Epiretinale Gliose

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    Re: Epiretinale Gliose

    Anonymous - 18.04.2006, 13:13

    Epiretinale Gliose
    Sehr geehrte Damen und Herren,

    bei meiner Mutter (66 Jahre) wurde letzte Woche folgende Erkrankung festgestellt:
    Epiretinale Gliose mit Faltelung und Tortuositas vasorum

    Sie sieht auf dem Auge nur noch 30% - es wurde ihr zu einer OP geraten, die anscheinend
    nicht unkompliziert ist. Seltsamerweise war sie vor 7 Monaten beim Augenarzt, da sie
    das Gefühl hatte, dass sich nicht mehr richtig scharf sieht und es konnte nichts fest-
    gestellt werden (aller Anfang des grauen Star…).

    Meine Fragen:

    - Was genau hat meine Mutter?
    - Wie sieht die Operation aus?
    - Welche Risiken gibt es?

    Vielen Dank für Ihre Hilfe
    Sabine



    Re: Epiretinale Gliose

    Anonymous - 25.04.2006, 11:13


    Sehr geehrte Frau Sabine,

    Die epiretinale Gliose ist eine Erkrankung des höheren Lebensalters. Sie kann primär (spontan) oder sekundär (nach Entzündungen im Augeninneren, nach Laser- oder Kältebehandlungen bei Netzhautlöchern bzw. nach operativen Eingriffen) auftreten.
    Über der Schicht der Sinneszellen (Photorezeptoren) befindet sich natürlicherweise ein feines Häutchen. Bei der epiretinalen Gliose bildet sich zusätzlich eine zweite mehr oder weniger ausgeprägte Membran, welche sich im Laufe der Zeit meist etwas kontrahiert (zusammenzieht), was letztlich zu einer feinen Fältelung der Netzhaut und der Gefäße in diesem Bereich führen kann. In aller Regel entstehen die Membranen über dem Sehzentrum (Makula) und können somit zu einer Reduktion der Sehleistung führen.
    Prinzipiell lassen sich diese Veränderungen operativ angehen. Bei der Operation wird mit kleinen Instrumenten ins Augeninnere gegangen, der Glaskörper entfernt, die Membran von der Netzhautoberfläche abgezogen und, wenn möglich, wird zusätzlich auch das feine natürliche Häutchen entfernt, da dieses als Leitschiene für ein neuerliches Wachsen feiner Membranen dienen kann.
    Bei jeder Operation im Augeninneren kann es zu intraoperativen Komplikationen kommen (Entzündung, Blutung, Netzhautablösung). Speziell bei dieser Operation arbeitet man direkt knapp oberhalb der Schicht der Photorezeptoren. Da diese sehr empfindlich sind können sie prinzipiell auch durch die Manipulation einen Schaden nehmen, je nach dem wie fest die Membranen auf der Oberfläche sitzen. Dies weiß man im Vorfeld jedoch nicht. Daher sollten die Ausprägung der Membran, die aktuelle Sehschärfe, eine mögliche Befundverschlechterung in den letzten Monaten berücksichtigt werden, um Nutzen/Risiko entsprechend abzuwägen. Zudem müssen andere Ursachen einer Sehverschlechterung ausgeschlossen werden (Grauer Star u.a.)
    Sollte die 30% Sehleistung allein auf die Gliose zurückzuführen sein, wäre eine OP zu erwägen.

