Krümels-Bücherwelt ...

... ein Literaturforum der anderen Art

Picoult, Jodi - Die Wahrheit meines Vaters




Picoult, Jodi - Die Wahrheit meines Vaters

Beitragvon Karthause » 26.10.2008, 11:57

Delia Hopkins ist Anfang dreißig. Sie hat mit Eric eine Tochter und will ihn in kürze heiraten. Sie wuchs behütet auf, allerdings ohne Mutter. Die starb als Delia noch ein kleines Kind war. Ihr fehlte es eigentlich an nichts, denn der Vater überhäufte sie mit seiner Liebe, versuchte, die Mutter zu ersetzen. Aber in ruhigen Momenten, fragte sich Delia doch, wie es wäre, eine Mutter zu haben. Dann wird ihr Vater wegen Kindesentführung festgenommen und ihre gesamte Vergangenheit in Frage gestellt. Auf ihre Frage, wen er denn entführt hätte, antwortet er: „Dich!“. Da ist es doch günstig, dass Eric Anwalt ist und die Unschuld des künftigen Schwiegervaters beweisen will. Dann stellt es sich noch heraus, dass die Mutter gar nicht tot ist, sondern der Vater dies nur als Notlüge gebrauchte.

Dies ist das zweite Buch, das ich von Jodi Picoult gelesen habe und meine Erwartungen daran wurden nicht erfüllt. Der Grundgedanke an sich, ein Vater holt seine Tochter aus der Obhut seiner alkoholkranken Ex-Frau, war nicht schlecht. Aber dann wurden neben der Alkoholproblematik der Ex-Frau auch noch das Alkoholproblem von Eric, esoterische Einflüsse einer Indianerin, die Suche Delias nach ihrem neuen Ich, eine Dreiecksbeziehung zwischen Delia, Eric und Fitz, die Erlebnisse des Vaters während dessen Gefängnisaufenthalt, die Gerichtsverhandlung und weitere Dinge thematisiert, die ich hier nicht aufführen kann, weil sie deutliche Hinweise auf das Ende gäben. So wirkte der Roman inhaltlich überfrachtet. Weniger wäre in diesem Fall deutlich mehr gewesen. Die 5 verschiedenen Perspektiven, aus denen diese Geschichte geschildert wurde, waren für meinen Geschmack auch zu viele. So kam es zu Wiederholungen, die dazu führten, dass ich manche Stellen als etwas langatmig empfand. Auch die Rührseligkeit, mit der die Autorin die Handlung würzte, hat mir nicht gefallen. Der gewollte Druck auf die Tränendrüsen, erzeugte bei mir eher genervtes Stirnrunzeln.

Mein Fazit: „Die Wahrheit meines Vaters“ empfand ich als ein von Themen überladenes, kitschig anmutendes Buch. Wenn ich nicht wüsste, dass aus der Feder der Autorin deutlich bessere Bücher stammen, würde ich zu ihren anderen nach dieser Lektüre wohl eher nicht greifen.

Broschiert: 537 Seiten * Verlag: Piper * ISBN-13: 978-3492251723


:stern: :stern:

Bild
Viele Grüße
Karthause

Mein Blog

Fliegen kannst du nur gegen den Wind.
Benutzeravatar
Karthause
SuB-Betreuerin
SuB-Betreuerin
 
Beiträge: 7199
Registriert: 19.04.2006, 19:07
Wohnort: Niederrhein

von Anzeige » 26.10.2008, 11:57

Anzeige
 


Ähnliche Beiträge


Zurück zu Belletristik/Unterhaltungsliteratur/Erzählung

Wer ist online?

0 Mitglieder

cron