Der Sammelplatz der Nachtlichter

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    Re: Der Sammelplatz der Nachtlichter

    Scarlett - 25.09.2008, 15:49

    Der Sammelplatz der Nachtlichter

    www.landschaftsbilder.net
    Zwischen dem Wasserfall und den heißen Quellen gibt es ein kleines Stück Land direkt am See. Von hier aus kommt man wunderbar ans Wasser. Diesen Ort haben die Calm Horses zu ihrem Herdenplatz ernannt. Nur sie und Pferde die der Herde beitreten möchten, dürfen an diesen Platz kommen.



    Re: Der Sammelplatz der Nachtlichter

    Lamia - 06.10.2008, 23:12


    -> Mountin of Secrets

    Lamias Nüstern bebten, wurdne weit auseinander gezogen, den Blutanteil erkennend, wie Fetzen in der Luft flatternd.
    Die Beine bewegten sich rasch, die Gelenke schnappten förmlich in der Bewegung zu, klappten dicht an den Bauch, klatschten auf den leicht feuchten Tauboden, tief eindringend.
    Die Mähne flog lachend im Wind, wie ihr Gesicht sich spielte, ihre Augen glänzten, die Ohren wirbelten, einmal flach angelegt, der Geschwindigkeit hingebend, dann zurücklauschen, Shagrath hinter sich suchend.
    Sie wendete den Kopf, ihn zu erkennen, sah wieder nach vorne, wich geschickt einem kleinen Erdhaufen aus und bremste scharf ab, die Beine fest in die Erde gesteckt, das Gras unter den Hufen mitreisend.

    Sie schnaubte wild ab, die Lungen kräftig atmend, die Flanken hastig bewegend.
    "Das hier...", keuchte sie, "ist der ehemalige Herdenplatz. Auch am Wasserfall dort drüben waren wir oft, zur damaligen Zeit."
    Ihr Maul deutete in die Richtung des Wasserspuckers auf der anderen Seite.
    Ihre Augen blitzten belustigt auf, die vergangenheit Revu passieren lassend, an nettere zeiten denkend.
    Sie waren mitten durch den Wald hierher gekommen, was sie ziemlich verschreckt hatte, als sie all die abgebrannten Landstücke gesehen hatte.
    Doch kaum waren die beiden Pferde hindurch galoppiert, kaum hatte Shagraths letzter Huf die Erde zum Zittern gebracht, sprießte auch schon schönstes, saftiges Grund aus dem feuchten, schimmelig riechendem Boden.
    Hier am See wog hingegen wie immer sanftes Gras im Wind, die Stute ein Maul voll rupfend, den saftigen Geschmack genießend.
    Ja, ein schöner Platz, war es immer schon gewesen.



    Re: Der Sammelplatz der Nachtlichter

    Anonymous - 09.10.2008, 21:10


    :arrow: Mountain of Secrets

    Der Hengst ist froh, als sie den Abstieg vom Berg endlich hinter sich gebracht haben, auch wenn die Aussicht von dort oben fantastisch war.

    Dass sich ein weites Land anschließt, war vom Berg aus ersichtlich, trotz dass er keinen Blick hinunter hat genießen können, als es bereits hell gewesen ist. Und der ebene Boden bietet sich an, um Lamia mit raumgreifenden Sätzen hinterher zu galoppieren und die Bewegung als solche zu genießen.

    Eine Freude, die allerdings verfliegt – denn stattdessen reift der Wunsch, auch etwas von der Umgebung zu sehen, durch die die Fuchsstute ihn in so forschem Tempo hindurch führt. Busch, Stein und Baum sieht er nur schemenhaft an sich vorbei fliegen, und ob des Tempos bleibt auch keine Zeit, sich wirklich umzusehen, denn mit Betreten des Waldes braucht er seine Aufmerksamkeit für den Weg, auf dem Lamia ihn entlang führt – und ebenso für sie.

    Einen ausdauernden Läufer hat sie mit dem Hengst hinter sich, doch dabei scheint er kein Pferd für spielerische Wettrennen oder dergleichen zu sein, oder er weiß möglicherweise einfach nur gut mit seiner Kraft zu haushalten, dass er sich nicht darin ergeht, immer mal zu der Stute aufschließen oder sie sogar überholen zu wollen. Die lange Reise hat ihm die überschüssige Kraft seiner noch jungen Jahre genommen und der lange Weg durch das verbrannte Waldgebiet lässt ihn ahnen, dass sie noch ein gutes Stück des Weges vor sich haben. Kaum kann hier in der Nähe ein Platz von solch einer heimatlichen Schönheit sein, wie die Fuchsstute ihn beschrieben hat.

    Das grüne Band zarter Pflänzchen und den immer wieder auftauchenden Moosflecken bezeugt seinen Weg durch den wie abgestorben wirkenden Wald – doch das sieht er selbst nicht mehr, da sein Blick stur nach vorn gerichtet bleibt. Die Nüstern sind ein wenig verzogen, da der beißende Geruch nach vergangenem Feuer und der noch vorhandenen Asche nichts ist, das er schätzt. Seine Atmung allerdings geht gleichmäßig, im Takt mit den rhythmischen Galoppsprüngen, die ihn Meile für Meile hinter der schier unermüdlichen Stute herjagen.

