Der Speisesaal

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    Re: Der Speisesaal

    Das Schicksal - 25.05.2008, 18:25

    Der Speisesaal
    In dem luftigen, hellen Saal kann gespeist werden, so gewünscht.



    Re: Der Speisesaal

    Das Schicksal - 25.05.2008, 18:30


    Koenig Damian von Mirham saß bereits in dem luftigen und hellen Saal und wartete darauf, dass sein Sohn eintraf, der vermutlich im Garten gesessen und dort gelesen hatte. Damian war froh darüber, dass Lucan ein reges Interesse an Wissen und Wissenserwerb hegte und weniger die aufrührerischen Gedanken und Tendenzen weitertrug, die es in dieser Stadt gab.

    Er verschloss seine Augen nicht davor, wusste aber auch, dass Mirham gegen Al Anfa keine Chance besaß. Im Moment hatte das Imperium die Fäden in der Hand und stellte Mirham keine nennenswerte Position dar, die mit besonderer Aufmerksamkeit bedacht werden musste. Wenn es nach Damian ging, sollte das auch so bleiben.

    Langsam lehnte sich der Koenig zurück und ließ die Hände still auf dem Tisch ruhen, während er geduldig weiter der Ankunft seines Sohnes harrte.



    Re: Der Speisesaal

    Lucan von Shoy'Rina - 25.05.2008, 19:31


    pp: Palastgarten

    Lucan bewegte sich sicher durch die vielen, hellen, aber auch verwirrenden Korridore des Königspalastes.
    Zwar verirrten sich Fremde oder Besucher häufig in den weitläufigen Korridoren, doch wer lange hier lebte, der lernte sich auszukennen.
    Für Lucan war das Labyrinth der vielen Gänge und Räume längst keine Herausforderung mehr.
    Ein Lächeln lag auf seinen Lippen, als er sich der großen, bogenförmigen Türe näherte, die zum Speisesaal führte.
    Sie stand offen, wie nicht anders erwartet.
    Diese Tatsache mochte seltsam anmuten, war aber nur zu verständlich, bedachte man die doch recht hohen Temperaturen.
    Da war es immer angenehm, wenn ein kleiner Luftzug durch die Räume streifte.

    Er bog in den Speisesaal ein, und tatsächlich saß Damian bereits an der Tafel, hatte die Hände auf die Tischplatte gelegt und den Blick auf die Türe gerichtet.
    Als er nun eintrat, legte sich ein liebevolles Lächeln auf die Züge seines Vaters, das Lucan offen erwiderte.
    Er trat näher und ließ sich an dem Platz seinem Vater gegenüber nieder.
    "Guten...Mor..." er brach ab, lächelte kurz und korrigierte sich dann. "Guten Mittag, Vater."



    Re: Der Speisesaal

    Das Schicksal - 25.05.2008, 19:40


    "Guten Mittag, Lucan." erwiderte sein Vater milde lächelnd und beide warteten schweigend, bis der erste Gang aufgetragen war. Während serviert wurde, betrachtete er seinen Sohn wohlwollend und ergriff dann den silbernen Loeffel.

    "Und? Womit hast du deinen Vormittag gefüllt?" erkundigte er sich, nachdem kühler Wein ausgeschenkt worden war. Damian lächelte ein wenig, konnte sich die Antwort schon fast denken, wollte sie aber trotzdem von seinem Sohn hoeren.



    Re: Der Speisesaal

    Lucan von Shoy'Rina - 25.05.2008, 20:03


    Lucan betrachtete seinen Vater, während man das Essen servierte.
    Er sah gut aus.
    Entspannt.
    Und das war gut.
    Man stellte einen Teller vor ihm ab, und Lucan legte einige der Dinge, die aufgetragen wurden darauf.
    Wein wurde in einen Kelch gefüllt und abermals lächelte Lucan.

    "Ich habe gelesen, im Garten." Erwiderte er und seine Augen begannen zu leuchten.
    "Magister Savertin hat mir ein Buch zukommen lassen, gestern." Fuhr er fort, und Begeisterung legte sich in seine Stimme.
    "Es ist sehr interessant... ich kann es kaum aus der Hand legen...! Ich möchte ja wirklich wissen, wo er die Bücher immer auftreibt. Jedenfalls ist ganz großartig und..." Er unterbach sich erneut und lächelte.
    "Ja gut, ich glaube, es interessiert dich nicht wirklich in allen Einzelheiten... zumal meine Erzählung dem Buch ohnehin nicht gerecht werden könnte..." Er griff nach dem silbernen Weinkelch und führte ihn an seine Lippen.
    Der Wein war kühl, angenehm und schmeckte ein wenig süßlich.
    "Und du?" Fragte er neugierig.



    Re: Der Speisesaal

    Das Schicksal - 25.05.2008, 20:24


    "Ich habe mich auf koenigliche Weise gelangweilt, mir einige Audienzen mit den ansässigen Adligen angetan und bin nun froh, für heute keine weiteren mehr empfangen zu müssen." fasste Damian seinen Tag zusammen, betrachtete seinen Sohn dann aber wieder neugierig.

    "Hat das Buch einen Autor? Ich meine, ist dieser Autor erwähnt? Und hast du schon überprüft, ob es sich dabei nicht um eines von Salpikons Pseudonymen handelt? Er schreibt selber sehr viel und gerne."
    Und außerdem bevorzugt über verbotenes oder negatives Aufsehen erregendes Zeug. Trotzdem mochte er den Magier- auch wenn er wusste, dass dieser seine schwache Machtposition für seine Zwecke ausnutzte und froehlich irgendwelche illegalen Experimente an der Akademie durchführte.

    "Das wäre zumindest eine moegliche Antwort auf deine Frage, wo er den Kram stets her hat." Damian lächelte kurz.



    Re: Der Speisesaal

    Lucan von Shoy'Rina - 25.05.2008, 20:36


    "Ehrlich gesagt, habe ich darüber noch gar nicht nachgedacht." Gestand Lucan.
    Er hatte sich so auf das Buch konzentriert - und auf dessen Inhalt, dass er nicht einmal ansatzweise auf den Autor, oder Informationen den Autor betreffend gedacht hatte.
    "Ich mag die Art wie es geschrieben ist sehr gerne. Es ist zwar... ein wenig theoretisch, aber in einem sehr erfrischenden Ton geschrieben... ein wenig Ironie und Zynismus hin und wieder... es regt zum Nachdenken an und... ich beginne schon wieder von dem Buch zu reden..." Lucan lächelte entschuldigend.
    "Du siehst, wie sehr es mich begeistert." Sagte er nur, und pickte sich einige der Fruchte, die sich auf seinem Teller befanden, herunter um sie in seinen Mund zu befördern, bevor er ihr Gespräch fortführte.
    Lucan mochte den Magister sehr gerne.
    Obwohl er selbst über keinerlei magische Begabung verfügte, sah er zu dem Magier auf, hörte er ihm gerne verschlang er begierig alles, was der Mann ihm zukommen ließ.
    Davon abgesehen, empfand er es als Ehre, hin und wieder mit kleinen Aufmerksamkeiten in Form von Büchern von ihm bedacht zu werden.

    "Und was steht heute nachmittag für dich auf dem Plan?" Audienzen konnten es offenbar ja kaum sein.
    Vielleicht konnte er seinen Vater ja zu einem Ausritt überreden?
    Lucan liebte Ausritte, und seiner Ansicht nach ritter sowieso viel zu selten aus.



    Re: Der Speisesaal

    Das Schicksal - 25.05.2008, 21:45


    "Das Übliche." entgegnete Damian lächelnd. Sein Sohn schien tatsächlich sehr mit dem Buch beschäftigt zu sein- zumindest gedanklich. "Es gibt immer das eine oder andere, das zu regeln wäre. Aber wirklich viel ist es nicht."
    Darüber war er sehr froh. Man konnte nicht jeden glücklich machen und keine Beschwerden waren gute Beschwerden.

    Leise und unauffällig näherte sich seine Dienerin und Damian ahnte bereits Boeses, als er sie sah. Sie verbeugte sich tief und sagte dann: "Majestäten, ich bedauere Euch stoeren zu müssen, aber Magister Savertin ist soeben eingetroffen und wünscht dringend mit Euch zu sprechen."
    Damian runzelte kurz die Stirn und nickte dann abgehackt.
    "Sag ihm, dass er eintreten soll."
    Salpikon war nicht direkt ein Freund, aber Hofmagus und so würde es ihn kaum stoeren sie beim Essen anzutreffen. Darüber hinaus wusste Damian, dass sein Sohn die Anwesenheit des Mannes stets sehr genoss.



    Re: Der Speisesaal

    Lucan von Shoy'Rina - 25.05.2008, 22:16


    "Dann... findest du vielleicht Zeit und Lust heute nachmittag mit mir... auszureiten?" Fragte er und in seinen Augen glitzerte es erneut.
    Er liebte es auszureiten, noch mehr aber liebte er es, wenn sein Vater ihn begleitete.
    Dafür ließ er selbst ein Buch von Savertin gerne liegen - und das mochte schon etwas heißen.
    Noch ehe sein Vater ihm jedoch antworten konnte, wurde ihr gemeinsames Essen gestört.
    Denaya trat in den Speisesaal herein, verneigte sich und begann anschließend zu sprechen.

    Lucan lauschte ihr aufmerksam, runzelte kurz die Stirn und sah anschließend fragend zu seinem Vater.
    Savertin machte nur relativ selten seine Aufwartung - Lucan begrüsste es daher jedes Mal, wenn der Magier seinen Fuß in den Palast setzte, aber selten tat er es ohne Grund.
    Was Lucan automatisch neugierig machte.
    Der Gesichtsausdruck seines Vaters verriet ihm, dass auch dieser ahnungslos zu sein schien, was den Grund für Savertins Besuch betraf - umso interessanter war es, das herauszufinden.
    Lucan lehnte sich entspannt in seinem Stuhl zurück, während Denaya den Saal wieder verließ um den Magier hereinzuführen.
    Er ließ sich ihre Formulierung noch einmal durch den Kopf gehen.
    Sie hatte gesagt, dass er dringend um ein Gespräch bat.
    Was konnte wohl der Grund dafür sein?

