Polarexpedition

Traumstorys
Verfügbare Informationen zu "Polarexpedition"

  • Qualität des Beitrags: 0 Sterne
  • Beteiligte Poster: Anonymous - cobralady
  • Forum: Traumstorys
  • Forenbeschreibung: Beschreibung Ihres Forums
  • aus dem Unterforum: Eigene Storys
  • Antworten: 562
  • Forum gestartet am: Montag 01.09.2008
  • Sprache: deutsch
  • Link zum Originaltopic: Polarexpedition
  • Letzte Antwort: vor 14 Jahren, 10 Monaten, 13 Tagen, 1 Stunde, 17 Minuten
  • Alle Beiträge und Antworten zu "Polarexpedition"

    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 24.12.2008, 18:53

    Polarexpedition
    Die >Nordlicht< lag im Hafen von Bergen in Norwegen. Thore Sander war der Kapitän des kleinen Eisbrechers, der Auftragsfahrten übernahm. Zuletzt hatten sie für die Technische Hochschule Meerestieruntersuchungen in Laboren an Bord durchgeführt. Mit der eigentlichen Arbeit hatte er meist nicht viel zu tun, aber er kümmerte sich darum, dass seine Besatzung und die Gäste an Bord auch heil wieder zuhause ankamen, er kannte die Pole gut.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 26.12.2008, 20:34


    Isabella Martens war Tierschützerin und angagierte Schutzherrin einer großen Organisation für den Erhalt der Artenvielfalt. Heute War sie unterwegs nach Norwegen, wo sie eine Expedition zu den Polen leiten sollte. Sie wollten dokumentieren, welche Auswirkungen das Abschmelzen der Polkappen auf den Lebensraum Eismeer hatte.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 26.12.2008, 20:52


    Die einzelnen Labore wurden wieder abgeladen und er war jeden Tag dabei gewesen von der wenigen Zeit, die sie im Hafen verbrachten. Seine Besatzung würde diesmal schrumpfen, eine Fahrt ins Eis erforderte hauptsächlich einen guten Kapitän und eine gute Maschine und ein eben solcher Kapitän war er und auf sein Schiff vertraute er, das musste man auch bei jeder Fahrt, denn die Schiffe waren nicht mit stabiler Lage bei Unwettern gesegnet. Sein Smut und die Küchenhilfe luden das Essen auf, frische Sachen vom Markt, die sich aber allesamt in der Kühlkammer halten würden und mussten. Die längste Expedition von ihm hatte über 200 Tage gedauert.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 26.12.2008, 20:59


    "Hallo, I'm looking for the captain of the "Nordlicht", Isabella stand auf der Kaimauer und fragte den erst besten Seemann um Hilfe, als sie nicht genau wusste, wo sie sich hinwenden musste. Da sie kein Wort Norwegisch verstand, versuchte sie sich auf Englisch durchzuschlagen.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 26.12.2008, 21:14


    Der Mann sprach fließendes Englisch und lächelte ihr freundlich zu unter dem dicken Vollbart. Er zog einen Pieper hervor und schrieb Thore kurz, dass sein Gast auf ihn wartete.

    Pieper. Welcher Idiot musste jetzt stören...er sah darauf, verflucht, die Frau war zu früh und er ging zu seinem Smut, sagte ihm, was noch beachtet werden musste beim Laden und lief dann zur Kaimauer. "Isabella Martens?", sprach er sie an, als er sich ihr von hinten näherte. Er sprach viele Sprachen, auch ein wenig Deutsch, aber es klang wie alles andere, was nicht Norwegisch oder Englisch war nicht sehr fließend, aber dennoch sicher. "Thore, ich bin der Kapitän. Du bist etwas früh." Mit der Selbstverständlichkeit wie es immer war, duzte er die Leute, streckte ihr aber auch die Hand hin und lächelte warmherzig.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 26.12.2008, 21:22


    "Ich bin vom Flughafen aus schneller hier gewesen, als ich erwartet hätte. Ich hoffe, das macht keine großen Umstände. Ich kann gerne noch ein bisschen mit anpacken!", bot sie ihm wie selbstverständlich an und erwiderte seinen Händedruck fest und warm. Obwohl sie eine reiche Frau war, hatte sie nicht verlernt, wie es war, hart anpacken zu müssen um sein Geld zu verdienen und sie scheute sich nicht vor körperlicher Arbeit.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 26.12.2008, 21:34


    "Nein, das geht seinen Gang, ich begleite dich an Bord und zeige dir alles, desto mehr Zeit kann ich mir dafür nehmen." Er nahm ihr einen Koffer und eine Reisetasche ab, ging vor bis zum Schiff und stieg hinauf. Es ging in den Bauch des Schiffes und er begann mit groben Richtungsweisungen. "Dahinten ist der Maschinenraum, Kabinen der Besatzung sind hier und hier ist der Sanitätsraum", sagte er am Ende des Gangs bevor sie noch eine Treppe hinabstiegen. "Gästekabinen, Kombüse und Aufenthaltsraum und ganz am Ende eine Zelle." Vor der ersten Kabine auf der linken Seite blieb er stehen und öffnete mit dem Ellenbogen, ging dann hinein und stellte ihre Sachen ab. "Dusche, Bad, Bett, Kleiderschrank. Wenn du was brauchst, einfach sagen, ich bin hier für alles ein bisschen zuständig." Er ließ sie sich einen Eindruck verschaffen. "Ich kann dir später die Brücke zeigen und dort gebe ich dir auch einen Pieper, schonmal einen gehabt?"



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 26.12.2008, 21:40


    "Ja, ist aber schon eine Weile her... Weiß ja nicht, ob sich die Dinger in den letzten 10 Jahren besonders weiter entwickelt haben!", sie zuckte mit den Achseln. "Das Zimmer ist sehr schön. Ich hätte es mir nicht so gemütlich vorgestellt."



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 26.12.2008, 21:44


    "Bester Service für unsere Gäste, man muss mithalten", erklärte er und ging mit ihr auf die Brücke, suchte einen Pieper hervor und erklärte ihn gedankenverloren ohne Isabella dabei anzusehen, weil sein Blick draußen lag auf Deck, wo er beobachtete, wie geladen wurde.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 26.12.2008, 21:47


    "Halte ich sie von irgendwas ab? Sie können ruhig nach draußen gehen, dass hier hat auch noch Zeit bis später!", aufmerksam sah sie ihn an und folgte seinem Blick nach draußen.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 26.12.2008, 21:54


    "Nein." Er sah ihr wieder in die Augen. "Wir duzen uns alle hier, Thore." Da wollte nicht nur er sie duzen. "Kommst du mit dem Pieper klar?"



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 26.12.2008, 21:57


    "Entschuldige bitte, Macht der Gewohnheit!", sie lächelte ihn verlegen an. "Ich denke schon. Ist wirklich noch fast genauso wie damals! Ich freu mich auf die nächsten Wochen, Thorn!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 26.12.2008, 22:03


    "Damals?", horchte er auf, wollte immer gerne viel über die Menschen erfahren, die mit ihm fuhren.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 26.12.2008, 22:16


    "Ich hab mal als Krankenschwester gearbeitet. Da hatte jeder so ein Ding. Aber das ist schon lange her", erzählte sie ihm bereitwillig.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 26.12.2008, 22:22


    "Interessant, können wir gebrauchen, ist nicht gerade ungefährlich die Arbeit hier und bisher war ich der Sanitäter an Bord, ich habe das aber nie richtig gelernt, nur die See lehrt einen eben sehr viel und dann muss man sowas können. Willst du mit runterkommen an Deck?"



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 26.12.2008, 22:31


    "Gerne, vielleicht kann ich mich da ein bisschen nützlich machen, solang meine beiden Wissenschaftler noch nicht da sind!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 26.12.2008, 22:34


    "Nein, da besteht kein Anlass", versicherte er ihr, wollte ihr nichts zumuten, noch nicht, auf See würde sich das eh schnell ändern.

    Als sie dann nach einer weiteren Stunde bereit zum Ablegen waren, da waren auch die Wissenschaftler an Bord und Thore ging auf die Brücke, manövrierte die Nordlicht von der Kaimauer und dann aus dem Hafen gen offenes Meer.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 26.12.2008, 22:57


    Isabella hatte ein erstes Briefing mit ihren Wissenschaftlern gehabt und sich dann in ihre Kabine zurück gezogen. Der erste Tag auf See war für sie immer der schlimmste. Danach legte sich ihre Seekrankheit meistens wieder. Sie hoffte, dass es bei dieser Reise nicht anders sein würde und legte sich aufs Bett, schloss die Augen und versuchte das Schaukeln zu ignorieren.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 26.12.2008, 23:02


    Er verbrachte die Zeit auf der Brücke, ließ seinen Wachoffizier nur übernehmen, als es Essenszeit war und er den Gästen an Bord den Ablauf dabei erklärte. Eigentlich waren Gäste für ihn immer eine Last, aber er lebte davon finanziell, weswegen er sie ertrug.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 26.12.2008, 23:06


    Isabella ließ sich nicht beim Essen sehen, ihr war hundeelend zu Mute und hatte sich bereits zweimal übergeben müssen. Sie trank nur immer wieder etwas Wasser, weil sie wusste, dass das nötig war, um nicht völlig abzubauen. Vielleicht würde etwas Musik sie ja ablenken? Sie zog ihren Laptop hervor und stellte leise ihre Lieblings-CD an.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 27.12.2008, 10:52


    Wo war sie nur? Thore ging zu ihrer Kabine und klopfte an die Tür. "Hey, alles in Ordnung bei dir?", fragte er hindurch, bekam aber keine Antwort. Stattdessen hörte er Musik. Nachdenklich sah er auf die Packung Reisetabletten, die er ihr aus der Bordapotheke geholt hatte, dann klopfte er noch härter gegen die Tür.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 27.12.2008, 11:32


    "Herein?", Isabella schreckte hoch und sah zur Tür, sie war gerade etwas eingedöst gewesen. "Thore, was gibts?", sie setzte sich auf und sah ihn aufmerksam an.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 27.12.2008, 11:37


    "Hast du keinen Hunger?", fragte er und warf ihr wortlos die Reisetabletten zu. "Ist normal beim ersten Mal auf einem Eisbrecher, verhält sich anders zu normalen Schiffen", kommentierte er seine Geste dann doch.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 27.12.2008, 11:39


    "Bei mir ist auch auf einem Ruderboot normal!", sagte sie leidend und wies auf den Tisch, wo sich Tablettenpackungn stapelten. "Danke, aber ich bin versorgt. Nach dem ersten Tag geht es meistens wiede!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 27.12.2008, 11:47


    "Willst du einen Tee haben?", fragte er weiter, hatte dabei verstehend genickt. Sie tat ihm leid, wie jede andere Frau, die vor ihr schon mitgefahren und seekrank geworden war.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 27.12.2008, 11:49


    "Das wäre sehr lieb von dir, danke Thorn. Aber mach dir bitte keine Umstände!", bat sie ihn vorsichtig. "Morgen wird es schon wieder gehen!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 27.12.2008, 11:53


    "Das ist kein Umstand, was möchtest du, Früchte, Pfefferminz, Kamille?", präsentierte er ihr das Angebot, was sie hatten und lächelte.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 27.12.2008, 12:03


    "Kamille, dankeschön!", verlegen lächelte sie an ihm vorbei.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 27.12.2008, 12:15


    Er ging wieder und sah kurz in die Küche, der Smut war wohl auch Essen, also setzte er Wasser auf und füllte dann, als es heiß war zwei Tassen damit, stippte die Teebeutel rein und nahm Süßstoff mit.

    Keine zehn Minuten später stand er wieder in ihrer Kabine und stellte die beiden Tassen auf den kleinen Tisch, ließ sich auf den Stuhl fallen. Er lud sich einfach selbst ein. "Wie bist du von Krankenschwester zum Tierschutz gekommen?", fragte er neugierig, hatte schon so manche Story erzählt bekommen, aber so etwas noch nie gehört.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 27.12.2008, 12:22


    "Ich war schon immer angagiert, aber als ich meinen Mann geheiratet habe bot sich mir auf finanziell die Möglichkeit zu helfen. Er war ein wundervoller Mensch...", erzählte sie ihm betrübt. "Altes Adelsgeschlecht in England. Seine Familie war nie einverstanden mit mir, aber er hat immer zu mir gestanden!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 27.12.2008, 12:26


    "Verwitwet?", fragte er, was ihm als erstes in den Sinn kam und merkte dann, dass er es laut ausgesprochen hatte. "Stelle ich mir erfüllend vor, erst Menschen zu helfen, dann Tieren", versuchte er abzulenken.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 27.12.2008, 12:29


    "Ja, seit zwei Jahren...", sagte sie traurig.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 27.12.2008, 12:34


    "Das tut mir leid. Hast du Kinder?", fragte er weiter und stippte den Teebeutel etwas an, sah in die Tasse.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 27.12.2008, 16:19


    "Nein, wir wollten uns damit Zeit lassen und dann ist er krank geworden!", sie spürte wie Tränen in ihre Augen traten und wischte sich verstohlen darüber. "Entschuldigen, bei dem Thema bin ich immer noch etwas gefühlsduselig!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 27.12.2008, 16:43


    "Das macht nichts, ich wollte nicht, dass du weinen musst." Er zog ein Stofftaschentuch hervor, auf dessen Ecken jeweils ein kleiner Anker gehäkelt war.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 27.12.2008, 18:10


    "Schon in Ordnung, geht schon wieder!", sie wischte sich die Augen ab und lächelte wieder. "Vielen Dank!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 27.12.2008, 18:21


    "Gerne." Er nippte am Tee und lehnte sich einen Moment lang zurück. In diesem kurzen Moment hatte er überlegt einfach von sich aus zu reden, aber er wollte sich auch nicht zu schnell zu weit öffnen. "Ich bin geschieden, ist ein ähnliches Gefühl, es ist als wäre sie gestorben."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 27.12.2008, 19:45


    "Das tut mir Leid. Woran ist eure Ehe gescheitert?", fragte Isabella ihn vorsichtig, wollte ihm nicht zu nahe treten.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 27.12.2008, 21:09


    "Schau dich um, an allem, was du hier siehst...sie hat mich betrogen, deswegen und ich habe sie irgendwie mit diesem Schiff betrogen, ich liebe das Meer..." Er seufzte auf und und blies die Luft aus der Nase aus, Dampf stieg aus der Teetasse. "Wir haben ein Kind", flüsterte er in die Tasse.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 27.12.2008, 23:32


    "Das klingt nicht besonders glücklich. Du siehst sie wohl nicht oft!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 27.12.2008, 23:50


    Er schnaubte und sah ihr in die Augen. "Sie sind nach Oslo gezogen, ich habe nicht oft die Zeit dahin zu fahren. Ingrid ist 10 Jahre alt, es war damals zu früh für mich ein Kind zu haben und wir hatten das Geld als kleine Familie gebraucht, was ich verdient habe auf Schiffen. Dann hat meine Ex angefangen mich zu betrügen und ich habe sie erwischt, ich habe es ein paar Jahre lang stillschweigend ertragen und dann war schließlich sie es, die die Scheidung eingereicht hat, als ich gerade mal wieder Landgang hatte. Ich habe ihr die Freiheit gegeben einen anderen Menschen zu lieben, aber das war nicht genug, um unsere Ehe noch zu retten."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 28.12.2008, 08:27


    "Das tut mir sehr Leid für dich, ehrlich!", Isabella wusste nicht, was sie sonst noch zu dieser ganzen Situation erwidern sollte.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 28.12.2008, 10:56


    "Es ist besser so, manchmal ist es das", murmelte er und stand auf, ging wieder auf die Brücke, obwohl er den Tee nichtmals leer getrunken hatte.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 28.12.2008, 11:55


    Isabella sah ihm nach und trank langsam ihren Tee aus. Irgendwie wurde sie nicht so recht schlau aus ihm.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 28.12.2008, 11:58


    Als er schlafen ging, war es fast schon wieder Morgen gewesen und er ging in seine Kabine, ließ sich in die Hängematte fallen und schlief rasch ein. Das Frühstück verschlief er und erst zum Mittagessen ließ er sich wieder sehen.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 28.12.2008, 12:40


    Isabella ging es am nächsten Morgen tatsächlich besser und so ging sie nach dem Frühstück nach oben ans Deck und ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 28.12.2008, 12:50


    "Ist neuer Rekord von ihm am ersten Tag diese Herzschmerznummer abzuziehen", unterhielten sich zwei von Thores Männern an Deck, gingen an Isabella vorbei. "Frauen stehen drauf."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 28.12.2008, 12:52


    Seltsam wie diese Typen sie eben angesehen hatten. Isabella sah ihnen noch einen Moment nach und ging dann nach drinnen zu ihren Wissenschaftlern. "Wie stehen die Vorbereitungen?"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 28.12.2008, 13:00


    "Gut, wir liegen hervorragend im Zeitplan." Einer der beiden lächelte und der andere zeigte ihr die Checkliste, wo schon einiges abgehakt war. Thore lief zu ihnen. "Wir fahren in ein paar Stunden durch ein Unwetter, ich möchte, dass dann keiner an Deck ist von euch, ganz egal, ob es was mit euerm Projekt zu tun hat oder nicht."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 28.12.2008, 13:04


    "In Ordnung!", stimmte Isabella ihm zu, auch ihr war das Leben ihrer Forscher wichtiger als die Forschung selbst.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 28.12.2008, 13:10


    "Okay." Als das Unwetter aufzog da machte es sich sofort bemerkbar, das Schiff lag wacklig und Thore zog auch seine Leute vom Deck ab, in der Ferne grollte Donner und Blitze zuckten, aber der Sturm war schon bemerkbar.

    Alle saßen im Aufenthaltsraum mit Ausnahme von Thore, seinem Wachoffizier und dem Maschinisten. Der Smut hatte aufgegeben bei den Bedingungen etwas zu kochen und er kam nach einer Weile nur mit Kakao wieder.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 28.12.2008, 13:21


    Ihr Magen rebellierte unter den gegebenen Bedingungen erneut und sie hielt sich eine Hand über den Magen. Aber trotzdem nippte sie immer wieder an ihrer Schokolade, wohl mehr um sich zu wärmen und etwas abzulenken.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 28.12.2008, 13:31


    Man hörte rasante Schritte, Thore lief raus an Deck, das hörte der Smut an den Geräuschen. "Er hat sieben Leben", sagte er leise auf Englisch und sah zu Isabella. Es hatte sich rumgesprochen, dass Thore schon gestern die Herzschmerzgeschichte erzählt hatte. "Ich fahre seit 10 Jahren mit Thore, lass dich nicht von ihm einwickeln", sagte er dann offen das, was alle sich zumindest dachten und er fixierte ihren Blick, stand dann auf. Mehr wollte er dazu nicht sagen, die Wahrheit musste Thore erzählen, doch die hatte er noch nie einer Frau erzählt.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 28.12.2008, 13:37


    "hey, wie meinst du das?", sie stand auf und ging ihm nach.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 28.12.2008, 13:41


    "Sei nicht so blind, wie deine Vorgängerinnen, Thore weiß ganz genau, wie er Frauen das Herz erweicht...er..." Er stockte, als er wieder Schritte hörte und Thore vollkommen durchnässt sich an ihnen vorbeischob, sich den letzten Rest Kakao aus der Kanne nahm und wieder auf die Brücke gehen wollte.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 28.12.2008, 15:19


    Sie wandte sich ohne ein weiteres Wort von ihm ab und ging zurück zu den andern an deb Tisch.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 28.12.2008, 15:38


    Thore zog sich die Jacke aus, als er wieder auf der Brücke war und sah seinem Offizier dabei zu, wie er das Schiff manövrierte, gönnte sich eine Pause, achtete aber dennoch weiterhin auf alles und ließ sich die weiteren Wetterdaten anzeigen.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 28.12.2008, 19:43


    "Bei dem Wetter gibt es wohl nicht viel zu tun für uns, oder?", Isabella sah zu ihren zwei Kollegen. "Was haltet ihr davon eine Runde Karten zu spielen?"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 28.12.2008, 20:40


    "Gute Idee, irgendwie muss man sich ja davon ablenken können, bis wir weiter arbeiten können", erwiderte der Eine, der Andere nickte zustimmend.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 28.12.2008, 23:03


    "In Ordnung. Ich habe ein Kartenspiel in meinem Gepäck, ich geh es mal schnell holen!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 29.12.2008, 19:54


    Das Schiff schwankte bedrohlich hin und her und Thore ließ die Instrumente nicht mehr aus den Augen, sie konnten nach Sicht nicht mehr navigieren, mussten sich auf die Technik verlassen.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 29.12.2008, 19:58


    Das Boot schwankte immer heftiger und Isabella musste sich an den Wänden abstützen, als sie zu ihrer Kabine wankte. Plötzlich verlor sie das Gleichgewicht und stürzte zu Boden.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 29.12.2008, 20:11


    Ein dumpfes Poltern ein Deck tiefer. Thore war von der Brücke kurz zu seiner Kabine gegangen und hatte etwas weggebracht, da hörte er das Geräusch und joggte eins tiefer, schob sich als Ausgleich mit den Händen links und rechts an den Kabinentüren vorbei zu Isabella. "Warte, ich helfe dir wieder hoch."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 29.12.2008, 20:28


    "Danke, das ist lieb!", sie klammerte sich an seinen Händen fest und zog sich hoch.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 29.12.2008, 20:51


    Er schwankte mit dem Schiff mit, hielt sie so aber auf den Füßen und lächelte. "Wo wolltest du denn hin? Am besten ist bei so einem Wetter zu sitzen oder zu schlafen."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 30.12.2008, 04:04


    "Spielkarten holen, damit wir uns ein bisschen die Zeit vertreiben können. Wenn ich mich jetzt irgendwo ruhig hinlege wird mir nur wieder schlecht!", sie löste sich vorsichtig wieder etwas von ihm. "Geht schon wieder, danke!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 30.12.2008, 11:44


    "Kein Problem, kann ich noch was für dich tun?", bot er sich an, legte behutsam eine Hand an ihre.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 30.12.2008, 11:46


    "Nein, danke. Du musst doch auch sicher wieder nach oben, oder?", sie lächelte schwach. "Die andern warten ja auch schon auf die Karten!". langsam ging sie weiter zu ihrer Kabine und ließ ihn stehen.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 30.12.2008, 11:51


    Er nickte bloß und zog ab, irgendwas war komisch, nur er wusste nicht was es sein konnte. Dennoch grübelte er darüber nach und auf der Brücke hatte sich nichts geändert, sein Wachoffizier war gut ausgebildet und kam mit der Situation zurecht, dennoch verspürte auch er den Drang etwas zu tun und übernahm das Steuer.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 30.12.2008, 11:53


    Sie kehrte zurück in den Aufenthaltsraum und gemeinsam fingen sie an Poker um Erdnüsse zu spielen. Da sie nicht um Geld spielen wollten, aber auch keine Chips hatten.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 30.12.2008, 11:55


    Als das Unwetter sich dem Ende neigte und Thore ein paar Stunden lang allein die Brücke übernommen hatte, damit sein Wachoffizier ihn ausgeschlafen ablösen konnte, da ging er nach diesem Wechsel zu Isabellas Kabine und wartete vor ihrer Tür. Es hatte ihm keine Ruhe gelassen.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 30.12.2008, 12:01


    "Hallo, was tust du denn hier, Thore? Wartest du auf mich?", Isabella sah ihn irritiert an als sie aus dem Aufenthaltsraum kam und auf ihn traf. Eigentlich wollte sie gerade zu Bett gehen.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 30.12.2008, 12:05


    "Ja, ich muss dich was fragen. Was war da gerade eben los?", fragte er dann auch direkt heraus, keine Ausflüchte wollte er mehr.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 30.12.2008, 12:10


    "Was meinst du damit? Was soll denn eben gewesen sein?", irritiert sah sie ihn an.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 30.12.2008, 12:11


    "Wieso hast du mich einfach stehen lassen? Habe ich dich irgendwie bedrängt? Das wollte ich nicht."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 30.12.2008, 12:18


