SG-1 Nach dem Abgrund - Abyss

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    Re: SG-1 Nach dem Abgrund - Abyss

    methu - 16.09.2008, 14:20

    SG-1 Nach dem Abgrund - Abyss
    Nach dem Abgrund
    Autor:Josephine
    Spoiler:Abyss , 6.Staffel
    Pairing:S\J(etwas)
    Rating G 13
    Inhalt:Wie kommt O`Neill mit seinen furchtbaren Erlebnissen zurecht?
    Anmerkungen:Sorry, ich lasse Jack nunmal gern etwas leiden.
    Disclaimer:Alle Charaktere und sämtliche Rechte an SG1 gehören MGM\UA, World Gekko Corp. Und Double Secret Production. Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeiten mit lebenden und toten Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.
    e-mail: Ritahuepfer@aol.com


    „Doktor, wie geht es dem Colonel?“ General Hammond schaut die Ärztin besorgt an. Diese lächelt.
    „Der Colonel hat gut geschlafen und hat bereits kurz das Bett verlassen. Sein körperlicher Zustand ist befriedigend, ich befürchte allerdings noch Nachwirkungen. Zu oft war er im Sakopharg, da kommen bestimmt noch Entzugserscheinungen. Sein seelischer Zustand bereitet mir große Sorgen. Er spricht kaum, wirkt abwesend, ausgebrannt. Ist ja auch kaum vorstellbar was der Mann durchlitten hat. Erst diese Virusinfektion, Todesangst, danach die schwere Entscheidung, sich den Symbionten einpflanzen zu lassen und kaum ist er wieder Herr über seine Sinne wird er mehrmals zu Tode gefoltert."
    Fraiser schüttelt mitfühlend ihren Kopf.
    „Diese ausweglose Situation- jedesmal wenn man aufwacht darauf warten zu müssen erneut unter grössten Schmerzen totgequält zu werden. Kein Entkommen möglich. Dabei zu wissen dass der Sakopharg einen langsam verändert, das man vielleicht nicht mehr man selbst sein wird, falls man überlebt. Es ist erstaunlich, welch starke Nerven O`Neill hat. Viele wären unter weniger Druck bereits völlig zusammengebrochen.“
    Die kleine Frau klingt jetzt energisch:
    „General, auch wenn der Colonel nervt, er benötigt noch absolute Ruhe. Er ist auch bestimmt noch nicht stabil genug für eine Besprechung. Ich muß auf einem Kurzbesuch bestehen - nur small-talk, bitte! Und, bei allem nötigen Respekt, lassen Sie sich keinerlei voreilige Versprechen abringen, Sir. Der Colonel wird es sicherlich bei Ihnen versuchen!“ Sie schaut den General durchdringend an.
    Der nickt.
    „Ich bin froh das O`Neill wieder zuHause ist, in einem Stück. Glücklicherweise hat der Mann wirklich starke Nerven, er wird auch diese Sache wegstecken können, hoffe ich. Miir geht die ganze Sache ziemlich nah. Wann wird er bloß mal zur Ruhe kommen?“
    Langsam begibt sich Hammond zur Tür, zögert. Jack O`Neill ist nicht bloß einer seiner Leute, nein er ist ein wirklich guter Freund, zugegebenermaßen nicht immer leicht zu ertragen, sarkastisch, knurrig, aber immer zu einer Sache stehend, charakterstark und fest. Hammond hat Angst einen zerstörten Freund vorzufinden und ihm dann nicht helfen zu können.Tief atmet er durch, betritt dann lächelnd das Zimmer.
    „Guten Morgen, Jack!“
    Der liegt, ihm den Rücken zugewandt. Langsam dreht er sich nun um, lächelt ebenfalls. Seine Stimme ist leise, als er zurückgrüßt. Als er sich aufsetzt reibt er sich seine geröteten Augen. Hammond ist erschüttert über O`Neill. Dessen Gesicht ist fahl, eingefallen. Die Augen liegen in tiefen dunklen Höhlen. Es sieht aus als hätte Jack geweint. Der Anblick tut dem General weh, doch er lächelt weiter.
    „Jack, schön, Sie sind wach. Erstmal willkommen daheim. Gestern hatten wir ja keine Gelegenheit miteinander zu sprechen. Wie geht es Ihnen?“
    O`Neill antwortet nicht gleich.
    „Eigentlich geht es mir recht gut. Müde noch, aber das wird schon. Doc Fraiser will mich unbedingt weiter im Bett sehen, dabei würde mir etwas Bewegung sicher gut tun. General....“
    Der hebt abwehrend seine Hände.
    „Wenn Dr. Fraiser dieser Meinung ist... . Ich kann da überhaupt nichts tun, das wissen Sie doch. Medizinische Anweisungen sind Fraisers Gesetz, ich lege mich bestimmt nicht mit ihr an. Tut mir leid, Jack. Sie sehen noch sehr müde aus, lassen Sie uns später weitersprechen. Benötigen Sie momentan noch was?“
    „Meine Sachen, etwas zu tun und die Auskunft wie es dem Mädchen geht.“ Da blitzt doch fast der alte O`Neill durch. „ Wenn ich mich schon erholen soll kann ich das genauso gut auf meiner Couch - da bin ich wenigstens den Fängen von Fraiser entronnen.“
    Hammond steht auf.
    „Dem Mädchen geht es gut. Sie ist bei den Tok`Ra geblieben um mit ihnen zu kämpfen. Ach, Colonel, auch wir alle wollen Sie baldmöglichst wieder im aktiven Dienst sehen, aber gesund und erholt. Ich werde jetzt nicht mit Ihnen diskutieren, das ist ein Befehl! Geben Sie sich die nötige Zeit, haben Sie Geduld." „Mit diesen Worten geht Hammond zur Tür.
    „Ist das klar, Colonel?“ Hammond hat sich umgedreht, sieht wie Jack schluckt. Er versteht kaum was Jack jetzt sagt.
    „Ja ,Sir. Aber wenn ich hier nur rumliege kommen laufend alle Dinge der letzten Zeit wieder hoch und das muß ich nicht mehr haben.“ Schwer lässt sich Jack ins Kissen zurückfallen, starrt nur die Decke an.

