Die Sandwüste

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    Re: Die Sandwüste

    Scarlett - 25.09.2008, 19:26

    Die Sandwüste

    www.landschaftsbilder.net
    Die Wüste ist trocken und heiß. Wer sich hier verirrt hat schlechte Karten. Es gibt nur eine einzige Wasserquelle und diese ist sehr schwer zu finden.



    Re: Die Sandwüste

    Mortelle Solitude - 05.11.2008, 10:11


    -> See/Wasserfall

    Sengende Hitze gab sich eiskaltem Nebelspiel dahin. Nein, kein Nebel. Sand. Ein Sturm, der die Pferde umgab. Mähnen und Schweifhaar dicht an den Körper trieb und mit kleinen Körnen verdreckte.
    Mortelle ließ ihre Nüstern in zögerndem Windspiel treiben, versuchte, sich die Nase frei zu halten.
    Ihre AUgenlieder flackerten auf und nieder, die Gedanken endlich auf etwas anderes als auf die Unendlichkeit der Räume konzentriert, lief sie weiter in den Sturm hinein, die feinen ohren tief im nacken vergraben, weihte ihr feuerrotes Fell dem matten Sturmesgelb.
    Sie senkte den kopf tief, streckte den Leib knapp über den Sanddünen.
    Ein schneller Rythmus begleitete jeden einzelnen Schritt, klammerte sich verzweifelt an ihr Herz. Schrie, sie müsse laufen. Laufen!
    Als sich der kurze Wirbelwind seinem lauen Ende neigte, war es die Stute, die doch eher nachgab, als das Abendlüftchen verklang. Bebende Flanken, in sattes Dunkelrot getaucht, hoben und senkten sich so ruckartig und schnell, dass fast die Atemluft dem Atmen nicht nachkam.
    Aus udn ein aus den Lungenflügeln. Aus und ein in den Körper das krazende Korn getrieben, den brennenden Schmerz in den Augen.
    Ihr Körper wurde allmählich ruhiger. Ganz langsam, aber doch.

    Du bist schuld an allem! Du selbst! Mistvieh. Wärest du doch erstickt in dem Sandsturm. Es wäre so schön gewesen! Die Stimme trieb sie beinahe wieder zum Laufen an, aber Morti kontne wiederstehen. Irgendwie schaffte sie es, genau in diesem Moment, nicht die andere Macht ankommen zu lassen.
    Noch nicht.
    Zögernd fuhr sie herum, ihre Augen suchten glanzvollen Blickes Anschluss an Sheitans. Wo war er? Hatte sie ihn verlohren?

    Die Abendröte neigte sich einer traumhaften Landschaft zu. Die flachen Ebenen und die seichten Dünen um sie herum in eine goldblutendes Licht getaucht.



    Re: Die Sandwüste

    Sheitan - 05.11.2008, 19:57


    Sheiten nickte leicht. "Ja, dann mal los", kaum hatte er ihr auch schon zugestimmt, da setze die Fuchsstute sich auch schon in Bewegung. Schnell steigerte sie auch ihr Tempo, sodass die bald in einen Jagdgalopp durch die Gegend schoss. Der maechtige Rapphengst spitze die Ohren und trabte fließend und schwungvoll an. Wenn er wollte koennte er natuerlich mit den Tempo der Stute mit Leichtikeit mithalten, doch waere es schwachsinnig, denn er wusste den Weg nicht und wuerde nicht mitbekommen, wenn sie irgendwo abbog. So fiel der Rapphengst in einen starken Mittelgalopp und verschnellerte sein Tempo solang,bis er an der Handerhand der huebschen Stute 'klebte'. So wuerde er sie nicht aus den Augen verlieren und gleichzeitig jeden Richtungwechsel rechtzeitig mitbekommen. Unbewusst beobachtete der Hengst damit auch, wie es der Stute ging. Wuerde Mortelle zb. doch umkippen, hatte er Zeit um irgendwie reagieren zu koennen. Doch voerst schien das nicht der Fall zu sein, zum Glueck.

    Da wusste Sheitan natuerlich nicht, was auf den Beiden zukam. Sicherlich, er hatte ihr vorgeschlagen, zur Wueste zu gehen, aber woher sollte er wissen, dass es da stuermte?
    Haette er es gewusst, so haette er es nicht vorgeschlagen.
    Mit Sicherheit. Gerade angekommen, so sah er auch schon den Sturm, gerade oeffnete er den Mund, um ihr zu sagen, dass sie doch woanders hingehen sollten, als die Stute auch schon in die Sturm verschwand. Sheitan schuettelte sein Kopf,sodass seine schwarze Maehne flog. "verrueckte Stute, mit einen Hang Liebe zum Risko", brummelte er vor sich hin, so leise aber, dass es kein anderer hoeren konnte, da so oder so keiner hier war, haette er es sich auch sparen koennen. Ohne lange zu ueberlegen trottete er auch schon wieder los und verschwand in den Sandsturm, als wuerde dieser ihn nur verschlucken zu wollen.
    Demostierend stellte er sich gegen den Sturm, die Wucht war so stark, dass Sheitan Koerper fast schon den Boden kuesste, so weit weg musste er sich mit der Hinterand stemmen, um irgendwie vorwaertszukommen, ohne das der Sturm in umwarf. Waehrenddessen suchte seine Augen unruhig die Umgebung nach der Fuchsstute ab. Doch dank den Sturm konnte der Hengst nicht viel erkennen.

    Wuetend brummelte der Hengst, waehrend er stur weiter ging, irgendwo zwischen den Sand musste sie doch sein, er konnte sie doch nicht verloren haben, oder doch? Sheitan hatte das Gefuehl, dass der Sturm eine Ewigkeit anhielt, bis ploetzlich mit einem Schlag der ganze Spuk auch schon vorbei war. Erleichert schuettelte der Warmbluthengst sich und schaute sofort sich erneut um. Und lang musste er nun auch nicht mehr suchen. Nicht weit von ihr, etwas unterhalb konnte er die Stute ausfinden machen. Zufrieden setze der Hengst sich in Bewegung und trabte zu ihr hin. Locker schwang sein Ruecken mit, waehrend jeder scheinbar gewollte tritt kraftvoll federte und gleichzeitig die Kraft wunderschoen zum Ausdruck brachte. Sheitan musterte Mortelle, sie sah nicht sonderlich gut aus, ihre Kraft schien an Ende der Reserbe angelangt zu sein, so entschied der Hengst sich, sich voerst nicht mehr sonderlich zu bewegen. "Was fuer ein Sturm", brummelte er "Dir ist aber nichts zugestoßen oder?", fragte der Hengst, fast schon sanft.



    Re: Die Sandwüste

    Mortelle Solitude - 05.11.2008, 20:24


    Nichts zugestoßen? es wiederholte sich in ihrem Inneren. Ein unendlich scheinendes Echo, setzte sich hinfort bis in die kleinste Ritze ihres Körpers. Machte sie wahnsinnig.
    Und schon so am Ende aller Kräfte und aller Welt, konnte sie sich nicht mehr davor retten, in erschöpften Schlaf zu sickern, als ihre Augen sich dem herannahenden Muskelspiels Sheitan hingaben; Erleichterung ihre Lippen in zaghaftes Lächeln fallen lassend. Sie seufzte. Lange, tief und ruhig.
    Eine solche Ausgewogenheit in Gedankenstrom, Atem und Willenskraft, dass sich alles in einem Zusammenspiel bewegte. immer flacher und seichter. Snafter beinahe. Schwächer.

    Als die Augen mit einer Abruptität zum Aufschlag kamen, dass man sich beinahe zu erschrecken hatte vor solchen schwimmenden Pupillen; wie sie im weißen Schleimmehr auf dem Blick dahin glitten. Es war ein hysterisches Kichern, dass ihrer kehle entrungen wurde, als sie sich mit verspannten Muskeln und Krämpfen in den Beinen einem starken körperschütteln unterzog.
    Von Ohrenspitze bis Schweifende ließ sie alles erzittern. Schüttelte die Sandkörner mit neu gewonnener Leichtigkeit hinweg, als hätte sie so eben nur einen kleinen Kuss des Lebensgottes gebraucht, um wieder ihren Tatendrang zu füllen.
    Ja, und wie man sehen konnte, musste sich besagter Gott ihrer armseeligen kreatur erbarmt haben, und seinen magischen Arm ihr entgegen gehalten, dem schmalen Inneren Wesen auf die Beine geholfen haben. Einem kleinen, zaghaftem Kitz in ihrem Herz verschlossen, nun den teddybären an der hand genommen, einen lautlosen Blick aus der Hülle heraus wagte.
    Zaghaft.
    "W-Wer…?", sie versuchte sich anscheinend verzweifelten Festhaltens von Sheitans Augen, an ihn zu erinnern.
    Einen kurzen Moment, so, als hätte sie gerade die Person gewächselt. Wäre vom Zuseher zum Akteur geworden und musste nun in improvisur eine nächste Tat anschlagen.
    Ein nächster bewegungsablauf in ihren Schoß gelegt.
    Schüchterner Augenschlag. Nervöse Lieder schwingen auf und zu.
    Auf und zu.
    Mehr zu als auf.
    Sieht von unten zu ihm hinauf, beinahe als hätte sie Angst vor seiner Macht. Sollte sie doch wissen, dass er schon lngst hätte ihr weh tun können, aber anscheinend nicht vorhatte. Wieso dann jetzt auf einmal dieses bangen?
    Setlsam.
    Klein.
    Schüchtern.
    Sie war anders, als noch zuvor. Wie immer rasch und unbemerklich gewechselt zwischen Ihr und Ihr.
    Sie und Sie. Kein anderer in dem fuchsroten Körper. Niemand! Doch sie glaubte es nicht, musste sich dazu zwingen, daran keinen gedanken mehr zu verschwenden.
    "Achja, Achso... Nein, es geht mir gut. Wahrlich gut." - schüchternes Lächeln. Angsschweiß am Hals.
    "Ich glaube, wir... wandern noch etwas in diese Richtung, an dem Sonnenuntergang entlang. Es wird sehr kalt werden, heute Nacht. Immer nach solch einem Sturm. … Vielleicht dort hinüber, damit wir uns langsam dem anderen Ende zubewegen? Von dort aus, würde man ins gebirge gelangen."
    Sie ratterte Fakten ab, die sie kannte. Erfahrung des eigenen Durchreisens. Jede Persönlichkeit übergehend.
    Jede.
    Denn die Schmach war so groß, einen weiteren angstverzerrten Blick in seine Augen zu wagen. Zu riskieren, er würde das flache Zittern ihrer Flanken bemerken.
    Es war nicht die Kälte - es war Panik.



