Kommentar

ARD-Buffet alternativ
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    Re: Kommentar

    Hospes - 24.10.2008, 21:48

    Kommentar
    Hallo Ihr Lieben,

    ich möchte einen Versuch wagen.

    Jeder von uns möchte zu aktuellen Geschehnissen immer wieder etwas sehr Subjektives sagen.
    Unser Forum ist geprägt durch Mitglieder, die zum einen gestandene Persönlichkeiten sind, zum anderen aber Niemandem weh tun wollen.

    Ich kann mir vorstellen, dass eine Rubrik „Kommentar“ in verschiedener Weise ganz persönlichen Ansichten des Tagesgeschehens, der Weltpolitik oder „kleiner“ Begebenheiten am Rande, die wichtig erscheinen (das „kleiner“ ist provokativ in Anführungszeichen gesetzt) ein Forum bieten kann.

    Hier darf dann auch „ins Unreine“ formuliert werden.
    Hier darf einmal nicht politisch korrekt artikuliert werden.
    Hier darf einmal etwas böse oder böser oder ganz böse formuliert werden.

    Ich weiß, dass niemand von uns beleidigend werden wird.


    Nun ein erster Versuch:

    Manchmal drängt sich in mir ein Verdacht auf.
    Ich habe die einschlägigen Alien-Filme gesehen. Ich habe aber nie geglaubt, dass Roboter in Menschengestalt unter uns sind.
    Ich denke, ich habe mich geirrt.
    Ich habe zwar nicht die Möglichkeit, den Investmentgeiern, Provisionshyänen, Dividendenhaien und anderen Geldsaugern auf den Pelz zu rücken.
    Aber ich habe einen Verdacht.
    Sollte sich eines dieser Wesen verletzen, fließt kein Blut. Es wird nur spiegelndes Metall zu sehen sein. Es sind Androiden.
    Diese menschenähnlichen Roboter funktionieren eigentlich ganz einfach.
    Am Morgen benötigen sie einige kleinere Euroscheine zum Frühstück, der Snack zwischendurch sind einige Münzen und erst am Abend benötigen sie größere Wertpapiere und Aktien. Diese werden dann ausgesaugt, bis nur noch das wertlose bedruckte Papier übrig geblieben ist.

    Manchmal drängt sich in mir ein Verdacht auf.
    Vielleicht bin ich im verkehrten Film.
    Womöglich habe ich nur Zusammenhänge falsch verstanden.
    Vielleicht sind hier künftige Empfänger des Bundesverdienstkreuzes tätig. Sie möchten dem Volk endlich das in verständlicher Form beibringen, was sie schon seit Gründung der Bundesrepublik predigen: „Schnallt den Gürtel enger!“.

    Oder es ist alles ganz anders und ich kapiere es einfach nicht.
    8 Milliarden klingen weniger als 300 Millionen.
    Wenn 80 Millionen Bundesbürger jeweils 1000 Euro dem Staat spenden sind es 80 Milliarden. Ist doch einfach – oder?

    Und wenn ich Briefe an die entsprechenden Stellen schreibe, dann antwortet niemand. Vielleicht gibt es keine Ministerien. Vielleicht gibt es auch keine Politiker. Vielleicht stimmt doch die Hohlwelttheorie.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Innenweltkosmos

    Hospes



    Re: Kommentar

    karin - 24.10.2008, 22:37


    Lieber Hospes,

    Was gegenwärtig in der Welt geschieht erinnert mich etwas and die biblische Überlieferung "der Tanz um das goldene Kalb" ohne den genauen Inhalt zu kennen. Halt nur die verbale Version. Ich kenne auch nicht den Ausgang dieses Tanzes, kennt ihn jemand?

    Rheinperle sagte immer so schön, die Natur regelt alles.....ja, genau so ist es, nur was der Mensch verbockt müssen leider seine Mitmenschen ausbaden. Manch einer dagegen kommt fein und fast noch feiner aus der Schlinge, Vitamin B scheint da zu helfen.

    Bei der Finanzkrise scheinen sämtliche ethischen, moralischen und sonstigen Umgangsformen aus den Fugen geraten zu sein, einzig allein aus dem Grund, dass sich eine kleine oder auch grössere Gruppe gieriger Monster zusammengefunden hat um gerade diese solide Grundlage der Jahrhunderte alten ungeschriebenen Regeln des Umgang miteinander ausser Kraft zu setzen.

    Wir können es nicht übersehen, wir sind inmitten einer Rezession.
    Ich fürchte einfach das Ende der Fahnenstange ist noch nicht zu sehen.

    LG Karin :)



    Re: Kommentar

    tobias - 25.10.2008, 08:38


    Lieber Hospes,

    das ist eine sehr gute Idee, mit dieser Rubrik.
    Mir kamen doch hin und wieder zu verschiedenen Themen, auch "aggressive" Gedanken oder doch wenigstens solche, wo man zwar nicht einem von uns auf die Füsse tritt, aber man sich doch wohl der allgemeinen Meinung widersetzt, denn die Wahrheit oder kritische Gedanken werden nicht gerne gehört. Ich denke, wenn auch hier, wie sonst, der Stil gewahrt wird, kann das eine sehr gute und kritische Kolummne geben, sei es zur Tagespolitik oder was einem in seinem direkten Umfeld so bewegt.

    Tobias



    Re: Kommentar

    tosa34 - 26.10.2008, 03:42


    Lieber Hospes,
    eine ausgezeichnete Idee.
    Mittlerweile kennen wir uns wohl gut genug und wissen, dass wir einander respektieren. Müssen also nicht unbedingt wie auf Eiern gehen, wenn ein heikles Thema aufkommt, oder man einfach mal Dampf ablassen muss. Meinungsunterschiede sind auch gesund!
    Gruß,
    Tosa.



    Re: Kommentar

    tobias - 27.10.2008, 10:07


    Heute bin ich über folgenden Artikel gestolpert:
    http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/0/0,3672,7396160,00.html
    Ein kurzer Anfangsausschnitt:
    Hans-Werner Sinn: Manager sind Sündenböcke der Finanzkrise

    Wirbel um ifo-Chef Sinn. Er hatte in der Finanzkrise die Manager in Schutz genommen. Es sei wie 1929: "Damals hat es in Deutschland die Juden getroffen, heute sind es die Manager."