    Schließlich erschien Denaya erneut in der Türe, und ihr folgte der Magus mit dem regenbogenfarbenem Haar, der allein aufgrund seiner Erscheinung schon sehr speziell war.
    Und seit Lucan ihn zum ersten Mal gesehen hatte um keinen Tag gealtert zu sein schien.



    Re: Der Speisesaal

    Das Schicksal - 25.05.2008, 22:31


    Salpikon Savertin war nur selten am Hof, auch wenn er den Posten als Hofmagus bekleidete. Das lag darin begründet, dass es für ihn hier genau... gar nichts zu tun gab. Seine Dienste wurden an keiner Stelle in Mirham wohl weniger gebraucht, als hier.
    Er sah zuerst zum Koenig, dann zu dessen Sohn und verneigte sich kurz mit einem mysterioesen Lächeln auf den Lippen.
    "Majestäten, ich stoere nur ungern beim Speisen, aber mir sind einige Dinge zu Ohren gekommen, die ich besprochen wissen moechte." Sein Lächeln vertiefte sich ein wenig. "Ich wünsche dennoch einen gesegneten Hunger. Lasst Euch nicht durch mich von irgendetwas abhalten."

    Damian lächelte kurz.
    "Wollt Ihr Euch setzen?"
    "Nein, danke, ich referiere lieber im Stehen. Ich bin ein Gelehrter der Alten Schule. All dieses Herumgesitze bei einem Vortrag finde ich unprofessionell."
    Damian nickte und bedeutete ihm dann mit einer Handbewegung fortzufahren.
    "Es geht um eine junge Frau. Und Ishman aus dem Geschlecht der Turidons. Wie Ihr wisst, Majestäten, ist er einer der einflussreichsten Männer in der Stadt und nicht nur, aber auch und unter anderem durch den Sklavenhandel reich geworden."

    Damian nickte langsam. Er kannte den Mann und mochte ihn nicht besonders.
    "Was ist mit ihm?"
    Salpikon verschränkte die Hände hinter dem Rücken und begann ein wenig hin- und herzuschlendern.
    "Nun... ihm ist etwas abhanden gekommen. Und er wird Euch dafür die Schuld geben, mein Koenig." Bei diesen Worten blieb der Mann erneut stehen und wandte sich zu den beiden Adligen um.



    Re: Der Speisesaal

    Lucan von Shoy'Rina - 25.05.2008, 22:46


    Lucan hing an den Lippen des Mannes von dem Moment an, da er eingetreten war.
    Er lächelte und nickte ihm zu, wagte es aber nicht, mit Essen fortzufahren, obwohl der Magus darauf bestand sie nicht davon abhalten zu wollen.
    Viel zu beschäfigt war Lucan damit, den Magier zu mustern und jede seiner Bewegungen zu verfolgen, damit ihm auch ja nichts entging und er nichts verpasste.

    Er grinste kurz als der Magier zu sprechen begann - der Mann war einfach gut, und er wusste, dass er es war.
    Nicht zuletzt auch dafür schätzte Lucan ihn. Obwohl es da natürlich noch weit mehr Gründe dafür gab.
    Sein Blick wanderte dann jedoch zu seinem Vater, als der Name Turidon fiel.
    Er wusste, dass sein Vater und Ishman von Turidon nicht wirklich gut miteinander zurechtkamen, aber glücklicherweise war es für gewöhnlich auch kein Problem, sich aus dem Weg zu gehen.
    "Ihm ist eine... Frau abhanden gekommen?" Klinkte sich Lucan ungefragt in das Gespräch mit ein und runzelte dabei die Stirn.
    Gut, offenbar war Ishman unfähig eine Frau bei sich zu behalten... was genau machte das zu ihrem Problem?
    "Uns zu beschuldigen ist lächerlich." Entfuhr es ihm anschließend, bevor er sich auf die Zunge biss und verstummte.
    Was sollte Damian damit zu tun haben, dass Ishman etwas abhanden kam?
    Das ergab doch gar keinen Sinn! Daran hatte sein Vater doch gar kein Interesse.
    Er war empört, ließ den Magier nun jedoch ersteinmal aussprechen.



    Re: Der Speisesaal

    Das Schicksal - 25.05.2008, 23:04


    Salpikon warf Lucan einen kurzen Seitenblick zu und lächelte erneut.
    "Ja und mhhh vielleicht." gab er ihm zur Antwort und nahm seinen Gang wieder auf. Die schlanken, hellen Hände verschränkte er erneut auf dem Rücken und wog die Worte ab, die er als nächstes verwenden würde.

    "Ishman hat eine Frau verloren, ja. Er hat sie vor einigen Wochen in Corhop gewonnen und sie sollte heute hier ankommen. Lustig nicht? Wie gewonnen, so zerronnen."
    Er sah die überraschten Blicke der beiden und hob eine der schlanken Hände. "In Corhop wird um alles und jedes gespielt. Sogar die Stelle des hoechsten Beamten wird jährlich zum Spiel gestellt. Gerüchteweise."

    Salpikon lief weiter.
    "Nun, er hat also diese Frau gewonnen und sie sollte heute hier eintreffen. Das ist sie auch, allerdings kam sie nie bei dem Haus ihres neuen Besitzers an. Mein Mann weiß, dass sie in einer Taverne unterkam, um sich frisch zu machen, aber nicht wie sie von dort aus ploetzlich verschwinden konnte."
    Er war verstimmt darüber, ließ es sich aber nicht anmerken.

    "Und da die Dame in Eurer Stadt verschwunden ist... und Ihr für die Sicherheit jedweder Bürger zuständig seid... und der Mann eine Menge Einfluss hat... wird er sich mit seiner Beschwerde nicht bei den Stadtgardisten aufhalten... sondern direkt in Euer Wohnzimmer marschieren."
    Der Magister blieb stehen und sah die beiden an.



    Re: Der Speisesaal

    Lucan von Shoy'Rina - 25.05.2008, 23:27


    Wahrscheinlich sollte Lucan verständnis für den Ärger des Mannes haben - und für dessen Verlust, immerhin war Sklaverei für ihn nichts neues.
    In diesem speziellen Falle allerdings konnte er nicht anders, als Genugtuung dafür zu empfinden, dass Ishman dieses Mißgeschick geschehen war.
    Trotzdem sah er ein, was genau diese Angelegenheit zu ihrem Problem machte: für Ishman war das ein ganz hervorragender Vorwand um sprichwörtlich wieder einmal an Damians Stuhl zu sägen.
    Der junge Prinz verzog das Gesicht.
    Es gefiel ihm nicht.
    Wahrscheinlich war die Frau geflohen, und auch wenn Lucan die nötige Vorstellungskraft fehlte, sich auszumalen, wie das Leben eines Sklaven in Corhop wohl sein mochte, so hatte er doch keinerlei Probleme damit, anzunehmen, dass sie die Gelegenheit zur Flucht ergriffen hatte.
    Er seufzte leise.

    Was Salpikon eigentlich damit sagen wollte, war, dass die Frau gefunden werden musste, oder sie Probleme mit Ishman kriegen würden.
    Beides missfiel ihm.
    Es sollte nicht ihre Aufgabe sein, die Stadt nach entflohenen Sklaven zu durchsuchen.
    Gut, persönlich würden sie das sowieso nicht machen, aber eigentlich sollte Ishman dafür Sorge tragen müssen.
    Vielleicht hatte der das sogar alles nur inszeniert und geplant, um einen Grund zu haben Damians Position zu schwächen - Lucan hielt das alles für möglich.
    Immerhin war er nicht dumm, und auch nicht blind.
    Er vermochte es zu sehen, was sich vor ihm abspielte, auch wenn andere glauben mochte, dass er das nicht wirklich wahrnahm.

    "Ganz offensichtlich muss sie Hilfe gehabt haben. Eine Sklavin verschwindet nicht einfach in einer fremden Stadt, ohne dass sie dabei von jemandem unterstützt wird." Mutmaßte er anstelle seines Vaters.
    Vielleicht war sie auch noch in dem Gasthaus - vielleicht hatte man sie dort lediglich nicht entdeckt, weil sie sich versteckt hatte?!



    Re: Der Speisesaal

    Das Schicksal - 25.05.2008, 23:46


    Der Mann richtete seine Augen auf den jungen Prinzen und wie immer schienen sie unergründlich zu sein und ihr Gegenüber in sich aufzunehmen.
    "Mit einem habt Ihr wohl Recht, verehrter Prinz. Sie hat sicherlich Hilfe gehabt. Aber eine Sklavin?" Salpikon lächelte kurz. "Nein." fügte er sanft hinzu. "Sie gehoerte zu einer recht wohlhabenden Familie in Corhop... als Tochter." Sein leichtes Lächeln blieb. Zu sagen, ob es amüsiert war oder einfach nur fasziniert, interessiert oder irgendetwas anderes war nicht festzustellen.

    "Damit dürfte es jetzt wohl vorbei sein... wie dem auch sei, die Dame ist verschwunden. Selbstverständlich ist bereits jemand auf ihre Spur angesetzt worden."
    Oh ja, und sie war verflucht gut!
    "Dennoch wollte ich Euch in Kenntnis setzen... und eine, lasst mich sagen, Präventiv-Erlaubnis einholen, sollten unkonventionelle Mittel von Noeten sein."
    Salpikon lächelte freundlich und Damian warf seinem Sohn einen Blick zu- eine hervorragende Übung für anstehende Regierungszeiten als Monarch von Mirham. Was würde er wohl dazu sagen?