    Bei ihm selbst wird die Lauffreude schließlich durch den bloßen Willen ersetzt, weiter zu laufen, denn ihm werden die Beine schwer und das schon auf dem Berg vorhandene Verlangen nach Wasser drängt und lässt die Lunge schließlich in gefühlter Weise derart brennen, wie es der Wald vor einiger Zeit getan haben muss.

    Dementsprechend groß ist die Erleichterung, als sich das erste Grün als willkommene Farbe in sein Sehen mischt und die fließende Grenze dessen überschritten wird, an der das Feuer seinen zerstörerischen Elan verloren hat und die Natur sich erhalten konnte.

    Er schnaubt noch während des Laufens mehrmals, und die starr blickenden Augen des Hengstes gewinnen an Lebendigkeit zurück, die Erwartung auf das kommende, womit ihm schon die Schritte auf dem weichen Boden leichter fallen. Mit gespitzten Ohren bricht er so schließlich hinter der kleineren Stute aus dem Wald heraus und auf die Lichtung, wo er ob ihres abrupten Bremsmanövers erst mal an ihr vorbei setzt, bevor er einen kleinen Bogen galoppiert und das Tempo sachter als die Stute wieder heraus nimmt, um dann selbst zu stehen.

    Die nun wieder aufmerksam glänzenden Augen erfassen das Gebiet, in das sie ihn geführt hat, und konkurrieren mit dem nass geschwitzten Fell des Hengstes, der mit einem gereizten Schweifschlagen ein paar Fliegen vertreibt, die sowohl Lamia wie auch ihn ansteuern, landen und den Schweiß trinken wollen. Einige schaffen die Landung auf dem bebenden Körper wirklich und erzeugen das selektive Erzittern einiger Muskelpartien, um sie so wieder los zu werden, bevor er sich mit gesenktem Kopf wieder in Bewegung setzt.

    „Du hast nicht übertrieben“, meint er noch am Lamia gewandt, bevor er zum Wasser abdreht. Und der Anblick des Sees lässt ihn mit einem erneuten, energischen Schlagen des schwarzen Schweifes erneut antraben, um den Abstand zum kühlen Nass rasch zunichte zu machen und unerschrocken einige Schritte hinein zu traben, bevor der Kopf wieder gesenkt und erst mal gierig gesoffen wird.



    Re: Der Sammelplatz der Nachtlichter

    Lamia - 09.10.2008, 22:06


    Lamias Augen funkelten in der glühenden Sonne. Eine wahre Wonne, und zugleich schien sie das erste Mal an diesem Tag das Durstgefühl wahrlich zu verspüren, welches schon lange in ihr schlummerte, die kleine, zähe Stute allerdings nicht groß eingenommen hatte.
    Als sie das glänzen des Nassen Tobens sah, welches sich da vor ihr bot, rann begehrend der matt trockene Schleim in ihrem Maul zusammen, wollte frische, wollte Leben schmecken!
    Sie trabte aus einem lockeren Muskelzucken heraus an, die Atmung bereits wieder normalisiert, der Puls etwas erhöht, aber sicher durch die feinen Adern rasselnd, schneller, schneller, schneller.
    Sie stürzte sich neben dem Hengst ebenfalls ins kühle Nass, ließ ihre Beine eisig umspielen, die Herbsttemperaturen kurz vergessen, fröstelte sie, der nächste Windhauch ihr Fell durchkemmend, sie gründlich durchfegend, als wolle er alte Schmach von ihrem Leibe fegen. Sie reinigen.
    So fühlte sich das Stutentier auch doch tatsächlich, nachdem sie sich an dan gleichmäßige Prickeln der Haut gewöhnt hatte, weiter hinein watete, die Bewegung auf einmal schwer und klumpig von statten ging, all den Wasserwiderstand bekämpfend, schnaubte sie müde.
    Ihre Lieder blinzelten gegen das grelle Licht, wollten nicht ertragen, welch glorreiche Botschaft die Sonne wohl für sie hatte, kein Interesse, schloss die Augen udn tauchte mit einem plötzlichen Impuls beflügelt, den ganzen Kopf in das Geschwämme hinein.
    Blurrende Geräusche umwoben ihr Ohr, die feinen Härchen, ein furchtbares Jucken darin verspührend, der erste Schock überwunden, die Augen öffnend, in leuchtende Grünheit blickend. Die Nüstern wurden groß, weiter, von Eiseskälte umspielt, fror die seidendünne, empfindliche Haut dahin, nicht mehr spürbar für das Fuchsentier, die Mähnenhaare in leichtem Windspiel durchs Wasser fahrend.
    Rasch ahtte sie den kopf herausgezogen, wild empor gewofen, tausende Tropfen, Infernoartig auf die Umwelt losgelassen. Auf den tiefbraunen hengst neben sich und genauso im platschenden Nass herum immer irgendwo einen Platz findend, einen kleinen Ton abgebend, als Zeichen dafür, den passenden unterschlupf fürs eigene, Tropfenartige Weiterleben gefunden zu haben.
    Sie lächelte, schüttelte kräftig ihr haupt, der kurze, feste Ponyhals den ganzen körper durchrüttelnd, die unangenehme Beschichtung abkämpfend.
    Sie stieß ihr Maul hervor, wieder in das Tränkende hinein, saufend, gierig, bis das Wasser in Bleirinnsaalen die Röhre hinab in den Magen geglitten waren.
    Zufrieden schnaubte sie, immer wieder die Kälte vom Fell schüttelnd, tausende tropfen hervorkriechend, von den Härchen des golenen Fells perlend.
    "Ja, es ist wahrlich wunderschön hier, finde ich. Der erste Ort, den ich sah, von dem weiten Tal, rund um den Green Lake, und wahrlich, ich möchte keinen der momente hier missen."
    Die iInsekten schienen kurzerhand das Interesse verloren, doh sogleich, als der Gedanke Lamias Hirnwölbungen erreichte, surrten die ersten getiere an ihrem ernässten ohren und sie warf ungustiös den Kopf empor, genervt mit den ohren zuckend.
    "Nur das Insektengetier ist eine wahre Plage! Doch bald wird es kalt werden, die nervenden Dinger absterben, oder einfrieren, und mit ihnen vermutlich der ganze See.", sie sah etwas bekümmert über die weite, grün schimmernde Fläche.
    Da waren ihr doch die kleinen schwebenden, und vor ihrem ohr surrenden Flügelschläge lieber, als ohne Wasser in der Kälte zu glänzen, dichtes Winterfell angesetzt, Wasserlöcher mit den Hufen schlagend.
    Sie war da eher das Sommertier, in wohliger Wärme sulend und unter den Sonnenstrahlen springend.

