Drehmaschine

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    Re: Drehmaschine

    Datong - 27.12.2008, 20:46

    Drehmaschine
    Hallo,

    gibt es jemand im Forum der sich mit dem Drehen, Zerspanen, auskennt? Habe einige Fach und Modellbau spezifische Bücher die sich mit dem Drehen beschäftigen, aber die Fragen sind nicht kleiner geworden, eher grösser. Habe schon das eine oder andere Teil angefertigt, Messungen an HRW vorgenommen, aber wie gesagt, vom Praktiker zum Lehrling wäre mir lieber.

    Habe mir dieses Jahr eine Einhell BT-ML 300 gekauft und taste mich langsam vor, jedoch fehlen Kniffs und Tricks eine gewieften Drehers. Würde mich über Antworten freuen.

    Grüsse Karsten



    Re: Drehmaschine

    siat68 - 27.12.2008, 21:08


    Hallo Karsten,
    ich kenne da jemanden, der mir meine Teile für den Umbau von 325er auf paddellos gedreht oder besser gezaubert hat und "nebenbei noch Prof für Maschinenbau" an einer Uni ist und begeistert Heli fliegt ......
    Wenn Du mir Deine Fragen mal gebündelt als PN schickst, kann ich sie ja mal weitergeben. Momentan ist Dieter aber im Urlaub -es wird also ein bischen dauern.
    Grüße Matthias



    Re: Drehmaschine

    Arkon - 28.12.2008, 06:03


    Ich bin gelernter Industriemechaniker und studiere im Moment Maschinenbau. Ich könnte dir vll auch die ein oder andere Frage beantworten. Kannst mir die Fragen ja auch via PM schicken. Dann schau ich mal ob ich dir helfen kann.



    Re: Drehmaschine

    Datong - 28.12.2008, 13:34


    Guten Morgen,

    das lese ich gerne, gleich zwei Angebote. Ich habe Gestern das erste mal versucht Stahl zu bearbeiten. Ich benötige für meine Säulenbohr/ Fräsmaschine einen neuen Führungsstift, der in das Gehäuse der Bohrmaschine eingeschraubt wird und Druck sowie Führung mittels einer eingefräste Nut in der ausfahrbaren Bohrspindel herstellt. Der originale Stift ist vom Material zu weich und leider schon verschlissen.

    Nun kam ich auf die Idee eine vom Gewinde ( M8 ) her passende Schraube umzuarbeiten, Härte 8.8. Ich brachte eine Zentrierbohrung für die mitlaufende Reitstockspitze an, zentrierte die Schraube zwischen Drehmaschinenfutter und Reitstockspitze, das Werkstück läuft rund.
    Ziel meiner Bemühung, ich benötige 15mm funktionierendes Gewinde und unterhalb des Gewindes muss der Stahl auf(sorry für die falschen Bezeichnungen) 5mm abgedreht werden in einer Länge von 8mm, dies wäre dann der Stift der in die Führungsnut der ausfahrbaren Spindel passt und man könnte somit die Bohrspindel spielfrei einstellen.

    Nun nahm ich einen Hartmetall Meissel der zum Zerspanen von Stahl geeignet ist, rechnete mir die benötigte Drehgeschwindigkeit des Werkstückes aus, der Meissel kann in X wie Y Richtung zerspanen, auch der Einspannwinkel des Meissel im Werkzeughalter müsste richtig sein. (Schneidfläch in Flucht mit der Reitstockspitze, keine volle Schneidflächen anlage an das Werkstück, also geringe Spanabnahme)
    Der Vorschub wurde auf 0,01 mm pro Umdrehung des Werkstückes eingestellt (ich habe es auch schon manuell, also ohne automatischen Vorschub ausprobiert) , der Meissel ist per Hand in 0,025mm Schritten an das Werkstück herangeführt worden, soweit so gut. Nun passiert es des öfteren, dass sich der Meissel unter das Werkstück frisst, warum? Der Vorschub ist gering, die Spanabnahme ist gering. Es geht einige mm der 8mm langen zu bearbeitenden Fläche gut, dann blitzartig "Frist" der Meissel und wie ich aus meinen Büchern entnehmen kann, käme in diesem Fall der Meissel aus der mittleren Ebene des eingespannten Werkstücks heraus und würde in Drehrichtung unter das Werkstück gezogen.

    Was mache ich Falsch, mit Alu hatte ich keinerlei Probleme und ein "Fressen" wie oben geschildert passierte noch nie. Ich weis das es sich in diesem Fall um Stahl handelt, also schlussfolgerte ich, weniger Zustellgeschwindigkeit des Meissel an das Werkstück, geringere Drehzahl des Werkstücks, wäre gleich geringere Spanabnahme, gleich geringere Kräfte die auf Werkzeug und Werkstück einwirken würden und ich könnte mit Erfolg den benötigten Gewindeführungsstift herstellen. Weit gefehlt, nach jedem Fressen, vor allem wenn es kurz vor erreichen des Soll Durchmessers des Stiftes geschieht, ist das Werkstück unbrauchbar, wie kann ich ein herunterziehen des Meissel verhindern, so, dass ich das Werkstück erfolgreich bis zum benötigten Mass abdrehen kann.