    Vor dem Zimmer bleibt Hammond stehen. Jack ist nur ein Schatten seiner selbst. Er hat kein gutes Gefühl. Endlich entdeckt er die Ärztin.
    „General, Sie brauchen nichts sagen. Er hat alle Register gezogen?“
    Hammond nickt zustimmend.
    „Er will raus, entweder in den Dienst oder wenigstens nach Hause. Er meint, wenn er weiter auf der Krankenstation bleiben muß komme er nicht zur Ruhe. Doktor, als ich in sein Zimmer kam hatte er geweint. Jack O`Neill hat geweint! Das macht mir Sorgen. Er steht vollkommen neben sich.“

    O`Neill ist inzwischen aufgestanden, läuft ruhelos im Zimmer auf und ab. Er muß raus, will Sonne spüren, frische Luft atmen. Zu lange hatte er die Welt draußen nicht mehr erlebt. Während der letzten Tage, immer den Tod vor Augen, hat er davon geträumt an seinem See zu sitzen, zu angeln - einfach nur zu leben. Er fühlt sich so ausgehöhlt. Kein klarer Gedanke ist mehr in ihm, nur der unbändige Wunsch endlich tun und lassen zu können was er will. Der Drang, frei zu sein. Hier fehlt ihm die Luft zum Atmen. Seine Augen fangen an zu brennen. Tränen der Wut und Hilflosigkeit laufen über seine Wangen und irritieren ihn vollends. Er hat sich doch sonst immer unter Kontrolle, selbst unter Folter! Vor dem Waschbecken bleibt er stehen und schaut in den Spiegel. Kann sein Bild darin nicht ertragen und schlägt darauf ein. Wieder und wieder, den Schmerz und das Blut ignorierend. Irgendwann sinkt er in sich zusammen, schluchzt laut. Daniel hatte gesagt sein Weg sei noch nicht zu Ende. Dann hat der sich eben geirrt! Suchend schaut er sich um. Er spürt den Schmerz kaum als die Scherbe seinen linken Arm aufschlitzt. Um so mehr Blut quillt, desto ruhiger wird er. So ist es gut. Er schleppt sich zum Bett. Es ist so still, er entspannt immer mehr. Bald werde ich Charlie im Arm halten, alle Zeit mit ihm verbringen. Endlich Ruhe...Frieden...

    "Colonel!" Fraiser beugt sich über ihn. Müde dreht er seinen Kopf, schaut aber durch sie hindurch.
    Die Hektik um sich herum nimmt er nicht wirklich wahr, die hat nichts mit ihm zu tun. Kraftlos fällt sein Kopf zur Seite.

