Sergej Barbarez

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    Re: Sergej Barbarez

    blauercellersven - 16.03.2006, 09:52

    Sergej Barbarez
    GEREIFT

    Sergej Barbarez besticht seit Monaten nicht nur durch starke Leistungen - messbar in Toren und anderen Zahlenspielen - sondern insbesondere durch seine Führungsqualitäten. Er nimmt die jungen Wilden auf und außerhalb des Rasens an die Hand, er ist Vorbild und Bezugsperson in einem. Deshalb ist Supersergej so stark wie nie, auch wenn er selbstironisch bemerkt: »Ich bin alt geworden!« Alt? Wohl eher gereift.


    Im Interview spricht »Serge« über sich, seine Zukunft beim HSV sowie sein Verhältnis zu den Fans. Außerdem gewährt er einen Einblick in sein Privat- und Familienleben.

    So stark wie nie.« Sehen Sie das auch so?

    Barbarez: Ich denke, ich habe auch früher schon gute Spiele abgeliefert, aber momentan kann ich halt eine überragende Quote vorweisen. Sieben Tore und sechs Assists konnte ich beisteuern - und das alles in der zweiten Hälfte der Hinrunde. Es läuft einfach gut, aber ja nicht nur bei mir, sondern in der gesamten Mannschaft. Das Bayern-Spiel mal ausgenommen.

    Auf der HSV-Internetseite hsv.de wurden Sie in einem Fan-Voting mit großem Abstand zum Spieler der Hinrunde gekürt. Gut ein Drittel der ca. 30.000 Stimmen entfielen auf Sie.

    Barbarez: Das freut mich, ich bedanke mich ganz herzlich.

    Die Fans scheinen Sie und Ihre Leistungen zu lieben. Das war nicht immer so, oder?

    Barbarez: Das stimmt. Es gab Zeiten, in denen ich immer der Buhmann war. Unsere Anhänger sollten aber wissen, dass ich viel und vor allem immer mein Bestes für den HSV gegeben habe. Auch dann, wenn es mal nicht so gut lief. Umso mehr freut mich aber jetzt natürlich, dass mir unsere Fans momentan diese große Unterstützung geben und dass sie meine Leistungen honorieren. Das tut gut, ganz klar.

    Die bewegendste Szene zwischen Ihnen und den Fans spielte sich nach dem Sieg in Bochum ab, als Sie noch minutenlang alleine mit den Anhängern in der Kurve getanzt und gefeiert haben.

    Barbarez: Ja, das war etwas ganz Besonderes. Dieser Moment hat mir viel gegeben. Da kam einfach alles aus mir raus, die ganzen Emotionen, die pure Freude. Wir hatten gewonnen, die Hinrunde nach einem katastrophalen Start noch ordentlich zu Ende gebracht und waren wieder eine Einheit. Die Freude und Erleichterung über all das musste einfach raus. Außerdem wollte ich mich bei unseren Fans für die fantastische Unterstützung, die sie der gesamten Mannschaft und eben auch speziell mir haben zukommen lassen, bedanken.



    Haben Sie während Ihrer Zeit beim HSV schon einmal eine solch positive Stimmung gespürt, wie es momentan der Fall ist?

    Barbarez: Ich denke, dass wir alle die jetzige Situation so genießen und als außergewöhnlich empfinden, da wir zu Beginn der Saison das genaue Gegenteil erfahren haben. Wir waren ganz unten und mussten viel einstecken, das hat uns allen weh getan. Die Gegensätze binnen kürzester Zeit sind schon sehr groß. Umso mehr wissen wir daher nun den positiven Verlauf zu schätzen.

    Der hat mit der Trainer-Ernennung von Thomas Doll eingesetzt. Sie kennen ihn besser als alle anderen im Team, denn Sie haben noch mit ihm zusammengespielt. Was bedeutet das für Sie und Ihr Verhältnis?

    Barbarez: In erster Linie bedeutet es, dass ich ziemlich alt geworden bin. Aber im Ernst: Wir haben uns schon als Mitspieler gut verstanden und das ist jetzt nicht anders. Er ist der Trainer, der Chef. Ich bin Spieler und habe seine Anweisungen umzusetzen. Aber das tut unserem guten Verhältnis keinen Abbruch, ganz im Gegenteil.

    Er hat Ihnen von Anfang an den Rücken gestärkt.

    Barbarez: Das hat mir natürlich sehr geholfen, denn in den ersten Saisonspielen lief es auch bei mir nicht sonderlich gut. Dennoch habe ich auch zu der Zeit und auch unter allen anderen Trainern immer versucht, alles zu geben. Dennoch: das Verhältnis zu Thomas Doll ist ein besonderes.

    Inwiefern?

    Barbarez: Es ist eine Beziehung ohne große Worte. Wir sprechen nicht sonderlich viel, wir lassen den Erfolg für uns sprechen.