    Ich finde es irre, wie man eine solche Aussage treffen kann! Wie er es wagen kann, überhaupt einen solchen Vergleich zu finden!
    Für jeden Normaldenkenden sind die Managergehälter, Vergünstigungen, (Sex)Reisen usw. sowieso schon nicht nachvollziehbar, während Stellen abgebaut werden, Kurzarbeit, Entlassungen stattfinden, da meines Erachtens Leistung und Geld nicht übereinstimmen und sich jetzt noch als armer Getroffener zu fühlen und es dann noch zu wagen, sich mit der Judenverfolgung gleich zu stellen, was ja nun wirklich in keinem Verhältnis steht! Ich finde das Irre! Das ist doch schon krank, so überhaupt zu denken!

    Zitat Hospes:
    Zitat: Manchmal drängt sich in mir ein Verdacht auf.
    Vielleicht bin ich im verkehrten Film.
    Womöglich habe ich nur Zusammenhänge falsch verstanden.
    #-o
    Tobias



    Re: Kommentar

    Hospes - 27.10.2008, 21:18

    der Neue
    Wenn Otto Normalverbraucher eine Tüte mit Vanillepudding im Supermarkt ausgewählt hat, freut er sich auf den Vanillepudding.

    Wenn ein homo bavaricus den, äh, nein nicht den Stoiber, äh, den mit dem weichen p und dem noch weicheren t gewählt hat, damit er Ministerpräsident wird, dann geht es ihm jetzt wie dem Käufer von Vanillepudding, wenn der feststellen muss: „Da ist ja Schokoladenpudding drin!“

    Drin war der nun neu gewählte Ministerpräsident nicht in der CSU-Wahlwundertüte. Er wurde ja nicht einmal als Abgeordneter in den Landtag gewählt, weil nicht aufgestellt. Er hatte ja in Bonn viel zu viel zu tun. Beispielsweise die Bayern vor der Wahl gentechnisch abzuwiegeln und dem Rest der Republik ein gentechnisches Wunderland vorzugaukeln. Als Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz fiel er vor allem durch sein Schweigen auf. Dies war allerdings so laut, dass es unüberhörbar war.

    Als „Herz-Jesu-Sozialist“ wird er sicherlich bei der nächsten Wallfahrt nach Tuntenhausen ganz vorne mitgehen. Wie man die Hände richtig faltet und am eigenen Heiligenschein arbeitet, hat er Anfang Oktober bei der Trauerfeier zum 20. Todestag von FJS deutlich gezeigt. Er trauerte in der ersten Reihe zuversichtlich in die Kameras blickend.

    Jetzt werden erst mal die belohnt, die gleich nach der Wahl hinterrücks die Dolche gewetzt haben. Gespannt kann man sein, was dem Wahlvolk in nächster Zeit so alles erzählt werden wird. Vielleicht, wie viele Wolpertinger die führenden Politiker bereits erlegt haben.

    http://www.br-online.de/bayern/wege-und-ziele/bayern-for-beginners-DID120819226135/bayern-for-beginners-mythen-wolpertinger-ID671202495648316713.xml

    Hospes



    Re: Kommentar

    tobias - 28.10.2008, 04:55


    Sehr sarkastisch, lieber Hospes, aber leider doch auch sehr wahr!

    Tobias



    Re: Kommentar

    Rheinperle - 29.10.2008, 18:54


    Gesetze sind wie Spinnweben, in denen kleine Fliegen sich fangen, aber keine Wespen oder Hornissen


    Rheinperle



    Re: Kommentar

    Hospes - 29.10.2008, 20:24

    Gesetze
    Zitat: Gesetze sind wie Spinnweben, in denen kleine Fliegen sich fangen, aber keine Wespen oder Hornissen

    Einfach 98%ig zutreffend!
    Gut, dass sich manchmal doch größere Tiere darin verfangen.

    Danke

    Hospes



    Re: Kommentar

    tosa34 - 30.10.2008, 22:04


    Hier ist eigentlich kein Kommentar nötig. Höchstens die Frage: soll man da lachen oder weinen?
    Lieben Gruss,
    Tosa.



    Re: Kommentar

    Rheinperle - 30.10.2008, 22:17


    ja, und wohin soll es nun recycled werden ???

    Rheinperle



    Re: Kommentar

    Hospes - 02.11.2008, 19:15

    Nachruf
    Das ist ein Nachruf.

    Eigentlich sollten wir ja glücklich sein, wenn sich so viele Menschen um unser Wohl kümmern.
    Da wird der Krümmungsradius der Banane vorgeschrieben, der Rohmilchkäse wird weitgehend verboten und Stoiber darf weiterhin die Bürokratie abbauen.

    Eigentlich sollten wir ja zufrieden sein, doch manchmal stößt man auf Gegebenheiten, welche den Beobachter mürrisch werden lassen.

    Jeder von uns kenn noch die Stinkbomben. Das waren kleine, mit einer gelblichen Flüssigkeit gefüllte Glasröhrchen, die man überall diskret fallen lassen konnte. Stieg jemand darauf, so entfaltete sich alsbald ein infernalischer Geruch nach Schwefelwasserstoff. Der Attentäter freute sich insgeheim.
    Das ist inzwischen verboten. Jemand könnte ja barfuss in diese kleinen Glasscherben treten und sich mörderisch verletzen.

    Dann gab es noch den Zauberzucker. Der sah aus wie ein ganz gewöhnlicher Zuckerwürfel. Löste man ihn in einem Getränk auf, so schwamm alsbald eine kleine Spinne oder ein schwarzer Käfer obenauf. Der Verursacher delektierte sich insgeheim darob.
    Das ist inzwischen verboten. Jemand könnte ja unabsichtlich dieses kleine Kunststofftierchen verschlucken und sich mörderisch verschlucken.

    Eigentlich sollten wir ja enthusiasmiert sein, dass sich so viele Menschen so um unser Wohl kümmern.
    Doch die wollen sich belohnen lassen. Wenn die Metaller eine angemessene Lohnerhöhung wollen: Kraweel! Kraweel!
    Wenn die Bahnbosse (auch weiblich) sich selbst belohnen, lassen sei einen etwas höheren Betrag springen. Das ist dann auch bei der Postbank so. Ich will gar nicht mehr weiter lamentieren und leise vor mich hin sakramentieren.

    Doch dass es keine Stinkbomben und keinen Zauberzucker mehr gibt ist schon traurig. Es ist eine kulturelle Verarmung.

