November 2008

Nachtperle's Plauderecke
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  • Forum: Nachtperle's Plauderecke
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    Re: November 2008

    Nachtperle - 01.11.2008, 07:53

    November 2008
    1.November 2008

    Seht doch, wie sehr uns der Vater geliebt hat! Seine Liebe ist so groß, dass er uns seine Kinder nennt. Und wir sind es wirklich: Gottes Kinder!
    1.Johannes 3,1 (Gute Nachricht Bibel)

    Eine alte Fabel handelt von einem Bauern, der ein Vogelei fand. Er ließ es von einer Glucke ausbrüten. Bald darauf tummelte sich unter der munteren Kükenschar ein seltsamer Vogel. Ein Vogelkenner, der vorbeikam, meinte: „Das ist ja ein Adler!“ - „Ach was“, antwortete der Bauer, „Das ist ein Huhn, wie alle anderen auch. Siehst du nicht, wie es pickt und scharrt?“ Später sagte ihm der Vogelkenner erneut, dass es ein Adler sei, doch der Bauer glaubte es ihm noch immer nicht. Als er ein drittes Mal vorbeikam, ging er in den Käfig, nahm den Vogel auf den Arm und trug ihn auf einen Berg. Dort warf er ihn in die Luft. Da spürte der Adler den Wind unter seinen Flügeln, bewegte sie und flog der Sonne entgegen.

    Wer bin ich wirklich? Bin ich ein Huhn? Ei bisschen herumscharren und herumgackern, ab und zu ein Ei legen, laut gackern und zuletzt ab in den Suppentopf? Oder bin ich ein Adler, zu Höherem bestimmt, zum Fliegen, zum weiten Horizont, zur Ewigkeit?

    Manch einer fühlt sich eingesperrt wie in einem Hühnerhof. Und dann packt ihn die Sehnsucht nach Weite und neuem Erleben. Der eine schafft sich ein Motorrad an und fühlt sich frei. Ein anderer stürzt sich in ein sexuelles Abenteuer und fliegt in Rausch der Sinne. Und das Ergebnis? Etliche erfuhren am Ende des Fluges eine schmerzhafte Bauchlandung.
    Müssen wir deshalb den Traum vom Höheren aufgeben?

    Zuerst, denke ich, müssen wir uns klar werden, wofür wir denn bestimmt sind. Hier bekommt das Bibelwort aktuelle Bedeutung: „Aus Liebe hat uns Gott dazu bestimmt, seine Söhne und Töchter zu werden durch Jesus Christus.“ (Epheser 1,5) Durch die Beziehung zu Gott finden wir unsere wahre Bestimmung. Er nimmt uns als seine Kinder an, jedoch nicht gegen unseren Willen: Es ist ein besonderer Schritt des Glaubens, den wir gehen sollen.

    Wenn wir unser Leben Jesus Christus anvertrauen, eröffnen sich uns neue Perspektiven und Horizonte für dieses Leben und die Ewigkeit. Gott beschenkt uns mit seinen gaben: Vergebung der Schuld, Befreiung von zerstörerischen Gewohnheiten, Hoffnung auf ein ewiges Leben und vieles anderes mehr. Dann können wir uns über die Niederungen dieses Lebens erheben und fliegen wie ein Adler.

    Werner E. Lange



    Re: November 2008

    Nachtperle - 02.11.2008, 08:26


    2.November 2008

    Und er hatte sieben Sterne in seiner rechten Hand, und aus seinem Munde ging ein scharfes, zweischneidiges Schwert, und sein Angesicht leuchtete, wie die Sonne scheint in ihrer Macht. Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie tot; und er legte seine Hand auf mich und sprach zu mir: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot, und siehe ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle. Schreibe, was du gesehen hast und was ist und was geschehen soll danach. Offenbarung 1,16-19

    Jesus hält die Sterne, die Leiter der Gemeinde, in seiner rechten Hand. Er schützt sie, gibt ihnen Sicherheit, weil mehr als andere der Kritik und manchmal sogar dem Hass ausgesetzt sind. Sie können ihrer Aufgabe nur nachkommen, weil Jesus sie festhält. Die Sterne erhalten ihr Licht von der Sonne Christus. Ohne ihn sind sie nichts. Mit ihm werden sie zu strahlenden „Leuchtkörpern“ in der Dunkelheit der Welt.

    Christus, Sonntag wird Johannes in der Vision gezeigt, hat ein Schwert im Mund. Das Schwert ist Symbol für die Richtergewalt und weist auf das Wort Gottes hin, das „Richter der Gedanken und Sinne des Herzens“ ist (Hebräer 4,12)

    Wird Christus und seinem Wort heute noch die vorhergesehene Funktion eingeräumt? In unserer Zeit hat man hi und da aus einem zweischneidigen Schwert ein Spielzeugschwert aus Plastik gemacht. Christus ist aufgrund seichter Wortverkündigung zu jemandem geworden, der niemanden mehr durcheinander bringt.

    Bei Johannes war das anders. Als er Christus in der Vision sah, fiel er wie tot zu Boden. Nach diesem Erlebnis ging an Johannes der Auftrag: „Schreibe, was du gesehen hast ...“

    Jeder, der das notwendige Erschrecken durchlitten hat und dem danach Gnade widerfahren ist, erhält einen Auftrag. Schreiben, reden, singen von den dem was wir durch Christus erfahren haben! Nichts hat die Welt nötiger als die richtige Sichtweise über Christus. Nichts haben wir nötiger als die wahrhafte, großartige Begegnung mit Jesus Christus, unserem Retter und Erlöser.

    Josef Butscher



    Re: November 2008

    Nachtperle - 03.11.2008, 20:14


    3.November 2008

    Jesus aber sprach zu ihnen: „ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird niemals mehr dürsten.“ Johannes 6, 35

    Ich mag die Geschichte von den zwei Mönchen, die auszogen, das Ende der Welt zu finden, weil sie gehört hatten, dass sich dort eine Tür befände, hinter der der Himmel beginnt. Nachdem sie die ganze Welt umrundet und zahllose Abenteuer und Entbehrungen durchstanden hatten, stehen sie plötzlich vor einer Tür mitten in der Wildnis und wissen: Das ist das Ende der Welt. Sie öffnen die Tür und schreiten hindurch – und befinden sie genau dort wieder, wo sie vor langer zeit losgezogen waren.

    Wenn ich die Menschen heute anschaue, durch die TV-Kanäle zappe oder Magazine durchblättere, muss ich oft an diese Mönche denken, auch bei folgendem Ereignis:Vor Jahren wurde eine Bäckerei in Nashville berühmt, weil eines der Brötchen angeblich wie das Gesicht von Mutter Theresa aussah. Gleich wurde es als „Wunderbrötchen“ vermarktet und hunderte von Schaulustigen kamen, um das Brötchen zu sehen.

    Da dachte ich immer, die Menschen heute seien areligiös, aber wenn ich mich umschaue, entdecke ich „Wunderbrötchengucker“! Die Menschen – gebildet, wirtschaftsgläubig, kritisch, aufgeklärt – sind offensichtlich auf der Suche wie die beiden Mönche. Sie lesen jedes Horoskop, kaufen sich Glücksbringer, pilgern zu heiligen Stätten und sind fasziniert von Mysteriösen und Unerklärlichen. Sie investieren viel Zeit und Geld und ich hoffe, sie kommen eines Tages an die Tür, die ihnen zeigt, wo der Himmel wirklich beginnt. Genau da, wo sie sind. Ist das nicht eine Ironie?

    Wenn sie nur begreifen würden, dass das wahre „Brot des Lebens“ Ganz umsonst dazu haben ist, wo sie gerade sind! Dass man nicht dahin pilgern muss, keine Zauberformeln aufsagen, nicht auf Sternenkonstellationen zu warten braucht, sondern Gott hier und jetzt begegnen kann – in Jesus Christus.

    Jesus kam, damit die Menschen Gott treffen, wo sie sind: in ihren Häusern, bei ihrer Arbeit, in ihren Familien, auf dem Wochenendeausflug, in der Gemeinde, im Gottesdienst. Das sind die Orte, an denen wir nach Gott Ausschau halten sollten. Wir werden ihn ganz bestimmt finden!

    Dennist Meier



    Re: November 2008

    Nachtperle - 04.11.2008, 14:20


    4.November 2008

    Denn nur noch eine Weile, Sonntag wird kommen, der da kommen soll, und wird nicht lange ausbleiben. Hebräer 10,37

    Manchmal frage ich mich, woher die ersten Christen die Kraft nahmen, trotz Anfeindung und Verfolgung, Not und Leid freudig ihren Glauben zu bezeugen und in der Nachfolge Jesu zu bleiben. Der heutige Andachtstext gibt darauf die Antwort: Es war die Hoffnung auf die bevorstehende Wiederkunft Christi. Sie vertrauten darauf, dass sich erfüllen würde, was der auferstandene Herr zugesagt hatte: „Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid wo ich bin.“ (Johannes 14,3)

    Doch dann erfüllten sich ihre Erwartungen nicht Sonntag, wie sie es gedacht hatten. Es muss für die Christen der „Urgemeinde“ eine schwer zu verkraftende Erfahrung gewesen sein, als Johannes, der letzte noch lebende Jünger, in hohem Alter Starb, Jesu Wiederkunft jedoch ausblieb. Inzwischen sind fast 2000 Jahre vergangen und die Verheißung hat sich immer noch nicht erfüllt. Das ist nicht spurlos an den Gläubigen vorübergegangen. In den Apostelbriefen des neuen Testaments lässt sich an vielen Stellen eine deutliche Naherwartung erkennen. Andererseits wies Jesus selbst im Gleichnis von den zehn Jungfrauen darauf hin: „Als nun der Bräutigam lange ausblieb, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein.“ (Matthäus 25,5)

    Sonntag war es denn auch in der Geschichte der Christenheit. Das gespannte Warten auf Jesu kommen konnte nicht durchgehalten werden und ging teilweise ganz verloren. Jahrhundertelang war die Wiederkunftshoffnung kein Thema mehr. Man fand sich damit ab, dass sich die Apostel getäuscht haben mussten. Der Artikel „ ... Er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters, von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten“ ist zwar bis heute Bestandteil des Christlichen Glaubensbekenntnisses, hat aber für das Leben vieler Christen kaum noch eine aktuelle Bedeutung. Andererseits gab es im Laufe der Kirchengeschichte immer Gruppierungen, die in schwärmerischer Naherwartung lebten – bis hin zu Festlegen von Terminen für Jesu Wiederkunft. Beides ist fraglich und führt zur Enttäuschung oder Resignation.