    (sag nichts, sie ist ein verträumtes Baby xD)



    Re: Der Sammelplatz der Nachtlichter

    Anonymous - 09.10.2008, 22:37


    Shagrath dreht ein Ohr, als Lamia ins Wasser springt, und auch der noch immer zum trinken gesenkte Kopf wird ein wenig gedreht, so dass er die kleine Fuchsstute sehen kann. Doch weder Worte noch mehr als diesen einen Blick hat er vormals für sie übrig, denn zu trinken ist ihm grad das dringlichste Bedürfnis, so dass die tiefen, gleichmäßigen Schlucke mehr und mehr des kühlen Nass in seinen Magen befördern.

    Unterbrechen tut er sich allerdings, als die unweit von ihm entfernt stehende Stute plötzlich den ganzen Kopf unter Wasser taucht. Er selbst hebt den seinen und starrt sie an, während ihm einiges an Wasser aus dem Maul heraus tropft – ein sprichwörtlich vor Erstaunen offen stehendes Maul. Die Ohren spielen ein unschlüssiges Spiel und spiegeln damit seine Empfindungen wieder, und als die junge Stute den Kopf schließlich so unvermittelt wieder hoch reißt, tut er nicht mehr, als der fliegenden Wassertropfen wegen zu blinzeln. Ein kräftiges Schnauben schließt sich dem an, und ein weiterer Schritt ins Wasser hinein.

    Die Zunge wird genutzt, um verbliebenes Wasser von den eigenen Lippen zu lecken uns ins Maul zu holen, während der aufmerksame Blick des Hengstes das Wasser gebannt betrachtet. Und sein Interesse wird recht schnell von einem träge vorbei schwimmenden Ast geweckt, der ihn veranlasst, den Kopf vorzurecken und das dunkle Holz zwischen die Zähne zu nehmen. Wieder kräuseln sich daraufhin Shagrath’ Nüstern, denn dem nassen Holz wohnt der latente Geschmack nach Qualm und Feuer inne, doch er ist nicht widerwärtig genug, als dass er sein erkorenes Spielzeug wieder los lässt.

    Stattdessen tritt er den Rückwärtsgang an und platscht – mehr nach hinten lauschend denn blickend – neben Lamia hin, der anschließend mit der rechten Spitze des Stocks leicht in den Hals gepiekt wird. „Wasch wolltescht da oben auf dem Berg ?“, nuschelt er des Stocks in seinem Maul wegen, womit der leichte Pieks bald beabsichtigt wirkt, um ihre Aufmerksamkeit zu erringen.

    Doch dem ersten folgt ein zweiter, der ihren Leib selbst trifft, und vormals wartet Shagrath damit nicht mehr auf eine Antwort, sondern verlegt sein Gewicht auf die Hinterhand, um auf dieser herum zu wirbeln und das Wasser gehörig aufzupflügen. Und das setzt er fort, als er mit einigen wenigen kraftvollen Sprüngen zurück ans Ufer hechtet, um – noch immer mit dem Stock im Maul und vom Wasser bezogener, neuer Energie – erst mal vor der kleineren Stute zu flüchten.



