Der letzte Stern: Die Geschichte einer sterbenden Welt

Die Zuflucht in Ashenvale
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    Re: Der letzte Stern: Die Geschichte einer sterbenden Welt

    Scarlom - 20.04.2006, 00:51

    Der letzte Stern: Die Geschichte einer sterbenden Welt
    Kapitel eins: Blutroter Nesselwein

    Hinter einem der unzähligen Hügel schaute die Sonne vorsichtig auf die Bewohner des kleinen Dorfes Nesselhains. Dieses Dorf durfte vor allem wegen seines Nesselweins gross Popularität in Odum, einer kleinen Insel am Rande der alten Welt geniessen.
    Diese ersten Sonnenstrahlen hüllten die Hügel und die kleinen Weingute darauf in ein rosanes Kleid und liessen den Tau auf den Trauben in den schönsten Rottönen funkeln.
    Immer wieder durchbrach das Zwitschern von Vögeln die erholsame Stille und nur der Wind, der über die Grasbewachsenen Hügel strich. Das Wasser plätscherte in kleinen Sturzbächen hinab und verlieh dem ganzen eine entspannte Antmosphäre. Es war eine trügerische Stille, welche das Unheil der Katastrophe nicht preisgeben wollte.

    Das Dorf bestand aus vereinzelten Häusern, welche auf, oder lieber gesagt in den Hügeln standen. Nur teile des Hauses, normalerweise waren es das Dach und der Balkon, ragten hinaus. Untergeschoss sowie Eingangstür waren im Hügel eingelassen. Die Strassen waren zweckmässig gepflastert und verrieten dem Besucher, dass es die Bewohner nicht so mit Eiligkeit und Pünktlichkeit hatten. Diese wanden sich wie Schlangen um die Hügel, damit auch ja jedes Haus erreicht werden konnte. Einige der Bewohner konnte man sogar sehen, welche eher gamächlich denn geschäftig von einem Hügelhaus zum anderen schritten. Diese grüssten sich jeweils mit einem kurzem „Trongar“, wenn der seltene Fall eintraf, das sich zwei dieser Gesellen unterwegs trafen.

    Gekleidet waren sie zumeist in schimmernde Seidenhemden und die Hosenträger ihrer fein gearbeiteten Lederhosen brachten ihre wohlgenährten Bäuche noch besser zum Ausdruck. Sie glichen den Menschen, doch waren sie etwas grösser und hatten sie etwas längere Finger, so als ob man sie um ein Gelenk erweitert hätte. Doch sie schienen mit diesen Fingern feine Arbeiten verrichten zu können, wie es die kunstvollen Schnitzereien auf den Schildern und Türen sowie die prachtvollen Stickereien auf den Kleidern zum Ausdruck brachte.

    Trastel nannte man diese Wesen und waren sie bekannt dafür, die grösste Fingerfertigkeit aller Völker Adems zu besitzen. Das galt nicht nur für die Feinarbeiten des Handwerks. Oder wie ein Draanisches Sprichwort die Trastel beschrieb: Trastel schnitzen zu gerne. Ob jetzt in ein Stück Holz oder in euren Geldbeutel ist ihnen dabei egal.

    Die Bewohner liefen an so manchen Haus vorbei, doch an einem blieb jeder Blick hängen.
    Das Gasthaus „zum vollem Fass“ schien das edelste Haus dieses Dorfes zu sein. Sogar das Haus des Magistrats erblasste im Gegensatz dazu. Blumen in den schönsten Farben bedeckten Balkon und Dach und es war über und über mit wunderschönen Schnitzereien übersäht, welche die Göttin der Geburt und der Ernte Arven darstellten. Zu sehen war eine schöne Frau, wie sie vor einem Quell inmitten eines Waldes kniete und Wasser in ihrer hohlen Hand schöpfte. Ihrem Körperbau nach zu richten war sie schwanger. Die Zeichnungen verwoben sich in wilden Mustern miteinander und schlangen ihren Betrachter regelrecht in die Taverne.
    In der Taverne dagegen sah es Bodenständiger aus. Einfache Stühle und vereinzelte Holztafeln mit Mustern schmückten den Schankraum und es roch stark nach Alkohol. Dies war wohl kein Ort der Nüchternheit.

    Im Obergeschoss lagen die Zimmer für Gäste und den Wirt sowie seine Tochter. Im Zimmer der Tochter allerdings lag nicht nur die schöne Maid selber. Sie war fest in den Armen eines jungen Mannes geschlungen, welcher nicht älter als 52 sein durfte. Dabei muss man wissen, das die Trastel gerade erst mit diesem Alter als erwachsene Personen geachtet wurden oder meistens jedenfalls.
    Der Jüngling hatte Schneeweisses Haar. Keine besondere Sache für die ehemaligen Bewohner des kalten Nordens. Doch hier in diesem klimatischen Paradies, war er doch der Einzige mit diesem Merkmal.
    Die Frau, welche mit ihrem schwarzem Haar und ihrer blassen Haut wie eine schön zurechtgemacht Puppe aussah, waren auf keinen Fall mit muskulösen Armen umschlungen. Doch sah sein Körper so aus, als ob er einige lange Märsche oder schnelle Fluchten vertragen konnte. Eigenschaften, welche schon bald sein Schicksal sein würden.