    Vielen Dank im voraus für Ideen, Antworten. Bitte vergesst nicht, ich bin in diesem Fall "Lehrling", absolut unbedarft und ahnungslos, alles was ich bis jetzt weis habe ich aus meinen Büchern darum werfe ich mit Sicherheit noch einige Fachbegriffe durcheinander, da ich die Fülle der theoretischen Informationen, erst ein mal sortieren muss. Ich habe auch mehr einen Hang zur Praxis, das heisst ich lerne Verstehen durch praktische Beispiele, Erfahrungen. Also umgedreht wie es üblich ist.

    Grüsse Karsten, der nun die zehnte Schraube zum Einspannen fertig macht. ;-)



    Re: Drehmaschine

    Arkon - 28.12.2008, 15:24


    Soweit ich das sehe hast du eigentlich alles richtig gemacht.

    Was mir noch unklar ist:

    -Ist er Meißel aus einem Stück oder benutzt du ein System mit Schneidplättchen die auf den Meißel geschraubt/geklemmt/gelötet werden?

    Solltest du ein System zum verschrauben/klemmen haben ist vll an der Mechnaik des Meißels etwas defekt sodass die Kraft zum Halten des Plättchens nicht ausreicht

    -Wenn sich der Meißel , wie du sagst, unter das Werkstück frisst: Was genau passiert da? Vielleicht könntest du beim nächsten "Fehlversuch" mal ein Foto davon machen. Zieht sich der Meißel aus dem Halter? Verbiegt sich das Werkstück?



    Re: Drehmaschine

    Datong - 28.12.2008, 16:35


    Hallo Arkon,

    danke für die schnelle Antwort. Es sind Hartmetallmeissel mit aufgelöteten Schneideblättchen (allesamt neue Meisselsätze, einmal für Stahl P30 und einmal für Alu E20) .

    Ich habe mir nochmalig Gedanken gemacht, es "rubbelt" wenn es den Meissel runterzieht, somit wäre doch anzunehmen, dass sich irgendwo in der Werkzeug Zustellung "Spiel" befindet. Kann es an der X/Y Zustellung liegen, dass die Schlitten nicht fest genug in den Schwalbenschwänzen sitzen.

    Ich habe nach Lesen des einen Buch, die gesamte Mechanik auseinander genommen, und wie in dem Buch empfohlen und beschrieben die Zustellung nachgearbeitet, dann wieder zusammengebaut sowie eingestellt.

    Wie gesagt bei Arbeiten mit Alu keinerlei Problem, die Ergebnisse meiner Dreharbeiten können sich absolut sehen lassen was Oberfläche, Genauigkeit der verlangten Masse und Funktionen angeht.

    Der eingesetzte Meissel ist nicht verzogen, denke, der würde eher brechen, da Hartmetall.

    Danke, Grüsse Karsten

    ps: über die Qualität des Meisselssatz P30 kann ich keine Aussage treffen, der war günstiger als 2 Meissel, die ich speziell für die Alu - Kunstoffbearbeitung, bei einem Fachhändler erwarb.



    Re: Drehmaschine

    Datong - 29.12.2008, 18:36


    Hallo,

    kleine Zwischenbericht; Ich denke ich habe das Problem gelöst, um die Meissel auf die Achse Spannfutter-Werkstück-Reitstockspitze auszurichten verwendete ich Metallplättchen die ursprünglich die Funktion eines abbrechbaren Teppichmesser inne hatten.

    Ich habe heute eine Unterlage aus 2mm gewalzten Flachstahl angefertigt, ich konnte meinen Gewindestift einwandfrei abdrehen, der Meissel zog sich nicht mehr unter das Werkstück.

    Danke für die Hinweise, somit hatte ich Anhaltspunkte die ich in meine Überlegungen mit einbeziehen konnte. Habe ein neues Projekt im Auge, einen Adapter zum Einstellen der Anlenkgestänge mit einem Messschieber.

    Grüsse Karsten



    Re: Drehmaschine

    Arkon - 29.12.2008, 23:50


    Datong hat folgendes geschrieben: achstahl angefertigt, ich konnte meinen Gewindestift einwandfrei abdrehen, der Meissel zog sich nicht mehr unter das Werkstück.

    Hab ich da was falsch verstanden?

    In deinem ersten Beitrag hast du erwähnt das du die Schneide des Meissels auf Höhe der Zentrierspitze ausgerichtet hast.
    Jetzt hast du eine Unterlage gebastelt und das Problem gelöst?