    "Ich hab dich nicht einfach stehen gelassen. Die anderen haben auf mich gewartet weil wir Karten spielen wollten. Ich weiß nicht, warum du jetzt so einen Aufstand deswegen machst. Wir haben uns kurz unterhalten und danach bin ich weiter gegangen!", sie schüttelte verwundert über sein Verhalten den Kopf. "Ich weiß gar nicht, was du auf einmal hast!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 30.12.2008, 12:22


    "Irgendwas ist komisch", murmelte er kleinlaut und forschte in ihrem Blick. "Gute Nacht, ich wollte dich nicht aufhalten", fügte er dann nach kurzer Überlegung hinzu und gab ihr den Weg frei.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 30.12.2008, 12:33


    Sie schüttelte den Kopf. "Du bist komisch!", korrigierte sie ihn und trat an ihm vorbei in ihre Kabine. "Schlaf gut, Thore!", sagte sie noch kurz, dann schloss sie die Tür. Konnte sie nicht hingehen, wohin sie wollte. Es war ihre Entscheidung und sie verstand nicht, warum er deswegen so viel Aufheben machte.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 30.12.2008, 12:46


    Als sich das Klima nach einer Woche Fahrt spürbar veränderte, sie den Polarkreis erreicht hatten, da war Thore oft an Deck, um Isabella und die Wissenschaftler zu beobachten, wie sie sich vorbereiteten und auch einige technische Instrumente dabei hatten.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 30.12.2008, 20:16


    "Wundervoll!", für Isabella gab es im Moment nichts zu tun bei den Vorbereitungen und so stand sie einfach nur an der Rehling und schaute hinaus auf die Eislandschaft.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 30.12.2008, 20:52


    Ja, das war sie. Thore hatte sie genau gehört und kam nun noch etwas näher, versuchte sich ihr anzunähern auch im Herzen.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 30.12.2008, 23:07


    "Isabella, komm bitte mal. Wir müssen was wegen den Einstellungen klären!", rief sie einer der Wissenschaftler zu sich und sie riss sich von dem gigantischen Anblick los.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 30.12.2008, 23:23


    Er sah die Chance verstreichen und er lehnte sich mit dem Rücken an die Reling, sah ihr zu und beobachtete, wie ihr Haar im Wind wehte. "Lass die Finger von ihr", bekam er nur zu hören, hatte seinen Smut gar nicht bemerkt und sah ihn verdattert an, doch ehe er eine Erklärung einfordern konnte, war der Moment wieder vorbei. Vielleicht musste er sich mehr ins Zeug legen bei Isabella, dabei mochte Frauen doch die Version eines Mannes, der alles geben würde, um sie glücklich zu machen.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 31.12.2008, 10:02


    "Es geht genau darum zu Beobachten wie sich ihr Lebensraum durch die schmelzenden Polkappen im Laufe der Zeit verändert haben. Nehmt also so bald wie möglich Eis und Gewässerproben!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 02.01.2009, 12:11


    "Hallo Isabella", ging er mutig voran, "kann ich was helfen? Ich interessiere mich sehr dafür", sagte er. Frauen mochten es doch, wenn man das mit ihnen teilte, was sie gern taten.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 02.01.2009, 12:41


    "Das ist sehr lieb von dir Thore, aber im Moment gibt es noch nicht wirklich viel zu tun. Noch stecken wir in den Vorbereitungen und den Einstellungen!", sie lächelte ihn dankbar an.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 02.01.2009, 12:55


    "Wozu brauchst du hinterher die ganzen Ergebnisse? Ist das einfach eine Studie oder eine Öffentlichkeitskampagne oder was anderes?" Mit einem Lächeln versuchte er sich weiter in ihre Arbeit zu vertiefen.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 02.01.2009, 14:31


    "Wir wollen darauf aufmerksam machen, wie sehr die Umweltverschmutzung diesen einzigartigen Lebensraum hier oben bedroht. Wir wollen das alles durch wissenschaftliche Daten fundieren!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 02.01.2009, 14:53


    "Interessant, also für jemanden, der nicht so oft hierher schippert, wie ich. Ich sehe die Unterschiede, ich kenne hier alles." Das tat er wirklich. Jede Stelle.

    Nur als sie ein paar Tage später eine andere Stelle passierten und die See rau war, da stand er trotzdem an der Reling, hatte sich aber dort gesichert, weil es heftige See war, die alles an Deck herumschaukeln ließ.

    Wieso Thore immer an der Stelle draußen stand an der Reling, das wusste niemand von der Besatzung. Wieso er sich das antat auch bei diesem Wetter, wo er schon steif gefroren sein musste vor Kälte, das verstand auch niemand.

    Aber Thore wusste wieso er hier stand. Für Ingrid. Isabella hatte er belogen, dass er sein Kind an eine Frau verloren hatte, die ihn nicht verdient zu haben schien...er hatte sein Kind verloren. Vor ein paar Jahren war Ingrid über Bord gegangen auf einer gemeinsamen Fahrt mit ihm und die See hatte ihn um seinen wertvollsten Schatz gebracht.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 16.01.2009, 07:25


    Isabella wankte entgegengesetzt den Bewegungen des Schiffes, als sie an Deck zu ihren beiden Wissenschaftlern ging. Wenigstens zickte ihr Magen nicht mehr rum, das Wetter erschien ihr nur noch nervig. "Kommt ihr voran? Kann ich irgendwie helfen?", sie wollte nicht die ganze Zeit in ihrer Kabine hocken und Däumchen drehen, anpacken war ihr da viel lieber. "Kannst du mal bitte Wasserproben nehmen?" "Klar!" Isabella nahm den Probennehmer und ging damit zur Reling.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 16.01.2009, 23:22


    Er war wie in Trance, sah starr auf die tobende See. Sein Blick war ruhig, trotz der reißenden Wellen. Aber ein Blick in seine Augen konnte die Traurigkeit nicht leugnen, auch wenn er nicht weinte.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 17.01.2009, 01:57


    Isabella ließ das Probengefäß langsam ins Wasser ab. Ihre Hände steckten zwar warm in dicken Handschuhen, aber trotzdem, oder gerade deswegen hatte sie keinerlei Gefühl in den Fingern.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 17.01.2009, 18:49


    "Hier die Probe!", sie ging zurück zu ihren Wissenschaftlern und gab ihnen die Wasserprobe. Das Boot schaukelte immer heftiger in den Wellen und sie beschloss, eine Weile unter Deck in ihre Kabine zu gehen, um sich aufzuwärmen.

    Sie hatte Probleme die Balance zu halten und hielt sich an der Reling fest. Plötzlich schwappte eine besonders große Welle über die Reling und riss sie und einige herumliegende Sachen mit sich ins Meer. Als sie entsetzt aufschreien wollte, drang nur Wasser in ihren Mund. Dann bekam sie ihren Kopf kurz wieder über Wasser und atmete panisch ein und schrie erneut. Irgendwas zog an ihrem Knöchel, zog sie immer weiter mit sich in die Tiefe. Ihre Fuß hatte sich bei dem Sturz in ein Netz verfangen. Verzweifelt strampelte sie um wieder nach oben zu kommen und verhedderte sich damit immer mehr. Die Kälte des Eismeers dran sofort durch die Kleidung wie tausend Nadelstich schien es sie sofort zu lähmen. Ob sie wohl zuerst ertrinken oder erfrieren würde? Ihre Kräfte verließe sie bereits, als sie zur Oberfläche sah. Sie hatte sich immer gefragt ob es sowas wie Himmel und Hölle wohl wirklich gab, jetzt würde sie es gleich erfahren, dessen war sie sich sicher. Ihre Bewegungen wurden immer langsamer. Hoffentlich käme sie zu Mark...



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 17.01.2009, 18:59


    Ein Schrei. Die Wissenschaftler lösten sich kurz von ihrer sicheren Position, waren von der Welle noch getroffen worden, aber hatten sich festhalten können. Ein Schrei. Wo war Isabella? Sie sahen sie nicht.

    Ein Schrei. Thore war aus allen Gedanken gerissen, hatte sich mit einem Arm und einem Bein festgehakt an der Reling und die Welle einfach gegen sich knallen lassen. Das Meer und er hatten Ingrid als Brücke und als Thore sich löste, um dem Schrei nachzugehen, da sah er Isabella im Wasser, wie sie hinab gerissen wurde zwischen den Wellen und gleichzeitig verschwamm ihr Bild mit Ingrids Gesicht, wurde zu seiner kleinen Tochter, die um Hilfe rief und er griff nach einem Rettungsring, hing ihn sich über die Schulter und stieg dann auch schon auf die Reling. Er stieß sich kraftvoll ab, weit genug weg vom Boot und er tauchte ins Eiswasser. Es kam auf jede Sekunde an, sich selbst wärmeschützend anzuziehen, hätte zuviel Zeit gekostet und Zeit hatte man nicht in so einer Lage. Damals war er zu langsam gewesen bei Ingrid, aber heute würde er schnell genug sein und er durchtauchte die Welle, tauchte dann wieder auf und sah sich nach Isabella um.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 17.01.2009, 23:35


    Alles um sie herum wurde leicht. Sie spürte nichts mehr. Weder die stechende Kälte, noch die immer größer werdende Atemnot. Sie sah nur nach oben zur Oberfläche, ohne noch etwas wahr zu nehmen. Alles war so hell und still.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 17.01.2009, 23:39


    Wieder tauchte er unter und er sah sie, wie durch ein Wunder. Kraftvoll riss er sie an die Oberfläche, stülpte ihr den Rettungsring über und sah zum Schiff, sein erster Offizier manövrierte es an sie heran. Thore sah wieder zu Isabella. "Wach auf, wach auf, ich will dich nicht auch verleiren, los, mach die Augen auf!" Er hob schwer seinen Arm und erteilte ihr eine Ohrfeige, fühlte dann ihren Puls am Hals. "Mach die Augen auf, du bist nicht tot, los, komm schon!" Seine Stimme zitterte.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 17.01.2009, 23:47


    "Mark...", er kam zu ihr. Endlich sah sie ihn wieder. Endlich, nach so langer Zeit. Sie sah, wie er durch das Licht langsam auf sie zu kam und streckte ihre Hand nach ihm aus.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 17.01.2009, 23:57


    Sie wurde an Dekc gezogen, Thore versuchte steif noch etwas selbst zu klettern und krabbelte neben Isabella. Seine Zähne klapperten, die Finger waren blau unterlaufen und dennoch tastete er nach ihrem Puls, nach Atmung und sein erster Offizier übernahm die Herzmassage, während Thore die Atemspenden übernahm. "Komm...schon..." Er klang verbissener, riss sich zusammen. Ingrid hatte er verloren, er wollte nicht nochmal verlieren. "Du musst ins Warme, Thore!" "Ich sterbe schon nicht so leicht weg, wie sie!", setzte er dagegen, auch wenn er sich kaum noch spürte.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 18.01.2009, 00:39


    "Du musst zurück gehen, Liebes. Du musst endlich wieder richtig Leben!", Mark sah sie sanft an. "Auf dich wartet noch so viel. Lebe!", sagte er ihr leise und lächelte wieder sanft und dann wurde es plötzlich wieder dunkel um sie herum, ehe sie schließlich die Augen aufschlug und sich röchelnd übergab. Das Meerwasser schwappte aus ihren Lungen.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 18.01.2009, 00:41


    "Da bist...du ja...wieder", sprach Thore sie zittrig an, an seinen Haarpsitzen gefror das kalte Wasser. Sein erster Offizier und die Wissenschaftler hievten sie so, dass sie alles Wasser erbrach und hoben sie dann hoch, um sie hineinzubringen.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 18.01.2009, 01:47


    "Mark...?", flüsterte sie völlig kraftlos, ehe sie vor Erschöpfung das Bewusstsein verlor. Sie bemerkte nicht, wie man sie in ihre Kabine brachte und ihr erst die nassen Sachen vom Leib schnitten und sie anschließend warm einpackten, damit sie wieder etwas Körperwärme zurück gewinnen könnte.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 18.01.2009, 11:23


    Thore blieb kraftlos zurück, sein Smut stützte ihn und brachte ihn hinein, half ihm aus den nassen Sachen, hüllte ihn in Handtücher. "Sie lebt", murmelte er wie in Trance, sah durch das Bullauge hinaus auf die tosende See. "Ja, sie wird wieder, leg dich hin." "Nein." Thore ließ sich in die wärmste Kleidung verpacken, spürte auch so langsam wieder ein bisschen Gefühl in den Fingerspitzen. Er setzte sich eine Mütze auf und wickelte sich dann auch noch einen Schal um den Hals. "Ich muss hoch." Er hatte nicht die Kraft sich irgendwo festzuhalten, wankte auf die Brücke und nahm einen heißen Tee dankend an, hielt die Tasse zwischen den Handballen, weil er nur da genug Gefühl hatte, um sie nicht fallen zu lassen.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 18.01.2009, 13:56


    Isabella lag auf ihrem Bett und nahm nichts um sich herum wahr. Immerwieder wurde sie kurz wach und jemand half ihr dabei heißen Tee zu trinken, bevor sie wieder erschöpft die Augen schloss. In der Nacht wich die Unterkühlung einem hohen Fieber, dass sie wirr träumen ließ. Immer wieder warf sie sich in ihrem Bett hin und her. Merkte nicht, dass ständig jemand bei ihr war von der Mannschaft.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 18.01.2009, 14:01


    Thore selbst hatte sich am Abend zeitweise mit seinem ersten Offizier abgewechselt, hatte allein manövriert, damit der ihn in den frühen Morgenstunden ablösen konnte. Thore fühlte sich krank, immer wieder trank er Tee, nahm etwas zu Essen an, aber aß dann doch kaum und er fühlte sich fiebrig.

    Als sie sich um 5 Uhr morgens wieder ablösten, ging Thore zu Isabella und setzte sich zu ihr. "Ingrid", murmelte er irgendwann, seine Augen waren nur noch spaltweit geöffnet, er sah sie deutlich vor sich und als er die Augen schloss, da perlten Tränen über seine Wangen und er tauchte tiefer in diesen Fiebertraum ein.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 18.01.2009, 14:57


    Isabella schrie im Traum. Rannte vor irgendetwas dunklem davon, ohne von der Stelle zu kommen. Panisch sah sie sich immer wieder um. Warf sich unruhig von einer Seite auf die andere. Ihre Arme schlugen unkontrolliert um sich.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 18.01.2009, 15:26


    Er schrak aus den Tiefen dieses Traums und atmete flach, wusste im ersten Moment nicht wo er gerade war, dann erinnerte er sich an alles. Wieder fuhr Isabellas Hand auf ihn zu und er fing sie ab, rüttelte sie an der Schulter wach und nahm das Tuch von ihrer Stirn, feuchtete es in der Schale mit kaltem Wasser wieder an und legte es zurück auf ihre Stirn.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 18.01.2009, 17:07


    "Thore...", fragte sie zögernd, hatte Probleme ihn wahrzunehmen und zu fixieren.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 18.01.2009, 17:20


    "Ja. Sag mir, ist dir heiß oder kalt?", fragte er und verschnaufte.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 18.01.2009, 17:23


    "Heiß... Mir ist so heiß... Warum bin ich nicht tot? Mark war bei mir...", erzählte sie stockend und ohne Zusammenhang.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 18.01.2009, 17:26


    "Du hast Fieber." Er stützte sich ab beim Aufstehen und wankte ins Bad, machte ihr nach ein paar Minuten Wadenwickel. "Du wirst nicht sterben, das werde ich nicht zulassen."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 18.01.2009, 17:30


    "Müde... Nicht allein...", ihre Stimme wurde immer leiser und sie klammerte sich an seine Hand, ehe sie die Erschöpfung wieder in den Schlaf hinüber zog. Ihr ganzer Körper war erfüllt von einer tiefen Erschöpfung und bleiernden Schwere.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 18.01.2009, 17:35


    Er sah auf ihre Hand und streichelte behutsam darüber, ließ sie nicht los und blieb bei ihr sitzen. Die Wadenwickel erneuerte er nach zwei Stunden wieder und blieb im Bad an der Wand lehnen, schloss kurz die Augen. Nur diesen kurzen Moment ließ er sie allein und er warf zwei Grippetabletten ein, er durfte nicht ausfallen. Auf die Brücke konnte er nicht und er wollte Isabella nicht allein lassen, um kurz hoch zu gehen, griff nur nach seinem Pieper, als er wieder an ihrem Bett saß. >Lass uns ankern, es ist die einzig gute Entscheidung.<, piepste er seinen ersten Offizier an, damit der auch wieder zu einer Pause kam.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 18.01.2009, 18:05


    Isabella verlor jegliches Zeitgefühl. Sie wusste nicht, wie viele Tage sie mit dem Fieber gerungen hatte. Aber endlich war es wieder am sinken und zum ersten Mal nach ihrem Unfall nahm sie ihr Umfeld wieder bewusster wahr, als sie an diesem Mittag die Augen aufschlug. Immernoch erschöpft sah sie sich forschend in ihrer Kabine um. Vorsichtig versuchte sie sich etwas aufzusetzen, aber ein plötzlich auftretender Schwindel ließ das nicht zu.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 18.01.2009, 18:16


    "Er kümmert sich viel zu sehr um sie, er will sie bloß flachlegen", munkelte man untereinander, als Thore mit einem Teller Suppe schweigsam wieder zu Isabellas Kabine unterwegs war. Er hatte ein zeitweises Tief gehabt, der >Badespaß< hatte eine dicke Erkältung nach sich gezogen, aber er war ein wenig wieder auf dem Weg der Besserung, sein Fieber war abgeklungen, dafür hatten hartnäckiger Husten und Schnupfen das Regiment übernommen.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 18.01.2009, 18:20


    "Hallo...", Isabella empfing ihn mit einem schwachen Lächeln, ihre Stimme war kaum mehr als ein Krächzen.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 18.01.2009, 18:22


    "Ich habe dir was zu essen mitgebracht", sagte er heiser und räusperte sich, auch wenn das im Hals schmerzte.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 18.01.2009, 19:29


    "Lieb von dir. Du klingst erkältet...", sie versuchte sich etwas aufzusetzen und lehnte außer Atem kurze Zeit später gegen die Rückwand ihres Bettes. Sie hielt die Augen geschlossen um den Schwindel zu verscheuchen, der sich sofort ausgebreitet hatte.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 18.01.2009, 21:10


    "Bin ich auch", erwiderte er mit einem Lächeln und setzte sich auf die Bettkante. Vorsichtig stellte er den Teller auf dem Nachttisch ab. "Hühnersuppe, hilft uns beiden wohl am besten momentan."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 18.01.2009, 21:29


    "Viel Hunger habe ich aber nicht, Thore...", warnte sie ihn gleich vor.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 18.01.2009, 21:32


    "Macht nichts, aber du musst was essen." Er bröckelte ein bisschen Weißbrot hinein, füllte den Löffel dann etwas und hielt ihr hin, um sie zu füttern. "Du musst wieder zu Kräften kommen."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 18.01.2009, 21:40


    "Danke, dass du dich so um mich sorgst!", sagte sie gerührt und aß langsam einige Löffel Suppe ehe sie erschöpft zurück sank. "Ich glaube, ich war kurz tot...", sagte sie nach einigen Minuten ernst, in denen sie ihre Augen geschlossen hatte.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 18.01.2009, 21:45


    "Ich kann mir das vorstellen, ich glaube an sowas", erwiderte er bedacht, aber nicht minder ernst.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 18.01.2009, 21:46


    "Ich habe Mark gesehen, glaube ich zumindest. Kann das sein. Er kam zu mir und er hat mich zurück geschickt..."



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 18.01.2009, 21:49


    "Das weiß ich nicht, sowas hatte ich noch nie." Er verschränkte die Arme vor der Brust. Nein, so war es nicht gewesen. "Aber es ist Schicksal, sowas...weißt du, ich glaube daran, dass uns Menschen nur die Steine in den Weg gelegt werden, wo das Schicksal glaubt, dass wir sie überwinden können. Aber manchmal sind es einfach nur große Steine, die man zwar überwindet, aber trotzdem nicht richtig hinter sich lässt." So wie den Tod von Ingrid.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 18.01.2009, 21:59


    "Wieso bin ich nicht ertrunken? Meine Füße hatten sich verfangen, ich konnte nicht nach oben schwimmen!", sie fasste sich an den Kopf, es war zu viel, sie konnte sich noch nicht völlig darauf konzentrieren.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 18.01.2009, 22:01


    "Du warst schon ohne Bewusstsein, als ich dich wieder hochgeholt hatte, vielleicht hast du auch den Kälteschock überwunden, so wie ich. Ich weiß es nicht...ich habe nur schon fast gedacht, ich wäre wieder zu langsam gewesen." Er merkte gar nicht, dass er sich verplapperte.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 18.01.2009, 22:03


    "Du? ... Wieder?", sie sah ihn verwirrt an. Wieso begab er sich für sie in solche Gefahr? Er hätte genauso dabei sterben können.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 18.01.2009, 22:12


    "Ich musste dich retten...", sagte er verklärt und senkte den Blick. Seine Stimme klang unglaublich hoch dabei und er schaffte es dennoch nicht die Tränen zurückzuhalten, erbebte unter der Wucht dieses Ausbruchs. "Ich konnte Ingrid damals nicht retten! Ich war zu langsam, ich habe sie nicht halten können. Sie ist über Bord gegangen an fast derselben Stelle wie du, überall war Eis. Ich bin ihr sofort hinterher gesprungen, sie war bewusstlos und tauchte ab, ich habe sie hochreißen wollen und habe sie mit mir auf eine Scholle gezogen. Das Eis war zu dünn", krächzte er, "wir sind wieder eingebrochen, die Kanten am Eis haben sich irgendwie in mein Knie gebohrt...es kam eine Welle, ich konnte uns nicht mehr oben halten, ich habe sie verloren und ich kam ihr nicht mehr hinterher. Mein Knie war fast irreparabel geschädigt, Sehnen haben rausgeschaut und es hat bei jedem Puslschlag Blut ausgestoßen, wie ein Vulkan...sie haben Ingrids Leiche gesucht aber das Meer hat sie nie wieder freigegeben und ich bin ausgeflogen worden in eine Spezialklinik...ich hätte sterben müssen, aber nicht sie!" Er hatte keine Stimme mehr, weinte, ließ das alles zum ersten Mal frei, hatte noch nie jemandem diese Gefühle gezeigt.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 18.01.2009, 22:16


    Isabella wusste nicht, was sie tun sollte, war überfordert mit diesem Ausbruch. Sie konnte nichts sagen, nahm ihn stattdessen liebevoll in den Arm.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 18.01.2009, 22:18


    Er japste nach Luft und schlug sich die Hände vor die Augen, viel zu spät, um noch seine Tränen zu bedecken. "Ich musste dich retten, ganz egal, was dabei passiert wäre. Ich bin froh, dass wir beide es geschafft haben und ich wäre glücklich gestorben da draußen, ich hätte sie endlich wiedergesehen."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 18.01.2009, 22:19


    "Ich ... Es tut mir Leid... Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll...", gestand sie ihm.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 18.01.2009, 22:22


    "Du musst nichts sagen...das Schicksal legt einem nur die Steine in den Weg, die man überwinden kann...auch wenn es nicht leicht war. Als du gestürzt bist, ich habe alles wie damals gefühlt."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 18.01.2009, 22:24


    Isabella war überfordert sie umarmte ihn fester und vergrub ihren Kopf an seiner Schulter.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 18.01.2009, 22:27


    Er umarmte sie zaghaft, grub die Fingerspitzen in den Pullover, den sie trug und atmete einen Moment lang durch den Stoff. "Ich habe dich belogen, wie jede andere Frau vor dir hier....ich wollte wieder leben, aber mit der Geschichte vom verunglückten Kind da bekommt man Mitleid, aber nichts, was einem hilft weiterzuleben."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 18.01.2009, 22:34


    "Ich weiß, wie es ist, wenn die Trauer nicht mehr weichen will! Es muss schlimm sein, wenn man nicht mal Abschied nehmen kann. Mark war schwer krank. Am Ende lag er nur noch da, überall Schläuche und Geräte. Er konnte nicht mehr sprechen....", sie konnte nicht mehr sprechen. Tränen liefen über ihre Wangen und sie ließ ihn los, kauerte sich auf dem Bett zusammen.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 18.01.2009, 22:36


    Er zog sie wieder an sich, sie hatte ihn gehalten, er wollte sie halten und es fühlte sich so richtig an. "Es ist immer schlimm etwas zu verlieren, was man liebt."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 18.01.2009, 22:38


    "Ich... ich bin müde...", flüsterte sie leise und lehnte sich an ihn. Die Tränen liefen noch lange aus ihren Augen, nachdem sie schon längst eingeschlafen war.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 18.01.2009, 22:41


    Er blieb bei ihr sitzen, hielt sie einfach weiter fest, auch wenn ihr Kopf nun auf seinen Oberschenkeln ruhte. Mit dem Pulloverärmel wischte er sich die Tränenspuren wieder weg und sah auf Isabella hinab.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 19.01.2009, 07:27


    "Hey...", Isabella wachte erst am späten Abend langsam wieder auf. "Entschuldige...", sie errötete, als sie bemerkte dass ihr Kopf auf seinen Oberschenkeln ruhte.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 19.01.2009, 10:53


    "Du hast nichts zu entschuldigen", beruhigte er sie lächelnd und stand nun langsam auf. "Ich hole uns einen Tee, dann können wir reden, wenn du willst."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 19.01.2009, 20:51


    "Das ist lieb von dir. Was ist mit der Forschung? Komen meine Wissenschaftler voran?"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 19.01.2009, 20:59


    "Nein, momentan ist Zwangspause, wir ankern, solange bis ich wieder fit genug bin. Sie entnehmen Gewässerproben, aber mehr ist momentan nicht möglich."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 19.01.2009, 21:06


    "So ein Mist...", sagte sie enttäuscht. "Naja, nicht zu ändern!", seufzte sie nach einer kurzen Pause.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 19.01.2009, 21:08


    "Die Forschung hat doch sicher ein paar Tage Zeit, wir haben auch genug Ressourcen an Bord, um das zu verkraften, man kann auf See nicht nach Terminplan fahren, klappt nur selten."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 19.01.2009, 21:16


    "Lass uns über irgendwas erfreulicheres Reden, ja?", bat sie ihn vorsichtig. Sie hatte keine Lust sich schon wieder mit ihren Problemen auseinander zu setzen, fühlte sich viel zu erschöpft für angestrengtes nachdenken.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 19.01.2009, 21:21


    "Sicher, tschuldige", lächelte er, "hast du Lust darauf das Eisbad zu wiederholen, wenn wir wieder fit sind? Mit Thermotauchanzügen?"



