Das Dreigliedrige Schulsystem

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    Re: Das Dreigliedrige Schulsystem

    berthold - 07.10.2008, 23:21

    Das Dreigliedrige Schulsystem
    Soweit ich das mitbekommen habe, habt ihr euch ja dagegen entschieden, die Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems zu fordern.
    Ich bin allerdings der Meinung, dass die Aufteilung der SchülerInnen nach der 4. bzw. 6. Klasse auf Gesamt-, Realschule oder Gymnasium ein maßgeblicher Faktor für soziale Selektion im Bidungssystem ist. Die Benachteiligung von Kindern aus ärmeren Familien (die der Flyerentwurf ja auch kritisiert) wird dadurch noch deutlich verschärft. (Und auch aus pädagogischen Gesichtspunkten spricht wenig für dieses System)
    Deswegen halte ich die Kritik daran für einen der zentralen Punkte bei diesen Protesten. Ich fände es also gut, wenn ihr diese Sache nochmal überdenkt und viellicht auch den Flyer entsprechend ergänzt.
    Mich würde natürlich auch interessieren, warum genau ihr eher für die Beibehaltung des dreigliedrigen Systems seit?

    Es ist ja nicht so, dass ich das nicht teilweise nachvollziehen kann. Aber nach etwas mehr Auseinandersetzung mit der Materie habe ich den Eindruck, dass es letztlich viel mehr Nach- als Vorteile mit sich bringt.
    Bereits in der 4. oder 6. Klasse - also mit etwa 10-12 Jahren - wird darüber entschieden, ob ein Kind später Chancen auf ein Studium oder zumindest einen angemessen bezahlten Job hat oder doch eher für einen Hungerlohn schuften darf oder jahrelang arbeitslos sein wird. Wer kein Abi hat, kann auch nicht studieren und wer nur nen Hauptschulabschluss hat, hat es schwer, überhaupt Arbeit zu bekommen.
    Dabei kann so früh eigentlich nur wenig über das eigentliche Potenzial eines Menschen gesagt werden, zumal viele, die bereits in der Grundschule Probleme haben, durch individuelle Förderung (statt Einheitsunterricht in zu großen Klassen) wahrscheinlich locker wieder aufschließen könnten.
    In (gar nicht so wenigen) anderen Ländern geht es auch ohne mehrgliedriges System (und zwar weitaus besser). Deswegen ist aus meiner Sicht dort nicht gleich alles perfekt aber es ist ja nachgewiesen, dass nirgendwo (zumindest im Euro-Raum) die Bildungschancen so sehr vom sozialen Status und Einkommen der Eltern abhängen wie in Deutschland.
    Benachteiligungen, die durch andere Missstände hervorgerufen werden, werden durch die Aufteilung auf "gute" und "schlechte" Schultypen verstärkt und gewissermaßen zementiert.
    --> In Deutschland wechseln gerademal 3 Prozent aller Schüler nach der 7 Klasse nochmal die Schulform. Und davon sind 2/3 "Absteiger" die zu einem niedrigerem Typ wechseln.

    Auch das "Zusammenwürfeln" von Schülern, die den vorgegebenen Stoff unterschiedlich gut aufnehmen halte ich nicht für einen Nachteil. (Im eingliedrigen Schulsystem) Vorausgesetzt es werden Unterrichtsformen angewandt, die die SchülerInnen mehr miteinbeziehen und ihre Interessen und Fähigkeiten berücksichtigen. (aber dazu vielleicht ein andermal mehr...)



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