traurig und frustriert.
Alles war grau in grau, wo ich auch hinschaute, kein Licht war zu sehen
und keine Wärme zu spüren. Wer ich bin...fragt Ihr, ich bin keiner und
alle die dem großen Glück hinterher rennen. Ständig auf der Suche nach
dem Sinn des Lebens. Tja und so lief und lief ich immer weiter.
Da sah ich am Wegesrand etwas aufblitzen, neugierig ging ich näher,
wollte sehen was da so leuchtet. Es sah aus wie ein Diamant, nein wie ein
Geldschein oder doch eher wie Schmuckstück, das verwirrte mich etwas.
Es sah schön aus und ich wollte es aufheben, doch da flatterte es ein
Stück weg von mir.
"He bleib hier" sagte ich erstaunt, "lauf nicht weg."
"Ich will aber nicht von dir angefasst werden", meinte dieses winzige
Blitzen zu mir. Erstaunt schaute ich das kleine Ding an, "du kannst ja
reden."
"Ja kann ich und ich habe schon oft versucht dich anzusprechen, aber du
wolltest mich nicht hören", erwiderte es. Ich kam aus dem Staunen nicht
mehr raus und hockte mich neben den Winzling, der so schön blitzte.
"Und warum kann ich dich dann jetzt hören?" fragte ich es. "Vielleicht
weil du jetzt endlich so weit bist, mich spüren und empfinden zu wollen."
lächelte es mich an. Fragend schaute ich es an, "Was bist du eigentlich,
du siehst aus wie ein Diamant aber gleichzeitig auch wie ein Geldschein
und Schmuckstück aus."
"Ich bin das was du sucht bzw. das was du meinst suchen zu müssen was
dir dein großes Glück bringt," erwiderte es, "in meiner wahren Gestalt
wolltest du mich nie sehen, deswegen hab ich mich verkleidet." "Das
versteh ich nicht, " antwortet ich dem kleinen Ding," und warum sollte ich
dich jetzt empfinden wollen?" "Weil du schon so lange auf der Suche nach
dem großen Glück bist und so langsam begreifst das es so vielleicht
nicht zu finden ist" grinste es mich frech an. "Schlaumeier und wie sollte
ich es sonst finden können, wie heißt du überhaupt?" fragte ich es.
"Ich bin das kleine Glück und sehe schon seit Jahren das du immer an
uns vorbeiläufst, ohne uns zu sehen." hüpfte es um mich herum. Verwirrt
schaute ich zu wie es vor mir hin und her hüpfte. Es blitzte und
leuchtete mir in die Augen, aber ich konnte immer noch nicht erkennen was es
wirklich war. "Warum bist du alleine, gibt es noch mehr von dir?" fragte
ich neugierig. "Es gibt ganz viele von mir, Tausende, ne was sag ich
Milliarden von uns." lachte es vergnügt, "ich bin nie alleine, so wie du."
"Ich bin alleine weil mir viel grausames passiert ist und ich nicht
mehr vertrauen kann", meinte ich schon etwas wütend. So unverblümt hatte
mir noch nie jemand so was ins Gesicht gesagt und schon gar nicht so ein
Winzling. "Aber ich hab doch recht, "schüttelte es den Kopf, "du bist
alleine weil du dir selbst im Weg stehst."
Na toll dachte ich, sitze hier und lass mir von so einem Winzling solche
Sachen auf den Kopf zusagen. "Wo sind den die anderen alle, von denen
du eben erzählt hast?" fragte ich schon ziemlich sauer. "Schau dich mit
offenen Augen um und du wirst sie sehen," strahlte es mich an. Ich
schaute mich um und nahm alles was an meinem Wegesrand grau in grau lag in
Augenschein, auf einmal blitzte und blinkte es nur so auf. Überall sah
ich tausende von kleinen Lichtern auftauchen die in allen
Regenbogenfarben leuchteten. Erstaunt drehte ich mich um und fragte, "Wieso kann ich
immer noch nicht erkennen wer ihr wirklich seid?" "Du musst deine Augen,
deine Ohren, deine Tastsinne wirklich aufmachen und deine Seele öffnen
die du vor langer Zeit in dir eingesperrt hast weil dein Glück dich
verlassen hat, " meinte es nur.
Zitternd weil ich langsam Angst bekam versuchte ich mich wirklich zu
öffnen und zu glauben das ich dem Winzling vertrauen kann. Langsam ließ
ich meinen inneren Gefühlen freien lauf und öffnete die Tür zu meiner
Seele. Da hüpfte das kleine Glück auf meine Hand und verwandelte sich in
eine Träne. "Ich bin deine Träne die Du vor langer Zeit ohne es zu
merken verloren hast, weil du das Schöne um dich herum nicht mehr sehen,
fühlen, spüren und empfinden konntest, "lächelte sie mich an," schau was
sich noch alles ändert."
Ich schaute mich mit offenen Augen um und sah wie sich so nach und nach
alle kleinen Lichter in ihre wahre Gestalt zurück verwandelten. Da
waren auf einmal viele bunten Farben zu sehen, Schmetterlinge, Käfer,
Blumen, Grashalme, Wolken, Bäume, ein kleiner Bach und vieles mehr. Ich saß
zwischen all dem schönen und fühlte auf einmal mein Glück, das alles
spüren, fühlen, hören und empfinden zu können.
Mir liefen die Tränen übers Gesicht, weil ich begriff das all das
Schöne um mich herum schon immer da war und ich es nur lange Jahre nicht
mehr sehen und spüren konnte. Da streichelte mir der Wind übers Haar, ein
kleiner Vogel zwitscherte für mich seine Melodie, die Sonne gab mir
Wärme und strahlte mit allen um die Wette. Ich fühlte mich geborgen wie
lange schon nicht mehr und wusste ich brauch nicht nach meinem großen
Glück suchen. All das Schöne des Lebens zusammen ist mein großes Glück.
Die kleine Träne lächelte mich ganz lieb an und sagte, "Ja das alles war
immer um dich herum und hat versucht sich bemerkbar zu machen, wenn du
über das Gras gingst streichelte es dich, wenn du an einem Baum vorbei
gingst spendete er dir seinen Schatten. Die Schmetterlinge haben nur
für dich ihren Reigen getanzt und vieles mehr. Nun lass mich runter und
meine Kameraden und ich können in den Kreislauf des Lebens zurückkehren,
wir wissen nun dass du alles das sehen, hören, fühlen und empfinden
kannst. Du wirst es nicht mehr verlieren auch wenn es dir ab und zu noch
schwer fallen wird es anzunehmen, werden wir dir dann jedes Mal wenn du
weinst, dir die Erinnerung daran bringen."
Langsam ließ ich meine Träne runter gleiten zu den anderen die den Boden
schon berührten und sah zu wie sie im Boden versanken. Da wuchs an
dieser Stelle eine kleine weiße Blume die mich anlächelte und sagte,
"Willkommen in deinem großem Glück".
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