    Re: Die Sandwüste

    Sheitan - 05.11.2008, 21:20


    Den wachsamen Auge des Hengstes entging nicht. Ruhig beobachtete, die Mortelle ihre Augen schloss und einige Sekunden befuerchtete er doch, sie wuerde sich jetzt irgendwie hinlegen. Stuten.., musste man sie verstehen? Sheitan schuettelte innerlich den Kopf, er fuerchtete, nein. Und besonders diese schien noch komplizierter zu sein, wundervoll.

    Geduldig wartete er, was geschah-noch geschehen mochte.
    Ihr nun zufriedenes laecheln und ihr seufzen schienen auf ein posetives Ereignis hinzuleiten, doch Fehlanzeige.
    Als haette man bei der Stute einen Schalter umgelegt, riss sie wieder die Augen auf und man konnte fast nur noch das Weiße darin zu erkennen. Die ganze Haltung der Stute spannte sich wieder an, bevor auch sie sich nun schuettelte. Was um Himmes Willen war nun schon wieder los?!
    >>>w-Wer`..?<<
    "Wer , was`?", hackte er auch schon nach, doch eine Antwort vermochte er nicht zu bekommen. Waehrendessen aenderte sich die Haltung der Stute frontal. Stattdessen wie eben, ihn auf gleicher Augenhoehe zu schauen, schaute sie ihn nun von unten nach oben an-als haette sie angst vor ihn.
    Wuerde man Fragezeichen ueber Pferdekoepfe erkennen koennen, so koennte man sicherlich nun welche ueber Sheitans Kopf wiederfinden.
    Er verstand nicht wirklich ,was gerade mit der Stute passierte, als haette man wirklich bei ihr ein Schalter umgelegzt oder so.

    Sheitan hatte das Gefuehl, als haette die Stute angst vor ihn, aber warum?! Sheitan hatte doch nicht gemacht, oder doch? Trotz allen dem verhielt er sich ruhig und strahlte diese Ruhe auch aus.
    Er wollte ihr wortlos das Gefuehl geben, dass sie sich wirklich nicht fuerchtn musste, warum auch immer sie es auch tat.
    >>Achja, Achso... Nein, es geht mir gut. Wahrlich gut."<<
    Ein schuechterndes Laecheln bildete sich auf ihren Lippen, auf das Sheitan mit einen ruhigen brummeln antwortete "Das freut mich"
    >>Ich glaube, wir... wandern noch etwas in diese Richtung, an dem Sonnenuntergang entlang. Es wird sehr kalt werden, heute Nacht. Immer nach solch einem Sturm. … Vielleicht dort hinüber, damit wir uns langsam dem anderen Ende zubewegen? Von dort aus, würde man ins gebirge gelangen." << "Dann lass mal losgehen", erklaerte der Hengst munter, wartete darauf, dass die Stute sich bewegte. Ihr angsterfuellter Blick entging ihn natuerlich nicht, wie auch das Zittern ihrer Flanken. Was ging in der Stute vor sich? Der Rappe konnte es sich wirklich nicht erklaeren.



    Re: Die Sandwüste

    Mortelle Solitude - 07.11.2008, 19:08


    Sie wanderte und wanderte ohne einen Gedanken der Erlaubnis zu ergeben, sich mit dem schwarzen Hengst zu ihrer Seite beschäftigen zu dürfen.
    Sie ließ es einfach an sich vorbei gleiten, wie ein schlauer Fisch in seiner stillen Starre verbleibt, ehe der Zitteraal seine schlüpfrige Gestalt an einem vorbei bewegt hat.
    Und sie schnaubte ein zartes Lied als die wachen, großen Augen sich munteren Spieles in der Umgebung kund taten. Sich alles einprägten, jeden kleinsten Fels und Baumstumpf, nicht die Orientierung zu verliehren.
    Gehen wir, sagte sie zu sich selbst. Los, und fort, schneller als gewöhnlich.
    jeder Schritt auf dem schmalen Stutenleib heraus, war wie mechanisch gezogen, eine Welle der Unsicherheit über die Gesichtsmimik schickend, sogen sie die Schwingungen ihrer Mechanik und ihrer Elektrizität zusammen, ließen sich in Kreisbewegung ausfallen. Verstreuten sich in zartbitterer Versuchung in alle Richtungen des Lebens.
    Wind udn Wetter zerstreuten die Informationsströme in luftigen Höhen über der Wüstengestalt. Dort unten, zwei Pferde erkennend, versuchte sich noch ein letzte Anhang zu befreien, aus den Schlägen und Drücken, doch fand keinen Halt mehr, sich davon zu schicken, dem Vortwehen zu entkommen.
    Verblassten in der schweigenden, höhnenden Stromstimme.

    Sie wollte nicht reden, weigerte sich, eine Sprache erkennen zu lassen, die sie möglicherweise wahrlich zu beherrschen wusste. Zitterte doch ihr Körper, jedes einzelne Glied, udn schauderte davor zurück, angesprochen zu werden, als hätte sie Angst mit den entgegen tretenden lauten würden auch Schläge die Folge sein, die sie ereilen sollte.
    Geduckt hielt sie ihr Haupt, der Gang eilig und hakend, nicht flüssig und selbstsicher wie zuvor; auch nicht schnell und hektisch wie den Tag früher.
    Als hätte sich eine Uhr gedreht, schaue ein geist in ihrem kopf auf eine Uhr, einen Schalter umzustellen, wenn es so weit wäre.
    Auch wenn sie sich zu wehren wusste, konnte sie dieses Männchen nicht ewig aufhalten, die Regierung ihrer Tätigkeiten und gefühle zu beeinflussen.
    Wusste nciht, wie es enden würde, wenn sie es tatsächlich einmal schaffen würde.
    Wollte es vielleicht nicht wissen, weil sie Angst hatte, es würde dann alles in einem noch viel schlimmeren Gedächtnissturm verhüllt werden; ein Kampf im Zwiespalt gegen sich selbst und das Leben, das sie zu führen versuchte.
    Ein ewiger und sinnloser Kampf.
    Warum dann beginnen?
    Erniedrigt sah sie aus, wie sie dahin schlenderte, immer ein wenig schneller als der größere, schwraze Hengst, immer bedacht, ihre Augen nicht unter die sienen zu weihen. Zu viel Angst.
    So viel unnötige und so viel mehr, wie es sich in ihr anzuhäufen drohte.
    Wild pochte ihr Herz bis zu den ohren, jeder Laut der Umgebung einen Dumpfen Ton erhaltend, bis sie beinahe taub war.
    Etwas berührte Sie, und ein wildes Zucken udn ein Seitensprung waren die knappe Folge draus.
    Doch sie konnte nichts erkennen, was sie hätte auf der Haut so spürbar nahe frösteln lassen sollen, wie es geschehen war.
    "Hast -hast du etwas gesehen? Oder hab ich mir die Berührung gerade eingebildet?"



    Re: Die Sandwüste

    Sheitan - 10.11.2008, 18:05


    Kurz schanubte der Hengst, waehrend er seinen schweren Kopf edel hob und zur Seite drehte. Sein Blick glitt zur Sonne, die schon fast vollkommen untergegangen war und den Sand in warme Farben tauchte. Automatisch glitten seine Gedanken kurz woanders hin, waehrend er kraftvoll neben der Fuchsstute entlang schritt.
    So viel war der Hengst gereist, doch noch nie hatte sein Weg eine Wueste gekreuzrt. Der warme Sad war angenehm unter seinen schwarzen Hufen zu spueren, warm und weich gleichzeitig und doch wusste der Hengst sofort, dass die Wueste nie ein Ort sein wuerde, indem der Rapphengst sich wohlfueheln wuerde.
    Sheitan, der Phantom, war ein Hengst, der es nicht leiden konnte, wenn er sich nicht zurueckziehen konnte. Er war wie ein Schatten, mal da und mal nicht, doch, hier war selbst kein Plattz fuer ein Schatten.

    Sicher, der Hengst hatte keine Angst, doch verspuerte er trotzdem nicht den Drang, sich wie auf einen Silbertablett zu praesentieren. Sicher, hin und wieder wuerde er sicherlich die Wueste aufsuchen, aber er musste sich nun wirklich nicht dauerhaft hier aufhalten.
    Langsam aber sicher sank die Sonne immermehr, sodass nur noch ein kleiner Zipfel der Sonne zu sehen war.
    Ein frischer Wind kaum auf, von der Waerme, die man bis ebend verspueren konnte, war ploetzlich nicht mehr spuerbar. Als haette der Wind den letzten Hauch der Waerme weggehaucht.
    Sheitan schuettelte leicht seinen Kopf, rundete erneut stolz seinen Kopf und trat mehr mit seiner kraeftigen Hinterhand unter. Sein Blick flog zu der Stute, die wie ein Reh neben ihr herschlich. Ihr Gang hatte kein Rythmus mehr, als haette man bei ihr einen Schalter umgelegt, ebenso ging sie nun duetlich 'geduckter' neben den Hengst her, als haette sie etwas zu befuerchtet. Der Hengst spielte leicht mit seinen Ohren, er wurde aus der Stute einfach nicht schlau. Warum hatte sie denn ploetzlich solch eine Angst vor ihn? Der Rapphengst hatte ihr doch nichts getan?
    Nachdenklich schaute Sheitan die Stute an, als diese ploetzlich hektisch zur Seite sprang.
    Da der Hengst damit nicht gerechnet hatte, riss der Hengst den Kopf hoch und drehte diesen schnell in die demensprechende Richtung zu. Krz brummelte er unruhig, suchte sofort die Umgebung nach etwas ungewoehnliches ab, aber er fand nichts, was die Stute haette beunruhigen koennen.
    >>Hast -hast du etwas gesehen? Oder hab ich mir die Berührung gerade eingebildet?"<<
    "Also, ob du dir das eingebildet hast, weiß ich nicht. Aber ich habs nicht gesehen.."
    Mittlerweile war es schon dunkel geworden und die ersten Sterne liesen sich blicken..



    Re: Die Sandwüste

    Mortelle Solitude - 25.11.2008, 20:13


    [tut mir echt leid, aber ic h konnte einfach ne zeit lang nciht playn...]