    Dann vermute ich mal dass die Ausrichtung nicht genau genug war. Wenn die Schneide in der Horizontalen unter/über der Achse des Werkstückes liegt bekommst du bei kleinen Durchmesser die von dir erwähnten Probleme.

    Welchen Durchmesser hatten die Alu-Teile die du gedreht hast? Sollte der Durchmesser größer sein als der des Stahlteils hast du die Probleme wohl auf Grund dieser DIfferenz nicht gehabt.

    Aber wenn jetzt Alles gut ist wünsch ich dir viel Erfolg bei deinen nächsten Projekten.



    Re: Drehmaschine

    Datong - 30.12.2008, 07:56


    Guten Morgen Arkon,

    ich benötige 2,00 mmm um den Meissel in Flucht mit der Reitstockspitze zu bekommen, da ich gelesen hatte, dass mehrer kleine Platten besser sind als eine Dicke, stellte ich mir Plättchen aus Teppichmesserstahl her. Diese wurden unter dem Meissel gestapelt bis ich das richtige Mass zur Flucht hatte.

    Nun, bedingt durch unseren Gedankenaustausch bin ich alles, von dem ich der Meinung war das eine Fehler vorliegen könnte, nochmalig durchgegangen. Dabei stiess ich unwillkürlich auf die Unterlegplättchen, und kam zu der Auffassung, dass sich der Stapel Plättchen im Einsatz mit dem zu bearbeitenden Werkstoff Stahl verziehen könnte.
    Daraufhin fertigte ich Gestern aus gewalzten Flachstahl eine genau passende Platte für den Werkzeughalter an. Danach begab ich mich an einen erneuten Versuch den Führungsstift herzustellen. Es funktionierte einwandfrei, die Spanabnahme ging schnell und unproblematisch von Statten.

    Stahlarbeit: Die Führung für die ausfahrbare Bohrspindel muss ein Mass von 5mm haben, gedreht habe ich das Mass aus der 8mm im Durchmesser betragende Schraube, die Länge des Stiftes habe ich mit Übermass gedreht und beträgt ca. 10mm. Wie beschrieben, es war keinerlei "Fressen" "Unterziehen" zu beobachten, auch konnte ich die Spanabnahme erhöhen, der Meissel setzte unbeirrt seine Arbeit fort.

    Aluarbeiten: Ich benötigte für Alu-Chassisseitenteile Querverbinder, die habe ich aus einer 6mm Alu Rundstange hergestellt, abgedreht wurde bis auf 4mm. Die benötigten Endmasse waren in beiden Projekten in etwa gleich, ich denke die Plättchen, welche den Meissel in der richtige Lage halten sollten, sind bei Arbeiten mit Stahl verrutscht, damit wär jegliche Einstellung und Ausrichtung des Meissel futsch gewesen. Im Moment die einzige plausible Erklärung, welche ich mir als Fehler vorstellen könnte.

    Drehen ist schon eine interessante Sache, unbedarft kann man die Thematik nicht angehen, aber auch das Studium von Fachbücher gibt nicht alles her, aber es macht einen schon ein wenig Stolz, wenn man ein Vorhaben mit geglückten Endergebnis in der Hand hält.

    Grüsse und Danke, ich hoffe ich kann mich mal beim Thema Heli Revanchieren, Karsten



    Re: Drehmaschine

    Arkon - 30.12.2008, 12:00


    Ah.Jetz.Jap :)

    Nu ist mir alles verständlich :)

    Drehmaschinen sind eine super Erfindung. War in meiner Ausbildung meine Lieblingsmaschine (bis ich die CNC-gesteuerter Stanzmaschine und die KuKa-Roboter programmieren durft :D )

    Dann weiterhin viel Spass und bei Fragen immer her damit!



    Re: Drehmaschine

    Datong - 30.12.2008, 13:42


    Arkon, das mache ich, mit Sicherheit werden bald wieder Fragen auftauchen.

    Muss auch sagen, die Maschine macht Spass. Womit ich nicht gänzlich glücklich bin ist die Säulenbohr -Fräsmaschine, die ist Murks, da habe ich noch einiges zu tun um die so hinzubekommen das man sie auf ein Paar /100 einsetzen kann. Im Nachhinein, wenn ich die Kosten der neuen Lager mit einbeziehe, sowie meine Arbeitszeit, wäre eine Teurere, aber qualitativ hochwertigere, günstiger gekommen.

    Ich spiele mit dem Gedanken einen CNC Fräsmaschinen Bausatz mir zuzulegen, nicht jetzt und auch nicht morgen aber in Zukunft. Denn das was ich eigentlich erstellen will ist mit der Säulen Bohr Fräsmaschine Kombination absolut unmöglich.

    Grüsse Karsten



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