    Deshalb halte ich mich an die Verheißung Jesu, dass er wiederkommen wird; wann das geschieht, will ich getrost ihm überlassen. Aber die Hoffnung auf sein Kommen hilft mir, als bekennender Christ zu leben.

    Gerhard Mellert



    Re: November 2008

    Nachtperle - 05.11.2008, 07:54


    5.November 2008

    Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt; ... Von dem Tage an war es für sie beschlossen, dass sie ihn töteten.Johannes 11, 25+53

    Zugegeben, es lagen wohl einige Tage dazwischen. Trotzdem handelt es sich keineswegs um eine willkürliche Textkombination, die Geschichte, um die es ging, begann nicht erst im Hohen Rat, sondern schon vor dem Grab des Lazarus. Jesus rief seinen Freund ins Leben zurück, und „von dem Tage an war es für sie [nämlich seine Feinde] beschlossen, dass sie ihn töteten“. Der Fürst des Lebens wurde vom Todeskandidaten, weil er der Fürst des Lebens war. Irgendwie klingt das vollkommen absurd, und gedanklich nachvollziehen kann ich das nie. Aber ich stelle mir ernsthaft die Frage, was in Menschen vorgehen muss, die zu solchen Schlussfolgerungen fähig sind. Und eigentlich hat uns Jesus selbst ja erst die allerletzte Phase der Endzeit angekündigt, „dass, wer euch tötet, meinen wird, er tue Gott einen Dienst damit“ (Johannes 16,2). Sollte es etwa denkbar sein, dass es schon heute Menschen gibt, die sich gedanklich in diese Richtung bewegen?

    Unwillkürlich denke ich an den einen oder anderen ehemaligen Teilnehmer des Bibelfernkurses, der mir sinngemäß oder auch wortwörtlich schrieb: „Sie verbreiten eine schreckliche Irrlehre. Deshalb möchte ich mit ihnen nichts mehr zu tun haben!“ Nein, sie haben mir nicht den tot gewünscht, aber zwischen den Zeilen war ihr Zorn zu spüren – ihr Zorn auf den Fürsten des Lebens, denn Auslöser ihrer heftigen Reaktion war in den allermeisten Fällen nicht die Frage um Sabbat oder Sonntag, sondern die klare biblische Lehre bzgl. Tod, Auferstehung und Unsterblichkeit. Und wenn mir daraufhin die Teilnehmerin schrieb: „Ich lehne diese biblische Lehre ab und bleibe lieber bei meiner Ansicht vom ewigen Höllenfeuer“ dann spürte ich, dass hier jedes weitere Argument sinnlos war. Es tat weh, akzeptieren zu müssen, dass sich hier jemand eindeutig gegen das Evangelium entschieden hatte.

    Kein Zweifel, Jesus Christus hat Tot und Teufel besiegt. Wahrscheinlich gibt der böse gerade deshalb nicht auf, sondern nutzt jede Gelegenheit, Menschen gerade im Blick auf die entscheidenden Wahrheiten des Wortes Gottes nachhaltig zu verwirren.

    Am liebsten würde er das auch bei dir und mir erreichen, aber er hat keine Chance, solange wir die Hand Jesu festhalten. Sein Wort kann uns auch den Weg durch den heutigen Tag erhellen.

    Friedhelm Klingeberg



    Re: November 2008

    Nachtperle - 06.11.2008, 12:58


    6.November 2008

    Auf einen Freund kannst du dich immer verlassen; wenn es dir schlecht geht, ist er für dich wie ein Bruder. Sprüche 17,17 (Hoffnung für alle)

    In dem Kinofilm „Verschollen“ findet sich Chuck Nolan, hervorragend dargestellt von Tom Hanks, nach einem Flugzeugabsturz als einzigen Überlebender auf einer einsamen Insel wieder. Die Taschenuhr, die seine Frau Kelly ihm zu Weihnachten geschenkt hat und die er auf einen Fels stellt, enthält ihr Bild – Symbol der Erinnerung und Zuneigung. Einen zerbeulten Volleyball, auf den er ein Gesicht malt, und ihm ein paar Haare verpasst, nennt er „Wilson“ - er ist sein einziger „Gesprächspartner“ in der Einsamkeit.

    Bisher war Nolan ein sogenannter „Workaholic“, jemand, der nur seine Arbeit kennt. Nun hat er plötzlich alle Zeit der Welt, um nachzudenken und sein Leben neu zu ordnen. Dabei schildert er „Wilson“ seine Pläne und lässt seinen Gefühlen freien Lauf. Er redet offen über kleine Freuden und Erfolge, über Angst, Frust und Verzweiflung. „Wilson“ hört einfach nur zu.

    Auch Paulus war nicht allein unterwegs. Er wählte Silas als seinen Reisebegleiter (Apostelgeschichte 15,40a) und verbrachte ihm sogar einige Zeit im Gefängnis. Wie oft mag ihn wohl Silas nach einer Predigt getröstet haben, als die Juden in Korinth sich gegen das Evangelium entschieden. Wie oft war Paulus und Aquilla und konnte offen und ehrlich über seinen Frust sprechen? Wie oft beteten sie gemeinsam, dass Gott ihnen die Türen und Herzen der Menschen öffnen möge?

    Auch ich brauche Menschen an meiner Seite, die mir helfen, vor denen ich ehrlich Enttäuschung und Verletzungen aussprechen kann. Wo ich meine Worte nicht sortieren muss, sondern mich auch mal aufregen oder hängen lassen darf. Die nicht gleich abblocken, sondern erst einmal zuhören. Ich bin froh und dankbar, solche Freunde zu haben, die mit mir und für mich und meine Ängste beten, Sie fangen mich auf, wenn ich falle. Sie helfen mir, den Blick wieder nach oben zu richten und nicht aufzugeben. Solch eine Gemeinschaft ist eine gewaltige Kraftquelle und ein Schutzwall gegen Resignation. Wie gut, dass es immer wieder solche Freunde gibt!

    Doch auch ich möchte ein guter Freund sein und werden. Erfüllt von der Liebe Gottes und seinem Auftrag möchte ich für alle da sein, jeden Tag neu!

    Albrecht Höschele



    Re: November 2008

    Nachtperle - 09.11.2008, 16:05


    7.November 2008

    Wenn später eure Kinder fragen, was diese Steine bedeuten, dann erzählt ihnen, wie das Volk Israel den Jordan trockenen Fußes überquert hat. Josua 4,21.22 (Gute Nachricht Bibel)

    Ganz ausführlich wird in den vorhergehenden Versen erzählt, wie zwölf große Steine zu einem Denkmal zusammengetragen wurden. Die Kinder sollten später wissen, was sich hier ereignet hat. An vielen Stellen ruft uns die Bibel zum Weitergeben von religiösen Werten an die nächste Generation auf. Damals war es noch möglich, mit einem Haufen Steine die Neugier der Kinder zu wecken. Heute ist diese Aufgabe schwieriger, weil unsere Aufmerksamkeit von Sonntag vielen bunten Bildern, von gewaltigen musikalischen Inszenierungen bewusst auf das Sichtbare und Konsumierbare gelenkt wird. Wie können wir die wichtigeren Dinge wieder ins Blickfeld der Jugendlichen und Kinder rücken?

    Eine sehr gute Arbeit wird in unseren Gemeinden bereits geleistet. Helferinnen und Helfer für die Kinderbibelschule werden besonders ausgebildet, um schon den Kleinsten kindgerecht von Gottes wunderbaren Taten zu erzählen. Für die Pfadfinder und Jugendlichen gibt es viele attraktive Angebote. Wertvolle Literatur für jede Altersgruppe steht heute zur Verfügung, darüber hinaus Bilder, DVDs und Internetangebote. Vor allem sollten unsere Kinder regelmäßig und alle Eltern sollten sie dazu immer wieder ermutigen.

    Wenn Eltern selbst sehr viel lesen und ihren Kindern vorlesen, haben diese eine bessere Chance, sich die Gewohnheit des Lebens und damit auch des Bibelstudiums an zu eignen. Dabei müssen wir zugeben, dass auch wir Erwachsenen anfällig sind für eine gewisse Bildungmüdigkeit, in der selbst das Umblättern in einem Buch zu viel Bewegung in das bequeme Herumsitzen bringen könnte.

    Doch bei allem geht es nicht nur um unsere Kinder. Wir selbst fühlen uns angesprochen, wenn die großen taten Gottes erzählt werden: in der Bibel, in der Gemeinde und beim eigenen Lesen. Dann spüren wir etwas vom Wirken Gottes in der Geschichte, vom Wehen der göttlichen Kraft, die immer wieder neue Anfänge in müde gewordene Kirchen brachte.

    Ronald Strasdowsky



    Re: November 2008

    Nachtperle - 09.11.2008, 16:08


    8.November 2008

    Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob. Römer 15,7

    Wir begegnen immer wieder Menschen, die uns aufregen. Der Musikgeschmack meiner Tochter „geht mir auf den Geist“ und das Phlegma meines Bruders bringt mich „auf die Palme“. Am Arbeitsplatz begegne ich „schwierigen“ Zeitgenossen. Der eine weiß stets alles besser, der andere macht sich Liebkind beim Chef. Schließlich wäre noch die Frau aus der Nachbarschaft zu nennen. Ihre Neugier ist nicht nur lästig, sondern nervt bis zur Schmerzgrenze.

    Wie kann ich unter diesen Umständen dem Rat des Paulus folgen: „Nehmet einander an“? Ich gebe zu, dass ich mich oft schwertue dieser Aufforderung nachzukommen. Sehr geholfen hat mir allerdings die Erkenntnis, dass auch ich Ecken und Kanten habe, an denen sich andere stoßen. Seitdem ich das wahrnehme, kann ich nachsichtiger mit den Fehlern anderer umgehen. „Schwierige“ Menschen können ja auch eine Chance sein, mein Verhalten zu verändern.

    Unsere Tochter lebte während ihrer Ausbildung in einer kleinen möblierten Wohnung. Die Vermieterin nahm sich in ihrer Abwesenheit in die Freiheit, Kontrollgänge, um festzustellen, ob der Abwasch erledigt war und das Bett gemacht. Es gab Tage, da kochte unsere Tochter. Später gestand sie uns gegenüber ein, in Sachen Ordnung einiges dazugelernt zu haben.