    Re: Der Sammelplatz der Nachtlichter

    Lamia - 09.10.2008, 22:54


    Des Inektentieres leid wendet sie ihre Aufmerksamkeit dem Maulgespiele Shagrath's zu, welcher in leichter Dehnung einen Stecken fischt.
    Alles ein amüsantes Spiel in ihren Augen, aber als sie dann einen stechenden pieks an ihrem hals verspührt, reckt sie in ernst wirkender Empörung den Kopf hinauf, die Augen vor förmlich herausbrechender Angst getränkt, beobachtete sie die Spitze seines Spielzeuges, welche sich gefährlich ein zweites Mal zu nähern wagt.
    Und wahrlich, ein zweiter Stoß die Stutengestalt erreichend, ein Zwicken, ein Zittern der Muskelpartien folgend, zuckende Ohren ihre seltsame Lage ausdrückend. Doch ihr Schmunzeln verrät sie, auf den weichen Lippen beinahe ein richtiges Lächeln hervordringend, wendet sich die Stute mit dem Geischt ab, zeigt Anwiederung dem aufgewühlten Wasser, welches der Hengst hervorgerufen hat, die Seite - die kühle Schulter.
    Lugt sie doch spontan hinterher, als der kräftige Körper das Wasser verlässt, die kleine Stute zurück lässt, und immer noch ssein Spielzeug tragend, er sich des Ufers entfremdet.
    Flink und geschickt folzieht nun auch die goldfarbene Stute ein Wendung, aus dem Wasser galoppierend, folgt die dem großen Leibe, von hinten seinen teerfarbenen Scheif fliegen sehend, stobt sie mit vorgerecktem, angriffslustigem Kopf an ihrm vorbei, grinsend das Maul öffnend und in den Stecken beisend.
    Sie zieht daran, läuft weiter, kurz Shagrath hinter sich her ziehend, vollführt sie daraufhin einen Bocksprung, den Rücken wökbend, sich dagegen werfend, bis das neu ins Auge gefasste Geäst das eigene ist.
    Stolz, mit erhobenem Kopf, trabt sie weiten Schrittes voran, beschreibt einen bogen, neckend, um den Hengst herum, den Kopf auf nund ab werfend, bleibt sie plötzlich stehen, und dreht ihm ihr Hinterteil zu, der Schweif locker im Wind wehend, nur leicht erhoben vor belustigender Erregung.
    "Ich schagte, Ech war ein Gschefühl. Nischt mehr!", sie sah mit wild funkelnden Augen zu ihm nach hinten, schnaubte ausgelassen, bebenden Leibes.
    "Und wasch hascht du dort geschucht?"



    Re: Der Sammelplatz der Nachtlichter

    Anonymous - 09.10.2008, 23:11


    Da der Hengst provoziert hat, dass die kleine Stute ihm hinterher setzt und das Spiel um den kleinen Stock aufnimmt, überrascht es ihn nicht, sie heran nahen zu hören. Jener Teil des Ufers, an dem er aus dem Wasser gekommen ist und sie nicht sehr viel später, hat so viel Feuchtigkeit abbekommen, dass schimmernder Schlamm unter dem Gras zu finden ist, wo zuvor noch feste, dunkle Erde war. Vormals kümmert es den Braunen allerdings nicht, der den Kopf etwas senkt und seine Zähne fester in das Holz treibt, als Lamia mit ihm auf einer Höhe ist. Die weiche Rinde, längst aufgebrochen, gleitet schier widerstandslos an dem glatten Holz ab und so hat die Fuchsstute keine Schwierigkeiten, das Objekt ihrer gemeinsamen Begierde erst mal für sich zu gewinnen.

    Shagrath quittiert diesen Verlust mit einem dunklen Grollen, doch zollt er damit rein seiner Natur Tribut und drückt nicht etwa Ärger aus. Ein rasches Nachschnappen nach dem Ast geht ins Leere und so bleibt ihm erst mal nichts anderes, als an Lamias Seite zu bleiben und mit ihr zusammen ob des bebenden, weichen Bodens leichte Wellen im Uferbereich des Sees zu erzeugen.

    Auch ihren Kreis läuft er mit und ein weiterer Versuch, sich den Ast zu schnappen, endet in einer Niederlage, so dass er still für sich vermerkt, nächstes Mal einen auszuwählen, der länger ist.

    Als Lamia jedoch stehen bleibt und ihm ihr Hinterteil zuwendet, hält er ebenfalls an und überlegt. Zuerst blickt er vorsichtig links an ihr vorbei, beobachtet sie und fixiert auch den Ast, ehe er seine Chancen an ihrer rechten Seite entlang einzuschätzen sucht.

    Das Schnauben, das daraufhin zu vernehmen ist, könnte man für entmutigte Resignation halten – doch im Grunde ist es nur ein Vorwand dafür, den Kopf senken zu können und nach einem Großteil ihres Schweifes zu schnappen. „Ha!“, der triumphierende Ausruf, als das geschafft ist und womit er den Kopf wieder hebt. Nicht, dass ihm das seinen Ast wieder bringt – doch zumindest kann die kleine Fuchsstute so erst mal nicht mehr weg laufen.

    „Ich hab nach einem Ort wie diesem hier gesucht“, beantwortet er ihre Frage. Und dabei blickt er wieder versonnen in Richtung des Sees. Mit dem rötlichen Schweifhaar im Maul.



