N'Vashkenzany - irgendwo im Outer Rim

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    Re: N'Vashkenzany - irgendwo im Outer Rim

    Xan - 18.04.2006, 14:40

    N'Vashkenzany - irgendwo im Outer Rim
    Er fühlte es.
    Die Macht.
    Um ihn herum, in jedem einzelnen Molekül der schweren Durastahlplatten, die das kleine Quartier ausmachten floss sie, in jeder kleinen Naht zwischen den stählernen Planken des Schiffes, in jeder Armatur, in der Luft, die ihn umgab – in ihm. Die Macht durchfloss Alles um ihn herum und er konnte sie spüren, so klar, als könnte er sie sehen, hören, riechen, schmecken und ertasten. Die Macht war um ihn herum, in ihm, er war die Macht. Und er konnte sie kontrollieren.

    Nur so konnte sich Xan im Gleichgewicht halten, als er, allein auf der rechten Hand stehend, in seinem kleinen Quartier trainierte. Was im Moment hieß, dass er meditierte.
    „Sei eins mit der Macht. Fühl, wie sie dich durchfließt, wie sie alle Dinge durchfließt.“, hörte er die Stimme seiner Meisterin in seiner Erinnerung, genau so, wie sie es ihm mehr als genug predigte, um im nächsten Moment mit einem verschmitzten Lächeln zu sagen: „Und leg dir immer eine halbwegs weiche Matte auf den Boden, wenn du deine Kunststücke vollführst, Xan. Das mindert das Verletzungsrisiko ungemein. Von Macht durchflossener Durastahl ist hart.“
    Unwillkürlich musste er lächeln und ein leises Kichern wuchs langsam in seiner Brust heran, begierig darauf, durchzubrechen. Die Konzentration und damit die Kontrolle zu behalten wurde zusehends schwieriger. Seine Füße schwankten bereits bedenklich in der Luft, er hatte seine zweite Hand zur Hilfe genommen um sich abzustützen und in seiner Miene kämpften Amüsierung, Anstrengung und Verärgerung erbittert um die Vorherrschaft. Es schien einen Moment, als könnte die Anstrengung die Vormacht für den Moment halten, doch schon im nächsten Moment schlug Xan hart auf dem Boden auf.

    „Verdammt!“, fluchte er. Er atmete ruhig und tief ein und aus, um sich wieder zu beruhigen und stellte sich wieder auf seine Hände. Dies war eine Übung, die er auch auf dem leicht vibrierenden Boden des Schiffes, in dem er sich befand mit Leichtigkeit durchführte. Die Gewohnheit tat das Ihrige, seine bisherigen Meister hatten ihn immer dazu angehalten, das körperliche Training nicht zu vernachlässigen und mit Disziplin zu verfolgen, wenn sein Gefühl für die Macht wuchs. Die Einheit von Körper und Geist zu wahren, war ihre Devise gewesen und Meisterin Cinn tat dieser Tradition keinen Abbruch. Sie selbst ging ihm dabei als Vorbild voran, schon einige Male hatte er sie dabei beobachtet, wie sie sich in Form hielt und sie hatte ihm einige Übungen beigebracht, die beide Aspekte eines Jedi schulten – den Körper und den Geist. Wie auch diese hier, die er immer noch nicht so perfekt beherrschte, wie er es eigentlich wünschte. Doch es geschah oft, dass seine tatsächlichen Leistungen weit (oder das, was Xan für weit hielt) hinter denen zurückstanden, die er sich erhofft hatte. Ob es sich bei diesen Leistungen um sportliche handelte, um eine neue Technik in den Künsten des Schwertes oder des waffenlosen Kampfes, in denen Meisterin Cinn ihn unterwies, oder in Techniken mit der Macht, die ihm Cinn beibrachte – sehr oft stellte Xan Ansprüche an sich, denen er in der Praxis nicht genügte. Die seiner Meisterin schien er allerdings umso öfter zu erfüllen, auch wenn auch sie nicht mit Tadel sparte. Allerdings brachte sie den an, wenn es nötig war und Xan konnte wirklich nicht behaupten, sie wäre jemals ungerecht zu ihm gewesen.

    Als er nach einigen weiteren gescheiterten Versuchen, seine Konzentration wieder auf das ursprüngliche Maß zu schrauben, seine Meditation beendete und mit einer Kata mit einem seiner Trainingsschwerter (seine Meisterin trainierte nie mit der 'blanken' Klinge ihres Lichtschwertes und auch er hatte diese Angewohnheit mit der Zeit übernommen) aus stabilem Holz fort fuhr, gelang es ihm wiederum nicht, alle Emotionen, alles Denken auszuschalten.
    „Befreie deinen Geist.“, hörte er die ruhige Stimme Cinns in seinem inneren Ohr. Doch wie schon so oft wollte ihm diese so einfach scheinende Lektion nicht gelingen. Der gerade Holzstab, den er gerade anstelle seines Lichtschwerts benutzte, pfiff in schnellen Hieben durch die Luft, während er in schneller Folge Ausfallschritte oder von waagerechten Schlägen begleitete Drehungen vollführte. Hochkonzentriert blieb er stumm, nur das leise Hintergrundsummen der schweren Maschinen des Antriebs und das Geräusch des durch die Luft sausenden Holzes war zu hören.

    Bereits nach einigen Minuten stand ihm der Schweiß auf der Stirn und seine Arme wurden zusehends schwerer. Was ihm jedoch mehr zusetzte, war sein Mangel an Konzentration. Zu viele Fragen schwirrten ihm im Kopf herum, zu Vieles hatte Meisterin Cinn seit ihrer fast schon überstürzten Abreise offen gelassen.

