Botulismus

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    Re: Botulismus

    cäsar - 21.03.2006, 19:56

    Botulismus
    Der Vollständigkeit halber gehören diese Bakterien dazu, wenn es um nervenschädigende Krankheiten geht. Während die anderen drei Bereiche dieser Page allerdings sehr oft zusammen auftreten und miteinander agieren, hat diese Erkrankung wohl nichts damit zu tun.

    Symptome:
    1. Allgemeine Schwächezustand

    2. Schwankender Gang, Muskelzittern

    3. Kau- und Schluckbeschwerden, Lähmung der Zunge, der Kaumuskeln, des Raches und des Kehlkopfes, Speicheln

    4. Lähmung der Skelettmuskulatur

    5. Gestörte Darmtätigkeit

    6. Atemnot

    Entstehung:
    entsteht durch das Toxin, das das Bakterikum Clostridium botulinum absondert. Die Symptome werden durch die Toxine ausgelöst, die die betreffenden Bakterien in ihre Umgebung abgeben, vermehren tun sie sich unter Luftabschluß - daher das größere Risiko bei Silage. Beim Pferd handelt es sich um die Toxin-Typen B,C. oder D. Minimale Toxinmengen reichen für schwerste Vergiftungssymptome, hier handelt es sich um einige der stärksten bekannten Gifte.

    Verlauf:
    Nach der Aufnahme wird das Gift über die Blutbahn verteilt, greift die Synapsen zwischen den Nervenzellen an und blockiert die Freisetzung des Nervenbotenstoffes Azetylcholin. Diese Wirkung führt zu einer Unterbrechung der Impulsübertragung vom Nerven auf den Muskel und damit zu Lähmungen. Typisch ist die Ausbreitung der Symptome im Körper von vorne nach hinten. Im Anfang sind die Pferde schlapp und müde.Der Gang ist unregelmäßig, schwanken, Muskelzittern und Muskelschwäche stellen sich ein, gefolgt von Schluckbeschwerden (Kehlkopflähmung).

    Die Pferde wollen fressen und können nicht, Futter und Wasser fallen bzw. laufen heraus. Die Zunge hängt oft schlaff heraus oder kann aus der Maulspalte gezogen werden. Die Pferde verlieren Speichel. Zunehmend stellen sich Schwäche und Lähmungserscheinungen ein, die sowohl die Skelettmuskulatzr betreffen als auch die Darmfunktion - ein Grund, warum diese Pferde häufig als Kolik-Patienten behandelt werden. Im Endstadium liegen die Pferde fest. Der Tod tritt letztendlich durch Lähmung der Atemmuskulatur ein, die Pferde ersticken bei vollem Bewußtsein, sofern sie nicht vorher eingeschläfert werden.

    Ursache:
    Am meisten verunreinigte Silage durch tote Tiere, aber auch Heu. Heilungschancen hängen davon ab, wieviel das Pferd davon gefressen hat und wie schnell es sein Antiserum bekommt. Hat das Toxin bereits die Synapsen beschädigt, ist es vorbei, dann hilft nichts mehr. Grundsätzlich könnten in jedem Futtermittel Clostidium Botulinumbakterien drin sein, die dieses Toxin abgeben.

    Behandlung:
    Antibiotika soll die Vermehrung der Bakterien verhindern, ansonsten besteht die Therapie darin, das Pferd zu stabilisieren bzw. zu erleichtern, zusätzlich Medikamente, um den Darm anzuregen, desweiteren Infusionen mit dem Nervenvitamin B, und Medikamente, um die Leber zu stärken. Können die Pferde nicht mehr schlucken, müssen sie über eine Nasenschlundsonde ernährt werden.

    Die Rekonvaleszenz dauert Wochen, oft sogar Monate. Die Diagnose erfolgt nur im Ausschlussverfahren.