    Als ich vor vielen Jahren einem älteren Christen mein Leid über einen „unmöglichen“ Bruder klagte, rief er mir: „Bete für ihn“. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich vor allem darauf bedacht, Argumente zu sammeln, um ihm einmal richtig die Meinung zu sagen. Inzwischen weiß ich, dass es wesentlich leichter fällt, „schwierige“ Menschen anzunehmen, wenn ich für sie bete. Dadurch wird mir Kraft von Gott geschenkt, auch sie zu akzeptieren. Ich habe mich von der Illusion verabschieden, sie ändern zu können. Ich will sie annehmen, wie sie sind und nicht, wie ich sie mir wünsche. Sonntag jedenfalls hat es Jesus gemacht. Selbst zu seinem engsten Vertrauenskreis zählten Männer mit auffallenden charakteristischen Defiziten. Jesus nahm sie mit Geduld und Liebe an. Diese Tugenden fallen keinem einfach Sonntag zu. Deshalb hat uns Gott den Heiligen Geist geschenkt, damit unsere Gesinnung dem Wesen Jesu ähnlicher wird. Nur Sonntag wird es gelingen, einander „trotz allem“ anzunehmen.

    Wilfried Krause



    Re: November 2008

    Nachtperle - 09.11.2008, 16:09


    9.November 2008

    Ich bin der HERR dein Gott! Ich habe dich aus Ägypten herausgeführt, ich habe dich aus der Sklaverei befreit. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben. 2.Mose 20,2-3 (Gute Nachricht Bibel)

    Der erste Satz der Gebote lautet in der exakten Übersetzung des hebräischen Textes: „Ich bin Jahwe, dein Gott.“ Jahwe heißt „Ich bin, der ich bin“ im Sinne von „Ich bin die Wirklichkeit, auf die ihr euch verlassen könnt“. Am Sinai hat sich der unsichtbare und unverfügbare Gott als Herr Israels und als Herr der Welt offenbart. Der Anspruch „Ich bin dein Herr“ wirft Licht auf unser ganzes Leben.

    Mensch sein heißt, sich entscheiden zu müssen, in ein weites Feld von Beziehungen und Abhängigkeiten gestellt zu sein. Wir sind nicht nur ein Stück Natur, nicht nur instinktgeleitet, sondern leben in ständiger Auseinandersetzung mit dem inneren Ich, mit unserer Umwelt und mit dem, was auf uns zukommt. Unsere Existenz ist der Anspruch des biblischen Gottes und zugleich dem der irdischen Herren und Mächte ausgesetzt. Unser Leben ist umstellt von vielerlei Herren und Herrschaftsansprüchen. Da gibt es Menschen, die uns beanspruchen: Eltern, verwandte, Partner, Lehrer, Arbeitgeber, Wirtschaftspartner, Leute, die Zeitungen machen oder Rundfunk- und Fernsehsendungen produzieren und die öffentliche Meinung beeinflussen. Nicht zu vergessen unsichtbare Kräfte, die nach uns greifen: dämonische Mächte, Triebe, Gebundenheiten – seien es Sorge, Liebe, Neid, Habgier, Stolz, Eigensinn oder Selbstherrlichkeit.

    Was ist der Mensch? Ist er nur ein Spielzeug der Mächte, ein Sklave des Schicksals? Die Bibel lässt uns wissen, dass alle Mächte, Herrschaften und Gewalten keine letzte Gewalt über uns haben, weil Gott gesagt hat: „Ich bin der Herr, dein Gott!“ Und er ist keiner von den Herren, die Freiheit versprechen und Knechtschaft bescheren! Gott sei Dank!

    Günther Hampel



    Re: November 2008

    Nachtperle - 11.11.2008, 14:38


    10.November 2008

    Aus diesem Grund erinnere ich dich daran, dass du erweckest die Gabe Gottes, die in dir ist durch die Auferlegung meiner Hände. Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. 2.Timotheus 1,6.7

    Diese Aufforderung richtete Paulus an seinen jungen Freund Timotheus. Timotheus fühlte sich mut- und kraftlos. Er sah die riesengroße Aufgabe, aber was konnte er schon ausrichten? Paulus war unterwegs gewesen. Er hatte gelehrt, getauft und Gemeinden gegründet, aber jetzt saß der Apostel in Rom im Gefängnis. Er konnte nur noch schreiben und er schrieb dem verzagten Timotheus: „In dir lebt ein Geist der Furcht, aber der ist nicht von Gott, Gott hat uns nicht den Geist der Furcht gegeben, sondern der Kraft. Erwecke die Gabe, die in dir ist!“

    Auch wir kennen mut- und kraftlose Zeiten, dann erscheint uns alles Sonntag unüberwindlich groß und wir fühlen uns den Aufgeben gegenüber Sonntag hilflos klein. Die Resignation schnürt uns die Luft ab und am liebsten möchten wir alles hinwerfen und aufgeben. Aber gerade in eine solche Stimmung hinein ruft Paulus: „Gott hat uns nicht den Geist der Furcht gegeben, sondern der Kraft!“

    Wenn ich bei großen christlichen Konferenzen inmitten von 1000 Gläubigen sitze, wenn ein guter Redner Gottes Wort Sonntag kraftvoll und begeisternd verkündigt, wenn Sänger und Musiker das Lob Gottes erklingen lassen, dann spüre ich etwas von der erhebenden Gotteskraft. Doch solche Höhepunkte sind selten. Die Niederungen des Alltags sind viel zahlreicher und wenn wir „unten“ sind, dann vergessen wir leicht, dass seine Kraft gerade in den Schwachen mächtig sein will.

    „Erwecke die Gabe, die in dir ist!“ Du musst nicht nur um deine zukünftige Erweckung beten, du solltest Gegebenes erwecken. Andere übersetzen: „Lass Gottes Gabe voll in dir wirksam werden.“ (Hoffnung für alle) „Das Feuer ist da lass es brennen!“ (Zink)

    Aber wie kann das geschehen? Was können wir dazu beitragen? Wie kann ich die mir gegebene Gotteskraft entfalten? Wenn wir Sonntag zu fragen beginnen, hat die Erweckung in mir bereits begonnen. Wenn die mir gegebene Gabe auch klein sollte, ich möchte sie nicht vergraben, nicht unbemerkt einschlafen lassen. Ich will und kann sie durch Hingabe, in Hören auf Gott und Reden mit ihm erwecken. Sie wird aus den „Niederungen“ wieder hinauf in noch nie erlebte Höhen führen.

    Lothar Reiche



    Re: November 2008

    Nachtperle - 11.11.2008, 14:40


    11.November 2008

    Bringt aber die Zehnten in voller Höhe in mein Vorratshaus, auf das in meinem Haus Speise sei, und prüft mich hiermit, spricht der HERR Zebaoth, ob ich euch dann nicht des Himmels Fenster auftun werde und Segen herabschütten die Fülle. Maleachi 3,10

    „Gottesbeweise“ sind schon in den Augen gläubiger Menschen eine schöne Sache, kommen wir doch immer wieder zu dem Ergebnis, dass es Gott wirklich gibt. Das Problem ist nur: Es handelt sich bei derartigen Gedankengängen oder Schlussfolgerungen keinesfalls um Beweise. Gottes Existenz lässt sich nicht beweisen, sie lässt sich nur erfahren.

    In unserem Andachtstext spricht Gott davon, dass er am wirtschaftlichen Erfolg unseres Lebens mit zehn Prozent beteiligt sein möchte. Er bringt sich mit Segen, Fürsorge und sonstiger tatkräftiger Hilfe ein und erwartet von mir als Dank und Ausdruck meiner Treu den zehnten Teil meines Einkommens. Wer einen Vergleich anstellen will, stellt sehr schnell fest, dass Gott damit genügsam ist, andere verlangen wesentlich mehr.

    Als Theologiestudent habe ich es mit unserem Andachtstext sehr genau genommen. Ich haben Gott, wie er es im Text ausnahmsweise anbietet, auf die Probe gestellt, und für einige Monate keinen Zehnten gegeben. In der Rücksicht kann ich meine Erfahrung Sonntag zusammenfassen: Es war immer noch sehr viel Monat vorhanden, wenn das monatliche Einkommen schon längst aufgebraucht war. Dann habe ich wieder angefangen, den Zehnten zu geben, und auf das große Einnahmewunder gewartet. Doch das kam nicht, mein Umsatz als Studenten-Buchevangelist blieb auf konstant niedrigem Niveau.

    Stattdessen geschah etwas anderes: Aus unerklärlichen Gründen reichte mein monatliches Einkommen immer bis zum Monatsende. Ich konnte zwar keine Reichtümer ansammeln, kam aber mit meinem Geld sehr viel besser aus als vorher. Seit jener zeit bin ich davon überzeugt, dass ich es mir nicht leisten kann, auf die Zehntenzahlung zu verzichten. Es ist fester Bestandteil meiner Beziehung zu Gott, nicht aus Zwang, nicht als Opfer, sondern als Ausdruck dafür, dass es zu meinem Leben gehört, und als Dank dafür, was er an mir und für mich tut.

    Beziehungen leben davon, dass beide Seiten sich aufeinander verlassen können. Wer davon beim Zehnten (noch) nicht überzeugt ist, kann das Angebot Gottes ja einmal für ein Jahr annehmen: Prüft mich! Erst danach kann man eine gesicherte Entscheidung treffen, ob die Zehntenzahlung eine gute Sache ist oder nicht.

    Heinz-Ewald Gattmann



    Re: November 2008

    Nachtperle - 12.11.2008, 15:01


    12.November 2008

    Denn unser Wissen ist Stückwerk und unser prophetisches Reden ist Stückwerk. Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die liebe ist die größte unter ihnen. 1.Korinther 13,9.13

    Dass unser medizinisches, psychologisches oder auch technisches Wissen, Sonntag imposant es auch sein mag, immer lückenhaft bleibt und vieles nur Vermutung ist, daran zweifelt niemand. Doch Paulus spricht hier von der Theologie: unsere Erkenntnis der göttlichen Dinge, der Glaubensdinge ist zwar reich und ein Geschenk, aber im Verhältnis zur dahinter stehenden Realität nur ein Schattenwurf, also ganz unvollkommen.