    „Pack deine Sachen, Xan. Wir werden eine kleine Spritztour ins Outer-Rim machen.“, hatte sie vor einigen Tagen in der Akademie auf Coruscant zu ihm gesagt.
    „Ins Outer-Rim?“, kam es von ihm, einem Echo gleich, worauf sie mit „Ins Outer-Rim, Padawan.“ bestätigt hatte. Die etwas förmliche Anrede 'Padawan' benutzte sie nur, wenn sie der Meinung war, dass Diskussion oder weitere Fragen unnötig waren, das hatte Xan schon in den ersten Monaten seiner Ausbildung unter ihrer Führung begriffen. Mittlerweile lagen diese ersten Monate gut ein Jahr in der Vergangenheit und seitdem hatte sich zwischen Cinn und Xan, zwischen Meisterin und Schüler eine funktionierende, freundschaftliche Beziehung aufgebaut. Sie waren während dieser Zeit fast ausschließlich in der Akademie auf Coruscant geblieben, hatten nur ein oder zwei Reisen zu einer nahen Jedi-Enklave unternommen. Cinn war der Meinung gewesen, dass er sein Training auch in der Akademie fortsetzen konnte und dass die Praxiserfahrung sich noch früh genug einstellen würde. Offenbar war dies jetzt der Fall, denn nicht nur die Umgebung hatte sich verändert. Seit der Abreise vor nun schon fast einer Woche war seine Meisterin immer verschlossener geworden und hatte sich in ihr Quartier zurückgezogen. Er hatte eine weitere Seite ihres Wesens kennen gelernt, eine ernstere Seite, fast schon traurige. Und während ihrer Reise durch den Hyperraum, die nun schon eine Woche andauerte und unter Umständen auch noch eine weitere Woche andauern würde, hatte sie ihm mit keinem Wort von ihrem Auftrag berichtet. Denn einen solchen gab es, dessen war er sich sicher. Warum sonst begab sich ein Mitglied des obersten Rates der Jedi auf eine so weite Reise, hunderte von Lichtjahren von den Kernwelten der Galaxis und damit von der Republik entfernt, wenn nicht im Auftrag des Rates? Außerdem hatte selbiger Rat sie und damit auch ihn, ihren Schüler, verabschiedet und ihnen viel Glück auf ihrer Mission gewünscht, sowie – obligatorisch – dass die Macht mit ihnen sein möge.

    Nachdem er sein Training beendet hatte, begab er sich in das Quartier seiner Meisterin. Ihr war auf dem Schiff ein Quartier zugewiesen worden, welches sonst nur Offizieren höheren Ranges zustand. Er selbst war bei den Junior-Offizieren untergebracht, die ihre Quartiere zwar nicht mit anderen Mannschaftsmitgliedern teilten, jedoch auch nicht den Luxus der Senior-Offiziere genossen. Ohne eine Ankündigung seines Erscheinens mittels des Türsummers zu machen, trat er ein. Cinn würde so wie so wissen, dass er kam, sie konnte ihn schließlich spüren, genauso wie er es bisher jedes Mal gespürt hatte, wenn sie in seiner Nähe gewesen war.

    Die Jedi Meisterin, eine Frau, die schon viele Sommer und Winter kommen und gehen gesehen hatte, saß mit erhobenem Kopf gerade auf dem Fußboden in der Mitte ihres geräumigen Quartiers. Sie meditierte und festigte, sozusagen nebenbei, spielerisch ihren Umgang mit der Macht. Mehrere Gebrauchsgegenstände, angefangen bei einigen Datapads nebst Datenchips, über Schreibfolien und den dazugehörigen Stiften bis hin zum Heft ihres Lichtschwerts schwebten gut zwei Meter in der Luft in Kreisbahnen um sie herum, als wären sie kleine Wachdroiden.
    Ihre Augen waren geschlossen, ihr Atem ging ruhig und langsam dehnte sich der Kreis aus. Xan ging darauf zu und blieb etwa einen halben Meter vor der gedachten Kreislinie der umher schwebenden Gegenstände stehen, was einem Abstand von gut zwei Metern zu seiner Meisterin entsprach.

    Obwohl sie bereits wusste, dass er sich in ihrem Quartier befand, nahm sie keine Notiz von ihm, lediglich die kleinen 'Droiden' schwirrten mit höherer Geschwindigkeit umher. Eine Schreibfolie brach, nicht ganz ungewollt, wie Xan später vermutete, aus der Formation aus und klatschte ihm ins Gesicht, bevor er in irgendeiner Form reagieren konnte. Das Geräusch glich dem einer schallenden Ohrfeige, die Schmerzintensität einer echten Ohrfeige war allerdings ungleich höher als die Begegnung mit der kühlen Folie.

    „Hat man dir nicht beigebracht, anzuklopfen, bevor du fremde Quartiere betrittst, Padawan?“, fragte Cinn jetzt mit unverhohlenem Tadel und einer Spur Ärger in der Stimme. Ihr warmes Lächeln strafte ihren Tonfall jedoch Lügen.

    Er deutete stumm eine Verbeugung an. Sie hätte es ihm vermutlich durchgehen lassen, hätte er dieses Zeichen der Ehrerbietung am Anfang eines Gesprächs ausgelassen, doch er legte einen gewissen Wert darauf, schließlich hatte sie einen Sitz im Rat inne und leitete im Speziellen seine Ausbildung. Außerdem war er diese Normen der Kommunikation seit seinem dritten Lebensjahr gewohnt, mittlerweile waren sie ihm in Fleisch und Blut übergegangen. Indessen schwebten die Gegenstände, die noch vor wenigen Augenblicken mit zunehmender Geschwindigkeit durch den Raum geflogen waren, langsam auf ihren Platz am Schreibtisch zurück. Einzig Cinns Laserschwert machte eine Ausnahme indem es ihr direkt in die Hand flog. Sie befestigte es im Aufstehen an ihrem Gürtel.

