Sascha Kirschstein

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    Re: Sascha Kirschstein

    blauercellersven - 16.03.2006, 09:47

    Sascha Kirschstein
    >>Mein Traum wurde wahr<<

    Auf dem Platz hat Sascha Kirschstein die Ruhe weg, bei seinem ersten Bundesliga-Einsatz in Leverkusen stellte er dies eindrucksvoll unter Beweis. Deshalb begleitete man den gebürtigen Braunschweiger in sein Lieblingsrestaurant Champs, um zu sehen, ob er auch beim Zubereiten von Cocktails eine ruhige Hand hat. Nebenbei erzählt der 25-Jährige im Interview von seiner Premiere als HSV-Keeper, wie er Torwart wurde und warum es für ihn im Leben wichtigeres als Ruhm und Ehre gibt.



    Herr Kirschstein, fühlen Sie sich nach dem Spiel in Leverkusen anders?

    Kirschstein: Der 26. November wird für mich immer ein ganz besonderer Tag bleiben. Das war mein erstes Bundesligaspiel, mein Traum wurde wahr. Deshalb habe ich mich auch entschlossen, mir dieses Datum in chinesischen Schriftzeichen tätowieren zu lassen. Anders fühle ich mich deshalb aber nicht. Ich bin ja immer noch der Sascha.

    Und wie haben Sie sich gefühlt, als Thomas Doll Ihnen sagte, dass Sie nach der Verletzung von Stefan Wächter spielen werden?

    Kirschstein: Er hat es mir gar nicht gesagt. In der Mannschaftsbesprechung hat der Trainer einfach meinen Namen an die Tafel geschrieben. Das war´s.

    Keine aufmunternden Worte?

    Kirschstein: Nein. Und genau das hat mir soviel Selbstvertrauen gegeben, weil ich dadurch gespürt habe, dass der Trainer damit überhaupt kein Problem hat und dass er mir vollends vertraut. Das war viel besser, als irgendwelche Worte.

    Hat Ihr Bundesliga-Debüt Ihren Ehrgeiz, die Nummer 1 zu werden, noch verstärkt?

    Kirschstein: Natürlich möchte ich lieber spielen als auf der Bank zu sitzen, das ist doch klar. Aber ich muss realistisch mit der Situation umgehen. Ich habe gerade mal 40 oder 50 Regionalliga-Spiele auf dem Buckel, bin vor anderthalb Jahren als Nummer drei zum HSV gekommen und durfte jetzt spielen, weil Stefan Wächter verletzt war. Ich kann mich doch jetzt nicht hinstellen und irgendwelche Forderungen stellen. Ich bin in erster Linie froh, in dieser Saison immer im Kader gewesen zu sein und werde jetzt einfach weiter mein Bestes geben. Wohin das führt, warte ich einfach ab.



    Wie ist das Leben als Nummer 2?

    Kirschstein: Für mich nicht viel anders, als wenn ich Stammspieler wäre. Auch so bereite ich mich gewissenhaft auf jedes Spiel vor, damit ich für einen möglichen Einsatz gerüstet bin. Wir haben ja gerade mitbekommen, wie schnell das manchmal gehen kann.

    Es hagelte Lob für Ihre ersten Einsätze. Wie war es für Sie, plötzlich im Rampenlicht zu stehen?

    Kirschstein: Es war eine ganz neue Erfahrung für mich. Ich wurde für meine Leistung gelobt und stand deshalb im Mittelpunkt, das ist natürlich sehr schön. Aber ich mache mir aus dem plötzlichen Hype nicht so viel. Da gibt es wichtigere Dinge.

    Zum Beispiel?

    Kirschstein: Meine Freundin hatte nach unserem Umzug nach Hamburg lange Zeit Probleme, eine Arbeitsstelle zu finden. Meinem Vater geht es momentan genauso. Ich bekomme also neben der schönen Fußballwelt auch mit, wie es anderen Menschen in dieser schwierigen Zeit ergeht.

    Klingt, als stünden Sie mitten im Leben.

