Die Bibliothek

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    Re: Die Bibliothek

    Eranador - 04.11.2008, 02:32

    Die Bibliothek
    Langsam, mit einer Vorsicht die fast schon an Ehrfurcht grenzt, wandert Aerth durch die Korridore der Akademie, bis er endlich vor dem Bibliotheksflügel steht. Ja, hier muss es sein. Die womöglich vollständigste Sammlung an Forschung und Geschichte in den Mauern Silbermonds, wie ihm viele Stimmen versichert haben. Als der Magister die Hand auf den Türknauf legt, ertönt ein leises Knarzen. Erinnerungen werden bei diesem Geräusch in ihm wach, aber er kann sie nicht einordnen. Seit einiger Zeit ist er einfach zu zerstreut, um klar zu denken.

    Das Licht im Saal ist gedimmt, aber noch ausreichend, um zu lesen. Der Saal ist gut in Stand und für einen Augenblick ist er versucht zu lächeln als er begreift, wie die Akademie mit Wissen umgeht. Er lächelt nicht, zu angespannt ist er, denn es gibt viel zu sehen und es ist lange her, dass er zuletzt so aufgeregt war.

    Aerth zupft an den Enden seines rechten Handschuhs, zieht ihn behutsam aus und legt ihn auf seine Schulter. Eine alte Angewohnheit. Mit der freien Hand streicht er über die verschiedenen Einbände. Offenbar steht er mitten zwischen den Regalen des Bereichs der hochelfischen Geschichte.

    Erstaunlich, wie viele Bücher man über sich selbst verfassen kann.

    Langsam wankt er weiter, wie ein Schlafwandler in einem Traum. Beeindruckt von der Größe der Bibliothek, liest er die Aufschriften der Regalkorridore. Allmählich begreift er, dass er hier im öffentlichen Teil vielleicht nicht finden wird, was er sucht. Trotzdem wird es einige Tage dauern, um sichergehen.

    Nach einer Weile wirken die langen Regale wie endlose Korridore. Er runzelt die Stirn und sieht sich nach einem Archivar oder bekanntem Gesicht um.



    Re: Die Bibliothek

    Ân - 04.11.2008, 12:02


    An einem Tisch recht zentral in der Bibliothek sitzt ein alter, hagerer Elf gebeugt über einem Buch und scheint etwas zu schreiben. Wirres, dünnes Haar steht ihm von seinem Kopf ab und im Schein der Sonnenstrahlen, die durch das Fenster in seiner Nähe fallen, ist der Ansatz einer Glatze zu erkennen.

    Er schreckt auf als er Schritte hört und dann den fremden Elf erblickt. Hastig springt er auf, streicht sich über seine zerknitterte Robe und eilt auf den Elf zu. Wedelt mit einer dünnen Hand in seine Richtung und ruft ihm zu: "In den Räumen der Bibliothek ist Ruhe zu bewahren!" Die keifende Stimme wirkt seltsam fehlt am Platz und mit zusammengekniffenen Augen bleibt er vor dem Elf stehen. Fast scheint er ihn am Weitergehen hindern zu wollen.

    "Ihr seid?" Mit der einen Hand wedelt er noch immer vor dem Gesicht des Elfen herum, die andere hat er fest um einen dicken Schlüsselbund gelegt.



    Re: Die Bibliothek

    Eranador - 04.11.2008, 16:02


    Der Elf dreht den Kopf ruckartig in die Richtung, aus der die Stimme kam. Um sich mit dem scheinbar Verantwortlichen gutzustellen, nickt er ihm daraufhin gehorsam zu. Im dämmrigen Licht des Saals ist nicht zu erkennen, wie bleich er ist von den unzähligen Tagen, die er fern der Sonne mit seinen Studien verbracht hat.
    Als der fremde Elf auf ihn zukommt, fühlt er sich offenbar überfordert von dem seltsamen Gehabe und bleibt stehen. Ganz ohne den Fremden zu mustern, sieht er ihm einfach in die Augen und antwortet.

    "Mein Name ist Aerth Regensänger, ein Magister des Sanktums der Sonne."

    Er lächelt den Fremden höflich an.

    "Ich sehe mich nur um, ich suche... so Einiges. Ich habe mit dem Direktor der Akademie gesprochen, er hat mir den Weg hierher beschrieben."

    Nun macht er eine kurze Pause, scheinbar hoffend, dass diese Erwähnung den alten Elfen irgendwie beeinflussen würde.



    Re: Die Bibliothek

    Nita - 05.11.2008, 08:13


    ((Ich sehe grade das jemand auch einen Thread mit dem Namen
    Bibliothek verfasst hat, deswegen schreibe ich mal etwas dazu. Falles es
    stört verfasse ich dazu einen anderen Beitrag. Einfach bescheid sagen.))


    Ein ungewohntes Bild stellt sich vielleicht einigen, die sich noch an die Elfe
    erinnern. Wobei es wohl den Meisten bei dem nur flüchtigen Blick den sie
    auf die Elfe werfen nicht auffallen wird, wer sie ist, als sie mit dem Stapel
    Büchern im Arm am Morgen durch die Gänge der Akademie schlendert,
    die jedem Besucher zugänglich sind.

