Bleeding

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    Re: Bleeding

    Korppi - 21.03.2006, 18:50

    Bleeding
    Ich hab keine Ahnung, ob ich das jemals weiter schreibe.Außerdem ist das nicht korrektur gelesen und gar nichts.
    Wollt einfach mal wissen, ob ich überhaupt weiterschreiben soll.

    Merle saß vertieft vor ihrem Laptop und starrte das Display an. Ein wenig verwirrt fummelte sie sich mit der linken Hand den Kopfhörer im Ohr zu Recht, während sie das Band noch einmal einige Sekunden zurück spulte. Es konnte doch nicht sein, dass sie diesen Satz nicht verstand. Das war nicht einfach etwas, was sie weg lassen konnte. Einmal mehr verfluchte sie ihre Kollegin. Nicole war diejenige, die die Interviews plante und führte. Aber sie war diejenige, die sie immer tippen musste. Dabei war sie die Photographin der kleinen Außenstelle der Redaktion hier in Hamburg. Aber eben auch die einzige der drei, die vom Band schreiben konnte, und diese Fähigkeit war eben besonders gefordert. Genervt verdrehte sie die Augen und ließ das Band wieder loslaufen. Nach dem dritten Versuch, den Satz zu verstehen, stieß sie ein leises „Ach, scheiß drauf“ aus und machte sich an den Rest des Textes. Das konnte sie auch später noch versuchen herauszufinden und in einer knappen Stunde war Deadline. Ein Foto musste sie noch suchen. Außerdem würde auch noch die Konzertreview Korrektur gelesen werden müssen und diese musste sie mit Bildern unterlegen. Aber sie war daran gewöhnt, der Arsch von Dienst zu sein, während Siiri den ganzen Tag am Telefon hing und mit den wirklich wichtigen Leuten sprach.
    Was machte eigentlich Nicole?, fragte sie sich. Die Kollegin hatte sie den ganzen Tag noch nicht gesehen. Naja, sie würde sich später Gedanken darüber machen können! An die Arbeit!
    Endlich waren die letzten Buchstaben getippt. Ein kurzer Blick noch, während Merle sich die Hörer aus den Ohren nahm. Fünf Minuten sacken lassen und dann noch einmal durchgehen, dachte sie sich im Aufstehen. Allerdings sollte ihr der Gang nicht vergönnt werden.
    „Du bekommst nichts mit, wenn du schreibst, oder?“ Siiris Blick traf sie, bevor er auf das Display glitt.
    Erstaunt sah Merle ihre Chefin an. „Was?“
    „Ich hab dich erst drei Mal angesprochen“, grinste Siiri.
    „Oh!“ Merle staunte und begann, leicht von einem Fuß auf den anderen zu treten. „Was ist denn?“, fragte sie ein bisschen verzweifelt.
    „Geh erst, sonst machst du mir hier noch in die Hose!“, zwinkerte Siiri. „Wir haben ein Problem!“, rief sie Merle noch hinterher.
    „Ach, wäre ja auch mal was Neues, wenn nicht“, fluchte Merle leise vor sich hin. „Wessen Arsch soll ich nun wieder retten?“, fügte sie in Gedanken hinzu. Die Tür knallte hinter ihr ins Schloss.

    Siiri ließ sich zwischenzeitlich auf dem Besucherstuhl an Merles Schreibtisch nieder, nachdem sie sich den Aschenbecher von Nicole geangelt hatte. Fast ein wenig abwesend schaute sie Rauch ausstoßend in die Luft, als Merle sich auf dem Drehstuhl niederließ.
    „Und?“, fragte sie auffordernd.
    „Tja, wie fange ich an?“, überlegte Siiri laut.
    „An der Stelle, an der es brennt?“, versuchte es Merle.
    „Sagen wir es so“, druckste Siiri leicht herum. „Fahr nach Hause und pack deine Sachen, wir zwei fahren für zehn Tage nach Finnland. Der Flieger geht um 17.54 Uhr.“
    „Was?“ Merle war sehr offensichtlich geschockt. „Warum, wieso, weshalb? Und warum wir und nicht Nicole und ich?“
    „Weil erstens Nicole und du keine zehn Tage miteinander überleben würdet, zweitens Nicole durch Abwesenheit glänzt und drittens ich selbst fahren möchte.“
    „Ok.“ Noch immer schaute Merle irritiert ihre Chefin an. „Und…“
    „Frag einfach nicht lange!“ Im Aufstehen drückte Siiri die Zigarette aus. „Alles Weitere erklär ich dir im Flieger. Wie treffen uns um halb fünf an Terminal 3! Pack deinen Kram hier zusammen und fahr nach Hause, schmeiß deine Klamotten in den Koffer und mach dich auf zum Flughafen.“
    „Und das Interview und die Review?“, fragte Merle noch einmal nach.
    „Nehmen wir mit, geht von Finnland per Mail nach Berlin. Die wissen Bescheid, dass es später wird.“
    Auch wenn sie noch immer nicht wusste, was los war, fuhr Merle ihren Laptop herunter und packte ihre Fotoausrüstung zusammen, überprüfte noch einmal alles sorgfältig und verstaute es im Rucksack. Ein kurzer Blick auf die Uhr über der Redaktionstür verriet ihr, dass es mittlerweile kurz nach zwei war. Das Bummeln war ihr also nicht gegeben und dementsprechend ignorierte sie das klingelnde Telefon, griff sich den Rucksack und machte sich davon.
    „Entsorg bitte deinen Aschenbecher“, warf sie Siiri ein wenig genervt zu, die auch gerade dabei war, ihren Kram zu verstauen. „Ich bin dann weg, bis nachher.“
    „Es ist nichts schlimmes, ganz im Gegenteil!“, grinste Siiri. „Du stehst doch auf hübsche blonde Finnen, oder?“, rief sie noch der aus der Tür eilenden Merle zu.
    Was sollte denn das schon wieder heißen?, fragte diese sich, ließ sich aber nicht aufziehen, sondern ließ die Tür hinter sich in Schloss fallen.