    Mit freundlichen Grüssen
    Dr. Sandner



    Re: Epiretinale Gliose

    Anonymous - 24.01.2007, 14:26


    Anonymous hat folgendes geschrieben: Sehr geehrte Frau Sabine,

    Die epiretinale Gliose ist eine Erkrankung des höheren Lebensalters. Sie kann primär (spontan) oder sekundär (nach Entzündungen im Augeninneren, nach Laser- oder Kältebehandlungen bei Netzhautlöchern bzw. nach operativen Eingriffen) auftreten.
    Über der Schicht der Sinneszellen (Photorezeptoren) befindet sich natürlicherweise ein feines Häutchen. Bei der epiretinalen Gliose bildet sich zusätzlich eine zweite mehr oder weniger ausgeprägte Membran, welche sich im Laufe der Zeit meist etwas kontrahiert (zusammenzieht), was letztlich zu einer feinen Fältelung der Netzhaut und der Gefäße in diesem Bereich führen kann. In aller Regel entstehen die Membranen über dem Sehzentrum (Makula) und können somit zu einer Reduktion der Sehleistung führen.
    Prinzipiell lassen sich diese Veränderungen operativ angehen. Bei der Operation wird mit kleinen Instrumenten ins Augeninnere gegangen, der Glaskörper entfernt, die Membran von der Netzhautoberfläche abgezogen und, wenn möglich, wird zusätzlich auch das feine natürliche Häutchen entfernt, da dieses als Leitschiene für ein neuerliches Wachsen feiner Membranen dienen kann.
    Bei jeder Operation im Augeninneren kann es zu intraoperativen Komplikationen kommen (Entzündung, Blutung, Netzhautablösung). Speziell bei dieser Operation arbeitet man direkt knapp oberhalb der Schicht der Photorezeptoren. Da diese sehr empfindlich sind können sie prinzipiell auch durch die Manipulation einen Schaden nehmen, je nach dem wie fest die Membranen auf der Oberfläche sitzen. Dies weiß man im Vorfeld jedoch nicht. Daher sollten die Ausprägung der Membran, die aktuelle Sehschärfe, eine mögliche Befundverschlechterung in den letzten Monaten berücksichtigt werden, um Nutzen/Risiko entsprechend abzuwägen. Zudem müssen andere Ursachen einer Sehverschlechterung ausgeschlossen werden (Grauer Star u.a.)
    Sollte die 30% Sehleistung allein auf die Gliose zurückzuführen sein, wäre eine OP zu erwägen.

    Mit freundlichen Grüssen
    Dr. Sandner



    Re: Epiretinale Gliose

    Anonymous - 27.02.2007, 16:30

    Epiretinale Gliose
    Liebes Ärzteteam bzw. betroffene "Fach"leute,

    vielleicht kann ich auf diesem Weg etwas mehr über die epiretinale Gliose bzw. Zustand nach Operation erfahren? An meinem rechten Auge wurde Ende Juni 2006 (mit 61, keine Schädigungen wie Diabetes o.ä.) eine Gliose operiert, weil ich zunehmend schlechter gesehen habe und die Ärzte meinten, es würde schlimmer werden und sei schwieriger zu operieren, je dicker die Schicht würde und je länger sie über der Makula wäre.

    Angefangen hatte die Gliose nach dem Lasern von Netzhautrissen (ich bin stark kurzsichtig, unter Minus 10 Dioptrien). Kann sich die Gliose durch die Risse oder das Lasern gebildet haben oder hat das nichts damit zu tun?

    Nach der Operation war mein Auge monatelang entzündet (trotz Kortison und augenerweiterten Topfen) und hatte keinen messbaren Druck mehr und konnte nur ganz verschwommen und verzerrt sehen. Weil sich zusätzlich durch die Glaskörperentfernung die Linse eingetrübt hatte, wurde ich Ende November 2007 zum 2. Mal operiert, wobei die Linse getauscht wurde. Der Augendruck war danach i.O., die Linse ebenfalls (obwohl sie durch den schlechten Druck laut Arzt schwer zu befestigen war). Nachdem das Gas weg war, konnte ich wieder klar sehen, aber so verzerrt, dass ich kaum lesen kann. Es ist nach jetzt 3 Monaten etwas besser geworden, aber außer großen Überschriften kann ich nicht lesen. Da der Dioptrien-Unterschied zwischen meinen beiden Augen (links unter Minus 10, aber mit Brille gut korrigiert, rechts Kunstlinse ca. Minus 3) so groß ist, kann ich nicht mehr mit beiden Augen gleichzeitig sehen. Der Arzt sagt, die Brille könnte noch nicht korrigiert werden, weil sich das Auge noch verändert und weil der Unterschied ohnehin zu groß sei.

    Eigentlich sollte ich jetzt in mein linkses gesundes Auge eine ähnliche Linse operieren lassen, aber ich habe Angst, dass etwas schief läuft und ich schlimmstenfalls dann auch damit nicht mehr lesen kann.

    Was kann ich tun? Gibt es Erfahrungen, ob es noch besser werden kann? Kann mein Hirn den Sehschärfen-Unterschied mit der Zeit ausgleichen?

    Ich bin für jede Antwort dankbar,
    Renate



    Re: Epiretinale Gliose

    Anonymous - 02.05.2007, 17:24


    Hallo,

    Ich bin christian und 24 Jahre Alt.
    Nach dem Befund in der Jenaer Augenklinik habe ich solch eine empirale Gliose bereits jetzt schon, sehr zum Verwundern der Ärzte.
    Hatte sonst nie was am Auge bis mir auf einmal dieser "Unscharfe" Fleck aufgefallen ist.

    Groß geändert hat sich im laufe eines Jahre nichts, dennoch frage ich mich, wie man dazu in so jungen Jahren kommt, und was das für Spätfolgen haben wird, wenn man diese Erkrankung jetzt schon besitzt.



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