    Fast als wären die Bücher die sie bei sich trägt ein Schatz legt sie
    schützend einen Arm um diese, während sie die andere Hand unter ihnen
    zur Balance hält. Alt und verbraucht wirken die Bucheinschläge, zum Teil
    sogar zerrissen, als hätten man sie eine ganze Zeit lang nicht gepflegt
    oder entstaubt. Die Titel, die auf den Buchrücken zu sehen sind, sind zum
    Teil so sehr verblasst, das man sie nicht mehr lesen kann. Alles in allem
    wirken diese Bücher alt, oder ungeliebt.

    Vorsichtig, und leicht schwankend trägt sie die Bücher, als sie versucht
    mit einer Hand die Tür zur Bibliothek zu öffnen, das leise Knarren
    begleitet sie, als sie die Tür in den Raum schiebt. Es dauert einen
    Moment, in dem sie den Blick umher wandern lässt ehe sie sich an
    einen der umherstehenden Tische setzt. Das Einzige das den Raum
    kurz darauf erfüllt ist ein lautes Poltern und dann leises flüstern das
    man vielleicht als Flüche deuten kann ehe wieder stille einkehrt in den
    Räumen, sicher nur unterbrochen von dem leisen Gespräch des
    Magisters und des alten Elfs in den Gängen.

    Wir man sie sehen, so sitzt sie nun über eines der Bücher gebeugt an
    einem der Tische, die anderen alten Schinken wieder fein säuberlich
    vor sich aufgestapelt scheint sie in die Zeilen die sie nun liest vertieft
    zu sein.



    Re: Die Bibliothek

    Ân - 07.11.2008, 14:59


    Noch immer starrt der Elf ihn misstrauisch an, scheint sich aber zu entspannen als er den Direktor erwähnt.

    "Achso...na dann." Er mustert den Elf sehr genau von oben bis unten. "Und was sucht Ihr nun genau? Ich kenne hier jedes Buch und kann Euch vielleicht behilflich sein."

    Er strubbelt sich mit einer Hand durch das wirre, dünne Haar und verzieht sein Gesicht zu einer Geste, die wohl ein freundliches Lächeln darstellen soll.



    Re: Die Bibliothek

    Eranador - 09.11.2008, 23:27


    Aerth lässt sich nichts anmerken, in seinem Innersten breitet sich jedoch ungewollt eine gewisse Selbstzufriedenheit aus.
    Nun dient er mir. Wir sind so einfach gestrickt.
    In dem Moment, als ihm sein eigener, seltsamer Gedanke bewusst wird, runzelt er missbilligend die Stirn. Dem Außenstehenden müsste es vorkommen, als denke er bloß über die Frage nach.

    "Ich suche die Abteilung über Medizin. Genauer gesagt Anatomie. Und dazu den Bereich für Geisteswissenschaften."

    Erneut versucht er sich an einem höflichen Lächeln. Eine letzte Frage liegt ihm auf der Zunge, doch behält er sie für sich.
    Die Blutelfe am Tisch scheint er nicht gehört zu haben, voll und ganz taxiert er den Bibliothekaren.



    Re: Die Bibliothek

    Ân - 12.11.2008, 13:01


    Wieder kneift der alte Elf seine Augen misstrauisch zusammen und mustert ihn von oben bis unten bevor er mit einer fahrigen Geste zum hinteren Teil der Bibliothek deutet.

    "Regale 34 bis 37...den Gang runter und dann links. Die Bücher sind sorgsam zu behandeln und nach Benutzung zurück in das Regal zu stellen!" Die keifende Stimme wird etwas lauter als er den Elf daraufh hinweist.

    "Für Schäden an den Büchern müsst Ihr aufkommen."



    Re: Die Bibliothek

    Eranador - 26.11.2008, 18:25


    Der Elf verengt einen Moment die Augen, offenbar prägt er sich die Nummern der Regale ein, dann nickt er dem Bibliothekar in höflicher Dankbarkeit zu.

    Ihr seid sehr hilfreich, vielen Dank. Und keine Sorge, Wissen behandele ich mit dem nötigen Respekt.

    Aerth wendet sich halb von dem Elfen ab, scheinbar kann er es nicht mehr erwarten, die Regale zu durchstöbern.

    Dann... sehe ich mich mal um.

    Seinen Mund umspielt ein gekünsteltes Lächeln.



    Re: Die Bibliothek

    Elesande - 08.12.2008, 14:01


    Nach einer Weile, Aerth hatte offensichtlich weiter hinten in der Bibliothek etwas interessantes gefunden, stand nahezu wie aus dem Nichts eine Elfe neben ihm. Ein schwarzes, enges und doch hochgeschlossenes Gewand verdeckte ausnahmslos die elfenbeinfarbene Haut. Gold-silbriges Haar umrahmte das schmale, elegante Gesicht welches in diesem Moment weder freundlich noch bösartig zu dem Elfen blickte. Schmale, feingliedrige Finger hoben sich langsam aber gezielt um ein Buch aus der Reihe, gleich neben Arths, zu ziehen, während ein fast schon amüsiertes Funkeln die seltsam leuchtenden Augen erfüllte.

    "Kann ich Euch vielleicht behilflich sein?"

    Klang die Frage hell wie Harfensaiten.



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