    Mit der Nacht war auf einen weiteren, überrumpelnden Schlag auch ihre alte Seele zurück gekehrt.
    Ihre alte... Ihre vorherige. Ihre meist anwesende. Ihre beste Seite?
    Und auch ein Schnauben entriss sich aus der Stille, sobald Angst und Zittrigkeit mit einem sachten Windhauch vorüber gegangen waren, und zu Boden gesunken, von ihr abgefallen. Frei atmete sie auf und horchte mit den langen, schmalen Ohren den singenen Geräuschen der Nacht.
    Der Stille.
    Dennoch war es leises Zirpen erst, dann schallende, lautlose Töne und später ein beinahe tonloses Gewusel von schmalen, flinken Füßen.
    Grillen, kleine Nager und Fledermäuse, die sich in solch eintracht in die Dnkelheit erhoben hatten, dass keiner bemerkt haben konnte, wie sie tatsächlich gekommen waren, sondern nur gespürt hatte, dass auf einmal etwas anderes neben einem ruhe, als Nichts.
    Es war ein Blutdrust, der sie alle aus ihren täglichen Verstecken trieb, mit knurrendem Magen und säuerlicher Miene durch das tropfende und feuchte Kleid der Finsternis huschen lassend.
    Als Mortelle ihren feinen Kopf dem kleinen, aber nichts desto trotz mächtig wirkendem Körper förmlich entriss, empor hielt, lauschte und spähte, erkannte sie nichts, außer den eigenen Sauggeräuschen, wenn die Lunge eines weiteren gierigen Zuges bedacht aus und einsog.
    "Hm, seltsam, ich hätte schwören können, da hat mich etwas gestreift, aber vielleicht war ich nur zu kleinlich." Sie hatte ein sanftes, dominierendes Lächeln aufgelegt, welches ein einlullendes Gefühl mit sich brachte und dennoch eine kühle Distanz zwischen einander hielt.
    Kühl. Das war ein Wort, welches man noch oft in Gedanken flimmern ließ, wenn man sich die eigene Hauit betastete und die eiseskälte der Nacht auf sich schlafen spürte. Eine drückende, erschwerende Leiche die auf dem Rücken platz genommen hat und den leblosesn Leib quer darüber hägend mitschleifen lässt.
    Eine Gänsehaut, die es mitbrachte, das tote auf ihr. Ein Frösteln.
    "Ich weiß nicht, wo waren wir zuvor stehen geblieben?" Sie sah ihm in die Augen, als wären sie nur zwei schwarze, unbedeutsame Kügelchen die dort hinten am Baum hingen, wie zwei Käfer in ihrer Lächerlichen Tarnung.
    Es was ihr egal, was er tun und sagen würde, aber dennoch war es ein Reiz in ihrem Bauch der kribbelte und sprach, sie solle ihn fragen. Sie solle sich ihm langsam nähern, so wie sie es eben gerade tat, und sie solle ihr Leben riskieren.
    Rein aus Spaß.

    "Naja, zumindest wüsste ich, wo wir weiter machen können." Pervers.



    Re: Die Sandwüste

    Sheitan - 26.11.2008, 19:28


    [Kein Problem..? xD }

    Eine einsame Stille umgab die Beiden, nachdem Sheitan ihr eine Antwort gegeben hatte. Kurz ruhte sein dunkler Blick auf die Fuchsstute, bis er nachdenklich seinen Kopf in eine andere Richtung lenkte.
    Leise schnaubte der maechtige Hengst, waehrendessen er energisch mit seinen Schweif schlug. Seine Hinterhand trat mittlerweile nun mehr unter seinen Koerper und seine Muskeln spielten unter seinen seidig/schwarzen Fell. Die Maehne des Rappen 'hob und fiel' sanft in den Takt, indem auch sein Koerper schwang.
    Kurz schuettelte Sheitan mit seinen Kopf, sodass seine Maehne durch die Luft wirbelte. Dannach hob er seinen Kopf, sodass fuer einige Sekunden seine Nase den hoechsten Punkt bildete. Es sah genauso fuer einige Sekunden aus, wie ein Reitpferd aus, waehrend es nach getanter Arbeit trocken geritten wurde.
    Fuer die Sekunden war auch seine ganze Koerperhaltung locker und entspannt.

    Ja, der Hengst genoss die Stille der rießigen Wueste , die Einsamkeit die hier herrschte, wie auch die Umgebung. Wahrlich, am Anfang fand der Hengst die Wueste nicht so anziehend, doch mit derkommenden Dunkelheit fuehlte der maechtige Rapep sich immer wohler. Warum wusste er auch nicht so ganz, wahrscheinlich lag es an der Ruhe die es hier in Huelle und Fuelle gab, wie den weichen Sand, in den seine Hufen leicht versanken.
    Wuerde man weiter weg von den Beiden stehen, so wuerde man den Rapphengst in der Dunkelheit nicht mehr erkennen, selbst nicht hoeren. Lautlos bewegte sich Sheitan neben der Stute vorwaerts, als wuerde er garnicht existieren, wie ein Schatten..
    Sein Spitzname: Schatten. Sheitan besaß die Gabe, einfach zu 'verschwinden' und aufzutauchen, wann er es wollte. Er war da, aber irgendwie auch nicht und das hatte schon bei vielen Pferden Verwirrung gebracht. Zufrieden schnaubtte der Rappehengst, waehrend er stolz neben der Fuchsstute entlang schritt.
    In seinen Augenwinkeln konnte er erkennen, dass sich die Haltung der Stute erneut aenderte. Innerlich erstaunt beobachtete er die Situation weiter und versuchte in den Moment zu begreifen, was man begreifen
    koennte, aber es tat es nicht. So gab er es auch auf. Er kannte die Stute einfach nicht so gut, um darauf zu kommen.
    Und aus dem Grund entschied er sich einfach abzuwarten, was passierte und dann einfach zu reagieren. Kommt Zeit, kommt Rat.
    >>Hm, seltsam, ich hätte schwören können, da hat mich etwas gestreift, aber vielleicht war ich nur zu kleinlich<<
    Der Hengst schaute die Stute direkt an, die trotz ihres Laecheln eine Kuehlehit vermittelte. "Hm, koennte doch auch so gewesen sein. Vl. hat dich einfach nur so ein Kaefer bei seinem Flug beruehrrt, oder so.", brummelte der Hengst eunbeteiligt, was es auch gewesen war, es interessierte ihn nicht mehr, da ja nichts schlimmes passiert war.

    >>Ich weiß nicht, wo waren wir zuvor stehen geblieben?<<
    "aehm,... gute Frage, ich weiß es nicht mehr", der Hengst laechelte mild, als wuerde ein richtiges Laecheln zu viel Kraft kosten.
    Von seiner bis ebend entspannte Haltung konnte man jetzt nicht mehr viel erkennen, der maechtige rappe hatte seine stolzre und so typische Haltung wieder angenommen.
    >>Naja, zumindest wüsste ich, wo wir weiter machen können." <<
    "Und das waere?", fragte er nach, nicht wirklich verstehend, was sie damit meinen koennte.
    Sein Blick blieb per Zufall auf einen Sandheugel in der Ferne haengen, wo er so gerade fremde Tiere ausmachen konnte?
    Waren das dahinten Koyoten, oder so etwas in der Art? Interessiert beobachtete er die Viecher, waehrend er aber sogleich abwartend Mortelle halbwegs anschaute und auf ihre Antwort wartete.



    Re: Die Sandwüste

    Mortelle Solitude - 26.11.2008, 20:37


    "Dort, wo ich gerne ansetzen würde, ist etwas seltsames vorgefallen.." - es war eine föllige Thementrennung die ihre Stimme von Begierde und sexuellen Schwingungen auf einmal zu einem erneuten Tief bringen konnte. Auf ein Interessiertes und kühles, welches sie ihm so ins Gesicht zu spucken wagte, als wäre er niederer als sie und gleichzeitig war sie hilfesuchend und einflößend nett.
    Nett.
    Mehr oder weniger davon, mehr oder weniger von jenem, welches sie nicht preiszugeben wagte. Tief in sich verschloss, als sie rückwärts von Raum zu Raum stolpernd den Weg zum Anfang ihres Rituales suchte. Zum Eingang, den sie nun als Ausgang missbrauchen wollte, und irgendwo auf diesem Suchen in jedem schmalen Zimmer das gleiche, verlohr sie das, was sie erst noch versteckt hatte vor dem mächtigen Schwarzen und nahm dafür etwas auf, dass sie vor langer, langer Zeit vermutlich vergessen hatte.
    Vermutlich genauso weggeworfen wie gerade eben ihre Gefühle.
    "Aber ich weiß nicht, ob es einen Sinn machen würde, die das jetzt schon anzutun und deshalb verschiebe ich die Sache lieber auf ein späteres Anschneiden." Ihre Gesicht verfiehl in Dunkelheit. So triefend und nass der Umhang, den die Nacht heute trug, so stark fühlte sie jeden kalten Tropfen der finsteren Masse, die allmählich von allem herum abzufärben schien und sich statt dessen lieber auf das goldsilberne Kupferfell schmierte.
    Fets hinein, bis an die Haut, dass es sich anfühlte, als würde sie schwitzen und keiner ihrer Gedanken fand einen Ausgang daraus, und keiner konnte den weißen Schaum an ihrem Hals zurückhalten und keiner wagte es, etwas anderes anfechten zu wollen.
    Alle waren still.

    Sie blieb ruckartig stehen und hatte sich doch entschieden, die modrige Holztür von eben zurück zu schließen und einen Film in die Falsche zu spulen, bis sie wieder an dem Punkt der Übergabe ihre beiden Hände sah, als die eine etwas warf und die andere fing.
    Sie tauschte sie um. - Gefühl und Sache.

    Mortelles Nüstern blähten in zartbitterem rußdunkel und fuhren mit seidener Körperwärme über den starken Rappenhals, wie er so glänzend in dem offenen Sternenfluter vor ihr aufragte.
    Wie jeder kleine Punkt eine eigene Geschichte auf das Fell und seine Stärke projezierte, nur um der Stute ein klein wenig Unterstützung zukommen zu lassen.
    Ein klein wenig Widerstand.
    "Zurück zu dem, wo ich zuerst noch ansetzen wollte, aber es ja beinahe vergessen hätte..." Sie war lüstern und konnte weder Stromwellen noch Muskelblut in sich rühren. Konnte nur zittern. Konnte nur blicken. Konnte nur eines.
    Rossen.
    "Ich hätte da so einige Ideen, für heute Abend.", und sie schwang den Kopf in luftige Höhen, beinahe zu ihm hinauf, ehe sie ihre Augen in eine Weitung zog, die Lider spannte, und das Flüstern auf ihrer Haut einen Schauer ablegte.
    Die Pupillen flogen schwankend hin und her auf der knusperbraunen Moorhaut, welche sich von schwrazen Rändern in unbändige zwei Teile sperren lassen musste.
    Und sie betrachtete ihn.
    Und sie fühlte seine Schulter an der ihren.
    Und sie betete.
    Und sie wusste nicht wieso.