    Re: Der Sammelplatz der Nachtlichter

    Lamia - 09.10.2008, 23:28


    Als er es wagt, den unsicheren, schwammigen Boden unter den Hufen herauszuvordern, hört sie kaum noch ein Wort seines Satzes.
    Sie quiekt erst mächtig irritiert, angriffslustig und will dem starken Maul das Schweifhaar entreisen. Fühlt schon die feuchte Mundschleimhaut auf die langhaarig, besetzte Rübe gleiten. Ein weiteres seltsam schrilles Geräusch ihrer Kehle entspringend, die Ohren in den Nacken wandernd, ihrer Ungunst Ausdruck verleihend, dennoch ein verschmitztes Glitzern der tiefgründigen Augen wahrend, beginnt sie, protestierend den Hintern mit starken Schüben aufwärts hoppel zu lassen. Einmal, zweimal, dreimal und sie stemmt sich immer kräftiger in die Erde, die Hinterbeine stramm gespannt, lässt den Schweif samt Angebissenem Fisch hoch springen.
    Sie grinst hinterlistig und presst sich nun hinterrücks gegen die Brust von Shagrath, so heftig und impulsiv, dass sie hofft, es ihr Erfolg verspricht, doch stattdessen scheint der aufgeweichte, schleimig glänzende Boden es nicht ganz so gut mit ihr zu meinen.
    Ein weiterer Tritt rückwärts, schon auf der Stelle tretend, veranlasst dass funkelnde Untergrundgewölbe, verdrückt und vermanscht, einfach nachzugeben, und die Hinterhufe der Stute willig gleiten zu lassen, bis sie tief unter dem Leibe zum Halten kommen müssen, die Hanken sich nicht weiter biegen wollen.
    Und da legt sie nun ihren Kopf schief, schielt peinlich berührt zurück, den Ast im Maul, wie ein Hund, der auf das kommando seines besitzers nun doch widerwillig 'Sitz' gemacht hat, und kann nicht mehr tun, als zu hoffen, dass ihre Beine wieder Halt finden mögen, und Shagrath genug von goldenen Schweifhaaren im Munde hat.
    So rasch, wie sie nieder geglitten war, so plötzlich bmerkt sie auch die stockend angehaltene Luft im brustkorb, drückt sie stoßen hervor und schnaubt, wild flackernder Nüstern Ausdruck verleihend, die Zähne deutlich sichtbar, immer nich hartnäckig, in die Rinde gegraben, doch ohne große Hoffnung, ihren Schatz behalten zu können, wendet sie das gesicht wieder ab von dem Hengst, den Kopf weit weg streckend, sodass er wohl oder übel seinen Biss lockern würde müssen, das begierdig, erreichen wollende Ästchen zu erhaschen.
    "Holsch dir!", gibt sie noch nuschelnd zum vorschein, ehe sie sich Ziegenböckig versucht, gegen den Schweifzug zu lehnen, wieder rutscht und im Dreck sitzten bleibt, das Quatschen unter der Kruppe hört und den Dreck eindringen spührt, nicht gerade unangenehm, aber unpassend wohl.
    "Schön, dasch esch dir hier gefällt.", sie lächelte kurz zu ihm zurück, hebt stur den Kopf, schließt die Augen und setzt sich nun mit ganzem Gewicht platziert auf ihr Hinterteil.



    Re: Der Sammelplatz der Nachtlichter

    Anonymous - 10.10.2008, 20:27


    Shagrath legt die Ohren ebenfalls zurück, doch es liegt keine Bosheit darin und auch zeigt er solche nicht in seinem Verhalten. Und in die Schweifrübe der Fuchsstute hat er erst recht nicht beißen wollen, so dass er rasch noch tiefer zuschnappt, so dass es wirklich nur die Schweifhaare sind, die festzuhalten ihr keine Schmerzen beschert. Ihre Versuche, ihn wieder los zu werden, fruchten allerdings erst mal nicht, so dass er lediglich leicht steigt und sein Gewicht wieder tief auf die Hinterhand verlegt, um so den protestierenden Hopsern der kleinen Stute Spielraum entgegen wirken zu können.

    Auftreffen tun seine dunklen und vom Schlamm besprenkelten Hufe erst wieder, als Lamia die ihren unter den eigenen Leib rutschen und sie damit in eine recht jämmerliche Position gebracht wird. Shagrath, für seinen Teil sehr zufrieden damit, spitzt die Ohren wieder aufmerksam, nur um eines dann zur Seite zu drehen und zu lauschen, ob sie etwas von sich gibt. Nicht einmal Worte, auch andere Geräusche ist er aufzufangen bereit, und auch ihr peinlich berührter Blick entgeht dem dunklen Hengst nicht.

    „Dasch wa wohl nichtsch“, beurteilt er ihre Befreiungsversuche und wohin sie sie letztlich gebracht haben. Doch dass sie sich dann einfach hinsetzt und gewissermaßen das Beste aus der Situation macht, nimmt er nicht ohne Anerkennung hin. Und auch meint er, sie genug geärgert zu haben, so dass er ihren Schweif wieder frei gibt und erneut kräftig schnaubt, um anschließend wieder rein der Bewegung der Kiefer wegen zu kauen und den Sand, der an ihrem Schweifhaar gehaftet hat und nun auf seiner Zunge liegt, hinunter zu schlucken.

    Dem aufgewühlten, schlammigen Boden gilt ein kurzer Blick, bevor er vorsichtig neben die sitzende Stute hintritt und mit der Nase gegen den Ast stupst. „Nimm es mir nicht übel, aber ein kleines bisschen lächerlich sieht es schon aus, wie du da sitzt“, meint er anschließend und betrachtet die in ungewöhnlicher Haltung verharrende Stute noch einmal genau.

    Dann senkt er den eigenen Kopf wieder und rupft etwas Gras ab – ein wenig weiter rechts, wo es nicht völlig zertrampelt ist – und betrachtet Lamia anschließend nachdenklich und kauend. Dann möchte er wissen: „Wie viele seid ihr gewesen? Man könnte meinen, keines deiner alten Herdenmitglieder sucht diesen Platz noch gern auf.“ Immerhin sind sie hier völlig allein und bisher ist ihm auch nicht die Witterung weiterer Pferde in die Nüstern geschlichen.