    Hospes



    Re: Kommentar

    tobias - 11.11.2008, 14:27


    Ich bin gerade aus Augsburg wiedergekommen. Zum ersten Mal bin ich in eine Demonstration hineingeraten, und zwar war es die IG Metall. Verkehr und Busse waren natürlich lahmgelegt, bis man den Kundgebungsplatz erreicht hatten, man kam selber kaum durch, wenn man nicht dazugehörte. Das ganze fand vor vor einem großen Einkaufszentrum statt. Der Platz scheint sich gut für Kundgebungen zu eignen, denn auch vor der Bayernwahl ließen sich einige Politiker hier blicken. Nun, als ich dann endlich im Center drin war und ganz hinten in einem Lebensmitteldiscounter, hörte ich nach wie vor diese nervige Trillerpfeifen, die sich sogar bis ins Geschäft hinzogen. Und war mußte ich sehen. Es kamen Unmegen von Demonstranten, die sich dermaßen mit Bier eingedeckt haben, daß der Laden wohl heute unplanmässig eine neue Bestellung herausgeben mußte. Weitere Kassen mußten in Windeseile geöffnet werden. Die "Demonstranten" waren recht rücksichtlos und wären wohl auch ohne zu Bezahlen herausgegangen, wenn es noch länger gedauert hätte. Dabei konnte das Personal keineswegs mit diesem Überfall rechnen, auf einmal waren sie alle da.
    Es waren vorwiegend jüngere Leute, ich denke, so zwischen 16 und maximal 25 Jahren, nur männlich und sie haben sich wirklich unmöglich aufgeführt, nahmen auf das Klientel, was um diese Uhrzeit normalerweise einkaufen geht (ältere Damen und Herren) wirklich keine Rücksicht.
    Als ich mich dann endlich wieder herausgekämpft hatte und an der Bushaltestelle stand, hörte ich natürlich weiterhin die geschwungenen Reden, die mehr als laut genug waren. Leider waren sie genauso inhaltslos wie die Reden der Politiker. Da sprach einer zwar ca. 10 Minuten, aber es war immer das Gleiche und natürlich lautstakres Gepfeife mit den Trillerpfeifen. Es wurde immer wieder lobend hervorgehoben, wieviele Azubis sich an der Demonstration beteiligten, nur habe ich das Gros der Azubis beim Biereinkaufen gesehen.
    Versteht mich nicht falsch. Ich finde Demonstrationen richtig, man kann nicht einfach hinnehmen, was Arbeitgeber einen diktieren. Aber das, was ich da erlebt habe, war alles nur Substanz- und Haltlos. Wenn ich mal wieder Berichte im Fernsehn sehe, werde ich wohl nur daran denken müssen, welch ein Krach gemacht wurde, um die nicht vorhandenen Worte zu kaschieren und mit wieviel Bier die Veranstaltung im Laufe der Zeit verwässert wurde!
    Ich war froh, daß ich dort früh genug weg gekommen bin. Es war zwar ein vernünftiges Polizeiaufgebot da, später sah ich noch einen Hubschrauber kreisen, aber es würde mich nicht wundern, wenn viele den Charakter der Veranstaltung mißverstanden haben und es dann ähnlich primitiv wie nach einem Fußballspiel zugegangen ist.

    Tobias



    Re: Kommentar

    Hospes - 11.11.2008, 19:24

    Lohnforderung
    Lieber Tobias,

    ich verstehe Dich ganz gut, wenn Du bei diesen Umständen enerviert warst.

    Allerdings: Wenn man seit Kriegende auf die Arbeitgeber gehört hätte, dann hätten wir noch die Löhne von damals. Es war für sie immer Krise.

    Wenn man nur den Arbeitnehmerforderungen gefolgt wäre, hätten wir wohl die Löhne nach dem Kriegsende, weil alle Betriebe pleite gegangen wären.

    Ich habe schon vor über 30 Jahren folgende Überlegung aufgestellt.
    Jede Waschmaschinenfabrik möchte möglichst viele Waschmaschinen verkaufen.
    Jeder Haushalt hat alsbald eine Waschmaschine.
    Dann kann man eine verkürzte Lebensdauer einbauen. Das nutzt aber der Konkurrenz.
    Dann kann man neue Eigenschaften einbauen (beim Schonwaschgang werden leise Gebete gemurmelt, bei der 90°-Wäsche kommt J. S. Bachs "Wut über den verlorenen Groschen" und der Wollwaschgang rezitiert Faust II).

    Aber nicht jeder Haushalt kauft sich deswegen jedes Jahr eine neue Waschmaschine. Das wäre teuer und belastet die Umwelt. Irgendwie ist hier eine natürliche Grenze eingebaut. Es werden nur noch die defekten Geräte ersetzt.

    Aber auch hier hat man einen Trick gefunden. Weil ein Bauteil (etwa der manuelle Prozess-Initiator, vulgo der Einschaltknopf) defekt ist, wird einem erklärt, dass eine Reparatur das Doppelte einer neuen Waschmaschine kosten würde und die alte Maschine schon völlig überaltert ist (so nebenbei fallen dann Begriffe wie cw-Wert, Energieeffizienzklasse, Pseudokryptischer Effekt).

    Darauf fällt man einmal herein. Notgedrungen, man möchte ja waschen.
    Letztendlich wird halt eine Obergrenze von Waschmaschinen benötigt.
    Statt "Katzenfernsehen" in der Waschmaschinentrommel schaue ich mir (wenn schon) dann lieber eine öffentlich-rechtliche in einem Spartensender an.

    Zurück zum Anfang.
    Wenn die Arbeiter weniger verdienen, können sie weniger kaufen.
    Wenn weniger gekauft wird, wird weniger Geld (Steuern, Gewinne) gemacht.
    Aber andersherum gesehen: War ich als Heranwachsender im Jahre 1960 unglücklich, weil es im Winter keine Tomaten gab? Wäre ich als Mädchen unglücklich gewesen, wenn ich die 23. Version eines Barbie-Zusatz-Moduls in noch grellerem Rosa nicht zu Weihnachten bekommen hätte? War ich unglücklich, weil wir statt Fernsehen ins Freie gingen und uns dort ohne Angst vor bösen Menschen stundenlang selbst beschäftigen konnten?