    Re: Bleeding

    Setsuna - 22.03.2006, 14:30


    Cool! Erster! :party:

    Du, mach blos weiter! Der Anfang beginnt sehr interessant zu werden!
    Vorallem bei der Erwähnung "Finne", "Finnland" und "blond"!
    Außerdem: Mir gefällt es schon jetzt sehr gut, daher bitte ich dich darum, dass du ganz schnell, wie du Zeit hast natürlich, weiter zu schreiben.
    Und Merle ist mir jetzt schon sympathisch und mich würde interessieren was du vorhast.



    Re: Bleeding

    Muffine - 22.03.2006, 14:48


    kann merles problem nachfühlen...dämliches bandschreiben ... :bäh:
    aber wirklich, wenn du es schaffst, dann schreib weiter ... :nick:



    Re: Bleeding

    Kaipun - 23.03.2006, 14:35


    Ich will auch ne Fortsetzung! Du weißt doch, blonde Finnen, die mag ich! *g*
    Und ich hab nur einen Schreibfehler gefunden, also ist das nun wirklich nicht so schlimm, wenn da keiner Korrektur liest.



    Re: Bleeding

    Korppi - 24.03.2006, 14:41


    Danke euch ^^

    _________________


    Nachdenklich stand Merle vor ihren Schrank. Die Türen waren weit geöffnet, den Koffer hatte sie bereitgestellt. Auf dem Bett lag ein Haufen Unterwäsche und Socken. Aber was sollte sie noch einpacken? Sie wusste nicht einmal, wo es hinging. Ja klar, nach Finnland. Aber was es dort zu erledigen gab, wusste sie nicht und sie zog sich gerne an die Gelegenheit angepasst an. Zwar waren die meisten Sachen in ihrem Schrank schwarz, doch unterschieden sie sich vom Stil her teilweise doch sehr. Sie überlegte noch einige Sekunden hin und her, kam aber zu dem Schluss, dass einfach nicht mehr die Zeit war, all zu lange unentschlossen zu sein und entschied sich somit, einfach ihre Lieblingssachen mitzunehmen. Ein bisschen was für draußen, ein bisschen was für drinnen und ein bisschen was Schickes. Sie stapelte einen Haufen von sechs Jeans auf ihr Bett, legte mindestens doppelt viele Shirts daneben und faltete drei Blusen vorsichtig zusammen. Der Einfachheit halber schmiss sie auch noch die zusammengerollte Knitterbluse dazu. Kurz überlegte sie, welchen Gürtel sie dabei haben wollte, griff dann nach allen und auch sie landeten auf dem Bett. Handschuhe und Schals noch und das Chaos war perfekt.
    Nun klappte sie den Koffer auf dem Fußboden auf. Das würde sie niemals alles unterbringen. Entsetzt aufstöhnet griff sie einen Stapel nach dem nächsten, um die Sachen zu verstauen. Zuvor waren schon ein paar Stiefel im Koffer gelandet. Im Badezimmer kramte sie schnell die üblichen Utensilien zusammen, stopfte alles ziemlich uncoordiniert in den Kulturbeutel und schmeiß selbigen mit in den Koffer.
    Es war nicht einfach, die Schnallen zu schließen, aber irgendwie schaffte sie es. Perfektes Timing, denn in diesem Moment hupte das Taxi, welches sie sich gerufen hatte und nun vor der Tür auf sie wartete. Sie schlüpfte in die Stiefel - zumachen konnte sie sie auch noch unterwegs - schnappte sich die Jacke und zog sie über, bevor sie noch schnell einen passenden Schal umband. Mit dem Rucksack gefüllt mit Heiligkeiten auf dem Rücken und dem Koffer in der Hand, griff sie im Hinausgehen nach ihrer Handtasche. Sie zog die Tür hinter sich ins Schloss und drehte den Schlüssel sorgfältig herum, bevor sie auf das Taxi zuschlurfte – einerseits wegen der offenen Stiefel, andererseits wegen des schweren Gepäcks. Der Fahrer stieg aus und half ihr, den Koffer in den Kofferraum zu hieven. Während sie im Taxi Platz nahm, bedankte sie sich.
    „Wohin solls denn geh’n, miin Dern?“, fragte der Fahrer in breitestem Hamburgerisch.
    „Flughafen, Terminal 3, bitte“, antwortete Merle kurz und knapp. Sie wollte gleich von Anfang an vermeiden, sich auf ein Gespräch mit dem Fahrer einzulassen. Darauf hatte sie nun gar keine Lust. Sie beugte sich vor, um sich die Stiefel zu schnüren. Der Fahrer schien ihre Andeutungen zu verstehen und ließ sie in Ruhe.