    Die Augen immer noch geschlossen stand sie nun in voller Größe vor ihm. Sie ging einen Schritt auf ihn zu, nickte, erwiederte damit seine Verbeugung und öffnete schließlich die Augen. Ihn fixierend sagte sie schließlich: „Ich vermute, du bist aus dem selben Grund hier, der dich auch die letzten beiden Tage dazu bewogen hat, meine Meditation zu stören.“, sagte sie ruhig und ausdruckslos. Xan schluckte das „Ja, Meisterin.“, das ihm auf der Zunge lag herunter, denn sie fuhr noch im selben Atemzug fort.

    „Ich denke, es ist Zeit für ein paar Antworten."

    NRPG: Ja, das sind Platzhalter *g*



    Re: N'Vashkenzany - irgendwo im Outer Rim

    Cinn - 18.04.2006, 23:11


    Die Augen des jungen Mannes weiteten sich, wie in Vorfreude auf eine lang ersehnte Überraschung. Dieser kindliche Zug im Wesen ihres Schülers, den dieser recht oft gut zu verbergen suchte, amüsierte sie bisweilen. Mit einer beschwichtigenden Geste hob sie die Hände, trat dann an Xan vorbei um ihren Mantel zu ergreifen, warf sich diesen über die Schulter und verließ das Quartier.
    „Meisterin…“ Sie hatte den Einwand hören können, noch bevor er den Mund des Padawan überhaupt verlassen hatte. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, das er aber nicht sehen konnte, weil er hinter ihr ging und eine Kapuze auf ihrem Kopf nur wenige Blicke zuließ. Sie gebot ihm mit einer knappen Geste zu schweigen und setzte ihren Weg durch das Schiff fort. Nach einigen Metern und eher unvermittelt begann sie schließlich zu sprechen.
    „Die Republik wächst, mein junger Schüler. Fast täglich erbitten neue Welten Einlass oder Kolonien erwerben Handelsrechte oder einen Autonomiestatus. Der Handel erblüht auf diese Weise, leider nicht zum Vorteil aller.“ An dieser Stelle legte die Jedi eine Pause ein und seufzte leise. „Einige der benachteiligten Randwelten werfen dem Senat vor, politische Anpassungen hinauszuzögern. Und ein paar Einzelne manifestieren ihren Protest in gewalttätigen Handlungen.“ An dieser Stelle bricht sie ab, wohl wissend, dass Xan den Fortgang ihrer Gedanken erahnen konnte.
    „Sie meinen, die Anschläge auf die Senatoren waren Akte einer dieser Rebellengruppen?“ Cinn wiegte den Kopf hin und her.
    „Nichts ist sicher, aber die Vermutung liegt natürlich nahe.“ Mit zwei raschen Schritten war Xan heran und ging nun direkt neben ihr.
    „Und wo fliegen wir jetzt hin?“
    „Zu einer Welt namens Mori-Daram, ein kleiner Planet im Outer Rim. Dort soll es einen Schwarzmarkt geben für Projektile wie die, von denen wir vermuten, dass sie bei den Attentaten verwendet worden waren.“ Die Augen des jungen Menschen wurden zusehends größer.
    „Aber in den Berichten der Sicherheitskräfte hieß es doch, es seien keine Spuren gefunden worden.“ Cinn gestattete sich die Genugtuung eines kleinen Lächelns.
    „Zu Beginn war dem auch so.“ Sie legte eine kunstvolle Pause ein, in der sie um eine Ecke herum trat. Der Blick ihres Schülers war weiter auf sie geheftet. Doch noch bevor er zu einer Frage ansetzen konnte, fuhr sie fort. „Die Namari sind ganz erstaunliche Wesen. Ihre Körpertemperatur ist so niedrig, dass das Geschoss im Körper der Senatorin T’Dana nicht komplett verdampfen konnte. Diesem Umstand verdankt die Dame ihr Leben und wir unseren Hinweis.“ Als würde sie es auch ihrem Ärmel ziehen (in Wahrheit trug sie es schon eine Weile in der Hand), offenbarte sie Xan einen kleinen Klumpen geschmolzenen Metalls. Aus dem deformierten Konstrukt ragte eine kleine Kapsel aus nicht zu identifizierendem Material heraus. Es leuchtete schwach grünlich.
    „Was ist das?“ entfuhr es dem jungen Mann, während er das Projektil in die Hand nahm.
    „Nun, unsere Informationen sind begrenzt. Sicher ist aber, dass es nicht in der Republik hergestellt wird. Und die Schwarzmärkte, auf denen mit Waffen aus anderen Welten gehandelt wird, sind so zahlreich nicht. Der Umstand, dass sehr viel Protest aus dem Teil des Rims kam, in dem einer der Märkte liegt, hat uns diesen für einen ersten Besuch wählen lassen. Die Meister Nedaia und Malu’an besuchen die anderen möglichen Plätze.“ So kurz vor dem Ende ihrer Ausführungen warf Cinn ihrem Padawan einen verschwörerischen Blick zu. „Aber ich denke, ich kann behaupten, dass wir hier die interessantesten Spuren finden werden.“

    Als hätte es die Meisterin so geplant, erreichten die beiden Jedi die Kommandobrücke des Meriadi’tha-Kreuzers nur wenige Augenblicke später. Der Captain, offenbar durch Geräusche auf die beiden Eintretenden aufmerksam geworden, drehte sich mitsamt seines Stuhles kurz um.
    „Ich grüße Euch, Meisterin. Kann ich etwas für Euch tun?“ Der Tonfall des Kommandanten machte deutlich, dass ihm die höflichen Floskeln nicht sonderlich lagen. Aber sein Interesse war aufrichtig. Und das war Cinn genug. Mit einer knappen Geste bedeutete sie ihm, dass sie keinerlei Begehr hatte, und stellte sich in die Mitte der Brücke, gleich neben seinen Stuhl. Eine Weile blickte sie starr auf den Hauptschirm. Dann wandte sie den Kopf zur Seite.
    „Wann werden wir Mori-Daram erreichen, Captain Gideon?“ Der Angesprochene verzog sinnend den Mund.
    „Wenn nichts dazwischen kommt in etwa 30 Stunden.“
    „Ist eine Nachricht eingetroffen?“
    „Nein, Ma’am.“ Die Anrede hätte einer Vorgesetzten gelten sollen. Für eine Person vom Status einer Cinn war sie gänzlich unangebracht. Auch Xan wusste das und holte einmal tief Luft. Cinn selbst aber war es herzlich egal. Sie bedeutete ihrem Schüler, die Brücke wieder zu verlassen. Mit einem kurzen Dank an die Mannschaft und der Bitte, sie bei Eintreffen einer Nachricht doch zu kontaktieren, schloss sie sich ihm an.