    Stehen wir demnach auch im Glauben auf schwankendem, unsicheren Boden? Gibt es nichts, worauf wir uns wirklich verlassen können? Durch alle Wandlungen und Berechnungen bleibt ein starker, sicherer Fels: Glaube, Hoffnung, Liebe, Glaube – das ist das Gottvertrauen, was immer geschieht. Hoffnung – ist die Gewissheit des kommenden Gottesreiches. Entscheidend ist die Liebe – mit ihr hat mich Gott an sein Herz gezogen. „Nun aber bleiben“ - was für eine Kraft strömt aus diesen wenigen Worten! Unverkennbar, dass Paulus hier auch ein Art „Rangordnung“ von Glaubensgrundlagen aufstellt. Wir sind durchaus aufgefordert, in der Gemeinde unsere eigene Sichtweise zu vertreten. Wie trostlos und eintönig wäre eine vollkommen einheitliche Glaubenswelt. „... aber die Liebe ist die größte unter ihnen“, weil sie uns davon befreit, den Halt in uns selbst suchen zu müssen. „Deshalb“, sagte Martin Luther, „ist unsere Theologie gewiss, weil sie uns außerhalb unserer selbst setzt.“

    Wir werden im Glauben, solange wir leben, immer wieder an unsere Grenzen kommen, zweifeln, hinterfragen und hinfallen, im schlimmsten Fall auch eine zeit lang liegenbleiben. Wichtig ist, dass wir trotz allem „Stückwerk“ immer wieder aufstehen, um das Kreuz Jesu zu ergreifen, das vor uns steht, uns daran hochziehen, um in seinem Schutz getröstet und gestärkt weitergehen zu können.

    Dieter Leutbert



    Re: November 2008

    Nachtperle - 29.11.2008, 20:59


    13. November 2008

    Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen, beständigen Geist. Psalm 51,12

    Hast du in deinem Leben schon einmal das innige Verlangen gespürt, ein besserer Mensch zu werden und von Gott ein reines Herz zu bekommen? In dem israelischen König David haben wir ein einzigartiges Beispiel, das uns zeigt, wie Gott mit uns Sündern umgeht. (2. Samuel 12,13)

    Als er auf dem Höhepunkt seines Lebens und Königtums stand, beging David eine furchtbare Sünde: Er schickte einen Mann buchstäblich in den Tod, um dessen Frau für sich zu bekommen. Nathan, sein weiser Berater und Prophet, wurde von Gott beauftragt, ihm das Todesurteil für seine Sünde mitzuteilen. Als Nathan mit dem König sprach, kleidete er Davids Sünde geschickt in die Handlung eines reichen Mannes, der seinem armen Nachbarn das einzige Schäflein nahm, um seinen Gast zu bewirten.

    David war über diese Tat Sonntag erbost, dass er mit ausgestrecktem Zeigefinger das Todesurteil über diesen ungerechten Mann sprach. Nun hielt ihm Nathan den Spiegel vor und sprach: „Du, bist der Mann, du hast dir selbst dein Urteil gesprochen!“ Bei diesen Worten gingen dem König die Augen auf. Er war zutiefst entsetzt über sein eigenes sündhaftes handeln. Plötzlich würde ihm die Ungeheuerlichkeit seiner eigenen Tat bewusst.

    Schuldbeladen, beschämt und einsichtig beugte sich der König reumütig vor Gott. Erschüttert bekannte er: „Ich habe gegen den Herrn gesündigt, ich bin schuldig!“ Gott vergab David diese Sünde, er durfte am Leben bleiben, aber die familiären und politischen Folgen in seinem Königreich musste er bitter bis an sein Lebensende tragen. Er ließ sich zurechtweisen, hielt sich vertrauensvoll an Gott und bat ihn um ein reines Herz. (Psalm 51,4)

    Es liegt in unserer sündhaften Natur, dass wir auch lieber auf die Schuld des Nächsten herabschauen als die eigene Schuld zuzugeben. Dadurch sind schnell alle abgelenkt und wir sind kurzfristig aus der Verantwortung. Doch Gott können wir nicht täuschen, er kennt unsere Schwachstellen und unsere tiefsten Beweggründe. Wohl dem, dem dies bewusst wird. Das erfordert Mut und Ehrlichkeit, doch es schenkt uns auch ein Gefühl der Befreiung und Entlastung.

    Wenn wir auf Gott vertrauen, unsere Schuld bekennen, uns von ihm führen lassen und zu ihm umkehren, dann vergibt und reinigt er auch unsere Herzen.

    Adam Schiller



    Re: November 2008

    Nachtperle - 29.11.2008, 21:00


    14. November 2008

    Er hat uns selig gemacht und berufen mit einem heiligen Ruf, nicht nach unseren Werken, sondern nach seinem Ratschluss und nach der Gnade, die uns gegeben ist in Christus Jesus vor der zeit der Welt. 2.Timotheus 1,9

    Es war gegen Ende 1944. Die Front rückte näher. Wir hatten keine Schule mehr, denn in unserer Stadt waren alle Schulen und Säle mit Flüchtlingen gefüllt. Ich war damals knapp 14 und meldete mich freiwillig als Helfer auf unserm Bahnhof, wo die überfüllten Züge ankamen und abfuhren. Wenn man in einen der großen fensterlosen Kinosäle kam, wo die Menschen kampierten, konnte einem von der schlechten Luft übel werden. Einmal sprach mich eine Frau an, die es nicht mehr aushielt. Ich konnte sie in eine benachbarte Schule führen, wo ein Strohlager frei wurde. Sie war überglücklich. Viel der Flüchtlinge waren von der Erinnerung an das Erlebte in völlige Stumpfheit versunken. Doch wehe dem, der hier blieb! Kurze Zeit später wurde die Stadt dem Erdboden gleichgemacht und alle kamen um. Irgendwann fuhr der letzte Zug, mit dem man der Gefahr entgehen konnte.

    Mir ist dies Erfahrung zu einem Gleichnis für unser Leben geworden. Gott ruft uns aus einer dem Untergang geweihten Welt. Mit dem „heiligen Ruf“ hat er uns berufen. Dieser Ruf ist heilig, weil er von dem heiligen Gott kommt. Er ist heilig, weil er wahr und unantastbar ist. Er ist heilig, weil er nicht überhört werden und leichtgenommen werden darf. Gottes Ratschluss und Gnade stehen hinter diesem Ruf, nicht unsere Verdienste.

    Was bedeutet uns dieser Ruf? Sind wir in Stumpfheit versunken und haben uns an die Übel der Welt gewöhnt, sodass Gottes Ruf immer leiser wird? Man kann das schreiende Unrecht in unserer Zeit auch überhören, wenn man meint: Hauptsache ich habe meine Ruhe! Man kann sich in seinen Komplexen verkrampfen und meinen, es gäbe keinen Ausweg.

    Doch unser Text spricht von einer besseren Erfahrung. „Er hat uns selig gemacht ...“ Das ist Gegenwart, nicht erst Zukunft! In dem Wort „selig“ schwingt beides mit: gerettet und glücklich. Durch das Blut Jesu sind wir gerettet. Wie glücklich können wir sein, dass wir angesichts der Bedrohungen unserer Tage wissen dürfen: Unser Erlöser lebt! Er hat seinen Plan schon „vor der zeit der Welt“ gelegt und wird ihn vollenden. Sein Tag wird kommen, an dem alles neu wird. Wir wollen nicht warten, bis „der letzte Zug“ fährt, sondern uns seinen heiligen Ruf dankbar zu Herzen nehmen.

    Konrad Edel



    Re: November 2008

    Nachtperle - 29.11.2008, 21:01


    15. November 2008

    Im Leben eines Menschen wird es hell, wenn er anfängt dein Wort zu verstehen. Wer bisher gedankenlos durchs Leben ging, der wird jetzt klug. Psalm 119,130 (Hoffnung für alle)

    Wer von uns bringt es schon fertig, gedankenlos durchs Leben zu gehen? In der Schul- und Studienzeit bewegt uns die Frage: Wie werde ich die Prüfungen schaffen? Dann kommen Gedanken, die sich auf den Beruf, vielleicht auf die Familienplanung und schließlich auf die Alterssicherung richten. Spätestens mit dem Älterwerden können dann aus der Rückschau andere Fragen drängender werden: Wo liegt der tiefere Sinn all meiner Arbeit und Mühe? Welchen höheren Zielen habe ich nachgestrebt, oder ging es die ganze Zeit nur um die nackte Existenzsicherung.

    Vor mehreren Jahrzehnten fragte ich eine ältere Dame: „Worin würden Sie in der Rückschau auf ihr Leben den eigentlichen Sinn erkennen?“ Nach kurzem Überleben antwortete sie: „Im ersten Weltkrieg habe ich meinen Mann verloren, bei der Inflation wurden meine Ersparnisse wertlos. Aus dem zweiten Weltkrieg kehrten meine beiden Söhne nicht zurück; die Währungsreform nahm mir alle meine Rücklagen ein zweites Mal weg. Jetzt bin ich alt, krank und allein. Worin sollte ich in all dem noch einen Sinn erkennen?“

    Mich hat damals nicht nur das schwere Schicksal dieser Frau bewegt, sondern die Schlussfolgerung, dass ihr Leben sinnlos gewesen sei. Wie belastend kann ein Leben sein, dem Ziel und Sinn abhanden gekommen sind. Da drängt sich die Frage auf: Wie kann es in meinem Leben hell werden? Wo sind Werte und Antworten, die über den Tag hinausreichen, die tragfähig sind in allen Belastungen und Wechselfällen des Lebens?

    Der Psalmschreiber, dem Gedanken über den Sinn des Lebens sicher nicht fremd waren, verzichtet bewusst auf eine philosophische Betrachtungsweise dieser Fragen. Für ihn ist klar: Im Leben eine Menschen wird es hell, wenn er anfängt, Gottes Wort zu verstehen. Mit der Einsicht, die schon auf den ersten Seiten der Bibel gewonnen werden kann, beginnt doch alles: Ich bin nicht das Produkt eines Zufalls, sondern von Gott gewollt, nach seinem Bilde geschaffen. Er hat mich in dieses Leben hineingerufen (Psalm 139,16). Er überlässt mich nicht einem blinden Schicksal, sondern legt mir sein Wort in die Hände, aus dem ich erfahre, dass er mich liebt und einen Plan und ein Ziel für mein Leben hat.

    Danke, lieber Gott, dass du auch in dunklen Tagen mein Leben hell machst, und dass ich dir und deinem Wort auch heute vertrauen darf!

    Johannes Fiedler



    Re: November 2008

    Nachtperle - 29.11.2008, 21:02


    16. November 2008

    Marta sprach zu ihm [Jesus]: „Ich weiß wohl, dass er auferstehen wird – bei seiner Auferweckung am Jüngsten Tage.“ Johannes 11,24

    Da ist nicht die Rede von unsterblicher Seele, die entweder in den Himmel oder in die Hölle kommt. Marta wusste, dass ihr verstorbener Bruder Lazarus am Jüngsten Tage leiblich auferstehen würde. Dann durfte sie die Auferweckung ihres Bruders, der schon vier Jahre im Grabe lag, durch Jesus erleben. Lazarus war nicht inzwischen in den Himmel gekommen, in die Hölle ganz und gar nicht. Jesus rief ihn weder herauf noch herunter, sondern rief in die offene Grabhöhle hinein: „Lazarus komm heraus!“ (Johannes 11,43b) Hätte ihn Jesus aus dem Himmel gerufen, wäre Lazarus davon gewiss nicht begeistert gewesen.