    Plötzlich wurde das Zwitschern der Vögel und das Plätschern der Bäche von etwas viel Lauterem unterbrochen. Wildes Gebrüll durchschnitt die Idylle und sie kam vom Nachbarzimmer des liegenden Paares.

    „Laaaaaaaaaaaaares!!! Wenn ich dich in die Finger kriege, dann kann dich selbst nicht mehr Feistos aus deinem Grab schaufeln!!! Öffnet die Tür ihr Beiden, oder ich werde mich meiner Axt bedienen!!!!

    Schnell schraken die eben noch Schlafenden hoch und der Junge Bursche stieg schon in seine lange Lederhose, welche nicht halb so kunstvoll wie die der anderen Bewohner war. Sein Haar lag ihm in alle Richtungen und in seinen Augen war die Angst zu sehen.

    „Das ist mein Vater. Schnell du musst weg. Sonst weiss Grandor, was er mit dir macht.“

    Die Dame sprach hektisch und in ihrer Stimme lag noch um einiges mehr Angst als in seinen Augen. Sie warf ihm das völlig verdreckte sowie mit Flicken übersähte Hemd hin und deutete ihn den Balkon als Fluchtweg zu nutzen. Erst als sich der junge Trastel geschickt vom Geländer hinuntergleiten liess, öffnete sie die Tür und setzte ein verdutztes Gesicht auf. Der alte Trastel allerdings achtete auf diesen gar nicht und schritt sofort zum Balkon. Sein Gesicht war hochrot, das wäre es auch so gewesen. Zumindest für seine Pausbacken war der alte Plump, so nannte man scherzhaft den Wirt, berüchtigt. Doch passten sie zum ganzen Körper. Sein Gang erinnerte an den eines Tollwütigen Bären und die langen und di.cken Arme schienen nicht gerade vom Gegenteil zu zeugen.

    Der Alte warf einen gehässigen Blick auf den Burschen, welcher sich gerade noch sein Hemd in die Hose stopfte, und brüllte ihn mit erhobener Faust an.

    „Wenn ich dich jemals wieder hier sehe Lares, dann werde ich dich in das nächste Fass stopfen und dich vom Odum hinunterrollen lassen.“

    Lares allerdings warf den Kopf zurück und grinste den Wirt belustigt an. Die Angst in seinen Augen war gewichen und nun konnte man eine leichte Spur von Spott in seiner Stimme ausmachen.

    „Ja, ich bin auch erfreut, das ich wieder mal in euer Gasthaus eine Unterkunft für die Nacht fand. Doch kann ich jetzt leider nicht mehr weiter mit euch reden. Eure schöne Tochter ist nicht die einzige Verehrerin, welche ich besitze. Ich wünsche euch noch einen schönen Tag.“

    Mit diesem Worten rannte Lares auch schon die gewunden Strassen hinunter und vernehmen konnte er nur noch den Wutentbrannten Schrei des alten Plumps.
    Er schritt immer an Rand des Weges, darauf bedacht, den kühlen Schatten der brütenden Hitze vorzuziehen. Denn er schwitzte immer noch am ganzen Leib. Sein Herz raste noch immer und er versuchte immer und immer wieder sein wirres Haar in den Griff zu kriegen. Dieser Vorfall war doch um einiges knapper ausgegangen, als es seine Spötteleien vorher zugaben. Er wusste ganz genau, das der alte Plumps seine versprechen wahr machen würde. Vor allem wenn er in Rage war.

    Schon nach kurzer Zeit kam er auf einem der kleineren Hügel an. Das Gras darauf war hoch gewachsen und der Wind wiegte ihn sanft hin und her. Die Spitze des Hügels wurde von einem prächtigen Apfelbaum gekrönt, wessen rotglänzende Äpfel den Herbst voraussagten. Unter jenem Baum schlief ein kleiner Geselle, Welcher sich vor allem mit seinem buschigen Augenbrauen und seinem stämmigen Körper auszeichnete. Draani nannte man dieses Zwergenvolk. Sie waren anders als ihre Zwergenbrüder, da sie ihren Bart nicht so viel aufmerksam schnenkten wie die Drunils oder den Roufs. Auch waren sie nicht ganz so stämmig wie ihre Zwergenbrüder, doch hatten sie ein Talent, wie sie es die anderen Zwerge nicht praktizierten. Sie bezogen ihre Magie direkt von den grossen Manaströmen und brauchten nicht die Hilfe ihrer Götter.

