Wildcat Magazin

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  • Alle Beiträge und Antworten zu "Wildcat Magazin"

    Re: Wildcat Magazin

    Blue Collar - 04.09.2008, 22:23

    Wildcat Magazin





    "Wildkatzen lassen sich nicht zähmen! Wildcats nennen deshalb die nordamerikanischen ArbeiterInnen ihre Kämpfe, die sie außerhalb der Institutionen (Gewerkschaftsapparate, Arbeitsrecht usw.) führen. Wildkatzen arbeiten nicht! Wildcat beinhaltet immer auch den Kampf gegen die Arbeit und nicht nur für ein paar Pfennige mehr."

    Die Wildcat ist kein "Parteiorgan" sondern offen für alle Leute, die über ihre Erfahrungen im Kampf gegen die Ausbeutung berichten und diskutieren wollen. Sie erscheint vier Mal im Jahr in unregelmäßigen Abständen.

    "Lieber die Kommandobrücken verlassen und »von unten«, wie sich die Widerspüche zwischen den Bedürfnissen der Menschen gegen die krisenhafte Entwicklung des Kapitals in politische Kämpfe übersetzten! Kämpfe, die in sich die Potenzen haben, die ganze Scheiße zu überwinden. Die Macht liegt im Maschinenraum!"

    Auf http://www.wildcat-www.de finden sich zudem haufenweise Artikel zum Thema Operaismus, Arbeiterautonomie, Klassenkampf, Klassenzusammensetzung, Massenarbeiter, gesellschaftlicher Arbeiter, Empire, Antifa, Fabrikkampf, Riots in Frankreich, Irak-Krieg, Bewegungen in Lateinamerika, Krise, Migragtion etc.

    Interview mit Wildcat:
    http://catbull.com/faulzahn/geschwafel/interviews/wildcat.htm



    Zitat:
    A-1010 Wien Archiv der sozialen Bewegungen Schottengasse 3A/1/4/59
    A-1090 Wien Kulturverein Kanafani Laimgrubengasse 19/1
    A-1100 Wien Infoladen im Ernst-Kirchweger-Haus (EKH), Portiersloge Wielandgasse 2-4
    A-4040 Linz Infoladen Treibsand Rudolfstr. 17
    A-4400 Steyr Röda - Infoladen Gaswerkgasse 2
    A-4600 Wels Infoladen Wels Spitalhof 3
    A-5020 Salzburg Infoladen Salzburg Lasserstr. 26
    A-6020 Innsbruck Kollektiv Grauzone Viaduktbögen 19-20 (p.m.k.)
    A-6900 Bregenz Between-Infoladen Bahnhofstr. 47

    Abo: http://www.wildcat-www.de/aboform.htm



    Re: Wildcat Magazin

    Blue Collar - 04.09.2008, 22:30


    Die Wildcat 82 ist erschienen !

    Die Streiks in Mahalla, dem Textilzentrum Ägyptens, waren bereits im letzten Heft Thema. Diesmal ein ausführlicher Nachschlag, denn Ägypten ist in Aufruhr!

    Über Kampferfahrungen, Arbeitsbedingungen und zukünftige Chancen haben wir uns nochmal lange mit zwei Aktivisten aus dem Bahnstreik unterhalten und bringen Ausschnitte aus den Gesprächen. Außerdem ein update zu den Streiks in Rumänien.

    Der Schwerpunktartikel beschäftigt sich mit den »neuen Bauernbewegungen«. Er guckt von einer Seite, der Krisenartikel von der anderen – auf das Entstehen einer weltweiten Arbeiterklasse. Wie das im Detail aussehen kann zeigt die Beilage zum Industriegebiet Gurgaon in Indien.


    Nur wenn der Kapitalismus an Grenzen stößt, gibt es ernsthafte Aussichten auf eine das Kapitalverhältnis radikal umstürzende Revolution – das ist unser Grund, immer wieder auf die Krise zurückzukommen. Seit der »Ölkrise« Mitte der 70er Jahre lauert in jedem Konjunkturabschwung die Systemkrise. Aber in der letzten Krise war »das System« selbst in Argentinien, wo es zu Aufständen kam, nie ernsthaft in Gefahr, weil die strategischen Sektoren weiter funktionierten, die Leute gingen zwar abends auf die Demo, arbeiteten aber tagsüber weiter.