    Unsere Verstorbenen ruhen bis zu Jesu Wiederkunft im Grabe. Wenn Jesus wiederkommt, wird er sich mit gewaltiger Stimme vernehmen lassen und die im Glauben Verstorbenen zum ewigen Leben auferwecken.

    Einer, der Gott besonders nahe gestanden hat, ist der Prophet Daniel. Am Ende seines Lebens wurde ihm gesagt: „Geh hin, bis das Ende kommt, und ruhe, bis du auferstehst zu deinem Erbteil am Jüngsten Tage!“ (Daniel 12,12)

    Die bei der Wiederkunft Jesus noch lebenden Gläubigen werden verwandelt und zugleich mit den Auferstandenen entrückt auf den Wolken in die Luft dem Herrn entgegen; und werden bei dem Herrn sein allezeit (1. Thessalonicher 4,17). Keiner wird dem anderen zuvorkommen. Von den verstorbenen Glaubenszeugen und Märtyrern wird gesagt: „Diese alle haben durch das Wort Gottes Zeugnis empfangen und doch nicht erlangt, was verheißen war, weil Gott etwas besseres für uns vorhergesehen hat; denn sie sollen nicht ohne uns vollendet werden.“ (Hebräer 11,39.40) Dann wird auch Lazarus, den Jesus schon einmal ins irdische Leben zurückrief, endgültig zum ewigen Leben auferweckt werden.

    Mögen wir so überzeugt wie Marta am grabe unserer im festen Glauben entschlafenen Lieben bekunden können: „Ich weiß wohl, dass er oder sie auferstehen wird – bei der Auferstehung am Jüngsten Tage.“

    Siegfried Wixwat



    Re: November 2008

    Nachtperle - 29.11.2008, 21:03


    17. November 2008

    Aber ohne Glauben ist´s unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muss glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn gibt. Hebräer 11,1

    Die Bibel berichtet im 11. Kapitel des Hebräerbriefes von Vorbildern des Glaubens. Sie weißt uns auf Männer und Frauen hin, die mit ihrem Leben und ihren taten veranschaulichen, was Glauben ist. Es sind Menschen, die sich fest auf Gott verließen. Sie lebten in der festen Gewissheit, dass sich erfüllt, was Gott versprochen hat. Sie waren überzeugt, dass auf Gott Verlass ist. Weil sie glaubten und Gott vertrauten, konnte er Großes durch sie tun. Sie haben durch den Glauben die Anerkennung Gottes gefunden.

    Der Heilige Geist will auch in uns den Glauben wirken, der sich so fest an den Unsichtbaren hält, als sähe man ihn. (Hebräer 11,27) Dieser Glaube ist und bleibt ein Geschenk, das auf Wachstum angelegt ist. Wer sich gewissenhaft für Gott einsetzt, auch in schwierigen Situationen bei der Stange bleibt, selbst bei Gegenwind treu durchhält, wird im Glauben erstarken.

    Der Apostel Paulus konnte den Christen in Thessalonich bescheinigen: „... denn euer Glaube wächst ständig, ebenso eure Liebe zueinander.“ (2. Tessalonicher 1,3 Hoffnung für alle) Es ist ermutigend und beglückend, Menschen zu erleben, durch deren Tun diese Frucht sichtbar wird. Da gab es eine Frau, die 43 Jahre lang an der Seite ihres alkoholkranken Mannes ausgehalten und gelitten hat. Sie wollte oft davon laufen, aber sie blieb. Nicht aus Anständigkeit, auch nicht nur aus Respekt vor dem seinerzeit vor dem Traualtar gegebenen Ja-Wort. Nein, die Frau glaubte einfach an Gottes Führung. Sie war fest überzeugt, dass der Herr ihr nahe war und dass auch ihr Mann von Gott geliebt wurde.

    In der Steiermark befindet sich in einer Bergkapelle ein Votivbild. Es zeigt ein Bauernehepaar mit erhobenen Händen vor einem niedergebrannten Gehöft. Darunter stehen die Worte: „Wir sind sieben Stunden gewandert, um den Segen eines neu geweihten Priesters zu empfangen. Als wir heimkamen, war unser Haus niedergebrannt. Dabei sind auch unsere fünf Kinder unter den brennenden Balken ums Leben gekommen. Wir stiften diese Opfertafel Gott zum Dank, dass wir in dieser Heimsuchung nicht kleingläubig geworden sind.“ Was für ein Bekenntnis!

    Beten wir jeden Tag zu Gott, dass er uns einen starken, unerschütterlichen Glauben schenken möge, der uns auch durch die Sturmzeiten des Lebens hindurchträgt und uns Wachsen und Reifen lässt.

    Helmut Mayer



    Re: November 2008

    Nachtperle - 29.11.2008, 21:04


    18. November 2008

    Ein Lied Davids. Der HERR ist mein Hirt; darum leide ich keine Not. Er bringt mich auf saftige Weiden, lässt mich ruhen am frischen Wasser und gibt mir neue Kraft. Psalm 23,1-3a (Gute Nachricht Bibel)

    „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln“, so steht beginnt der 23. Psalm in der Übersetzung Martin Luthers. In über 2400 Sprachen ist die Bibel bislang übersetzt worden. Die Buchstaben haben nur die Menschen aufgeschrieben. Aber hinter diesen Buchstaben gibt sich Gott zu erkennen, auch hinter den modernen Worten.

    Vielen Menschen stellt sich vielleicht die Frage, ob man sich angesichts der sprachlichen Unbeständigkeiten überhaupt noch auf die Bibel verlassen kann. Gibt es denn selbst im Glauben nichts Bleibendes? Eines ist klar: Der Wortlaut ist nicht das Entscheidende, Gottes Liebe aber ist über alle Zeiten hinweg dieselbe. Menschen müssen diese Liebe für sich, für ihre zeit und ihre Sprache immer neu entschlüsseln. In diesem Sinn ist keine der Bibelübersetzungen falsch. Sie helfen auf ihre Weise, Gottes Botschaft hinter alter Formulierung neu zu erkennen.

    An dieser Stelle unterscheidet sich die Bibel grundsätzlich vom Koran, in dem Wort für Wort feststeht. Und zwar in Hocharabisch, Zwar verstehen die Muslime in Indonesien, in der Türkei und in Pakistan den Originaltext nicht, trotzdem verwenden ihn die Imame (Vorbeter) in ihren Gebeten, In der Moschee ist es so, wie es bei den Christen im Mittelalter auch der Fall war, als die Bibel nur auf lateinisch vorgetragen wurde. Seit die Bibel übersetzt wurde, steht sie mitten im Getümmel der Übersetzungen, der Interpretationen und der Missverständnisse.

    Die alten Worte von Martin Luther haben sich im Lauf der Jahrhunderte mit Kraft und Zuversicht aufgeladen. „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“ Das ist einfach Urgestein des Glaubens. Und so wird – unbestreitbar - auch noch weiterhin an unzähligen Krankenbetten und in mancher Not gebetet werden. Daneben gibt es die Bibel auf Friesisch, Plattdeutsch, Wienerisch oder Pennsylvania-Deutsch.

    Der Wortlauf der Bibel mag sich ändern, ihre Botschaft aber bleibt, so wie Gottes Liebe bleibt. Und die beste Bibelübersetzung zeigt sich in der Art und Weise, wie wir jeden Tag mit Gott leben.

    Beate Strobel



    Re: November 2008

    Nachtperle - 29.11.2008, 21:05


    19. November 2008

    Passt euch nicht dieser Welt an, sondern ändert euch, indem ihr euch von Gott neu ausrichten lasst. Nur dann könnt ihr beurteilen, was gut und vollkommen ist und was ihm gefällt. Römer 12,2 (Hoffnung für alle)

    Am 19.November 1978, heute vor genau 30 Jahren, nahmen sich im Dschungel von Guyana 900 Mitglieder der Sekte „Tempel des Volkes“ das Leben. Dieser Massenselbstmord war seit Monaten vorbereitet und wurde von Sektenführer Jim Jones über Lautsprecher befohlen. Die meisten Opfer schluckten freiwillig Giftkapseln. Wer sich dem Befehl widersetzte, wurde erschossen. - Ein erschreckendes Beispiel dafür, wohin es auch in religiösen Kreisen führen kann, den Leitern blind zu vertrauen!

    Ob durch die Medien, die Mode oder die Menschen, mit denen wir lernen oder arbeiten: Wir werden täglich beeinflusst. Daher der Aufruf des Paulus: Passt euch dieser dieser Welt und ihren Maßstäben nicht an! Bleibt wachsam! Studiert Gottes Wort und hinterfragt dann alles, was euch verbindlich, unentbehrlich oder Richtungweisend angeboten wird! Lasst euch nicht von den Ideen anstecken, die Menschen entwickeln, für dieses Leben hier alles ist, was sie haben und wofür sie leben.

    Nun scheinen manche der Meinung zu sein, dieses Prüfen und Hinterfragen könne man sich abgewöhnen, sobald man heilige Räume betritt. Wieso? Ist da schon Gottes neue, sündlose Welt? Sind die Menschen, die hier lehren und führen, fehlerfrei und unfehlbar? Auch hier gilt: Gebt nicht den Verstand an der Garderobe ab! Der Maßstab bleibt Gottes Wort und nicht menschliche Auslegungen davon! Darum: Vertraut nicht blind – wer dem Kirchenoberhaupt, noch dem erfahrenen Ältesten, auch nicht dem redebegabten Pastor auf der Kanzel, dem bestsellerverdächtigen Theologen ... oder den Schreibern dieser Andachten.

    „Lasst euch von Gott neu ausrichten“, und das immer wieder, jeden Tag, Nur dadurch, dass wir im Gebet und durch Bibelstudium unsere „Antenne“ bewusst auf den einzig fehlbaren ausrichten, werden wir „sensibilisiert“, seinen Willen besser zu erkennen, Gutgemeintes von Gottgewolltem und fromme Empfehlungen von unumstößlichen Prinzipien zu unterscheiden.

    Was Gott gefällt, dient immer der Entfaltung des Lebens – eines Lebens in Harmonie mit seinem Wort und im Dienst für die Welt.