    Re: Der Speisesaal

    Lucan von Shoy'Rina - 26.05.2008, 00:06


    "Tochter?" Wiederholte Lucan, nun doch ein wenig konsterniert.
    Wer verspielte denn bitte seine... Tochter?!
    Das wurde ja immer verrückter!
    Allein die Vorstellung, dass ein Vater sein Kind als Wetteinsatz benutzte... oder als Spieleinsatz...!
    Lucan schüttelte nur verständnislos den Kopf.
    Er für seinen Teil war entsetzt.
    Kein Wunder war die Frau geflohen!
    Wem hätte es schon gefallen, einfach so an einen Fremden "verspielt" zu werden?!

    Andererseits bot diese Information natürlich wieder reichlich Input für weitere Vermutungen.
    Vielleicht war das alles bereits von langer Hand von ihrer Familie geplant worden?
    Oder sie hatte einfach genug Geld bei sich gehabt, um jemanden in dem Wirtshaus zu bestechen...!
    Nun ja, immerhin hatte Salpikon bereits Maßnahmen ergriffen, die dem Abhilfe verschaffen sollten.

    Er runzelte erneut die Stirn, als der Magier seine Bitte... oder eher seinen 'Antrag' stellte, und er bemerkte den Blick, den sein Vater ihm zuwarf.
    Es war eine der zahlreichen kleinen Übungen, derer er ihn häufiger unterzog.
    Und er erwartete eine Entscheidung von ihm.
    Er vertraute Savertin - er vertraute ihm voll und ganz und er war von dessen Loyalität überzeugt.
    Aber gerade dieses blinde Vertrauen konnte ein großer Fehler sein.
    Die Tatsache, dass Savertin diese Frage überhaupt stellte, ließ ihn aufmerken und vorsichtig werden.
    "Unkonventionelle Mittel?" Fragte er daher nach und hob die Augenbraue.
    "Was genau... muss man sich denn darunter vorstellen?" Er bemühte sich darum, ruhig zu bleiben, aber an die Gelassenheit seines Vaters reichte es natürlich noch nicht heran.
    Bevor er etwas absegnete, wollte er zumindest wissen, was es war, das er da genehmigte.



    Re: Der Speisesaal

    Das Schicksal - 26.05.2008, 11:50


    Salpikon lächelte ein wenig, als er die Verblüffung und Konsternierung des Prinzen sah. Ja, ja, es gab schon merkwürdige Sachen außerhalb Mirhams...
    Sein Lächeln wurde ein wenig breiter, als Lucan zaghaft nachfragte, was er sich denn unter unkonventionellen Mitteln vorzustellen hatte. Feuerbälle auf dem Sklavenmarkt? Paralysierte Herbergsbesitzer? Zu Tode erschreckte Zivilisten? Nicht doch, Herr Prinz. da würde doch glatt der Convocatus der Schwarzen Gilde Gerechtigkeit walten lassen müssen- Gildengerchtigkeit. Ach herrje, der Convocatus war ja er selbst- was für ein seltsamer Zufall...!

    "Nun," setzte Salpikon lächelnd an und nahm seinen Weg erneut auf. "Erfahrungsgemäß gehen bei wilden Verfolgungsjagden gerne mal die einen oder anderen Stände zu Bruch, erschrecken sich arglose Mütter mit ihren Kindern oder kann auch schon mal ein Haus zu brennen anfangen. Meine Agentin ist wirklich sehr subtil, aber die Objekte ihrer Begierde, namentlich Straftäter oder entflohene Bürger Mirhams, tun seltenst auf eine freundliche Aufforderung ihrerseits hin das, was sie tun sollten."
    Salpikon sah Lucan eindringlich an. "Ich moechte nur vermeiden, dass ploetzlich das Koenigshaus vor der Tür meiner Akademie steht und Schadensersatz einfordert. Immerhin versuche ich hier, groeßere Schwierigkeiten für Euch und Eure Familie zu vermeiden."

    Noch bevor Salpikon weiter ausführen konnte, was das im Detail hieß, hoerte er ein Zischen hinter sich und wurde sein Koerper im nächsten Moment einige Spann nach vorne geworfen. Blut duchnässte die schwarze, leichte Tunika, die er trug und der brennende Schmerz in seiner Schulter verriet ihm, dass irgendetwas ihn dort getroffen haben musste.
    Damit wären sie ohne Überleitung zum zweiten seiner Anliegen gekommen, das er gerne in Ruhe vorgetragen hätte.
    Damian und Lucan waren aufgesprungen, aber das Lächeln war bereits auf seine Lippen zurückgekehrt.
    "Ah... das sollte Euch nicht beunruhigen, Herrschaften. Dieser Akt unnoetiger Gewalt richtet sich gegen die Akademie und mich persoenlich... darauf wollte ich gerade zu sprechen kommen, würde das aber nun lieber tun, während ein Medicus dieses Ding wieder aus meiner Schulter entfernt. Es handelt sich bei diesem Punkt auch dabei um eine Neuigkeit unangenehmen Ausmaßes..."
    Salpikon hatte sich bereits wieder aufgerichtet und strich die schwarze Seidentunika glatt- ein Jammer, denn er würde sie nach diesem Treffen wohl nicht mehr benutzen koennen.



    Re: Der Speisesaal

    Lucan von Shoy'Rina - 26.05.2008, 20:27


    Lucan gewahrte das neuerliche Lächeln auf den Zügen des Magiers, und obwohl dieser eigentlich immer lächelte, war das ein seltsames Lächeln, irgendwie.
    Ein amüsiertes Lächeln, ein hintergründiges Lächeln... ein Lächeln, aus dem Lucan nicht schlau wurde.
    Wilde Verfolgunsjagten, kaputte Marktstände und brennende Häuser klangen nicht gerade gut.
    Aber andererseits gab es wohl schlimmeres... konnte er sich schlimmeres ausmalen...
    Und Salpikons Mann... oder Frau, wie auch immer, würde wohl zuerst alles andere versuchen, auch wenn Lucan Zweifel daran kamen, ob es wirklich so gut war, nur eine Person darauf anzusetzen.
    Aber er wollte die Methoden des Magister nicht kritisieren, zumal der Mann genau wusste was er tat, und er überdies genau das schon länger tat, als Lucan überhaupt auf der Welt war.
    Er nickte schließlich leicht.
    "Ich... verstehe."
    Sein Blick glitt kurz an dem Magier vorbei, während er das Für und Wieder abwog.
    Was würde geschehen, wenn die junge Frau nicht gefunden wurde?
    Man würde Damian vorwerfen, dass er seine Stadt nicht im Griff hatte, nicht in der Lage war, für Ordnung zu sorgen, und diese Beschwerde konnte bis nach Al'Anfa vordringen, wo sie sicher nicht auf taube Ohren stoßen würde, sondern womöglich für die Granden endlich Grund genug sein würden ihn endgültig als König Mirhams abzusetzen.
    Zwar schien im Augenblick alles im Lot zu sein, aber Lucan wusste wie wackelig der Stuhl zeitweise war, auf dem sein Vater saß - und auf dem er einmal sitzen würde.
    Da waren die Beschwerden von Marktschreiern und Tavernenbesitzer ein vergleichsweise kalkulierbares, händelbares Risiko.
    "Tut, was getan werden muss, Magister Savertin. Wir werden es Euch danken." Antwortete er schließlich, blickte dann zu seinem Vater und gewahrte dessen kaum wahrnehmbares Nicken.

    Noch ehe der Magier fortfahren konnte, wurde er unterbrochen.
    Alles geschah recht schnell, und Lucan konnte nicht einmal genau beschreiben wie.
    Salpikon stolperte plötzlich vorwärts, seine Tunika färbte sich rot und Lucan sprang erschrocken auf - ebenso wie Damian.
    Doch noch bevor sie das Wort an ihn richten oder ihm zur Hilfe kommen konnten, hatte er sich bereits wieder aufgerichtet und lächelte.
    Er lächelte?!
    Hatte der Mann eigentlich bemerkt dass ihn etwas... oder jemand angegriffen hatte?
    Wie konnte er da lächeln?!
    Lucan sah ihn nur verwirrt an, blickte dann an ihm vorbei zu Denaya, die gerade zur Türe hereinsah.
    Sie war nie weit weg, hielt sich beständig in Damians Nähe auf, und war die wohl treuste Dienerin, über die sie verfügten.
    Seine Lippen formten das Wort "Medicus" und unverzüglich verschwand sie im Korridor.
    Lucan hatte sich derweil einen Stuhl geschnappt und stellte diesen nun vor den Magier.
    "Bitte, setzt Euch..." Bat er leise, bevor er sich wieder zurückzog und auf seinem eigenen Stuhl niederließ.
    Seine Augen blieben auf die Wunde das Magiers gerichtet - oder auf die rotgefärbte Tunika und er fragte sich, wer oder was wohl derartige Aggressionen gegen ihn und seine Akademie hegen mochte.
    Und wie dieser jemand es wagen konnte, ihn im Palast anzugreifen!
    Das war eine Frechheit!
    Und zeigte wieder einmal, wie sehr die Al'Anfanische Palastgarde doch auf ihre Sicherheit bedacht war... nämlich so gar nicht!

    Endlich kam Denaya mit einem Medicus im Schlepptau wieder zurück, und dieser begann sich ohne Umschweife um die Schulter des Magisters zu kümmern.
    Und zwar sehr gründlich, unter den Argusaugen der beiden Majestäten.
    Lucan schwieg, musste jedoch zugeben, dass er neugierig auf das war, was Salpikon ihnen nun hoffentlich erklären würde.