    Vor dem OP wartet SG1. Die meiste Zeit über sehen sie sich nur an. Hammond kommt irgendwann dazu.
    "Gibt es was Neues?"
    Sam Carter verneint.
    "Wir hätten besser auf ihn aufpassen müssen, Sir. Wir wissen doch noch von Daniel welche schweren Depressionen die Sakophargbenutzung hervorrufen kann. Der Colonel war verdächtig ruhig .Viel zu ruhig. Oh, Sir..."
    Hammond kann Carter nur zustimmen.
    "Ich war erst vorhin bei ihm und ich mache mir auch Vorwürfe. Aber nun müssen wir halt abwarten. Keiner von uns kann nachvollziehen was Colonel O`Neill durchgemacht hat. Wir können nur versuchen ihm zu helfen."

    Als Dr. Fraiser endlich aus dem OP kommt stürzen alle auf sie zu.
    "Wie ist es gelaufen"
    Die Ärztin kann alle beruhigen.
    "Er hat viel Blut verloren, ist jetzt aber stabil. Alles andere werden wir sehen wenn er wieder bei Bewußtsein ist. Diese Sache war ganz schön knapp."
    "Können wir zu ihm?" Fraiser nickt.

    Zwischen den vielen Apparaten und Monitoren wirkt O`Neills Körper fast zerbrechlich. Sein blasses Gesicht ist zur Seite geneigt, der Sauerstoffschlauch des Tubus scheint riesig. Überall die Schläuche und Dioden, welche ihn am Leben zu erhalten scheinen. Sam tritt zu ihm, streichelt zaghaft über seine bandagierten Hände.
    Hammond bricht das Schweigen.
    "Wir sollten gehen. Hier können wir jetzt sowieso nichts tun."
    Teal`c blickt den General an.
    "Ich möchte hier bleiben. Wenn O`Neill aufwacht sollte jemand von uns hier bei ihm sein. Mit Ihrer Erlaubnis, Sir!"
    Die anderen verlassen das Zimmer bedrückt.

    "Teal`c, seit 24 Stunden sitzen Sie an seinem Bett. Machen Sie Pause, ruhen Sie sich aus. Sobald er aufwacht gebe ich Ihnen Bescheid." Fraiser schickt einen ihrer bestimmtesten Blicke zu dem Jaffa, welcher die ganze Zeit neben Jacks Bett verharrt hatte. Sich leicht verbeugend verlässt dieser den Raum.
    Die Ärztin ist besorgt. O´Neill ist immer noch ohne Bewußtsein. Sie führt einige Tests durch.
    "Janet, geht es ihm besser?" Sam Carter fragt leise. Sie hat keine Ruhe bei ihrer Arbeit gefunden. Immerzu drängt sich das Bild seines blassen Gesichtes in ihre Gedanken.
    Fraiser nickt und lächelt nun auch. Die Tests zeigen bessere Werte. Nun sollte er nur noch aufwachen."
    "Janet, kann ich zu ihm?"
    " Vielleicht spürt er Ihre Anwesenheit, Sam. Reden Sie zu ihm."
    Lange sitzt Sam neben O`Neills Bett. Wie liebt sie diesen Mann. Sie würde alles tun um ihm zu helfen, um ihn endlich wach zu sehen und mit ihm sprechen zu können. Selbst seine übelsten Stimmungsumschwünge wären ihr recht - nur nicht mehr diese furchtbare Leblosigkeit.
    "Sir, werden Sie bloß wach!" Leise fängt Sam an zu sprechen. Erst wählt sie ihre Worte sorgfältig, dann redet sie immer freier, streichelt dabei sanft über seine Stirn. Sie bemerkt kaum die Schwestern, die hin und wieder kommen. Sie redet sich auch ihren Schmerz von der Seele. Der lauter werdende Ton eines Kontrollmonitors lässt sie aufschrecken und zur Tür stürzen.
    "Janet!"
    Diese kommt schon gelaufen, kontrolliert die Anzeigen.
    "Janet, was bedeutet das?"
    Sam ist verstört. Das Piepsen ist völlig unrhythmisch geworden.
    Fraiser wendet sich Jack zu, misst seinen Puls, sieht Sam an. Dann zieht sie ein Medikament auf und injiziert. Der Ton wird erst regelmäßiger, dann schlagartig viel schneller. O`Neills Körper scheint zu zittern, seine Brust hebt sich stärker. Dann ist alles wieder ruhig.
    Sam hat Tränen in den Augen. Stirbt er?` Sie tritt näher ans Bett, schaut Jack traurig an. Der hat seine Augen halb geöffnet. Auch Fraiser ist herangetreten.
    "Sir, verstehen Sie mich?"
    Langsam schließt O`Neill seine Augen und es dauert Ewigkeiten für Sam bis er sie wieder etwas öffnet. Fraiser lächelt ihn an.
    "Sir, versuchen Sie nicht zu sprechen!`Sie sind intubiert."
    O`Neill schaut schon etwas wacher, sieht Sam und versucht zu lächeln, wobei sein Blick in Sams Augen zu versinken scheint. Erschöpft schläft er jedoch wenige Augenblicke später wieder ein.
    Fraiser legt ihre Hand auf Sams Arm, nickt.
    "Er wird es schaffen. Lassen wir ihn schlafen!"
    "Ich sage den anderen Bescheid." Erleichtert verlässt Carter das Zimmer.
    Fraiser unterrichtet den General umgehend. Hammond atmet erleichtert auf. Endlich mal eine gute Nachricht.