    Elí Diez-Prida



    Re: November 2008

    Nachtperle - 29.11.2008, 21:07


    20. November 2008

    Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod. 1. Korinther 15,26

    Aus meinem Büro im ersten Stock habe ich die Eingangstür des Seniorenheims im Blick. Häufig sehe ich den Rettungsdienst mit Blaulicht und Martinshorn vorfahren. Und manchmal, wenn auch der Notarzt nicht mehr helfen konnte, biegt der schwarze Wagen des Bestattungsinstituts auf das Gelände ein – gemessenes Tempo und diskret. Wenn eine Beerdigung stattfindet, sehe ich die Angehörigen und Trauergäste aus dem heim kommen, um dem Verstorbenen das letzte Geleit zu geben.

    Manchmal denke ich dann, dass irgendwann die Trauenden selbst es sein werden, um die getrauert wird. Mehr noch, mir wird bewusst, dass auch ich eines Tages ins Grab gelegt werde und andere um mich trauern.

    „Der Tod ist so sicher, wie das Amen in der Kirche“, so weiß es der Volksmund, Ich bin beeindruckt von Theaterstücken, in denen der Tod personifiziert wird, und ab und zu gelingt es – zumindest im Theater -, dem Tod ein Schnippchen zu schlagen.

    Aber im wirklichen Leben lässt sich nicht mit ihm verhandeln und schon gar nicht spaßen. Er schlägt unerbitterlich zu und macht keine Unterschied zwischen Jungen und Alten, Gesunden und Kranken, Reichen und Armen, Gläubigen und Atheisten. Er nimmt keine Rücksicht auf Situationen und Umstände. Pläne, Hoffnungen und Ziele interessieren ihn nicht. Beziehungen zerbrechen, Familien werden auseinandergerissen. Ihm ist es egal, ob die Eltern ihre Kinder verlieren oder die Kinder zu Waisen werden. Der Tod ist ungerecht und erbarmungslos.

    Mich macht das zornig und traurig. Ich kann es nicht fassen und nicht verstehen, dass Menschen einfach aus ihrem Leben gerissen werden. Der Schmerz ist oft grenzenlos, wenn man Menschen verliert, die man geliebt hat oder die einem wichtig gewesen sind. Anderen geht es wahrscheinlich ebenso. Deshalb versuchen auch die meisten Menschen, den Gedanken ans Sterben durch Jugendwahn und Ablenkung zu verdrängen. Aber es nützt nichts, die Augen zu verschließen, der Tod ist und bleibt der Feind des Lebens und des Menschen.

    Doch es gibt Hoffnung: Weil Jesus Christus ihn am Kreuz besiegt hat, ist er nur noch ein Feind auf Zeit. Das Leben in Christus ist stärker als der Tod! Wie wahr das ist, wird sich zeigen, wenn Jesus wiederkommt und unsere Welt zu einer „todfreien Zone“ macht. Wenn das kein Grund zur Freude ist!

    Roland Nickel



    Re: November 2008

    Nachtperle - 29.11.2008, 21:08


    21. November 2008

    Und als das Kind groß war, brachte sie es der Tochter des Pharao, und es ward ihr Sohn und sie nannte ihn Mose; denn sie sprach: Ich habe ihn aus dem Wasser gezogen. 2.Mose 2,10

    Die Geschichte von der wunderbaren Lebensrettung des neugeborenen Mose ist auch in der heutigen Zeit faszinierend. Da entgeht ein neugeborener hebräischer Junge dem Todesbefehl, weil sich seine Tochter des Kindes annimmt. Durch das Geschick von Moses Schwester Mirjam konnte der kleine Mose von seiner eigentlichen Mutter Jochbed gestillt werden und einen großen Teil seiner Kindheit – Ellen G. White vermutet, bis etwa zum zwölften Lebensjahr (vgl. Patriarchen und Propheten, S.222) – bei seiner Herkunftsfamilie leben.

    Man kann davon ausgehen, dass Mose bis zu diesem Zeitpunkt im Sinne seiner Familie erzogen wurde und auch den Glauben an Jahwe als den einzigen Gott kennen lernte und davon geprägt wurde. Am Hof des Pharao erhielt er als ägyptischer Prinz dann die vortrefflichste Ausbildung, die zur damaligen Zeit denkbar war. Beides befähigte ihn später – ergänzt durch seine Lebenserfahrungen in Midian -, sein Volk aus der Sklaverei in die Freiheit zu führen.

    Diese „Mixtur“ aus einer Verwurzelung im Glauben an Gott und einer heidnisch-weltlichen Ausbildung ist offenbar eine gute Voraussetzung, um in dieser Welt erfolgreich für Gott zu arbeiten. Mose befindet sich darin in bester biblischer Gesellschaft. Auch Josef, der lange vor Mose als Nicht-Ägypter zum König aufstieg, und Daniel, der Jahrhunderte später in Babylon einer der wichtigsten Beamten am königlichen Hof war, konnten auf diese beiden Pfeiler ihrer Erziehung bauen. Alle drei konnten Großes für Gott und ihr Volk bewirken.

    Vielleicht können uns die Erfahrungen biblischer Gestalten etwas mehr Gelassenheit im Umgang mit weltlicher Bildung schenken. Manches, was in staatlichen Schulen und Universitäten gelehrt wird, widerspricht dem biblischen Weltbild. Und negative Einflüsse durch zweifelhafte Klassen- und Studienkollegen sind nicht zu leugnen. Aber in weltlichen Bildungseinrichtungen wird auch viel Nützliches gelehrt, was wertvolle Dienste leisten kann – ob für die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit oder den Dienst für Gott. Entscheidend bleibt die Verwurzelung in Jesus und dem biblischen Glauben. Wir müssen keine Angst vor weltlicher Bildung haben, denn wir haben gelernt „alles zu prüfen, und das Gute zu behalten“ (1. Thessalonicher 5, 21)

    Thomas Lobitz



    Re: November 2008

    Nachtperle - 29.11.2008, 21:09


    22. November 2008

    Denn Gott, der HERR, ist für uns Sonne und Schutz. Psalm 84,12a (Neues Leben)

    Für die 185 Einwohner der Ortschaft Viganella im norditalienischen Piemont geht jetzt auch im Winter die Sonne auf. Bisher fiel von November bis Februar kein Sonnenschein in das kleine Dorf, da es tief im Ossola-Tal liegt zwischen mächtigen Bergen. Aber dank eines tonnenschweren 5x8 Meter großen und aus 14 beweglichen Einzelflächen bestehenden Spiegels, der oberhalb der Ortschaft an einem Felsen angebracht wurde, werden die seltenen Sonnenstrahlen jetzt computergesteuert auf den Dorfplatz gelenkt – in Viganella scheint wieder die Sonne! Wie wohltuend Sonnenlicht für das Wohlbefinden ist, wird jeder von uns schon festgestellt haben. Ein trüber Novembertag drückt unweigerlich auf das Gemüt. Und wer würde nicht eine sonnendurchflutete Wohnung dunklen oder fensterlosen Räumen vorziehen? Doch Sonnenlicht hebt nicht nur die Stimmung und steigert das Wohlbefinden, es fördert auch körperliche wie seelische Gesundheit, beschleunigt Heilungsprozesse und beugt Krankheiten vor. Während zuviel Sonne schädlich ist, wirkt sich ein Mangel an Sonnenlicht ebenso nachteilig aus. So wird Vitamin D durch natürliche UV-Bestrahlung in der Haut gebildet, fördert den Stoffwechsel, senkt den Blutdruck und hemmt das Wachstum gefährlicher Krebszellen. Deshalb sprechen Wissenschaftler und Ärzte heute sogar vom „schützenden Sonnenlicht“.

    Auch unser Psalmschreiber weiß um diese Beziehung – wenn auch im übertragenen Sinn. Wie das natürliche Sonnenlicht Leben und Gesundheit fördert, so bringt auch Gott Licht in unseren grauen Alltag; er durchflutet alle Räume unseres Gemüts, bringt Heil und Heilung und beugt der Mutlosigkeit und dem Zweifel an seiner Liebe vor.

    Denen, die auf ihn hören, verspricht Gott“ „Für euch aber, die ihr meinen Namen achtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen, und ihre Strahlen werden Heilung bringen. Ihr werdet hinausgehen und vor Freude hüpfen wie Kälber, die auf die Weide gelassen werden.“ (Maleachi 3,20 Neues Leben) Gottes Wort ist wie ein Spiegel, der die hellen Strahlen der Liebe Gottes auch in lichtarme Täler hineinreflektiert und neue Freude und Lebensmut weckt.

    Wer seinen Tag mit Gott beginnt und endet, entrinnt der lähmenden Dunkelheit. Statt uns von seinem Licht fernzuhalten und in der Gottesferne zu leben, dürfen wir uns voll in sein schützendes, lebensförderndes Licht stellen. Denn „Gott, der Herr, ist für uns Sonne und Schutz“.

    Rolf J. Pöhler



    Re: November 2008

    Nachtperle - 29.11.2008, 21:10


    23. November 2008

    Zürnt ihr, so sündigt nicht; lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen und gebt nicht Raum dem Teufel. Epheser 4,26.27 (Hoffnung für alle)

    „Sascha, bitte sähe die Bohnen aus. Rechts neben dem Gartenzaun habe ich ein Beet vorbereitet. Dort steckst du die Bohnen einzeln in die Erde. Lass immer eine Hand Abstand, hörst du?“ Sascha nickte, griff nach dem Stoffbeutel und schlenderte in den Garten. Er bückte sich, bohrte mit dem Zeigefinger ein Loch in die weiche Erde und steckte die erste Bohne hinein. Drüben am Waldrand tobten seine Freunde herum und riefen nach ihm. Er warf ihnen einen sehnsüchtigen Blick zu, dann guckte er in den Stoffbeutel – so viele Bohnen! Kurz entschlossen ging er zur Kompostecke, hob einen Feldstein hoch, schüttete die Bohnen in die Mulde, ließ den Stein darauf fallen und rannte zum Gartentor hinaus.

    Die Mutter wunderte sich, dass er so schnell mit dem Säen fertig war. Und sie wunderte sich noch mehr, als ihr Bohnenbeet bis auf einziges Blättchen völlig leer blieb. Dafür wucherte es unter dem großen Stein saftig grün hervor. Bald wurde der Stein von der Kraft der jungen Bohnenpflanzen hochgehoben und die Mutter entdeckte des Rätsels Lösung.

    Vielleicht lächeln wir über die Naivität des Jungen. Der meinte, er könnte sein Problem einfach vergraben und vergessen, das käme doch nie heraus Aber das ist eine Illusion. Eines Tages wird die Ecke des Teppichs gelüftet und da ist er wieder, der Staub, den wir eilig darruntergekehrt hatten.