    Re: Die Sandwüste

    Sheitan - 17.12.2008, 19:48


    Die immer wieder wechselnden Stimmungsschwankungen brachte den maechtigen Rappen schon fast aus den Konzept, dass sie ihn immer wieder auf Neueste irretierten. Vor einigen Minuten hatte sie noch so reagiert und jetzt regierte sie wieder anders, wuerde er diese Stute je einmal verstehen?
    Der Hengst blaehte seine Nuestern, waehrend er kraftvoll mit seinem Schweif schlug. Dieser Schlag konnte man durchaus mit einem Peitschenhieb vergleichen. Stolz und edel schritt er ruhig neben der Fuchsstute, jeder Schritt vor scheinbar unendlicher Kraft und Energie steckend. Leicht hatte der Hengst seine Halspartie etwas gehoben und seine dunkle Augen ruhten nun ganz auf der Mortelle, nach einigen Sekunden aber wand er seinen Blick wieder ab, schuettelte energisch mit seinen Kopf, sodass seine dichte Maehne nun durch den Luft flog. Nachdem er aufgehoert hatte seinen Kopf zu schuetteln, hob er seinen rechten Voderbein und stampfte mit diesen so heftig auf dem Boden auf, dass Sand aufgewirbelt wurde.
    >>Dort,wo ich gerne ansetzen wuerde, ist etwas seltsames vorgefallen?<<
    "Ahhja?!", fragte der Hengst scharf nach, schaerfer als eigt. gewollt und versuchte dabei die Begierde in ihrer Stimme einfach zu ignoerien.., doch gelang es ihn nicht wirklich.
    >>Aber ich weiß nicht, ob es einen Sinn machen würde, die das jetzt schon anzutun und deshalb verschiebe ich die Sache lieber auf ein späteres Anschneiden<<
    Der Hengst seuftze leicht auf. "Mit waere es aber lieber, wenn du es mir sagen wuerdest."; erklaerte er mit leichten Nachdruck, waehrend er sie immernoch nachdenklich anschaute. Was hatte sie nun schon wieder vor? Warum mussten manche Stuten einfach so schrecklich komplizietr sein? Ein Vorteil des Einzelgaengerseins, man musste sich nicht immer und dauerhaft mir solchen Geschichten rumschlagen, obowohl diese auch auf der anderen Seite ganz interessant sein konnten.

    Als Mortelle stehen blieb, blieb der Hengst auch stehen. Geschmeidig blieb er stehen, trippelte leichtfueßig mit der Hinterhand um ca. 35° zur Seite und sah sie fragend an. Was war jetzt schon wieder los?!
    Bevor er aber nachfragen konnte, hatte Mortelle ihre Nuestern geblaeht und fuhr mit diesen ueber seinen Hals.
    Die Koeperhaltung des Hengstes spannte sich augenblicklich an, als ein Ruck, als haette man ihn einen elektischen Stoß verpasst haette, durch seinen edlen Koerper zog. Sheitan hatte seine Nuestern erneut geblaeht, dieses mal nur, weil ihn diese Aktion irretierte. So wie er da stand, glich er eher eine undurchdringbare Mauer, als ein Lebewesen. Kurz, fuer ein oder vl. 2 Sekunden, hatte er seine Ohren kurz angelegt, bis sie anfing zu sprechen. Dann spitze er wieder seine schwarzen Ohren, um ihre Worte a auch richtig zu verstehen >>Zurück zu dem, wo ich zuerst noch ansetzen wollte, aber es ja beinahe vergessen hätte..." <<
    Ihre STimme klang nun luestern und eher der Hengst etwas tun konnte, roch er auch schon ein sueßen Duft, der ihn sehr wohl bekannt war; und er war ja auch nur ein Hengst, der sich aber gluecklicherweise recht gut unter Kontrolle hatte.
    Automatisch taenzelte der Hengst etwas zur Seite, waehrend er leicht angespannt seinen Kopf hochwarf "Und das waere?", fragte er leicht misstrauisch, waehrend er sich wieder , innerlich natuerlich, zur Vernunft rief. Ruhig bleiben!, redete er sich ein, waehrend er wieder stolz den Hals rundete, den Duft der Rosse einzog und deutlich besser untertrat. Die kraeftigen Muskeln spielten unter seinen seidigen Fell, waehrend sein BLick auf der Stute kleben blieb.. warum gerade jetzt?
    Ihre Schulter berruehrte seine, was die ganze Sache natuerlich nicht wirklich besser machte und doch, der Hengst hatte sie noch unter Kontrolle. Der Duft der Rosse abr wollte nicht schwinden, was sein Koerper dazu brachte, sich nicht entspannen zu koennen..



    Re: Die Sandwüste

    Cruor's Last Mercy - 04.01.2009, 20:42


    Die Sonne warf ihr heißes Licht auf die hässliche Brandwunde des Hengstes, die bei der Hitze unheimlich zu brennen begann. Eigentlich war es tiefster Winter und überall im Tal war es bitterkalt. Nur hier in der Wüste herrschten immer noch Temparaturen, die der Hengst sonst nur vom Sommer kannte. Es war schon verrückt wie vielseitig die Gegend hier war.
    Mercys Hufe gruben sich in den weißen Wüstensand. Er hatte den Kopf weit an die Brust herangezogen. Seine Augen waren zu kleinen Schlitzen zusammengepresst. Allein dieses Bild ließ schon schließen, dass dieser Rappe nicht zu den Pferden gehörte, die man als "normal" bezeichnete. Und dieses Vorurteil war auch keinesfalls falsch.
    Last Mercy sehnte sich nach der Hitze. Die Hitze, die ihn fast zu Tode gebracht hatte. Doch er fühlte eine besonere Verbundenheit zur Hitze. Seit dem Feuer im Wald hatte er das Bedürfnis dieses Element erneut zu erleben, hautnah. Er war stolz auf die große Narbe, die seine Komplette linke Gesichtshälfte zierte und ihn für jeden unvergesslich machte. Ein solches Merkmal hatten nur wenige Pferde. Ja, er trug diese Brandnarbe eindeutig mit Stolz. Er wollte sich einen Namen machen, jeder sollte ihn kennen und jeder sollte sich an ihn erinnern. Jedes Pferd im Tal der Green Lakes sollte seinen Namen kennen, sollte, zusammenzucken, wenn es diesen Namen hörte und vor ihm um Gnade flehen.
    Bei diesem Gedanken galoppierte der Hengst freudig an. Er warf den Kopf in die Höhe und stieß ein krankhaftes Wiehern aus. Doch ganz plötzlich machte er Halt. Aus dem Galopp blieb er stehen und blickte in die Ferne. Die runden Ohren waren gespitzt. Der Hengst hatte etwas gesehen, was er hier nicht erwartet hatte. Morti, dachte er verächtlich und verdrehte die Augen. Dann presste er die Ohren in den Nacken.
    Langsam schritt er auf die Fuchsstute zu. Sie war in Gesellschaft eines Rapphengstes. Doch dieser war dem Schwarzen egal. Er wollte nur zu der Stute. Sein kräftiger Hengsthals war gewölbt. "Mortelle Solitude", sprach er, als er auf die Rote zuging. "Schon komisch, dass man sich hier wieder trifft...", sprach er in einem verächtlichen Tonfall. Er schüttelte die halblange schwarze Mähne und blieb dann zwei Pferdelängen von der Stute entfernt stehen.



    Re: Die Sandwüste

    Mortelle Solitude - 04.01.2009, 20:55


    ( ich habe KEINE AHNUNG, wie ich schreiben werde, also bitte nicht meckern, ist lange her, mein letzter beri ;D)

    Die Nüstern flackerten in seidener Aschfarbe. Es waren die gleichmäßigen Herzschläge in ihrem Inneren, die gegen das Bauchfell hämmerten und sich plötzlich zu mehr als einem Gefühl verworren. Sie wurden wahrhaftig eine Art Geräusch, wie der gleichmäßige Tonus eines schwungvollen Galopps, doch gleichzeitig gedämpft durch den warmen, rieselnden Schlag des heißen Sandes.
    Heiß. So wohlig warm wie es ihr Fell umwob und doch in wenigen Momenten umschlagen wollte in kläglich weinende Winterkälte.
    Es war ein klagendes Geschrei auf ihrer Haut, dachte sie, welches diese Gänsehaut ausgelöst haben musste, sicherlich nicht der frostige Abendwind.
    Sicherlich nicht.
    Die Ohren zuckten in aufbraußender, glücklicher Manie, welche ihr förmlich aus den Augen heraus sprang in einer Katzenhaften Weise über die Umgebung glitt.
    Sie wollte sich gerade mit wildem Schnauben an die Flanken von Sheitan werfen, als sie den Tonus wieder vernahm und mit einem Zittern der Adern in all ihren Gliedern zum Stehen kam.
    Horchte, mit gespitzten Ohren. Den Wind einsog und mit rotzigem Atem ausstieß.
    "Ich grüße dich Mercy..." flüsterte sie lächelnd, noch ehe sie eine Gestalt wahrnahm.
    "Ich grüße dich, Mercy!", rief sie ihm entgegen, als er ihren Namen nannte, dass die schnurrende Wolllust ihrer Augen über den ganzen Leib wanderte.
    Sie bebte, schnaubte, sah ihn an, als wäre er bloß ein Stein vor ihr. Er lag im Weg und dennoch war sie nicht im Stande, im aus dem Weg zu gehen. Wollte es auch gar nicht.
    "Eine schöne Begebenheit, die uns hier zusammen bringt! Passt zu der Hitze hier."
    Hitze - sie schnaubte intensiev. Müde und hechelnd wie in Hund, nach Atem ringend.
    Verzehrende Blicke und zugleich eine Schamesröte, die ihr mit peitschenden Hieben klar machen wollte, dass die Erregung nur der Todessüchtigen Erinnerung wegen war und nicht wegen seinem Auftreten. Nicht wegen seinem starken, mächtigen Körper, welchen sie so gern gestreichelt hätte.
    Sie zögerte ncith, tratv auf ihn zu, lächelte - bittersüß - und leckte ihm zart über die Nüstern.
    "Wie geht es dir, Liebling?" - sie kicherte fein.



