Das Reihenhaus

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    Re: Das Reihenhaus

    Nathanael Rosenthal - 14.08.2008, 22:20

    Das Reihenhaus
    Inmitten eines wohlhabenderen Stadtteil der Mittelschicht steht ein altes, recht abgenutztes Reihenhaus. Grau in grau steht es farblos zwischen seinen Brüdern und Schwestern, alle gleich aussehend stehen sie in Reih und Glied, ohne dass auch nur einer seine Miene verzöge. Mit einen Quietschen und Knarzen öffnet sich die leicht hängende Eichentür und man gelang ins Innere der Behausung, sofern man sich die Hausnummer merken kann, ansonsten könnte es geschehen, sich zu verlaufen, so sind die Häuser nur unpersönlich durchnummeriert und nicht anders auseinanderzuhalten. Im Flur erkennt man erst das wahre Ausmaß der Verwahrlosung, auch wenn die äußere Erscheinung zwar das Alter des Hauses preisgibt, doch spricht die Fassade längst nicht für die tatsächliche Qualität. Geht man hinauf, wird man begleitet vom Ächzen und Knarren der Schweren alten Dielen und Treppen, die mit jedem Schritt die Geschichten derer erzählen, die genauso gleich wie die Häuser sind und tagein tagaus denselben Weg beschreiten müssen, sodass das einzige, was noch schwerer als das alte Eichenholz ist, die Last all jener sei. In der dritten hinter der linken Tür, an deren Klingelschild der Name des Bewohners steht, wohnt logischerweise auch selbiger: Nathanael Rosenthal. Die Wohnung ist spartanisch eingerichtet, nicht mit mehr als dem aller nötigstem, wozu ein altes Radio, eine Matratze und einige Schränke und Möbel, teilweise aus Pappe und Holzpaletten zählen, also nichts, was einer näheren Beschreibung bedürfe geschweige denn wert wäre. Gardinen gehören nciht dazu, was dazu führt, dass der Blick sowohl unverblühmt durch die milchigen Fenster in die traurige Welt hinaus schweifen kann, als auch von außen hinein, als seien die Fenster die glasigen Augen dieses anonymen, grauen Gesellen, obwohl er doch inmitten all der anderen Gleichen steht.



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