    Unter Thomas Doll sind Sie mehr Führungsspieler und Leitfigur denn je.

    Barbarez: Natürlich. Ich kann mich nicht erinnern, schon einmal in einer solch jungen Mannschaft gespielt zu haben. Deshalb bin ich als erfahrener Spieler gefordert. Ich versuche die Jungen an die Hand zu nehmen, ihnen zu helfen. Ich versuche für sie das zu sein, was ich in ihrem Alter nie hatte: eine Bezugsperson innerhalb der Mannschaft. Diese Aufgabe macht mir großen Spaß, es ist ein gutes Gefühl.



    Klingt alles fast so, als sei eine Vertragsverlängerung schon beschlossene Sache.

    Barbarez: Ich habe ja ohnehin eine Klausel in meinem Vertrag, wonach der sich nach 25 Saisonspielen automatisch verlängert. Der Verein ist aber unabhängig davon bereits auf mich zugekommen und auch ich habe mein Interesse signalisiert.

    Werden Sie Ihre Karriere beim HSV beenden?

    Barbarez: Das kann ich mir sehr gut vorstellen.

    Und anschließend? Bleiben Sie dem HSV treu?

    Barbarez: Auch das würde ich sehr gerne tun. Ich mache auf jeden Fall meine Trainerlizenz, möglicherweise ergibt sich ja in dieser Richtung etwas. Vielleicht greife ich als Trainer richtig an und starte am Ende voll durch. So wie Thomas Doll jetzt.

    Auf jeden Fall werden Sie weiter in Hamburg leben, oder?

    Barbarez: Das stimmt. Gerade ist unser Haus an der Elbe fertig geworden. Meine Familie und ich fühlen uns in Hamburg sehr wohl. Für uns steht fest, dass wir auch nach meiner aktiven Zeit hier wohnen bleiben. Mein großer Sohn Philip geht hier bereits zur Schule, er ist in der fünften Klasse. Und auch der Kleine, Sergio, kommt bald in die Schule. Da reißt man die Jungs nicht einfach so raus, sie sind in Hamburg aufgewachsen.

    Wie ist denn der Papa Barbarez - fahren Sie Ihre Jungs zur Schule, gehen Sie zum Elternsprechtag und machen mit Ihnen die Hausaufgaben?

    Barbarez: Um die schulischen Angelegenheiten kümmert sich meine Frau, das kann sie besser. Aber ich fahre die Jungs oft zur Schule oder hole sie ab.

    Geht das als der HSV-Star Sergej Barbarez problemlos über die Bühne?

    Barbarez: Nicht immer, aber ein Problem ist das nicht direkt. Wenn die Mitschüler meines Sohnes mich sehen, möchten sie gerne ein Autogramm oder ein gemeinsames Foto, aber das mache ich gern. Es gab schon Situationen, in denen ich vor seiner Schule auf der Straße eine Autogrammstunde gegeben habe. Das ist doch herrlich, das macht allen Beteiligten Spaß.

    Die Familie bedeutet Ihnen sehr viel. Wie sind Sie damit umgegangen, als Ihr Vater vor zwei Jahren starb?

    Barbarez: Es stimmt, meine Familie ist mein ein und alles. Und auch zu meinem Vater hatte ich ein ganz besonderes Verhältnis. Zu ihm habe ich aufgeschaut, er war eine ganz wichtige Bezugsperson in meinem Leben. Als er starb, war es für mich sehr hart, aber das Leben geht nach solchen Schicksalsschlägen ja weiter. Hätte ich mich eingraben oder mit dem Fußballspielen aufhören sollen? Ich habe versucht nach vorn zu schauen, weiterzumachen, einfach zu leben.

    Sie sind auf dem Platz seit einiger Zeit viel ruhiger, entspannter und nicht mehr so aufbrausend. Hängt diese Wandlung mit dem Verlust Ihres Vaters zusammen?

    Barbarez: Mit Sicherheit. Man merkt einfach, dass viele Dinge nicht so wichtig sind, wie sie einem im ersten Moment erscheinen. Ich bin insgesamt ruhiger geworden, auch gelassener und entspannter. Die Verhältnismäßigkeiten haben sich eben etwas verschoben und verändert.

    Verändert hat sich auch Ihre Frisur. Wie kommt es, dass Sie oben herum plötzlich raspelkurz erscheinen?

    Barbarez: Ich wollte etwas an meinem Äußeren verändern. Und da bei den wenigen Haaren, die mir geblieben sind, keine Experimente möglich sind, gab es nur eine Möglichkeit: ab damit. Zudem ist es praktisch und bequem. Und ich bilde mir ein, es macht mich jünger.

    Und - um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen - auch stärker?

    Barbarez: Hm - zumindest nicht schlechter.



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