    [NRPG: Wie jetzt? Platzhalter? *g*]



    Re: N'Vashkenzany - irgendwo im Outer Rim

    Xan - 19.04.2006, 19:11


    „Ist eine Nachricht eingetroffen?“
    „Nein, Ma'am.“
    Xan schöpfte tief Luft um den Commander ob seiner Respektlosigkeit zurecht zu weisen, doch Cinn beendete sein Vorhaben, noch bevor es richtig begonnen hatte mit einer schlichten Handbewegung zur Tür. Der in die einfache Kleidung eines Jedi gehüllte Padawan deutete eine ebenso schlichte Verbeugung an und entfernte sich. Hinter sich hörte er noch seine Meisterin einige Anweisungen geben, dann schloss sich das Schott hinter ihnen beiden.

    „Er war respektlos, Meisterin.“, sagte Xan schlicht, auch wenn er die Empörung in seiner Stimme nicht ganz unterdrücken konnte. Ihre Erwiederung bestand in einem feinen Lächeln, dass ihre Mundwinkel umspielte. Einen Moment lang herrschte Schweigen, während die beiden nebeneinander hergingen.
    „Ich habe nie von diesem Planeten gehört.“, gestand Xan schließlich.
    „Mori-Daram.“, sagte Cinn mehr feststellend als fragend. Xan nickte. Kommentarlos zog sie einen Datenchip buchstäblich aus dem Ärmel ihres weiten Umhangs. „Dies sollte deine Neugierde bis auf Weiteres befriedigen, Schüler. Bis wir eingetroffen sind, mache dich mit dem Planeten vertraut.“, befahl sie und bog schließlich in ihr Quartier ein. Xan selbst hatte noch ein ganzes Stück zu gehen, bis er das Seine erreichen würde, hatte also genug Zeit um über die Neuigkeiten nachzudenken.

    Es ging also um die Ermordung der Senatorin T'Dana. Die Ermittler und auch die öffentlichen Medien hatten von einem 'gewöhnlichen Attentat' berichtet. Es war durch alle Holokomm-Sendungen gegangen, dass diesmal eine Senatorin einem unbekannten Attentäter zum Opfer fiel. Wie gewöhnlich hatte es keine Spuren gegeben und das Opfer war auf offener Straße erschossen worden. Allerdings hatte das kleine Metallfragment in der Hand Meisterin Cinns den Rat dazu bewogen drei Jedi-Meister mitsamt den ihnen anvertrauten Schülern auf die Suche nach Spuren zu schicken. Und er war mit seiner Meisterin auf eine interessante, wenn nicht sogar die interessanteste und am meisten versprechende, Spur angesetzt. Im Zeitalter der Blaster mit Projektilen zu schießen, war eine seltene Angewohnheit, selbst für einen professionellen Attentäter oder Kopfgeldjäger. Ob er einen portablen Teilchenbeschleuniger benutzt hatte? Nun, bald würden sie es erfahren, nach Xans Chrono dauerte der Flug noch maximal 30 Stunden.

    Als Xan um die nächste Biegung des Korridors ging, wäre er um ein Haar mit einer Offizierin zusammengestoßen. Ihr auffälligstes Merkmal war ihr militärisch kurz geschorenes Haar, welches in einem knalligen rot leuchtete.

    „Aufpassen.“, wies er sie trocken an, die kurze Aufwallung seines Zorns unterdrückend und bemüht wie eines seiner Vorbilder, wie ein weiser, völlig ruhiger, Jedi Meister zu klingen.

    „Eigentlich hätte ich sie allein deswegen nicht übersehen dürfen.“, schoss es ihm durch den Kopf, als er sie von oben bis unten ansah. Sie tat für einen Moment das gleiche mit ihm.



    Re: N'Vashkenzany - irgendwo im Outer Rim

    Jihan Ne'Dolo - 19.04.2006, 22:52


    Der Ruf erreichte die Commander zu einer Zeit, in der sie für gewöhnlich aß. Die warme Mahlzeit noch auf dem Teller und die Ahnung im Kopf, dass das Unterfangen, zu welchem sie einbestellt worden war, länger dauern würde, verzog sie missbilligend das Gesicht, erhob sich schließlich und verließ den Speiseraum, der ausschließlich ihr, dem Captain und eventuellen Gästen wie der geheimnisvollen Jedi und ihrem Schüler vorbehalten war. Mit einem knappen Gruß verabschiedete sie sich von der Ordonnanz und trat auf den Gang hinaus.
    Auf dem Schiff war es ruhig. Mitten in der Tagesschicht verirrte sich kaum einer in die Sektion, wo die Quartiere und das kleine Casino lagen. Und so schenkte Jihan dem Weg vor sich auch keiner große Aufmerksamkeit, sondern ging in Gedanken schon das Problem durch, dessen sie sich annehmen sollte, obwohl es eigentlich…

    Ein überraschter Aufschrei entfuhr ihr, als sie fast mit einer Person kollidierte. Mitten in die kurze Orientierungsphase nach dem Schrecken blaffte der Mann ihr auch schon ein rüdes „Aufpassen!“ entgegen. Ein Ausruf, den sie normalerweise von niemandem dulden würde, ausgenommen Gideon. Der aber war es nicht, denn die Gestalt war in einen langen Mantel gehüllt. Und sie profitierte davon, dass die Offizierin einen kurzen Moment brauchte, um sich zu sammeln und nicht unkontrolliert loszuschimpfen. Mit einem zweiten Blick erkannte sie, wer vor ihr stand. Der Padawan, der in ihren Augen mehr als einmal reichlich altklug für seine jungen Jahre dahergekommen war. Jedi hin oder her. Sie beschloss, diese seltene Gelegenheit zu nutzen.

