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Re: agora
Adminette - 20.11.2008, 20:47agora
alejandro amenàbar dreht unter zuhilfenahme von rachel weisz und rupert evans (der hale-spross aus north & south) einen sandalen film...
das ganze heißt "agora" (von griech. versammlungsplatz) und soll wohl im postptolemäischen/römischen ägypten spielen:
Zitat: A historical drama set in Roman Egypt, concerning a slave who turns to the rising tide of Christianity in the hopes of pursuing freedom while also falling in love with his master, the famous female philosophy professor and atheist Hypatia of Alexandria.
Re: agora
Adminette - 28.02.2009, 19:53
hier gibts nen schicken teaser-trailer. für die filme, die amenabar sonst so von sich gibt, sieht dass hier bislang ziemlich hollywood aus/hört sich so an. aber ich kann mir immer besser vorstellen, das tatsächlich sehen zu wollen.
:heiss:
Re: agora
simone - 28.02.2009, 21:26
Der Teaser gefällt mir auch, sieht recht spannend aus und Rachel Weisz ist sowieso immer gut :wink:. Wann soll der Film denn ins Kino kommen?
Re: agora
Adminette - 01.03.2009, 11:45
die usa premiere ist laut imdb bislang der 18. dezember - eher nicht das supersommereventmovie. dauert also noch ne halbe ewigkeit. :confused:
Re: agora
Adminette - 31.03.2009, 22:08
Re: agora
Adminette - 19.06.2009, 12:48
ich weiß zwar nicht recht, ob das kürzere von beiden eine art trailer oder auch nur ein szenenzusammenschnitt sein soll, was die konfuse auswahl erklären würde. auf jeden fall gibt es hier und hier eine menge neues youtube-material, mit rachel weisz/hypathia, die, ganz verzweifelt im angesicht des gewaltigen ansturms eifernder christen (?) nicht recht weiß, welches manuskript sie noch aus der bibliothek retten kann, um dann ganz nackicht und etwas geistes abwesend aus der wanne zu steigen und sich von ihren jugendlichen... schülern?... ins handtuch wickeln zu lassen...
Link
obwohl ich keine wirklich negativen kritiken finden konnte, spricht man in der elusiven online filmwelt schon von amenabars erstem vollflop, da sich in cannes oder sonst wo noch keine großen käufer für den amerikanischen und sogar den spanischen markt gefunden hätten. solange der film nach deutschland kommt... ich finde, er sieht immernoch ungemein interessant aus. schießlich ist es schon äonen her, dass uns die filmemacher an diesen kulturellen schmelztiegel von ort, zu dieser zeit entführten. wenn überhaupt.
außerdem gibt es den (fast) leibhaftigen theophilus zu begucken, der für in fachkreisen immernoch dankbar und mit forscherdrang verwendete quellschriften zu malerischen techniken und farbrezepturen verantwortlich ist.
Re: agora
Adminette - 28.08.2009, 11:59
okay, jetzt gibt es wirklich einen richtig echten ausgewachsenen (auf youtube vorerst nur spanischen) trailer und eine offizielle seite. ich hoffe mal, das bedeutet, dass das allgemeine verleiherhickhack zu einem ende gekommen ist und der film noch in diesem jahr anläuft. mal sehen...
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Re: agora
Adminette - 03.09.2009, 10:58
die marketingmaschinerie läuft an, es gibt neue "charakter-poster". netter, immerhin halberwegs subtiler einfall, hypathia das format sprengen zu lassen (von wegen der zeit ganz weit voraus und so weiter), während sich die herren mehr oder weniger in den rahmen einpassen müssen, der ihnen gesteckt wurde...