    Re: Der Speisesaal

    Das Schicksal - 26.05.2008, 20:59


    Salpikon verzog nur kurz die Miene, als der Wurfstern mit einem schmatzenden Geräusch aus seinem Fleisch gezogen wurde. Er würde sich gleich selber um die Wunde kümmern, aber gleichzeitig reden und einen Balsam wirken, konnte selbst er nicht.
    Er sollte tun, was getan werden musste? Das war aber eine nette Erlaubnis... und so schoen auslegbar... aber er hatte seit jeher im Sinne des Koenigs gehandelt. Immerhin sorgte dieser dafür, dass er in Ruhe gelassen wurde und sich keiner fragte, warum hin und wieder der eine oder andere Strafgefangene auf Nimmerwiedersehen verschwand...

    "Wie mir zu Ohren getragen wurde, gibt es ein Subjekt in Mirham, das im Verdacht steht mit Borbaradianern zu verkehren."
    Salpikon sagte das zwar sehr neutral, aber jeder, der ihn kannte- zumindest in den Riegen der Magier- kannte auch die Anekdote, die sich auf dem Allaventurischen Konvent zugetragen hatte, der innerhalb der Borbarad-Krise stattgefunden hatte.
    "Und so etwas dulde ich im Einflussbereich meiner Akademie nicht." fuhr er noch immer sehr freundlich aussehend fort. Er wusste wohl, dass es Damian recht gleichgültig war, ob in seiner Stadt im finsteren Kämmerlein Dämonen beschworen wurden oder nicht- aber ihm war es lieber zumindest zu wissen, wer da was beschwor, damit er im Notfall etwas dagegen unternehmen konnte.

    Salpikon war sich durchaus dem Nutzen von Dämonen bewusst- und er konnte sie zuweilen auch recht zweckmäßig einsetzen. Aber irgendwelche irren Borbaradianer tun zu lassen, was diese tun wollen, war inakzeptabel.
    "Auch wenn sie das bestehende Recht nicht oeffentlich gebrochen haben." fügte er hinzu.

    In diesem Moment ging die Tür erneut auf und eine schlanke, hochgewachsene und ausgesucht schoene Frau mit langen, schwarzen Haaren und dunklen Augen trat ein.
    "Ich... konnte sie nicht...!" stammelte Denaya, aber Salpikon unterbrach sie harsch.
    "Sie gehoert zu mir! Cheyllana, was tust du hier?! Du solltest doch..."
    Sie verneigte sich kurz vor dem Koenig und neigte dann den Kopf vor ihm, bevor sie nur knapp antwortete: "Die Akademie, Spektabilität. Sie wird angegriffen!"
    Salpikon blieb wie vom Donner gerührt stehen und versuchte zu begreifen, was sein Schatten ihm da gerade erklärt hatte.



    Re: Der Speisesaal

    Lucan von Shoy'Rina - 26.05.2008, 21:30


    Borbaradianer.
    Lucan hob eine Augenbraue.
    Er wusste, dass man so die Magier bezeichnete, die sich dem Dämonenmeister verschrieben und sich zu seinen Untertanen gemacht hatten.
    Außerdem wirkten sie ihre Magie anders als die normalen Gildenmagier, mit Hilfe von Blut und, wenn er sich nicht völlig täuschte, der ihnen zu eigenen Lebensenergie.
    Wie genau man sich das vorstellen musste, dazu fehlte ihm allerdings sowohl Erfahrung als auch Wissen.
    Als Borbarad zurückgekehrt war, war er selbst noch ein Kind gewesen, daher hatte ihn das alles eher am Rande berührt.
    Aber auch er kannte die Geschichte, die besagte, dass Salpikon damals die Köpfe seiner Borbaradianer auf dem Magierkonvent zur Borbaradkrise mitgebracht hatte - ohne deren Körper natürlich.
    Es musste da vorher so eine Art Rebellion an der Akademie gegeben haben, doch mit Salpikons hartem Durchgreifen waren diese ausgestorben.
    Im wahrsten Sinne des Wortes.
    Aber bislang hatte Lucan eigentlich auch gedacht, die Borbaradianer seien mit der Niederlage des Dämonenmeisters alle verschwunden.
    Daher überraschte es ihn nun umso mehr, davon zu hören.
    Und es wunderte ihn, dass einer der Akademie-eleven es tatsächlich wagte, sich mit einem Borbaradianer abzugeben... immerhin war Salpikons Abneigung dagegen weitreichend bekannt.
    Was das Ganze zu ihrem Problem machte, verschloss sich ihm bislang noch.

    Im selben Moment marschierte auch schon eine weitere Person einfach ungefragt in ihren Speisesaal und als Denaya es zu verhindern versuchte, fuhr Salpikon ihr wenig freundlich über den Mund.
    Er begriff aber schnell, was den Magister so sehr in Aufruhr versetzte.
    Die Frau, wer auch immer sie war, tauchte wohl nie einfach so und ohne Grund auf.
    Dieses Mal hatte sie tatsächlich einen triftigen Grund.
    Die Akademie wurde angegriffen?
    Die ... Magier.... akademie?
    "Angegriffen?" Wiederholte Lucan so perplex, wie Salpikon in diesem Moment schien.
    Wer war so töricht, ihre Akademie anzugreifen?!
    Lucan war erneut aufgesprungen, und er sah fragend zu Damian.
    Sie konnten die Stadtgardisten entsenden...
    Als Unterstützung...
    Aber das oblag seinem Vater, so dieser es für notwendig erachtete.



    Re: Der Speisesaal

    Das Schicksal - 26.05.2008, 21:44


    Zu sagen, dass Salpikon wütend war, war wohl DIE Untertreibung dieses Goetterlaufes! Welcher Vollidiot war so bescheuert seine Akademie anzugreifen?! SEINE Akademie?! Das war ja wohl der Gipfel der Unverschämtheit- Salpikon würde wen auch immer in der Luft zerreißen, bei lebendigem Leibe sezieren, Silberbraue erlauben neue Anti-Borbarad-Thesen (die nicht weniger wehtaten als die ursprünglichen) an ihm auszuprobieren!
    "Die Majestäten entschuldigen mich." sagte er trocken und warf dann Cheyllana einen Blick zu. "Beeil dich!"
    Dann verschränkte er die Arme und nickte kurz, während ein "Transversalis" seine Lippen verließ und er im nächsten Momnt verschwunden war.

    Cheyllanas Miene war wie gemeißelt, als sie den Koenig und seinen Sohn anstarrte.
    "Die Stadtgardisten werden Euch zu Hilfe kommen." sagte der Koenig fest. Sie nickte knapp und schüttelte innerlich abfällig den Kopf. Hier konnten diese stumpfsinnigen Krieger nichts tun! Nichts! Sie war da gewesen und hatte gesehen über welche Fähigkeiten die Angreifer verfügten. Es war grauenhaft und das reinste Chaos.
    "Habt Dank, Koenig Damian." sagte sie und zog sich dann zurück, ließ den Herrscher und seinen Sohn in tiefer Besorgnis zurück.



    Re: Der Speisesaal

    Lucan von Shoy'Rina - 26.05.2008, 21:55


    Nun, das war das schnelle, aufregende und abrupte Ende eines entspannten Mittagsmahls gewesen.
    Lucan sah der Frau hinterher als sie den Speisesaal verließ und ließ sich erst danach wieder in seinen Stuhl fallen.
    Er schob den Teller von sich weg - das Essen war ihm gründlich vergangen.
    Betrübt sah er seinem Vater.
    Er hasste es, zusehen zu müssen und nichts tun zu können, aber er wusste auch, dass es defacto nichts gab, was er in dieser Angelegenheit tun konnte.
    Wer immer die Magierakademie angriff, würde es sicherlich nicht mit Schwert und Schild tun, sondern mit Stäben und Magie.
    Und dagegen konnte er ebenso wenig ausrichten wie die Stadtgardisten.

    Und trotzdem fiel es ihm schwer, hier einfach herumzusitzen, nichts zu tun, und darauf zu warten, wie die Angelegenheit ausging.
    Sein Blick heftete sich erneut auf seinen Vater, der noch immer bedeutungsschwer zu der Türe sah, durch welche Cheyllana verschwunden war.
    "Warum glaubst du, greift man unsere... Akademie an?" Fragte Lucan schließlich, weil es ihn einfach nicht los - und in Ruhe ließ.
    Es war doch eine ausgesuchte Dummheit, Salpikon herauszufordern!
    Aber noch viel deprimierender war die Tatsache, dass er lediglich hier herumsitzen konnte, als ob nichts geschehen war.
    Es sei denn...!
    In seinen Augen blitzte es kurz.
    Eigentlich durfte er es nicht wagen...
    Eigentlich...



    Re: Der Speisesaal

    Das Schicksal - 26.05.2008, 22:16


    Damian lehnte sich langsam zurück und musterte seinen Sohn. Ihm gefielen die Ereignisse ganz und gar nicht- allerdings mehr aus dem Grund heraus, dass Salpikon sich nicht um das Frauen-Problem kümmern konnte, als wegen der Akademie. Er war sich sicher, dass der Schwarzmagier das Kind schon schaukeln würde. Niemand spuckte Salpikon in die Suppe, das war klar.

    "Ich habe keine Ahnung, Lucan." entgegnete er auf die Frage seines Sohnes. "Ich wüsste nicht, warum Mirhams Akademie ein beliebtes Ziel von wem auch immer sein sollte. Natürlich haben wir angesehene Magi bei uns, aber..."

    Es war ohnehin schon eine Frechheit, dass man überhaupt eine Akademie angriff. Das ging doch so nicht...!
    Was wohl die Schwarze Gilde dazu sagen würde? Er wusste es nicht genau, aber Salpikons Worte konnte er sich ziemlich treffend vorstellen und sie klangen wenig schoen...