    Re: Der Sammelplatz der Nachtlichter

    Lamia - 25.10.2008, 01:12


    "Es waren keineswegs wenige. Vorallem in den letzten Wochen wurden es immer mehr, wobei ich nicht sicher bin, ob es zu dieser Zeit nicht die düstere Stimmung über dem Tal war, die sie dazu trieb, gemeinsamen Schutz zu suchen..." Die Position der Stute veränderte sich nicht, die dunklen Augen hüllte sie gegen das Licht ab indem sie den Kopf etwas senkte, den starken Schopf über die Stirn wallen ließ.
    Ein sanfter Atemzug erfüllte im selben Moment die Umgebung; ihren kleinen, starken Körper.
    Das eigen Leben war ihr damals wichtiger gewesen, sie wusste es zu bemessen, wenn sie ihre Erinnerungen sammelte, doch wagte keinen Ton davon preis zu geben. Was würde er sagen? Sie hätte Unrecht daran getan, Charity alleine zu lassen, mit all diesen vielen Mitgliedern und...
    Eine erschreckende, peinigende Wahrheit ergriff sie, durchfuhr ihren Geist und ließ die Gedanken zielstrebig rucken; Zug um Zug, wie auf einem imaginären Schachbrett in ihrem Kopf; total einverleibt versucht sie gegen sich selbst die Partie gegen zu gewinnen. Ich Weiß und Ich Schwarz kämpften um den Trumpf des Vergangenen. Wem fällt es zuerst ein? Wer schlägt zuerst den König; jeder gegenseitig den anderen hämisch auszulachen versucht. Ad absurdum geführt bekennt sie sich eines besseren, gibt das Nonsens versprechende Unterfahren auf; schwelgt sich in seichte, unzufriedene Kurzblenden zurück; ein halbherziges Ergebnis im Auge.
    War sie trächtig gewesen....?

    "Ich weiß nicht, ob die Leitstute lang genug stand hielt, alle Mitglieder davon zu überzeugen, in der Herde zu bleiben, oder... Wenn sie aus irgendeinem Grund hatte aufgeben, unterbrechen müssen, ihre Führung, dann hätte sie sicherlich versucht, jemand andres zu finden, um zu leiten. Aber wenn es zu viele Zweifler waren, nahmen sie vielleicht einige alte, einst treue Diener mit sich, ins Einzelleben. Wer weiß."
    Ein selbtkritischer Blick an ihre Hufe gerichtet konnte sie nicht aus der Strafe ziehen, die sie sich slebst erteilte- sich selbst verurteilte, quälte und peinigte.

    Wenn die Sonnenstrahlen hätten Linderung bringen können, dann hätten sie es getan, wohl wahr. Doch es war ihnen in solch einer eingeschränkten körperlichen und geistigen Lage kaum möglich zu erreichen. Kaum möglich etwas zu tun; und so geschah auch nichts dergleichen, obwohl Lamia's feinfühliger, schmerzender Charakter es gerne gehabt hätte, von solch wahrem, reinen Licht gestreichelt zu werden. Unschuld bekannt zu bekommen. Unschuld, oder Schuld über dessen Vollstreckung sie nichts genaueres wusste, als die bloße Möglichkeit beider Existenzen; und der Wahrheit, vieles anderes in Betracht zu ziehen.

    "Das dir das so auffällt... Ich hatte es vermutlich verdrängt." Und nun die Selbsterkenntnis. Brachte ebenfalls keine Linderung. Schade eigentlich, dachte sich etwas Habgieriges in dem Inneren der Stute, dann war es wieder still. Gut so, meinte ihr Gerechtigkeitssinn und strafte sie dafür, nicht Recht für Recht getan zu haben. Nicht für Charitys Hilfe, als sie noch ein junges, unerfahrenes Bündel war, Tribut zu zollen, ihr in schwerer Stunde beigestanden zu sein.
    Nein, sie war gegangen, hatte Gedanken, Möglichkeiten und Verhältnisse hinter sich gelassen. Vergessen vielleicht, doch vergessen wollen?
    "Es ist nicht Gut, wie alles kam. Es war falsch. Falsch von mir, Charity - die Leitstute, die mich einst als Jungspund aufnahm-, so zu verachten und zu verraten, indem ich sie mit all den Pferden alleine ließ, in der möglichen Angriffssituation, welche vor usn gestanden hatte. Doch ich dachte, ich wäre nicht verantwortlich. Ich dachte, sie würde es schon regeln, alles alleine schaffen und beweltigen. Wieso ich das dachte. Ich wollte es vermutlich so... unbedingt sogar! Keine Rechenschaft auf mich nehmen." Klagender Blick, ein kurzer, lebloser Ruck der den Leib aufrichtete.
    Den Schlamm der sich über die Kruppe und die Hinterbeine erstreckte, versuchte sie mit gespanntem Rücken abzubeuteln. Heftig und kontinuierlich, hartnäckig, den Zorn abwerfend.
    Doch das feuchte, eintrickernde Massengewirr blieb, nur einzelne Punkte suchten im nebligen Rundherum ein geeignetes Plätzchen für sich- in diesem herrlichen Lichtspiel von Schleiern und Wassern- indem sie Wassertropfenförmig davon flogen.