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 19.01.2009, 21:31


    "Nein, nicht wirklich!", Isabella schüttelte entschieden den Kopf und erinnerte sich wieder an den Moment in dem ihr klar geworden war, dass sie es nicht zurück an die Oberfläche schaffen würde. Sie wusste noch genau wie die Oberfläche von unten ausgesehen hatte, spürte den Zug wieder an ihren Knöcheln. Sie schüttelte mehrmals den Kopf um die Bilder aus ihrer Erinnerung zu vertreiben, ein eisiger Schauer lief über ihren Körper.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 19.01.2009, 21:38


    "Es tut mir leid, es war gefühllos von mir", bemerkte er und griff vorsichtig nach ihrer Hand. "Ich habe schon lange nicht mehr mit Frauen geredet, die mehr bedeutet haben als ein Job, ein Kumpel oder eine Bettgeschichte", gab er offen zu.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 19.01.2009, 21:43


    "Ich wusste, dass ich es nicht mehr schaffen würde. Ich wusste es einfach. Und ich hatte nicht mal mehr Angst davor. Am Ende war ich völlig ruhig, als würde ich außerhalb meines Körpers schweben.", beschrieb sie ihm, was in ihr vorgegangen war.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 19.01.2009, 21:48


    "Du hast dich mit abgefunden...ich bin trotzdem froh, dass du lebst...aber es hilft mir, wenn du das so sagst, weil ich mich dann nicht mehr frage, ob Ingrid gelitten hat..."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 19.01.2009, 22:03


    "Im Nachhinein finde ich es ziemlich gespenstig...", gestand sie ihm. "Ich will sowas nie wieder erleben, obwohl ich glaube, dass ist eine sehr schöne Art zu sterben!", schwermütig sah sie zum Fenster hinaus. Fast wäre alles vorbei gewesen.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 19.01.2009, 22:14


    "Ist ja auch gruselig. Tut mir leid, ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 19.01.2009, 22:17


    "Du musst nichts sagen, ich glaube, dass kann man gar nicht. Ich wollte es mir nur von der Seele reden. Ich wollte dich damit nicht überfordern. Ich glaube, ich sollte noch ein bisschen schlafen. Ich fühle mich völlig erschlagen!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 19.01.2009, 22:18


    "Du überforderst mich nicht, auch wenn ich nicht so wirke, ich kann gut zuhören. Wahrscheinlich besser als reden sogar. Ich werde dann mal gehen, erhol dich gut."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 19.01.2009, 22:21


    "Bitte, bleibst du hier sitzen, bis ich eingeschlafen bin!", schüchtern schlug sie die Augen nieder. Es war ihr peinlich, dass sie nicht alleine einschlafen wollte.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 19.01.2009, 22:23


    "Sicher", versprach er ihr, ließ sich wieder sinken und griff auch wieder nach ihrer Hand, hielt sie zwischen seinen Handflächen.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 19.01.2009, 22:26


    "Danke, Thore...", flüsterte sie und schloss nun langsam beruhigt die Augen, schnell war sie erschöpft eingeschlafen, leise seufzte sie im Traum und igelte sich in ihre Decke ein, ließ dabei seine Hand los.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 19.01.2009, 22:34


    Er zog die Decke etwas mehr über ihre Schultern, blieb bei ihr sitzen und beobachtete ihren Schlaf, wie friedlich sie aussah. Langsam schlossen sich auch seine Augen und er rhte auf dem Stuhl.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 07.02.2009, 18:21


    Isabellas Genesung machte jeden Tag kleine Fortschritte, ihr Fieber sank langsam und allmählich kam sie wieder zu Kräften.

    Mit einem erstickten Schrei fuhr sie aus einem Albtraum hoch und atmete schwer. Sie sah sich im Zimmer um und hatte das Gefühl, die Wände der kleinen Kammer kamen auf sie zu. Sie musste einfach mal wieder raus hier, die Enge schien sie zu erdrücken. Mit wackligen Beinen erhob sie sich vom Bett und nahm sich die wärmsten Kleidungsstücke aus ihrem Kleiderschrank. Warm eingemummelt verließ sie schließlich die Kabine und ging langsam an Deck.

    Die plötzliche Kälte reizte ihre Angegriffenen Lungen und sie krümmte sich unter einem starken Hustenanfall. Schwarze Punkte tanzten vor ihren Augen und sie hielt sich an der Reling fest. Als es langsam wieder etwas besser ging sah sie sich etwas um. Es war mitten ín der Nacht, obwohl es nicht Dunkel war. Der nördliche Himmel erstrahlte im Glanz der Nordlichter. Es war wie ein großartiges Gemälde, von den Göttern höchstpersönlich. Sie sah an den Himmel über sie. Mark war irgendwo da oben, es tat gut zu wissen, dass er immer noch über sie wachte und doch... Eine seltsame Gewissheit hatte sie ergriffen und sie sah auf ihre Hände. Langsam zog sie ihren Ehering vom Finger. Sie würde ihn immer aufheben, aber es war Zeit ein neues Kapitel in ihrem Leben aufzuschlagen. Langsam ließ sie den Ring in ihre Manteltasche gleiten.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 10.02.2009, 21:51


    Ein Schatten zog in seinem Augenwinkel vorbei, dann ein kurzes Blitzen an Deck. Er sah von der Brücke hinunter, so gut es ging, verließ dann den Posten und ging dem nach, was er da gesehen haben konnte. In letzter Zeit hatte er Isabella gemieden, sie gleichsam weiterhin liebevoll versorgt. Aber mit jeder Nacht mehr, die er bei ihr verbracht hatte, hatten sich Gefühle in ihm zusammengebraut für die vielleicht kein Platz war.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 10.02.2009, 22:08


    "Thore?", fragte Isabella leise in die Nacht hinein, als sie spürte, wie jemand langsam hinter sie trat.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 10.02.2009, 22:11


    "Isabella", sagte er leise, wie magisch ihren Namen, legte vorsichtig seine Hände auf ihre Schultern. "Was machst du hier draußen, so spät?"



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 10.02.2009, 22:15


    "Ich musste endlich mal wieder raus. Den Wind auf meinem Gesicht spüren und nachdenken...", sagte sie ernst.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 10.02.2009, 22:20


    "Worüber?", wagte er zu fragen, folgte ihrem Blick einfach, wanderte mit den Händen vorsichtig ihre Arme hinab auf ihren Bauch. Er musste es ihr sagen. Das, was er nicht mehr verbergen konnte. Was ihn beschäftigte.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 10.02.2009, 22:23


    "Über so vieles!", sie legte ihre Hände auf seine und wagte es, sich leicht gegen ihn zu lehnen. "Ich glaube, die Nordlichter waren noch nie so schön wie heute Nacht!", flüsterte sie fasziniert und sah wieder in Gedanken versunken in den Himmel. Welch ein traumhafter Anblick.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 10.02.2009, 22:27


    "Nicht so schön wie du", zeigte er sich poetischer, als man wohl gedacht hatte. "Ich liebe dich." Behutsam verwebte er seine Finger mit ihren.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 10.02.2009, 22:30


    Isbella lächelte schwach und drückte seine Hand, schmiegte sich etwas mehr an ihn. Es tat so gut, diese Worte wieder von jemanden gesagt zu bekommen und endlich waren da keine Schuldgefühle mehr. Sie war einfach nur glücklich.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 10.02.2009, 22:33


    Er sah mit ihr in den Sternenhimmel, drehte sie dann vorsichtig in seinen Armen um, als sie das Spektakel minutenlang einfach schweigend bestaunt hatten. Aber ihre Augen funkelten wirklich mit den Sternen um die Wette und er kam ihr etwas näher, schloss die Augen, als er sie behutsam küsste.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 11.02.2009, 07:05


    Ein wohliger Schauer überlief sie, als ihre Lippen sich einander trafen und vereinigten. "Es wird langsam doch kalt...", flüsterte sie leise, nachdem sie minutenlang einfach nur aneinandergekuschelt dagestanden hatten und sie nun die Anzeichen ihrer körperlichen Schwäche wieder spürte. "Bringst du mich noch in meine Kabine, bevor du wieder auf die Brücke musst?", fragte sie ihn vorsichtig.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 11.02.2009, 10:55


    "Natürlich." Wie gerne würde er mit ihr dort verweilen, das wurde ihm schmerzlich bewusst. "Halt dich fest", fügte er hinzu, hob sie vorsichtig hoch, wollte die Nähe nicht aufgeben.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 11.02.2009, 19:42


    Sie ließ ihren Kopf an seine Brust sinken und schloss die Augen, genoss das Gefühl getragen zu werden. "Ich bin froh, dass wir uns begegnet sind...", flüsterte sie leise, als er sie auf ihrem Bett absetzte. "Ich fühle mich so geborgen in deinen Armen!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 11.02.2009, 21:52


    "Das hat mir noch niemals eine Frau gesagt", fühlte er sich geschmeichelt. "Aber wie lange wird das so bleiben?!"



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 12.02.2009, 21:58


    "Du wirst es auf einen Versuch anakommen lassen müssen! Niemand kann dir sagen, was die Zukunft bringt! Als Mark und ich damals geheiratet haben und wir uns ewige Treue in guten wie in schlechten Zeiten geschworen haben, da hätte ich nie gedacht dass die Zeiten so schlecht sein und unsere Ehe so bald enden würde! Du kannst es nie wissen, bevor du es verursacht und trotz allem bereue ich nicht einen Tag der Beziehung zu ihm."



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 12.02.2009, 22:04


    "Ich kann dir sagen, was uns auf eine Probe stellt. Das Ende dieser Fahrt." Er dachte schon so weit, auch wenn es noch in der Ferne lag, aber sein Beruf war zu oft Frauengeschichten im Wege gestanden, als dass er sich Hoffnungen machte.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 12.02.2009, 22:09


    "Ich weiß...", sie seufzte. Er ein Seemann und sie? Sie wusste nicht, ob sie sich je ein Leben auf See vorstellen könnte, noch dazu so hoch im Norden inmitten von Eis und Schnee. Sicher, diese Reise war ein einmaliges Erlebnis und würde für immer tiefe Eindrücke in ihrem Gedächtnis hinterlassen, aber sie gehörte nicht hier her. Schon jetzt, nach den wenigen Wochen an Bord sehnte sie sich nach festem Boden unter den Füßen und den Strahlen der warmen Frühlingssonne auf ihrem Gesicht.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 12.02.2009, 22:29


    "Lass uns das beste daraus machen, bis zum Ende der Fahrt", befand er für sich als Ergebnis des ganzen Grübelns. Es würde so enden wie immer, mit einem Kuss auf die Wange, einem >ich werde dich nie vergessen< unter der Gewissheit, dass es doch so kommen würde. Er hielt sich mit einem "Ich liebe dich" zurück, küsste Isabella einfach nur.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 12.02.2009, 22:40


    Bis zum Ende der Fahrt. Mehr war es also nicht, was er für sie empfand. Diese Erkenntnis traf sie unvorbereitet und hart. "Ja... Ich würde jetzt gerne etwas schlafen. Es war ein bisschen viel auf einmal!", schaffte sie einen Vorwand um ihn aus ihrer Kabine zu bekommen. Sie wollte ihm jetzt nicht nahe sein.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 12.02.2009, 22:49


    "Verstehe", murmelte er. Er war doch nicht blöd. Trotzdem ging er ihrem Wunsch entsprechend hinaus. Was nützte die Liebe in Gedanken? An Sex war auch nicht zu denken, dabei vermisste er es intim zu sein mit einer Frau.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 12.02.2009, 22:53


    Wie hatte sie nur so dumm sein können, sich ausgerechnet ihm gegenüber wieder zu öffnen? Isabella war wütend über sie selbst und stumm weinte sie in ihr Kissen.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 12.02.2009, 23:02


    Sie liefen sich an dem Tag nicht mehr über den Weg, auch nicht beim Essen, wo sie sich sonst alle sahen, aber Thore blieb lange einfach nur auf der Brücke und verließ sie nur zum Schlafen. Dachte immer wieder und immer mehr an Isabella. Als sich das nicht mehr abstellen ließ, da musste er etwas unternehmen. Von ihren Wissenschaftlern erfuhr er, dass sie morgen Geburtstag hatte, hatte es nur zufällig belauscht. Für einen kleinen Kuchen hatten sie Zutaten übrig, ein sehr kleiner Marmorkuchen, den er mit einer einzigen Kerze verzierte. 22 Uhr. Noch etwas früh, aber man konnte ja reinfeiern. Nun klopfte er mit Kuchen in der Hand bei ihr an, sie mussten ja eh nochmal reden. Er zumindest.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 12.02.2009, 23:08


    "Herein?", Isabella saß, in eine Kolter gehüllt an die Wand gelehnt auf ihrem Bett. Eine dampfene Tasse Tee neben sich und ein gutes Buch in ihrer Hand. "Thore, gibt es irgendwelche Probleme?", fragte sie ihn höflich, musste sich immer wieder daran erinnern, dass ihre Beziehung mit dem Ende der Reise ebenfalls beendet sein würde.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 12.02.2009, 23:13


    "Ich habe aufgeschnappt, dass du morgen Geburtstag hast und der hier ist für dich", sagte er, hielt ihr den Kuchen hin. "Ich will nicht, dass du denkst, dass ich den nur deswegen gebacken habe...ich weiß auch nichtmals, ob der Kuchen schmeckt, ich habe noch nie einer Frau was gebacken und das soll dir sagen, dass du für mich was Besonderes bist. Aber ich habe Angst, dass es nach dieser Reise zuende ist. Dass wir uns aus den Augen verlieren, weil ich das schon so oft erlebt habe."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 12.02.2009, 23:15


    "wow... Stop!", Isabella hob überfordert die Hand, bei seinen Gefühlsschwankungen und plötzlichen Geständnissen verlor sie allmählich den Überblick. "Was willst du mir damit sagen?"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 13.02.2009, 10:50


    "Ich habe mich in dich verliebt! Aber ich habe Angst davor, dass mein Herz am Ende der Reise kaputt geht. Ich will dich!", sagte er es in seinem ganz eigenen Stil.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 13.02.2009, 19:06


    "Dann lass uns doch gemeinsam darüber nachdenken, wie wir am Ende der Reise dafür sorgen können, dass wir uns nicht wieder aus den Augen verlieren!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 14.02.2009, 10:56


    "Du hast Recht, das ist mir auch klar geworden und...selbst wenn es alles kaputt geht, ich möchte die Zeit solange es geht mit dir genießen."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 14.02.2009, 11:05


    "Ich möchte nicht, dass es mit dem Ende der Reise aufhört und wenn du es auch nicht willst, dann werden wir in der Lage sein einen Weg zu finden!", Isabella sah ihn voller Zuversicht an. Sie hatte schon so vieles Durchgestanden, das würde sie auch schaffen. Sie wusste, dass sie es verdient hatte, wieder glücklich mit einem mann zu sein. Sie hatte es einfach verdient. Sie dachte zurück an den langen Weg des Leidens den sie gemeinsam mit Mark gegangen war. Jede Therapie hatte ihnen neue Hoffnung gegeben, dass er es vielleicht doch schaffen würde, aber am Ende waar jede Hoffnung ohne Erfolg geblieben und doch, in seinem Wesesn hatte er sich bis zum Ende nicht verändert und auch ihre Gefühle für einander waren gleich geblieben. Ohne es zu bemerken liefen ihr Tränen über die Wange. Sie hatte es verdient wieder richtig zu leben.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 14.02.2009, 11:19


    Er zog sie vorsichtig auf seinen Schoß, umarmte sie dann, gab ihr Halt. "Ich will nur, dass du weißt, dass ich das hier nicht aufgeben kann...aber ich kann treu sein."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 14.02.2009, 11:25


    Sie ließ sich fallen in seiner Umarmung, ließ ihren Emotionen einfach freien Lauf. "Ich liebe dich...", flüsterte sie kaum hörbar.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 14.02.2009, 11:27


    Behutsam küsste er das Salz der Tränen von ihrer Wange. "Ich dich auch...ich möchte dich heute Nacht nicht loslassen müssen."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 14.02.2009, 11:35


    "Dann bleib hier. Bei mir!", bot sie ihm an.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 14.02.2009, 11:40


    "Ich hatte gehofft, dass du das sagst. Ich bin ein sehr bequemer Kopfkissenersatz", behauptete er von sich selbst. Immerhin war es eng auf dem Schiff, aber das kannte er ja nicht anders.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 14.02.2009, 11:55


    "Lass uns deinen Kuchen morgen zum Frühstück teilen, ja?"Sie kuschelte sich vorsichtig an ihn und schloss die Augen. Sie wollte in dem Moment ertrinken und nie wieder daraus erwachen. Konnte das alles wahr sein, was sie fühlte, konnten sich die Hoffnungen erfüllen, die sie in das Aufflackern dieser Gefühle setzte?



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 14.02.2009, 12:01


    "Hm, lass uns jetzt einfach den Moment genießen." Er kuschelte sich etwas mehr an sie, sie fühlte sich gut an und es fühlte sich so tief an in seinem Herzen, nach wahrer Liebe. Nicht einfach bloß dem Verlangen nach Sex.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 14.02.2009, 12:10


    In dieser Nacht schliefen die beiden eng umschlungen friedlich nebeneinaner und Isabella fühlte sich so geborgen wie schon lange nicht mehr. Es war schon jetzt so viel Gefühl zwischen ihnen, dass sie es kaum für möglich hielt.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 14.02.2009, 12:11


    Am Morgen tat es ihm leid sie wecken zu müssen, aber er wollte auch zusammen mit ihr den Kuchen frühstücken. Dennoch holte er erst Tee, weckte sie dann behutsam. "Entschuldige", flüsterte er sofort, als sie die Augen aufschlug.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 14.02.2009, 12:28


    "Wow. Frühstück ans Bett gebracht. Heute muss wohl echt mein Geburtstag sein!", sie setzte sich mit einem Lächeln auf den Lippen auf.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 14.02.2009, 12:33


    "Hm, das ist einfach nur guter Service", scherzte er, "ich wünsche dir alles Gute. Tut mir leid, dass ich dich geweckt habe, aber sonst hätten wir die Zeit nicht zusammen gehabt."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 14.02.2009, 12:40


    "Kein Problem, ich habe lang genug geschlafen. Ich habe heute Nacht wunderbar geträumt. Danke!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 14.02.2009, 12:58


    "Nichts zu danken, das war und ist nichts Besonderes", murmelte er lächelnd. Der Kuchen war tatsächlich halbwegs genießbar, der Tee machte ihn etwas wacher. "Ich muss auf die Brücke, wenn du willst, kannst du mitkommen oder später kommen."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 14.02.2009, 13:22


    "Ich komme später nach. Ich muss mich mal wieder um unseren Forschungsauftrag kümmern. Ich glaube, ich habe lange genug Krank gefeiert!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 14.02.2009, 13:23


    "Verstehe", schmunzelte er, gab ihr noch einen Kus und betonte, dass er bis abends auf der Brücke sein würde, falls ihr doch langweilig würde beim Forschen.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 14.02.2009, 13:32


    Isabella zog sich nach dem Frühstück gemütlich an und ging hinaus zu ihren beiden Forschern. "Wie kommt ihr voran. Läuft alles wie geplant?", fragte sie sie neugierig



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 14.02.2009, 13:40


    "Geht es dir wieder besser? Wir hinken etwas dem Zeitplan hinterher, aber die ersten Ergebnisse bestätigen genau unsere Vermutung", teilte ihr der Eine mit, während der Andere gerade neue Daten auswertete.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 14.02.2009, 13:45


    "Immerhin. Tut mir Leid, dass ich so lange ausgefallen bin. Ab jetzt kann ich wieder mithelfen!", versprach sie ihnen. "Also. Gebt mir eine Aufgabe und ich führe sie aus!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 14.02.2009, 13:47


    "Mir kommt das sehr gelegen, wenn du die Messdaten gegenrechnen könntest, dann kann ich neue Messkörper versenken", erwiderte er. Immerhin mussten die vom PC getroffenen Berechnungen noch einmal mit den manuellen Werten abgeglichen werden.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 14.02.2009, 14:44


    "Klar, kein Problem. Ich fange sofort an!", sie setzte sich sofort an den Rechner und legte los. Es waren keine schwierigen Rechnungen und sie kam gut voran.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 14.02.2009, 21:05


    Die Einsamkeit auf der Brücke ließ ihn wieder über alles nachdenken. Auch über damals, wie er seine Ex-Frau kennengelernt hatte...wie die Ehe auseinander gebrochen ist nach Ingrids Tod, weil sie es nie verwunden hatte, ihm die Schuld gegeben hatte...der See die Schuld gegeben hatte. >Jetzt hat dein beschissenes Meer mein Kind!< Thore kniff die Augen zusammen, es war wieder so nah alles, der ganze Schmerz, der Verlust und das Loch in seinem Herzen, was ihr Tod hinterlassen hatte, war immer noch da. Wie sollte er in dieses blutende Herz wieder eine Frau lassen, wo ihm niemand garantieren konnte, dass es über die Reise hinaus Hoffnung gab?