    In der BRD nehmen das vierte Jahr in Folge die Streiks zu. Aber in den strategischen Sektoren des »Exportweltmeisters« bleibt es verdammt ruhig. Kein Wunder, dass trotz immer mehr Streiks die Bedingungen sich weiter verschlechtern, die Reallöhne sinken und die Arbeitszeiten sich ausweiten. 2007 wurden die Löhne von 1,3 Millionen Menschen mit HartzIV aufgestockt. Fast ein Viertel aller Beschäftigten schuftet im Niedriglohnsektor.
    Wenn es im Boom nicht zu Lohnerhöhungen gereicht hat, was kommt da erst in der globalen Krise auf uns zu?



    http://www.wildcat-www.de/wildcat/82/w82_edi.html

    Außerdem:
    dem Heft liegt ein Special über die aktuellen Entwicklungen in der indischen Boomregion Gurgaon
    »Gurgaon, Indien: Neue Stadt, neues Glück - neue Kämpfe?«

    Das neoliberale Regime in Indien kommt von zwei Seiten her an die Grenze

    1) Die internationale Finanzkrise führt zu abstürzenden Börsenkursen, ausländische Investoren ziehen ihr Kapital ab, der Immobilienmarkt geht zurück. Das wichtigste Exportgut, die Telefon- und IT-Dienstleistungen, hängen vom Weltmarkt und vor allem der Wirtschaftsentwickung in den USA ab. Die Regierung versucht mit Leitzinserhöhungen die Abwertung der Rupie aufzuhalten. Sie hat die Beamtengehälter massiv erhöht, während die Armen die hohen Lebensmittelpreise nicht mehr bezahlen können. Überall im Land gibt es Proteste und Riots.

    2) Auf der anderen Seite gibt es eine spürbare Unruhe der neuen Generation von IndustriearbeiterInnen. Wir haben gesehen, dass sowohl soziologische Studien wie Gewerkschaften nur die relativ gut bezahlen Festangestellten in den Blick nehmen und strukturell die scharfe Klassenspaltung ausblenden – dabei stellen migrantische, prekäre und junge LeiharbeiterInnen oft Dreiviertel der Belegschaften. Sie haben eine gewaltige produktive Bedeutung in den Kernbereichen der boomenden Industrie, leben aber unter miserablen Bedingungen. Maruti Suzuki setzt bei der Produktion des neuen Verkaufsschlagers SX4 (Preis: 690000 Rupien) fast vollständig auf eine schlecht bezahlte Arbeiterfigur (Lohn: 5000 Rupien).



    Mit der kleinen Broschüre wollen wir zeigen, dass diese Arbeiterfigur in letzter Zeit genügend Beispiele dafür geliefert hat, dass sie kämpfen kann. Nicht nur die Autoteile zirkulieren in den Zulieferketten, auch die ArbeiterInnen zirkulieren und mit ihnen ihre Erfahrungen. Viele LeiharbeiterInnen und Befristete haben mit Anfang 20 schon in mehreren Fabriken gearbeitet; sie können Vergleiche ziehen. Gerade ›ungelernte‹ Arbeiter-Innen zirkulieren auch zwischen den Branchen. Durch die massive Zuwanderung nach Gurgaon sind Lebenszusammenhänge völlig neu zusammengewürfelt worden, mit dem Gang in die Stadt werden die rigiden Kastenstrukturen aufgeweicht. Bauernarbeiter aus dem Norden, gut ausgebildete junge FacharbeiterInnen und proletarisierte Mittelstandsjugendliche arbeiten in unmittelbarer Nähe im Industriegebiet. Der normale Alltag in dieser Arbeiterkonzentration wird politisch bisher nicht aufgegriffen und in Inititativen umgesetzt – obwohl viele junge ArbeiterInnen nach Informationen hungern. Die in Gurgaon räumlich dicht aufeinandergepackte arbeitende Klasse ist politisch und sozial noch in verschiedene Schichten getrennt. Die Frage ist, ob sich in kommenden Auseinandersetzungen dieses Potential zu einer Neu-Zusammensetzung entfalten kann. Eine Neuzusammensetzung, die ausgehend von ihren gemeinsamen Erfahrungen und Kämpfen gegen die Ausbeutung die Ansprüche der proletarisierten Bevölkerung Indiens auf Freiheit und Glück formuliert und durchsetzt.

    Wenn wir uns historische Beispiele von Kampfwellen einer ähnlich zusammengeballten neuen ArbeiterInnengeneration ansehen – z.B. in den Industriegebieten von Sao Paolo oder Seoul in den 1980er Jahren – dann bleibt einiges zu erwarten: eine kollektive Machtfrage zwischen Slums und Fünf-Sterne-Hotels, zwischen IT-Parks und Heimarbeit, von IndustriearbeiterInnen und nachrückenden LandproletarierInnen, zwischen Massenelend und der eigenen produktiven Macht in einer heute weit mehr zusammengerückten Welt.


    Im folgenden ein Bericht der leider nicht mehr in die Broschüre passte - eine junger Textilarbeiter berichtet über seinen Arbeitsalltag.

    http://www.wildcat-www.de/wildcat/82/beilage/w82_beilage_indien.html



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