Carmen Dandur ( Verstorben am 11.0.2011)

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    Re: Carmen Dandur ( Verstorben am 11.0.2011)

    Carmen - 26.06.2008, 14:31

    Carmen Dandur ( Verstorben am 11.0.2011)
    Carmen Dandur


    Es ist später Abend. Einer dieser wunderschönen klaren Sommerabende, in denen die Luft trächtig ist von den zahlreichen lockenden und würzig riechenden Blüten, die Vögel die letzten Sonnenstrahlen mit einem Lied verabschieden und die Geschöpfe der Nacht zum ersten Mal beginnen ihre Glieder zu strecken.

    Wir befinden uns in einem kleinen 100 Seelendorf im Nirgendwo.
    In der ortansässigen Taverne leeren hart arbeitende und tüchtige Bauern ihre letzten Humpen, bevor sie sich zu ihren Frauen zurückziehen.

    In einem der wenigen Gästequartiere brennt eine einsame Kerze. Aufmerksame Beobachter können hinter der verschlossenen Tür gelegentliches Fluchen vernehmen.

    Fragte man den Wirt über seinen neuen Gast, so wüsste er möglicherweise zu berichten: „Ehhh, ziemlich klein. Ist ausgerüstet, als er morgen höchstpersönlich in den Krieg ziehn. So mit Rüstung, Helm und Schild und allem drum und dran. Trägt einen ziemlichen Kavenzmann von Axt mit sich rum! Seine Rüstung hat lauter Piekedinger. Wenn Ihr mich fragt, n’bisschen übertrieben. Sehr mürrisch. Hat sich lauthals bei mir beschwert, dass Ochsenpisse besser schmecke als mein köstliches Meht! Na, der muss es ja wissen! Bestimmt `nen Zwerg, hat aber keinen Bart… vielleicht `nen Bastard…was soll`s? Hat gut gezahlt und morgen hab` ich ihn vom Hals!“

    Zurück zum Gästequartier. Die Möblierung ist karg, dennoch enthält sie alles, worüber ein Reisender, der tagelang auf die Bequemlichkeit eines Bettes verzichten musste, hoch erfreuen dürfte: ein Bett samt Strohmatte, ein Tisch nebst Schüssel und Krug, ein alter hölzerner und wackliger Stuhl und eine Bettpfanne.
    Nun, der Krug und die Schüssel auf dem Tisch mussten weichen, sie liegen auf den Holzdielen des kleinen Raumes verteilt, augenscheinlich lieblos beiseite geschoben. Auf dem Tisch ausgebreitet liegen liegen nun zwei Rollen Pergament, ein Tintenfässchen und ein Gänsekiel. Der Tisch ist überseht mit zahlreichen Tintenklecksen.

    Am Tisch sitzt der Gast. Er hat seinen Helm abgenommen und braune Locken unterbrochen von zahlreichen Zöpfen bedecken das breite Haupt. Kundige können sie spätestens jetzt unzweifelhaft als ZwergIN identifizieren.
    Ihre braunen Augen, um die sich freundliche Falten abzeichnen blicken grimmig auf das Pergament. Um den Tisch herum stapeln sich leere Humpen.

    „Mmh, was soll ich bloß schreiben? – und wie fange ich überhaupt an?? Wie in Haelas Namen soll ich einen König bloß anreden?? Hochwohlgeborener? – Pah, hört sich an wie so`n Vogelzwitscherer von Elf! Vielleicht sollte ich es ja doch bleiben lassen…aber, ich will doch! So ein verdammter Mist! Wie bei Moradims Hammer fange ich bloß an???“

    Dieser hochinteressante Monolog sollte sich noch viele Stunden hinziehen…

    Inzwischen erleuchten die ersten Sonnenstrahlen das Quartier. Noch mehr Humpen zieren den Boden. Die Zwergin liegt alle Viere von sich gestreckt quer über dem Bett. Die Stille wird lediglich von ihrem lauten Schnarchen unterbrochen.
    Auf dem Tisch liegen noch immer die Pergamente. In klecksiger und unsicherer Schrift steht Folgendes:

    - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

    Ersuchen in der königlichen Akademie in der Kunst eines zwergischen Verteidigers unterwiesen zu werden

    Mein König, Herrscher eines glohrreichen Landes, Bezwinger des Bösen, Verteidiger des Guten, Wächter unserer innig geliebten Werte,
    hiermit ersuche ich um die Aufnahme in Eurer mir hochgeschätzten königlichen Akademie um die Kriegskunst eines zwergischen Verteidigers zu erlernen.