    'Es war der Rabe, der dort um die Ecke biegt! Er war's. Ich habs gesehen. Er hat es mitgenommen, das Gute, die helfenden Gedanken! Er war's!' - unergründliche Stimme der Krähe am Himmel. Unergründliche Meinung die ihrem Rufen innewohnte.
    Doch Lamia wusste, wem das alles galt, und sie gab der Krähe recht.
    Ja, recht hast du, alte Krähe! Wahrlich, recht! .. Du wärest das bessere Pferd von uns beiden.



    Re: Der Sammelplatz der Nachtlichter

    Anonymous - 08.11.2008, 10:18


    Gründlich wird das zerkaut, was der Hengst im Maul hat. Viel ist es nicht, und als er das wenige Gras hinunter schluckt meldet sein Magen sich prompt und verlangt nach mehr – die letzten Tage waren nicht eben üppig für ihn ausgefallen und hier schmeckt das Gras gut. Keine Note vom Ruß des großen Brandes haftet an den grünen Halmen, dennoch rupft er nicht mehr ab, sondern hört er Fuchsstute mit gesenktem Kopf zu.

    Die Augen blicken nachdenklich ins Nichts, lediglich das immerwährende Spiel der feinen Ohren verrät seine Aufmerksamkeit und die Gewohnheit, sich nichts entgehen zu lassen.

    „Sie hat es nicht geschafft“, urteilt er, nachdem Lamia wieder verstummt und wenigstens einem Teil ihrer quälenden Sorgen gestattet hat, sich in Worten auszudrücken.
    „Sonst wäre sie doch immer noch hier, oder?“ Nun hebt er den Kopf wieder und lässt seinen Blick über den Waldrand schweifen, der sich letzten Endes allerdings auf Lamia einfindet.

    „Als Leitstute wäre es ihre Aufgabe gewesen, dich und all die anderen zu schützen. Da du weg gelaufen bist, hat sie dir nicht die Sicherheit geboten, die du verdient hättest.“
    Es klingt nicht abwertend der ihm unbekannten Charity gegenüber, und doch vertritt er diese Meinung überzeugt und schien die Schimmeldame doch in diesem Fall versagt zu haben.
    Etwas, das er lediglich feststellt und nicht verurteilt, denn auch sie wird ihre Gründe gehabt haben – Schwierigkeiten, die sie scheitern ließen.

    Er schnappt nach einem auf seiner Brust sitzenden Insekt, bevor er den Kopf wieder senkt, so dass die saftigen Gräser seine Nüstern kitzeln, als er langsam einige Schritte vorwärts trottet.

    „Wo war ihr Gefährte?“, richtet er eine Frage an die zurückbleibende Fuchsstute. „Keine Stute sollte eine Herde alleine führen. Ebenso kann kein Hengst diese Aufgabe lange Zeit tragen, ohne eine kluge Gefährtin an seiner Seite.. “ Sein Blick leert sich wieder einen Moment und der Appetit auf das saftige Gras verfliegt so schnell, wie er gekommen ist. Und damit hebt er seinen Kopf und wendet, um zu Lamia zurück zu kehren, in deren Nähe er allerdings erst geht, als sie einen Großteil des Drecks von ihrem Körper geschüttelt hat.

    „Doch wenn es dich belastet, warum gehst du nicht und suchst sie?“



    Re: Der Sammelplatz der Nachtlichter

    Lamia - 11.11.2008, 17:40


    Es war ein flüchtiger und erst ganz leichter Stich, der sich in ihrem Herzen festgesetzt hatte und nun einen langsamen Schleichweg rund herum zu treten schien, bis er an das Zentrum ihrer Begierde und Wünsche kam. Freisetzte, was auch immer es dort gab.
    Als Erstes war es der Wunsch, wieder gut zu machen; als Zweites, wieder zu Charity zu finden und ihr helfen; drittens, eigens die Mitglieder zusammen suchen und die Herde neu aufbauen, um somit zwei Fliegen mit einer zarten, flinken Klappe zu schlagen: die weiße Leitstute zu entdecken und die verbindung zwischen ihnen allen erneut aufzunehmen, möglichst bald, möglichst stark.

    Es war ein zaghafter Lungenlaut der sich aus ihrer Kehle heraus in die kalte Windluft erstreckte, dort in weißem Wirbelnebel verblich.
    "Es war nicht die Sicherheit, die ich brauchte, damals. Das war nur zu Beginn, diese Schutzbedürftige hängende Art an mir mit ihr. Dann war es diese Freundschaft und Treue zwischen uns. Dann kam Bacardi, sein Unfall und meine Führsorge für ihn, welche Hand in Hand mit der Trennung von der Weißen ging. Ich denke, wir waren beide zu gestresst und ich etwas zu unruhig bei den anderen... Nunja, soll es sein, wie es war, nun etwas zu ändern kan nur geschehen, indem ich die Zuckunft kehre und meine eigene Einstellung." Es klang so abwesend und weitschweifend, wie sie ihre Augen in zartem, fuchtelndem Schimmer des Blickes über die feinen, lauen Sonnenstrahlen des Abends gleiten ließ. So eine Sehnsüchtige Retourbegwegung, als hoffe sie, dadurch wieder rückgängig machen zu können.
    Alles was sie verbrochen hatte.
    Alles - wie gerne doch.