    „Ihr solltet aufpassen, wem ihr so etwas an den Kopf werft. Ich bin mir sicher, dass auch ihr Jedi die Grundbegriffe der Etikette beherrscht.“ Die Commander taxierte ihr Gegenüber fest. Und fast schien es, als würde sie ihn damit aus der Reserve locken können. Der junge Mann aber verneigte sich knapp, mit einer Geste, von der Ne’Dolo nicht ausmachen konnte, ob sie nun entschuldigend oder überheblich huldvoll sein sollte. Sie beschloss darüber hinweg zu sehen. Zeit für eine fruchtlose Auseinandersetzung war momentan zudem nicht. Sie nickte ebenfalls kurz, weniger aus Höflichkeit denn eher aus der Furcht heraus, sonst das Gesicht zu verlieren. Der Jedi setzte seinen Weg ohne einen weiteren Kommentar fort und war binnen Sekunden hinter der nächsten Wegbiegung verschwunden.
    Jihan warf ihm einen vernichtenden Blick hinterher und setzte ihren Weg zum Maschinenraum fort.



    Re: N'Vashkenzany - irgendwo im Outer Rim

    Xan - 20.04.2006, 01:18


    Ausfallschritt, ausatmen, Schlag. Atmen. Schritt in die Defensive. Parieren. Atmen. Schnell geführter Hieb. Ausfallschritt. Schlag. Atmen.
    In kurzen Abständen prallten die Übungsschwerter aus stabilem Holz hart aufeinander und wie jedes Mal, wenn er eine Lektion im Schwertkampf erhielt, focht Xan wie ein Berserker, jede Schwachstelle ausnutzend, die ihm seine Lehrerin bot. In diesem Moment erkannte er eine Lücke in ihrer Verteidigung und schlug zu. Cinn parierte seinen Schlag nicht und wich ebenso wenig aus, stattdessen nutzte sie die Blöße, die er sich während seines diagonal von unten nach oben geführten Schlages gegen ihre rechte Körpermitte gab und tippte mit ihrem Schwert sachte gegen seinen Hals. Einen Wimpernschlag später stand seine Klinge fest in der Luft, als wäre er inmitten des wuchtigen Schlages zu Eis erstarrt. Sie hatte seinen Schlag gebremst, nachdem sie ihn 'getötet' hatte, um selbst keinen Schaden zu nehmen. Selbst ebenfalls etwas außer Atem verbeugte sie sich leicht, während sie einen Schritt zurücktrat und die Waffe senkte. „Du bist tot, Schüler.“, stellte sie trocken fest.

    Xan wich keuchend vor ihr zurück und brachte etwa zwei Meter Abstand zwischen sich und seine Kontrahentin. Er verbeugte sich ebenfalls, erwiderte nichts und ließ statt dessen Taten sprechen. Kunstvoll wirbelte der Griff des geraden, etwas über einen Meter langen Schwertes um sein Handgelenk um im Anschluss eine Grundposition einzunehmen, die Beine schulterbreit gespreizt, leicht versetzt aufgestellt und die Knie nicht durchgedrückt – Standfestigkeit war garantiert. Nachdem er die Waffe wieder fest in beiden Händen hielt – neben dem Köper mit dem Heft auf Schulterhöhe – verharrte er einen Augenblick und ging wiederum zum Angriff über.
    Seine Meisterin hob schlicht das Schwert um seine erneuten Angriffe mit Leichtigkeit zu parieren. Diesmal wehrte sie schlicht seine Angriffe ab, ohne ihn mit einer Finte in die Falle zu locken und ging nach wenigen Augenblicken ihrerseits zu schnellen Attacken über. In schneller Folge hatte Xan nun mit präzisen Hieben auf den Kopf, schwer zu parierenden Stößen gegen den Hals oder die Brust oder Schlägen nach den Gliedmaßen zu kämpfen, die langjährige Erfahrung seiner Lehrerin zeigte sich deutlich. Schweißperlen standen ihm auf der Stirn und die leichte Untergewandung klebte schon an seinem Rücken, so sehr strengte ihn die nun schon eine fast eine Stunde andauernde Trainingseinheit an. Sein vormals ruhiger Atem war längst einem seine Verteidigungsversuche begleitenden Keuchen gewichen. Trotz der Macht, die ihn spürbar durchfloss wurden seine Arme zusehends schwerer und bald würde sich das Gefühl einstellen, dass zentnerschwere Gewichte an ihnen hingen. Auch die Konzentration ließ langsam nach, ganz im Gegensatz zu der seiner Kontrahentin. Cinn zeigte zwar auch bereits erste Anzeichen körperlicher Ermüdung, doch waren diese ob ihrer hohen Vertrautheit mit der Macht und ihrer Erfahrung im Kampf noch lange nicht so deutlich wie bei ihrem viele Jahre jüngeren Schüler. Das Zischen eines sich öffnenden Schotts brachte Xan schließlich ganz aus der Verfassung. Fast instinktiv drehte er sich um, nur um im nächsten Moment einen harten Schlag in der Magengegend zu spüren. Schmerz war bekanntlich ein guter Lehrmeister und offenbar hielt Cinn es für nötig ihn für diese sträfliche Vernachlässigung das feste Holz spüren lassen zu müssen.

    Das Schwert entglitt seinen Händen und fiel klappernd zu Boden, während er sich zusammenkrümmte. Ihr nächster Schlag traf ihn im Kreuz, allerdings nur fest genug, um ihn gänzlich aus dem Gleichgewicht zu bringen und auf die Knie zu zwingen. Keuchend stützte er sich auf dem Boden ab und sah hoch. Er blickte in das lächelnde Gesicht der Soldatin, mit der er am gestrigen Tage fast zusammengestoßen wäre.