    "Colonel! Sir! Wachen Sie auf." Fraiser streicht ihm sanft übers Gesicht bis Jack seine Augen öffnet.
    "Sir, ich entferne jetzt den Tubus. Atmen Sie ruhig weiter, ruhig!" O`Neill hustet, ies tut ihm dabei alles weh.
    "Durst!" Das Schlucken fällt ihm schwer, aber das Wasser ist eine wahre Wohltat. Müde lehnt er sich zurück. Die Ärztin bleibt abwartend bei ihm stehen. Endlich blickt Jack sie an.
    "Was ist denn passiert?"
    "Haben Sie keinerlei Erinnerung?"
    Jack versucht wieder sich aufzusetzen, betrachtet seine verbundenen Hände.
    "Ich habe den totalen Filmriß. Helfen Sie mir mal! Das Letzte, woran ich mich erinnere ist....Oh zum Teufel...Baal! Nein, Fieber – ich war vollkommen platt...Sam...sie sagte was von letzter Chance...zur Hölle....ich hab DAS tun lassen....Schmerz....Folter....Messer, der Sakopharg. Daniel...er sagte...nein, ich sagte...ich würde...hätte die Lösung..." Unruhig wirft O´Neill sich hin und her.
    "Oh Gott, ich war tot...mehrmals. Daniel wollte mir auf seine Weise helfen....Baals Folter...immer wieder...habe ich geredet?....Sam...Charlie...ich habe... Angst..." Schattenhaft ziehen Bilder an ihm vorüber, sein Herz rast. Panisch versucht er aus seinem Bett zu springen. Fraiser versucht ihn zu halten, ruft laut die Schwestern zu Hilfe. Diese halten ihn ,während die Ärztin ihm ein starkes Beruhigungsmittel spritzt.
    "Colonel, Sie sind wieder zuHause. Beruhigen Sie sich." Augenblicklich wird er benommen, sinkt in sich zusammen. Als Dr. Fraiser den Raum verlässt, schläftO`Neill. Diese ruft sofort bei Hammond an, bittet, daß Teal`c freigestellt wird um bei O`Neill zu wachen.
    Wenig später betreten der Jaffa und General Hammond die Krankenstation. Hammond wendet sich sofort an Fraiser.
    "Ist der Colonel wach?" Fraiser verneint.
    "Er war wach und versuchte sich zu erinnern. Dann ist er zusammengebrochen, redete wirre Sachen, wie, er hätte Daniel gesprochen und von seinem Sohn. Ich mußte ihn stark sedieren. Aber er sollte wirklich nicht allein sein wenn er erwacht." Gemeinsam betreten sein Zimmer. Jack ist wieder sehr unruhig und murmelt vor sich hin. Seine Brust und sein Gesicht glänzen schweißnaß, Stirn und Wangen sind rotfleckig. Janet tupft ihm sein Gesicht ab. Das macht ihn nur noch unruhiger, er stöhnt nun laut. Er scheint zu sprechen, denn manchmal öffnet er seine Augen, doch er starrt ins Leere.
    Fraiser dreht sich um.
    "Das gefällt mir garnicht. Vorhin war seine Temperatur noch normal. Ich werde einen Traumaspezialisten hinzuziehen müssen." Hammond verspricht ihr jegliche Hilfe. Teal`c ist nicht lange allein. Sam und Jonas kommen wenig später. Sie stehen hilflos im Zimmer .
    "Er war verwirrt, meinte, mit Danieljackson gesprochen zu haben und erwähnte seinen Sohn." Teal`c s Stimme klingt emotionslos wie immer.
    Sam ist den Tränen nah. Wie oft hat sie Jack vorgeworfen nicht um Daniel getrauert zu haben, doch es ist wohl so dass er seinen Schmerz tief in sich trägt. Mehr, als er je zugeben würde. Teal`c scheint ihre Gedanken zu lesen.
    "Hätte O`Neill seiner Trauer nachgeben wäre er zu verwundbar geworden. Sein Willen ist stark, doch jetzt ist seine Seele erkrankt."
    Fraiser scheucht alle außer dem Jaffa aus dem Raum, spritzt Jack ein fiebersenkendes Mittel.