    Sie versuchte sich durch zaghaftes Liedblinzeln von ihrer Ferne wieder in die Nähe zu bringen, indem sie Shagrats Pupillen in die ihren fasste und mit einer solchen eindringlichen Art zu ihm das Gesicht hin hielt, dass die Schatten darauf wirkten, wie tanzende Geister, die ihre Aussage mit einem Wohlwollen unterstützten.
    "Sie hatte keinen Gefährten mehr. Er war einfach gegangen, der letzte, der ihr geholfen hatte, zu leiten. Nur mehr ich und ihre engsten Vertrauten gegen Schluss. Mehr brauchte sie nicht … Hatte ich gedacht." Sie sah zu Boden, als wäre dort etwas, dass ihre Aufmerksamkeit in sich einsog, ohne dass sie etwas dazu zu sagen haben durfte: "Vielleicht sollte ich sie nun wirklich finden gehen." - Finden, nicht suchen, dachte sie eindringlich zu sich.
    "Willst du auch? Ich wäre dir dankbar.", plötzlich war es wieder ein entspanntes Lächeln auf den weichen, schmalen Stutenlippen, dass sie ihm schenkte.
    Das Licht auf der Stirn und über den Augen ein rosig sanftes, als wolle es sagen, sie habe recht. Als wollte es sagen, >weiter so, Lamia, mein Schatz<



    Re: Der Sammelplatz der Nachtlichter

    Anonymous - 11.11.2008, 21:44


    Shagrath hat seine Ohren gespitzt und vernachlässigt seine der Umgebung sonst erwiesene Aufmerksamkeit, um jedes Wort von Lamia auffangen und hören zu können, als fürchte er, dass sie sich zu schnell wieder hinter schützendem Schweigen verstecken könnte – nun, da sie angefangen hat, zu reden.

    Zwar kennt er sie nicht lange und kann auch nicht ermessen, ob und wie viel Überwindung es sie kostet – doch eine Meinung hat er trotzdem dazu und sie lässt ihn glauben, dass es ihr nicht leicht fällt. Wohl ist es mehr ihr Gewissen, die Erinnerungen und die Rückkehr an diesen Ort, die sie sich mitteilen lässt, denn dass es an ihm liegt. Vielleicht aber ist er der Richtige, um es zu hören, denn zumindest ein aufgeschlossenes Interesse bringt er dafür mit.

    Als sie geendet hat, dreht er den Kopf beiseite und kaut wieder ein wenig, um die Kiefer zu bewegen, ungeachtet dessen, dass er nichts im Maul hat. Der Blick des Hengstes, ruhig, unergründlich, aus dunklen Augen heraus, wie sie den meisten Pferden zueigen sind, wandert über den See und betrachtet die kleinen Wellen, die der Wind gelegentlich aus dem Wasser formt, um sie verspielt ans Ufer zu treiben und dort gegen platschen zu lassen.

    Ein vorwitziges Insekt lässt den Schweif zucken und gezielt danach schlagen, mit einer Geschwindigkeit, dass die schwarzen Haare hörbar durch die Luft zischen und gegen sein Bein schlagen, bevor er nach hinten schnappt und – aller guten Dinge sind bekanntlich drei – einmal kräftig mit zum Landeplatz erkorenen Bein aufstampft.

    Dann wendet er Lamia wieder seinen Blick zu und ein tiefer Atemzug pumpt den kräftigen Körper aus und stößt die verbrauchte Atemluft warm aus den Nüstern. Dann schlägt der dunkle Schweif ein weiteres Mal, bevor er einige Schritte vortritt, so dass er seine Nüstern wieder an das warme, fuchsrote Fell seiner neuen Bekanntschaft bringen kann. „Mhm“, ist leise zu vernehmen. Er überlegt, noch ist es keine Antwort.

    Wieder wendet er seinen Blick dem See zu und beginnt nun auch endlich wieder mit den Ohren zu spielen um die Vielzahl an Geräuschen zu erhaschen, die dieser fremde Wald ihm bietet, noch fern davon, ihm vertraut zu sein.

    „Ich begleite dich“, sichert er ihr schließlich zu. „Würde ich nun weiter ziehen und dich allein gehen lassen, würde ich mich wieder und wieder mit der Frage quälen, ob es dir gelungen ist, deine Freundin zu befreien und mit ihr den Schutz einer neuen Herde zu erfahren. Das tue ich mir nicht an.“

    Und wo das noch klingt, als denke er bei der Erfüllung ihres Wunsches nur an sich selbst, negiert er diesen Eindruck wieder, als er Lamia aufmunternd anstupst und wiederholt verspricht: „Ich komme mit dir.“



    Re: Der Sammelplatz der Nachtlichter

    Lamia - 06.01.2009, 23:25


    Shagrat war verschwunden - gegangen, mit der Zeit, die sie vertrödelt hatte und Lamia dachte nru mehr daran, dass sie tatsächlich Schuld war an Charityy Niedergang. Sie war Schuld daran, dass viele gute, tapfere Seelen nun die einzige Sicherheit in diesem Land findne konnten, indem sie vermutlich auf die Seite derer über gewechselt hatten, die nicht gerade konform mit den Calms gegangen waren.
    Wie die Lichter in dieser Nebelnacht, dachte sie bitter lächelnd ehe sie den Ort der Freude und der Vergangenen Tapferkeit und Heimat in ihrem herzen verließ, sich aufmachte zu einem anderen, fremden Ort, vergessen zu können.

    -> Oase



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