Re: agora
Tinka - 05.09.2009, 15:18
Eine gute Beobachtung! Das wär mir auf den ersten Blick gar nicht aufgefallen, aber es scheint sehr einleuchtend. :yess:
Tinka
Re: agora
Adminette - 15.09.2009, 19:40
der (streng christliche?) toronto star vergleicht alejandro amenabar anhand seines films agora mal eben munter mit dem glaubenseifer der taliban. na, wenn das kein interesse weckt... :roll:
Zitat: Rachel Weisz plays history's Hypatia, a Joan of Arc-like teacher, scholar and astronomer martryed for her beliefs in fourth-century Alexandria. In this case, it's Her refusal to embrace the fledgling religion of Christianity puts her in peril. Oscar-winning director Alejandro Amenábar's (Oscar winner for The Sea Inside) grand scale hearkens back to old-school biblical epics, with the added punch of CGI and modern messages that parallel the Taliban's zealotry.
Re: agora
Tinka - 16.09.2009, 14:20
Ui-jui-jui, ich habe sowas ja befürchtet... Zu "christenfeindlich" fürs Abendland? Oder ist das vielleicht exakt DIE Marketingstrategie heutzutage?
Tinka
Re: agora
Adminette - 28.12.2009, 22:20
soviel mal zum frauenverständnis der franzosen: hypathia ist jetzt das typische, etwas unheilsschwanger dreinschauende pin-up im bild mittelpunkt und die herren blicken (nach europäischer lesart) nun statt ihrer in die zukunft bzw. über den rechten bildrand...
kinostart soll immerhin der 11. märz sein.
Re: agora
Adminette - 30.01.2010, 18:47
dem kinostart zum 11.03. hin sollte wirklich nichts im wege stehen, immerhin war unser kino schon mit (den besseren) plakaten zugekleistert :ja:
Re: agora
Adminette - 09.03.2010, 18:49
so, unversehens - diesen donnerstag - startet nun auch wie angekündigt "agora" in den hiesigen kinos (wie wenige auch immer das sein werden), mit dem unvermeidlichen zusatzuntertitel "die säulen des himmels" (quasi als ergänzungsmittel zu den säulen der erde, die demnächst irgendwo im ami-tv premieren sollen)... die kritiken sind aber erstaunlich einstimmig mediochre.
meine TV-zeitschrift meint: lange kleider, lange weile. daumen zur seite. und zieht erstaunlich unwillkommene verbindungen.
Zitat: Aufwändiges Historienepos mit überraschenden Parallen zu Sönke Wortmanns "Die Päpstin". Ende des 4. Jahrhunderts im antiken Alexandria: Das römische Reich zerfällt, das Christentum erblüht. In dieser Welt des übergangs lebt die schöne Wissenschaftlerin Hypathia (Rachel Weisz), die physikalische Phänomene erforscht - und mit den Glaubenslehren der Vorväter bricht. Zwei Männer verlieben sich in die selbstbewußte Frau: Ihr Schüler Orestes (Oscar Issac) und der Sklave Davus (stark: Mac Minghella). Doch dann schwappt eine Welle religrösen Aufruhrs über das Land. Eine kluge Frau, die sich innerhalb eines geschlossenen Männerbundes behauptet, dazu unterdrückte Leidenschaften und der Widerstreit zwischen Rationalität und religiösem Fanatismus: Vieles an Alejandro Aménabars Sandalenfilm erinnert an Wortmanns "Die Päpstin", wenngleich "Agora" ungleich langatmiger und palaktiver [noch plakativer?] daherkommt. Sicher, Ausstattung und Massenszenen sind imposant, aber dazwischen überwiegt kunstbeflissener Leerlauf.
noch mehr mittlermäßigkeit wird hier attestiert. wobei rekonstruierte, antike massenszenen, die ja nun so explizit gelobt wurden, für den einen oder anderen (mich) sicher genug grund zum kauf der eintrittskarte liefern.