    Re: Der Speisesaal

    Lucan von Shoy'Rina - 26.05.2008, 22:30


    Lucan nickte abgehackt.
    Also wusste sein Vater auch nicht viel mehr.
    Hätte ihn auch gewundert.
    Er senkte den Blick, sah auf seine Hände und überlegte kurz.
    "Wir können nichts tun, oder?" Es war eher eine Feststellung als eine Frage, da Lucan die Antwort darauf bereits kannte.

    "Du entschuldigst mich? Es zieht mich... zurück zu meinem Buch." Erklärte er seinem Vater und er lächelte kurz.
    Dann rutschte er von dem Stuhl, und lief auf den Ausgang des Speisesaales zu.
    Aus ihrem Ausritt wurde ohnehin nichts mehr und die Akademie war doch auch viel spannender.
    Denaya stand unmittelbar neben der Türe des Speisesaales und Lucan winkte ihr, ihm zu folgen.
    Er schlug nicht den Weg zum Palastgarten ein, wie sein Vater vermutlich annehmen würde.
    Er hatte auch nicht vor, sich mit dem Buch zu beschäftigen, wie er es angekündigt hatte.
    Ganz im Gegenteil.

    "Ich möchte, dass du das Buch im Garten holst und in meine Zimmer bringst. Wenn dich jemand fragt, wirst du sagen, dass ich mich zum Lesen dorthin zurückgezogen habe, und nicht gestört werden möchte."
    Lucan hatte neben einer Statue angehalten, und Denaya sah ihn aufmerksam an.
    "Und... was beabsichtigt Ihr wirklich zu tun, Prinz Lucan?" Hakte sie nach und Besorgnis zeigte sich auf ihren Lippen.
    Lucan lächelte kurz.
    "Mich weiterzubilden." Erwiderte er, verriet aber nicht mehr, sondern legte stattdessen den Arm der Statue um, woraufhin sich hinter dem steinernen Ding ein Geheimgang auftat, der aus dem Schloss herausführen würde.
    Noch ehe Denaya ihn daran hindern konnte, war er auch schon in dem Gang verschwunden, und die Türe hinter ihm schloss sich.



    Re: Der Speisesaal

    Das Schicksal - 31.05.2008, 16:07


    pp: Kleiner Salon

    Damian hatte es nicht länger in dem kleinen Salon ausgehalten, sondern war bereits in den Speisesaal gegangen, wo er jetzt einige Formulare durchsah und sich intensiv mit Ishmans Verlust auseinandersetzte. Seine Gedanken aber verweilten bei seinem Sohn. Er konnte nicht verleugnen, dass er irgendwie stolz auf Lucan war. Seine Handlungen hatten ihn überrascht und erschreckt, aber irgendwie fand er es auch sehr interessant und spannend.

    Draußen zerriss ein Blitz die Finsternis und der Koenig sah auf. War es nicht auch bei Arachnor so gewesen? Hatte er nicht auch ihn interessant und spannend gefunden? Und Salpikon? Er war sich sicher gewesen, dass der Mann einen guten Einfluss auf seinen Bruder gehabt hatte und doch war alles schiefgegangen. Natürlich war es nicht die Schuld des Magiers, aber die zunehmende Nähe zwischen dem sinistren Schwarzmagier und seinem Sohn gefiel ihm nicht unbedingt.
    Salpikon manipulierte und intrigierte ebenso geschickt wie ein Großexekutor aus Al Anfa. Er wollte seinen Status behalten, aber Damian nahm sich dennoch vor, ihm eine Lektion zu erteilen. Es durfte nicht sein, dass der Magus ihm vor seinem Sohn auf der Nase herumtanzte!

    Langsam senkte er den Blick wieder und beschäftigte sich erneut mit den Papieren. Es würde nicht mehr lange dauern, bis das Essen aufgetragen wurde und dann würde es Zeit werden, sich bei seinem Sohn zu entschuldigen.



    Re: Der Speisesaal

    Lucan von Shoy'Rina - 31.05.2008, 17:25


    pp: Lucans Gemächer

    Als Lucan den Speisesaal betrat, bemerkte er, dass das Essen tatsächlich bereits vor einer ganzen Weile aufgetragen worden sein musste.
    Sein Vater saß an seinem Platz, und der Prinz konnte sehen, dass sein Teller nach wie vor leer war.
    Er hatte also auf ihn gewartet.
    Die Papiere, die neben ihm lagen, oder er zum Teil in der Hand hielt, verrieten Lucan, dass er den Speisesaal zweckentfremdet und zum Studieren von Unterlagen benutzt hatte.
    Also arbeitete er höchstwahrscheinlich irgendwelche Staats- oder besser gesagt Stadtangelegenheiten ab.

    Lucan machte sich bemerkbar, in dem er die Türe hörbar ins Schloss fallen ließ, und durchquerte dann den großen Raum, bewegte sich auf den Tisch zu.
    "Entschuldige meine Verspätung." Sagte er leise, während er sich setzte, als er bemerkte, dass sein Vater zu ihm aufsah.
    "Ich habe die Zeit vergessen." Das war in der Tat etwas, dass ihm häufiger geschah, wenn er sich intensiv mit irgendetwas auseinandersetzte, oder wenn ihn etwas beschäftigte.
    "Aber ich sehe, du hast bislang nicht angefangen. Hast du auf mich gewartet, oder hattest du einfach nur keinen Appetitt?" Hakte er nach, als sein Vater die Papiere zur Seite legte.



    Re: Der Speisesaal

    Das Schicksal - 31.05.2008, 17:36


    Damian sah auf, als sein Sohn sich die Ehre gab ebenfalls zu erscheinen und legte dann die Formulare zur Seite.
    "Von beidem ein bisschen." sagte er und lehnte sich zurück, um Lucan ins Auge zu fassen. Vermutlich hatte er die Zeit damit zugebracht über all die Ereignisse nachzudenken, die sich heute zugetragen hatten. Aber manchmal war grübeln nicht der richtige Weg.

    Draußen zerriss ein weiterer Blitz die Nacht und Damian wartete, bis ihm aufgetan worden war.
    Er überlegte einen Moment lang und setzte dann langsam an: "Ich wollte dir heute Nachmittag nicht wehtun, Lucan. Es war falsch von mir zu verurteilen, dass du etwas tun wolltest. Ich war nur so... erschrocken, verstehst du? Ein Angriff in dieser Groeßenordnung... ich wüsste nicht, was ich getan hätte, wenn alles nicht so glimpflich ausgegangen wäre."

    Damian wirkte ein wenig geplagt, was vor allem von Ishman herrührte, aber vor allem fühlte er sich stark hin- und hergerissen zwischen Pflichtbewusstsein und Stolz.



    Re: Der Speisesaal

    Lucan von Shoy'Rina - 31.05.2008, 17:55


    Lucan setzte sich seinem Vater gegenüber auf einen der bequemen Diwane.
    Er wartete, bis sie beide etwas zu Essen auf ihren Tellern hatten, sah seinen Vater jedoch nicht direkt an, sondern war mit Gedanken noch immer bei den frühen Morgenstunden und dem Angriff.

    Als Damian das Wort ergriff, blickte er auf, seinem Vater in die Augen.
    Er hatte nicht geahnt, dass es sich um einen Angriff in dieser Größenordnung handeln würde und die Akademie tatsächlich um ihr Bestehen würde kämpfen müssen.
    In seiner Vorstellung, war ihre Magierakademie immer mehr oder weniger unantastbar gewesen, ebenso wie der Mann, der sie führte.
    Lucan konnte kaum vorstellen, dass es wirklich etwas geben sollte, dass es mit Magister Savertin aufnehmen konnte.
    "Und ich habe nicht nachgedacht." Fügte er hinzu, denn auch dass entsprach der Wahrheit.
    Er hatte keine Sekunden daran gedacht, wie sein Vater sich bei all dem fühlen mochte.
    Er hatte keinen Gedanken daran verschwendet, was geschehen konnte.
    Und ob er nicht mehr Last als Hilfe sein würde.
    Trotzdem taten Damians Worte ihm nun gut.
    Er lächelte ein klein wenig.
    "Du hättest den Magister dafür zur Verantwortung gezogen." Sagte er, aber dass es nicht ganz so einfach war, wussten sie wohl beide.
    "Ich möchte nicht noch einmal in eine ähnliche Situation kommen." Erklärte er anschließend.
    "Ich will den Menschen keine Last sein, ich möchte gerne etwas tun können. Und ich... möchte dich bitten, mir zu helfen, das zu erreichen."



    Re: Der Speisesaal

    Das Schicksal - 31.05.2008, 18:02


    Damian sah seinen Sohn an und wurde ein wenig mehr stolz. Lucan war selbstkritisch und das war gut. Einmal mehr war er froh darüber, dass der Mann eine humanistische Bildung erhalten hatte.

    "Ich bin kein guter Helfer, was das Aktivwerden angeht, Lucan." Er schüttelte den Kopf. "Aber deine Entscheidung hin und wieder auf Savertin zu hoeren ist gut. Versteh mich nicht falsch, ich weiß, dass der Mann gefährlich ist, aber er ist auch nicht dumm und loyal."

    Der Koenig dachte kurz nach. "Von allen Schwarzmagiern ist er mir der liebste, denn er legt Wert auf Umgangsformen und weiß wie man sich in einem Haifischbecken erfolgreich zur Wehr setzt... und genau darin befindest du dich. Was mich angeht... so werde ich dich beraten, wann immer ich kann... nur meistens ist da wenig zu sagen..."