    „Ihr braucht nicht auf Knien um Verzeihung für euer Benehmen von eben zu bitten...“, bemerkte sie spöttisch, wurde jedoch schlagartig ernst, als ihr sein Blick auffiel.
    Wieso war sie gerade jetzt in der Halle aufgetaucht? Cinn hatte sich gegenüber dem Commander des Schiffs deutlich ausgesprochen und darum gebeten, dass ihnen für eine gewisse Zeit jeden Tag der Kampftrainingsraum des Schiffes zur Verfügung stand. Alleinig. Warum war gerade diese Soldatin hier? Und warum musste seine Meisterin ihn genau vor dieser Soldatin so sehr blamieren?

    Der Blick, den er ihr zuschoss, war mörderisch. Langsam hob er sein Schwert auf und sparte sich diesmal die angeberischen Posen, sondern ging direkt auf seine Meisterin los. Diesmal war Ernst in ihre Miene getreten. Sie spürte die Wandlung seiner Emotionen deutlich.

    „Erhebe deine Waffe nicht im Zorn, Padawan.“, beschwor sie ihn. „Beschreite diesen Weg niemals, er führt zur dunklen Seite!“

    Eine Ausrede! Sie wusste, dass sie ihm in diesem Moment nichts entgegen zu setzen hatte, jetzt wo er sie in einer Folge wuchtig geführter Schläge in die Defensive drängte. Und jetzt versuchte sie, ihre Oberherrschaft durch Überredungskünste zu behalten. Doch nicht so, dieses Mal nicht! Dieses Mal hatte sie eine Grenze überschritten und sein Zorn entfesselte sein wahres Potential. Wie ein Berserker prügelte er auf sie ein, schweigend, doch mit zunehmender Wut. Sein eben noch ruhiges und erschöpftes Gesicht verwandelte sich in ein Fratze namenlosen Hasses und einen Moment glaubte er, Angst in den Augen seiner Meisterin zu erkennen. Sie wusste als, dass er sie dieses Mal besiegen konnte. Sie wich zurück und hob die Hand. Xan wurde zurückgeschleudert, flog mehrere Meter durch die Luft, rollte sich ab und stand wiederum direkt neben der Soldatin.

    „Ergib dich nicht dem Hass, Padawan.“, klang ihre leise Stimme fast traurig zu ihm herüber.
    „Lass dich nicht von ihm überwältigen, wenn du nicht auf ewig sein Sklave sein willst.“
    Sie senkte die Waffe und kam auf ihn zu. Ihr Gesicht spiegelte Sorge wieder und ihre Stimme klang fast mütterlich, als sie ihm befahl, seine Waffe nieder zu legen.

    Jihan Ne'Dolo unterdessen war einige Schritte zurückgetreten. Sie sah erstaunt und ob der offensichtlichen Wut Xans sowie des Machteinsatzes der Jedi-Meisterin verunsichert und ein klein wenig eingeschüchtert aus.
    „Was geht hier vor?“, fragte sie und ihrer Stimme war deutlich anzumerken, dass sie im Moment an jedem Ort des Kreuzers lieber gewesen wäre, als in der Halle, in der sie sich befand. Niemand kümmerte sich um sie.

    Der Padawan hatte sich keineswegs beruhigt, wie es seine Meisterin gehofft hatte. Der kurze Flug auf den Boden der Tatsachen hatte sein Ziel nicht erreicht und so hatte Xan seine Waffe in der Hand gehalten. Er stand auf und sondierte mit einem kurzen Drehen seines Kopfes die Lage. Wie erwartet befand sich außer den beiden Frauen niemand im Raum. In seinem Kopf hämmerte nur eines: Das Verlangen, seine Gegnerin zu schlagen, ihr Schmerzen zuzufügen. Sein Denken war praktisch ausgeschaltet und nur auf ein einzelnes Ziel ausgerichtet: Töten!

    Einen Moment noch bewahrte er Ruhe und beherrschte seinen Zorn, während er lansam auf seine Meisterin zuging, die ihn beschwor, sein Schwert nicht wieder zu erheben, sondern ihr zu überreichen. Dann ging er zum Angriff über. Er entfesselte ein wahres Gewitter von Schlägen und die Macht ermöglichte ihm eine Schnelligkeit, der die nicht-sensitive Soldatin, die die Halle mittlerweile schon fast wieder verlassen hatte, unmöglich folgen konnte. Sein Schwert schien überall zu sein und selbst die Jedi-Meisterin zeigte nun, dass sie sich wirklich anstrengen musste, um seinem Schlaghagel zu entgehen. Er selbst bemerkte nicht, dass er haltlos schrie, seine Wut hinausbrüllte, zu sehr putschte ihn die Macht in seinem Körper auf. Wieder und wieder schlug er zu. Wieder und wieder versuchte er, die Deckung seiner Lehrerin zu durchbrechen und einen Treffer zu landen. Wieder und wieder schmetterte er die Waffe in seinen Händen gegen die ihre und es flogen bereits die ersten Splitter.

    Jedi-Meisterin Cinn spürte wie eben noch ihr Schüler die ersten Anzeichen der Ermüdung. Einmal tief durchgeatmet, durchflutete sie wieder unerschütterliche Ruhe. Schließlich läcchelte sie weise und ließ das Schwert sinken. Xans heftiger schlag gegen ihren Kopf wurde durch den Schild der Macht, den sie um sich aufgebaut hatte abgebremst, doch Xans Glück – oder war es Pech? - bewirkte das Unglaubliche: Hart am Kopf getroffen stolperte die Jedi-Meisterin zurück, sank auf die Knie und schlug schließlich hart auf dem Boden auf. Ihr Schwert entglitt ihren nun kraftlosen Händen und fiel klappernd zu Boden. Es rollte etwa einen Meter weiter und blieb dann still liegen.

