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Re: "Übung im Ernstfall" - Hochwassereinsatz Elbe
Panzermann - 09.04.2006, 14:23"Übung im Ernstfall" - Hochwassereinsatz Elbe
Übung im Ernstfall
Der Katastrophenschutz gehört mit in den Aufgabenbereich der freiwilligen Reservistenarbeit. Beim Hochwassereinsatz 2002 waren neben Feuerwehr, THW und Bundeswehr auch zahlreiche Reservisten im Einsatz. Durch die Uniform waren sie kaum von den aktiven Soldaten zu unterscheiden.
Die Katastrophe von 2002 bestätigte die Reservisten in ihrer Katastrophenschutzkonzeption. Regelmäßige Übungen und Ausbildungen halten die Reservisten, ebenso wie Kameraden des THW und der Feuerwehr, auf diesem Gebiet fit und auf dem neuesten Stand. Die Zusammenarbeit mit anderen Hilfsdiensten wurde seit 2002 intensiviert und ist von gegenseitigem Nutzen.
Für das zweite Wochenende im April (07.-09.04.06) war eine „Kat.-Schutz-Ausbildung“ angesetzt worden. Niemand hatte bei der Planung dieser Veranstaltung (September/Oktober 2005) daran gedacht, dass das zu übende Szenario ganz schnell zum Ernstfall werden würde.
April 2006, Überschwemmungen entlang der Elbe in Tschechien. Es dauerte nicht lang, dann standen auch schon Ortschaften in Sachsen unter Wasser. Jedem sind die Bilder aus den Medien noch präsent.
Sofort wurden alle Hilfsdienste mobilisiert um Dämme zu errichten, Deiche zu überwachen und zu verstärken, Wasser abzupumpen, Bürger zu evakuieren und zu betreuen.
Die Reservisten der Landesgruppe Sachsen, unterstützt von Kameraden aus Brandenburg, übernahmen den Abschnitt Kammichau – Weßnig – Mehderitzsch an der Elbe. Seit dem Anstieg der Pegel Ende März / Anfang April waren sie vor Ort.
(Lagekarte mit Geländeabschnitt und Fotos von der Situation vor Ort)
Die geplante Ausbildung vom 07.-09.04.06 in Mehderitzsch fand unter reellen Bedingungen statt. Das Auffüllen von Sandsäcken und deren Verwendung zum Verstärken von Deichen bzw. zur Errichtung von Dämmen war nicht nur Übung, sondern diente einem sehr ernsten Zweck.
Am Freitag war die Lage noch sehr angespannt. Der Pegel war unverändert und die Deiche an einigen Stellen aufgeweicht. Außerdem stieg das Grundwasser in einigen Geländeabschnitten immer noch an.
Die 50 Reservisten aus Sachsen und Brandenburg waren zum größten Teil in der Grundschule Weßnig untergebracht.
(Grundschule Weßnig)
Hier fand auch die Lageeinweisung am Freitag Abend statt.
(Lageeinweisung Freitag Abend)
Die OPZ (Operationszentrale) bzw. ÖEL (Örtliche-Einsatz-Leitung) befand sich in Mehderitzsch (Nachbarort von Weßnig). Die OPZ war 24h durchweg besetzt. Von hier aus wurde alles koordiniert (Lt. Pötzsch). Hinter der OPZ wurden die Sandsäcke befüllt und verladen. Die Feldküche wurde von Reservisten betrieben und versorgte Feuerwehr, Bundeswehreinheiten und natürlich die Reservisten.
Der zentrale SAN-Punkt befand sich ebenfalls in der OPZ. Die Absicherung durch Sanitätspersonal erfolgte durch einen SAN-Hauptfeldwebel und Christian Vanek, Mitglied der RK „Oberlausitz“.
Neben dem „Ernstfall Hochwasser“ wurde versucht einen Teil der Ausbildung parallel durchzuführen.
Jens Bräutigam (Ofw d.R.) leitete die Ausbildung zum Einsatz von Hubschraubern in Katastrophenfällen. Beginnend mit der Suche nach Landeplätzen, deren notwendige Beschaffenheiten, über technische Voraussetzungen an verschiedenen Hubschraubertypen, bis hin zu Einweisertätigkeiten und dem Anhängen von Lasten referierte er unterstützt von einer ausführlichen Power-Point-Präsentation. Praktische Übungen vertieften das Vorgetragene.
(Steffen (Hfw d.R.) und Jens (Ofw d.R.) Bräutigam – stehend)
Zahlreiche Kameraden konnten an der Pumpe ausgebildet werden. Obwohl das Gerät schon tüchtig in die Jahre gekommen ist, stellt es eine „unverzichtbare Waffe im Kampf gegen das Hochwasser“ dar.
Die Zusammenarbeit mit den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr funktionierte sehr gut. Von der engen Kooperation profitieren alle – man kann nur dazulernen!
(In Sachen Disziplin lässt die FFW doch sehr zu Wünschen übrig...!)
Eine ausführliche Auswertung vom Hochwassereinsatz / Kat.-Schutz-Biwak erfolgt beim nächsten RK-Abend. CD mit Video und Fotos auf Anfrage bei Peter Kögler erhältlich.
Hier noch ein paar Fotos:
Verlegen von OPZ zu Schule Weßnig – zur Lageeinweisung
(OG Kögler / OG Vanek auf überdachter Ladefläche LO neben Sandsäcken, Tiefwathosen, Absperrmaterial...)
Statt Wochenendfrühstück mit Familie zu Hause – Frühstück mit der Reservistenfamilie in der OPZ.
(Foto Frühstück in OPZ)
weitere Fotos:
"Ohne Mampf - kein Kampf!"
Ohne Gulaschkanone geht nichts! Hier mal ein Blick hinter die Kulissen, die kleine Küche in der OPZ wurde durch das Verpflegungsteam mit genutzt.
(Peter Kögler)
Re: "Übung im Ernstfall" - Hochwassereinsatz Elbe
Panzermann - 21.04.2006, 08:48Urkunde für Kat.Schutz Biwak
Für die Teilnahme an der Katastrophenschutzausbildung wurde der
RK "Oberlausitz" diese Urkunde verliehen:
Peter Kögler
Re: "Übung im Ernstfall" - Hochwassereinsatz Elbe
Panzermann - 05.05.2006, 16:45Bericht loyal
In der loyal-Ausgabe Mai 2006 steht gleich auf der ersten Seite des
Reservisten Reports ein Bericht zum Hochwassereinsatz der Reservisten.
(loyal, Nr.5, Mai 2006, S. 1 RR)
Re: "Übung im Ernstfall" - Hochwassereinsatz Elbe
Hantsch - 28.09.2007, 20:06
Wäre eigendlich wichtig mal öfters so eine Übung abzuhalten. Ist da wieder was in Planung?
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