    Mein Name ist Carmen Dandur, Tochter Owin Dandurs, seines Zeichens Großmeister der Rüstungsschmiede „Zum goldenen Amboss“. Meine Heimat ist der alte Zwergenkontinent. Seit Kindheitstagen erlerne ich die Kunst des Rüstungsschmiedens und habe es bereits zu ordentlichen Rüstungen gebracht, wenn ich dies beiläufig erwähnen darf.
    Nun ja, natürlich sollt Ihr mir nicht aufgrund meiner Kenntnisse im Schmieden von Rüstungen, die Ehre erweisen, in Eurer Akademie aufgenommen zu werden, doch will ich sagen, dass ich eine anständige Rüstung zu schätzen weiß, für wahr!
    Viele Kriger, die bei meinem namenhaften Vater Rüstungen in Auftrag gaben, fanden die Zeit, mich in der Kampfes- und Kriegskunst zu unterweisen. Krieger wie der tapfere Goldan Galibur oder der eiserne Rivin Fürstenbrück. Beide sind ruhmreich im Kampfe gefallen!

    Doch um noch mehr in der Kampfeskunst zu lernen zog ich aus, um Abenteuer zu bestehen und im Namen Haela Breitaxt der Welt Gerechtigkeit zu bringen!
    So kam es, dass ich zu jenen Zeiten, als die Magie noch in zahlreichen Strömen unser Leben bestimmte durch eines jener Portale, die die Kontinente miteinander verband, hier ankam.

    Ich war neu und noch grün hinter den Ohren. Zwar teilen sich mein und Euer Kontinent dieselbe Welt, dennoch kannte ich mich in vielen Gepflogenheiten, Kulturen und Rassen nicht aus.
    Zunächst streifte ich durch die Landen und versuchte so viele Informationen über den Kontinent zu sammeln wie in meinen breiten Kopf nur hineinpassten. Doch schon bald darauf kündigte sich das neue Zeitalter an. In jenen Tagen wurde ich angeheuert mitzuhelfen, ein Dorf zu evakuieren und den Bewohnern Schutzgeleit zu einer sicheren Zuflucht zu geben. Hierbei handelte es sich vornehmlich um Frauen, Kinder und Alte einer Menschensiedlung. Ein Großteil der Männer war bereits bei kleinen Scharmützeln gegen Orks ums Leben gekommen.
    Anderer Helfer und ich hatten in den Vorbereitungen eine sichere Passage für unsere Schützlinge sichergestellt.
    Doch, oh wehe, das größte aller Unglücke widerfuhr uns! Wie sich erst später herausstellte, hatten wir einen Verräter unter unseren Reihen! Gegen das armselige Verspreche, er würde verschont werden und eine führende Rolle im Orkenclan erhalten, verspielte er unser aller Seelenheil!
    Unser Weg führte uns eine Schlucht entlang, der geeignete Ort für einen Hinterhalt. Meine Aufgabe war es die Flanke zu decken und den Menschen auf ihrem beschwerlichen Weg behilflich zu sein. Erst spät durch die Rufe des Verräters aufgeschreckt, bemerkte ich, dass wir angegriffen wurden. Doch auch das Böse kennt Gerechtigkeit und so galt der erste feindliche Pfeilhagel dem Verräter!
    Wir versuchten die Bewohner in unserem Kreis zu sammeln, doch die Orks wussten unsere Bemühungen zu nichte zu machen. Viele Wehrlose verloren ihr Leben, indem sie unbarmherzig abgeschlachtet wureden. Mir gelang es eine kleine Gruppe der wild umher laufenden Menschen um mich zu scharen, während ich versuchte mir einen Weg durch das Kampfesgetümmel zu bahnen. Eine Gruppe von 5 Orks stellten sich uns in den Weg und begannen uns einzukreisen. Noch heute kann ich das Lächeln in ihren Gesichtern und ihre blenkenden Zähne nicht vergessen. Auf ein Zeichen griffen sie uns an. Kampfeslustig und mit einem lauten Kampfschrei hielt ich meine Axt der ersten Herannahenden entgegen und parierte den ersten Schlag. Wie in Trance vermag ich die herannahenden Angriffe abzuwehren, meine Schützlinge dicht hinter mich gepresst.
    Doch mehr und mehr Orks interessierten sich für unsere kleine Gruppe. Ich weiß nur, dass ich meine Standsicherheit durch einen festen Hieb gegen meinen Kopf verloren habe. Bis dahin reicht meine Erinnerung.