    Wir können schwere Erlebnisse und ungelöste Probleme nicht ungestraft aus unserem Bewusstsein verdrängen. Eine Zeit lang mag das gehen, aber dann melden sie sich beharrlich, wollen bearbeitet und verarbeitet werden, als wären es aufgeschobene Pflichten. Wenn wir die Signale unserer Psyche ignorieren, meldet sich stellvertretend der Körper: Magenschmerzen, Herzjagen, verspannte Muskeln.

    Das Evangelium zeigt uns einen Ausweg: Der Tröster, den Jesus als seinen Stellvertreter gesandt hat, will uns helfen, auch chaotische „Kellerräume“ unseres Bewusstseins zu entrümpeln. Muffige Kisten mit unvergebener Schuld müssen geöffnet und entsorgt werden. Alte Krusten des Grolls werden mit seiner Hilfe aufgeweicht und weggewischt. Schimmelsporen der Bitterkeit werden von frischen Wind des Heiligen Geistes fortgeblasen, und wir erleben eine neue Freiheit . Und die Prophylaxe? Gefühle zulassen, Probleme schnell bearbeiten, Konflikte mit den betreffenden Personen ansprechen, sich gegenseitig um Vergebung bitten und auch die Vergebung Gottes annehmen.

    Sylvia Renz



    Re: November 2008

    Nachtperle - 29.11.2008, 21:11


    24. November 2008

    Denn ich weiß, dass der HERR des Elenden Sache führen und den Armen Recht schaffen wird. Psalm 140,13

    Es gibt Aussagen in der Bibel, die man nicht so leicht und überzeugt nachsprechen kann. Ist Gott tatsächlich so, wie David es schildert? Vertritt er wirklich die Sache der Elenden? Wo beseitigt er das unterschiedliche Recht für Arme und Reiche? Wer nicht die einen immer reicher und die anderen immer ärmer? Was ist das für eine Welt, in der Lebensmittel vernichtet werden, während zur gleichen Zeit unzählige Menschen in aller Welt am Hungertuch nagen? Wie kam David zu der Überzeugung, die er im obigen Psalm mit einer Gewissheit äußert, die so gar nicht unseren Erfahrungen entspricht?

    Zwar hatte Gott ihn von der Herde weg zum König Israels berufen, doch nicht lange danach gehörte er selbst zu den Elenden. Sein Schwiegervater Saul hat ihn aus Neid und Argwohn gnadenlos verfolgt und von Ort zu Ort gejagt. Wahrscheinlich dachte David in seinem Psalm aber gar nicht zuerst an sich. Er wusste, dass es auch zu seiner Zeit Menschen zweiter und dritter Klasse gab: Witwen, Waisen oder Fremdlinge. In unserer Gesellschaft sind es Asylanten, Arbeitslose, Behinderte und unheilbar Kranke, für deren Sache sich kaum jemand einsetzt.

    „Ich weiß, dass Gott der Elenden Sache führen wird“, war die persönliche Erfahrung Davids. Gottes Sohn ist nicht zuletzt deshalb Mensch geworden, damit alle erfahren, dass sich Gott wirklich der Elenden annimmt. Er war nicht für die Reichen, Mächtigen und vom Glück begünstigten da, sondern schlug sich auf die Seite der Hilflosen, Ausgenutzten und Randsiedler. Jesus Christus ist der Beweis dafür, dass Gott in aller Hoffnungslosigkeit und Ungerechtigkeit in dieser Welt ein Ende bereiten wird. Im Gleichnis von der bittenden Witwe, die niemanden hatte, der für sie eintreten wollte, versichert Jesus, dass er all denen, die ihm vertrauen, am Ende Recht schaffen wird.

    Viele „Elende“ um uns herum wissen nichts davon, dass Gott auch ihre Sache führen will. Und wenn sie davon gehört haben, können sie es nicht glauben, weil sie bei uns Christen nicht sehen können, dass uns ihr Elend berührt. Dabei hat Jesus uns dazu berufen, so wie er für die Elenden und Hoffnungslosen da zu sein. Könnte es sein, dass es uns oft wichtiger ist, theologische Lehrsätze unter die Menschen zu bringen, anstatt ihnen durch unser Leben zu bezeugen, dass Gott sie liebt und ihre Sache führen wird? Das sollte unsere Berufung und unser tägliches Ziel sein.

    Manfred Böttcher



    Re: November 2008

    Nachtperle - 29.11.2008, 21:11


    25. November 2008

    Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist. Kolosser 3,2

    Ein Handy kann ganz schön nervtötend sein. Es klingelt immer dann, wenn der Anruf absolut unpassend kommt: im Auto, während eines Gesprächs mit dem Ehepartner, den Kindern, dem Chef ... Ein Handy macht uns abhängig, aber auch ständig verfügbar. Wir sind überall und immer erreichbar. „Du kannst mich Tag und Nacht anrufen, ich habe mein Handy immer dabei und angeschaltet.“

    Doch was hat nun meine Beziehung zu Gott mit einem Handy zu tun? Zuerst einmal einige Gemeinsamkeiten: In beiden Bereichen geht es in erster Linie um die Kommunikation, In vielen Bereichen des Berufs- und Privatlebens schafft ein Handy Flexibilität und Mobilität. Man kann zu jeder Tages- und Nachtzeit und von fast jedem Ort der Welt mit jemandem sprechen. Gott ist ebenfalls allerorts und zu jeder zeit für uns zu sprechen. Beide „Verbindungen“ können wir an- und abschalten. Der Akku des Handys muss regelmäßig aufgeladen werden, damit wir problemlos telefonieren können. Unser „Glaubensakku“ muss ebenfalls regelmäßig durch den Kontakt zu Gott gefüllt werden. Ist es leer, funktioniert wir auch irgendwann nicht mehr.

    Nun zu den Unterschieden: Befinden wir uns mit dem Handy in einem so genannten Funkloch, bricht die Verbindung meist abrupt ab und im besten Fall springt der Anrufbeantworter an. Bei Gott gibt es keine Funklöcher, seine Leitung zu uns steht sicher. Je mehr Gespräche wir mit dem Handy führen, desto höher sind am Ende die Kosten. Je mehr Gespräche wir mit Gott führen, desto höher ist der Gewinn in jedem Lebensbereich.

    Wir sollten uns deshalb gut überlegen, welches Kommunikationsmittel wir mehr nutzen: das Handy oder die Verbindung mit Gott. Am Morgen zuerst mit Gott sprechen, anstatt nachzuschauen, wer uns eine SMS geschickt oder auf die Mailbox gesprochen hat, , wird unser Leben bereichern und uns Kraft und Mut für den Tag geben. Am Abend das Handy auch mal ausschalten und wieder die Bibel in die Hand nehmen, wird unseren Tag in Ruhe und in der Nähe Gottes ausklingen lassen.

    Für den heutigen Tag wünsche ich allen viele gute Gespräche, eine störungsfreie „Standleitung“ zu Gott und ein gesundes Empfinden für die wirklich wichtigen und notwendigen Dinge.

    Gerald Rimarzik



    Re: November 2008

    Nachtperle - 29.11.2008, 21:13


    26. November 2008

    Die Jünger baten Jesus, den Herrn: „Hilf uns, dass unser Glaube größer wird!“ Darauf antwortete er: „Selbst wenn euer Glaube so winzig wäre wie ein Senfkorn, könntet ihr diesem Maulbeerbaum befehlen: „Reiß dich aus der Erde und verpflanze dich ins Meer!“ - es würde sofort geschehen.“
    Lukas 17,5.6 (Hoffnung für alle)

    In Gesprächen mit anderen Menschen höre ich bisweilen den Wunsch: „Ach, man müsste einfach glauben können. Im Glauben steckt ja schon eine Kraft.“ Selbst gläubige Menschen empfinden manchmal einen Mangel und wünschen sich „mehr Glauben“. Offensichtlich hatten die Jünger Jesu ähnliche Bedürfnisse, denn sie wandten sich an ihn mit der Bitte: „Herr, vermehre unseren Glauben.“ (V.5 LB)

    Damit ist schon eine erste wichtige Aussage verbunden: Die Jünger wenden sich an ihren Herrn, die einzig richtige Adresse. Nur er kann ihnen Glauben schenken. Das NT betont immer wieder, dass der Glaube eine Gabe Gottes ist. Wir können ihn nicht machen, nicht bewerkstelligen, wir können ihn uns nur schenken lassen.

    In seiner Antwort geht Jesus allerdings gar nicht auf die Menge oder Größe des Glaubens ein, im Gegenteil! Durch den Vergleich mit dem Senfkorn möchte er sagen: Wenn der Glaube auch noch so klein ist, so kann er doch Großes bewirken. Es kommt nicht auf die Menge oder Größe des Glaubens an, sondern auf sein Wesen. Nicht das Maß ist entscheidend, sondern der Inhalt. Das Wesen des Glaubens ist aber Vertrauen – vertrauen in die Kraft Gottes.

    Wie das Samenkorn fest in der Erde bleibt und dort Wurzeln schlägt, so soll unser Glaube in Gott wurzeln und dort seinen Halt finden. Dann kann die Kraft Gottes sich entfalten, Großes bewirken und der Glaube sogar „Bäume verpflanzen“ und Berge versetzen. Mit diesem grotesken, geradezu absurden Bild will Jesus uns zeigen: Was aus menschlicher Sicht unmöglich erscheint, kann durch den Glauben möglich werden. Wer der Kraft Gottes vertraut, kann auch heute noch Wunder erleben, auch wenn sie noch so klein sind. Wie das aussieht? Lassen wir uns doch heute von Gott überraschen.

    Roland E. Fischer



    Re: November 2008

    Nachtperle - 29.11.2008, 21:14


    27. November 2008

    Du hast mir den Weg zum Leben gezeigt; in deiner Nähe werde ich froh und glücklich sein. Apostelgeschichte 2, 28 (Gute Nachricht Bibel)

    Aus dem ansonsten so nüchtern und zweckmäßig eingerichteten Büro stach ein Farbtupfer heraus. Es War nicht die schöne Farbgestaltung der Wände oder der Büromöbel. Das war alles eher unscheinbar. Es war auch nicht die fast vertrocknete Hydropflanze auf der Fensterbank, der man ansah, dass sich keiner so recht um sie kümmerte. Mein Blick blieb an dem bunten Foto hängen, das neben einem Computer-Bildschirm auf dem Schreibtisch in der Mitte des Raumes stand: Vor einem großen roten Luftballon ein lachendes Kindergesicht mit frohen Augen, die mich so sehr fesselten, dass ich immer wieder dort hinsehen musste. Ein glückliches Kind. Das gefiel mir.