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 14.02.2009, 21:57


    Nachdem sie stundenlang konzentriert durchgearbeitet hatte, rieb sich Isabella erschöpft über die brennenden Augen. Sie war es nicht mehr gewöhnt so lange ihre Aufmerksamkeit auf einen Bildschirm zu richten und das machte sich bald bemerkbar.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 14.02.2009, 21:59


    "Das reicht für heute, lass gut sein", bemerkte der, der ebenfalls am PC saß. "Ruh dich aus, ganz fit bist du eben noch nicht. Läuft da eigentlich was zwischen dir und unserem mürrischen Kapitän?" Er grinste etwas.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 14.02.2009, 22:02


    "Wenn ich das so genau wüsste, Tom!", sie zuckte mit den Achseln und stand seufzend auf. "Aber du hast Recht, ich brauch ne Pause. Ich geh mal ein bisschen raus an Deck an die frische Luft. Das wird mich wieder wecken!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 14.02.2009, 22:05


    "Na klar, meinetwegen kannst du auch ganz Schluss machen, ich mache das schon", bot er ihr an.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 14.02.2009, 22:07


    "Bis später!", sie lächelte ihn an und ging langsam nach draußen, stellte sich in die Mitte des Decks. Sie wollte nicht an die Reling gehen, fühlte sich dort zu ungeschützt.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 14.02.2009, 22:11


    Tom nahm sich ihre letzten Zahlen auch nochmal zur Brust, bemerkte den fliegenden Wechsel, als sein Kollege mal reinkam und wenigstens kollegialerweise zwei Tassen Tee mitbrachte. "Oh wo ist denn Isabella?" "Draußen, aber den Tee nehme ich auch gern, danke Kollege." Tom hatte wieder dieses Grinsen auf den Lippen.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 14.02.2009, 22:16


    Sie atmetete tief ein und aus und sah auf das Meer hinaus ohne irgendwas wirklich zu fokusieren. Es wurde nicht besser. Ihre Augen hörten nicht auf zu brennen und irgendjemand schien alles auf ein Karussell gestellt zu haben. Sie taumelte, fing sich wieder und ging langsam zurück ins Schiffinnere. Stützte sich an der Wand ab, um nicht erneut das Gleichgewicht zu verlieren.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 14.02.2009, 22:31


    "Mayday mayday, hört uns jemand?" Es kam nur knacksend aus dem Funkgerät. "Mayday, hier ist die Grimur Kamban, wir sitzen im Eis fest, mayday!"

    Thore griff nach dem Funkgerät. "Grimur Kamban für Nordlicht, bitte kommen. Haben Ihren Notruf empfangen!" Es dauerte und er musste wiederholen, dann drang die Antwort durch, die Erleichterung, dass sie gehört wurden. "Geben Sie mir Ihre Position, ich habe SIe nicht auf dem Radar", forderte Thore, bekam eine ungenaue Angabe zurück. "Hier ist überall Eis, fahren Sie sich nicht fest." Thore grinste, als er das hörte. "Keine Sorge, wir sind ein Eisbrecher", sagte er doch voller Stolz und stellte die Bordlautsprecher an. "Wir haben einen Notfall reinbekommen und werden den Kurs ändern!", teilte er so insbesondere Isabella und ihrem Team mit, für die diese Angabe wichtig war.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 14.02.2009, 22:52


    Notruf? Kursänderung? Das klang ganz schön dramatisch, sicher hatte Thore einen guten Grund dafür. Isabella wollte nicht weiter darüber nachdenken und legte noch den Rest des Weges zu ihrer Kabine zurück. Ließ sich erschöpft auf ihr Bett sinken. Sofort fielen ihr die Augen zu und sie schlief.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 14.02.2009, 22:53


    Sein erster Offizier war zu ihm gerannt, als er die Neuigkeit mitbekommen hatte. "Was liegt an?", fragte er. "Die Grimur Kamban steckt im Eis fest, ich habe sie noch nicht auf Radar, kannst du versuchen Funkkontakt zu halten? Frag nach Verletzten."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 14.02.2009, 22:59


    "Klar, kein Problem!", er ging sofort ans Funkgerät



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 14.02.2009, 23:07


    "Wir sind nicht verletzt", war die gute Meldung, aber was waren das für Amateure? Thore wagte nicht das laut auszusprechen, bekam sie dann endlich auf Radar und sie fuhren volle Kraft - so weit es das Eis zuließ.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 14.02.2009, 23:27


    "Hey, kann ich irgendwie helfen?", fragte Isabella, als sie die Brücke betrat. Sie hatte nicht besonders lange schlafen können, war viel zu unruhig gewesen um ruhe zu finden.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 14.02.2009, 23:34


    "Hi, vielleicht, obwohl sie sagen, dass es keine Verletzten gibt, du bist doch Krankenschwester, ich will, dass du mit mir rübergehst und nachschaust, wenn wir da sind", kommandierte er. Das war seine eigendliche Berufung, das flammte auf. Menschenleben retten...



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 14.02.2009, 23:35


    "In Ordnung. Ich packe im Krankenzimmer schnell ein bisschen was zusammen und zieh mir was wärmeres an!", stimmte sie ihm zu.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 14.02.2009, 23:40


    "Klar, noch sind wir nicht da, wir müssen eh erstmal rankommen, dürfen uns nicht festfahren und schleppen das Schiff am besten erst einmal frei, zu gefährlich. Du hast also noch Zeit, mitunter ein paar Stunden. Schlaf ruhig." Er griff sie am Handgelenk und zog sie zu sich, küsste sie auf die Wange.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 14.02.2009, 23:42


    "Hab ich schon probiert. Bin irgendwie viel zu unruhig!", sie lächelte ihn verlegen an. Stunden, was sollte sie nur so lange machen?



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 14.02.2009, 23:46


    "Okay, dann kannst du mir ja bei der Arbeit zusehen, wenigstens brauchen wir keine Krankenschwester", zwinkerte er. Durch das Eis zu fahren, war nicht so schwierig, auch wenn sie sich selbst immer wieder drohten festzufahren, das andere Schiff kam in Sichtweite, eine Yacht. "Was machen die Idioten denn da?!", wurde er grimmig. Mit so einem Schiff ins Eis zu fahren, da musste man sich nicht wundern und das Wetter wurde unruhig.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 14.02.2009, 23:47


    Isabella zuckte mit den Achseln. "Das sollten wir diese Idioten wohl am besten mal selbst fragen!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 14.02.2009, 23:54


    Thore griff nach dem Funk, verkniff sich die Wut über diese in seinen Augen leichtsinnige Aktion. "Wir werden versuchen das Eis unter Ihnen durchzubrechen und ziehen Sie dann raus." Die Verbindung zu schaffen, war bei dem Seegang nicht einfach, das war Thore klar. "Ich gehe allein raus, egal, was gleich passiert, ihr bleibt hier", wies er sie an, sah Isabella eindringlich in die Augen. "Der Seilschlag kann lebensgefährlich sein, ich will niemanden da unten sehen!" Es klang hart, als er sich dann löste und die Jacke zuzog, so an Deck ging.

    Eine halbe Stunde später begannen sie mit den ersten Versuchen die Yacht freizuschleppen, alles war gut gegangen bisher, dann wollten sie herüberkommen. Über Funk kam dazu keine Antwort zurück, auch kein Dankeschön. "Diesen Idioten werde ich die Meinung geigen!", fauchte Thore, nun war auch Isabellas Zeit da. Es tat ihm fast leid, dass er sie mitnehmen musste, weil sie so diese Idioten auch noch nach Verletzungen absuchen musste...

    ...und als sie an Deck der Yacht stiegen und auf die Tür zugingen, schlidderte er etwas beim Laufen, sah nach unten. Rot! Blut!



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 14.02.2009, 23:57


    Isabella hatte es auch bemerkt und sah fragend zu Thore. "Was geht hier vor sich?", ihre Stimme klang unsicherer als sie es beabsichtigte. "Ich dachte, es ist niemand verletzt?", unbewusst lief sie dichter bei ihm.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 00:00


    Er sah sich kurz um, griff nach einer Harpune, die an Deck lag und sah dan auf die Tür, wo die Blutspuren drunterherführten. "Du bleibst hinter mir, egal was passiert." Ihre Schritte wurden vom Wind verwischt, das wusste er aus Erfahrung und er trat die Tür auf, lief direkt mit kurzen schnellen Schritten hinab und sah noch mehr Blut. Tote Robben.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 00:04


    "Oh Gott, was soll das alles?", Isabella konnte sich keinen Reim darauf machen, was da vor sich ging. Warum lagen hier tote Robben? Warum trafen sie niemanden?



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 00:07


    "Diese Schweine!" Das Klappern der Tür trug der Wind davon, geanuso die Schritte an Bord. Die beiden Männer hatten sich an Deck verborgen gehalten, aber auf der abgewandten Seite und nun waren sie fast lautlos hinter ihre ungebetenen Gäste getreten. "Vielen Dank für das Freischleppen, leider wird euch eure Neugier das Leben kosten!", sprach der Eine bedrohlich. Thore sah auf die Harpune in seiner Hand, umdrehen und werfen, es war ganz einfach. Er musste sie hier rausholen. Diese Leute waren skrupellos, er wollte nicht als Fischstäbchen enden. "Ingrid", wisperte er und seine Hand drückte sich fester um die Harpune.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 00:10


    "Bitte. Lassen sie uns gehen!", flüsterte Isabella heiser, in ihren Augen stand blanke Panik. Sie war doch erst vor wenigen Tagen knapp dem Tode entronnen.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 00:14


    "Euch gehen lassen, damit ihr erzählen könnt, was hier vorgefallen ist?!", schnalzte er. "Harpune fallen lassen", schrie er Thore dann an. "Für Isabella", raunte er und ließ die Harpune sinken. Es war zu gefährlich. "Gib dem Kapitän Bescheid, dass sie uns aus dem Blickfeld schippern sollen."

    "Ich bin der Kapitän der Nordlicht", sagte Thore monoton, griff nach dem Funkgerät, was man ihm hinhielt. Die Harpune hatte der andere gegriffen und hielt sie bereit. Schnell hatte Thore den Befehl gesprochen und er hatte Gehorsam gelehrt. Keine Frage nach dem Grund drang zueück, wieso er mit Isabella nicht zurückkehrte. Er bereute seine Strenge, die ihm die See als Zug gegeben hatte.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 00:18


    "Bitte, wir werden nichts erzählen!", versicherte sie, obwohl sie ahnte, wie aussichtslos diese Worte waren. "Ich... Wollen sie Geld?", vielleicht würde sie ja sich und Thore freikaufen können. Sie war unfähig auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. "Ich habe Geld! Bitte!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 00:20


    "Geld bekommen wir genug für unsere Ware...wozu brauchen wir euch?", fragte er sie. Sie mussten hier raus, aber wie. Thore ahnte, dass sein Schiff jetzt zu weit weg war, sie würden Funk brauchen - und das ahnte auch sein Gegenüber, der den ganzen Funkkasten aus der Wand riss und Kabelsalat hinterließ.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 00:27


    Warum war sie so panisch? Das letzte mal hatte sie Mark getroffen, als sie fast gestorben wäre und vielleicht würde sie jetzt wieder zu ihm komme. Aber jetzt gab es nichtmehr nur sie und Mark. Jetzt ar da plötzlich noch Thore, der eine wichtige Rolle für sie spielte.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 00:30


    "Ich bin Kapitän eines Schiffes, diese Frau ist Wissenschaftlerin und nur mit an Bord, weil sie Krankenschwester gelernt hat und Sie vielleicht medizinsiche Hilfe hätten brauchen können. Lassen Sie sie gehen!", setzte Thore sich für sie ein. Sie musste überleben, dann würde er es ertragen zu Ingrid zu gehen, sie wiederzusehen. "Das tut uns leid, wir brauchen weder eine Krankenschwester, noch einen Kapitän, aber ein sehr nettes Angebot. Wir warten auf unser Ersatzschiff. Auf diese Nussschale wird keiner warten, das Eis wird sie wieder einrahmen und dann steckt ihr fest...wobei ihr dabei schon tot sein werdet!" Er lachte kühl.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 00:33


    "Thore!", flüsterte sie leise und kauerte sich von hinten an seinen Rücken. Schutzsuchend und völlig verstört. "Wir wissen nicht, wer wir sind. Wir wissen nicht, wo sie hinwollen. Also, was können wir ihnen schon anhaben?"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 00:38


    "Wir wissen zuviel, wir wissen den Namen der Yacht, selbst, wenn sie gestohlen ist und wir haben die Robben gesehen", flüsterte er unbewusst auf norwegisch, weil er nicht wollte, dass sie ihn verstanden. Isabella verstand ihn so wohl auch nicht mehr, aber er klang düster dabei. "Hör auf ihr Sachen zuzuflüstern, los fessel die beiden." Thore sah zu Isabella. "Lass es geschehen", murmelte er nur zu ihr, diesmal so, dass sie ihn verstehen konnte. Zeitgliech wurden ihm die Arme verdreht und er presste fast animalisch etwas hervor. "Idioten!", war es und das Seil schlang sich in einer Windung um seine Kehle, zwang ihn die Arme hinter dem Rücken gekreuzt hoch zu halten, sonst würde er sich würgen. Dasselbe taten sie bei Isabella. "Lasst sie!", grollte Thore dunkel, konnte die Arme noch gut so halten, dass er sich nicht die Luft abschnitt. "Sie hat so einen Tod nicht verdient!"



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 00:43


    "Bitte nicht!", Isabella zitterte. "Bitte, Lassen sie uns gehen. Bitte!", Tränen liefen ihr über die Wange. Schon nach kurze Zeit spürte sie ihre körperliche Schwäche, ihre Armmuskeln begangen zu verkrampfen. Panik schnürte ihr den Magen zu.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 00:47


    "Schau mal, die Kleine hält es nicht mehr aus", lachten sich die Männer zu. "Ihr habt die Wahl...ersticken...erfrieren, dauert alles ein bisschen, aber wir werden euch leider bald verlassen!"

    Thore stellte sich an Isabellas Seite, sah hinter ihr einen Hocker stehen und stellte sein Bein darauf, drückte mit seinem Knie unter ihren Ellenbogen, um sie hochzuhalten, vergaß seine Hände. "Grggghhh", drang es nur aus seiner Kehle und er riss die Arme wieder höher, hielt weiter sein Knie unter ihren Ellenbogen und drückte hoch, so stark er konnte. "Lasst sie da raus!", brachte er wieder mit Stimme hervor.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 00:54


    "Thore, nicht, bitte!", flüsterte sie leise. Sie wollte nicht auf seine Kosten gerettet werden. "Bitte, ich schwöre, wir werden nie auch nur ein Wort darüber verlieren. Bitte lassen sie uns gehen. Bitte!" Ihre Knie wurden weich. Sie musste sich hinsetzen, sonst würde sie umkippen und in der Bewusstlosigkeit hätte sie keine Kontrolle mehr über ihre Hände. "Bitte. Was haben sie davon, wenn sie uns töten?", es war ihr egal was die Männer, oder was Thore von ihr dachten. Sie konnte nicht anders.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 00:59


    "Nehmt mich als Geisel, ich kenne die Gewässer, ich kenne das Eis!", schwafelte Thore weiter. "Wir brauchen dich nicht, euch nicht. Ihr hättet nicht an Bord gehen sollen, wärd ihr auf euerm Schiff geblieben, dann wärd ihr morgen noch am Leben, so seid ihr vielleicht erstickt oder erfroren...oder ihr verhungert...verdurstet!", lachte er.

    "Es ist meine Schuld gewesen, ich habe als Kapitän den Befehl gegeben an Bord zu gehen, Isabella hat keine Ahnung von diesem Geschäft hier, ich bin euch gefährlich, aber nicht sie!", versuchte er es weiter. "Nimm dein Bein weg, hör auf ihr zu helfen!" "NEIN!", schrie Thore eiskalt zurück, sah dann wie die Harpune sich auf ihn richtete und ließ sein Bein sinken, sah sofort, wie Isabellas Arme wieder zitterten. Gut die Bank war fast neben ihr. Er warf sich aus der Hüfte gegen Isabella, stieß sie so auf die Bank. "Lasst sie...grrr...gehen!", schnaufte er nun, seine Arme wurden müde.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 01:05


    Ihre Muskeln krampften immer mehr. Fingen nun deutlich an zu zittern und immer wieder bekam sie kurzzeitig keine Luft. Die Verlockung die Arme einfach nach unten zu nehmen wurde immer größer. Vor was hatte sie denn überhaupt Angst? Sie war unfähig noch etwas zu sagen. Nur stumm rannnen ihr immernoch Tränen über die Wange. Sie würde sterben. Schon wieder hatte sich dieser Gedanke in ihrem Bewusstsein festgesetzt und nahm ihr den Willen weiter zu kämpfen.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 01:22


    "Macht sie los, gebt ihr eine Chance!", krächzte er verzweifelt. Er durfte nicht wieder einen Menschen verlieren, den er liebte. Nicht schon wieder. "Eine Chance?!", ließ sich der Eine darauf ein, als der andere an Deck gegangen war, um nach ihrem Ersatzboot Ausschau zu halten. "Ja!" "Eine Chance für sie bedeutet eine Verschlechterung für dich." "Einverstanden", raunte Thore zurück, sah zu, wie der Kerl Isabella die Schlinge um den Hals durchschnitt, ihre Hände hinter dem Rücken aber verschnürt ließ und sie zusätzlich an einen Stuhl band. "Na los du Idiot", knurrte Thore ihn an, spürte deutliche Verkürzung des Abstands bei sich, gurgelte etwas und ließ sich auf die Knie fallen, nach vorne, bekam so weniger Zug drauf und konnte wieder atmen. Seine Stirn klebte im Robbenblut, aber er bekam Luft. Sie würden hier nicht rauskommen, das wurde ihm immer klarer. Sie brauchten eine Chance. Beide. Die Harpune...die Harpune...er hielt sie noch in der Hand. "Unser Taxi ist da!", hörte er den anderen rufen. Die Fesseln...

    Thore atmete leiser, immer leiser, hielt dann die Luft an und ließ die Arme etwas weiter sinken, um zurückrutschen zu können. Sie sahen es nicht, wie er sich aufstemmte und die Augen verdrehte, dann wieder klar sah und versuchte sich die Fesseln zu lösen. Es bedeutete keine Luft mehr, aber sie waren so lockerer und er würgte sich mehrfach selbst, hatte dann die Schlinge um seinen Hals gelöst. Sein Atmen war es, was ihn verriet. Zu laut. Hörbar. Japsend. Und er trat die Flucht nach vorne an, wollte sich gegen den Kerl werfen, ihn wegrammen, Isabella retten, sich retten.

    Der Kerl schrie auf, panisch, sah Thore näher kommen und drückte ab. Schoss die Pressluftharpune ab und jagte sie durch Thores Oberschenkel knapp oberhalb des Knies.

    Die Widerhaken hatten sich durch seine Haut gegraben, die Harpune trat an der anderen Seite wieder aus und steckte. Thore war wie gelähmt stehen geblieben, kein Schrei, kein Schmerz drang durch. Der andere Kerl riss die Tür auf, sah Thore, sah auf die Harpune und nahm sie seinem Partner ab. "Du hast dich also für verbluten entschieden, Kapitän", grinste er perfide, "und unsere Schönheit, tja, das werden wir nicht mitbekommen, unser Taxi ist da...die Harpune nehmen wir besser mit, nicht, dass ihr euch weh tut."

    Thore sah immer noch wie gelähmt auf sein Bein, dann ka plötzlich Zug auf das Harpunenseil und die Widerhaken bohrten sich rückwärts durch den Schusskanal, zerfetzten alles noch mehr. Ein kehliger Ton war alles, was Thore dazu abließ. Kaum war die Harpune gelöst, fiel er rücklings um, sah einen Moment lang schwarz, blinzelte dann.

    "Schöne Reise noch!", lachten die Männer und drehten sich von ihnen weg.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 01:28


    "Nein. Thore! Thore! Bitte nicht!", Isabella schrie auf. Wieso hatte er das gemacht? Wieso hatte er sich geopfert. "Bitte. HILFE!", schrie sie, so laut sie konnte und zerrte an den Fesseln, aber sie saßen zu fest. Sie zog in blinder Panik weiter, ihre Gelenke blutig gescheuert. Sie kam erst wieder zur Besinnung, als sie mitsamt Stuhl zur Seite umkippte. "Throe. nein!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 01:33


    Als er ein Poltern hörte, wie Isabella mit dem Stuhl umfiel, da drehte er den Kopf etwas. "Ich mach dich los...", murmelte er dumpf, verwischte eine Blutspur, als er sich zu ihr heranzog. Er sah wieder schwarz, als er mit der Schusswunde auf ein Stuhlbein kam, hielt sich an ihren Fesseln fest. "Gib mir eine Sekunde", raunte er...wusste, dass er mehr als eine Sekunde brauchte, um sich zu fangen, noch merkte er nicht viel dank dem Schock. So wie damals auch bei Ingrids Tod.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 01:35


    "Was sollen wir jetzt machen, Thore? Du musst so schnell wie möglich in ein Krankenhaus! Warum hast du das gemacht?" Isabella konnte keinen klaren Gedanken fassen und sobald sie frei war robbte sie vorsichtig auf ihn zu. "Du musst in eine Klinik! All das Blut!" Wo war die Tasche mit dem Verbandsmaterial? Sie konnte sie nirgends entdecken und so zog sie kurzerhand ihren Schal aus und versuchte daraus einen Verband zu machen. Sie musste doch irgendwas unternehmen. "Du darfst nicht einschlafen, hörst du?"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 10:38


    "Hm", murmelte er verbissen, "mein Gürtel." Mehr Anweisung konnte er ihr gerade nicht geben, aber damit konnte sie ihm das Bein abschnüren. Er sah auf sein Bein, spürte nur Schmerz, der nochmal zunahm, als sie den Gürtel vorsichtig unter seinem Oberschenkel durchzog und dann zuzog. "Argh", drang es wieder tief und kehlig aus ihm, er kniff die Augen zusammen, öffnete sie dann wieder. "Funkgerät reparieren...bring es her...keine Chance ohne dem." Er legte selbst Hand an den Gürtel an, um zuzuziehen, seine Arme zitterten vor Anstrengung dabei. Sie mussten hier weg, Kontakt bekommen und das ging nur über Funk. Laufen konnte er nicht, das spürte er. "Ich liebe dich, Isabella...", murmelte er.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 10:44


    "scht, wir kriegen das hin. Wir kommen da raus. Du musst nur durchhalten, Thore!" Der Funk war zerstört, wie sollten wir hier weg kommen? "Wir müssen versuchen das Boot in Gang zu setzten, du musst mir zeigen, wie man das Boot steuert. Du musst ins Krankenhaus."



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 10:48


    "Müssen zu meinem Schiff...Funken...ausfliegen", murmelte er und versuchte sich hochzuziehen. Sie mussten ans Steuer, da hatte sie Recht. "Hilf mir dahin." Er konnte nicht genug Kraft aufbringen im gesunden Bein, fühlte sich zu schwach, um in den Nebenraum zu kommen, wo das Steuer lag.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 10:51


    "Natürlich. Komm!", sie versuchte ihn hoch zu stemmen, brach fast unter der Last zusammen und schleppte ihn in den Steuerraum. Soviele Knöpfe und Schalter. "Was soll ich machen?"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 10:57


    "Den Schlüssel rumdrehen, das kleine silberne Ding, dieser Kringel da...das ist das Steuerrad, du kannst mit einem Finger das ganze Boot lenken. Der Hebel daneben gibt Schub, er steht noch auf Maschinenstopp, du musst ihn ganz vorsichtig etwas hochschieben, dann fahren wir vorwärts. Ich muss...ans Radar", kämpfte er mit sich, überließ ihr ja das Steuer, aber er musste schauen, ob sein Schiff drauf war. Er kam wieder nicht hoch genug, blieb einfach liegen und lauschte, wie sie den Schlüssel rumdrehte. Das Radar springt an, hast du irgendwas in südlicher Richtung drauf?"