    Ich war lange im Dunkeln bis ich gleißende Lichter vor meinen Augen wahrnahm. Bei Haela Breitaxt! – habe ich nun doch den Weg zu dir gefunden?
    Als ich das Gefühl hatte, dass meine Augen wieder zueinander gefunden hatten, fuhr ich hoch: mein Griff galt als erstes meiner Streitaxt, doch ihr Platz war leer. Vielmehr trug ich noch nicht einmal eineen Helm, geschweige denn eine Rüstung!
    Ein Mensch in weiten Gewändern trat plötzlich aus dem Nichts an meine Seite und erklärte mir, ich sei in Sicherheit in einem Tempel des Helm. Er fuhr fort, die Götter seien mir gnädig gestimmt gewesen, ich sei die einzige Überlebende eines Hinterhaltes. Schlagartig überstürzten sich die Erinnerungen vor meinen Augen. In Haelas Namen, was für eine Schmach! Die, die in meinem Schutz standen, deren Leben mir verantwortet war, haben sämtlich ihr Leben gelassen und ich muss mein Dasein weiter fristen? Dies kann keine Gnade sein, dies ist Bestrafung. Haela, warum hast du mich nicht zu dir genommen? Mich einen ruhmreichen Tod sterben lassen? Ich habe die Menschen im Stich gelassen! Ich war nicht gut genug vorbereitet!
    Später erfuhr ich, dass die Priester, deren Tempel nahe dieser verdammten Schlucht gelegen war, von dem Kampfeslärm alarmiert, ausgezogen waren, um zu helfen. Doch alles, was sie vorfanden, war Verwüstung und Tod. Sie brachten die Leichnahme zum Tempel und gaben ihnen ihren letzten Frieden, auf dass sie frei zu ihren Göttern gelangen konnten. Dabei entdeckten sie mich. Kaum mehr als ein silberner Faden trennte mein Leben vom Tod. Doch wir Zwerge sind zäh und so kam es. Dass ich schnell genas.
    Meine Panzerung war zerflettert, mein Schild zerborsten, meine Streitaxt hinfort.

    Diese Schmach lastet als ein großer Schandfleck auf meiner Seele. Erst nach vielen Jahren sollte ich von den Künsten eines Verteidigers erfahren: standfest wie fünf Mauern mit einer Ausdauer und Stärke von 10 Ochsen.
    Wenn ich diese Kenntnisse hätte, könnte ich zwar Vergangenes nicht ungeschehen machen, doch könnte ich zukünftige Leben retten und mein Handwerk mit gutem Gewissen dem Gerechten widmen, im Namen derer, deren Leben ich nicht retten konnte!

    Dies ist also meine Geschichte.
    Ich bitte Euch meinem Gesuchen gnädig gestimmt zu sein.

    Bis dahin verbleibe ich mit großem Respekt

    Carmen Dandur

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    Dies waren also ihre Zeilen.
    Inzwischen hat sich die tapfere Reckin wieder auf den Weg gemacht und stapft durch einen klaren und sonnigen Frühlingsmorgen neuen Abenteuern entgegen. Tief unten in ihrem Reisegepäck befinden sich die Pergamentrollen. Noch ist Carmen voller Selbstzweifel, ob ihr Ersuchen seinen Adressaten erreichen soll. Nicht weil sie nicht überzeugt ist den Aufgaben gewachsen zu sein, sondern die neue Chance nicht verdient zu haben und aus Angst vor Zurückweisung. Ja, selbst Zwerge hegen tief in ihrem Innern Ängste, auch wenn sie dies natürlich nie zugeben würden…
    Un so warten die Pergamentrollen bis sie vielleicht doch eines Tages ihre Bestimmung erfüllen…



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