    In Göttingen an der Uni gibt es DAS Referenzzentrum hierfür:

    http://www.mwk.niedersachsen.de/master/0,,C2776039_N1651077_I731_L20_D0,00.html

    http://webdoc.sub.gwdg.de/edoc/a/spektrum/98_2/27_29.pdf

    http://www.animal-health-online.de/print/botul4.htm

    http://www.que.at/html/nutztiere/rind/botulismus.html

    Namentliche Meldepflicht von Krankheiten (§ 6 IfSG)
    Meldung innerhalb von 24 Stunden nach Kenntnis erforderlich (siehe auch §§ 8-11 IfSG)

    Namentliche Meldung bei Krankheitsverdacht, Erkrankung sowie Tod an: Botulismus
    (http://www.fennerlabor.de/Meldepflicht_nach.namentliche_meldepfl.0.html )

    Bericht aus der Kavallo.ch
    Andere Vertreter dieser Bakterienfamilie, die durch Toxinbildung lebensgefährliche Erkrankungen auslösen können, sind zum Beispiel Clostridium tetanie (Tetanus) oder Bacillus anthracis (Milzbrand). Beim Pferd wird Botulismus durch das Toxin von Clostridium botulinum, Typ A, B, C, D, E, F und G verursacht (sie können einzeln oder zusammen auftreten).

    Die Bakterien Clostridium botulinum kommen weltweit vor und sind vor allem in der oberen, humusreichen Bodenschicht von Wiesen und Weiden vorhanden. Verbreitet werden sie durch kontaminierten Dünger (z.B. Biokompost), Klärschlamm, Festmist oder Gülle. Besonders Hühnergülle aus Massentierhaltungen stellt ein besonderes Risiko dar, weil sich das Bakterium gerne im Darmbereich von Vögeln bzw. Hühnern aufhält. Einmal kontaminierte Weiden oder Ackerland bleiben jahrelang ein Risiko für Mensch und Pferd. Finden sie ungünstige Lebensbedingungen vor, bilden sich Sporen (inaktive Dauerformen), die sehr resistent gegen Umwelteinflüsse sind und jahrzehntelang im Boden überleben können.
    Das Bakterium selbst vermehrt sich beziehungsweise bildet das bedrohliche, geruchs- und geschmackslose Botulinumtoxin (Gift) besonders gern in verwesendem tierischem Gewebe, bei Temperaturen ab 25 °Celsius sowie in sauerstoffarmer, feuchter und eiweissreicher Umgebung. Tierkadaver wie tote Mäuse, Ratten oder Vögel in Heu- und Strohballen oder Getreidespeichern sind genauso potenzielle Gefahrenquellen wie eiweissreiche, sehr feuchte und mit Erde verunreinigte Grassilagegrossballen.
    Der Gefährlichkeitsgrad des Botulinum-Bakteriums ist differenziert zu betrachten. Auf der einen Seite bilden die Bakterien bei ihrer Vermehrung nicht immer und in jedem Fall Gift – warum, bleibt die Forschung noch schuldig – auf der anderen Seite ist das Botulinumtoxin beispielsweise eine Milliarde Mal giftiger als Cyankali! So reichen bereits 50 bis 100 Gramm Grassilage aus einem kontaminierten Silagegrossballen aus, um ein Grosspferd zu töten. In einer Region Spaniens starben 35 Maultiere aus 24 Höfen an Botulismus. Ursache war ein Katzenkadaver im Getreidelager der örtlichen Landwirtschaftsgenossenschaft.

    Erscheinungsformen und Symptome
    Ein vermehrtes Auftreten in den letzten Jahren lässt sich statistisch nicht absichern, da jahrelang nur wenige Labordiagnosen gestellt wurden. Nach Aussagen von Tierärzten und einzelner Tierseuchenkassen ist ein teilweise dramatisches Ansteigen der Todesfälle bei Haustieren erkennbar.

    Botulismus äussert sich beim Pferd in drei Erscheinungsformen, dem muskulären und dem toxikoinfektiösen Botulismus (Wundbotulismus), die in den meisten Fällen tödlich verlaufen, und dem visceralen Botulismus mit gemässigtem Krankheitsverlauf.

    Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht dieser drei Formen der Botulismus-Erkrankungen hinsichtlich ihrer Entstehung und deren Folgen muskulärer Botulismustoxikoinfektiöser Botulismus (Wundbotulismus)visceraler Botulismus (visceral: zu den Eingeweiden gehörend):Entstehung Aufnahme des Botulinumtoxins über das Trinkwasser und/oder Futter Das Botulinumtoxin wird von den Bakterien im eigenen Pferdekörper gebildet und gelangt über das Blut an die NervenendenDauerhafte Aufnahme von kleinen Mengen des Botulinumtoxins; Befall der Verdauungsorgane: Folgen, Abläufe, Symptome Generalisierte Lähmung der Skelett- und Kaumuskulatur, Die Botulinumtoxine verhindern die Freisetzung von Acetyl-cholin (wichtige Überträgersub-stanz im Nervensystem) an den Nervenenden. Die dadurch fehlende Übertragung in der Erregungsleitung zwischen Nerv und Muskulatur führt zu Muskelschwäche bis hin zur Lähmung Bleibt in Wunden totes Gewebe zurück und herrschen luftarme Verhältnisse, kann sich das Clostridium botulinum vermehren und Toxin bilden Die gebildete Menge Botulinumtoxin ist nicht tödlich. Verdauungsstörungen (Verstopfung wechselnd mit Durchfall), eine nicht infektiöse chronische Hufrehe (Laminitis), gestaute Venen, Abmagerung und Abgeschlagenheit; die betroffenen Pferde ziehen den Bauch ein; Nachweis der Botulinumtoxine im Darm, nicht im Blut!

    An Botulismus erkrankte Pferde gehen steif und schwankend, begleitet von motorischen Lähmungen. Beim Laufen schleifen die Hufzehen am Boden. Kopf und Hals werden im Stehen tief hängen gelassen. Infolge der Lähmung der Gesichtsmuskulatur fehlt die Mimik, die Pupillen sind weit geöffnet. Die Pferde machen einen schläfrigen, abwesenden Eindruck. Der Appetit ist unverändert, durch die Schwäche der Kaumuskulatur fällt beim Fressen immer wieder halb gekautes Futter aus dem Maul. Die Pferde können nicht richtig abschlucken, so dass Speichel und Futter aus der Nase laufen (nicht zu verwechseln mit der Schlundverstopfung). In manchen Fällen zeigen betroffene Pferde auch kolikähnliche Erscheinungen. Im fortgeschrittenen Stadium fällt ihnen die Atmung schwer, sie zittern und kommen schliesslich zum Festliegen bei vollem Bewusstsein. Wie schnell der Tod eintritt, hängt von der Toxinmenge ab, die von den Pferden aufgenommen werden. Dabei erkranken junge Tiere scheinbar schwerer als ältere. Da das an den Übertragungsstellen der Nerven gebundene Gift nur sehr langsam abgebaut wird, wirkt die wiederholte Aufnahme kleiner Toxinmengen überproportional. Das bedeutet, dass sich kleine Mengen – die für sich noch keine Symptome auslösen – so lange ansammeln bis eine Giftmenge erreicht ist, die die Erkrankung auslöst.

    Je nachdem wie viel Gift aufgenommen wird, entwickelt sich die Krankheit rascher oder langsamer. Die Dauer der Erkrankung variiert von einigen Stunden bis zu zwei Wochen und verläuft meistens tödlich. Schafft es ein Pferd jedoch die ersten 8–10 Tage zu überleben, erhöhen sich seine Überlebenschancen erheblich.

    Die offizielle Sterblichkeit von an Botulismus erkrankten Pferden kann niemand genau sagen. Eine Quelle geht von 100 nachgewiesenen Fällen in Deutschland aus (bei 1 Million Pferden und 80’000 Sterbefällen pro Jahr sind das 0,125 Prozent oder von 1000 Todesfällen kommen 1,25 Pferde durch Botulismus zu Tode). Man schätzt die Dunkelziffer allerdings auf das Zehnfache (also immerhin etwa ein Prozent), da die diagnostische Abgrenzung von Erkrankungen mit verwandter Symptomatik nicht einfach ist (zum Beispiel «Grass Sickness»: Störungen beim Schlucken, reduzierte Darmperistaltik, Muskelzittern, lokales Schwitzen, unphysiologische Körperhaltung).