    Re: Die Sandwüste

    Cruor's Last Mercy - 04.01.2009, 21:14


    Mercy stand stocksteif vor der Stute. Der Hengst war unheimlich verkrampft. Eigentlich war er hier um die Fuchsstute in Stücke zu reißen und sie dem Erdboden gleich zu machen. Das gleiche wäre schon mit ihr geschehen, wenn er im Wald nicht so dumm gewesen wäre. Aber wenn er sie nicht gerettet hätte, dann würde er nun diese Narbe nicht tragen. Die Narbe, die er mit Stolz trug.
    Etwas verwirrt über die beinahe freudige Begrüßung der Stute legte der Rappe seinen Kopf schief. Er blickte die Stute etwas irritiert an. Dann schüttelte er seinen Kopf erneut. Du bist verrückt... Völlig verrückt, dachte er, als er einen Schritt auf die Rote zutrat. Für einen kurzen Moment war seine Wut verschwunden. Dieser Moment hielt jedoch nur für den Bruchteil einer Sekunde an. Gleich darauf stand er wieder vor ihr, wie er gekommen war. Doch in seinen Augen war jeglicher Glanz verschwunden. Er war fest entschlossen die Stute nicht lebend zurückzulassen. Sie sollte dafür büßen, was sie ihm angetan hatte. Vielleicht wusste er ganz tief in seinem Inneren, dass eigentlich er derjenige war, der es verdient hatte, getötet zu werden, aber dies würde er selbstverständlich niemals zugeben. Er war schließlich der Beste. Er war unfehlbar, im Gegensatz zu allen anderen. Aber er war schließlich auch Cruor's Last Mercy. Niemand anders trug diesen Namen. Den Namen, den er eigentlich verabscheute. Er bezog sich auf einen Hengst, den er in seinem Leben nicht ein einziges Mal gesehen hatte. Ein Hengst, den er töten sollte. Aus einem Grund, der ihm nicht klar war.
    Schlagartig legte Mercy die Ohren zurück ins Genick. Er wich erschrocken einen Schritt zurück und starrte Morti ungläbig an. Er schnaubte ungläubig und schüttelte erneut seinen Kopf um dadurch das große Fragezeichen in seinem Gesicht zu überdecken.
    Nun war der Rappe mehr als verwirrt. Was zum Teufel tat diese Wahnsinnige da? Wusste sie nicht, wen sie vor sich hatte? "Lass das!", murmelte er verärgert. Die Stute war wirklich immer wieder für eine Überraschung zu haben. Aber Mercy hasste Überraschungen dummerweise. Aber trotzdem war er ziemlich irritiert von ihrem Auftreten.



    Re: Die Sandwüste

    Mortelle Solitude - 04.01.2009, 21:29


    Zuckersüß war ihre Stimme, als sie fortfuhr, Mercy mit liebendem Blick zu betrachten.
    "Weißt du, es ist viel geschehen, seit wir uns nicht mehr gesehen haben. Naja, auch vieles, das nicht wirklich erwähnenswert ist, aber eines ist es auf jeden Fall!", ein schmutziges Grinsen trat an die Stelle der zärtlichen zuneigung in ihrem gesicht. Die Augen traten in schelmischem Glanz aus den matten Umrissen der Nacht heraus und sie trat ein Stück zur Seite, ließ den Blick ganz und gar auf Sheitan zu.
    "Das hier ist jemand, den du kennen lernen solltest. Irgendwie hat er deinen Part übernommen..." Schweigen. "Ja, sagen wir es einfach so, dass ich wieder einmal in 'seltsamer Stimmung' war, als er mich fand, sie wie bei dem Feuer damals." Ihr Augenaufschlag galt einem flüchtigen, begehrenswerten Moment.
    Sie trat wieder auf ihn zu. Ein Schritt. Eine Bewegung. Ein Atemzug näher und schon fühlte sie die Wärme der Luft aus seinen Nüstern, obwohl sie kalt und wolkig wirkte.
    "Und bei dir?", sie legte die Art zu sprechen nicht ab udn würde nüchtern. Sie legte noch mehr auf. Sie ...
    ... lief durch drei Räume. Einer zurück, zwei vor. Die neue Tür vor ihr war wie die alte, nur etwas modriger und kälter. Etwas lustiger, fand sie in perverser Manie, als ihre Hand danach haschte, den Türgriss zu öffnen. Sie wollte wissen, was hinter der schäbigen, zum lachen traurigen Pforte auf sie wartete.
    Was wartete? Was?! Was, bitte?! - Keine Abtwort, die Tür klemmte.
    Wutentbrannt sprang sie aus ihren Gedanken auf und machte tatsächlich einen wütenden Satz auf Mercy zu, sah dabei überraschter aus, als sie gerne gehabt hätte.
    "T-t-t-t-t-tut m-m-m ... mir l-l-leid." Sie stotterte, richtete ihren Blick schamvoll zu Boden, zog den Schweif fest zwischen die Hinterbeine und zwickte ihn ein, ehe sie ihren Kopf senkte und versöhnlcih die Nase vorschickte, seine Schulter zärtlich zu berühren.
    "D-d-das wollte ich nicht.", doch ihre Augen blickten ins leere.
    Sie strahlten beinahe weiß in der Dunkelheit - sie war wieder in ihre Gedanken versunken, rannte von Raum zu Raum.

    (So, ich geh mim hundchen spazieren! bin dann gleich wieder da =) )



    Re: Die Sandwüste

    Cruor's Last Mercy - 04.01.2009, 22:21


    Wäre der Rappe ein Mensch, dann könnte man nun tiefe Falten auf seiner Stirn sehen. Aber er war nunmal ein Pferd und deshalb konnte man diese Falten nicht erkennen. Aber dennoch war der Schwarze mehr als verwirrt. Das, was Mortelle Solitude da tat, hatte er keinesfalls erwartet. Er war verwirrt und wusste nicht recht, wie er reagieren sollte. Aber nach Außen hin durfte er dies auf keinen Fall preis geben. Denn er war schließlich Last Mercy, der Hengst, der niemals Fehler begang.
    Halbherzig hörte der Hengst zu, was Morti ihm zu sagen hatte. Doch eigentlich interessierte ihn die Lebensgeschichte der Stute nicht. Ihm war egal, wen sie wann kennengelernt hatte und wo wer was gesagt hatte.
    "Klingt ja interessant", sagte er und schnaubte leicht genervt. "Bei mir war alles wie immer", antwortete er knapp um nicht zu viel zu sprechen. Er hatte nicht vor einen netten Plausch mit der Fuchsstute zu halten. Schließlich hatte er eigentlich etwas ganz anderes vor.
    Sein Blick wanderte hinüber zu dem Rappen, der seinen Part eingenommen haben sollten. Kurz musterte er den Schwarzen, dann sah er wieder zu Morti. "Ich habe nie eine Rolle in deinem Leben gespielt", konterte er schließlich. Er wollte einfach nichts mit der Füchsin zutun haben. Sie war ihm egal. Vielleicht wollte er sie gerade deshalb loswerden. Das Problem war nur, dass ihn irgendetwas nicht gestattete dies zu tun. Er wusste nicht was es war, aber da war etwas, was ihn zurück hielt.
    Doch plötzlich wurde aus der eben noch ziemlich ruhigen Stimmung etwas ganz anderes. Denn Morti, die in Gedanken versunken war, entpuppe sich plötzlich als hellwach, was sie darin äußerte, dass sie auf den Rappen zusprang. Mercy, die Kämpfernatur, war natürlich nicht gewillt zurückzuspringen. Es war einfach unter seiner Würde vor einer Stute zurückzuweichen. Im Gegenteil. Er rechnete sogar damit, dass die Stute ihn versuchte anzugreifen. Deshalb hatte er sofort das Bedürfnis sich zu wehren. Im gleichen Augenblick sprang er vor und versuchte die Stute zu fassen zu kriegen. Er erwischte mit den Zähnen ein Stück Fell ihres Halses und biss sich darin fest. Doch dann bemerkte er ihren verwirrten Blick. Überrascht hielt er inne. Ungläubig blickte die Stute an und trat dann erneut einen Schritt zurück. Verstehe einer dieses Pferd..., dachte er leicht angesäuert. Eigentlich war nun die perfekte Gelegenheit das auszuführen, weswegen er gekommen war. Er sammelte sich, spannte die Muskeln und wollte auf die Stute zuspringen, als er plötzlich ihre Stimme hörte. Sie entschuldigte sich tatsächlich bei ihr. Ihrer Stimme zu urteilen war sie selbst ziemlich erstaunt über das, was sie getan hatte.
    Als sie zu guter letzte noch seine Schulter mit den Nüstern berührte, trat Mercy erneut einen Schritt zur Seite. Er wollte nicht, dass sie ihn anfasste. Drohend legte er die Ohren an und bleckte die weißen Zähne. Er wollte etwas sagen, doch als er den Mund öffnete, fielen ihm nicht die richtigen Worte ein, mit denen er der Stute ein für alle Male klar machen konnte, dass sie ihn in Ruhe lassen sollte.



    Re: Die Sandwüste

    Mortelle Solitude - 04.01.2009, 22:43


    (hm, also so wie shade ist er nicht, find ich, XD keine sorge ;D)

    Mortelle betrachtete innig sienen aufgeschlagenen Mund. Die weißen, vollkommenen Zähne mit der rosaroten Zunge welche in einen Rußschwarzen Rachen führte, in welchen sie nur zu gerne hinein gekrochen wäre, wie eine Raupe in den wohligen Kokon, der ihr bereits zur Verfügung gestellt wurde.
    Beinahe wäre auch ihr der Unterkiefer in der nachdenklichen Starre nach unten gekippt, vielleicht sogar mit hängedner Zunge als Zeichen ihrer ganzen Vertiefung in diesen sinnlichen Gedanken, doch sie konnte sich vor diesem peinlichen Geschehnis noch behüten, indem sie wild schüttelnd den Hals von links nach rechts wippen ließ. Die Mähne flog in sanftem Riesel auf beiden Seiten über den Kamm und auf die gerade, trockene, feinhäutige Stirn.
    Ihre Augen flossen in der Finsternis dahin, das Glänzen verlohren, welches soeben noch gefangen, und mit jedem pulsierenden Blutschlag in den Adern war ihr Herz einen Schlag näher an seinem. Einen kleinen vibrierenden Trommelwirbel mit ihm eingehend.
    Sie trat einen langen Schritt auf ihn zu. Atmete seine Luft und schob ihm die eigene für seine Nüstern zu.
    "Weißt du..." ihr Blick war immer ncoh matt aber genauso zärtlich in den seinen vernarrt.