Re: agora
Adminette - 02.06.2010, 22:38
apropos shakespeare... was die gute hypathia hier macht, hat nichts mit poor yorrick zu tun, und dient mir eigentlich nur als mehr oder minder einfallslose überleitung :engel:
vielmehr beschäftigt sie gerade die schwerwiegende krux mit der quadratur des kreises.
und der kreis, das ist "the most perfect course, ever conceived!". die perfekte bahn der runden welt dieser begeisterten jungphilosophin und ... seminarleiterin ...
gerät nun mächtig ins wanken. nicht etwa, weil ihr perfekt gelockter jüngling von einem schüler ihr immer offizieller nachsteigt oder ihr hellhöriger knabe von einem sklaven mit stoppelbart und düstrer soldatentracht fast so gut aussieht, wie einstmals eomer oder weil frederic hale alias frank churchill eine blöde mütze trägt.
sondern, weil fanatischer, freiheitsbedrohender glaube sie erschüttert. und natürlich die erkenntnis, dass der kreis eben nicht mit dem quadrat in einklang zu bringen ist, nie ins quadrat passen kann, die welt und alles auf ihr nicht perfektrund sind und sein können.
die gute nachricht:
wenn es nicht rund ist, so ist es doch wenigstens elliptisch ("Als eine Ellipse gesehen, stehen die zwei Seiten für Auf- und Abstieg, Evolution und Involution. Vor der Eins ist nur die Leere bzw. das Nicht-Sein; der Gedanke; das letzte Mysterium, das unfaßbare Absolute".). die schlechte: das scheint eine von den leuchtenden erkenntnissen zu sein, für die man mit dem leben bezahlt (vgl. letzte einstellung in coppolas marie antoinette). aber immerhin ist es hier eine waschechte erleuchtung. zum weiteren vergleich:hypathias "erfüllung" und die des eifrig betenden, verbissen glauben wollenden jungchristen:
was hat der film also ausser der simplen wie wahren symbolsprache zu bieten: das durchaus streitbare christen-bashing. wobei ich mir nicht sicher bin, ob darauf nicht nur eine bestimmte klientel anspringt, und zwar die der sprichwörtlich bellenden mit zu hinterfragendem maß an reflexionsvermögen. mir will gerade zu zugegebenermaßen fortgeschrittener stunde jedenfalls nicht einleuchten, was an der repräsentation der ereignisse so unmöglich und historisch grundfalsch sein soll. zumal ich es eher auf jegliche art von fanatismus und extremismus übertragbar finde und die juden wie auch die "heiden" aka altgläubigen aka philosophen nicht als ob ihrer weltsicht generalbefreit von extremen, die jeweilige reaktion provozierenden ausbrüchen dargestellt werden.
hinzu proargument mag die gezuberte hypathia kommen. nicht zu vergessen oscar isaacs (prince john in robin hood) der ernstlich anstalten macht, in den schwärmer-thread aufgenommen zu werden. was allerdings auch nur gelingen wird, wenn er sich in zukunft wieder wie hier die locken wachsen und die sache mit der regnerischen aussprache gerade in zentralen schmachtszenen bleiben läßt...
zudem gibts einen etwas wackeligen erzähfluss, mir noch nicht ganz klare pointen und zunächst (?) befremdlich mäandernde charaktäre, die verdeutlichen, dass der film die goldene mitte zwischen kunst und blockbuster nicht ganz gefunden hat (elliptische bahn halt). denn die tadellosen kulissen und opulenten bilder visieren eindeutig letzteres an. wie vorhergesagt, der unterhaltungswert allein dessen ist beachtlich. ich zumindest frage mich nun ernsthaft so schwerwiegende sachen, beispielsweise, wie wohl das signatursystem in der bibliothek ausgesehen haben mag, um da auch nur ansatzweise irgend eine rolle wieder zu finden? und ob diese großtoilette nicht etwas riskant, von der fußgängerzone her einsehbar situiert war? :wink:
und bevor ich jetzt noch mehr in eiern gerate - fazit: ein durchaus (be)streitbarer film, dessen ansehen sich aber lohnt. und sei es nur zum gegenargumente sammeln und durchdenken.
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