    Der Draani, welcher sich an dem Baum gelehnt ausruhte besass nur einen leichten Kinnbart, welcher er regelmässig zu stutzen schien. Seine Augenbrauen hätten leicht als Ersatz für den fehlenden Kinnschmuck dienen können, so buschig waren sie. Sie waren grau und standen zu einem starken Kontrast zu der gut gebräunten Haut, des Draani. Gekleidet war der Schlafende in einfache Reisegewänder. Sie schienen ohne grosse Pracht zu sein und wo sich die Trastel mit Verziehrungen schmückten, baumelten an den Becken des Draanis einige Steintafeln, in welche Runen eingeritzt worden waren.

    Lares kniete sich nieder, doch selbst dann, musste er sich noch etwas runterbeugen um den schlafenden Gesellen in die geschlossenen Augen schauen zu können. Ein leichtes schmunzeln umspielet seinen Lippen und er beobachtete den Draani schon fast gerührt. Doch dann verwandelte sich das schmunzeln in ein breites Grinsen und er gab dem armen Wicht einen gepfefferten Schlag auf den Kopf.
    Sofort sprang er nach hinten, um noch gerade einem Runenstein auszuweichen, welcher der Draani voller Wut nach ihm warf. Der Stein entzündete sich in der Luft, bevor er in einem lauten Knall alles Leben in zwei Meter Umkreis in Flammen aufgehen liess. Zum Glück bestand dieses Leben nur aus etwas Gras und einige Grillen.

    „Hat dir ne Hexe auf den Kopf gespuckt oder was, dass du mich gerade so wecken musst? Ich habe auch so schon gewaltige Kopfschmerzen.“

    Der Draani rieb sich den Kopf, welche genau so wie der Bart wohl auch regelmässig geschnitten wurde, da seine grauen Haare nicht länger als vielleicht der Millimeter waren. Der Blick war ziemlich mürrisch und aus der Mundhöhle stank es, als sei darin gerade eine ganze Brauerein in die Luft gesprengt worden.

    Lares fuchtelte die Fahne mit einem Wedeln seiner Hand weg und lachte kurz auf, während er dem Draani freundschaftlich auf die Schulter klopfte.

    „Selber schuld, wenn du so von unserem Nesselwein angetan bist, Zirlkon. Aber die Feier gestern war auch toll. Obwohl du kaum so viel Erfolg hattest wie ich, was die Frauen angeht.

    Zirkol rieb sich immer noch den Kopf und liess seine Hände schon mal vorsichtig zum nächsten Runenstein wandern. Als er das Wort Wein vernahm, entkam ihm nur ein verächtliches Schnaufen.

    „Pfff... euer Fusel könnte nicht mal einem dieser Waschlappen von Elfen anheitern. Ausserdem konnte ich doch nicht wissen, dass sich die Frauen hier nicht mal für die einfachen Thesen einer Astralrune interessieren.“

    Lares stand nur grinsend auf und bot Zirlkon seine Hand an. Dieser ergriff sie, noch immer unter leisen Flüchen, und stand nun auch endlich auf.
    Obwohl er sich zu seiner Gesamten Grösse aufgerichtet hatte, kam er Lares gerade mal bis kurz über das Becken. Der Unterschied war riesig und der Gedanke, dass dieser kleine Wicht mit brennenden Steinen um sich werfen konnte geradezu närrisch.

    „Vielleicht Zirlkon, war es auch ziemlich abschreckend, als du den Schmied im angetrunkenen Zustand damit gedroht hast, ihm einen Baatezu an den Hals zu hetzen.“

    „Ja... es ist immer wieder lustig, wie abergläubisch dein Volk ist. Müssten doch alle wissen, dass wir Draanis nur Runen- und keinesfalls Beschwörungsmagie benutzen. Tja, der letzte grosse Krieg gegen die Baatezu steckt halt noch zu tief in die Knochen. Immerhin habe ich hier Farbe angenommen“

    Der Draani schaute schon beinahe selbstverliebt auf seine gut gebräunten Hände. Sogar seine Ärmel und seinen Mantel zog er hoch, damit er noch seine Beine und Arme bestaunen konnte. Er hätte wohl auch noch seine Schuhe ausgezogen, doch dafür war er wohl doch zu schlaftrunken.

    „Abergläubisch vielleicht, doch solange uns Arven schü...“

    Weiter kam Lares nicht, denn ein grosser Knall, viel lauter und verheerender als der von Zirlkonds Rune durchbrach das tiefe Geheul des Windes. Schnell drehte sich Lares, da er die Quelle des Ohrenbetäunden Lärms ausmachen wollte, doch insgeheim kannte er das Unheil schon. Aus dem Gewässer der Inselküste, schien sich eine eigene kleine Insel zu erheben und sich dabei nicht von Kliff und Wald stören liess.

    „Bei Arven... ich dachte es wäre in Norvern.“



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