    Eigentlich wollte ich nur eine Zeile als Antwort schreiben.
    Eigentlich wäre es für uns, unsere Umwelt und unser Seelenleben vielleicht gar nicht so schlecht, wenn wir zu so alten Tugenden wie Bescheidenheit, Pflichtgefühl, Gerechtigkeit, Zufrieden und - jedem wird noch eines dieser "Unworte" einfallen - zurückkehren würden.
    Nicht auf Kosten Einzelner, sondern zum Nutzen Aller.

    Hospes



    Re: Kommentar

    la-piccola - 12.11.2008, 12:00


    Lieber Tobias,

    unser Sohn war 4 Jahre als Jugend-Ausbildungs- Vertreter (JAV)bei der IG Metall engagiert und hat einige Schulungen und Seminare mitgemacht. Das Problem mit den Jugendlichen ist ihm gut bekannt und liegt wohl hauptsächlich daran, dass in den Gewerkschaften einfach zuwenig Jugendarbeit gemacht wird. Es wird immer schwieriger, junge Leute für etwas zu motivieren, das außerhalb ihres zumeist engen Radiuses liegt, und viele verstehen nicht, warum auf die Strasse gegangen wird und verbinden dann Streik mit Arbeitsfrei und Partymachen und halt leider auch mit Besaufen.
    Wie Hospes auch sagt, wären wir sehr weit zurück, wenn die Gewerkschaften nicht wären. Natürlich ist nicht immer alles gut, was sie machen, wer macht schon alles richtig?!
    Momentan setzt sich die Gruppe mit Thilo für die Zeitarbeiter ein, er kann nicht verstehen, dass Leute, die schon 8 Jahre als Zeitarbeiter im Betrieb sind, zum Ersten für die gleiche Arbeit aber weniger Geld als Festangestellte bekommen und zum Zweiten nun in dieser schwierigen Arbeitslage gekündigt werden. Als Einzelner kann man da wenig tun, aber wenn sich viele stark machen. kann vielleicht was geschehen...
    Hospes, du hast recht: Was fehlt, ist wohl die innere Zufriedenheit und meiner Meinung nach ist diese eine Wort zu sehr gewachsen in den letzten Jahren: EGOISMUS...jedem das Seine, aber mir bitte das Doppelte...



    Re: Kommentar

    tobias - 12.11.2008, 13:04


    Ich halte die Demonstrationen ja für gut und richtig, aber das, was ich erlebt habe, hat mir eben gar nicht gefallen. Die Redner, die leider sonst keine besonders gehaltvollen Reden hielten, hoben immer wieder hervor, wie stolz sie seien, daß so viel Jugend und Azubis dabei seien, nur, daß gerade eben diese sich im E-Center mit massenweise Bier eindeckten und ansonsten auch kein besonderes Interesse an der Veranstaltung zeigten...
    Toll finde ich, wie Thilo sich für die Zeitarbeiter einsetzt. Es ist nicht zu verstehen, daß sie für die gleiche Arbeit anders behandelt werden und als erste auf der Abschußliste stehen!

    Tobias



    Re: Kommentar

    Rheinperle - 12.11.2008, 14:00


    Warum duldet der Gesetzgeber, dass ein Arbeiter 8 Jahre lang als Leiharbeiter beschäftigt wird und nicht nach einer gewissen Zeit fest eingestellt werden muss bzw. dem Betrieb untersagt wird weiterhin für die gleiche Tätigkeit auf Leiharbeiter zurückzugreifen. Der Bedarf ist doch eindeutig da.

    Warum duldet der Gesetzgeber, dass ein Leiharbeiter der 8 Jahre bei der gleichen Firma beschäftigt ist, einen geringeren Stundenlohn hat als ein betriebsinterner Mitarbeiter ?

    Warum unterscheidet der Gesetzgeber bei Zeitverträgen betriebsinterner Mitarbeiter? Da muß sich der Arbeitgeber spätestens nach 2 Jahren entscheiden, ansonsten ist der Arbeitsvertrag unbefristet.
    http://www.anwaltonline.net/arbeitsrecht/show.asp?x=tips/zeitarbeitsvertrag.html

    Warum erlaubt der Gesetzgeber Leiharbeiter in allen Branchen einzusetzen nur im Bauhauptgewerbe nicht ?
    http://www.ig-zeitarbeit.de/presse/docs/F_Bauhauptgewerbe.pdf

    Fragen über Fragen ?

    Und was sagen die Gewerkschaften dazu ???

    Rheinperle



    Re: Kommentar

    la-piccola - 12.11.2008, 15:24


    Perlchen, die IG Metall versucht, was dagegen zu tun, nur ist es leider so, dass viele Zeitarbeiter sich nicht trauen, selbst etwas was zu tun oder sich dagegen zu stellen. Die Angst vor der Arbeitslosigkeit sitzt im Nacken und lieber wenig verdienen als gar nichts ist ihr Motto.
    Natürlich auch verständlich, aber gemeinsam dagegen wäre halt besser.

    http://www.focus.de/karriere/perspektiven/zeitarbeit/kampagne-ig-metall-macht-mobil-gegen-zeitarbeit_aid_269142.html



    Re: Kommentar

    Rheinperle - 12.11.2008, 19:57


    Die Gewerkschaften können hier eher weniger tun. Leiharbeiter sind Fremdarbeiter. Der Entleihungsvertrag wird zwischen dem Unternehmen und dem Entleiher geschlossen. Macht ja auch Sinn, wenn kurzfristig Personalbedarf vorhanden ist schnell auf zusätzliche Mitarbeiter zurückgreifen zu können. Aber nicht als Dauereinrichtung !!!!!!!!!!
    Die Gewerkschaften können wohl an den Gesetzgeber apelieren. Aber ob sie da wirklich ein Interesse daran haben ? Ich muss oft an meine Zeit im Betriebsrat denken als über outsourcing von Arbeitsplätzen verhandelt wurde. Fremdfirmen übernahmen dann ganze Abteilungen. Die eigenen, oft langjährigen Mitarbeiter wurden an die Luft gesetzt und durch schlecht bezahlte Mitarbeiter einer Fremdfirma ersetzt, weil die "armen" Banken und nicht nur die wirtschaftlich denken mußten. Bei den Gesprächen waren auch Gewerkschaftler dabei. Immer das gleiche Spielchen. Die Geschäftsleitung hatte alles im Vorfeld mit der Bundesagentur abgesprochen. Die Sache war zu Beginn der Verhandlungen bereits "in trockenen Tüchern". Es ging dann nur noch um die Höhe der Abfindung. Nun ja, immerhin war man da meist sehr großzügig um die Gemüter zu beruhigen. Dem Mitarbeiter wurde dann verkauft, dass er ein Superschnäpchen gemacht hat und er setzte dann endlich, zwar immer noch zweifelnd nach so vielen Jahren Zugehörigkeit seinen Vincenz darunter. Wieder ein chancenloser Kampf gekämpft. Nicht so spektakulär, wie wenn es um viele Arbeitnehmer geht, die vor der Entlassung stehen. Einzelfälle eben. Ja, Piccoletta, die innere Zufriedenheit, sie fehlt heutzutage oft im Arbeitsleben und sehr oft muss ich an meinen Onkel denken. Er ist übrigens in unserem Forum. :D
    Wer könnte es sein ??? :idea:

    Rheinperle



    Re: Kommentar

    Hospes - 14.11.2008, 16:57

    Unruhe
    Philemon und Baucis. Sie übten Gastfreundschaft. Sie hatten eine kärgliche Hütte. Sie wurden geachtet.
    Edmund Stoiber. Er übt sich als Bürokratieabbauer. Er hat nun eine Residenz mit 13 Zimmern in München. Die Beamten, welche hier vorher arbeiteten wurden per ordre de mufti an andere Orte versetzt.
    Man will ja nicht kleinreden. Man hat ja so seine Verpflichtungen. Warum soll man Bürgern, welche nach den Erfolgen des Bürokratieabbaues fragen eine Antwort geben. Wie die Abgeordnete des Europäischen Parlaments Frau Niebler.
    Hätte man Autogrammkarten gewünscht – jede Wette, das wäre in kürzester Frist erledigt gewesen.
    Zwei Beamte helfen dem ehem. Min. Präs. Dann kommen zwei Sekretärinnen dazu. Warum konnten die nicht auf meinen Brief antworten? Des weiteren ein Fahrer. Herr Stoiber ist wohl nach des Tages Müh und Last nicht mehr in der Lage, selbst das Steuer in die Hand zu nehmen. Früher hat er doch von sich behauptet, dass er das könne. Erstaunlich.
    Dann habe ich heute nochmals an Frau Dr. Niebler geschrieben. Diesmal einen echten Brief. Nach Brüssel. Langsam kostet mich mein Aufbegehren so richtig Geld.
    Was mich, um es sehr zurückhaltend zu formulieren, irritiert, ist die Tatsache, dass ich mich eigentlich bei niemandem beschweren kann, dass ich mich umsonst beschwert habe.
    Jetzt versuche ich es einmal bei einer Oppositionspartei.
    Hier bin ich optimistisch.

    Hospes



    Re: Kommentar

    Hospes - 16.11.2008, 18:10

    Onkel
    Liebe Rheinperle,

    jetzt muss ich mich outen: Ich bin nicht Dein Onkel.

    Viele mögliche Onkels bleiben nicht mehr übrig.

    :big_schaukelstuhl

    Hospes



    Re: Kommentar

    Rheinperle - 16.11.2008, 18:49


    Lieber Hospes, bist du dir da wirklich ganz sicher ???

    Nein, ich glaube ich habe hier für etwas Verwirrung und Rätselraten auf eine etwas andere Art gesorgt. Mein Onkel hat sich in der Rubrik "Sitten und Gebräuche" in meinem letzten Beitrag versteckt.
    http://www.schwarzwald-film.de/inhalt.htm

    Es ist der Holzsäger Fritz Kilgus aus Haslach im Kinzigtal. Ein ganz außergewöhnlicher, beneidenswert zufriedener und fröhlicher Mensch und doch, trotz seiner Liebe zu alten Traditionen, sehr aufgeschlossen und am Weltgeschehen interessiert und geht mit unseren Politikern manchmal gar hart ins Gericht. Seine fahrbare Sägemaschine gibt es glaube ich nur noch einmal auf dieser Welt. Ich kann ihn mir ohne gar nicht vorstellen. Seine Werkstatt ist voll von Ersatzteilen und Werkzeugen, die nirgendwo mehr zu finden sind.

    Rheinperle



    Re: Kommentar

    Hospes - 16.11.2008, 20:10

    Onkel
    Liebe Rheinperle,

    danke für den Hinweis.

    Als ich das Bild mit Deinem Onkel sah, da hatte ich ein entsprechendes Bild sofort vor mir.
    In Kitzingen am Main (ich lebte dort einige Jahre) sah ich noch eine solche Maschine in Aktion.
    Ich kann mich auch noch an eine echte Dampfwalze erinnern und an eine Dreschmaschine, die mit einem Transmissionsriemen angetrieben wurde.

    Ich denke, Du kannst sehr froh sein, einen solchen Menschen als Onkel zu haben.

    Hospes



    Re: Kommentar

    tosa34 - 19.11.2008, 01:04


    Dieses schrieb Kurt Tucholski 1930 in der "Weltbühne" unter dem Namen Ignaz Wrobel:

    Wenn die Börsenkurse fallen
    Regt sich Kummer fast bei Allen,
    Aber manche blühen auf:
    Ihr Rezept heißt Leerverkauf.
    Keck verhökern diese Knaben
    Dinge, die sie gar nicht haben,
    Treten selbst den Absturz los,
    den sie brauchen – echt famos!
    Leichter noch bei solchen Taten
    Tun sie sich mit Derivaten:
    Wenn Papier den Wert frisiert,
    Wird die Wirkung potenziert.
    Wenn in Folge Banken krachen
    Haben Sparer nichts zu lachen,
    Und die Hypothek auf’s Haus
    Heißt, Bewohner müssen raus.
    Trifft’s hingegen große Banken
    Kommt die ganze Welt ins Wanken –
    auch die Spekulantenbrut
    zittert jetzt um Hab und Gut!
    Soll man das System gefährden?
    Da muss eingeschritten werden:
    Der Gewinn, der bleibt privat,
    Die Verluste kauft der Staat.

    Dazu braucht der Staat Kredite,
    Und das bringt erneut Profite,
    hat man doch in jedem Land
    Die Regierung in der Hand.