    Sie lief von Raum zu Raum. Jeder in einer anderen Farbe. Jeder Grau und eintönig. Jeder schwarzweiß. Und beinahe jeder mit modriger Tür. Beinahe jeder, aber die eine brachte sie nicht auf, egal wie sehr sie daran zerrte.

    ".. du bist ein echtes Arschloch!" sie biss ihm in den Nasenrücken und drückte für einen ausgehauchten, kurzen Moment seinen Kopf auf Brusthöhe hinab, ehe sie sich schwer gegen ihn warf, die Ohren angelegt und die Augen in wirrem Spiel mit den Seinen, bis sie brust an brust standen und sie sich mit kurzem Lächeln in seinem Wiederrist verbiss.
    Fest biss und tief, als wäre sie die Motorsäge die das empfindliche und dennoch starke Knochengerüst des Hengstes hätte aufbrechen können.
    Zu gerne hätte sie es gekonnt.
    "Weißt du, du könntest ruhig etwas netter sein.", meinte sie kühl, als sie den kleinen, drahtigen Körper mit einem Schub umdrehte, nachdem sie ihm die Freiheit zurück gegeben hatt und nun ihr Hinetrteil gegen seine Flanken presste. Nicht trat, vielmehr in warnender Haltung seinen Leib an ihrem genoss.
    Bitter lächelte.

    Die modrige Tür ging auf...



    Re: Die Sandwüste

    Cruor's Last Mercy - 04.01.2009, 23:26


    Steif stand der junge Hengst da. Er befand sich in einer Situation, mit der er nicht recht umgehen konnte. Er mochte es nicht so da zu stehen. Er wusste, dass Morti versuchte ihn an der Nase herumzuführen. Doch dummerweise hatte er nicht die geringste Ahnung, was er dagegen tun konnte. Einen kleinen Augenblick spielte er mit dem Gedanken einfach zu gehen. Er könnte Morti zurücklassen und erstmal seinen eigenen Weg gehen, um dann einen Plan auszuhecken, wie er gegen die Stute ankommen konnte. Sie war einfach vollkommen verrückt. Was sie da tat war so absurd. Keine andere Stute würde jemals auf solche Idee kommen. Vielleicht konnte er auch Piccolo um Rat fragen. Der Kleine konnte ihm mit Sicherheit helfen. Doch diesen gedanken verwarf er gleich danach wieder. Den Winzling konnte er auf keinen Fall fragen. Er musste ihm doch beweisen, dass die Großpferde eindeutig besser waren als die winzigen Ponys. Da konnte er den um Hilfe bitten.

    Sofort schnellte der Kopf des Hengstes vor. Er ging genauso vor, wie vorhin. Wieder suchten seine Zähne Halt, wieder verbiss er sich in der Stute und klammerte sich somit an ihr fest. Er drückte seinen Kopf hart gegen den Körper der jungen Fuchsstute, um den Schmerz auf seinen Nasenrücken ignorieren zu können. Die Stute war nicht tief eingedrungen. Sie hatte mit ihrem Biss keine blutige Stelle entstehen lassen. Aber trotzdem schmerzte es. Nun spürte er, wie die Stute ihre Zähne in seinem Widerrist verankerte. Mit seinem ganzen Gewicht warf er sich in ihre Richtung und konnte sie somit zur Seite drängen. Dabei hatte er seine Zähne noch fest in ihrer Schulter vergraben. Er versuchte sie zu Boden zu reißen, denn dann war sie machtlos. Dann konnte er sie problemlos zertreten- zumindest dachte er so.
    Aber ehe er sich versah hatte die Mortelle Solitude sich von ihm befreit. Aber anstatt das weite zu suchen, drehte dei Stute ihren Körper und stellte sich mit der Hinterhand direkt vor ihn, gegen seine Brust drängend. Mercys Ohren schienen eines mit seinem Hals geworden zu sein. Sie lagen so tief, dass die wilde Mähne sich bereits darübergelegt hatte. "Was willst di eigentlich?" Mercy schnaubte ärgerlich. Dann schnellte sein Kopf vor und er drückte seine Zähne in die Kruppe der Stute. Dann zog der den Kopf wieder an sich heran. Diese Szene erinnerte ihn an etwas. Etwas, was bereits vor einiger Zeit geschehen war.
    Mercy stand in der Höhle im Wald. Am steinernen Boden der Höhle befand sich noch immer Scarletts Blut. Der Hengst hatte viele blutige Stellen an seinem Körper. Man sah ihm den Kampf mit seiner Mutter noch immer an. Doch die Schwarze war weg. Er war allein, zumindest fast. Doch da war ein Geräusch. Er erblickte die Fuchsstute am Höhleneingang. Eine Stute, die Morti so ähnlich sah. Dann ging alles ganz schnell. Innerhalb von Sekunden spielte sich der Deckakt vor seinen Augen ab.
    Mercy riss die Augen auf. Sofort trat er mehrere Schritte zurück. Er wollte Morti nicht näher sein, als es nötig war. Er wollte ihre zärtlichen Berührungen nicht. Doch langsam glaubte er, die Stute wusste wo sie seine schwache Stelle stand. Denn das einzige, was Mercy fürchtete waren Berührungen. Nicht die Berührungen des Kampfes, nicht die einer Vergewaltigung. Es waren die liebevollen, zärtlichen Liebkosungen, die den Schwarzen aus dem Konzept brachten, die ihm Angst einjagten.
    Das Herz des Rappens raste. Er atmete schwer, die Augen weit aufgerissen, starrte ungläbig zu Morti hinüber. Den schwarzen Sheitan hatte er völlig vergessen. "Bleib von mir fern", fauchte er. Seine Stimme überschlug sich, nahm dabei ein Gemisch aus Wut und Panik an, wobei die Wut seine Panik übertrumphen konnte.



    Re: Die Sandwüste

    Mortelle Solitude - 04.01.2009, 23:42


    Mortelle blieb starr stehen als sich der Schwarze von irh entfernte, jeden Biss udn Griff um sie zu lockern, drehte sie ihm bloß den Kopf mit den gespitzten, verspielten Ohren hinterher um zu sehen, was er tat, notfalls auszuschlagen.
    Doch kein grund dergleichen wurde ihr geboten und obwohl die Beine länger als die der Mutter und der Hals höher getragen, der ganze Körper größer wirkend, war sie doch eher klein und bemuskelt als groß und schlank wie manch begehrenswertes Stutentier, dass sie schon gesehen hatte.
    Ihre Augen waren groß und an der farbe, die sich von Shcwarz zu trennen suchte, ein tiefes, tiefes Braun zu werden, aber meistens schaffte es die einsaugende Dunkelheit Macht über die wahre Farbe ihrer Pupillen zu erringen, indem es sie in finstere Träume sog.
    Doch nun gerade war es das Erdbodenbraun welches aus den glänzenden Sinnesorganen Mercy entgegen stierten mit solcher Neugierde, gepaart mit einem großen Funken irrsinnigem Mut, der sie umdrehen ließ, den Hintern, ihre einzieg Waffe wegweichend bis sie angesicht mit ihm erneut zu stehen kam.
    Ihre Nüstern bebbten, aber blieben so leise und zart, dass man genau horchen udn sehen musste, das unebene Atmen zu hören.
    Sie fing an die Zähne in einem rechtsgeordneten Kreis zu bewegen - sie kaute genüsslich, als würde sie Ruhe und Freude über sich ergehen lassen, beinahe als wäre sie noch das zaghafte, zufriedene, selbstsichere Fohlen, aber dazu passte diese untergebene Geste nicht, schließlich hatte sie sich nie ihrer bedient.
    Großer Schwrazer Hengst. Mächtige Muskeln, breite Brust, tiefer Bauch und hohe Flanken. All das vor ihr, was sie im alter weniger Tage das erste Mal gesehen hatte, damals im Wald, als sie ihm wild entgegen gesprungen war.
    Und er hatte sie nicht verletzt, aber seine Augen waren dennoch blutlüstern gewesen und wäre sie noch etwas nerviger gewesen...
    Doch vor ihr stand der Junghengst Mercy, den sie schon lange kannte, aber nie wirklich, wenn man darüber nachdachte.
    Ein feiner Schnaublaut durchdrang die Nacht, als sie mit leckenden, erregenden lauten die Dunkelheit zu erfüllen suchte, die Augen auf dem Weg die Seinen zu suchen und ihnen etwas zu sagen.
    Was wusste sie nicht.
    "Ich kenne dich nicht." Zusammenhanglos.
    "Ich sehe dich selten. " Nur Wahrheit.
    "Ich mag dich nicht besonders." Befremdliche Tatsache im Hinblick auf etwas Kribbelndem in ihr.
    "Ich möchte mehr von dir wissen." Tatsache.
    Sheitan stand schon einige Meter entfernt. So weit die Barriere zwischen Mercy, Ihr und ihm. So Fremd.
    "Erzähle mir von deiner Familie." Eine Träne floss das feurig goldene Fell an ihrer Ganasche hinab, von hellblauem Mondlicht überflutet.
    Familie.

    Die modrige Tür ging hinter ihr zu, das Zimmer war schwarz und sie eingeschlossen.



    Re: Die Sandwüste

    Cruor's Last Mercy - 05.01.2009, 00:13


    Nun hatte sie es geschafft. Der Rapphengst war nun bis in die letzte Faser verkrampft. Die panik war in all seine Glieder gekrochen. Er war gefangen. Gefangen in seinem eigenen Körper. Hilflos klammerte er sich an sich selbst fest. Immer weiter trat er zurück. Seine Ohren lagen noch immer drohend im Nacken. Doch diese Drohung galt nur, um Morti von sich fern zu halten. Er wollte die Stute nicht näher bei sich haben. Langsam baute er eine immer größer werdende Distanz zwischen sich und der Fuchsstute auf. Mit misstrauischen Blicken beobachtete er die Stute.
    Komm mir nicht näher, bleib weg, bleib weg!, er versuchte per Gedanken die Rote zu beeinflussen. Die Panik in ihm stieg, doch wenn Morti sich nun nähern sollte, dann würde seine Angst sich in Aggressivität auswirken. Niemals würde er seine Schwäche zeigen. Doch hatte er dies nicht bereits getan? War es nicht schon zu spät? Nein, für Mercy war es nie zu spät. Selbst wenn Morti seine einzige Schwäche kennen sollte, würde dies in seinem Leben nichts ändern. Doch hatte er dann jemals die Chance ihr da sanzutun, was er geplant hatte? Vermutlich nicht. Sie wusste immer, wie sie ihn in die Flucht schlagen konnte. Aber so weit war es noch nicht.
    Der Hengst hörte die Stimme der Stute. Durch die Distanz hatte er wieder zu sich finden können. er stand nun wieder halbwegs selbstsicher. Nach außen hin war er immer noch der stolze Hengst. Mit gewölbten Hals, bemuskeltem Köreper, selbstsicherem Auftreten. Doch eigentlich war er gerade alles andere als das.
    Familie, Mercy schnaubte leise. Er dachte an seine Eltern. An das, was sie ihm nie gegeben hatte. Er war weggelaufen. Vielleicht wäre es alles anders gekommen, wenn er bei ihnen beblieben wäre. Aber es war so, wie es war und daran konnte er nichts ändern. Nie hatte er die Liebe seiner Mutter bekommen. Seinen Vater hatte er schon immer bewundert. Aber er hasste ihn. Er hasste ihn für alles, was er je getan hatte. Für das, was in der Höhle geschehen war.
    "Meine Familie geht dich nichts an", brummelte der Schwarze unfreundlich. Er wollte, dass sie ihn in Ruhe ließ. Diese Aufdringlichkeit verunsicherte ihn zu tiefst. "Halt dich aus meinem Leben raus. Du bedeutest mir nichts. Ich will nichts mit dir zu tun haben. Bleib fern von mir!"