    Am späten Abend wird O`Neill wach, ist ruhig und scheint klar zu sein. Fraiser informiert General Hammond und dieser erscheint kurz darauf.
    "Sie haben uns einen Schreck eingejagt, Jack! Fühlen Sie sich besser?"
    "Wie lange war ich weggetreten?" O`Neill versucht sich aufzusetzen.
    Hammond denkt kurz an eine kleine beruhigende Notlüge, antwortet dann doch wahrheitsgemäß.
    " Fast zwei Tage, mit der Zeit vorher sind das über zwei Wochen. Sie hatten nun aber wirklich zusätzlichen Urlaub genug. "
    Jack grinst schief.
    "Ich weiß immer noch nicht genau was los ist. Klärt mich mal jemand auf!"
    Hammond holt tief Luft.
    "Dr. Fraiser zieht einen Traumatologen hinzu und mit diesem werden Sie alles aufarbeiten. Ach ja, ich stimme Fraiser zu.Auch wenn es Ihnen nicht paßt, es wird genau so geschehen."
    "Einen Irrenarzt?" O`Neill zischt seine Frage, regelrecht empört.
    "Colonel!" Hammond wird autoritär. "Sie werden sich verdammt nochmal fügen!"Dann wieder ruhiger.
    "Jack, Sie hatten so viele schlimme Erlebnisse. Wir hätten Sie fast verloren als Sie sich erinnerten." Er blickt auf Jacks Arme. Dieser folgt seinem Blick, schaut dann fragend.
    "Ich war das. Ich habe mir ....was angetan?"
    "Jack, Sie waren völlig neben sich."
    Der schüttelt fassungslos seinen Kopf.
    "Ich weiß absolut nichts mehr. Keine Angst, ich bin schon okay. Hab ich Schwierigkeiten gemacht?"
    Hammond legt ihm die Hand auf die Schulter.
    "Ich müßte lügen wenn ich verneinen würde. Ich muß wieder los. Teal`c leistet Ihnen Gesellschaft."

    Gleich darauf betritt der Jaffa den Raum.
    "O`Neill, schön Dich wach zu sehen. Ich werde hierbleiben bis Dr. Fraiser kommt."
    Jack schnieft genervt.
    "Du bist mein Babysitter, wie reizend! Ich mache schon keinen Ärger. Kannst Du mich in der Zwischenzeit mal auf den neuesten Stand bringen?"
    Teal`c hebt nur kurz seine Augenbraue.
    "Warte auf Doktor Fraiser. Du warst sehr krank. Sie wird mit Dir sprechen."
    "Du bist wirklich stur, T." Jack klingt beleidigt.
    Teal`c neigt leicht seinen Kopf. Beide schweigen sich an.

    Wenig später betreten Fraiser und ein Mann das Zimmer.
    "Colonel O`Neill, das ist Dr. Sander."
    Jack`s Blick ist nicht nett. Zum Glück ist es nicht Dr. McKenzie.
    "Ach, mein Irrenarzt. Beauftragt meine Macken zu therapieren. " O`Neills Stimme trieft nur so vor Sarkasmus.
    Der Arzt lächelt höflich.
    "Dr. Fraiser meinte bereits Sie würden sicher hellauf begeistert sein. Aber keine Angst. Ich werde mit Ihnen Ihre Erlebnisse der letzten Zeit aufarbeiten, Colonel. Ihre Macken bleiben unangetastet."

    Fraiser hat in der Zeit Jacks Werte genommen, dem Arzt zugenickt und mit Teal`c den Raum verlassen.