    Für die Zechen dieser Frechen
    Hat der Kleine Mann zu blechen
    Und – das ist das Feine ja –
    Nicht nur in Amerika!
    Und wenn Kurse wieder steigen,
    Fängt von vorne an der Reigen –
    Ist halt Umverteilung pur,
    Stets in eine Richtung nur.
    Aber sollten sich die Massen
    Das mal nimmer bieten lassen,
    Ist der Ausweg längst bedacht:
    Dann wird bisschen Krieg gemacht.

    Was kann man da noch hinzufügen?
    Gruss, Tosa.



    Re: Kommentar

    Hospes - 19.11.2008, 18:23

    drum
    Liebe Tosa,

    genau so ist es.

    Und jetzt darf man laut fragen, warum Tucholski von bestimmten Kreisen verfolgt wurde.

    Und einmal laut nachgedacht: Was würde passieren, wenn das ganze Geld, das nun die Banken bekommen, die Menschen im Lande bekommen würden?
    Da wären wir alle Millionär und könnten uns viele neue Autos und viele andere Dinge kaufen und die Wirtschaft würde blühen und gedeihen und die Firmen "Gierschlund & Raffke" könnten mit dem Ofenrohr ins Gebirge schauen.
    Dort und nicht nur dort würden sie dann endlich die von Herrn Kohl versprochenen blühenden Landschaften sehen.

    Hospes



    Re: Kommentar

    Hospes - 19.11.2008, 22:01

    nachsehen
    Ich habe einen interessanten Link aus Stuttgart bekommen:

    http://www.sudelblog.de/?p=378

    Hospes



    Re: Kommentar

    tosa34 - 20.11.2008, 03:00


    Lieber Hospes,
    bin schon streng mit mir in's Gericht gegangen. Eine Bibliothekarin sollte ihre Quellen genau untersuchen! :oops:
    Trotzdem beibt Tucholski einer meiner "Besten"", und das Gedicht ist weiterhin treffend.
    Danke für die interessante Seite.
    Lieben Gruss,
    Tosa.



    Re: Kommentar

    la-piccola - 25.11.2008, 23:34

    Sachen gibts....
    Was soll man jetzt dazu sagen:

    http://www.welt.de/vermischtes/article2779766/Der-Schoko-Jesus-stoesst-der-Kirche-bitter-auf.html

    also ich kann dazu nix mehr sagen....



    Re: Kommentar

    tobias - 26.11.2008, 07:12


    Das ist mal wieder typisch Kirche! Ich weiß schon, warum ich aus dem Verein vor Jahren ausgetreten bin. Für mich hat die Institution Kirche mit dem Glauben nichts zu tun.
    Ich finde überhaupt nichts Schlimmes an einem Schokoladen-Jesus und finde es auch nicht entwürdigend, ihn zu essen. Die Grundidee, die der Mann hatte, ist gut. Er hat auf seiner Webseite auch noch viel erklärt:
    http://www.goldjesus.de/index.html
    Allerdings sind 15 Euro schon happig, das klingt sehr nach Geschäftemacherei...
    Und wenn man bedenkt, was es an Wallfahrtsorten, allen voran Lourdes, für Kitsch gibt, da regt sich keine Kirche drüber auf! Aber wahrscheinlich profitiert sie da sogar noch davon...

    Tobias



    Re: Kommentar

    Hospes - 26.11.2008, 08:03

    Holy Toast
    ... und dann gibt es noch das:

    http://www.tomwet.de/shop/catalog/product_info.php?products_id=794

    Leider funktioniert das nur 100%ig, wenn der Toaster sehr gleichmäßig arbeitet.

    Könnte man dann bei ebay als "Wundertoast" verkaufen.

    Hospes



    Re: Kommentar

    tosa34 - 27.11.2008, 17:57


    Mir geht der Schoko-Jesus sehr gegen den Strich. Für viele Gläubige sind Brot und Wein beim Abendmahl tatsächlich Leib und Blut Christi. Das ist ein ganz fundamentaler Glaubens- und daher auch oft Streitpunkt der verschiedenen Kirchen. So einen Schoko-Jesus zu verzehren muss für die Leute Blasphemie sein. Meines Erachtens darf man, selbst wenn man selbst nicht religiös ist, Gläubige nicht beleidigen oder verspotten. Das rührt so oft ganz an das Tiefste im Menschen. Egal ob Jesus oder Mohammed, Buddha oder Krishna: Respekt muss sein.
    Aber: de gustibus non est dsiputandum (auf Schwäbisch: über Geschmäcker lässt sich nicht streiten.)
    Heute ist Thanksgiving, und ein Schokoladentruthahn wäre mit zum Nachtsich willkommen.
    Lieben Gruß, Tosa



    Re: Kommentar

    tobias - 21.12.2008, 16:43


    Ist das nicht schrecklich?!

    Keine Scheidung für Achtjährige in Saudi-Arabien

    Riad (dpa) - Ein Richter in Saudi-Arabien hat sich zum zweiten Mal geweigert, dem Scheidungsantrag einer Achtjährigen stattzugeben. Das Mädchen war von seinem Vater mit einem Mann verheiratet worden, der etwa 50 Jahre älter ist als sie. Der Ehemann sieht die Viertklässlerin als seine rechtmäßige Ehefrau. Der Richter in der Stadt Aneisa forderte ihn und die Mutter des Kindes auf, einen Kompromiss zu finden. Der Prozess soll Anfang Februar fortgesetzt werden. So lange wird das Mädchen bei seiner Mutter leben.

    Mir fehlen die Worte!
    Was geht in einem Vater vor, der seiner kleinen Tochter das antut? Was geht in dem fast 60jährigen vor, der sich ein so junges Kind zur Frau nimmt?! Was denkt sich der Richter...
    Auch wenn es im Islam nach wie vor, trotz Verbot, zu Zwangsverheiratungen kommt, bei diesem Altersunterschied liegt mir der Verdacht der Pädophilie (unter dem Deckmantel der "Ehe") sehr nahe!
    Wie schon des öfteren angemerkt, ist der Islam eine menschenverachtende Religion, die nur vom Patriachat und vielen Zwängen lebt und weder auf die Gefühle noch die Seele der Menschen (besonders der Frauen und Mädchen) Rücksicht nimmt.

    Tobias



    Re: Kommentar

    Hospes - 21.12.2008, 20:40

    Islam
    Lieber Tobias,

    auch ich finde dieses Verhalten gegenüber dem armen Kind unentschuldbar.

    Was den Islam angeht, bin ich anderer Meinung.
    Hier ist es halt so wie in vielen (allen?) Religionen.
    Auf der einen Seite steht die Lehre und auf der anderen die Umsetzung.