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 10:59


    "Das ist ein Punkt. Müssen wir da hin? Hier ist überall Eis!", sie fuhr langsam los, versuchte nirgends gegen zu fahren.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 11:03


    "Ich weiß es nicht, aber es muss mein Schiff sein", flüsterte er, wie sollte er ihr nur helfen? "Du darfst auf keinen Fall schneller fahren, wegen dem Eis...mach große Bögen und schaue auf's Radar, in der Mitte sind wir, fahr einfach immer näher an das Schiff heran."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 11:06


    "Wir müssen dein Bein hochlegen!", flüsterte sie leise und wies auf einen Stuhl in seiner Nähe



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 11:09


    Es war das erste Mal, dass Thore versuchte das verletzte Bein zu bewegen, aber unter einem Schrei sofort aufgab. "Ich kann nicht", stöhnte er auf, seine Stirn war schweißnass, so sehr hatte ihn das angestrengt.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 11:11


    "Wir müssen schneller fahren. Wir müssen sofort zu deinem Boot.", sie konnte sehen, wie ihm die zeit davon lief.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 11:15


    "Nein!" Es klang schwach, nicht so laut, wie er wollte. "Es ist zu gefährlich schneller zu fahren. Das Eis." Sein Bein wurde taub, noch immer hielt er den Gürtel fest, ließ nun langsam los und sofort blutete es wieder mehr. "Wenn wir an meinem Schiff sind, dann stellst du den Schub wieder zurück, fahr nicht zu nah heran. Dann gehst du an Deck und machst auf dich aufmerksam, sie werden reagieren, hast du das verstanden?" Er merkte selbst, dass er diesen Moment vielleicht nicht mehr bewusst wahrnehmen würde.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 11:19


    "Das ist mir egal. Du brauchst Hilfe!", entschied sie und stellte den Schub höher. Brauchte nun all ihre Aufmerksamkeit um das Boot zu steuern.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 11:24


    "Es ist wichtig, Isabella!", versuchte er sie anzuschreien, versuchte wieder nach dem Gürtel zu greifen. Als er ein wenig zog, durchzuckte ihn wie ein Peitschenschlag Schmerz. Er musste wieder loslassen, ließ die Hände sinken und schloss die Augen, keuchte.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 11:28


    "Scht. STreng dich nicht an. Du musst durchhalten. Hörst du? Alles wird gut! Wir schaffen das, wir schaffen das! Durchhalten! Nicht weinen... Durchhalten... schaffen...", ihre Stimme wurde mit jedem Wort brüchiger und leiser.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 11:31


    "Du schaffst das", flüsterte er, wollte nur noch schlafen, wusste aber, dass er das nicht tun durfte. Als sie unsanft durch eine Welle krachten, schüttelte es ihn durch, aber nur ein schmerzhaftes Stöhnen entlockte es ihm, doch die Augen schlug er wieder auf.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 11:34


    Endlich kam die Nordstern in Sicht. Sie fuhr so nah ran, wie es möglich war und stürmte dann an Deck und versuchte auf sie aufmerksam zu machen. "Gleich kommt hilfe!", schrie sie Thore Mut machend zu. "Gleich ist es vorbei!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 11:37


    Sie hatte es geschafft, sie war in Sicherheit. Ohne noch dagegen ankämpfen zu können, verlor er das Bewusstsein. Bekam nichts mehr davon mit, dass sein erster Offizier die Brücke verließ, eine Verbindung schaffte und zu Isabella an Deck sprang. "Was ist passiert?!", fragte er sie aufgeregt, sah Blut an ihren Händen.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 12:03


    "Die Männer... eine Falle... wollten uns umbringen.... Thore... Hilfe... Er ist verletzt... Bitte..", Isabella konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Sie zurück nach drinnen. Zu Thore. "Komm zu dir, bitte. Thore!", schluchzend ließ sie sich neben ihm nieder, sah den ersten Offizier verzweifelt an.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 12:07


    "Shit", fluchte er, zog sein Handfunkgerät hervor und versuchte Kontakt aufzunehmen, bekam über eine Mittelsverbindung dann Festlandkontakt und bestellte einen Rettungshubschrauber. "Wir müssen ihn rüberkriegen, ich brauche die Hilfe von deinen Wissenschaftlern", wies er Isabella an, zerrte Thore in eine aufrechte Position.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 12:08


    "Warte, ich helf dir! Habt ihr eine Trage an Bord?"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 12:13


    "Ja", erwiderte er, ließ sie rüberbringen und gemeinsam hievten sie Thore auf die Trage, hoben die dann an. "Wir fahren dem Hubschrauber entgegen, solange muss Thore durchhalten", erzählte er ihr, holte einen riesigen Notfallkoffer. "Kümmer dich um ihn, ich mache Volldampf." Das tat er dann auch, konzentrierte sich nur noch darauf mit dem Eisbrecher gen Festland zu manövrieren. Dass der Hubschrauber mindestens eine halbe Stunde brauchen würde, verschieg er lieber. Thore sah nicht gut aus, er würde es nicht schaffen, fürchtete er.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 12:17


    "Du musst durchhalten. Hörst du? Gleich kommt der Hubschrauber. Dann kommst du in ein Krankenhaus. Endlich!", sie strich ihm durchs Gesicht. Sie durfte nicht noch länger abbinden. Er würde sein Bein verlieren. Aber die Blutung würde ihn sonst umbringen bevor der Hubschrauber kam. "Ich lass dich nicht im Stich! Ich bin bei dir!", sie tupfte ihm den Schweiß von der Stirn mit einem kühlen Tuch. "Bitte, mach die Augen wieder auf."



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 12:22


    Es war angenehm auf der Haut, Thore spürte es nur schwach, dann stärker, drückte die Hand die seine hielt und zwang sich die Augen zu öffnen, was erst nach einigem Blinzeln gelang. "Wo bin ich?", flüsterte er kaum hörbar, hörte so vertraute Geräusche um sich, sein Schiff. "Zuhause...", murmelte er für sich.

    Inzwischen hatten alle mitbekommen, was vorgefallen war, standen um sie herum, jeder wollte etwas tun. "Mensch Kapitän, du machst Blödsinn", drang der erste neckische, aber erleichterte Ruf zu ihm durch.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 12:26


    "Hey, da bist du ja wieder!", flüsterte Isabella erleichtert. "Bleib bei mir! hörst du!", sie drückte seine Hände fest.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 12:28


    "Ich spür mein Bein kaum noch", flüsterte er, sah ihr matt in die Augen. Es kribbelte wie Tausende Ameisen. "Mir ist kalt."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 12:29


    "Der Huschrauber muss jeden Moment da sein. Du musst noch so lange durchhalten. Sieh mich an. Du schaffst das!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 12:35


    Einer holte eine Decke, breitete sie über Thores Oberkörper, der kaum darauf reagierte. "Bleib bei mir", bat er Isabella schwach, versuchte sich an ihrer Hand festzuhalten.

    "Ich halte das nicht aus, wir müssen doch was tun können", brummte der Smut, zerschnitt Thore die Hose, damit sie die Wunde besser sehen konnten. "Wir müssen den Gürtel lösen, nur 5 Minuten, er darf das Bein nicht verlieren." Thore konnte nicht mehr richtig folgen bei dem, was da um ihn herum sonst gesagt wurde, brachte gerade einmal genug Konzentration für Isabella auf. "Isabella, wenn er nicht mehr laufen kann, dann können wir ihn auch hier verbluten lassen!"



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 12:38


    "Er hat schon zu viel Blut verloren. Er würde es nicht überleben!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 12:42


    "Genauso wenig überlebt er es, wenn er nie wieder laufen kann!", drang es verzweifelt zurück. Fast verletzt. Sie waren ein Team. Thore war eigensinnig, aber er war ein guter Kapitän, dem sie ihr Leben nch jeder Fahrt zu verdanken hatten.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 12:46


    Isabella schluchzte auf. "Es tut mir Leid. Es ist meine Schuld!", stammelte sie unter Tränen und drückte seine Hände. Löste den Gürtel leicht und sofort sprudelte wieder Blut auf der Wunde. "Es tut mir Leid!", sie zog den Gürtel wieder fester. "Nur noch ein kleines bisschen. Du musst nur noch ein kleines Bisschen länger durchhalten!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 12:51


    "Ich habe damals aufgeben wollen...und es geschafft...dann schaffe ich es doch erstrecht...wenn ichs schaffen will", erwiderte Thore leise.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 12:53


    "Ich bin für dich da! Ganz egal, was passiert!", versicherte sie ihm. "Wir stehen das gemeinsam durch!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 12:58


    Minute für Minute rann dahin und als sie den Hubschrauber hören konnten, da löste der Smut ihm den Gürtel, dass es wieder blutete. Der Notarzt seilte sich ab, lief zu ihnen und sah auf Thore, dann auf die Wunde. Sein Patient war ansprechbar, immerhin. "Wie heißen Sie?", fragte er kurz angebunden, während er schon Thores Ärmel zerschnitt und einen Zugang legte. Den Infusionsbeutel gab er Isabella. "Thore Sander...ich bin der Kapitän..." Er atmete durch, geschafft. "Mir ist kalt und ich bin so müde." Schmerzen spürte er keine mehr, trotzdem bekam er mehrere Spritzen gesetzt.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 13:02


    "Du musst wach bleiben hörst du." Isabella wurde etwas ruhiger, jetzt wo sie wirklich helfen konnte. Mit geschickten Fingern legte sie den Zugang.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 13:05


    "Hmm", murmelte er, während der Notarzt Isabella ansprach, sie ihm eine gute Hilfe war. "Wollen Sie mitfliegen?", fragte er sie.

    "Wir brechen die Fahrt hier ab und werden den nächsten Hafen ansteuern", murmelte der erste Offizier. Ohne Thore war es zu gefährlich zu fahren, sie brauchten einen zweiten Mann und den hatten sie so nicht.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 13:09


    Isabella nicktee und klammerte sich an seine hand. Sie konnte nichts mehr sagen, war am Ende ihrer mentalen und körperlichen Kräfte. Aber sie zwang sich weiter durchzuhalten. Wollte Thore nicht im Stich lassen.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 13:11


    Thore bekam nicht mit, wie die Trage festgemacht wurde, er hinauf gezogen wurde und der Notarzt an ihm hing. Nur die ohrenbetäubenden Rotorengeräusche raubten ihm den letzten Nerv und er sah verschwommen über sich die Schraubbewegung. Als er an Bord des Hubschraubers war, wurde er an alle wichtigen Geräte angeschlossen, merkte, dass Isabella ihm das EKG klebte. "Wo sind wir?", fragte er orientierunglos.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 13:16


    "In einem Hubschrauber. Du kommst jetzt ins Krankenhaus. Alles wird wieder gut!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 13:21


    "Gut...Hubschrauber, fühlt sich gar nicht so an", murmelte er, um etwas zu sagen, schloss kurz die Augen. "Hey, wachbleiben", forderte der Arzt ihn auf. Thore nickte, öffnete die Augen wieder, aber es wurde immer schwerer. "Die Harpune!", fuhr er plötzlich auf, sprengte fast die Tragegurte.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 13:23


    "Scht, di Männer sind abgehauen und haben sie mitgenommen", sie drückte ihn bestimmt zurück.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 13:28


    Er schnaufte, sank wieder zurück. "Mir ist komisch..." Das Morphium war das Eine, die andere Sache, die er nicht vertragen konnte, war der Flug.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 13:35


    "DAs bessert sich , sobald wir im Krankenhaus sind!", versprach sie ihm liebevoll, klammerte sich an seine Hände, als ihr selbst langsam alles entgleiten wollte.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 13:39


    "Okay", ließ er sich überzeugen, verflocht zaghaft seine Finger mit ihren. "Wenn ich dich loslasse, hau mir eine runter, okay?" Er wusste, dass er so schwach nicht werden durfte.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 13:44


    "Ich passe auf. Ich verspreche es dir"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 13:49


    Als sie im Krankenhaus ankamen, da nahm er es wahr, als sich die Trage bewegte. Die Landung hatte er nicht richtig gespürt, drohte immer wieder wegzudämmern. ls Isabellas Hände von seinen gelöst wurden und er in die Notaufnahme kam, da war es das Zeichen für seinen Körper loszulassen. Sein Kopf klappte auf die Seite und er verlor das Bewusstsein.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 13:52


    Isabella sackte draußen zusammen, als sich der Druck von ihr löste. Sie schluchzte haltlos und zitterte am ganzen Körper. Eine Krankenschwester führte sie in einen Behandlungsraum und ein Arzt gab ihr eine Beruhigungsspritze. Sie ließ los, als man sie in ein Bett legte. Sie hatte doch alles getan.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 13:57


    Thore wurde nach einer Untersuchung sofort in den OP geschoben, bekam Bluttransfusionen und man kümmerte sich um die Wunde, stellte zudem eine leichte Blutvergiftung fest, gegen die man etwas unternahm. Dennoch dauerte es stundenlang, bis man ihn aus dem OP schob und auf dasselbe Zimmer legte, wie das, wo Isabella war. Eine Kochsalzinfusion tropfte durch, das Bein lag etwas höher und die Wunde war dick verbunden. Er schlief tief, als der Arzt kam, um auch nach Isabella zu sehen. "Er hat die OP gut überstanden, das Bein wird durchblutet, wir mussten nicht amputieren", sagte er ihr.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 14:03


    "Oh Gott sei Dank! Oh Gott sei Dank!", vor Erleichterung liefen ihr wieder Tränen über die Wange.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 15:16


    "Schlafen Sie wieder, ruhen Sie sich aus, er wird auch die Nacht durchschlafen", fügte er gutmütig hinzu, spürte, dass ihr das alles auch sehr viel abverlangt hatte.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 16:24


    "Danke, Doktor!", sie schloss beruhigt die Augen wieder und schlief erschöpft ein.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 17:37


    Am nächsten Morgen kam Thore langsam zu sich, sah erst nur verschwommen, dann langsam klarer.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 18:00


    "Thore, hey, wie gehts dir?", Isabella war seit einer Weile wach und hatte sich an sein Bett gesetzt.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 18:07


    Er versuchte sich vorsichtig etwas aufzustemmen, lächelte dann. "Sieht aus, als hätten wir's geschafft", sagte er, als er das geschafft hatte und sein Bein dabei nicht weh tat. "Wie geht's dir?"



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 18:09


    "Besser als dir!", flüsterte sie tonlos und drückte seine Hände. "Ich bin so froh, dass du lebst!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 18:11


    "Ich auch...diesmal bin ich das auch, ich liebe dich", erwiderte er ehrlich.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 18:12


    "Ich dich auch, Thore. Mehr als alles andere!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 18:16


    Erst als es klopfte, sah er wieder weg von Isabella, sah zur Tür und einen Arzt hineinkommen, der sie nach ihrem Zustand fragte und Thore kurz untersuchte. "Morgen werden wir Sie ins Krankenhaus nach Oslo überstellen, wenn Sie das wollen", sprach er Thore an. Der haderte mit sich. "In welches deutsche Krankenhaus müsste ich mich verlegen lassen, damit du in meiner Nähe bist?", fragte er Isabella. War sich der Tragweite dieser Entscheidung bewusst, aber es würde lange dauern, bis er je wieder ein Schiff betreten konnte, vielleicht würde er nie mehr seediensttauglich geschrieben und solange wie das alles dauerte, wollte er in ihrer Nähe bleiben.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 18:26


    "Du musst erst mal wieder ein paar Kräfte sammeln. Ich bleibe so lange bei dir und dann hab kenne ich eine gute Reha in Deutschland, da wird man dich wieder aufpeppeln!", versprach sie ihm.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 18:32


    "Bleibst du solange bei mir, bis ich genug Kraft gesammelt habe?", fragte er unsicher, drückte ihre Hand.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 18:43


    "Ich lass dich nicht alleine, Thore!", sie strich ihm über die Wange. "Ich dachte, ich würde dich verlieren!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 18:51


    "War knapp, oder? Tut mir leid." Er legte eine Hand über ihre, hielt sie sich so an die Wange. "Du fühlst dich gut an."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 18:56


    "Verdammt knapp. Du wirst jetzt ziemlich lange ausfallen müssen! Tut mir Leid!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 19:15


    "Kannst du doch nicht für", beruhigte er sie. Wollte nicht weiterdenken. An das ganze Geld, was er verlor durch die Zwangspause.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 19:24


    "Du hast das für mich gemacht, Thore. Du hast mir das Leben gerettet. Schon wieder. Wie kann ich das jemals wieder gut machen?"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 20:59


    "Das hast du jetzt schon, ohne dich hätte ich das nicht überlebt." Dabei war er ernst geworden. "Ich ruiniere dir dein Forschungsprojekt, indem ich hier rumliegen muss, daran habe ich nicht gedacht...ich hätte auch nicht gedacht, dass er abdrückt und trifft...ich habe mich verschätzt."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 21:03


    "Das Forschungsprojekt ist nicht wichtig. Wir können es irgendwas mal nachholen. Im Moment zählst nur du!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 21:04


    "Wirklich?" Er klang ungläubig, obwohl er sich selbst sicher war für sie dasselbe zu tun, wenn sie an seiner Stelle wäre.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 21:09


    "Natürlich. Außerdem fehlt meinem Forschungsschiff im Moment der Kapitän. Also helfe ich am besten, wenn ich mich um ihn kümmere und ihn gesund pflege!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 21:10


    "Das hast du lieb gesagt...hätte ja auch sein können, dass du jetzt den Kapitän wechseln willst. Die nächste Zeit wird nicht leicht." Er vermisste ja jetzt schon de Meeresgeruch.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 21:12


    "Wir stehen das schon gemeinsam durch. Ich helfe dir dabei, versprochen. Mein Anwesen wird dir sicher gefallen!", versicherte sie ihm.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 21:14


    "Anwesen?", fragte er. "Hast du ein Haus?" Ein Haus, das war ein bisher unerreichbares Ziel für ihn, weil das Schiff soviel Geld fraß, dass er auf dem Festland nur eine kleine Wohnung genommen hatte, die ziemlich heruntergekommen aussah.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 21:17


    "Ich hab dir doch erzählt, Mark stammt aus einer sehr wohlhabenden Familie und nach seinem Tod habe ich alles geerbt!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 21:19


    "Stimmt", lächelte er, "und ich kann bei dir wohnen, solange wie ich ausfalle?"



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 21:22


    "Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn du in dieser Zeit mein Gast wärst!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 21:28


    "Das wäre gut, sehr gut, weil in meine Wohnung kann ich gar nicht. Ich glaube nicht, dass ich die Treppe irgendwie schaffe", seufzte er erleichtert auf. "Danke, Isabella...danke."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 21:32


    "Das ist kein Problem. Wirklich nicht. Ich mache es gerne. Es wird schön sein wieder Gesellschaft zu haben, in dem riesigen Haus!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 21:35


    "Ich kann mir das gar nicht vorstellen, wie groß das sein wird. Größer als das Schiff?", fragte er, weil er sich das so vorstellen konnte.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 22:00


    "Ein wenig. Lass dich einfach überraschen. Ich konnte es mir damals auch nicht vorstellen, bevor ich es das erste Mal gesehen habe!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 22:06


    Er nickte, am Nachmittag wurde er zu Untersuchungen von ihr getrennt, wurde später wieder auf das Zimmer geschoben. "Guck mal", sagte er nur, zog die Decke etwas weg und wackelte mit den Zehen, auch wenn er dabei sichtlich das Gesicht verzog.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 22:45


    "Eine ganze Weile sah es so aus, als würdest du dein Bein verlieren. Ich bin wirklich dankbar, dass alles so glimpflich ausgegangen ist. Nur schade, dass diese Mistkerle ungeschoren davon kommen werden!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 22:58


    "Ich weiß, es war haarscharf und ich verdanke dir das...wenn du nicht Krankenschwester gelernt hättest, sondern Metzgerin, dann wäre mein Bein wohl ab", versuchte er lustig zu sein, wollte nicht übe rdie Männer nachdenken.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 23:06


    Sie lächelte etwas über seinen Witz und küsste ihn auf die Wange.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 23:11


    "Du wirst sicher bald entlassen, oder? Heute noch, morgen?", fragte er etwas betrübter.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 15.02.2009, 23:12


    "Ich hab noch gar nicht danach gefragt. Wirklich fehlen tut mir ja nichts...", stimmte sie ihm zu.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 15.02.2009, 23:18


    "Und das ist auch gut so", ergänzte er das lächelnd, "sofern du mich besuchen kommst."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 16.02.2009, 20:49


    "Am liebsten würde ich hier gar nicht weg. Unsere ganzen Sachen sind ja ohnehin noch auf dem Schiff und ich wüsste gar nicht wo ich hin gehen soll!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 16.02.2009, 20:51


    "Hm, vielleicht kannst du ja auch solange noch bleiben, bis ich auch das Krankenhaus verlassen darf. Ich darf bestimmt bald Krücken haben, auch wenn ich das Bein wohl länger nicht belasten kann.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 16.02.2009, 20:56


    "Ich glaube die erste Zeit eher Rollstuhl. Du musst erst wieder zu Kräften kommen. Dein Bein war ziemlich zerfetzt"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 16.02.2009, 21:01


    "Rollstuhl", wiederholte er mit einem Schnauben, "bin ich wohl erstmal ein Krüppel, wie?" Es fiel ihm nicht leicht, nicht sofort wieder loslaufen zu können.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 16.02.2009, 21:05


    "Hey, sag sowas nicht, Thore. Es werden nur ein paar Tage sein. Du hast viel Blut verloren. Du wirst ohnehin die nächste Zeit liegen müssen, sonst könnte die Naht wieder aufgehen!", sie strich ihm vorsichtig über die Wange.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 16.02.2009, 21:08


    "Ich glaube das wird meine längste Trennung vom Wasser seit dem Unfall damals", konnte er fast locker sagen, obwohl es weh tat. "Tja, geht sicherlich auch vorbei."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 16.02.2009, 21:09


    "Ganz bestimmt. Ich helf dir dabei, diese Zeit zu überbrücken!", versprach sie ihm.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 16.02.2009, 21:15


    "Das macht es mir wesentlich angenehmer, ich bin froh dich gefunden zu haben und ich will dich nie mehr gehen lassen."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 16.02.2009, 21:17


    "Es tut gut, dass zu hören. Ich habe sogar eine Überraschung für dich, sobald du bei mir zu Hause bist!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 16.02.2009, 21:21


    "Eine Überraschung? Oh, dann muss ich mich ja beeilen mit dir nach Hause zu dürfen. Ich liebe Überraschungen." Grinsend ließ er sich wieder zurücksinken.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 16.02.2009, 21:22


    "Das hoffe ich doch!", sie küsste ihn zärtlich. "Schlaf jetzt noch ein bisschen."