    Am Schalter von Finnair traf sie auf Siiri, die gerade die vorbestellten Tickets abholte und so konnten die beiden sich gleich einchecken gehen.
    Am Gate ließ Siiri sich erschöpft neben einen Aschenbecher in einen der Wartesessel fallen und kramte in ihrer Handtasche. Sie stieß ein wenig genervt Luft aus.
    Auffordernd blickte Merle sie an, während sie sich in den Sessel neben ihrer Chefin setzte. Doch Siiri schien ihren Blick nicht zu bemerken und kramte vertieft weiter. Grinsend hielt ihr Merle ein Feuerzeug hin. „Hier!“, neckte sie die Freundin.
    Als Siiri dankbar danach greifen wollte, zog sie es allerdings schnell wieder zurück. „Sag mir erst, wohin wir fliegen!“, stellte sie die Bedingungen.
    „Nach Helsinki“, grinste Siiri und versuchte, nach dem Feuerzeug zu schnappen.
    Doch Merle war schneller. „Und was machen wir da?“
    Gespielt genervt verdrehte Siiri die Augen. In dem Moment erklang eine Lautsprecherdurchsage, die die Passagiere für den Flug AY852 aufforderte, sich am Gate 21 einzufinden und sich für den Check In bereit zu halten.
    „Jetzt gib mir schon das Feuerzeug!“, wurde Siiri leicht panisch. „Dann erzähl ich es dir ja.“
    Grinsend gab Merle Siiri das geforderte gute Stück. Eine Chefin auf Nikotinentzug wollte sie sicher nicht den ganzen Flug neben sich sitzen haben. Dann würden die beiden nämlich nicht nur zehn Tage nicht miteinander überstehen, sondern nicht einmal die ersten knappen zwei Stunden.
    „Wir bitten als erstes die Passagiere ab Reihe 20 aufwärts zum Einstieg!“, verkündete die Stewardess durch das kleine Mikrophon.
    „Ich weiß schon“, grinste Merle. „Es soll einfach nicht sein.“ Damit stand sie auf und reichte der Chefin die Hand, um ihr beim Aufstehen behilflich zu sein.



    Re: Bleeding

    Kaipun - 24.03.2006, 15:04


    Also das Packchaos kenn ich nur zu gut! Ich hab das auch immer. Und dann die Tasche grade noch so zu kriegen, schrecklich! Weil man auch alles mitnehmen muss, man könnte es ja gebrauchen...
    Helsinki? Na dann, ich bin gespannt *g*
    Ein paar mehr Schreibfehler, aber nich so, dass sie stören würden.



    Re: Bleeding

    Korppi - 24.03.2006, 15:07


    Kaipun hat folgendes geschrieben:
    Ein paar mehr Schreibfehler, aber nich so, dass sie stören würden.

    Ich sollte das wohl noch mal durchlesen *schäm*



    Re: Bleeding

    Kaipun - 24.03.2006, 15:11


    Du musst dich nich schämen, wieso denn? Ich les mein Zeug zig mal durch und find trotzdem jedes Mal noch nen Schreibfehler. Und Mona findet dann auch noch welche, von daher...



    Re: Bleeding

    Setsuna - 26.03.2006, 20:34


    Also diese Packen ist wirklich als typisch Frau beschrieben, ohne jetzt diskriminierend zu werden, bin ja selbst eine. Außerdem geht es bei mirr auch immer so, dass ich viel mehr mitschleppe, als nötig wäre! Ja, ja! *in diverse Erinnerungen schwelg*
    Schade bloß, dass du uns nicht verraten hast, was die zwei in Helsinki wollen. Das macht mich ganz hibbelig!
    Also, mach schnell weiter, ja?



    Re: Bleeding

    Korppi - 27.03.2006, 10:02


    Ich muss ja zugeben, ich hab noch zwei Kapitel fertig. Allerdings hab ich angefangen, über "Eratzleute" zu schreiben, also ne "Ersatzband" sozusagen.
    Ich wollte eigentlich über eine bestimmte Band schreiben, aber das geht nicht, weil ich auch bestimmten Gründen nicht über eine bestimmte Person schreiben möchte.
    Tja, und was passierte... ich hab mich verstrickt. Ich muss jetzt erstmal Zeit haben und dann mal sehen, wie ich weiter kommen.
    Oder ich schreib doch den eigentlichen Plan *grübel*

    Ich sollte nicht immer laut denken
    *schleich*



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