    Hier finden sich bemerkenswerte Aussagen:
    http://www.rg-islam.de/muslima.htm

    Zitat: Religion und Tradition sind verschiedene Dinge. Es gibt Sitten, Traditionen, Gewohnheiten, die man mit Religion rechtfertigt. Dabei kann es auch einiges geben, das im Widerspruch zur Religion praktiziert wird. Sitten, Traditionen, Rollenbilder, Aufgabenteilungen ändern sich.

    Hospes



    Re: Kommentar

    karin - 21.12.2008, 22:26

    Saudi Arabien
    Lieber Hospes,

    ich pflichte Dir zwar in den unterschiedlichen Auslegungsmöglichkeiten bei, sprich Bibel, Talmud, Koran, wir können noch den Hinduismus erwähnen und die Lehre Bhuddas.

    Nur wo steht geschrieben, dass ein Kind mit 8 Jahren vom eigenen Vater verkauft und von einem 50 Jahre älterern Mann vergewaltigt werden soll? Das ist dann nämlich keine Frage der Auslegung mehr.

    Ähnlich ist es zwar in vielen "religiösen" Teilen der Welt wo Kinder aufgrund der Armut verstümmelt werden um für ihre Familien zu betteln. Das ist ebenso schrecklich und für uns Westler nicht nachzuvollziehen.

    Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass in Saudi Arabien die Armut so gross ist, dass ein Vater freiwillig seine Tochter verkauft und ein Richter das auch noch für rechtens befindet. Es gibt doch in allen Teilen der Welt einen gesunden Menschenverstand, würde ich mal so meinen.

    LG Karin



    Re: Kommentar

    Hospes - 21.12.2008, 23:13

    Heirat
    Liebe Karin,

    mir liegt nichts ferner, als den Islam hier vertreten zu wollen.
    Aber aus der folgenden Seite möchte ich zitieren:

    http://muslimsuchtmuslima.wordpress.com/2008/06/02/heirat-und-ehe-im-islam/

    Zitat: In Allahs Gesetzgebung, die Er den Menschen durch Seinen Propheten Muhammad (Segen und Heil auf ihm) übermitteln lies, ist eine Vermählung der Frau ohne deren ausdrückliches Einverständnis nicht erlaubt und ungültig. Zwangsheirat ist somit im Islam verboten. Wer etwas gegenteiliges behauptet, der widerspricht dem Gesandten Allahs.

    Der Prophet Muhammad (Ehre und Heil auf ihm) sagte unmißverständlich:

    “Die Frau, die schon einmal verheiratet war, darf nicht eher verheiratet werden, bis sie um ihr Einverständnis gebeten wurde (und dieses gibt). Und die Jungfrau darf nicht eher verheiratet werden, bis sie um Erlaubnis gefragt wurde (und diese gibt).” (Überliefert bei Bukhaari, Muslim und anderen)

    Du hast geschrieben:
    Zitat: Es gibt doch in allen Teilen der Welt einen gesunden Menschenverstand, würde ich mal so meinen.
    Das meine ich eigentlich auch, doch der ist für mich oft durch alles Mögliche vernebelt.
    Das kann Geld sein, das können Verpflichtungen sein, das kann die persönliche Auslegung "heiliger" Schriften sein.

    Also ist für mich diese Sache ein Verbrechen am Kind.
    Eigentlich brauchen wir gar nicht so weit gehen. Immer noch werden etliche in Deutschland lebende junge islamische Mädchen zwangsverheiratet.
    Das hat mit dem Koran nichts mehr zu tun. Es sind althergebrachte archaische Sitten.
    Und in Europa hat man minderjährige Prinzessinnen und Prinzen vermählt, um Dynastien zu sichern und zu stärken.

    Hospes



    Re: Kommentar

    Rheinperle - 21.12.2008, 23:33


    Meine Meinung hierzu ist:


    Die westliche Welt sollte sich zurückziehen aus Regionen unserer Erde in denen diese steinzeitlichen Denkweisen und die Umsetzung des islamistischen Glaubens herrschen. Ich bin sicher, wir können hier nicht helfen, nichts bewegen und nichts ändern. Es ist traurig, dass Menschen unter diesen barbarischen Bedingungen leiden müssen. Ich bin sogar der Meinung, dass wir durch unser Eingreifen, die Situation der Menschen, die leider in diesen Regionen geboren wurden und dort leben müssen noch verschlimmern und den Terror in der Welt noch weiter anheizen. Ich möchte ganz klar betonen, dass ich es mir mit meiner Meinung auf keinen Fall leicht mache. Wenn ich erkennen könnte, dass sich hier etwas ändert, würde ich dies auch unterstützen. Ich befasse mich schon seit vielen Jahren mit dem Islam und meine Meinung hat sich hierzu aus den vielen Büchern und Berichten die ich gelesen habe, überwiegend von dem von mir sehr geschätzten Peter Scholl-Latour entwickelt und gefestigt. Vielleicht gibt es einen anderen Weg. Ich sehe nur keinen.

    Rheinperle



    Re: Kommentar

    Hospes - 12.01.2009, 21:48

    Knochen
    Es ist ja jetzt schon eine geraume Weile her, dass ich an den Herrn Ministerpräsidenten a.D. Dr. Edmund Stoiber geschrieben habe (3. Oktober 2008).
    Wie erinnerlich ging es um seine Erfolge beim Bürokratieabbau in Brüssel.

    Heute kam ein Brief aus der Wagmüllerstraße in München.



    Es war ein Anschreiben dabei, allerdings keine Begründung dafür, warum das Schreiben einer Antwort so lange gedauert hat.



    Die Rede als solche eine Selbstbeweihräucherung mit vielen Zukunftsperspektiven.
    Ich möchte Euch die letztendliche Zusammenfassung höchstderselben Gedanken nicht vorenthalten.



