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Cervantes, Miguel - Don Quijote (1)




Cervantes, Miguel - Don Quijote (1)

Beitragvon Katia » 07.10.2008, 11:13

Cervantes: Don Quijote (Teil 1)

Etwas über den Inhalt des weltbekannten Romans über den ''Ritter von der traurigen Gestalt`` zu schreiben, mutet fast so sinnlos wie ein Kampf gegen Windmühlen an, ich will mich daher kurzfassen: Zuviele Ritterromane hat er gelesen, der Don Quijote, und ist losgezogen und hat beschlossen selbst ein fahrender Ritter zu sein. Dazu braucht man neben einem edlen Ross (Rosiante), einem Schildknappen (Sancho Pansa), einer fernen Angebeten (Dulcinea) - viel Phantasie! Und so schafft Don Quijote sich seine Traumwelt für die er immer wieder Erklärungen findet, wenn sie mit der Wirklichkeit hart kollidiert - er wird seine Abenteuer finden, wenn sie auch selten gut für ihn und Sancho ausgehen.

Irgendwie hat man ja das Gefühl schon soviel über das Buch zu wissen, dass man es kaum mehr zu lesen braucht und so habe auch ich die Lektüre über Jahre vor mir hergeschoben. Hat es sich gelohnt? Jein. Es war anstrengend, es war manchmal zäh, es war amüsant, es war spannend. Doch, gelohnt hat es sich, auch wenn ich den Eindruck habe, man muss nicht unbedingt den ganzen Roman gelesen haben (und Teil 2 habe ich ja noch vor mir) - dazu wiederholen sich die Episoden zu sehr, dazu ist das Erzähltempo für meine modernen Gewohnheiten zu langsam. Überrascht war ich darüber, welch geringen Raum, die bekannten Geschichten à la Windmühlen einnehmen. Stattdesssen spielen eingeschobene Novellen, wie sie auch in Tausenduneiner Nacht aufkommen, erzählt von Personen, denen Don Quijote begegnet, eine große Rolle. Wenn sich in der Schenke (oder war es doch eine Burg?) vier glücklich vereinte Liebespaare mit jeweils wunderschönen Frauen fast schon auf die Füsse treten, dann verzeihe ich Cervantes seine Abschweifungen und amüsiere mich sehr. Vermutlich kann man sich noch deutlich mehr amüsieren, wenn man zumindest ein bisschen versierter in der Ritterliteratur ist, die hier auf's Korn genommen und vom pflichtbewussten Pfarrer verbrannt wird.

Einer Sternchenbewertung will ich mich diesmal verweigern - ich habe nicht das Gefühl, das Buch seiner überragenden Stellung gemäß adäquat beurteilen zu können. Auch wenn ich sage, dass man es vielleicht nicht komplett gelesen haben muss - anlesen, schmökern, hineinschnuppern ist in jedem Fall gewinnbringend!

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