Vorne Sorgen, hinten ein Luxusproblem

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    Re: Vorne Sorgen, hinten ein Luxusproblem

    stefbeck - 23.04.2006, 22:32

    Vorne Sorgen, hinten ein Luxusproblem
    Bert van Marwijk wirkte hin- und hergerissen. Der Trainer von Borussia Dortmund war stolz auf seine junge Mannschaft, zugleich aber auch entsetzt über die Schwäche seiner Stürmer. Sie hatten abermals vor Augen geführt, warum die Borussen das internationale Geschäft aller Voraussicht nach zum dritten Mal nacheinander verpassen werden.
    Smolarek, Odonkor, Amoah oder Buckley: so flink und fleißig die Dortmunder Stürmer sein mögen, im Abschluß wissen sie mit den besten Chancen meist nichts anzufangen. „Wir haben zu wenig torgefährliche
    Stürmer“, sagte van Marwijk nach dem 2:1 über den 1. FC Nürnberg, das vor allem Florian Kringe zu verdanken war. Der Mittelfeldspieler half als Vollstrecker aus (18./77. Minute) – beim zweiten Treffer begünstigt vom Nürnberger Banovic, der im Luftduell als letzter am Ball war. Ohne Kringes gesunde Mischung aus Wucht und Finesse wären die Dortmunder gegen harmloseNürnberger verloren gewesen, für die Nikl zwischendurch ausgeglichen hatte (29.). „Wir suchen einen guten Stürmer“, sagte van Marwijk nach dem Schlußpfiff, als müßte er um Hilfe rufen. In Wirklichkeit haben sie ihn längst gefunden: Nelson Valdez. Als Angreifer erster Klasse, aber nur zweiter Wahl in Bremen, fühlt sich derNationalspieler aus Paraguay bei Werder offenbar nicht wohl. „Valdez möchte zu uns kommen und wir möchten ihn haben“, sagt BVB-Geschäftsführer Hans-JoachimWatzke. Da der Vertrag des Zweiundzwanzigjährigen bis Juni 2007 läuft, dürfte der Transfer nicht billig sein. Dem Vernehmen nach verlangt Werder vier Millionen Euro für die Freigabe. Diese Forderung hält Watzke für überhöht. „Aber wir sind bereit und in der Lage, eine marktgerechteAblöse zu zahlen.“ Sie könne aus dem nach wie vor geplanten Transfer Tomas Rosickys finanziert werden. Vielleicht jedoch brauchen die Borussen gar nicht viel Geld auszugeben. Offenbar kommt auch ein Tausch in Betracht. So wie Dortmund einen Stürmer, so suchen
    die Bremer dringend einen Innenverteidiger von Format, zumal sie in ihrem Bemühen um den Hannoveraner Per Mertesacker auf Widerstände stoßen. Zu den Kandidaten zählt auch Nationalspieler Christoph Metzelder, der in Dortmund seit einigen Monaten nur noch den Status eines Ergänzungsspielers besitzt. Die Borussia will ihn über das bisher fixierte Vertragsende 2007 hinaus langfristig an sich binden, sagt Watzke. „Wir haben ihm ein Angebot gemacht, aber wir stoßen derzeit nicht auf Gegenliebe.“ Andererseits habe Metzelder bisher nicht erkennen lassen,
    daß er den Klub verlassen wolle. „Wenn er aber kommt und sagt, er will nach Bremen, dann haben wir eine neue Situation, auch wenn ich hoffe, daß sie nicht eintritt.“
    Gegen Nürnberg hat Metzelder sich als Halbtagskraft spielend empfehlen können. Für seinen mit einer Gelben Karte belasteten Konkurrenten Brzenska eingewechselt, bestätigte der Nationalspieler, daß in der Abwehr des BVB ein Verdrängungswettbewerb auf hohem Bundesliga-Niveau stattfindet. Drei nahezu gleich starke Innenverteidiger streiten sich um zwei Plätze.Normalerweise heißt das daraus resultierende Duell Metzelder gegen Brzenska. Nach demNürnberg-Spiel könnten diese beidenKonkurrenten aber auch gemeinsam auf der Bühne stehen. Dem in Dortmund jederzeit gesetzten Kapitän Wörns könnte ein Sportgerichtsverfahren blühen. Manches Fernsehbild spricht dafür, daß
    der Routinier zumindest versucht hat, mit dem Ellenbogen gegen den Nürnberger Stürmer Kießling tätig zu werden. Für Metzelder
    vielleicht eine neue Chance, sich zu empfehlen – für wen auch immer.



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