    Ich möchte ja nicht pingelig und mäklerisch erscheinen.
    Aber, was sind große und was sind kleine Fragen?
    Wenn es schon staatliche Leitplanken gibt, warum dann keine staatlichen Mittelstreifen und staatliche Leuchtzeichenanlagen? Die hätten vielleicht schon rot geleuchtet, als Herr Stoiber noch ein grelles Grün sah.
    Welches Kind möchte er denn mit dem Bade ausschütten? Und was ist im Badewasser drin, dass es ausgeschüttet werden muss? Etwas von der Landesbank vielleicht? Oder liegt es doch am Kind? Hat es etwas angestellt, das böse?
    Eine Renaissance stärkerer Regulierungen? Herr Stoiber wird die Regulierungen reguliert regulieren. Und alles wird gut und die Sonne über Brüssel scheinen.
    Zu guter Letzt: Wie sollen die Vorschriften und Regelungen abgecheckt werden? Wird es da eine Art Beichtspiegel geben? Oder wird es eine Checkliste wie im Cockpit geben und die Politiker lesen sie vor jeder Entscheidung laut vor wie die Piloten und Herr Stoiber im Tower von Brüssel gibt dann den Start frei?

    So ist es halt.
    Seien wir froh, dass wir in einer Demokratie leben und ich heute abend nicht befürchten muss, dass schweigsame Herrn im schwarzen Ledermantel an der Tür klingeln.

    Hospes



    Re: Kommentar

    tosa34 - 13.01.2009, 00:17


    Lieber Hospes,
    leider kann ich die Zitate? Bilder? die Du eingefügt hast, nicht sehen. Aber schon das lange Nicht-Beantworten Deines Briefes ist beleidigend.
    Ich versuche es morgen nochmal. Im Moment habe ich überhaupt öfter Schwierigkeiten, ins Forum zu kommen. Und dann werde ich von Reklame erschlagen, und manchmal ist sie nicht wegzukriegen.
    Erkältet bin ich auch!
    Feuchten Gruß,
    Tosa.



    Re: Kommentar

    Hospes - 13.01.2009, 14:27

    Text
    Liebe Tosa,

    ich musste auch den halben Vormittag warten, bis ich die Bilder laden konnte.
    Wenn ich den großen Text lese, kommt mir das Grauen. Der Mann hat doch Abitur und dann studiert und dann sondert er solche Sprachblasen ab!
    Das ist doch nicht mal mehr heiße Luft, das ist plattes Gewäsch.
    Sein Deutschlehrer würde wahrscheinlich im Grab rotieren, wenn er das lesen müsste.

    Du hast ja auch viel mit Sprache zu tun. Wie denkst Du darüber?

    Gute Besserung

    Hospes



    Re: Kommentar

    tosa34 - 13.01.2009, 21:37


    Lieber Hospes,
    der Mann ist wohl sehr von sich selbst eingenommen. Wie kann man soviele Seiten füllen, ohne etwas zu sagen? Meine Meinung:
    Das geht ja auf keine Kuhhaut, was dieser Herr da von sich gegeben hat. Wenn doch wenigstens die Antwort wie aus der Pistole geschossen gekommen wäre! Wollte er Dir evtl. einen Bären aufbinden? Narren sitzen halt gern oben, mir scheint, da liegt der Hund begraben, oder auch nur der Hase im Pfeffer. Es ist ein Fall von mehr Schein als Sein.
    Ich hoffe, ich habe jetzt nicht noch Eulen nach Athen getragen.
    Der Stempel ist eine Schlamperei, so hätte ich keinen Brief abgehen lassen!
    Keep smiling!
    Tosa.



    Re: Kommentar

    la-piccola - 13.01.2009, 23:50


    :?: :?: :?:
    also ich hab da eigentlich nur Bahnhof verstanden, ich dachte schon, ich wäre ein bischen geistig unterbemittelt, aber wenn ihr das auch so seht, dann bin ich ja beruhigt...
    MILES GLORIOSUS



    Re: Kommentar

    la-piccola - 17.02.2009, 01:59


    Habe heute einen Artikel gelesen und platze fast vor Wut und Unverständnis und hier darf ich mich ja auch mal auskotzen, ihr entschuldigt bitte....

    Die Gefährtin von Herrn Käfer besitzt einen übergewichtigen asthmatischen Mops, der sage und schreibe 80 Designeranzüge besitzt, die in einem Designerhundeschrank im eigens eingerichteten Hundezimmer hängen und mehrmals täglich gewechselt und ausgeführt werden, natürlich anschließend in die Reinigung kommen. Das arme häßliche Tier wird mit Delikatessen gemästet, deren Wert bestimmt vielen Kindern täglich eine Reismahlzeit ergeben würde, und wenn Frauchen mal schnell nach Amerika muss, wird die Töle ins Hundehotel gebracht (obwohl sie beim Abschied ja sooo traurig schaut und ihr fast das Herz bricht...), wo der Tagessatz mindestens 3 stellig ist...Regelmässig organisiert sie Mopspartys für Frauchen und Herrchen mit deren Köter, da gibt es Champagner auch für die Vierbeinerchen...und damit brüstet sich die Dame auch noch...
    Ich kann es nicht fassen ! und in Somalia (und nicht nur dort) gibt es für Menschen nicht mal das allernotwendigste und überlebenswerte saubere Wasser!
    Manchmal verstehe ich die Welt nicht mehr....



    Re: Kommentar

    Hospes - 17.02.2009, 08:09

    Dekadenz
    Liebe la-piccola,

    Deinen Unmut kann ich gut nachvollziehen.

    Andererseits: Dekadenz hat es schon immer gegeben. Ich denke hier nur einmal an das antike Rom.
    Arme Menschen, die trotz oder gerade wegen ihres Reichtums sich auf diese Weise selbst bestätigen müssen.
    Denen sollte man einmal eine Schaufel und einen Besen schenken. Dann könnten sie eine sinnvolle Arbeit verrichten und sähen auch den Erfolg ihres Tuns.

    Hospes

    PS.: Heute für die 16 km zur Arbeit 45 min benötigt. Geschlossene Schneedecke.



    Re: Kommentar

    Rheinperle - 17.02.2009, 10:21


    ......und bei Herrn Zumwinkel fuhren die Umzugs-LKWs vor. Er "bewährt" sich lieber zum Nulltarif in seiner Burg am sonnigen Gardasee. (oder verwechselt er es womöglich mit bewehren ???). Hätte sich aber ordentlich abgemeldet im Kölner Nobelviertel Marienburg.

    Und manch unbescholtener Bürger weiß nicht wie er über die Runden kommt.

    Rheinperle



    Re: Kommentar

    karin - 17.02.2009, 19:30


    Selbst mit viel Verständnis für die Menschen und deren Macken ist soviel Dekadenz nicht zu begreifen.

    LG Karin :)



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