    Als ich meine Angelegenheiten erledigt und das Büro wieder verlassen hatte, blieb das Bild mit dem strahlenden Kindergesicht fest in meiner Erinnerung. Schöne Bilder haben etwas für sich. Ich stelle mir ja auch Bilder von lieben Menschen auf den Schreibtisch, hänge sie mit passendem Rahmen oder als Poster an die Wand. Das ist wohl bei den meisten Menschen so. Noch niemals habe ich bei jemandem ein schön gerahmtes Foto von Angehörigen oder Freunden gesehen, die im Augenblick des Zorns oder mit aufgebrachter Mine fotografiert worden waren. Wir stellen oder hängen uns Bilder vor die Augen, die schön sind und die man sich gerne anschaut.

    Es ist so, als hätten wir eine tiefe Sehnsucht nach Harmonie. Vielleicht hat es Gott als Schöpfer ja so in uns hineingelegt, sodass als Ziel nicht der Streit, sondern der Frieden steht. Arbeitet unser Erinnerungsvermögen nicht in der gleichen Art und Weise, dass die negativen Erfahrungen meist viel schneller verblassen und wir dann och nach Jahren die schönen Erfahrungen aus der „guten alten Zeit“ besonders und immer stärker betonen können?

    Die Sehnsucht nach Frieden ist eines der tragenden Lebensmotive der Menschen. Jeder von uns kann heute dazu beitragen, indem wir Gottes grenzenlose Liebe erfahren, und uns mit ihr füllen lassen. Das ist das beste Hilfsmittel, um auch in unser Gesicht ein friedvolles und strahlendes Lächeln zu zaubern, damit es noch viele Fotos mit glücklichen Menschen gibt. Was für ein Gottesgeschenk!

    Johannes Hartlapp



    Re: November 2008

    Nachtperle - 29.11.2008, 21:17


    28. November 2008

    Aber der Gerechte hält fest an seinem Weg, und wer reine Hände hat, nimmt an Stärke zu. Hiob 17,9

    Sehr oft wird das menschliche Leben mit einem Lauf oder einem Weg verglichen. Jeder hat seinen Lebenslauf und muss seinen Weg gehen. Ob er einen geraden oder krummen Weg wählt, liegt in seiner Entscheidung. Da irren menschlich ist, wird es nicht ausbleiben, dass auch Umwege gegangen werden. Vor dem Irrweg, der in die Verlorenheit führt, möchte uns Jesus bewahren. Darum sagte er in der Bergpredigt: „Geht durch das enge Tor! Denn das Tor zum Verderben ist breit und ebenso der Weg dorthin! Viele Menschen gehen ihn. Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng, und der Weg dorthin ist schmal. Deshalb finden ihn nur wenige.“ (Matthäus 7,13.14)

    Wer sich für die Nachfolge Jesu entschieden hat, der hat sich für den schmalen Weg und das ewige Leben entschieden. Die Bibel berichtet, dass Gott Abraham auserkoren hatte, „dass er seinen Kindern befehle und seinem Hause nach ihm, dass sie des Herrn Wege halten und tun, was recht und gut ist.....“ (1. Mose 18,19)

    Unser Andachtstext stellt fest und fordert zugleich auf, dass der Gerechte – der Gläubige – an seinem eingeschlagenen Weg festhält. Das ist nicht selbstverständlich. Wir finden in der Bibel Berichte und haben es im Gemeindeleben erfahren, dass Nachfolger Jesu aus den verschiedensten Gründen den schmalen Weg verlassen haben. Paulus musste leider auch von seinem Mitarbeiter Demas berichten: „...er hat mich im Stich gelassen und ist nach Thessalonich gereist, weil ihm die Dinge dieser Welt wichtiger waren.“ (2. Timotheus 4,10 Hoffnung für alle) Andere haben aus Verärgerung an Gemeindequerelen und Enttäuschung über Gemeindemitglieder am Weg des Herrn nicht festgehalten. Dagegen hat, Hiob, der viel Leid und schwere Schicksalsschläge erfahren hat, dem „leidigen“ Tröster Elifas geantwortet: „Der Gerechte hält fest an seinem Weg und wer reine Hände hat, nimmt an Stärke zu.“

    In einer Filmszene vor Jahrzehnten gab es im Treppenhaus eines Hochhauses folgenden Ausspruch eines alten Mannes zu seiner jungen Nachbarin, die dabei war, sich aus dem Fenster zu stürzen und noch am Fensterkreuz festhielt: „Loslassen geschieht schnell und ist leicht, aber das Kreuz festzuhalten darauf kommt es an!“

    Haben wir schon einmal mit dem Gedanken gespielt loszulassen? Satan möchte uns immer wieder dazu verleiten, den Weg des Herrn zu verlassen, aber Jesus bietet uns viele Hilfen an, dass wir an ihm festhalten und ihn, egal, was geschieht, nicht loslassen

    Herman Beier



    Re: November 2008

    Nachtperle - 29.11.2008, 21:18


    29. November 2008

    Mit dem Ursprung Jesu Christi verhielt es sich aber so: „Als nämlich Maria, seine Mutter, dem Josef verlobt war, wurde sie, ehe sie zusammengekommen waren, schwanger befunden von den heiligen Geist. Josef aber, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht öffentlich bloßstellen wollte, gedachte, sie heimlich zu entlassen. Während er dies aber überlegte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sprach: „Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, deine Frau zu dir zu nehmen! Denn das in ihr Gezeugte ist von dem Heiligen Geist.“ Matthäus 1,18-20 (Elberfelder Bibel)

    Wenn man sich die Dramatik vorstellt, ist der Text nicht mehr so kuschelig, wie wir ihn zu Weihnachten gerne lesen. Auch damals war den Menschen klar, wie ein Kind entsteht. Wer glaubt schon, dass die einzige Ausnahme der gesamten Weltgeschichte gerade bei ihm passiert?

    Wie stark greift Gott doch hier in ein Privatleben ein! Haben die beiden nicht ein Recht darauf, in Ruhe gelassen zu werden und ihre Zweisamkeit zu genießen? Was ist mit Selbstverwirklichung und Selbstbestimmungsrecht? Gehört mein Privatleben nicht mir? Wie schwer tut sich heute mancher, selbst wenn es „nur“ z.B. um eine Versetzung geht. Da hängt ein Umzug dran, möglicher Verlust der Arbeitsstelle des Partners, Umschulung der Kinder, Verlust von Freunden.

    Die verlobte Josefs erlebt eine rufschädigende Schwangerschaft – Josef überlegte nicht ohne Grund, sie zu verlassen. Das erste Kind seiner Frau würde also nicht von ihm sein! Das Kind kommt in einem Stall zur Welt. Die Familie muss ins Ausland fliehen, um das Leben des Kindes zu retten. Jahre bringen sie im Exil zu. Und später muss Maria den gewaltsamen Tod ihres Sohnes, für den sie so viel Opfer gebracht hatte, mit eigenen Augen ansehen. Gibt es schlimmeres für Eltern? Und doch hat sie damals gesagt, als der Engel ihre Schwangerschaft ankündigte: „Ich gehöre dem Herrn, ich stehe ihm ganz zur Verfügung. Es soll an mir geschehen, was du gesagt hast.“ (Lukas 1,38 Gute Nachricht Bibel)

    Wo wären wir heute, wenn Maria sich geweigert hätte? Sicher – die Frage ist fiktiv, zeigt jedoch, dass von menschlichen Entscheidungen viel abhängen kann. Maria ist Vorbild, dass wir uns besser in aller Demut unter Gottes Ruf beugen – mit all den Fragen, die sich möglicherweise daraus ergeben. Und dann schauen wir, was Gott daraus macht. Manchmal erfahren wir bald die Ergebnisse, manchmal nicht. Im Falle Marias und Josefs wurde die Erlösung der Menschheit daraus – auch deine und meine. Und das hat sich doch gelohnt, oder?

    Matthias Müller



    Re: November 2008

    Nachtperle - 30.11.2008, 15:06


    30. November 2008

    Und der Engel sprach zu ihnen: „Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkünde euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr. Lukas 2, 10-11
    Alle Jahre gibt es ihn wieder, den Adventskalender. Er will mit 24 Überraschungen die Zeit bis zur großen Bescherung am Heiligen Abend verkürzen. Ursprünglich sollte er türchenweise an die Geburt Jesu heranführen, der das Geschenk Gottes für die Menschheit ist.

    Doch heute haben neben den Schokoladen-Fabrikanten auch die Marketing-Abteilungen von Unternehmen und Vereinen den Adventskalender entdeckt. Sie verstecken zum Beispiel Bilder von Luxusautos und Fußballstars hinter den Türchen.

    Nicht nur für Kinder auch für Erwachsene sind Adventskalender im Angebot, auch für Hunde und Katzen gibt es sie inzwischen. Der Inhaber eines Verlages für Adventskalender meinte: „Viele wissen zwar nicht mehr, warum Weihnachten gefeiert wird. Aber die Bräuche sich nach wie vor geblieben.“ Dass zu Weihnachten Geschenke ausgetauscht werden, daran erinnern uns spätestens im November die Werbung und etwas früher die Schokoladen-Weihnachtsmänner, die in den Supermärkten auftauchen. Ohne den Umsatz während des Weihnachtsgeschäfts wäre es schlecht um viele Einkäufe und Geschenke tritt das große Geschenk Gottes an die Menschheit in den Hintergrund oder gar in Vergessenheit.

    „Lasst uns Gott danken für sein unsagbar großes Geschenk!“, fordert uns der Apostel Paulus auf (2. Korinther 9,15 Gute Nachricht Bibel). Gemeint ist die Geburt Christi, an die der Adventskalender, der Adventskranz und die vier Adventssonntage erinnern solle. Allerdings blieb Jesus nicht das „Christkind“ in der Krippe, sondern wuchs heran und starb stellvertretend für die Schuld der Menschen am Kreuz. Doch er stand von den Toten auf und bei seiner Himmelfahrt waren wieder Engel da, die zu den Jüngern sagten: „Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen wurde, wird wiederkommen, wie ihr ihn habt weggehen sehen!“ (Apostelgeschichte 1,11 Gute Nachricht Bibel)

    Manchmal beklagen Christen, dass ihre Mitmenschen zwar Weihnachtsbräuche pflegen, aber die eigentliche Bedeutung dieser Bräuche nicht kennen. Doch alles Klagen und Klagen und Bedauern ändert nichts an diesem Zustand. Besser wäre es, ihnen zu erzählen, warum Jesus der „Welt Heiland“ (Johannes 4,42) ist.

    Holger Teubert



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