    Re: Der Speisesaal

    Lucan von Shoy'Rina - 31.05.2008, 18:15


    Lucan nickte.
    Er mochte und schätzte Savertin.
    Er bewunderte ihn, und gab zu, dass der Mann durchaus zu seinen Vorbildern zählte.
    Oder wenigstens zu einem jener Menschen, von denen zu lernen er sich entschlossen hatte.
    Natürlich sah er auch zu seinem Vater auf, doch er kannte auch dessen Schwächen, und längst hatte das Bild des Monarchen Risse bekommen, weswegen Lucan ihn jedoch nicht weniger bewunderte.
    Loyalität war etwas, das sehr wichtig war, in einer Zeit wie dieser.
    Und das die Granden in Al'Anfa nur zu gut zu durchsetzen wusste.
    Lucan war loyal seinem Vater gegenüber.
    Savertin wiederum war loyal ihnen gegenüber, weil es ihm Vorteile verschaffte.
    Aber genau das stellte sicher, dass der Mann das Königshaus nicht verraten würde.

    "Diplomatie ist die hohe Kunst, mit vielen Worten nichts zu sagen, und unauffällig Kritik zu üben..." Zitierte er und lächelte dabei.
    "Ich glaube, was das betrifft, kann ich von Euch beiden... noch einiges lernen."
    Er griff nach seinem Kelch mit Wein, nippte daran und sah seinen Vater aufmerksam an.
    Damian schien sehr viel besser gelaunt als am Nachmittag, er schien sehr viel ruhiger und offener.
    Ob er ihn wohl hin und wieder mit Arachnor verglich?
    "Warum hast du aufgegeben, Dinge ändern zu wollen, Vater?" Fragte er schließlich, während er ihn unverwandt anstarrte.
    Wann hatte er wohl seine Ziele, seinen Idealismus verloren?



    Re: Der Speisesaal

    Das Schicksal - 31.05.2008, 18:25


    Damian schüttelte den Kopf. Er setzte sich ungern mit dem Thema auseinander und weil er es nicht getan hatte bis jetzt, konnte er darauf auch kaum eine Antwort geben.
    "Ich war nie jemand, der sich sehr aktiv gezeigt hat." gab er schließlich unwillig zu. "Und es gab auch nie jemanden, der gewollt hat, dass ich es werde. Mir fehlten ein wenig die äußeren Impulse."

    Er dachte kurz darüber nach.
    "Ich kann es dir nicht erklären, Lucan. Ich denke selten darüber nach. Wie du dir vorstellen kannst, weiß ich, dass es eine meiner Schwächen ist- und wer setzt sich damit schon gerne auseinander."



    Re: Der Speisesaal

    Lucan von Shoy'Rina - 31.05.2008, 19:01


    Lucan lauschte seinem Vater.
    Eine wirkliche Antwort war es allerdings nicht, die er da erhielt.
    "Jemand, der versucht, seine Schwächen in Stärken umzuwandeln." Gab er leise und nachdenklich zu Antwort.
    Es war keine Kritik, nicht einmal eine Anmerkung.
    Lediglich ein Gedanke.
    Jeder Mensch hatte eine Schwäche.
    Was sie unterschied war, wie sie damit umgingen.
    Und einigen wenigen gelang es, aus ihren Schwächen Stärken zu machen.

    Ihm fehlten die äußeren Impulse... wie sollten die denn aussehen?
    Würde er etwas unternehmen, wenn er sich oder seine Familie bedroht sah?
    Oder seine Stadt?
    Die Verbannung seines Onkels hatte jedenfalls augenscheinlich nicht ausgereicht, um etwas zu bewegen.
    Oft schon hatte Lucan darüber nachgedacht, aber nie war er diesbezüglich zu Ergebnissen gekommen.
    "Magister Savertin hat heute nachmittag Arachnor erwähnt." Sagte er, versuchte seiner Stimme dabei einen beiläufigen Tonfall zu geben, aber die Aufregung und Neugierde sprach dennoch deutlich aus ihr heraus.



    Re: Der Speisesaal

    Das Schicksal - 31.05.2008, 19:22


    Damians Miene verschloss sich ein wenig, wurde aber nicht unfreundlich. "Ja, das hat er und es war nicht besonders klug oder umsichtig von ihm das zu tun. Arachnor ist ein Thema für sich und dabei bleibt es."
    Er setzte sich nicht gerne mit dieser Geschichte auseinander. Arachnor hatte hoch gepokert und verloren. Trotz häufiger Warnungen und Flehen hatte er auf niemanden gehoert und schließlich die Quittung bekommen.
    "Es tut mir leid... ich weiß, dass du gerne mehr über ihn erfahren moechtest... und ich hoffe, dass ich es irgendwann einmal schaffen werde, darüber sprechen zu koennen... aber..."
    Damian verstummte erneut und wirkte auf einmal alt und sehr traurig.



    Re: Der Speisesaal

    Lucan von Shoy'Rina - 31.05.2008, 19:41


    Lucan spürte sofort, wie sich etwas änderte, und sein Vater sich von ihm zurückzog.
    Zu sagen, er spräche nicht gerne über dieses Thema, wäre eine glatte Untertreibung gewesen, denn allein die Nennung seines Onkel brachte tiefe Trauer in die Züge seines Vaters.
    Obwohl er begriff, dass Damian der Gedanke an seinen Bruder noch immer sehr schmerzte, konnte er nicht anders, als dieses Thema hin und wieder anzuschneiden - obwohl er stets dieselbe Antwort erhielt.

    Lucan streckte behutsam seine Hand nach der seines Vaters aus und berührte sie.
    Er begriff, dass Damian sich die Schuld gab daran, was sich damals zugetragen hatte, auch wenn er kaum eine Ahnung hatte, was wirklich passiert war.
    Fakt war, dass es ihm noch immer wehtat.
    "Nicht." Sagte er leise und schenkte ihm ein Lächeln.
    "Weißt du... es gibt Dinge, auf die man keinen Einfluss nehmen kann, selbst wenn man sich noch so sehr bemüht." Erklärte und sah seinen Vater dabei an.
    Ja, und er konnte sehr geduldig sein.
    Und vielleicht würde sich das bezahlt machen, und er eines Tages tatsächlich die ganze Geschichte aus dem Mund seines Vaters vernehmen.
    Langsam zog er seine Hand zurück und nahm erneut den Kelch zur Hand.
    "Ishman war heute nachmittag hier? Erzählst du mir davon?"



    Re: Der Speisesaal

    Das Schicksal - 01.06.2008, 11:14


    Damian schwieg, während er Lucan zuhoerte. Auf manche Dinge konnte man keinen Einfluss nehmen? Er wusste es nicht- vielleicht hatte sein Sohn Recht, vielleicht auch nicht. Viel Grübeln hatte Damian nie wietergebracht und seit Arachnor fort war, hatte er es sich abgewoehnt. Dennoch würde er irgendwie gerne wissen, was wohl aus seinem Bruder geworden war. Seitdem er aus Al Anfa verbannt worden war, hatte er nichts mehr von ihm gehoert hatte... aber er ahnte, dass Salpikon es wissen würde... und sei es nur, weil er Mitglied der Schwarzen Gilde war.

    "Ishman... Nun, er kam hierher und erzählte mir auf hoechst theatralische Weise, was ihm zugestoßen war. Ich versicherte ihm, dass ich mich darum kümmern würde... als ich dann einmal zu Wort gekommen war... ich frage mich, ob der Mann der Schatten überhaupt noch an dieser Sache dransitzt, nach dem, was heute geschehen ist."



    Re: Der Speisesaal

    Lucan von Shoy'Rina - 01.06.2008, 11:46


    "Frau." Korrigierte Lucan und lächelte dabei.
    "Eine Frau der Schatten." Er sah seinen Vater an, und bemerkte, dass dessen Miene zwar immer noch Besorgnis zeigte, aber sich dennoch ein wenig aufgehellt hatte.
    "Was hat Ishman denn für seinen Gewinn... eingesetzt?" Fragte er neugierig.
    Er konnte zwar nicht genau sagen, warum er das zu wissen wünschte, aber vielleicht würde er die Information später noch brauchen.

    Außerdem fand er es nach wie vor ziemlich unerhört, dass ein Vater sein Kind als Spieleinstatz missbrauchte.
    Da musste doch mehr dahinter stecken!?
    Außerdem konnte er nur zu gut verstehen, dass die junge Dame sich entschieden hatte, zu verschwinden.
    Wer wurde schon gerne zu Besitz umfunktioniert?!
    Natürlich wusste er, dass es nicht unüblich war, das Väter über Leben und Zukunft ihrer Kinder - allen voran ihrer Töchter - entschieden, und daher bereits Überlegungen über deren Ehen anstellten.
    Aber das war keine Ehe und auch keine Zukunftsplanung, sondern in Lucans Augen unerhört.
    "Ich kann verstehen, warum sie weggelaufen ist." Sagte er nun leise, aber mit fester Stimme.
    "Ich hätte auch versucht wegzulaufen, wenn ich sie gewesen wäre."
    Was soviel hieß wie, dass er im Grunde gar nicht so scharf darauf war, sie wiederzufinden.
    "Ich meine, rein nominell gehört sie zwar Ishman, und kann er mit ihr machen was er will... aber eigentlich ist sie doch keine Sklavin... und die Gesetze von Chorhop sind nicht Gesetz in Mirham..." Er verstummte.
    Wahrscheinlich würde sein Vater es vorziehen, sich nicht mit Ishman anzulegen, daher war es eigentlich unnötig, weiterzusprechen.



    Re: Der Speisesaal

    Das Schicksal - 01.06.2008, 11:55


    Damian lehnte sich zurück und sah seinen Sohn an.
    "Du warst noch nie in Corhop, Lucan... dort ist es moeglich mit allem und jedem zu spielen und alles und jedes zu verspielen. Wenn der Mann abgebrannt war und trotzdem noch spielen wollte- eine sehr verbreitete Sucht- dann ist es sehr wahrscheinlich, dass er vollkommen legitim seine Tochter eingesetzt hat. Sie ist technisch gesehen sein Besitz. Wenn Ishman sie gewonnen hat, ist sie sein... und damit suchen wir im Prinzip nach etwas ähnlichem wie einem wertvollen Schmuckstück- und nicht mehr."
    Er trank einen Schluck Wein.
    "Und die Gesetze Mirhams sind nicht die Corhops... aber auch in Mirham ist das Entwenden von Gegenständen strafabr... und dass sie Hilfe gehabt hat, ist ziemlich wahrscheinlich. So ist das nun einmal."
    Damian dachte kurz nach.
    "Die genaue Summe hat er mir nicht genannt, aber ich denke, dass sie mit der formalen Verlusterklärung schon noch bei mir eintrudeln wird."