    Der dumpfe Aufprall schien Xan aus seiner Trance erwachen zu lassen. Die Maske aus Wut, Zorn und Hass, die eben noch sein Mienenspiel beherrscht hatte, fiel schlagartig von ihm ab. Die Erkenntnis, was er da gerade getan hatte, traf ihn wie ein Hammer, wie ein Schwall eiskalten Wassers auf seinen verschwitzten Körper.

    „NEIN!“, brüllte er.
    Der Hass, der eben noch in seiner Stimme unverhohlen zum Ausdruck gekommen war, war gänzlich verschwunden, stattdessen schwang nun Trauer in in ihr mit. Er warf das Schwert, das Werkzeug seiner Schande, weg und fiel vor seiner Meisterin auf die Knie. Sie lang reglos auf dem Boden, ihre Mimik kündete von Frieden und ein spitzbübisches Lächeln umspielte ihre Lippen.

    „Meisterin!“, schrie er sie an, wie von Sinnen, schüttelte sie. „Nein!“
    „Ihr dürft nicht sterben! Nicht so!“
    Sie regte sich nicht und das versetzte ihn in noch größere Aufregung. Er versuchte sich zu beruhigen, fühlte, wie die Macht seinen Körper weiter durchströmte. Doch diesmal war es wieder die Seite der Macht, die er kannte. Liebe und Mitleid, nicht Hass und Zorn waren die Elemente, die er kannte. Deutlich spürte er, wie der verführerische Einfluss trügerischer Macht von ihm gewichen war, doch er fühlte sich leer an. Und schwach.
    „Nein!“, hauchte er. Dann brach er neben seiner wie tot daliegenden Meisterin zusammen.

    Die Soldatin am Rande der Halle war wie erstarrt. Schon als Cinn die Waffe gesenkt hatte und den verhängnisvollen Schlag in Kauf genommen hatte, hatte sie in den Kampf eingreifen wollen, doch eine seltsame Macht hatte verhindert, dass sie von der Stelle kam. Es war wie, als ob sie gegen einen Sturm ankämpfen musste, starken Gegenwind. Als die Jedi-Meisterin dann getroffen zu Boden gesunken war, hatte dieser Einfluss mit einem Schlag aufgehört, sie war zu Xan hinübergelaufen, jedoch dem Drang ihn ihrer militärischen Ausbildung entsprechend auszuschalten, widerstanden. Sie hatte erkannt, dass sein Ausbruch vorrüber gegangen war und nich gehandelt. Letztendlich hatte sich das auch als unnötig erwiesen, war er doch ebenso wie seine Lehrerin zusammengebrochen.

    Diese stand in diesem Moment auf, rieb sich die schmerzende Stelle an ihrem Kopf und nickte der Soldatin zu.
    „Es ist alles in Ordnung.“, versicherte sie ruhig, um im nächsten Moment wie im Selbstgespräch zu murmeln: „Sie hat ihn stärker in Besitz genommen, als ich dachte. Ich habe dich wirklich unterschätzt Schüler. Nun, ich schätze, damit werde ich leben müssen.“

    Dann ging sie in aller Ruhe dazu über, die beiden Schwerter einzusammeln und sie Jihan in die Hand zu drücken.

    NRPG: War wichtig für die Charakterentwicklung. Wirdn Spaß. Was die List angeht, die Cinn angewandt hat: Siehe Star Wars IV (also den ersten Film der alten Trilogie), das gleiche hat Obi Wan gemacht - nur mit tödlicherer Folge.



    Re: N'Vashkenzany - irgendwo im Outer Rim

    Cinn - 21.04.2006, 14:13


    Sorgsam legte Cinn ihre Kleidung an. Schicht für Schicht faltete sie den dünnen Stoff und bändigte ihn schließlich mit einem Gürtel. Sie steckte die Füße in überkniehohe Stiefel, befestigte ihr Schwert und einige andere kleine Habseligkeiten am Gürtel und warf sich den Mantel über die Schultern. Ohne einen Blick zurück zu werfen verließ sie ihr Quartier schließlich und schlug den Weg zur Brücke ein.

    Der Captain war nicht anwesend und Commander Ne’Dolo saß auf dem Sessel in der Mitte des Kommandostandes. Sie nickte der Jedi grüßend zu und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Hauptschirm zu, während sie zu sprechen begann.
    „Wie befinden uns jetzt im Sensorschatten eines Mondes von Mori-Daram. In etwa einer halben Stunde wird ein Shuttle bereit sein und Euch zur Oberfläche fliegen. Ich werde Euch begleiten.“ Die Offizierin legte eine Pause ein, als erwartete sie eine Reaktion. Cinn aber bedeutete ihr nur fortzufahren. „Das Schiff wird hier bleiben. Wir halten es für unklug, uns zu offenbaren. Leider weiß keiner so genau, wer sich dort unten so rumtreibt.“ Die junge Frau sprach wahre Worte und Cinn nickte bedächtig, während auch ihr Blick dem Bildschirm galt, auf dem ein von einer Sonde aufgefangenes Bild des Planeten dargestellt war. Die Oberfläche war dunkelgrün und von schlierigen Wolken überzogen. Nur wenige sichtbare blaue Flecken kündeten von Wasservorkommen an der Oberfläche. Urwald. Und genau das entsprach auch den Beschreibungen, die sie gelesen hatte.
    „Ich danke Euch, Commander.“ Mit diesen Worten drehte sie sich wieder um und verließ die Kommandobrücke.

