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Broeckhoven, Diane - Ein Tag mit Herrn Jules




(der Autor/in lebt noch, und spiegelt die heutige Zeit)

Broeckhoven, Diane - Ein Tag mit Herrn Jules

Beitragvon Krümel » 21.04.2006, 00:09

Ein Tag mit Herrn Jules – Diane Broeckhoven

Herr Jules ist beim Frühstückmachen verstorben, er sitzt auf der Couch im Wohnzimmer wie lebendig. Seine Frau nimmt sich einen ganzen Tag lang Zeit um sich von ihm zu verabschieden, und Dinge auszusprechen, die sie sich vorher nicht gewagt hat. Dazwischen oder ist es himmlische Fügung kommt Daniel, ein Autist, der die Schwere von Alice Gemüt nimmt.

Ein sehr anrührendes Buch, welches in wenigen Stunden gelesen, aber mir viele Gedanken für einen langen Zeitraum gebracht hat.
Mir wurde dabei bewusst wie viel Zeit uns nur geschenkt wird, bei einem normalen Ablauf, uns von unseren Lieben zu verabschieden (Sarg und weg). Und denke mir, dass frühere Zeiten ein ganz anderes Ritual innehatten, Leben und Tod gehörten gleichsam zum Alltag.
Dieses Buch kann ich wirklich empfehlen, kurz, aber tief.


:stern: :stern: :stern: :stern:

Ein Tagmit Herrn Jules

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von Anzeige » 21.04.2006, 00:09

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Beitragvon Salome » 20.07.2006, 20:12

Ein sehr schönes Buch,daß mich sehr bewegt hat.
Mein Mann allerdings hat es nach ein paar Seiten weggelegt,weil es ihm zu deprimierend war.
Naja,Männer setzen sich, meiner Erfahrung nach, eh nicht gerne mit dem Tod auseinander. :roll:
Das Buch jedenfalls ist meiner Meinug nach toll!
Salome
 

Beitragvon Karthause » 20.07.2006, 20:28

@Krümel

Ist dieses Buch verfilmt worden? Ich weiß genau, dass ich es noch nicht gelesen habe. Aber es kommt mir so bekannt vor, ich habe sogar Gesichter dazu im Kopf habe.
Viele Grüße
Karthause

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Beitragvon Krümel » 20.07.2006, 22:52

Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen Karthause, denn das Buch ist von 2005, das wäre sehr sonderlich.
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Beitragvon Pippilotta » 21.07.2006, 19:43

Mir hat das Buch auch in seiner Einfachheit und seinem Tiefgang sehr gut gefallen.

Die Schilderung dieses letzten "gemeinsamen" Tages brachte mich auf den Gedanken darüber, wie wir mit Toten umgehen. Bei uns bleibt kaum Zeit zu einem ruhigen Abschied, so schnell wird der Tote abgeholt.
Die Art, wie die Frau sich von ihrem Mann verabschiedet - ohne Sentimentalitäten und nicht durch die rosa Brille - ganz im Gegenteil. Der Mann wird auch mit weniger schönen Taten seines Lebens noch einmal konfrontiert - fand ich sehr bewegend.

Ein absolut empfehlenswertes Buch!

:stern: :stern: :stern: :stern: :stern:
Herzliche Grüße
Pippilotta


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Beitragvon leseratte4 » 08.12.2006, 16:18

Hallo,

Ich möchte mal die Frage in die Runde werfen, wie der Autist in die Geschichte passt. Soweit ich weiß, lieben Autisten keine Veränderung. Dieser kam aber erstaunlich gut mit dem Tot klar. Soll das vielleicht ein Hinweis sein, daß etwas von geliebten verstorbenen immer in uns bleibt? Oder ist das jetzt zu weit hergeholt?
Auf Eure Meinung bin ich sehr gespannt.

Viele Grüße
Leseratte
leseratte4
 

Beitragvon Krümel » 08.12.2006, 17:16

Gute Frage Leseratte, die hatte ich mir während des Lesens auch gestellt.
Autisten sind ja nicht dumm, sie sollen ja sogar hochintelligent sein. Meistens benehmen sich allerdings die Erwachsenen zu ihnen wie zu Kleinkindern.
Meine Theorie nun: Ich gehe davon aus, dass der Junge sehrwohl durchschaut hat, dass der alte Mann tot ist. Ferner, dass das gar nichts Besonderes für ihn war, ihm ganz bewusst ist, das jeder mal stirbt. Weiter, dass es genau in sein Konzept passte, dass der Opa dort saß, wo er immer saß, dass dadurch nichts durcheinander gebracht worden ist.
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Beitragvon wolves » 08.12.2006, 17:37

Das Buch hat mich nach seiner Erscheinung auch interessiert, aber leider habe ich es mir damals nicht aufnotiert. Dank euch weiß ich wieder Titel und Autorin. :danke:
Liebe Grüße
wolves


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