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 16.02.2009, 21:26


    Dazu ließ er sich überreden und die nächsten Tage durfte Isabella bei ihm bleiben bzw. in einem Angehörigenzimmer, wo er auch hin verlegt wurde, damit sie zusammen bleiben konnten auch nachts. Immer mehr Untersuchungen reihten sich aneinander, Thore ließ sie alle über sich ergehen, auch wenn er manchmal Schmerzen hatte.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 16.02.2009, 21:58


    "Hey, wie fühlst du dich?", Isabella sah lächelnd von der englischen Zeitschrift auf, die sie an einem Kiosk erstanden hatte. als er in ihr Zimmer zurück kehrte. Meistens saß sie einfach dort auf dem Bett und wartete auf ihn, sie wusste alleine nichts mit sich anzufangen und wollte für ihn da sein.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 16.02.2009, 22:02


    "Besser, die Schwester meint, wenn ich dich ganz lieb bitte, würdest du mich mit dem Rollstuhl eine Runde durch den Park schieben, mehr darf ich leider noch nicht raus", verriet er freudig.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 16.02.2009, 22:10


    "Hm, mal überlegen, ob ich dazu bereit bist!", sie tat nachdenklich, grinste ihn dann aber übermütig an. "Wo ist deine dicke Jacke?"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 16.02.2009, 22:26


    "Im Schrank", gab er ihr Auskunft, ließ sich von ihr helfen. Beim sitzen im Rollstuhl hatte er Schmerzen, das merkte er schon an der Eingangstür, aber er wollte raus. Nur einmal wieder frische Luft schnappen, dafür biss er die Zähne zusammen. Die Haut um die Velretzung herum war wund und scheuerte bei der kleinsten Bewegung schmerzhaft.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 16.02.2009, 22:30


    "Gehts?", Isabella sah ihn fürsorglich an und strich ihm über die Wange.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 16.02.2009, 22:31


    "Ja, ich will, dass es geht", erwiderte er, war dennoch froh, als sie Pause machten, der Rollstuhl stillstand, sie aber an der frischen Luft waren. Endlich wieder durchatmen. Es war befreiend und es roch schwach nach Meer.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 16.02.2009, 22:39


    "Ich habe heute morgen mit dem Arzt geredet, Thore. In ungefähr zwei Wochen wirst du wieder transportfähig sein!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 16.02.2009, 22:47


    "Das ist gut, dann bekomme ich wohl endlich die Überraschung, die du mir versprochen hast", schmunzelte er. "Ich kann es kaum noch erwarten hier weg zu sein, auch wenns im Rollstuhl ist, das ist einfach ein Stück Freiheit."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 16.02.2009, 22:55


    "Das glaube ich dir! Muss schlimm für dich sein, nicht so zu können, wie du es gewohnt bist!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 16.02.2009, 22:59


    "Ich kenne das so nicht. Damals durfte ich recht schnell aufstehen und an Krücken mich austoben, das hier ist anders. Damals hatte ich auch noch naive Hoffnungen, was meinen Job angeht. Inzwischen weiß ich, wie viel jeder Tag Hafenliegezeit mich kostet. An Geld und auch an Freiheit...das Meer und ich, das ist einfach...ich kann das nicht beschreiben", wurde er fast träumerisch.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 16.02.2009, 23:00


    "Eine untrennbare Einheite?", versuchte sie ihm dabei zu helfen, die richtigen Worte zu finden.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 16.02.2009, 23:06


    "Ja, das ist es auch, unter anderem", sagte er lächelnd.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 17.02.2009, 06:47


    "Irgendwann wirst du wieder rausfahren können. Das verspreche ich dir!", sie legte ihm kraftspendent eine Hand auf die Schulter.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 17.02.2009, 17:54


    "Danke, es ist gut zu wissen, dass du an mich glaubst."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 17.02.2009, 20:38


    "Kann ich dir irgendwas gutes tun?"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 17.02.2009, 20:53


    "Das tust du schon, mit jeder Sekunde hier. Ich könnte gerade kaum glücklicher sein und das nicht gelogen."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 17.02.2009, 22:45


    "Das freut mich, Thore. Wirklich!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 17.02.2009, 23:13


    Als er das Krankenhaus verlassen durfte, da hatte er ein paar Versuche mit Krücken machen dürfen. Die Regel war bloß: Keine Belastung des Beins und das war nicht nur nicht leicht, sondern auf Dauer auch anstrengend.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 18.02.2009, 07:12


    "Ich freue mich schon auf meine Heimat!", gestand Isabella ihm strahlend. Als sie im Flugzeug nach Hause saßen. Sie hatte zwei Plätze in der buisness class gebucht um ihm den Flug so angenehm wie möglich zu gestalten. Sein Rollstuhl war von den Stewardessen bis zur Landung gut verstaut worden und so musste er die wenige Zeit im Flugzeug nach Möglichkeit einfach auf seinem Platz bleiben. "Sicher wird es uns dort erstmal ziemlich warm vorkommen, oder? Aber sicher ist schon alles grün und blühend. Ich freu mich schon so!", sie drückte seine Hand und sah aufgeregt wie ein kleines Mädchen aus dem Wagenfenster.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 18.02.2009, 18:32


    "Kann ich verstehen. Für mich wird das mal wieder was anderes, mehr als die Hälfte des Jahres im Eis, da werden mir 20 Grad schon sehr warm vorkommen." Zärtlich strich er über ihre Hand. "Und auf eine Blumenwiese oder einen einfachen Waldspaziergang würde ich mich freuen, das habe ich lange nicht mehr erlebt."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 18.02.2009, 20:26


    "Das wird sich sicher arrangieren lassen!", versprach Isabella ihm und nach der Landung ging sie zu einem Schalter für Mietwagen. Sie hatte bereits vor dem Abflug einen großen Mietwagen reservieren lassen, in dem Thore bequem sitzen können würde. Für die letzte Etappe zu ihrem Haus. "Wir haben noch eine ganz schöne Strecke vor uns!", warnte sie ihn vor, als sie ihm beim Einsteigen half.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 18.02.2009, 22:05


    "Macht nichts, ich bin wirklich gespannt darauf zu sehen wie du wohnst und die Fahrt überstehe ich so schon. Ich weiß gar nicht, wie ich das alles mal wieder gut machen kann, was du für mich tust."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 18.02.2009, 22:27


    "Da gibt es nichts gut zu machen. Wirklich. Ich bin froh, endlich wieder nicht mehr alleine auf dem Anwesen zu sein!", sie lächelte ihn an.

    "Gleich kommt deine Überraschung!", sagte sie und grinste kurz zu ihm hinüber und als sie um die nächste Kurve der Landstraße fuhren, sah man nur wenige Kilometer entfernt die Ostsee im Sonnenuntergang glitzern, als wäre sie aus flüssigem Gold.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 18.02.2009, 22:41


    "Du wohnst ja...also das ist ja...", versuchte er sowohl zu sprechen, als auch diesen Eindruck einfach auf sich wirken zu lassen. "Wie weit ist es zu Fuß bis dahin von deinem Anwesen aus?"



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 18.02.2009, 22:45


    "Kommt ganz darauf an, von welchen Ende des Grundstückes du losgehen möchtest! einige Meter, aber das wirst du gleich selbst sehen!", versprach sie ihm und lächelte glücklich, während sie den vertrauten Anblick zufrieden in sich aufsog. "Endlich wieder zu Hause!", entfuhr es ihr leise und als sie vor dem großen Anwesen, einem ehemaligen Herrschaftshaus hielten und sie ausstieg, da war es, als würde alle Anspannung der letzten Wochen mit einem Schlag von ihr abfallen. Tränen liefen ihr über die Wange.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 18.02.2009, 22:50


    Er konnte den Anblick so schnell gar nicht verarbeiten, sah nur, dass Isabella weinte. "Schön wieder hier zu sein?", mutmaßte er leise, hätte sie gerne in den Arm genommen, aber das war gar nicht mehr so leicht.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 18.02.2009, 22:57


    "Es kommt mir vor, als wären Jahre vergangen, seit ich zur Expedition aufgebrochen bin!", gestand sie ihm. "Lass uns erst mal rein gehen. Leider gibt es ziemlich viele Treppen, die kann ich dir nicht ersparen, aber ich krieg dich schon hoch!", sagte sie zuversichtlich und schluckte die Tränen wieder runter.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 18.02.2009, 23:02


    "Kein Problem, ich habe ja mit den Krücken schon etwas geübt, das schaffe ich schon. Kein Wunder, dass es in so einem großen Haus auch Treppen gibt", versuchte er witzig zu sein. Als sie hineingingen, kam er sich vor wie in einem Märchen. Es sah alles so sündhaft teuer und edel aus, dass er fast froh war nicht in die Versuchung geraten zu können das Treppengeländer nur zu berühren.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 18.02.2009, 23:05


    "Jetzt weiß ich endlich, wie ich damals ausgesehen habe, als Mark mich zum ersten Mal mit hierher genommen hatte!", sie sah ihn an und musste anfangen zu lachen. Es war befreiend wieder so unbefangen Lachen zu können. Hier war sie zu Hause. Hier war sie in Sicherheit. Hier würde nichts schlimmes passieren.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 18.02.2009, 23:17


    "Und du hast dich aber an all das hier gewöhnt?", fragte er fast noch immer ungläubig, glaubte nicht, dass er das in einem Jahr mit anderen Augen sehen würde, auch wenn er bei ihr wohnen bliebe.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 18.02.2009, 23:20


    "Ich sehe es einfach als das, was es ist. Mein zu Hause!", sagte sie ernst. "Hier habe ich geheiratet, gelacht, geweint, gefeiert, getraut und hier ist Mark in meinem Armen gestorben, als die Krankheit ihn aufgefressen hatte!", sie sah ihn aufrichtig an. "Es ist ein Teil meines Lebens so wie dein Schiff Teil deines Lebens ist!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 19.02.2009, 10:31


    "Das akzeptiere ich auch alles", murmelte er. Trotzdem brauchte er Zeit, um diesen Anblick zu verarbeiten, hatte sowas noch nie gesehen. "Wo kann ich schlafen?"



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 19.02.2009, 18:31


    "Du hast die Wahl zwischen meinem Zimmer oder einem der Gästezimmer. Wo du dich wohler fühlst!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 19.02.2009, 19:02


    "Das macht aber einen erheblichen Unterschied", lächelte er, "wenn du mir das wirklich anbietest und kein Problem mit hast, würde ich schon gerne ein Bett mit dir teilen."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 19.02.2009, 20:16


    "Es ist groß genug und ich würde mich sehr darüber freuen!", sie lächelte ihn an. "Isabella, schön dass sie wieder da sind. Oh, besuch!", eine rundliche Haushälterin erschien in der Tür und begrüßte sie mit einem strahlenden Lächeln. "Thore, darf ich vorstellen. Die gute Seele des Hauses, Marie. Sie war schon bei Marks Eltern angestellt, kennt sich hier also bestens aus!"

    "Sie hatten sicher eine anstrengende Anreise. Den weiten Weg zurück. Ich werde mich sofort um etwas zu essen für sie kümmern. Sie sehen beide so aus, als könnte sie eine kleine Stärkung vertragen!", sie zwinkerte beiden gutmütig zu und ging hinunter in die Küche.

    "Ich fürchte, du wirst dich hier rund futtern. Ich muss regelmäßig joggen gehen, damit mir ihr Essen nicht direkt auf den Hüften landet. Aber ihr Essen ist das alle mal Wert!", Isabella grinste ihn an. "Komm, ich zeig dir unser Zimmer!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 20.02.2009, 17:04


    "Hm, normalerweise vertrage ich das trotzdem ganz gut, du musst keine Sorge haben bald mit einem Klops zusammen zu sein", scherzte er, als sie sich auf den Weg zu seinem Zimmer machten. Sogar Angestellte hatte sie, den Garten pflegte sie mit Sicherheit auch nicht allein, wie auch? Immer wieder wollte er einfach nur "Wahnsinn" zu all dem sagen.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 20.02.2009, 18:47


    "Die Sorge habe ich nicht. Ein Klops hat schließlich auch seine Vorteile!", sie zwinkerte ihm zu.

    "Gehts?", fragte sie ihn besorgt, als sie die Hälfte der Treppe zu ihren Räumen zurück gelegt hatte. "Nicht erschrecken, aber Mark und ich haben hier oben unsere Leidenschaft ausgelebet!", kündigte sie an, als sie vor der Tür standen.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 20.02.2009, 21:05


    "Wie soll ich das jetzt verstehen?", fragte er schnaufend, als sie angekommen waren. "Sexuelle Leidenschaft?"



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 20.02.2009, 22:23


    "Nein, eher naja...", sie öffnete die Tür ins Schlafzimmer, wo jedes Möbelstück liebevoll ausgesucht war. "Wir lieben Antiquitäten. Hier passt zwar kein Teil zum andren, aber dafür gibt es zu jedem Möbelstück eine Geschichte!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 20.02.2009, 22:24


    "Aha", murmelte er nur, hatte doch eher mit der sexuellen Leidenschaft gerechnet und machte sich nicht viel aus Antiquitäten. Vorsichtig ließ er sich auf die Bettkante sinken, war froh nicht mehr stehen zu müssen.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 20.02.2009, 22:35


    "Gehts?", fragte sie ihn vorsichtig und ließ sich vor ihm in die Hocke sinken. "Kann ich irgendwas für dich tun?"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 20.02.2009, 22:41


    "Nein, danke, ist schon okay so, ich brauche nur ab und an eine kleine Pause, was nichts an meiner speziellen Leidenschaft für dich ändert. Darf ich dich küssen?"



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 20.02.2009, 22:42


    "Natürlich darfst du!", sie lächelte schüchtern und ließ sich dann in seinen Kuss fallen. "Ich liebe dich!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 20.02.2009, 22:44


    "Ich dich auch...du bist so schüchtern gerade", sprach er sie darauf an. "Das ist nicht schlimm, aber...bin ich dir zu forsch?



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 20.02.2009, 22:48


    "Nein, im Gegenteil. Es ist wundervoll. Es ist nur, ich weiß auch nicht, ich bin gerade ziemlich...", sie konnte es nicht in Worte fassen. Es war vielleicht einfach die Tatsache, dass die letzten Wochen langsam von ihr abfielen.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 20.02.2009, 22:55


    "Hm, möchtst du einen Moment allein sein, um nachzudenken? Ist kein Problem, ich wollte eh nach kurzer Pause wieder raus an die Frischluft, um noch kurz Appetit für das wunderbare Essen zu tanken, dass du angekündigt hast."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 20.02.2009, 22:56


    "Lass uns gemeinsam rausgehen, ja? Etwas frische Luft hilft mir sicher dabei, den Kopf wieder frei zu bekommen!", schlug sie ihm vor und drückte seine Hand.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 21.02.2009, 10:46


    Sie gingen langsam ein bisschen durch den Park, dann zurück. Beim Essen musste Thore der Haushälterin wirklich ein Kompliment machen. "Marie, das ist einfach nur lecker, so werde ich allein durch das gute Essen bestimmt wieder gesund...und bleibe bei Kräften", zwinkerte er.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 21.02.2009, 11:03


    "So soll es ja auch sein, Thore!", stimmte sie ihm zu und grinste.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 21.02.2009, 11:43


    Als der erste Tag sich dem Ende neigte und sie nebeneinander in diesem liebevollen prunkvollen Zimmer im Bett lagen, da kam es Thore wieder vor, als wäre er in einer falschen Welt. Die Erschöpfung ließ ihn nicht weiter nachdenken, schnell war er dann einfach eingeschlafen.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 22.02.2009, 13:55


    "Ich liebe dich!", flüsterte Isabella ihm liebevoll ins Ohr, bevor sie langsam einschlief.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 22.02.2009, 18:39


    Jeden Tag nahm Thore sich vor es allein bis zum Meer zu schaffen, anfangs scheiterte er jeden Tag. Schmerzen und mangelnde Kondition machten es ihm zunichte sein Ziel zu erreichen. Isabella fuhr mit ihm oft in die Stadt zu verschiedenen Ärzten, die alle sehr exklusiv wirkten und sich sein Bein ansahen, ihm Therapien in Massen verordneten, die ihn schlauchten.

    Es waren fast drei Wochen vergangen, er hatte sich eingelebt, seinen Rhythmus gefunden beim medizinischen Marathon, auch wenn er danach jedesmal erschöpft war, meist einfach nur einschlief. Auch heute war er müde, aber er wollte sein Ziel wieder angehen - zum Meer laufen. Isabella sagte er nichts davon, dass er nochmal raus gehen wollte, er wollte es endlich schaffen und war im Kopf nur bei diesem Ziel.

    Er kam dem Ziel näher und näher, wurde müder und müder. Das Bein durfte er nur ein paar Prozent belasten, wie viel das war, konnte er allein nicht abschätzen, belastete es nur, wenn seine Physiotherapeutin das überwachte. Er konnte nicht mehr, wollte endlich wieder laufen. Als er das Meer roch und nach anstrengendem Hüpfen durch eine Düne dann auch sah, da wollte er nur noch zurück auf sein Schiff. Wieder zur See fahren. Er hatte Isabella noch immer nichts gesagt, wie es finanziell um ihn stand, aber er wusste, dass er fast pleite war. Wieder ganz von vorne anfangen konnte, wenn er die Verletzung jemals gänzlich auskurieren würde. Er stellte beide Füße auf den Boden, ließ die Krücken fallen und genau in dem Moment kam der Schmerz. Er fiel rücklings um, stöhnte auf und stemmte sich in sitzende Position. Sah auf die Wellen und weinte.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 22.02.2009, 18:42


    Wo steckte Thore nur? Isabella hatte ihn schon überall gesucht. Ob er nochmal raus gegangen war? Sie sah fragend aus dem Fenster, wo es langsam dunkel wurde. Vielleicht hatte er zum Meer gehen wollen. Isabella schnappte sich ihre Jacke und verließ das Haus. "Thore?", suchend sah sie sich um und schlug den Weg zum Meer ein.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 22.02.2009, 18:49


    Der auflandige Wind strömte gegen sein Schluchzen. Thore ließ einfach los in diesem Moment, hier alleine mit dem Meer, seinem Meer. Als er irgendwann seinen Namen hörte, da wusste er, dass es Isabella war und er schniefte, wischte sich die Tränen mit den Händen weg. "Ich bin hier!", gab er ihr dann den Hinweis, sperrte alle Gefühle wieder ein.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 22.02.2009, 18:53


    "Hey, da bist du ja!", sie lächelte ihn glücklich an. "Ich hab mich schon gewundert, wo du bist!", sie ließ sich neben ihn sinken. "Wie ich sehe, hast du meinem Lieblingsplatz entdeckt. Von hier aus sieht der Sonnenuntergang immer am schönsten aus!", sie ließ ihren Kopf auf seine Schulter sinken.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 22.02.2009, 18:57


    "Der Sonnenuntergang interessiert mich nicht", murmelte er bedrückt, schloss eine Hand um ihre und schleuderte mit der anderen einige Sandkörner von sich.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 22.02.2009, 19:01


    "Probleme?", fragte sie ihn vorsichtig und erwiderte seinen Händedruck. Sah dann wieder hinaus aufs Meer. Sie würde ihm zuhören, wenn er reden wollte.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 22.02.2009, 19:08


    "Mehrere...die ich allein lösen möchte. Ich kann nur nicht länger damit leben dich anzulügen", sagte er bitter, sah zu Boden. "Mein Schiff ist nur im Hafen, meine Mannschaft hat keine Geduld mehr und sucht sich andere Jobs. Ich kann sie auch verstehen, die brauchen auch alle Geld. Ich habe alles bis auf das Schiff schon verloren...wenn ich je wieder laufen kann, kann ich wieder von vorne anfangen." Er wischte sich über die Augen. Er wusste, wie es ganz unten war, wo er im Hafen Kisten geschleppt hatte, um sich das Kapitänspatent zu finanzieren. "Ich bleibe Kapitän, aber ich werde in ein paar Monaten arm wie eine Kirchenmaus sein, weil mein Konto dann nicht mehr gedeckt ist und die Raten für den Liegeplatz immer weiter abgehen. Ich werde das Schiff verlieren...alles...", brach seine Stimme. Er wollte so gerne aufspringen, aber er konnte nicht, sackte zurück, als er das Bein belastete.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 22.02.2009, 19:17


    "Scht... nicht weinen... bitte!", sie wischte ihm mit den Fingern sanft die Tränen zur Seite. "Wenn du möchtest, dann helfe ich dir. Auch finanziell!", bot sie ihm an, als er etwas einwenden wollte, schüttelte sie den Kopf. "Sag jetzt nichts darüber, dass du das nicht annehmen kannst. Ich würde es nicht anbieten, wenn es mir nicht ernst damit wäre. Du hast mir mehr als einmal das Leben gerettet. Du hast mich die Liebe neu entdecken lassen. Ich liebe dich und ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass du wieder gesund und glücklich wirst!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 22.02.2009, 21:21


    "Ich kann dir das nie zurückzahlen, das geht nicht", setzte er dennoch dagegen, konnte das einfach so nicht annehmen. "Und...wenn ich wieder rausfahre, dann...bist du hier allein. Vielleicht sollte das alles so kommen, damit wir eine Chance haben. Vielleicht muss ich mich nur damit abfinden."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 22.02.2009, 21:24


    "Du musst es nicht annehmen, ich will nur, dass du weißt, dass du jederzeit auf mich zählen kannst!", versicherte sie ihm. "WIr können dein Schiff hier her bringen lassen, dann findest du vielleicht hier etwas, was du mit dem Schiff machen kannst!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 22.02.2009, 21:26


    "Es ist ein Eisbrecher", seufzte er, stemmte sich mit Hilfe der Krücken wieder hoch. "Lass uns zurück, ich muss nachdenken."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 22.02.2009, 21:29


    "Kein Problem. Soll ich dir helfen? Du siehst ganz schön erschöpft aus!", bot sieh ihm an und hielt ihr die Hand hin.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 22.02.2009, 21:33


    "Danke, ich bin auch erschöpft." Wie sie es zurückschafften, das war ihm ein Rätsel? Er ließ sich im Schlafzimmer jedoch einfach nur noch ins Bett fallen, schlief sofort ein mit allen Spuren im Gesicht.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 22.02.2009, 21:40


    Isabella lächelte, als sie ihn so fand, nachdem sie kurz im Bad gewesen war. Er hatte noch nicht mal mehr die Kraft gefunden, das Bett abzudecken oder sich auszuziehen. Vorsichtig nahm sie eine Wolldecke von einem Sessel und breitete sie über ihm aus. Dann ging sie nach unten, um ihn nicht zu stören und setzte sich mit einem Buch vor den Kamin.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 22.02.2009, 21:57


    Er wusste nicht, wie spät es war, als er wieder aufwachte, aber Isabella lag nicht neben ihm und er fühlte sich richtig ausgeruht. Langsam griff er nach den Krücken, stand dann auf. Ihm lagen die gedanken noch immer quer im Magen, er wusste nicht, wie es weitergehen sollte.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 22.02.2009, 22:15


    Das Buch lag quer auf ihrer Brust, ihr Kopf war nach hinten gefallen und sie schlief. Ihre gleichmäßigen Atemzüge verrieten, dass sie trotz der unbequemen Haltung tief eingeschlafen war.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 23.02.2009, 21:46


    "Isabella?", fragte er leise, als er sie nach langer Suche dann gefunden hatte. Vorsichtig ließ er sich neben sie sinken.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 23.02.2009, 22:42


    "Guten Morgen, Thore!", flüsterte sie verschlafen und richtete sich auf. Stöhnte auf, als ihre verkrampften Muskeln bewegte. "Autsch!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 24.02.2009, 13:37


    "Warte, dreh dich etwas, dann massier ich dich", bot er an. "Muss fuchtbar unbequem gewesen sein, wenn du so geschlafen hast."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 24.02.2009, 21:34


    "Warte, dafür setz ich mich auf die Couch. Dann ist es gemütlicher für dich!", bot sie ihm an und streckte sich. "Ich dachte eigentlich, das Buch sein spannend..."



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 24.02.2009, 21:56


    "Vielleicht war es das auch und hinzu kam, dass du einfach müde warst? Möglich ist das." Behutsam knetete er ihr Schultern und Nacken.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 24.02.2009, 21:59


    "Oh... Oh tut das gut. Ich wusste gar nicht, dass du neben Kapitän noch Masseur gelernt hast!", sie schloss genüsslich die Augen.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 24.02.2009, 22:38


    "Ich habe viele verborgene Talente, stille Wasser sind tief." Er hatte Schluchten in sich, die mehr als nur Tiefe spiegelten.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 25.02.2009, 06:24


    Wenn ich in jeder deiner Untiefen etwas derartiges entdecke, dann hält das zusammenleben mit dir ja noch viele Überraschungen bereit.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 25.02.2009, 10:30


    "Das musst du allein herausfinden, wie viel es noch bereit hält."

    Mit jedem Tag länger, den er in den Versuch gesund zu werden investierte, wurde sein Bein belastungsfähiger. Immer mehr durfte er auftreten, irgendwann dann auch wieder ganz und schließlich begann er damit langsam wieder ohne Krücken zu laufen. Es war fast wie neu laufen lernen, aber es funktionierte - erst auch nur langsam, dann durfte er immer mehr wagen und schließlich war er doch wieder recht gut zu Fuß.

    An diesem Morgen hatte er die Zeitung schon fest im Blick, suchte einen Job im Hafen. Sei es nur Kistenschleppen und dabei wurde er fündig. Genau den Abschnitt riss er aus der Seite heraus, verließ dann einfach die Villa, um sich auf den Weg zum Hafen zu machen.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 25.02.2009, 20:14


    Als Isabella herunter kam, um zu frühstücken, sah sie, die aufgeschlagene Zeitung und erfuhr von Marie, dass Thore schon das Haus verlassen hatte. "Komisch...", sagte sie sich leise. Wo war er nur hingegangen?



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 25.02.2009, 20:59


    Im Hafen sah er eine Weile den Schiffbesatzungen zu, fragte sich dann zu dem Mann durch, der die Anzeige gestellt hatte. "Sie suchen Leute zum Anpacken?", fragte er und als der nickte, fügte er hinzu, "dann bin ich der richtige Mann." Thore verlor gar kein Wort darüber, dass er Kapitän war, wusste, dass er nur wieder von unten nach oben käme und es galt irgendwie Geld zu verdienen, irgendwie das Schiff zu halten. Er wollte nicht auf Isabellas Geld zurückgreifen zu müssen.