    Jack ist genervt. Wieso muß ein Fremder in seinem Innersten herumwühlen? Noch dazu ein Witzbold! Er kommt sich verladen vor. Er liegt, Blick stur zur Decke und wartet, bis Dr. Sander endlich einen Stuhl neben das Bett gestellt hat und sitzt.
    "Colonel, an was erinnern Sie sich?"
    Was soll ich antworten, wo soll ich anfangen? Soll ich ihm sagen das ich Angst vor der Wahrheit habe`, denkt Jack.
    Der Arzt wartet geduldig.
    "Colonel, ich verstehe, es fällt Ihnen schwer über Sachen zu sprechen die Ihr Innerstes berühren. Dinge, die Sie nicht beeinflussen konnten. Mit den Sachen die Sie noch wissen und den Fakten die ich hier habe werden wir alles aufarbeiten müssen. Nur General Hammond, Dr. Fraiser, Sie und ich werden Einsicht in diese Akten erhalten."
    O`Neill nickt.
    "Das weiß ich doch. Aber die letzten Tage liegen völlig im Dunkeln. Und ich will endlich wissen ob ich mir das angetan habe!" Jack stiert den Mann nahezu an, Miene undurchdringlich.
    "Ja, Sie haben sich die Adern geöffnet, ziemlich gut. Dr. Fraiser hat lange um Sie gekämpft.Auch Ihr Team ist sehr in Sorge um Sie."
    Jack verzieht sein Gesicht.
    "Sie müssen mir glauben, ich bin eigentlich kein Selbstmordkandidat. Ich krieg nicht in meinen Kopf was ich getan habe. Bin ich etwa tatsächlich irre?"
    "Durch das viele Benutzen des Sakopharges hatten Sie Depressionen. Ein ähnliches Erlebnis hatte doch vor einiger Zeit auch Dr. Jackson."
    Lange ist es still im Raum.
    Jacks Stimme ist sehr leise.
    "Ich erinnere mich gut daran. Schrecklich, was Daniel durchmachen mußte. Er wäre fast gestorben." Jack presst seine Handballen auf die Augen.
    "Das Gleiche ist mit Ihnen passiert. Deswegen sind Sie nicht verrückt.
    Was wissen Sie noch von Kap Murphy?"
    Es dauert einige Zeit. Jack denkt angestrengt nach.
    "Wir sollten die Wissenschaftler unterstützen. Die waren so aufgeregt. Da war dieses Mädchen aus dem Eis. Sie hat uns alle infiziert."
    Jack wird noch leiser.
    "Oh Gott. Ich war krank. Carter hat mir den Vorschlag der Tok`ra nahegebracht. Ich wollte nicht, lieber sterben. Aber Sam, ich meine Major Carter, hat mich überredet.
    Ich habe mir eine Schlange implantieren lassen!" Seine Augen brennen verräterisch. Immer wieder murmelt er: "Eine Schlange,eine Schlange."
    "Colonel, und weiter?" Doch O`Neill reagiert nicht mehr. Eine Schlange...
    Der Arzt hat sich erhoben, versucht Jacks Hände von dessen Augen wegzubekommen.
    "Colonel, beruhigen Sie sich bitte. Der Symbiont befindet sich nicht mehr in Ihrem Körper. Haben Sie mich verstanden?"
    Langsam beruhigt O`Neill sich. Als er die Hände wegnimmt, stehen Tränen in seinen Augen.
    "Ich fühle mich so benutzt. Allein der Gedanke bereitet mir Übelkeit. Es war gegen meine Überzeugung. Wie konnte Major Carter mich bloß dazu überreden?"
    Der Arzt ist sehr ruhig.
    "Sie hatten keine andere Chance. Werfen Sie dem Major das vor?"
    Fast unhörbar O`Neills Antwort.
    "Nein. "