    Re: Der Speisesaal

    Lucan von Shoy'Rina - 01.06.2008, 12:04


    "Aber sie ist ein Mensch!" Rief Lucan eintrüstet.
    Und mit Mensch meinte er Mensch. Ein Mensch mit Rechten.
    Kein Sklave, mit dem man umspringen konnte, wie man wollte.
    "Außerdem wurde sie nicht entwendet, sondern sie hat sich selbst entwendet. Was ein Schmuckstück vermutlich niemals tun würde."
    Ihm gefiel das nicht.
    Ganz und gar nicht sogar.
    Er dachte einen kurzen Moment nach.
    "Ein Schmuckstück..." Wiederholte er anschließend und runzelte die Stirn.
    "Welchen rechtlichen Status genieß ein Schmuckstück?" Hakte er nach.
    "Und welchen Status genießen die Kinder eines Schmuckstückes? Offenbar sind sie weder Menschen, noch Sklaven, noch Dinge."
    Ja, störte sich daran, und er echauffierte sich über diese ganze Geschichte.
    Es gefiel ihm nicht, es passte ihm nicht, und er wusste noch nicht genau wie er es anfangen sollte, etwas daran zu ändern.
    Vielleicht sollte er ersteinmal abwarten, bis die junge Dame gefunden war?



    Re: Der Speisesaal

    Das Schicksal - 01.06.2008, 12:13


    "Sie ist ein Mensch... aber ein Mensch, der jetzt Ishman gehoert... rein technisch gesehen ist sie damit sein Besitz... und hat das Recht verloren sich davon zu stehlen."
    Er stellte das Glas ab.
    Heute wollte Lucan aber auch alles ausdiskutiert haben...
    "Warten wir es ab." sagte er leise und erhob sich dann. "Entschuldige mich... ich muss mich noch ein wenig mit dieser Dame beschäftigen. Ihr Name ist Ashiwary..." Er schüttelte kurz den Kopf und ergriff die Papiere.
    "Schlaf gut, Lucan... ich wünsche dir angenehme Träume."




    Re: Der Speisesaal

    Lucan von Shoy'Rina - 01.06.2008, 12:38


    Er sah zu, wie sein Vater sich erhob, den Teller nicht einmal annähernd leergegessen.
    Er sah müde aus, und ausgelaugt.
    Und Lucan gewahrte die feinen Fältchen um seine Augen herum, die ihn für einen kurzen Augenblick wesentlich älter aussehen ließen als er war.
    Er widerstand dem Drang, seinen Vater weiterhin zu fragen oder ihn hier festzuhalten, sondern nickte einfach.
    "Gute Nacht, Vater."
    Er lehnte sich ein klein wenig in seinem Stuhl zurück, als sein Vater den Speisesaal verließ und sein Blick richtete sich durch die zahlreichen Fensteröffnungen nach draußen.
    Es war noch immer dunkel.
    Und nass.

    Er seufzte gedehnt und schob nach einer Weile den Teller von sich.
    Er hatte keinen Hunger mehr.
    Der Appetitt war ihm vergangen.
    Ebenso wie er seinem Vater vergangen war.
    Seine Finger trommelten unruhig auf der Tischplatte herum.
    Die Akademie beschäftigte ihn...
    Der Angriff beschäftigte ihn...
    Und eigentlich hatte er seinen Vater auch noch auf du unzureichenden Sicherheitsmaßnahmen im Palast ansprechen wollen.
    Es konnte ja wohl kaum angehen, dass irgendwer sich in ihren Palast schlich, und mit Wurfsternen auf sie warf!
    Es juckte ihn geradezu in den Fingern, einen Beschwerdebrief nach Al'Anfa zu schreiben - denn das war alles, was er tun konnte - doch zuerst wollte er das mit seinem Vater besprechen und sich dessen Segen holen.
    Was er dann wohl auf den nächsten Tag würde verschieben müssen.
    Er leerte seinen Weinkelch, und erhob sich langsam, bewegte sich durch den großen Raum auf dessen Ausgang zu.

    tbc: Gänge oder so.



    Re: Der Speisesaal

    Lucan von Shoy'Rina - 02.06.2008, 21:13


    pp: Gänge

    "Übergangen?" Wiederholte Lucan verblüfft.
    Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet.
    Er hatte zwar mitgekriegt, dass Damian Thayshanar der Königin damals zum Geburtstag geschenkt hatte, aber er hatte einfach nicht erwartet, dass die Königin es als Affront ansehen könnte, wenn er um einen Tanz ihres Sklaven bat.
    "Dann werde ich... selbst mit ihr über diese Angelegenheit sprechen." Erklärte er leise.
    Sie war zwar seine Mutter, aber Lucan hatte von jeher eine engere Bindung zu seinem Vater gehabt, und daher im Allgemeinen eher weniger mit ihr zu tun.
    Er hatte nie viel Interesse daran gehabt es zu ändern.
    Er biss sich auf die Lippen.
    Weiter wollte er darüber im Moment nicht nachdenken.

    Ein Lächeln legte sich über sein Gesicht.
    "Sehr schön. Dann werde ich einen Brief aufsetzen." Seine Augen leuchteten.
    Solche Dinge gaben ihm das Gefühl, etwas bewegen zu können, und das mochte er.
    "Gibt es eigentlich schon etwas neues von der Akademie? Hat Magister Savertin etwas herausgefunden? Über die Angreifer, meine ich?" Fragte er neugierig, denn natürlich hatte er das alles nicht vergessen, und er wollte versuchen, mit allem auf dem Laufenden zu bleiben.



    Re: Der Speisesaal

    Das Schicksal - 02.06.2008, 21:23


    Damian ließ sich an dem Tisch nieder und sah seinen Sohn lächeln. "Nein," sagte er langsam. "Bislang hat sich nichts ergeben. Ich habe noch keinen genauen Stand darüber, wie weit sie mit den Nachforschungen sind. Sie haben noch nicht einmal Personenschäden genau eingrenzen koennen, aber ich denke, der Bericht wird demnächst eintreffen."
    Damian verstummte erneut und ihm wurde schmerzlich bewusst, dass wenn die Magi sich nicht beeilten, Savertin nicht auf Lucans Feier sein würde. Das würde den Jungen sehr enttäuschen.
    "Salpikon ist... verschwunden." sagte er daher schließlich. "Laut den Magi... wurde er entführt. Er... und das Schwarze Auge der Akademie."
    Jetzt wirkte der Koenig *wirklich* alt.



    Re: Der Speisesaal

    Lucan von Shoy'Rina - 02.06.2008, 21:43


    Lucan ließ sich seinem Vater gegenüber nieder und sah ihn offen und neugierig an.
    Das Essen wurde aufgetragen und als die Diener sich wieder zurückgezogen hatten, schickte sich Damian auch endlich zu ihm zu antworten.
    Allerdings war nichts neues über die Überfälle bekannt und das war enttäuschend.
    Er hatte eigentlich gehofft, dass sie schneller Ergebnisse haben würden.
    Je länger es sich hinzog umso weniger Spuren würden bleiben, jedenfalls stellt er sich das so ungefähr vor, auch wenn er nicht wusste, wie man den Spuren von Zaubern oder Magiern folgte.

    Was Damian ihm dann allerdings offenbarte, ließ auch ihn ersteinmal blass werden.
    Salpikon entführt?
    So wie... gegen seinen Willen irgendwoanders hingebracht?
    Wie konnte man denn Salpikon entführen? Und was mussten das für Magier sein, denen das gelang?!
    "Was? Wie... furchtbar..." Entfuhr es ihm und ungläubig sah er seinen Vater an. Dessen Gesichtsausdruck allein verriet ihm, dass es wahr war.
    "Wann? Wann ist das geschehen?" Fragte er besorgt, und begriff endlich, was so sehr an seinem Vater fraß.
    Diese Entwicklung war nicht nur beunruhigend, sie ganz und gar grauenvoll.
    "Und wie?" Setzte er ganz und gar perplex hinzu.
    Immerhin sprachen sie hier vom Convocatus Primus der Schwarzen Gilde!
    Den entführte man nicht einfach mal so!



    Re: Der Speisesaal

    Das Schicksal - 02.06.2008, 22:07


    "Ich bekam gestern Abend Bescheid... und heute morgen eine weitere versiegelte Botschaft. Der Konzilienturm ist nahezu evakuiert, da er am schwersten beschädigt ist. Salpikon aber hatte seine Zimmer nicht verlassen. Man muss ihn zwischen zehn und zwoelf Uhr nachts überfallen und mitgenommen haben."
    Damian holte kurz Luft, die Infos sprudelten nur so aus ihm heraus.
    "Die Verletzungen des Magister waren sehr schwerwiegend und keine Astralmacht mehr vorhanden.... seine seltsame Echse offensichtlich nicht in der Lage ihn zu verteidigen. Eine Maga muss überrumpelt worden sein, es gibt außerdem Überläufer in den Schatten."
    Er wischte sich eine Strähne des weißen Haares aus der Stirn.
    "Vollkommenes Chaos... und auch wenn wir Differenzen haben... wenn der Mann in die Hände der Angrefer gefallen ist, dann will ich nicht wissen... er muss gefunden werden. Die Akademie setzt bereits alles daran, dass das auch geschieht."



