Die dunkle Seite des Mondes

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    Re: Die dunkle Seite des Mondes

    gioachino - 20.12.2008, 10:48

    Die dunkle Seite des Mondes
    Anlässlich des 150. Geburtstages von Puccini ( 22. 12. 1858 ) häufen sich die Beiträge, auch im TV.
    Heute um 20.15 in 3 Sat : " Giacomo Puccini - Die dunkle Seite des Mondes " ( Dokudrama )

    Ciao. Gioachino :wink:



    Re: Die dunkle Seite des Mondes

    gioachino - 21.12.2008, 19:47


    Ein wunderbarer Film, der die neuesten Forschungsergebnisse zum Leben, Wesen und Werk Puccinis thematisiert, in einem gelungenen Mix aus Dokumentation und Spielszenen.
    Falls der Streifen irgendwo, irgendwann, vielleicht im ZDF, wiederholt wird - unbedingt ansehen !

    Ciao. Gioachino :big_applaus



    Re: Die dunkle Seite des Mondes

    Principe - 22.12.2008, 01:20


    Ich hab's auf Video.

    Ciao :wink: Principe



    Re: Die dunkle Seite des Mondes

    dola - 22.12.2008, 17:43


    ich habe es auch gesehen und kann es ebenfalls nur weiter empfehlen. Vor allem wurde mein bisher eher geringes Wissen über diesen Komponisten erweitert.

    Es wurde weniger auf den Verismo - Komplex eingegangen, sondern ausschließlich auf diese Künstlerpersönlichkeit, die trotz der nach außen glatten Karriere extrem zerrissen war. Diese Ehe (wozu hier auch die lange Zeit des Nicht - Verheiratet - Seins zu rechnen ist m. E.) muss für beide extrem zermürbend gewesen sein. Mich wundert immer wieder, wie lange man sowas aushalten kann und auch sein Casanova - Verhalten, so kam es dort heraus, hat ihn wohl letztlich auch selbst gequält.

    Ich denke auch, dass die Opernsujets mit ihm selbst zu tun hatten.

    LG

    dola



    Re: Die dunkle Seite des Mondes

    Principe - 23.12.2008, 07:41


    Gestern gab es noch eine weitere TV-Dokumentation über den gerade 150 Jahre alten Maestro, Schwerpunkt Frauen. Dort wurde sein Fraueninteresse hervor gehoben und wie sich dieses dann sinnbildlich auf die Opernfiguren übertragen hat. Der Selbstmord einer Geliebten soll danach von ihm in der "Butterfly" aufgearbeitet worden sein.

    Ciao :big_book Principe



    Re: Die dunkle Seite des Mondes

    melusine - 23.12.2008, 08:01


    Ich glaube, ich habe diesen Roman hier schonmal irgendwo empfohlen, denn er passt haargenau zum angesprochenen Thema "Puccini und die Frauen" und bezieht allerneueste Recherchen ein:

    Helmut Krausser: "Die kleinen Gärten des Maestro Puccini"

    Der Selbstmord der liebenden Frau kommt ja auch in der Turandot vor und wird auf den Selbstmord eines Dienstmädchens Puccinis zurückgeführt. Dieses schüchterne junge Mâdchen liebte den Maestro- in diesem Falle wohl ausnahmsweise eher einseitig, denn er hatte stattdessen eine langjährige Affäre mit ihrer Cousine.
    Puccinis Gattin Elvira verfolgte das Mâdchen dennoch mit einer rasenden Eifersucht, zerstörte mit bôsartigsten Unterstellungen(z.B. einer Abtreibung) und Intrigen ihren Ruf im Dorf und bei der Familie und trieb sie in den Selbstmord.
    Allerdings hatte das Mädchen zu seiner Ehren-Rehabilitierung eine ärztliche Jungfräulichkeitsbestätigung post mortem verlangt und nachdem diese nachgewiesen war, bekam Signora Puccini einen peinlichen Gerichtsprozess wegen bösartiger Verleumdung angehängt, den sie verlor.
    Mit entsprechenden "Bestechungssummen" wurde ihr die Gefängnisstrafe aber dann erspart und auch der Maestro kehrte nach einer zeitweiligen Trennung zu ihr zurück.

    Puccini selbst ging (wie soviele Männer...) den Weg des geringsten Widerstandes und wollte weder auf Ehe noch auf zahlreiche Geliebte verzcihten. Es gealng ihm wohl letztlich immer wieder, seine rasende Xanthippe mit Lügengebäuden und Ausreden zu beschwcihtigen, aber die Methoden zu denen Elira Puccini gegriffen haben soll, um ihren vagabundierenden Gatten "ruhigzustellen" sind schon beachtlich! Sie schreckte auch nciht davor zurück, ihm heimlich antiaprodisiakische Lösungen zu trinken zu geben,(also das Gegenteil von Viagra....) seine Kleider damit zu tränken, ihm auf Schritt und Tritt nachzuspionieren etc pp.
    Was für ein Leben voller Lügen und ausflüchte das mit einem so erotomanen und gleichze itig opportunistischen Ehemann nach sich zog, kann man sich bildlich vorstellen.
    Die Hölle auf Erden- aber da sie sich nicht getrennt haben, haben Beide offensichtlich doch ihre Vorteile draus gezogen.
    Sie muss jedenfalls heilfroh gewesen sein, als Pucccini durch den Unfall und die Folgen in seiner Mobilität endlich eingeschränkt war....
    Meine italienische Nonna würde dazu nur sagen: Madonna misericordia!

    Melusine



    Re: Die dunkle Seite des Mondes

    Rosenkavalier - 23.12.2008, 09:44


    Zur "Ehrenrettung" der Ehefrau muss man allerdings sagen, dass sie für Puccini Mann und Familie verlassen hatte, was in der damaligen Zeit nicht gerade für großes Ansehen (insbesondere der Frau) sorgte.......
    Und wenn man dann sieht, dass man doch nur eine von vielen (wenn auch mit einem gewissen "Status") ist, kann man schonmal zur Xanthippe werden...

    LG
    Rosenkavalier



    Re: Die dunkle Seite des Mondes

    gioachino - 23.12.2008, 17:54


    Wenn hier schon von Büchern über den Maestro die Rede ist :
    das allerneueste heißt " Der Schmerz der Schönheit ", verfasst von Michael Klonovsky, erschienen im Berlin - Verlag.
    WARNUNG !
    Nach der Lektüre dieser hervorragend geschriebenen Biographie, die auch die " dunklen Seiten des Mondes " nicht leugnet, wird selbst der eingeschworene Skeptiker zum Puccini - Fan !

    Ciao Gioachino :big_book



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