    Die beiden Ärzte sitzen beim General.
    "Wie ist Ihr erster Eindruck, Doktor?"
    Sanders überdenkt seine Worte gründlich.
    "Colonel O`Neill hat widerstrebend mitgearbeitet. Er fing an sich zu erinnern und das hat ihm sehr zugesetzt. Ich werde sehr behutsam vorgehen müssen. Er kommt weder mit seinem Suizidversuch, noch mit der Tatsache zurecht dass er zugestimmt hat sich den Symbionten implantieren zu lassen. Er ist völlig aus dem Gleichgewicht. Ich habe die Sitzung abbrechen müssen, er drohte erneut zu kollabieren. Ich hätte ihn lieber bei mir im Hospital, damit er etwas Abstand bekäme."
    Fraiser mischt sich jetzt ein.
    "Normalerweise wäre diese Maßnahme angebracht. Aber der Colonel ist so fest mit dieser Basis verbunden. Für ihn wäre es wohl wie eine Bestrafung, wenn er verlegt würde. Er sollte unbedingt hier bleiben. Natürlich muß er unter ständiger Aufsicht stehen. Aber sein Team wird uns und ihn unterstützen ."
    "Ich hatte den Eindruck das aber gerade Major Carters Tun ihn besonders aus der Fassung gebracht hat." Sanders schaut zu Hammond. Der tauscht einen langen Blick mit Fraiser bevor er antwortet.
    "Naja, Sie sollten wissen, zwischen Carter und O`Neill gibt es eine besondere Verbindung."
    Sanders nickt verstehend.
    "Trotzdem, der Colonel ist nicht in der Lage sich zu steuern. Er ist ein impulsiver Mensch, nehme ich an ?"
    Jetzt schleicht sich ein kleines Lächeln auf die Lippen des Generals.
    "Ja. Und stur, sarkastisch, streitlustig dazu. Dabei aber auchder verlässlichste Mensch und beste Freund den man sich wünschen kann. Und den brauchen wir unbedingt wieder. Tun Sie was Sie können, wenn Sie Spezielles brauchen geben Sie Bescheid. Er hat uns oft genug den Hals gerettet, wir sind ihm das schuldig. Er bleibt also hier. Abgemacht." Hammond erhebt sich.
    Auch Sanders steht auf.
    "General, helfen werden wir sicher aber letztendlich muß Colonel O`Neill annehmen was ihm passiert ist. Eigentlich kann nur er selbst sich heilen. Er, der seine Gefühle und Emotionen immer unter Kontrolle hatte, muß nun mit Schwäche klarkommen. Mit dieser Konfrontation ist er völlig überfordert. Als Beispiel: der Tod von Doktor Jackson. Es ist doch richtig das er danach weitergearbeitet hat wie immer. Ich habe ihn darauf angesprochen, keine Reaktion. Aber im Fieber hat er von ihm gesprochen, liebevoll, wie auch von seinem Sohn. Er hat Angst seine Gefühle zuzulassen. Wie auch immer."

    Als Fraiser seinen Verband wechselt sieht Jack den langen Schnitt an seinem Arm.
    "Doc, tut mir leid. Wirklich!"
    "Sie hatten Depressionen. DerSakopharg. " Sie lächelt ihn an."Schließlich haben Sie es nicht mit Absicht getan."
    Jack probiert es .
    "Kann ich mal kurz aufstehen und was Ordentliches anziehen? Bitte."
    Die Ärztin zieht eine Spritze auf.
    "Sie haben noch erhöhteTemperatur. Ich gebe Ihnen was. Schlafen Sie und morgen sehen wir weiter."
    Mit diesen Worten spritzt sie. O`Neill wird augenblicklich müde.
    "Doc, Sie haben mich ausgeknockt. Ganz ... gemein...ausgetrickst..."
    Fraisers Augen blitzen belustigt.
    "Colonel, morgen können Sie aufstehen ."
    "Aber ich fühle mich schon viel besser." Jacks Versuch wieder hochzukommen wird im Keim erstickt. Sanft drückt Fraiser ihn in seine Kissen zurück.
    "Ihr Körper sagt was anderes. Und nun geben Sie Ruhe!"

    Am nächsten Morgen hat O`Neill ausgeschlafen und fühlt sich fit. Endlich hat Fraiserigm erlaubt aufzustehen. Nachdem er auch sein Flatterhemd los ist geht es ihm noch besser. Sein Team stattet ihm einen Besuch ab. Sam hat einige Leckereien eingeschmuggelt, die sie gemeinsam zu Daniels speziellem Kaffee verspeisen. Teal`c holt auch noch einen Recorder und Jacks Lieblings-CD`s. Jonas strahlt übers ganze Gesicht. Jack hat wirklich gute Laune als Dr. Sander kommt. Sein Team geht, und er ? Ihm graut vor den kommenden Stunden. Wird er wieder seine Fassung verlieren?
    Sie unterhalten sich lange. Stück für Stück verbinden sich O`Neills Gedankenfetzen zu einem schlüssigen Ganzen. Die Folter, der Sakopharg, seine Flucht. Jack hütet sich davor von Daniel zu sprechen. Wieder und wieder geht Dr. Sander auf Details ein. Jack verliert seine lähmende Angst, kann freier sprechen.
    Als der Arzt Stunden später sein Zimmer verlässt ist O`Neill physisch am Ende. Er braucht ganz gewiss noch Zeit, aber in ihm ist sein Kampfgeist neu erwacht. Sicher, die letzten Ereignisse werden sich nahtlos in die lange Reihe seiner Albträume einfügen.