    Erschwerend hinzu kommt, dass beim muskulären bzw. Wundbotulismus trotz klarer klinischer Symptome der direkte Toxinnachweis nur selten gelingt, da die Mengen im Pferdekörper ausserordentlich gering sind. Beim visceralen Botulismus hingegen kann Toxin im Enddarm und im Kot gefunden werden.

    Symptome des muskulären Botulismus
    Allgemeinzustand, Verhalten: Ataxie, Festliegen bei vollem Bewusstsein
    Nervensystem: Zittern und motorische Lähmungen beginnend an den Hintergliedmassen, gefolgt von vollständigen motorischen Lähmungen
    Oberer Magen-Darm-Trakt:Lähmung der Zunge (heraushängende Zunge), später Lähmung der Kaumuskulatur, des Rachens und des Kehlkopfes; Kau- und Schluckbeschwerden, Rückfluss des Speisebreis aus dem Magen in die Mundhöhle
    Unterer Magen-Darm-Trakt: Verstopfung
    Nasen-Rachen-Raum: Atemnot, Lungenentzündung ohne Infektion, später Tod durch Atemlähmung
    Bewegungsapparat: Lähmung der Skelettmuskulatur
    Augen, Augenlider: Sehstörungen
    Sterberate: 90 Prozent

    Behandlungsmöglichkeiten
    Gegen die Vermehrung der Bakterien kann Antibiotika (Penicillin G) eingesetzt werden. Weitere Therapiemöglichkeiten bestehen darin, das Pferd zu stabilisieren und zu erleichtern, zum Beispiel durch Darmtätigkeit anregende Medikamente (Parasympathomimetika, zum Beispiel Neostigmin, Aktivkohle und/oder Glaubersalz) und Sondenernährung. Ausserdem können Infusionen mit dem Nervenvitamin B durchgeführt und Leber stärkende Mittel verabreicht werden. Können die Pferde nicht mehr schlucken, müssten sie über eine Nasenschlundsonde (Magensonde) ernährt werden, was sich in der Praxis als sehr schwierig erweist. Zur Vermeidung von Festliegen (Dekubitus) kann das Pferd in der Klinik in eine Aufhängevorrichtung verbracht werden.

    Impfung/Immunisierung:
    Hinsichtlich der vorbeugenden Schutzimpfung bei gesunden Pferden (aktive Immunisierung) als auch der Behandlung mit Antiserum bei bereits leicht erkrankten Pferden (passive Immunisierung) bestehen sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland irritierende und zum Teil widersprüchliche Angaben. Auch in Bezug der Auslöser für Botulismus (Bakterien: Typ A, B, C, D, E, F und G) gibt es unterschiedliche Angaben. Eine Quelle nennt die häufigsten Toxine beim Pferd das A-, B- und C-Toxin, andere haben in verseuchten Silageballen und Bodenuntersuchungen vermehrt C2- und D-Toxine festgestellt (erhältlicher Impfstoff Schweiz: ebenfalls Clostridium botulinum, Typ C und D).

    Im sehr frühen Stadium kann man mittels Injektion von spezifischen Antikörpern die Toxinwirkung abpuffern (Antidot-Therapie: Polyvalentes Antitoxin (Impfstoff mit antigenen Bestandteilen verschiedener Stämme), 5000 Einheiten intramuskulär, aufgeteilt auf verschiedene Orte). Das Antitoxin kann jedoch nur frei zirkulierendes, noch nicht an die Neurone gebundenes Toxin neutralisieren. Sobald nämlich eine Bindung des Toxins an die Nerven erfolgt ist, dauert es lange (ca. 47 Tage; Veterinärmedizinische Universität Wien), bis sie völlig abgebaut sind. Das für einen Therapieversuch nötige Antiserum soll $ 2500 pro Dosis kosten und sei nur in kleinen Mengen verfügbar (aus den USA).