    Die Arbeit war hart, Pausen nur kurz und immer wieder wurde er angetrieben schneller zu arbeiten, nicht einzuschlafen. Am Abend waren seine Hände trotz Handschuhen voller Schwielen, das Bein schmerzte, er war bis an die Grenze gegangen. Langsam ging er zurück zur Villa, schlich sich durch bis ins Bad, um den öligen Schweißgeruch loszuwerden. Lange sah er einfach nur auf seine Handflächen, als das Wasser auf ihn prasselte. Wann war er zuletzt so weit unten gewesen? Das war schon mehr als 10 Jahre her.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 25.02.2009, 21:14


    "Thore?", Isabella trat aus ihrem Arbeitszimmer, glaubte etwas gehört zu haben. Tatsächlich, im Bad hörte síe wasser prasseln.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 25.02.2009, 21:17


    Er ballte die Hände zu Fäusten, entspannte sie dann wieder, hatte Isabella nicht gehört. Wie in Trance drehte er das Wasser ab und schlang sich ein Handtuch um die Lenden, öffnete die Tür, um sich frische Sachen zu holen. Da stand Isabella vor ihm. "Hey", murmelte er einfach nur.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 25.02.2009, 23:08


    "Hallo!", sie lächelte ihn liebevoll an. "Wo warst du denn heute den ganzen Tag?", fragte sie ihn neugierig.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 26.02.2009, 16:45


    "Ich war...", setzte er an, wusste dann nicht, was er sagen sollte bzw. wie er ihr die Wahrheit sagen sollte. Deshalb schob er sich erst einmal an ihr vorbei, kramte nach frischen Sachen und ließ sich Zeit beim Umziehen, entging solange einfach einem Gespräch.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 26.02.2009, 23:13


    "Alles in Ordnung bei dir, Thore?", Isabella ging ihm vorsichtig hinterher.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 27.02.2009, 13:02


    "In Ordnung", wiederholte er nur bitter, zog sich ein kariertes Hemd an und brauchte eine kleine Ewigkeit das zuzuknöpfen. "Ich habe einen neuen Job", rückte er dann teilweise mit der Sprache raus.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 27.02.2009, 13:56


    "Hey, gratuliere!", sie sah ihn beglückwünschend an. "Was machst du denn jetzt?"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 27.02.2009, 14:54


    Er seufzte auf, damit hätte er ja auch rechnen können, dass sie nachfragte, aber das hatte er nicht. "Im Hafen", murmelte er immer noch alles andere als konkret, sie sollte ihn schätzen.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 27.02.2009, 16:48


    "War wohl ganz schön anstrengen!", sagte sie mitfühlend und strich ihm eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht. "Du siehst ganz schön fertig aus."



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 27.02.2009, 17:31


    Er hielt ihr seine Handflächen hin, sah ihr ausdruckslos in die Augen. "Ich schleppe Kisten." Er bekam zwar Geld dafür, aber wie er sein Schiff davon retten sollte, wusste er dennoch nicht, aber es war ein Anfang.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 27.02.2009, 21:22


    "Soll ich dir das verbinden? Sonst kannst du sie morgen überhaupt nicht mehr richtig bewegen!", bot sie ihm an und sah ihm dabei sehr ernst in die Augen. Ihr Angebot stand noch und das wusste er auch. Sie wollte ihn nicht weiter bedrängen ihr Geld zu nehmen und dabei vielleicht seine Gefühle verletzen.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 28.02.2009, 10:40


    "Das geht schon so, ich muss mich nur erst wieder dran gewöhnen." Er ließ sich auf die Bettkante fallen, wischte sich schnell mit dem Handballen über die Augen. "Es fällt mir nicht leicht und ich weiß schon genau, dass das Geld, was ich jetzt so verdiene nicht reichen wird. Aber...mal angenommen, ich würde dein Geld nehmen, dann fahre ich viele Monate im Jahr an die Pole...das geht alles so nicht." Er wollte sie nicht zurücklassen.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 28.02.2009, 11:17


    "Vielleicht könntest du ja auf der einen oder anderen Reise eine Krankenschwester an Bord gebrauchen!", bot sie ihm an und grinste. "Ich bin sicher nicht für das Leben auf hoher See geschaffen und dauerhaft könnte ich es mir nicht vorstellen, aber so dann und wann wäre es schon nicht schlecht, wenn ich dafür bei dir sein könnte."



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 28.02.2009, 11:19


    "Wirklich? Sonst...", setzte er an, aber was hatte er denn für Alternativen? Als Kapitän wäre er immer eine Zeit lang fort, wenn auch nicht nicht nördlich des Polarkreises.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 28.02.2009, 11:23


    "Wir kriegen das schon hin. Du musst ja nicht 12 Monate im Jahr unterwegs sein und ich komme dann immer mal wieder mit! Wir schaffen das. Gemeinsam!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 28.02.2009, 11:39


    "Sag mir, was ich dafür tun muss, um dein Geld ehrlich zu bekommen, ich kann es nicht als Geschenk annehmen, das kann ich nicht." Er wollte es sich verdienen, wenigstens dafür arbeiten es ihr irgendwann zurückzahlen zu können, auch wenn er wusste, dass er solch einen Betrag erst in Jahren verdient haben würde.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 28.02.2009, 12:27


    "Ich will nichts von dir verlangen, Thore! Du bist mein Lebensgefährte, der Mann den ich liebe und nicht ein Geschäftspartner!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 28.02.2009, 13:59


    "Ich kann es nicht einfach so annehmen ohne dafür eine Gegenleistung zu erbringen, das ist solch eine Unsumme für mich, ich weiß gar nicht, wie ich dir dann noch in die Augen sehen kann."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 28.02.2009, 18:55


    "Ganz einfach! So...", sie griff ihn unterm Kinn und fixierte seine Augen liebevoll. Näherte sich ihm langsam bis zu einem Kuss.

    Live in my house, I'll be your shelter
    Just pay me back
    With one thousand kisses
    Be my lover and I'll cover you



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 28.02.2009, 19:11


    Er erwiderte den Kuss liebevoll, fügte noch zahlreiche Küsse hinzu und ließ sich mit ihr aufs Bett fallen. Als sie miteinander schliefen, bedeckte er ihren Körper noch immer mit Küssen, gab ihr bedingungslos seine Liebe, so wie sie ihm das Geld schenkte.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 28.02.2009, 20:48


    Isabella genoss die Nähe, die zwischen ihnen entstand. Es war mehr als nur Liebe. Es war, als wären sie eins.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 27.04.2009, 19:09


    Ihr war schlecht. Seit Tagen war ihr immer mal wieder übel geworden und ihr Kreislauf spinnte. Vor Thore hatte sie es erstmal nur als eine harmlosen Magen-Darm-Infekt ausgegeben. Aber tief in ihrem Inneren wusste sie es besser. Das war kein Infekt, denn ein Infekt sorgte nicht dafür, dass ihre Regel ausblieb. Sie war schwanger. Das spürte sie tief in sich drin und es erfüllte sie mit Frieden. Aber trotzdem wollte sie Gewissheit und so hatte sie sich in der Apotheke einen Schwangerschaftstest gekauft und war heimlich damit ins Badezimmer gegangen.

    ein Smiley. Ein Kind.
    Isabella wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Sie spürte diese Ruhe und dieses Glück tief in sich drin, aber auf der anderen Seite auch die Angst vor Thores Reaktion. Er hatte seine Tochter damals verloren. Wie würde er reagieren, wenn sie ihm sagte, dass sie schwanger von ihm war?



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 28.04.2009, 20:40


    Thore hatte nicht einfach Nichts tun können. Das Kistenschleppen war zu belastend geworden, das hielt er nicht mehr auf die Dauer aus, deswegen machte er sich auf die Suche nach etwas Neuem. Natürlich auch wieder etwas im Hafen. Nebenbei besuchte er einen Deutschkurs, um die Kenntnisse weiter auszubauen, er ging davon aus, dass er seinen Lebensmittelpunkt nun hier haben würde.

    "Hallo Schatz", sagte er, als er abends von dem Kurs nach Hause kam. Einen konkreten Job hatte er noch nicht wieder, war unermüdlich auf der Suche. Doch wenigstens einige Möglichkeiten hatten sich ihm aufgezeigt. Mit der Neuigkeit rechnete er nicht, glaubte noch immer an die Magen-Darn-Infektion, weswegen es ihn auch nicht wunderte, dass er Isabella im Bett vorfand. "Immer noch nicht besser?", fragte er besorgt.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 28.04.2009, 20:43


    "Nein. Leider nicht. Tut mir leid!", sie lächelte ihn unsicher an. Hatte den ganzen Tag darüber gegrübelt, wie sie es ihm wohl beibringen sollte. "Wollen wir ein Stück spazieren gehen?", bot sie ihm an und stützte sich hoch.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 28.04.2009, 21:34


    "Geht das oder ist das zu anstrengend für dich?" Er wollte nicht, dass sie sich überanstrengte, aber sie hatte es ja selbst vorgeschlagen, weswegen er von dem Einwand von alleine wieder abrückte und ihr stattdessen einfach nur die Hand bot, um ihr auf die Füße zu helfen. Liebevoll zog er sie in eine Umarmung.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 28.04.2009, 21:36


    "Ich liebe dich, Thore!", flüsterte sie dankbar und schmiegte sich an ihn. Sie schlüpfte schnell in einen gemütlichen Jogging Anzug und dann machten sie sich langsam auf dem Weg in den Park. "Laufen wir an die Klippen?", schlug sie ihm vor und lehnte ihren Kopf im Laufen an seine Brust.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 28.04.2009, 21:51


    "Hm, wir haben ja alle Zeit der Welt gerade", gab er genießerisch zurück, es war schön so langsam zu gehen, weil sie sich an ihn lehnte.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 28.04.2009, 21:53


    Das Meer. Die Seeluft. Der Sonnenuntergang. "Was für ein wunderschöner Abend!", flüsterte sie leise und schloss für einen Moment die Augen, lauschte dem Rauschen der Wellen, wie sie unter ihnen gegen die Klippen schlugen. "Liebst du mich, Thore?"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 28.04.2009, 22:06


    "Natürlich liebe ich dich - das weißt du doch. Du weiß doch, wieso ich versuche hier richtig Fuß zu fassen . für uns. Unsere kleine Familie. Du und ich." Er konnte die Klippe nicht herunter sehen, sah einfach in die Ferne. Oftmals träumte er in letzter Zeit von seiner Ex und von Ingrid. aber auch vons einem Schiff, was er aufgegeben hatte.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 28.04.2009, 22:08


    "Wie denkst du über Kinder?", fragte sie ihn vorsichtig und kuschelte sich an ihn. "Möchtest du nochmal welche haben, nach Ingrid...", sie wusste nicht, wie sie es ausdrücken sollte.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 28.04.2009, 22:22


    Ein Schulterzucken begleitet von tiefem Atmen war seine Antwort. "Wie ich über Kinder generell denke, kann ich dir sagen...in kurz: So wie Ingrid in meinem Herzen ist. Sie lebt da weiter, irgendwie und sie erinnert mich an den schlimmsten Fehler, den ein Vater machen konnte, die Schuld, da hängt so viel dran, ich kann dir das nicht beantworten, warum?"



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 28.04.2009, 22:29


    "Nur so. Ich habe es so oft bereut, dass Mark und ich nie Kinder hatten, das wir uns einfach nie die Zeit dazu genommen haben. Wir dachten immer, wir hätten noch alle Zeit der Welt, aber so war es nicht und plötzlich war er fort. Ich will diesen Fehler nicht noch einmal machen, zu denken, ich hätte alle Zeit der Welt!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 28.04.2009, 22:34


    "Wie viel Zeit haben wir denn nach deinem Gefühlsleben für ein Kind, bis wir schwanger sind?", fragte er zärtlich, wollte sich nicht festlegen, wann seine Zeitspanne dabei lag.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 28.04.2009, 22:37


    "Jetzt wäre doch ein guter Zeitpunkt, so lang du noch nicht wieder auf See fährst!", tastete sie vorsichtig an. Sie wusste nicht, was sie machen sollte, wenn er noch nicht soweit war.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 28.04.2009, 22:42


    "Jetzt?! Ich glaube, ich verstehe nicht, ich meinte doch, wann wir schwanger sind, wieso sagst du Jetzt?", fragte er perplex nach.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 28.04.2009, 22:45


    "Weil wir es jetzt sind, Thore. Ich habe heute morgen einen Test gemacht...", ihre Stimme war immer leiser geworden und nun kaum mehr als ein Flüstern. Sie konnte ihn nicht länger ansehen. Ihr Blick glitt zum Horizont, wo die Sonne gerade als glühender Feuerball langsam unter ging.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 28.04.2009, 22:50


    Er schwieg sekundenlang, dann minutenlang und verfolgte ihren Blick. "Oh, das erklärt, warum du Jetzt gesagt hast...", murmelte er, wusste nicht, was er sonst sagen sollte. Er hatte Isabella ein Kind gemacht, er konnte nicht für ein Kind sorgen, es hatte Ingrid den Tod gebracht. Das Luftholen wurde plötzlich schwer, als Tränen ihn überschwemmten und er nicht mehr schräg hinter Isabella stehen konnte, sondern auf die Knie fiel. "Ich bin kein guter Vater."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 28.04.2009, 22:54


    "Thore...", Isabella sank neben ihn auf die Knie und legte ihm einen Arm um die Schultern. "Es tut mir Leid...", flüsterte sie mit belegter Stimme und kämpfte mit den Tränen. Sie wollte ihn doch damit nicht unter Druck setzen. Sie wusste nicht, wie sie ihn trösten sollte.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 28.04.2009, 23:00


    "Ich bin einfach kein guter Vater. Ich muss allein sein", entschied er für sich, weil er es gerade brauchte, um das erst einmal zu begreifen, was sie da gesagt hatte.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 28.04.2009, 23:06


    "Natürlich... Ich geh schonmal rein...", Isabella stand langsam wieder auf. Die Tränen wurden von der Dunkelheit verborgen. Sie hatte es ihm doch sagen müssen. Sie hatte ihn doch nicht unter Druck setzen wollen. Sie lief langsam zurück, aber irgendwann konnte sie nicht mehr weiter. Sackte von einem Weinkrampf geschüttelt zu Boden, ihre Hände auf ihren Bauch gepresst. Was sollte sie denn machen? Hatten sie so viel gemeinsam durchgestanden um daran zu scheitern? War sie so lange umsonst stark gewesen für ihn?



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 29.04.2009, 09:23


    Irgendwann stand er auf und sah auf die Wellen, die gegen die Klippe peitschten. Ein Kind. Es fühlte sich wie Verrat an Ingrid an, der an ihrem leeren Grab versprochen hatte, sie niemals zu vergessen - ihr versprochen hatte, dass sie immer tief in seinem Herzen bleiben würde und nun brauchte er wieder Platz in seinem Herzen für ein weiteres Kind. Eines, dem er all die Fehler ersparen wollte. Aber er konnte nicht bei Ingrid weiter Platz beschneiden, es fühlte sich so falsch an. "Du hättest damals nicht sterben dürfen, ich hätte sterben müssen...", flüsterte er gegen den Wind an.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 29.04.2009, 17:24


    Wieso hatte sie damals unter Wasser nicht einfach aufgehört zu kämpfen. Wieso hatte sie mit ihm keine Kinder. Sie wollte erfahren, wie es war, Mutter zu sein, wollte erfahren, wie es war, sich um ein Kind zu sorgen. Aber noch mehr wollte sie diese Erfahrungen nicht alleine machen, wollte sie mit jemandem teilen, den sie liebte. Wieso konnte es nicht einfach mal einfach sein? Sie schluchzte wieder, lauter. Sie war stark gewesen, als sie fast gestorben wäre. Sie war stark gewesen, nach der Sache mit den Robbenfängern und als während seiner Verletzung. Sie hatte ihm geholfen, als er versuchte Fuss zu fassen. Wieso war sie jetzt, wo sie doch eigentlich gemeinsam glücklich sollten, getrennt. "Ich kann nicht mehr... Ich will nicht mehr stark sein!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 29.04.2009, 21:58


    "Das versteh ich", machte er sich bemerkbar, war zurückgegangen und hatte sie so vrgefunden, das gehört, was sie gesagt hatte. Ohne weitere Worte, zog er sie in eine Umarmung. "Ich kann dir niemals versprechen, dass ich es lieber haben werde als Ingrid, das darfst du nicht von mir verlangen", bat er sie.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 30.04.2009, 06:12


    "Das verlange ich doch auch überhaupt nicht von dir, Thore...", sie drückte sich eng an ihn, von immer neuen Weinkrämpfen geschüttelt.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 30.04.2009, 08:44


    "Wir werden das schaffen - zusammen", flüsterte er, um ihr etwas Kraft zu geben, auch wenn er eigentlich gar nicht wusste, was ihr Kraft gab.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 30.04.2009, 11:20


    Isabella rieb sich über die Augen und versuchte ihre Tränen wieder zu trocknen. "Geht schon wieder..."



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 30.04.2009, 11:40


    "Sicher? Ich muss viel lernen, das weiß ich, viel verarbeiten, aber das werde ich - dir zuliebe. Ich finde auch wieder einen Job, irgendwann."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 30.04.2009, 11:42


    "Ich wollte dich damit nicht unter Druck setzen. Tut mir Leid, dass ich dich damit so überfallen habe, Thore!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 30.04.2009, 11:48


    "Sowas kann man gar nicht anders sagen, du hast nichts falsch gemacht. Ich kann das nur nicht alles so schnell verarbeiten, dafür ist zu viel apssiert in der Vergangenheit. Ich habe Angst davor wieder Vater zu sein, aber ich weiß auch, wie schön es sein kann Vater zu sein. Glaubst du, wir bekommen ein Mädchen? Ich hätte gerne wieder ein Mädchen", flüsterte er, war immer leiser geworden. Die schönen Moment mt Ingrid blitzten auf, wie er ihr Fußballspielen beigebracht hatte, wie sie zusammen angeln gewesen waren.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 30.04.2009, 11:53


    "Ich weiß noch nicht, was wir bekommen, Thore. Ich weiß ja erst seit heute morgen, dass wir überhaupt ein Kind bekommen."



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 30.04.2009, 12:18


    "Ich weiß, aber ich wünsche mir ein Mädchen", murmelte er wie aus einer anderen Welt, mit einem Lächeln um die Lippen.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 30.04.2009, 12:19


    "Mir ist es egal ob Junge oder Mädchen, ich will einfach nur ein Kind..."



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 30.04.2009, 15:24


    "Hm", machte er nur, da waren ihre Wunschvorstellungen ja offensichtlich verschieden, aber sie bekamen ja ein Kind.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 30.04.2009, 15:29


    "Ich freu mich auf die Herausforderung. Auf das gemeinsame erleben..."



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 30.04.2009, 16:13


    "Es wirkt spannender als es am Ende ist ein Kind großzuziehen, aber es macht unheimlich Spaß." Das war damals zumindest so gewesen, vielleicht hatte er sich ja auch all die Jahre verändert und würde das alles ganz neu erleben.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 30.04.2009, 16:15


    "Können wir wieder zurück gehen, Thore? Ich bin ziemlich erschöpft. Das war wohl alles ein bisschen viel!", sie lehnte sich leicht gegen ihn.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 30.04.2009, 16:21


    "Klar, ihr müsst euch ab sofort wohl etwas einschränken", lächelte er und hob sie zärtlich hoch, blieb einen Moment lang noch so mit ihr stehen. "Ich bin vielleicht in der Position das zu sagen, aber ich hole euch die Sterne vom Himmel..."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 30.04.2009, 16:25


    "Das ist süß von dir...", flüsterte sie tief gerührt und kuschelte sich kurz an ihn. "Aber du kannst mich ruhig wieder runter lassen. Ich kann ruhig laufen!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 30.04.2009, 17:43


    "Du bist schwanger", hielt er dagegen, auch wenn er genau wusste, dass das ein etas übertriebener Grund war sie weiter so zu halten.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 30.04.2009, 18:20


    "Aber wenn du mich los lässt und wir gemeinsam laufen, dann sind wir schneller zu Hause und wir können uns eher auf die Couch kuscheln und den Abend gemütlich bei einem heißen Tee ausklingen lassen, oder ein Gläschen Wein, je nachdem was dir lieber ist!", argumentierte sie gegen ihn.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 30.04.2009, 20:26


    "Tee mit Honig, na gut", gab er nach, ließ sie herunter. Sicherlich waren sie dadurch eher zuhause, als sie es gewesen wären, wenn er sie getragen hätte und zuhause ließ er sich auf die Couch sinken, suchte schonmal nach einer Rahmenuntermalung im TV.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 30.04.2009, 22:31


    "Bitteschön, Schatz!", Isabella kam mit einem Tablett aus der Küche. Darauf standen eine Kanne Tee mit zwei Tassen, ein Glas Honig und eine Schale mit ein paar Keksen und etwas Schokolade.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 01.05.2009, 09:58


    "Wow, du hättest dir nicht solche Mühe machen müssen, das ist ja lieb", lächelte er und bediente erst sie dann sich.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 01.05.2009, 11:32


    "Das war keine Mühe. Wirklich nicht, Thore!", versicherte sie ihm und setzte sich neben ihn auf die Couch.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 01.05.2009, 14:30


    "Was meisnt du soll ich arbeiten?", fragte er nach einer Weile des Schweigens, hatte sie in seine Arme gezogen und hielt sie da. Sollte er, wenn er die Chance bekäme, wieder zur See fahren?



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 01.05.2009, 19:22


    "Ist mir nicht so wichtig. Hauptsache du bist glücklich mit dem was du tust!", sie kuschelte sich an ihn. "Willst du zurück aufs Meer?"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 02.05.2009, 08:26


    "Wenn ich das nicht tue, dann muss ich mich wieder raufarbeiten, Schiffe löschen, Decks schrubben, das halte ich nicht aus. Es gibt ja verschiedene Möglichkeiten mit einem Schiff rauszufahren."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 02.05.2009, 11:16


    "Welche Möglichkeiten?", hakte Isabella interessiert nach.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 02.05.2009, 11:46


    "Polarforschungsfahrten werden es wohl eher nie mehr, dann wäre ich zu lange weg von hier, das gilt für alle Forschungsfahrten. Ich könnte aber auch fischen, nur das passt nicht wirklich zu mir. Oder ich fahre Rettungsboote oder Schlepper...ich weiß es nicht. Ich will nicht lange fort sein, aber mich hat es schon immer aufs Wasser gezogen."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 02.05.2009, 12:02


    "Auf nem Rettungsboot könnte ich dich mir gut vorstellen!", sagte sie lächelnd und streichelte durch sein Haar. "Nicht weit von hier gibt es einen Hafen, in dem ein paar Rettungsboote liegen."



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 02.05.2009, 13:51


    "Dann werde ich mich da mal informieren, was ich alles noch tun muss, um da einen Job zu bekommen", versprach er ihr. Der Abend gehörte jedoch erst einmal nur ihnen.

    Am nächsten Morgen hatte er wieder den Sprachkurs, ging von da aus dann zu dem Hafen, den Isabella gemeint hatte. Sah sehr gut aus, was da an Booten lag, besonders das Mutterschiff war ein Prachtstück und Thore setzte sich mit den Formalitäten auseinander, ließ sich informieren.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 02.05.2009, 14:19


    Isabella hatte am Morgen beim Frauenarzt angerufen, um sich einen Termin für eine erste Untersuchung zu holen. Es interessierte sie, ob mit dem Kind alles in Ordnung war.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 03.05.2009, 08:47


    Er hätte doch einiges nachzuholen, wurde ihm bewusst, aber er beschloss das auf sich zu nehmen, um bald wieder einen festen Job zu haben. Die Befähigung das Schiff zu führen, war das einzige. Seine Rettungsausbildung aus Norwegen reichte nicht aus, das musste er alles neu machen.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 03.05.2009, 10:51


    Es war alles in Ordnung mit ihrer Schwangerschaft. Sie war sogar schon im dritten Monat, ohne es vorher bemerkt zu haben. Sie hatte das Gefühl, als könne sie Bäume ausreißen und so fuhr sie vom Frauenarzt direkt in ein großes Geschäft für Kinderausstattung. Was hatte ihr als Kind damals am meisten Spaß gemacht, was sie nun mit ihrem Kind teilen wollte? Eine Schaukel, ganz klar. Schnell war ein passendes Modell gekauft. Ein Verkäufer half ihr dabei, es im Kofferraum ihres Wagens zu verstauen.

