Wenn das Fohlen kommt

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    Re: Wenn das Fohlen kommt

    Saphir85 - 07.04.2006, 11:17

    Wenn das Fohlen kommt


    Die Trächtigkeitsdauer variiert bei der Stute von 11 bis zu 13 Monaten. Individuell bleibt sie aber für die einzelne Stute ziemlich konstant. Das heisst, war die letzte Geburt am Tag 365 nach der letzten Deckung, wird es beim nächsten mal auch etwa solange dauern.

    Am Ende der Trächtigkeit treten öfters leichte , kolikähnliche Vorwehen auf, die durch Lageveränderungen des Foetus zur optimalen Geburtsposition bedingt sind. Sie dauern meist nur einige Minuten und sind weiters nicht besorgniserregend.



    Die Euterentwicklung gibt auch einen gewissen Aufschluss über die nahe Geburt. Kurz vor der wird ein wachsartiges Sekret, die sogenannten Harztropfen, abgesondert, aber wie so vieles beim Pferd, auch das nicht immer.

    Calciumbestimmung in der Milch kann mittels eines Test-Kits Aufschluss über den bevorstehenden Termin geben. Die Calciumkonzentration steigt unmittelbar vor der Geburt deutlich an - aber, siehe oben, auch nicht immer.

    Geburtswächter, Geräte, die am Pferd montiert, über Funk Niederlegen, Wälzen und / oder Schweissausbruch melden, sind ebenfalls Hilfsmittel. Besonders in Gestüten mit mehreren Stuten zur Geburt leisten sie wertvolle Dienste.

    Videoüberwachte Abfohlboxen in Verbindung mit verlässlichen Wächtern sind die sicherste Methode, im Fall des Falles rechtzeitig Hilfe leisten zu können.

    Im Stall zu wachen kann bei nervösen Stuten, die die Anwesenheit von Menschen als störend empfinden, dazu führen, dass die Geburt über Tage hinausgezögert wird, bis einmal die Gelegenheit günstig scheint und sich das Pferd ungestört und unbeobachtet fühlt. Der Stress für Wachende und Bewachte steht daher in keiner Relation zum gewünschten Erfolg, es kann sogar den gegenteiligen Effekt haben.

    Die Eröffnungsphase beginnt mit deutlichen Koliksymptomen.

    Die Austreibungsphase wird mit dem Brechen erste Fruchtblase eingeleitet, Scheinbar kübelweise ergiesst sich hellgelbes, klares Fruchtwasser aus dem Geburtskanal. Von diesem Zeitpunkt an geht alles sehr rasch, nach 30 Minuten sollte die Geburt abgeschlossen sein.



    Eine milchig weisse Blase, der eigentliche Fruchtsack mit dem Fohlen darin, erscheint und kurz darauf sollten auch bereits die Hufe der Vorderbeine sichtbar sein.

    Sie erscheinen leicht gegeneinander versetzt, der zweite Huf auf Höhe des Fesselgelenkes der ersten Extremität, die Sohlen sollen nach unten weisen.



    Spätestens mit den Carpalgelenken (Vorderknie) sollte die Nase erscheinen.

    Durch die Wehentätigkeit kann sie einigemale vor- und wieder zurückgeschoben werden. Da zu diesem Zeitpunkt die Sauerstoffversorgung noch über die Nabelschnur läuft, besteht keine Erstickungsgefahr, wenn die Nase noch ein- zweimal wieder verschwindet.

    Die weitere Austreibung bis zu den Hüften geht dann relativ flott voran.

    Vor der letzten Austreibung kann eine kurze Pause eingelegt werden.

    Hier sollte aber bereits die Nase frei zum Atmen sein.

    In dieser letzten Phase wird die Nabelschnur spontan durchtrennt, der Blutverlust ist minimal, am Fohlen sollten ca. 10 bis 20 cm verbleiben.

    Innerhalb von 10 Minuten sollte das Fohlen bereits in einer aufrechten Position liegen, nach 30 Minuten sollten die anfangs ungelenken Aufstehversuche von Erfolg gekrönt sein.

    Die Stute steht nach etwa 10 Minuten wieder, kann sich aber durch die weitere Wehentätigkeit und die Austreibung der Nachgeburt unter Koliksymptomen noch öfters wieder hinlegen.

    Nach einer Stunde muss die Nachgeburt abgegangen sein.

    Das Fohlen ist auf dem Weg zum Euter und soll innerhalb von 2 Stunden die erste, mit Abwehr-, Nähr- und Mineralstoffen reiche Milch bekommen haben.

    Dies soll nur ein kurzer Abriss einer normalen Pferdegeburt sein.

    Im Stall sollten jederzeit die Telefonnummer des nächsten diensthabenden Tierarztes griffbereit sein. Manches kann dann vielleicht telefonisch geklärt werden.

    Jedenfalls sollte aber bei möglichen Problemen nicht zugewartet werden, da im allgemeinen die Überlebenszeit des Fohlens während der Geburt nicht grösser als eine Stunde ist.



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