    Sander unterhält sich unterdes mit Fraiser.
    "Der Mann war wie ausgewechselt. Wir haben alle Fakten besprochen, es gab keine Ausfälle. Im Gegenteil, der Colonel war kooperativ. Hätte ich ihn nicht gestern in diesem desolaten Zustand gesehen würde ich sagen der Mann ist stabil. Oder ein hervorragender Schauspieler! Ich glaube, er hat für sich eine Entscheidung getroffen. Ich habe aber keine Ahnung, welche."
    Fraiser nickt.
    "Der Colonel ist ein starker Charakter. Er bleibt noch mindestens acht Tage zur Beobachtung auf der Krankenstation, da habe ich ihn unter Kontrolle."
    Sie seufzt.
    "Das wird mal wieder ein hartes Stück Arbeit, der Colonel kann wirklich furchtbar ungeduldig sein"

    Hammond schließt sich in der abschließenden Besprechung Fraisers Meinung an.
    "Jack wird noch am Geschehenen zu knabbern haben, aber mit der Unterstützung von SG1 und Dr. Fraisers Betreuung ist er sicher bald wieder einsatzfähig."

    O`Neill schafft es, mehrere Tage lang kaum zu nerven. Er hört Musik, schläft viel und ißt auch vernünftig. Seine Freunde leisten ihm, so oft es geht, Gesellschaft. Jack kann nun auch mit seinem Team über alles jüngst Geschehene sprechen. Er weiß wie wenig seine Freunde Manches nachvollziehen können. Ihm tut es gut und sein Selbstbewußtsein festigt sich stetig. Dr. Fraiser erlaubt nun auch Spaziergänge außerhalb der Krankenstation. Besonders Carter schafft es immer wieder Jack in gute Laune zu versetzen. Seit sie bemerkt hat wie sehr ihr CO auf Süßes abfährt, befindet sich ein ansehnlicher Vorrat in ihrem Labor. So ist Jack sehr oft unterwegs zu Sam.

    Acht Tage später zieht Fraiser die Fäden. Sie schaut ihn skeptisch an.
    "Sind Sie sicher das es Ihnen wieder gut geht?"
    Jack ist sich sicher. Er möchte endlich raus, braucht Luft, Sonne und einen bestimmten See in Minnessota um sich die nötige Ruhe für Kommendes zu holen.
    "Okay, Colonel. Dann können Sie gehen, bevor ich es mir anders überlege."
    Janet lächelt dem Mann hinterher, welcher mit unglaublicher Geschwindigkeit seine Sachen zusammengesucht hat, um breit grinsend aus der Tür zu laufen.

    Jack meldet sich bei Hammond. Der ist natürlich bereits informiert.
    "Schön Sie wieder auf den Beinen zu sehen. In einer Woche erwarte ich Sie im aktiven Dienst. Bis dahin tun Sie nur was Ihnen Spaß macht. "
    O`Neill grinst schelmisch.
    "Ja, Sir. Eine Frage, Sir. Bekommt mein Team auch Urlaub?" Hammond denkt kurz nach, nickt dann.

    Langsam geht O`Neill über den Parkplatz, steigt in seinen Van. Die Sonne wärmt seine Haut. Er schließt einen Augenblick seine Augen, genießt die Wärme, atmet tief die frische Luft ein.
    Daheim sucht er alle Utensilien für seiben Angeltrip zusammen. Voller Vorfreude pfeift er vor sich hin. Langsam sollte er aufbrechen. Er will gerade alles ins Auto tragen als sein Telefon zu klingeln beginnt.
    Strahlend legt er nach einigen Worten den höhrer auf. Das blaue Wasser seines Lieblingssees muß warten. Gleich wird er in den einmalig blauen Augen seines Majors eintauchen. Und sie wird mehr als Schokolade für ihn haben.
    Ende



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