    Re: Die Sandwüste

    Mortelle Solitude - 05.01.2009, 00:40


    Sie fühlte die Unsicherheit und Spannung die Mercy auszubreiten suchte, sie zu verdrängen. Es war eine unangenehme, Platzergreifende Gestik in seinem Gesicht, die Art, wie er sich Luft zum Atmen suchte und dann war es Schwarz.
    Schwarz wie die Nacht und sein eigenes Fell, in welchem sich ihre Augen verlohren, als sie in etwas anderes hineinsah. In das dunkle, modrige Zimmer hinter der alten, verschlissenen Tür.

    Dunkelheit um sie herum. Alles im Anzug der Finsternis und in der Begierde des Nichts in welches es sich wandelt. Sie wollte raus hier, doch kein rucken am Türgriff brachte gewünschten Erfolg, bis die Panik heraufstieg.

    Feucht schimmerten ihre Augen, als sie ihn so ansah, wie er sich ängstlich vor ihr davongeschlichen hatte und dennoch nicht wirklich etwas davon zeigte. Alles halb, alles Gefühl, alles surreal?
    Tiefe Seufzer der Verzweiflung durchringen ihre Kehle, beuteln sie und lassen das Kratzen darin nur noch zur stärkeren Qual werden. Es ist das Nichtssehen, was ihr so zu schaffen macht. Blind zu sein in jeglicher Angelegenheit und diesem Moment.
    Sie sah Mercy nicht. Konnte ihn nicht erkennen, auch nicht, als sie die Augen schloss und seine Nähe suchte.
    Hörte ihn nicht, gar als wär er ein Stummer, sogar der Atem verhallt in Ruhe.
    Sah und fühlte ihn nicht, so fremd wie er ihr sein wollte.
    Schmeckte nur das bittere Sandkorn und dachte daran, seinen Körper in sich einzunehmen, und dann genauso wenig zu hören, zu sehen, zu fühlen, zu schmecken, und dennoch würde er ihr dann endlich nähe sein, als könne sie ein alles verschlingendes Monster werden, welches sich zu nehmen erlauben konnte, was auch immer es wollte.
    Sie mochte ihn nicht sonderlich.

    Der Türgriff sog knrischend Luft ein, bei jeder Drehung die er vollbringen musste. Er knarrte, jaulte und meinte schließlich, sie solle ihn nicht weiter quälen - ließ sie hindurch in den strahlenden Frühlingsraum davor. Die Wände in zartes gelbblau gekleidet mit den rot schimmernden Blüten der Neujahrsblumen, welche sich lächelnd über das Zimemr verteilten. Es war lieblich.

    Sie blieb stehen. Harrte aus und senkte lediglich den Kopf um den Sand etwas nach rechts und links zu blasen. Entlastete den warmen, glühenden Huf eines Hinterbeines und lehnte den Bauch nach rechts, der Kopf in Gutmütigkeit beinahe nickend.
    "Familie ist etwas schmerzhaftes. Es ist das, was kommt und geht, wie es will, auch wenn du es festhältst - ich weiß."
    Und sie klang wirklich, als wüsste sie. Kannte sie all seine Geheimnisse, ohne auch nur den Ansatz mehr als erahnen zu können.



    Re: Die Sandwüste

    Cruor's Last Mercy - 05.01.2009, 00:59


    Familie. Er senkte den Kopf. Seine Nüstern berührten fast den sandigen Boden. Kurz schweiften seine Gedanken ab. Zu Scarlett. Zu Shade. Doch er schüttelte sich angewidert, als er die Bilder seiner Eltern vor sich sah. Er wollte sie nicht. Sie sollten verschwinden, sollten ihn nicht plagen. Er hatte sie nie gebraucht. Auch ohne sie war er groß geworden, war zu einem stattlichen jungen Hengst herangewachsen. Doch wie würde er nun sein, wenn er die Liebe seiner Eltern hätte spüren können? Es war das erste Mal, dass er darüber nachdachte. Aber wollte er es überhaupt wissen? War er nicht gut, wie er nun war? Natürlich war er das! Ruckartig hob er den Kopf und sprang vor, auf Mortelle zu.
    "Was für ein Spiel spielst du hier eigentlich?", fauchte er sie an. Die Angst hatte er nun vollkommen unterdrücken können. Er war innerhalb von Sekunden wieder zu dem Mercy geworden, den alle kannten. Seine feinfühlige, sensible Seite hatte er hinter einer Fassade versteckt. Doch Morti wusste, wie sie diese durchdringen konnte.
    "Wieso tust du mir das an?", fratzte er sie an. Er wölbte den Hals und trat an die Seite der Füchsin. Trotzdem hielt er noch etwa eine Pferdelänge Abstand von ihr. Er bleckte die weißen Zähne, um die Stute von sich fern zu halten. Er fürchtete sie. Vielleicht sogar mehr, als sie ihn. Er mochte stark wirken, aber die Stärke wich, wenn die Angst in ihm zu groß wurde. Es gab nur diese eine durchdringbare Stelle in ihm. Doch genau diese hatte die Stute gefunden. Die Stute, die er so abgrundtief hasste. Er wollte sie los werden, für jeden Preis. Wenn er eine Möglichkeit sah sie zu töten, dann würde er diese nutzen, so viel stand fest. Doch es musste schnell gehen. Ein Kampf mit ihr war zwecklos.
    Seine Gedanken wanderten zu den Klippen. Zu dem Ort, an dem er Thelyn getroffen hatte. Er hätte Morti den steilen hang hinabschubsen können. Aber hier gab es weit und breit keine Klippen. Nichts, wo er die Stute schnell erledigen konnte.



    Re: Die Sandwüste

    Mortelle Solitude - 05.01.2009, 01:21


    Sie hörte, sie schwieg und als er zusprang, machte sie keine Anstalten zu weichen, obwohl der Kopf ein wenig zuckte und ein wenig nachgab und sich senkte.
    Die Erleichterung der Dunkelheit entkommen zu sein, war so groß, dass sie gerne einige Momente die Ruhe und Zuversicht überwiegen ließ, ohne sich mit den Problemen äußerlich zu beschäftigen.

    Die Fenster waren in schönes, dunkel eingeöltes Birkenholz gefasst, doch die Scheiben waren aus Beton. Er glänzte blaugräulich und mimte nur die Situation eines wahren Fensters, ohne eine gute Dublikation herzugeben. Es war ein trostloses, rötliches Licht welches den Selben Sessel und den selben Tisch wie in jedem anderen Zimmer einrahmte. Es war der selbe Blumentopf mit einer leicht anderen, äußerlichen Verziehrung mit gelben Lilien und weißen Tulpen, mit Gänseblümchen und Farnkraut. Es war lieblich und still.

    "Ich wusste nicht, dass ich dir solchen Schmerz zufüge.", beinahe klang es entschuldigend, aber eher noch heuchelnd. Eher noch ... zärtlich unsicher?
    Verwirrtes Wortspiel welches sie ihm aufzuhalsen dachte, mit einem Blinzeln, einem Augenaufschlag, einer liebevollen Gestik von Heben und Senken des Kopfes, zu einem sachten Nicken, als würde sie sagen: "Es ist gut so! Alles ist okay!" - wie eine Mutter das Kind nach dem Sturz vom Fahrrad umarmt und nicht löslässt, ehe die Tränen in der eigenen Bluse versiegt waren.
    Und Morti reichte dem Schwarzen das ihrige Gewand um seine Trauer darin abzustreifen, indem sie mit kleinen, zarten, flinken drei Schritten ihre Nüstern an seine Schulter gelegt hatte. Kaum berührt, nur ein sanfter, warmer Atemzug und der dynamische, kräftige, kleine Stutenkörper neben seinem, um ihm einen Halt zu geben, den er brauchte, auch wenn er ihn ablehnte.
    Sie hatte das Gefühl, ihn geben zu müssen und am besten noch genau jetzt.
    Am Besten noch bevor sie selbst gerührt sein Haar durchstrich, den kleinen Burschen zu trösten, welcher sich vor langer Zeit schlimmer verletzt hatte, als er zugeben wollte.
    Stur udn hartnäckig alleine versucht hatte mit falscher Pflanze und schlechter Medizin zu heilen, was sonst nur bestimmte zu handhaben wissen. Nur solche, die sich die Mühe und Liebe für denjenigen aufzubringen wert wahren.
    Nur solche wenigen.
    "Wo tut es am meisten weh?", sie lächelte nun kein Mutterlächeln mehr, sondern eher das einer Schwester und einer guten Freundin. Der Nachbarin im selben Alter, vielleicht sogar etwas älter, die dich schon ewig kennt und deine Schwächen pflegt und deine Stärken treibt.