    Zu Hause angekommen machte sie sich auf die Suche nach einem geeigneten Ort für die Schaukel. Sie sollte irgendwo zwischen den hohen Bäumen stehen, damit das Kind nicht mitten in der Sonne spielen würde. Um nicht zu schwer zu heben, packte sie alles noch im Auto aus und trug die Teile dann einzeln an ihre Traumstelle, begann dort dann mit dem Aufbau der Schaukel.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 03.05.2009, 11:52


    Er bekam für die Theorie die kompletten Materialen, er brauchte den Rettungsschein und einen Tauchschein, ersteres würde nicht schwer sein, aber tauchen?! Das letzte Mal hatte er einen Neoprenanzug angehabt, als er versucht hatte Ingrid zu retten. Nein, verscheuch den Gedanken. Im Haus fand er Isabella nirgends, sah sie dann im Garten werkeln und lief zu ihr. "Hey Schatz, wie war der Termin beim Arzt?!" Dass das eine Schaukel werden sollte, was sie da aufbaute, sah er sofort und es entlockte ihm ein Lächeln.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 03.05.2009, 12:12


    "Es ist alles in bester Ordnung!", sie strahlte ihn an. "Wie findest du die Schaukel?"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 03.05.2009, 12:19


    "Ist eine sehr gute Idee, sieht wirklich gut aus. Vielleicht kann ich dem Kind ja ein Baumhaus bauen, das habe ich als Kind geliebt. Wir hatten Wald ganz nah am Haus und hatten im Baumhaus unser Hauptquartier, die Nachbarjungs und ich." Ein seliges Lächeln lag auf seinen Lippen, das war eine schöne Zeit gewesen.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 03.05.2009, 15:30


    "Unser Grundstück ist groß genug, von mir aus, ,darfst du hier gerne irgendwo ein Baumhaus bauen!", stimmte sie ihm zu. "Wie lief dein Gespräch? Kannst du als Kapitän anfangen?"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 03.05.2009, 15:39


    Die Gedanken an das Baumhaus seiner Kindheit waren direkt wie verflogen und das selige Lächeln wich einem leicht traurigem Gesichtsausdruck. "Ich habe jede Menge zu Pauken bekommen, Rettung und Tauchen, zwei Schine, die Theorie muss ich mir einprügeln und dann die Praxis, na ja, Rettung wird sicher kein Problem, aber Tauchen..." Das lag nicht am Tauchen ansich, an der Technik oder seinen Unterwasserfortbewegungskenntnissen - das lag einzig und alein an Ingrid. "Gehst du mit mir üben. Die haben ein Schwimmbad für die Praxiskurse, ich möchte aber erstmal alleine...", bat er sie in nicht ganz sauberen Sätzen, weil es ihn nervös machte. Er wollte diesen Job - aber er wollte nie wieder tauchen.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 03.05.2009, 16:08


    "Klar, ich werde dich unterstützen, so gut ich nur kann!", versicherte sie ihm. "Bei der Theorie für die Sanitäterprüfung kann ich dir sicher helfen. Ich hab das ja mal alles lernen müssen!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 03.05.2009, 16:55


    "Ja, stimmt. Da wirst du perfekt sein im Abfragen. Hast du Lust darauf es direkt zu testen? Baby braucht sicher auch einfach ein liebevolles Streicheln." Zärtlich legte er eine Hand an ihren Bauch, kreiste behutsam darüber. Er wollte für sie und das Kind sorgen so gut er nur konnte.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 03.05.2009, 17:38


    "Ich könnte auch ein paar Streicheleinheiten gebrauchen, Liebling", sie kuschelte sich an ihn. "Bist du böse, wenn ich nicht mit Tauchen komme?", fragte sie ihn unsicher. Sie war nicht mehr Schwimmen gewesen, seit sie im Eismeer fast ertrunken wäre.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 03.05.2009, 17:45


    "Nein, du musst nicht zuschauen, wenn dir das zu langweilig ist", stellte er es ihr frei. Darum, dass sie mitmachte, war es ihm nicht gegangen. "Du hilfst mir ja auch so sehr viel." Das klang ein wenig schuldiger, weil er sich nicht wie eine Hilfe vorkam.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 03.05.2009, 17:48


    "Ich liebe dich, Thore. Ich würde alles für dich tun!", sie küsste ihn zärtlich.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 03.05.2009, 17:51


    Er erwiderte den Kuss, suefzte auf, als sich ihre Lippen voneinander lösten. "Ich würde dir gerne noch mehr dafür zurückgeben." Er führte sie mit sich hinein, zog sie auf seinen Schoß, als sie im Wohnziommer Platz nahmen, wo er seine ganzen Unterlagen auf den Tisch gelegt hatte.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 03.05.2009, 17:55


    "Du gibst mir mehr zurück als du glaubst", sie küsste ihn wieder und griff nach seinen Unterlagen.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 03.05.2009, 18:04


    Sie wollte beginnen, gut, er war sich seiner Sache sicher, dass das nicht anders sein konnte als in Norwegen und die ersten medizinischen Multiple Choice Fragen beantwortete er durchaus richtig, aber als es an Fachbegriffe ging, war er raus. Die kannte er nicht auf Deutsch, da war die Sprache bisher nicht genug ausgeprägt bei ihm und er sah sie lange nachdenklich an, antwortete bei weitem nicht mehr so schnell wie zu Beginn. Herzdruckmassage - kannte er, als sie ihm mit einer Bewegung verdeutlichte, was damit gemeint war. Aber was der Unterschied zwischen einer Bewusstseinseintrübung und Bewusstlosigkeit war, das wusste er nicht, da halfen auch die Antwortmöglichkeiten nicht weiter, weil die alle Richtungen abdeckten. "Das hat keinen Sinn so", seufzte er auf, schmollte fast schon, aber er sah auch deutlich traurig aus. Er konnte das einfach nicht, er verstand die meisten Fachwörter einfach nicht, dabei war es ansich nicht anders als das, was er gelernt hatte.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 03.05.2009, 18:06


    "Hey, gib nicht so schnell auf! Diese Begriffe muss jeder erst mal lernen!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 03.05.2009, 18:23


    "Wirklich?", fragte er ungläubig. Klar, aktuell wusste Isabella die Begriffe, aber hatte sie das auch lernen müssen erst als sie Krankenschwester wurde?! Er sah fragend zu ihr.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 03.05.2009, 18:24


    "Ja, diese ganzen Definitionen lernt man nicht im Kindergarten!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 03.05.2009, 20:19


    "Okay, dann werde ich das alles wohl mal auswendig lernen müssen, was das ist, damit ich das verstehe, wenn das jemand zu mir sagt." Lächelnd legte er die Materialien zur Seite, zog Isabella dafür in seine Arme. "Danke."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 03.05.2009, 21:40


    "Danke? Wofür denn?", fragte sie ihn verständnislos.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 03.05.2009, 21:45


    "Für alles...dafür, dass du da bist, das alles tust für mich, mich nicht aufgibst, mir Kraft gibst, mich aufmunterst und...mich liebst", versuchte er das >alles< doch etwas genauer zu beschreiben. "Ich liebe dich, ich war nicht fair, als du gesagt hast, dass wir ein Baby bekommen. Ich habe auch wirklich Angst davor wieder Vater zu sein, aber, aber ich habe ja keine Angst davor dein Mann zu sein."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 03.05.2009, 22:13


    Isabella schloss ihn in die Arme und streichelte ihm liebevoll über den Rücken. "Ich weiß, dass du Angst hast!", flüsterte sie leise. "Und ich kann es verstehen!", wieder war es an ihr, die starke zu sein und ihm Halt zu geben. Sie wusste nicht, wie lange sie dazu noch die Kraft hatte, aber sie konnte Thore einfach nicht im Stich lassen.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 03.05.2009, 22:34


    "Nein, warte", sagte er, weil er sich das so gerade nicht vorgestellt hatte. "Ich möchte dich im Arm halten, ich möchte, dass du dich bei mir anlehnst und nicht wieder andersrum. Ich schaffe es...alles. Weil ich das alles schon weiß, dass du da bist für mich, aber ich weiß nicht, ob du weißt, dass ich jederzeit dasselbe für dich tun würde."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 03.05.2009, 22:43


    "Wahrscheinlich haben wir beide noch einiges zu lernen...", flüsterte sie unsicher und ließ zu, dass er sie umarmte. "Es fällt mir schwer, mich fallen zu lassen, wenn ich sehe, wie schlecht es dir geht. Ich möchte einfach für dich da sein!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 04.05.2009, 08:09


    "Ich möchte das aber auch für dich. Ich werde alleine mit dem Rest fertig, du hast mir den Schubs gegeben für den Anfang, das reicht."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 04.05.2009, 08:11


    "Ich werde mich bemühen, in Ordnung?"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 04.05.2009, 21:39


    "Klar, das soll ja nicht heißen, dass du irgendwas tun musst, ich meine ja nur, ich bin für dich da..."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 04.05.2009, 21:40


    "Das weiß ich doch, Thore!", sie küsste ihn liebevoll. "danke!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 04.05.2009, 21:58


    "Nicht für sowas, das ist doch selbstverständlich", lächelte er.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 04.05.2009, 21:59


    nein, das finde ich nicht. Mir bedeutet es sehr viel, dass ich auf die zählen kann. Dass du für mich da bist, wenn ich jemanden brauche. Ich war zu lange allein, als dass ich es jetzt nicht zu schätzen wüsste!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 07.05.2009, 09:23


    "Das verstehe ich, aber für mich ist das was Normales was ich dir gebe, wenn ich anfange dir etwas wirklich Besonderes zu geben, dann sieht das so aus", kündigte er an, arbeitete sich mit zärtlichen Küssen und flinken Fingern vor, um ihre Haut freizulegen.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 10.05.2009, 19:56


    "Hmm, das ist wirklich toll!", stimmte sie ihm zu und seufzte voller Genuss.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 11.05.2009, 20:52


    "Dann darf ich also weitermachen", raunte er, als er in ihrem Ohrläppchen knabberte. "Was dagegen, wenn ich uns was koche? Mit viel Liebe..."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 26.05.2009, 18:13


    "Allerdings, weil dafür müsstest du mich los lassen und das kann ich gerade absolut nicht zulassen!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 28.05.2009, 11:16


    "Hm, wenn das so ist, dann ist das auch nicht schlimm", kicherte er, machte einfach weiter, weil es sich so wunderbar entspannend anfühlte. Alles fiel von ihm ab.

    Ein paar Mal war er in den nächsten Tagen ins Schwimmbad gegangen, hatte parallel die Prüfungen absolviert, es fehlte nur noch der Tauchschein, doch mit usrüstung fiel es ihm nur sehr schwer zu agieren, selbst in diesem bloß vier Meter tiefem Becken. Er wusste, dass er sich überwinden musste und das hieß wohl ein Schubs ins kalte Wasser. Im wahrsten Sinne des Wortes. Er behrrschte es doch eigentlich, er musste nur seinen Geist überwinden. Nur. Dennoch buchte er eine Tauchfahrt mit einem Schiff gen Polarmeer. Er wusste, dass er es nur da besiegen konnte, wo er damals verloren hatte.

    "Isabella?!" Er hatte ihr noch nichts davon erzählt, wollte aber, dass sie mitfuhr. Tauchen sollte sie nicht, allein schon nicht wegen der Schwangerschaft. Er fand sie im Schlafzimmer, es schien ihr nicht so gut zu gehen. "Hi, wie geht's dir?", murmelte er und streichelte ihr über die Wange, gab ihr dann einen Kuss. "Ich muss mit dir über was reden...es geht um den Tauschschein...ich habe, also ich habe...eine Tauchfahrt gebucht ins Eismeer, eine Woche dauert das. Ich schaffs sonst nicht. Ich weiß nicht, ob ich es da schaffe, aber anders schaffe ich es jedenfalls nicht und...würdest du mitkommen?"



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 28.05.2009, 13:50


    "Wann ist es denn, Thore?", fragte sie ihn vorsichtig, wollte nicht von Anfang an nein sagen. Aber sie wusste nicht, ob sie eine solche Reise in ihrem Zustand schaffen würde.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 28.05.2009, 14:09


    "Nächstes Wochenende geht es los...ist nur eine Woche und du kannst den ganzen Tag in der Kabine bleiben. Wenns nicht geht, fahre ich auch alleine."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 28.05.2009, 15:16


    "Nein, ich werde dich schon begleiten, dass ist kein Problem. Solang ich nichts machen muss, ist es egal!", sie lächelte ihn an. "Ich lass dich da nicht alleine durch!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 28.05.2009, 20:30


    "Danke und ich versichere dir, dass du gar nichts machen muss. Das ist ja dazu da, dass ich mich überwinden kann...sonst wird das nämlich nichts mit dem Job." Und den wollte er doch gerne haben.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 28.05.2009, 20:32


    "Ich helf dir dabei, so gut ich kann!", versprach sie ihm.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 28.05.2009, 20:36


    Die Zeit war wie verflogen, so kam es Thore zumindest vor und als sie dann auf dem Schiff waren, wusste er, dass es kein zurück mehr geben würde. Er würde sich überwinden müssen, es überwinden müssen. Anders hätte er keine Chance. Anders würde er immer noch im Grunde seines Herzens tot sein, wegen dem, was Ingrid passiert war. Aber er wollte richtig leben...



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 28.05.2009, 20:47


    Seegang. "Wieso zum Teufel hab ich mich überreden lassen!", jammerte Isabella. Sie lag auf dem Bett und fühlte sich elend, seit sie den Hafen verlassen hatten. Jede neue Welle schien zu versuchen, ihr Frühstück zurück ans Tageslicht zu bringen. "Du bist schuld!", sie sah Thore anklagend an, bevor sie wieder zur Toilette stürzte.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 28.05.2009, 21:34


    Er sah ihr ausdruckslos hinterher. "Es tut mir leid, ich wusste ja nicht, dass du noch empfindlicher wirst, wenn du schwanger bist!" Es klang wirklich entschuldigend, aber dennoch etwas rau.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 28.05.2009, 21:39


    "Hey, lass dich von mir nicht verunsichern, Schatz!", sie grinste leicht, als sie von der Toillette zurück kam. "Ich meins doch nicht so. Auch wenn ich mir schon eine Rache für dich überlege. Vielleicht wandern im Gebirge, oder so. Ganz weit weg von allen sieben Weltmeeren!", bei dem Gedanken daran musste sie noch etwas mehr grinsen. "Ich weiß auch schon, wer dabei dann den Kinderwagen schiebt!", sie küsste ihn kurz auf die Wange, roch sein Rasierwasser und sofort wurde ihr wieder schlecht, obwohl sie den Geruch sonst so an ihm liebte. Morgen würde es besser gehen. So wie immer. Morgen.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 30.05.2009, 10:39


    Sie war komisch, dachte er nur, hielt sich so gerade noch zurück das laut zu sagen. "Wandern im Gebirge, fernab aller Meere und dabei noch Kinderwagen schieben? Das würdest du mir nicht antun", sagte er überzeugt, aber nicht grinsend.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 30.05.2009, 12:00


    "Was ist los?", fragte sie ihn ernst und ließ sich wieder auf ihr Bett sinken. Sie spürte, dass ihm irgendwas ziemlich nahe ging.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 30.05.2009, 15:51


    "Ich muss mich erst daran gewöhnen, wie man mit einer Schwangeren richtig umgeht", sagte er ernst. Behutsamer war er automatisch geworden, was körperliche Nähe anging.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 30.05.2009, 18:57


    "Komm, setz dich zu mir!", bat sie ihn sanft und klopfte neben sich auf die Matratze. "Es tut mir Leid, wenn ich eben ein bisschen übers Ziel hinaus geschossen bin, Schatz!"



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 30.05.2009, 22:00


    "Das bist du nicht", redete er ihr sofort wieder aus, schmuste sich an sie heran.

    Als der Seegang etwas nachließ, musste er zum ersten Tauchgang und er legte sich penibel die Ausrüstung an, kontrollierte alles. Der Thermoneoprenanzug würde dafür sorgen, dass er es ein paar Minuten aushalten würde im Eiswasser. Nochmal die Sauerstoffflasche checken...zum zehnten Mal frickelte er an allem herum.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 30.05.2009, 22:02


    "Alles bereit?", Isabella stand an der Reling und beobachtete ihn bei seinen Vorbereitungen. Ihr Magen ging es wieder etwas besser und die kalte Seeluft tat ihr übriges dazu.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 31.05.2009, 09:55


    "Mehr oder weniger." Eher weniger war der Fall und als er dann auf den Absatz kletterte, alle Sachen bereit waren, da wusste er, dass er sich nur noch ins Wasser fallen lassen musste, aber er drehte sich wieder um, sah auf das Meer. Es hatte ihm Ingrid weggenommen...er verlor den Halt, wahrscheinlich wäre er ohne diesen Umstand auch nie ins Wasser gesprungen, so tauchte er unter und hielt die Augen krampfhaft geschlossen. Als er sie öffnete, sah er Ingrid vor sich und wie panisch versuchte er diesem Trugbild zu folgen. Schaffte es so weit, bis die Sicherungsleine am Anschlag war und seine Bewegungen hart zurückriss. Er tauchte auf, er konnte einfach nicht ganz normal tauchen, es ging nicht.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 31.05.2009, 11:04


    "Schatz!", Isabella sah ihn besorgt an, merkte, dass er es einfach nicht hinter sich lassen konnte. "Ich geh auch rein!", wandte sie sich an einen der Betreuer. Sie wollte ihm helfen, wollte ihn nicht mit seiner Angst alleine lassen.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 31.05.2009, 18:57


    "Das ist nicht möglich, Sie können da nicht auch rein. Er muss es allein schaffen, das ist besser für ihn", ging er auf sie ein, lächelte dann. "Machen Sie sich nicht so viele Gedanken."

    Thore spürte sein Herz schlagen, spürte Blut in seinen Ohren rauschen. Er musste es einfach schaffen, er wollte doch diesen Job. Es war ein lauter Schrei und ein fester frustrierter Schlag mit beiden Händen auf die Wasseroberfläche. >>Du musst loslassen, egal, was du tust, du wirst mich nicht mehr retten können.<< Wie einen Vorwurf bildete er sich Ingrids Stimme ein und er kniff die Augen zusammen, machte hastige Bewegungen, um doch wieder das Mundstück in den Mund zu nehmen und unterzutauchen. Überwindung. Das sagte sich so leicht, aber diese Last drückte wie schere Betonplatten auf seinen Brustkorb. Er führte die eigentliche Aufgabe nun durch, zwang sich zur Konzentration dafür.

    Als er zurück zum Schiff schwamm, hatte er kaum mehr genug Kraft sich selbst aus dem Wasser zu hieven, blieb an Deck knieen und ließ die schwere Ausrüstung einfach fallen, schnaufte, zitterte und weinte schließlich.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 31.05.2009, 19:54


    "Thore!", Isabella war sofort bei ihm und kniete sich neben ihn, legte ihm eine Decke um die Schultern. "Das war doch schonmal ein guter Anfang, Schatz!", flüsterte sie beruhigend, während sie die Sorge nicht aus ihrem Blick bekam.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 31.05.2009, 20:36


    "Ich weiß, aber ich werde es nicht schaffen es richtig zu tun. Ich kann es einfach nicht...vielleicht muss ich wieder anfangen im Hafen ein paar Kisten zu schleppen, um Geld zu verdienen, um was zu tun zu haben...ich pack das nicht. Immer sehe ich Ingrid vor mir, höre ihre Stimme in meinen Ohren, verdammt, ich will das nicht mehr!" In diesem Moment hatte er wieder Kraft, tauschte die Sauerstoffflasche aus und stürzte sich zurück in die Wellen. Dort musste er an seine Grenzen gehen, auch wenn er mit seinem Geist am Rande der Grenze war, mit seinem Körper noch nicht.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 31.05.2009, 20:39


    Isabella blieb an der Reling stehen, sah die ganze Zeit Zeit auf die Wellen und drückte Thore die Daumen, dass es diesmal klappen würde. Ansonsten würde sie das nächste Mal mit runter kommen, egal wie.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 31.05.2009, 20:46


    Er fokussierte das Ziel, merkte es sich und schloss dann die Augen, stieß kraftvoll darauf zu und irgendwie gelangen die Tauchübungen. Er funktionierte, so wie man es von ihm wollte, aber es war anstrengender für ihn als er je vermutet hätte.

    Als er wieder an Bord kam, ging es an eine Art Belohnungsprüfung. Normale Kleidung wurde über das Neopren gezogen, Schuhe ebenfalls und dann sollte man auf eine markierte Boje zuschwimmen und wieder zurückkommen. Dieses leuchtend orangene Signal der Boje schien wie ein Alarm in seinem Ohr zu schreien. Er kraulte wie eine Maschine, ließ kaum nach, dabei verschwand die Kraft dann auch auf dem Rückweg und er musste sich zurück auf's Boot helfen lassen. Sah zu Isabella, keuchte, japste. Er konnte nicht mehr, es war zuende. Er konnte sich auch nicht mehr halten, auf den Armen abstützen, denn die zitterten und er drehte sich um, legte sich auf den Rücken und sah hoch in den Himmel. Ob sie stolz wäre? "Ingrid..."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 31.05.2009, 20:57


    "Hat es funktioniert?", fragte sie ihn unsicher, oder würde er sie immer noch nicht vergessen können?



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 31.05.2009, 21:07


    "Ich weiß nicht...ich denke ja", murmelte er, lächelte für Isabella und zog sich die nassen Sachen aus, verschwand eine Weile unter der warmen Dusche und ließ sich dann im bademantel neben sie auf's Bett fallen. "Ich bin vollkommen am Ende, aber irgendwie fühle ich mich richtig gut...", versuchte er den Zustand zu beschreiben.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 31.05.2009, 21:08


    "Dann ruh dich erst mal ein bisschen aus, Schatz. Soll ich dir was zu essen besorgen?", bot sie ihm an.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 03.06.2009, 14:47


    "Wenn dir das gerade nicht zu viel ist, wäre das toll." Er sah ihr in die Augen, hielt dann ihre Hand noch etwas fest, sie sollte nicht sofort aufspringen. "Danke, dass du das mit mir gemacht hast..."



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 03.06.2009, 17:28


    "Ich stehe dir immer zur Seite!", versprach sie ihm und küsste seine Wange.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 05.06.2009, 09:28


    Der letzte Rest der Prüfung konnte kommen, er hatte es überwunden, da war er sich nun sicher und als Isabella ging, um etwas zu essen zu holen, da schlief er erschöpft ein.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 05.06.2009, 09:38


    Isabella stellte den Teller lautlos auf den kleinen Tisch unterm Fenster und lächelte erleichtert. Offensichtlich schien es ihm wirklich besser zu gehen. Sie wollte ihn nicht stören und ging hinaus an Deck um die Ruhe des Polarmeeres zu genießen.



    Re: Polarexpedition

    Anonymous - 05.06.2009, 12:38


    Als er aufwachte, war das Geschaukel des Bootes zu merken, der Seegang zu hören und ansonsten war es ruhig. "Isabella?", murmelte er und setzte sich langsam auf, sah den Teller und griff danach. Wie lange hatte er geschlafen? Das verriet ihm die Uhr an der Wand. Sehr lange, war es nicht gewesen. Dennoch war es erholsam gewesen und er leerte den Teller, zog sich dann wieder wärmere Sachen über und ging Isabella suchen.



    Re: Polarexpedition

    cobralady - 09.06.2009, 17:58


    "Und, hat die Erinnerung nun endlich ihren Schrecken verloren?" fragte Isabella vorsichtig, als sie spürte, wie er hinter sie trat.



    Mit folgendem Code, können Sie den Beitrag ganz bequem auf ihrer Homepage verlinken



    Weitere Beiträge aus dem Forum Traumstorys



    Ähnliche Beiträge wie "Polarexpedition"

    Umfrage zum Thema Ernährung/Essstörung - gepostet von iruka am Freitag 18.08.2006