    Re: Der Speisesaal

    Lucan von Shoy'Rina - 02.06.2008, 22:41


    Lucan sank in seinem Stuhl zurück.
    Das waren ganz böse Neuigkeiten.
    Vorallem die Entführung des Magisters erschreckte ihn, nahm ihn mit und jagte ihm einen Schrecken ein.
    In seiner Vorstellung war Salpikon einfach immer eines jener Geschöpfe gewesen, das unantastbar, unzerstörbar gewesen war.
    Dass sein Vater sich ebenfalls um das Wohlbefinden Salpikons sorgte, zeigte nur, dass der Magier wahrscheinlich nichts Gutes zu erwarten hatte, da wo er jetzt gerade war.

    Der Magister hatte sich ja auch geweigert, im Palast zu nächtigen!
    "Das ist wie ein Albtraum, der Stück für Stück wahr wird." Sagte Lucan leise, und das Leuchten war aus seinen Augen gewichen.
    Hatte er sich gestern noch Abenteuer gewünscht, dann wünschte er sich heute, diesen Gedanken niemals gehegt zu haben.
    Er wollte nicht danach fragen, was geschah, wenn Savertin nicht gefunden würde.
    Und dann war da noch das schwarze Auge...
    Was konnte man damit anstellen? Wenn er sich recht entsann, konnte man darin alles sehen, was man zu sehen wünschte.
    Und es hatte den Ruf ein sehr wichtiges und bedeutendes Artefakt zu sein.
    Aber sicher nicht nur, weil man damit sehen konnte, was immer man sehen wollte.
    "Ich hoffe, dass diese Bemühungen bad von Erfolg gekrönt sein werden." Erwiderte er und versuchte seine Stimme fest und zuversichtlich klingen zu lassen.
    Das würde schon wieder werden. Irgendwie.
    Lucan war davon überzeugt.



    Re: Der Speisesaal

    Das Schicksal - 03.06.2008, 17:48


    Damian erwiderte zuerst nichts. Lucan hatte sicherlich Recht mit dem, was er sagte, aber wenn er anstelle der Akademie wäre, wüsste er auch nicht, was er tun sollte. Wo anfangen? Wie rausholen? Es war grauenhaft. Wer wusste schon, ob Savertin noch lebte. Vielleicht war er längst tot...

    Damian seufzte leise und tauchte seinen Loeffel wieder in die Suppe.
    "Ich hoffe das Beste." murmlte er und ließ kurz seine Schultern kreisen.



    Re: Der Speisesaal

    Lucan von Shoy'Rina - 03.06.2008, 20:50


    "Ich glaube, mehr können wir auch gar nicht tun." Entgegnete Lucan, und es war erstaunlich dass er das sagte.
    Normalerweise war er nämlich immer überzeugt davon, dass man irgendetwas tun konnte.
    Im Augenblick allerdings sah er darin zu Hoffen wirklich das einzige, was ihnen zu tun blieb.
    Er musste ersteinmal verdauen, was er da gerade gehört hatte.
    Savertin entführt...
    Und es ging ihm vielleicht schlecht.
    Oder noch schlimmer.

    Er nahm seinen Löffel und stocherte damit in der Suppe herum.
    So wirklich Hunger hatte er jetzt eigentlich nicht mehr und seinem Vater schien es ganz ähnlich zu gehen.
    Damian sah aus, als wäre er über Nacht um Jahre gealtert und Lucan wünschte sich, ihm ein wenig der Last, die er trug, abnehmen zu können, aber er wusste nicht wie.
    Schweigend nahm er dafür Löffel um Löffel der Suppe zu sich während seine Gedanken abdriftete.
    Nachdem er seinen Teller geleert hatte, schob er ihn von sich.
    Eigentlich folgte jetzt der Hauptgang aber Lucan konnte gut darauf verzichten.
    "Das ist alles so absurd." Murmelte er leise.
    Und es wirkte wie von langer Hand geplant.
    Jahrelang gab es kaum nennenswerte Ereignisse, und dann plötzlich einen Überfall, eine Entführung und einen Diebstahl!



    Re: Der Speisesaal

    Das Schicksal - 03.06.2008, 21:02


    Damian nickte. Absurd, das traf es ganz gut. Unglaublich war auch ein Adjektiv, das ihm dazu einfiel. Was war innerhalb von wenigen Stunden in Mirham alles geschehen? So viel war in den gesamten letzten Jahren nicht passiert.
    Der Abend war klar und luftig, nichts war mehr von dem Unwetter zu spüren, das noch am vorherigen Tag gewütet hatte.

    "Nun ja, es wird sich schon finden. Irgendwie." sagte er nachdenklich. Was war aber wenn sie Savertin nicht fanden? Es war nicht nur ein Ansehensverlust der Akademie, sondern auch die Tatsache, dass Mirham weiter an Wichtigkeit verlor. So waren immerhin alle halbe Jahre die Schwarzmagier vorbei gekommen und hatten es sich ein paar Tage gut gehen lassen. Was, wenn ein neues Oberhaupt gewählt werden musste? Ob die Gilde überhaupt bereits informiert war? Wahrscheinlich nicht... es würde genügend Männer und Frauen geben, die diese Schwäche ausnützen würden.
    Konnte der Mann nicht einfach wieder auftauchen...?!
    Damian schüttelte den Kopf.



    Re: Der Speisesaal

    Lucan von Shoy'Rina - 03.06.2008, 21:52


    "Du machst dir Sorgen." Merkte Lucan leise an.
    "Ich kann es dir ansehen." Er streckte die Hand aus, und ergriff die seines Vaters.
    Ach, und übrigens, ich bin heute mittag im Garten zusammengeklappt...
    Lucan verzog kurz das Gesicht.
    Das erwähnte er jetzt besser nicht...
    "Ich kann mir schon denken, was dir durch den Kopf geht." Setzte er hinzu.
    Und das konnte er wirklich.
    Mirham verlor mehr und mehr Einfluss.
    Salpikon Savertin aber war für sie nicht nur ein Magier gewesen, sondern prestigeträchtig für die Akademie und für Mirham.
    An dem Schwarzmagier hing viel.
    Er schüttelte leicht den Kopf.
    "Savertin wird wieder gefunden werden. Und wenn es erst einmal soweit ist, möchte ich nicht in den Schuhen derer stecken, die das angezettelt haben."
    Lucans Gesicht war ernst und seine Augen blitzten.
    Es würde nicht ihre Angelegenheit sein, die Schuldigen zu bestrafen.
    Dennoch würde Gerechtigkeit walten.
    Und die Akademie ihre Genugtuung.



    Re: Der Speisesaal

    Das Schicksal - 03.06.2008, 21:57


    "Ich hoffe es." entgegnete der Koenig nur und sah seinen Sohn nachdenklich an. Das Essen war gleichgültig geworden, sie hatten beide keinen großen Hunger. Vielleicht morgen wieder.
    "Ich denke, dass ich noch ein bisschen arbeiten werde." sagte er schließlich leise. Immerhin tat sich dieselbige nicht von alleine.
    "Und was hast du noch vor?"



    Re: Der Speisesaal

    Lucan von Shoy'Rina - 03.06.2008, 22:04


    "Arbeite nicht zuviel, Vater." Sagte Lucan leise.
    "Auch du kannst deinen Schlaf brauchen." Setzte er hinzu, denn er ahnte, dass die ganzen Probleme und Entwicklungen Potential hatten, seinen Vater um dessen wohlverdiente Nachtruhe zu bringen.

    "Ich... weiß nicht genau." Gab er schließlich zur Antwort.
    Er hatte sich darüber noch keine genaueren Gedanken gemacht.
    Er wollte auf jeden Fall mit der Königin sprechen...
    Dann gab es da noch einen Beschwerdebrief zu schreiben.
    "Vielleicht setze ich mich noch an den Brief. Oder ich lese Savertins Buch zu Ende. Ich bin gar nicht dazu gekommen, es in die Hand zu nehmen, seit gestern morgen." Lucan zuckte mit der Schulter.
    Er ärgerte sich ein wenig darüber, Thayshanar weggeschickt zu haben - ihm gesagt zu haben, dass er sich ganz hervorragend alleine zu beschäftigen vermochte, denn eigentlich zog er eine anregende Unterhaltung dem Allein-sein vor.
    Es sei denn es gab da ein wirklich gutes Buch...!



    Re: Der Speisesaal

    Das Schicksal - 03.06.2008, 22:13


    Damian lächelte kurz, wusste aber, dass Schlaf für ihn im Moment ohnehin zweitrangig war.
    "Dann wünsche ich dir noch einen schoenen Rest-Abend und viel Spaß bei deinem Buch, solltest du es wirklich in die Hand nehmen... bei dem Brief natürlich auch... denn auch so etwas kann eine Menge Spaß machen."
    Er zwinkerte kurz- früher war es so eine Art Hobby von ihm gewesen, solche Briefe zu schreiben. Sie waren zwar nie wirklich inhaltsreich beantwortet worden, aber Spaß gemacht hatte es trotzdem.

    "Und ich wünsche dir natürlich auch eine gute Nacht!" sagte Damian, lächelte und erhob sich, um zu gehen.

    tbc: Privatgemächer



    Re: Der Speisesaal

    Lucan von Shoy'Rina - 03.06.2008, 22:57


    "Vielen Dank." Erwiderte Lucan. "Dir auch." Er sah seinem Vater nach, wie er den Saal verließ, griff anschließend nach seinem Weinkelch und leerte diesen in einem Zug.
    Dann erhob er sich, und machte sich auf den Weg, den Saal zu verlassen.
    Kaum hatte er sich erhoben, da huschten auch schon einige Diener herein um die Reste wegzuräumen.
    Lucan beachtete sie nicht - das tat er nie.
    Er war bereits wieder in Gedanken versunken und legte sich in Gedanken zurecht, was er seiner Mutter sagen wollte, falls er sie tatsächlich aufsuchen würde.

    tbc: Gänge



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