    Re: Die Sandwüste

    Cruor's Last Mercy - 05.01.2009, 01:41


    Die Wut staute sich in dem Hengst an. Sie musste heraus. Jetzt, jetzt, ja, genau jetzt. Aber wie? Er sah keine Chance sich zu entladen. Ich zähle jetzt von drei runter und dann... und dann reiße ich sie zu Boden. Der Hengst schloss die Augen. Drei, zwei, eins... verdammt! Wutentbrannt riss er die Augen wieder auf. WARUM?, schrie er in Gedanken. Seine Blicke wanderten verzweifelt umher. Sein Atem ging schnell. Seine Flanken bebten in einem unheimlichen Tempo. Der Hengst wirkte wie ein Rennpferd, das gerade bei einem der längsten Rennen seines Lebens ins Ziel gekommen war und alles gegeben hatte. Doch er war nicht gelaufen. Keinen Millimeter hatte er sich von der Stelle gerührt. Aber es kostete ihn kraft die ganze Wut zu halten. Sie drückte von innen gegen seinen Körper, sodass er das Gefühl hatte gleich zu zerbringen, weil er diesem Druck nicht mehr stand halten konnte. Die Wut würde ihm die Kraft geben Morti zu erledigen. Aber ihm fehlte der Mut. Diese Angst von ihr berührt zu werden. Nicht davor, dass sie sich wehrte, sondern vor den zaghaften, liebevollen Berührungen fürchtete er sich.
    Beim Klang ihrer Stimme weiteten sich seine Augen. Er blähte die Nüstern und trat einen Schritt zurück. Am liebsten würde er sie in Stücke zerreißen. Diese unheimliche Hass war unerträglich für ihn.
    "Nichts ist in Ordnung, ok? Und dreimal darfst du raten wer Schuld daran ist. Wieso machst du das? WARUM? Du bist die Letzte, die mir helfen könnte. Und falls du es nicht verstehst nochmal ganz langsam: Ich benötige keine Hilfe, ok? Am besten du lässt mich in Frieden! Du hast genug kaputt gemacht. Geh und halt dich aus meinem Leben raus, bevor ich noch so werde wie du"
    Eindeutig waren die Worte des Hengstes. Gebannt starrte er die Stute an. Verletztende Worte. Doch diese hatte er mit Gewissheit ausgesprochen. Sie sollte es verdammt nochmal lassen ihn zu behandeln, als sei sie seine bste Freundin. Er wollte sie nicht. Er wollte ihre Nähe nicht, nicht ihr Mitleid, nichts. Als sie versuchte ihn zu berühren wich er seitlich aus und schnappte nach ihr, doch er bekam lediglich eine Strähne ihrer Mähen zu fassen.
    Mortelle wusste wahrscheinlich mehr als er selbst. Sie schien erkannt zu haben was ihm fehlte und was er wirklich brauchte. Aber dennoch wollte er ihre Hilfe nicht annehmen. Er war viel zu stolz um die Hilfe eines anderen Pferdes zu akzeptieren. Noch dazu hasste er Mortelle Solitude.



    Re: Die Sandwüste

    Mortelle Solitude - 05.01.2009, 12:37


    Zerberstende Stille trat an die Stelle von Mercys letzten, harten Worten. Sie war lindernd gegen die offenen Wunden, welche diese Stimmlaute in Mortelle erzeugt hatten und auch war diese Ruhe das einzige Mittel gegen die dröhnende Heiterkeit des Blumenraumes.
    Sanft hörte sie das Rauschen der Wellen wie sich die weiße Gischt aufbäumend dem Ufer zutat und mit zischernder Illusion ein Monster darstellte, welches die sanfte See eigentlich nicht sein konnte, aber immer wieder so schien. So befremdlich.
    Sie ließ sanft die Luft durch die Nüstern rieseln wärend der Morgendliche, frische Luftzug ihre Mähne liebkoste. Sie hebte und senkte, bis ein zartbitteres Knistern auf der Haut entstanden war, welches tröstlich auf sie einredete.
    "Frieden..", den Blick erhoben, wie das anklagende Messer des Täters, der sein Opfer in der dunklen Wohnungsecke stellt.
    "Wer will das denn nicht? Glaubst du, deine Probleme sind die einzigen der Welt?", ein saures Lächeln zierte von links nach rechts die schmalen Stutenlippen, in blutrote Frühsonne getaucht. Die feinen, langen Ohren zuckten belustigt in Kontrolle von Mercy zu Sheitan, ganz so, als müsste sie den Pegel er Erregung beider messen, um ein zusammentreffen zu kalkulieren, wenn sie ging. Wie ein Barometer, ein letztes Mal kontrollierend ehe sie sich den Entschluss setzte, fort zu gehen. Weg von der lächerlichen Störung des einen und fort von der unendlichen Gelassenheit des anderen, beide nicht mehr ertragend, beide lindernd für ihre eigene Psychose - Beide gut für sie, auf seltsame Weise der eine nicht mehr als der andere.
    "Aber bitte, wenn du glaubst, dein Frieden sei abhängig von meiner Distanz zu dir.", sie hob den Kopf in dem Orangenlicht empor, ihre Augen ein tiefstes Erdenbraun tragend, maßen ihn, wogen ihn und empfanden ihn schlussendlich nicht als gut genug, noch länger bei ihr zu sein, als wäre sie sein Schlächter und er das Schwein, das noch zu wenig wohlgenährt erschien.
    Sie machte kehrt, ganz einfach auf dem Stand und hauchte kurz davor noch eine letzte, flüchtige Geste auf seine Nüstern.
    Einen führsorglichen Kuss, als Abschied von seiner Mutter.
    Dann ging sie in rythmisch wogendem Schritt auf Sheitan zu, lächelte fein und ziepte ein spielerisches Spiel auf seinem Mähnenkamm, als sei sie frisch verliebt, verzaubert von seiner Größe und Stärke.
    Ignorierte Mercy und fühlte tatsächlich eine Erleichterung dadurch - ausgedrückt in Schmertterlinghaften Bewegungen im Bauchesinneren, gezeigt durch die plötzliche Zuneigung zu Sheitan. Solche Art von Zuneigung die mehr bedeutete, als bloß Freudnschaft.
    Und sie fühlte sich gut dabei, dazu auch sicher.

    Der nächste Raum war in Blutorangenrotes Licht gedimmt, welches sich funkelnd über den Raum erhob und flog, als hätte es die Baumkronen als Schablone genommen und würde den Herbst erneut aufblühen lassen.
    Der Vergänglichkeit und Liebe wegen.

    "Lass uns gehen.", meinte sie süß zu dem kräftigen Rappen und schmiegte sich kurz an seine Seite - fühlte ihr Fell aufstehen als sie mit seinem gegen ihren Strich fuhr - ehe sie sich wieder löste und ruhigen Weges tiefer in die Wüste eindrang, eine neue Richtung einschlug, und vermutlich bald aus Sichtweite Mercys zu sein.



    Re: Die Sandwüste

    Cruor's Last Mercy - 05.01.2009, 13:09


    Augenblicklich zog er seine Nüstern näher an den kräftigen Brustkorb. Verächtlich blickte er Mortelle nach. Ihre Worte schwirrten durch seinen Kopf. So verwirrend, so vertraulich. Wie konnte sie nur? Wieso war sie so gut zu ihm? Was zum Teufel hatte er getan, dass sie so ruhig gegenüber ihm sein konnte und keine Angst verspürte? Angst, die Mercy doch in den Augen seines Gegenübers sehen musste, um sich groß und stark fühlen zu können. Doch diese Angst sah er bei Mortelle nicht. Sie war so anders als alle anderen. Hatte etwas anziehendes an sich.
    Gebannt starrte der Hengst zu ihr hinüber. Wie sie sich an den starken Hengst drückte, der ebenso bemuskelt und stark wie Mercy wirkte und sich die ganze Zeit aus allem herausgehalten hatte. Einen winzigen Moment huschte die Eifersucht durch seinen Körper, doch dann wurde ihm klar, dass diese Stute nurMortelle Solitude war, die Stute, die er so verabscheute. Doch sie war die einzige, zu der er einen Dauerhaften Kontakt gehabt hatte. In regelmäßigen Abständen hatten sich die beiden gesehen.
    Im Bruchteil einer Sekunde machte der schwarze kehrt. Er galoppierte, in die entgegengesetzt Richtung der Stute. Doch vor sich hatte er noch immer das Bild der beiden Pferde. Er war verwirrt. Zur Ablenkung biss er sich auf die Unterlippe. Unzählige Narben zierten diese. Genauso seine Brust. Die beiden Stellen seines Körpers die leiden mussten, wenn ihn etwas beschäftigte.
    Der weiße Wüstensand wich seinen Hufen, die sich tief darin vergruben. Die warme Morgensonne stach auf seinem schwarzen Fell. Er musste weg, konnte keinen Moment länger hier aushalten. In wenigen Sekunden spielte sich alles geschehene noch einmal in seinem Kopf ab. Doch er wollte es nicht sehen. Schüttelte sich abwehrend. Mercy hatte das Gefühl vor etwas weglaufen zu müssen. Er lief, wie er noch nie gelaufen war. Vergleichbar mit der Szene im Wald, bei dem Brand. Und er lief, bis er die Wüste verlassen hatte.



    Re: Die Sandwüste

    Mortelle Solitude - 06.02.2009, 22:19


    Der Durst der unendlichen Strecke und des klagenden Weges war der Grund dafür, dass die Wahrnehmung in ihrem Inneren eine entgleitende Wirkung vollzog, wie es womöglich wirklich Wasser in den Händen zu tun pflegt. Diese schelmische, verführerische Art einen anzuziehen und zu verführen, dass man sich darin verlieben muss um im nächsten Moment einem rinderwahnsinnigen Eber gleich eine irrsinnige Taktik anzuschlagen.
    Zu entschwinden.
    Der damit folgende, zwingliche Entschluss den, den man verlassen hat, sterben zu lassen. So zumindest muss es sein, wenn man selbst das Wasser in den durstigen Gedanken ist, die sich wild zirkulierend in den Tiefen der Wüste verdorbener Weise verloren hatten.
    Und sie drehten sich immer noch im Kreis - die Gedanken und körperlichen Wege - als der Mechanismus des Herzens sich zu verlangsamen schien und die Sinnesorgane ihren Fähigkeiten beraubt wurden.
    Das Auge war schwummrig blind.
    Die Nüstern waren Sandverkrustet verstopft.
    Die Haut war sonnengerötet verdörrt.
    Die Ohren waren von Lautlosigkeit verwirrt.
    Die Lippen vor müder Einsamkeit verstummt.
    Die Gedanken nur von einem durchzogen, sonst ganz stumm.
    Der Wille zu überleben. Er war so stark, dass er den blinden, tauben, stummen, geruchs- und gefühlslosen Stutenleib mit einer seltsamen Art von Heiterkeit vor sich her trieb, bis er in der Hülle der letzten Kraft - ungeachtet gesellschaftlicher Verluste, wie derer, andere in dem Tumult des Sterbens zu verlieren - die Grenzen des Sandes überschritten in eine andere Welt eindrang.
    Vielleicht dort überleben konnte...

    -???



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