    Therapie nur bedingt hilfreich:
    Dennoch: Das an den Nervenenden gebundene Gift ist so fest verankert, dass es durch Botulismus-Antiseren kaum mehr abgelöst werden kann. Die Gabe des Antiserums wäre also nach Ausbruch der Erkrankung relativ sinnlos. Gegen einige der bekannten Typen von Botulismuserregern sind auf dem Weltmarkt Impfstoffe erhältlich. Da leider keine Gruppenresistenz besteht, muss für jede spezielle Erregerart (A–G) der passende Impfstoff eingesetzt werden. Eine Therapie erkrankter Pferde kann nur dann zum Erfolg führen, wenn die aufgenommene Toxinmenge klein war. Bei Aufnahme grosser Toxinmengen ist jede Therapie hoffnungslos.

    Wie kann Botulismus verhindert werden?
    • Keine Bekämpfung von Ratten und Mäusen mit Giften im Stallbereich; die Tiere könnten sich besonders im Heulager oder anderen Futterlagerstätten verkriechen, verenden und somit Botulinum-Bakterien bilden.
    • Bei Verdacht Probenentnahmen im Weide- und Paddockboden, Einstreu und Tränkewasser vornehmen (Erregernachweis).
    • Infektionskette unterbrechen: Boden-Futter-Tier-Mist/Gülle-Boden; also zum Beispiel keine Silagegewinnung auf mit Mist oder Gülle gedüngten Wiesen.
    • Je weniger Erde in das Futter gelangt, um so geringer ist die Zahl der Bodenkeime.
    • Im Frühjahr Abschleppen und Walzen der Flächen, die der Silagegewinnung dienen, da sie die Menge an Erde im Wickelgut verringern; Gleiches gilt für Heuwerbung.
    • Einstellung des Mähwerkes auf eine Schnitthöhe von 8 cm über Boden.
    • Das gemähte Gras ausreichend mit ordentlichen Maschinen wendeln.
    • Möglichst rasche Trocknung des Silageguts, was den Abbau des notwendigen Zuckers beschleunigt (Clostridium botulinum mag saure Umgebung überhaupt nicht).
    • Einsatz von Wildrettern beim Mähen vermindert die Gefahr, Tierkadaver mit einzupressen.
    • Ein umsichtiger Transport ist besonders wichtig; kein Aufspiessen mit dem Frontlader.
    • Lagerflächen und Silos sind vor Vögeln und Nagern zu schützen, zum Beispiel durch Netze.
    • Grassilagegrossballen sind ca. 40-mal so gross wie normale, kleine Heuballen. Sie werden in der Regel gleichzeitig an alle Pferde eines Bestandes verfüttert. Hieraus erklären sich Häufungen von Todesfällen in einem Bestand mit nur einem Botulinumtoxin verseuchten Silageballen, während ein verseuchter Heuballen lediglich ein bis zwei Pferde bedrohen kann.
    • Nur einwandfreie Grassilage füttern.
    • Für kleine Pferdebestände eignen sich 50-Kilogramm-Silageballen; ein geöffneter Ballen muss innerhalb weniger Tage verfüttert werden.
    • Silage aus so genannten Fahrsilos sind für Pferde nicht geeignet, da es meist Nasssilagen sind und diese eine offene, in der Regel nicht luftdicht abgeschlossene Schnittfläche haben.

    Da die Anhäufung der Botulismusfälle in der letzten Zeit auffällig ist und alle Erkrankungen mit Fütterung von Silage verbunden waren, muss letztlich empfohlen werden, die Futterqualität von Grassilage ausserordentlich kritisch zu beachten. Bei einer qualitativ guten Silage ist das Risiko für Botulismus vermutlich nicht höher als bei Heufütterung.
    Die landwirtschaftlichen Lehr- und Versuchsanstalten in Deutschland und der Schweiz bieten interessante Lehrveranstaltungen zur Pferdefütterung und Futtermittelbeurteilung an. Es ist sehr wichtig, die Qualität von Futtermitteln beurteilen zu können, um so sein Pferd vor vermeidbaren Gesundheitsschäden durch verdorbenes Futter zu schützen.

    Quelle:www.Kavallo.ch
    mit freundlicher Genehmigung
    Birgit Herrmann
    (Chefredaktorin Kavallo)



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