    Kirschstein: Vor sechs Jahren ist meine damalige Freundin an Leukämie gestorben. So etwas vergisst man nicht, das prägt. Deshalb laufe ich auch nicht Gefahr, den Boden unter den Füßen zu verlieren und abzuheben. Ich habe auch schon die Schattenseiten des Lebens mitbekommen und bin deshalb einfach froh, dass ich gesund bin und mein Hobby zum Beruf machen konnte.

    Was wären Sie geworden, wenn es mit dem Fußball nicht geklappt hätte?

    Kirschstein: Ich habe eine Ausbildung als Bäcker begonnen, musste mich aber nach einem Jahr entscheiden: Lehre oder Fußball. Mein erster Gedanke war, die Chance auf eine Profikarriere unbedingt nutzen zu wollen. Und da der erste Gedanke ja meist der richtige ist, habe ich die Lehre nicht beendet und mich auf den Fußball konzentriert.



    Waren Sie schon immer Torwart?

    Kirschstein: Angefangen habe ich im Feld, bis zur E-Jugend. Ich wurde aber oft ausgewechselt und habe dann immer geweint. Da hat meine Mutter gesagt: Geh doch ins Tor, der Torwart wird nie ausgewechselt. Eigentlich habe ich es also meiner Mutter zu verdanken, dass ich jetzt Fußballprofi bin.

    Gab es für Sie von Anfang an nur Fußball?

    Kirschstein: Ich habe auch Tennis und Tischtennis gespielt, Tennis ist auch heute noch ein toller Ausgleich für mich. Ich spiele viel und schaue auch alles im Fernsehen an. Als Jugendlicher musste ich mich aber irgendwann entscheiden.

    Bei soviel Sport wurde es Ihren Eltern bestimmt nie langweilig.

    Kirschstein: Meine Familie hat mich bei allen Sportarten unterstützt, vor allem mein Opa. Sein größter Wunsch war es, mir einmal im Fernsehen zuschauen zu können. Leider hat er es nicht geschafft, er ist zu früh gestorben.

    Sind Sie ein Familienmensch?

    Kirschstein: Ja. Weihnachten werde ich mit meinem älteren Bruder bei meinen Eltern und meiner 15-jährigen Schwester in Braunschweig verbringen. Sie ist ein Engel. Deshalb passe ich auch so sehr auf sie auf. Wenn sie das erste Mal in eine Disco geht, werde ich garantiert dabei sein.

    Und das Verhältnis zu Ihren Eltern?



    Kirschstein: Das ist super. Sie haben auch in schwierigen Zeiten zu mir gestanden. Ich hatte mal eine Phase, in der ich durch falsche Freunde ein wenig von der rechten Bahn abgekommen bin und beispielsweise Torwarthandschuhe von meinem damaligen Idol Andy Köpke geklaut habe. Da haben sie mich zurechtgewiesen und wieder in die richtige Spur geschickt. Deshalb bin ich ihnen sehr dankbar und möchte etwas davon zurückgeben. Sie haben schließlich dafür gesorgt, dass ich ein vernünftiger Typ geworden bin.

    Und dabei sagt man Torhütern doch nach, eine Macke zu haben.

    Kirschstein: Das stimmt auch, ich habe jedenfalls einige. Beim Abendessen vor dem Spiel ist schon immer dafür gesorgt, dass ich neben den obligatorischen Nudeln ein Marmeladenbrot bekomme. Die Jungs ziehen mich damit manchmal ganz schön auf, aber ich brauche das einfach. Ich bandagiere mir vor dem Spiel auch die Handgelenke, ähnlich wie ein Boxer. Außerdem tape ich mir den Ringfinger, obwohl man ja neuerdings während des Spiels gar keine Ringe mehr tragen darf. Ohne Tape um den Ringfinger fühle ich mich aber nicht gut. Und Sex vor dem Spiel ist auch tabu. Das habe ich einmal zu meiner Zeit bei Rot-Weiß Essen gemacht und prompt fünf Tore gefangen. Aber seit ich beim HSV bin und wir am Abend vor dem Spiel ins Hotel gehen, hat sich das ja ohnehin erledigt.



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