    Xan hatte sie seit ihrem Gefecht nicht mehr gesprochen. Noch im Trainingsraum hatte sie ihm einer Heilung unterzogen, ihn dabei aber absichtlich in der Bewusstlosigkeit verharren lassen. Nach einem mehrstündigen Besuch der Krankenstation des Schiffes war er schließlich wieder in sein Quartier gebracht worden. Und das hatte er seitdem nicht mehr verlassen.
    Cinn schlug den Weg in dessen Richtung ein, stockte aber auf halbem Weg und verharrte eine Weile. Die Jedi war unschlüssig, etwas das so selten wie ärgerlich für sie war. Aber Xan hatte das zweifelhafte Talent, sie hin und wieder vor Entscheidungen zu stellen, die sie lieber nicht fällen wöllte. Er war beileibe nicht ihr erster Schüler. Aber mit Sicherheit der Herausfordernste. Und die Entscheidung, ob sie ihm nach seinem Kollaps unterstützend zur Seite stehen oder ihn eher allein bereuen lassen sollte, fiel ihr nicht leicht.
    Schließlich aber stoppte sie einen vorbei eilenden Crewman, trug ihm auf ihren Padawan zu unterrichten, dass der Abflug kurz bevor stand, und entließ ihn dann. Sie selbst schlug den Weg zum Hangar des Schiffes ein.

    [NRPG: Sind alles eher kurze Logs. Aber immerhin halbwegs regelmäßig. ;) ]



    Re: N'Vashkenzany - irgendwo im Outer Rim

    Xan - 22.04.2006, 02:10


    Der Soldat, den Cinn beauftragt hatte, ihren Schüler von der baldigen Ankunft auf Mori-Daram zu unterrichten fand ihn meditierend in seinem Quartier. Seit dem 'Zwischenfall' im Training mit seiner Meisterin hatte er es nicht verlassen. Er saß im Schneidersitz auf dem Boden, die Augen geschlossen und den Kopf leicht gesenkt. Die Arme lagen auf seinen Knien mit leicht geöffneten Handflächen. Sein Atem ging ruhig, seine Brust hob sich kaum merklich. Stumm versenkte er sich in die Macht und ließ sich von ihr tragen. Erwartungsgemäß dachte er über seinen 'Kampf' mit seiner Meisterin nach. Er hatte einen zweifelhaften Erfolg errungen, doch einen anderen Kampf hatte er in diesem Moment verloren; den gegen die Dunkle Seite in sich selbst. Sie war in dem Moment durchgedrungen, als er... als er was? Er war im höchsten Maße beschämt gewesen, dass er es nicht vermocht hatte, seine Lehrerin nur kurz zu überflügeln. Oder ihr wenigstens annähernd gleichwertig zu sein. Sie war mit der Macht weit mehr vertraut als er und ihm im gleichen Maße überlegen. War es also eine reine Reaktion aus Frust gewesen? Oder spielte da noch der Faktor, dass sie ihn vor der Offizierin, mit der er kurz zuvor eine wenig erfreuliche Begegnung gehabt hatte, blamiert hatte? Wie dem auch sei, Fakt war, dass er sich nicht genug unter Kontrolle gehabt hatte. Und dann etwas getan hatte, das unverzeihlich war. Er hatte seine Waffe im Zorn erhoben, alle Mauern fallen gelassen und sich der Wut und damit der dunklen Seite ergeben. Und noch schlimmer: Er hatte sein Schwert gegen seine Meisterin geführt, gegen die Person, der er im letzten Jahr viel Wissen um die Macht und auch um die Kampfkunst zu verdanken hatte. Diese Verfehlung würde über kurz oder lang den Ausschluss aus dem Orden zur Folge haben. Meisterin Cinn hatte seit seinem Fall noch nicht mit ihm gesprochen, in seiner Sicht ein deutliches Zeichen. Er war eine Weile bewusstlos gewesen, nachdem die Macht ihn verlassen hatte und auf der Krankenstation aufgewacht. Und auch jetzt noch war das Gefühl für die Macht anders. Er spürte immer noch diese dunkle Tendenz, eine feine Ader von tiefstem Schwarz, so klein und doch so dunkel wie ein Schwarzes Loch und ein Gegenpol zu der Kraft des Lichtes, die er spürte. Die Ader wurde stets kleiner und schwächer, wenn er sich sammelte und seine Konzentration auf das Licht lenkte, doch sie schien nie ganz zu verschwinden. Er brauchte vermutlich Zeit, dachte er sich.

    Der Türsummer riss ihn aus seinen Gedanken und eben der Soldat, den seine Meisterin nach ihm geschickt hatte, stand vor ihm.
    „Meister Jedi?“, fragte er höflich. Xan hob den Kopf und sah ihm in die Augen.
    „Ich bin kein Meister.“, bemerkte er mit brüchiger Stimme, dann senkte er den Kopf wieder und konzentrierte sich auf die Meditation.
    „Ähh... ja. Wie auch immer, die Jedi-Meisterin befahl mir, euch unsere baldige Ankunft auf Mori-Daram mitzuteilen.“
    „Danke.“, sagte Xan schlicht. Für ihn war diese Unterhaltung nun beendet, er hatte Wichtigeres zu tun. Und das betraf auch, sich für den Aufenthalt auf dem Planeten entsprechend mit Ausrüstung einzudecken.

    Wenig später befanden sich einige Ausrüstungsgegenstände, die vielleicht nützlich werden konnten in seinem Quartier. Glücklicherweise hatten sich ein paar Credits gefunden, um einen der Soldaten 'überreden' zu können, ihn einmal den Kleidungs-Synthetisierer nutzen zu lassen, doch jetzt befanden sich nicht nur die betreffenden Kleidungsstücke und mehrere Rationsriegel, sondern auch seine eigenen Habseligkeiten auf dem Fußboden des Quartiers. Langsam machte er sich daran, sie Stück für Stück in seinen Rucksack einzupacken. Je nachdem, was auf dem Planeten passieren würde, könnte es sein, dass er über längere Zeit keinen Kontakt zum Schiff bekam oder sich sogar nach einer anderen Möglichkeit der interstellaren Reise umsehen musste. Und er wollte vorbereitet sein.

    [NRPG: Weiter auf Mori-Daram; Mori-Daram



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