Raphael Wicky

BlauerCeller.de
Verfügbare Informationen zu "Raphael Wicky"

  • Qualität des Beitrags: 0 Sterne
  • Beteiligte Poster: blauercellersven
  • Forum: BlauerCeller.de
  • Forenbeschreibung: Es ist nicht alles rund was rollt ;-)
  • aus dem Unterforum: Interviews
  • Antworten: 1
  • Forum gestartet am: Montag 13.03.2006
  • Sprache: deutsch
  • Link zum Originaltopic: Raphael Wicky
  • Letzte Antwort: vor 18 Jahren, 1 Monat, 3 Tagen, 13 Stunden, 29 Minuten
  • Alle Beiträge und Antworten zu "Raphael Wicky"

    Re: Raphael Wicky

    blauercellersven - 16.03.2006, 09:30

    Raphael Wicky
    "Hier junger Hüpfer, da alter Hase"

    Am 2:1-Erfolg beim FC Bayern konnte Raphael Wicky nicht teilnehmen. Gegen den FCK ist der Schweizer Nationalspieler aber wieder dabei. "Gut, dass Rapha zurück ist", sagt Trainer Thomas Doll, der den 28-Jährigen nicht nur wegen seiner Vielseitigkeit schätzt. Rigoros und resolut im Zweikampf, lauffreudig und bisweilen sogar torgefährlich präsentierte sich Wicky bislang in dieser Saison. Im defensiven Mittelfeld gibt er den Staubsauger, den Feuerlöscher, und wenn es sein muss, macht er auch die wichtigen Tore. Kurzum: Nach fast dreieinhalb Jahren beim HSV und über 200 Bundesligaspielen gehört die Nummer sechs nicht nur zum Mannschftsrat, sondern auch zu den erfahrenen Kräften und Stützen des Teams.

    Wie sich das anfühlt, warum es im Fußball so wenige echte Freundschaften gibt und von wem er gerne ein Autogramm hätte, erzählt Raphael Wicky im Interview.

    Herr Wicky, beim 2:1-Erfolg in München konnten Sie aufgrund Ihrer Sperre nicht mitmischen. Hat das die Freude über den Sieg geschmälert?

    Wicky: Nein, absolut nicht. Natürlich ist es schöner, etwas dazu beigetragen zu haben. Aber wir sind so ein verschworener Haufen, da gewinnen selbst die mit, die gar nicht gespielt haben. Und es geht ja schließlich ums Team und den ganzen Verein, nicht um mich oder andere Einzelpersonen. Ich habe mich jedenfalls riesig gefreut.

    War das ein besonderer Sieg?

    Wicky: Als erste Mannschaft in der Allianz-Arena die drei Punkte entführt und in dieser Saison zweimal die Bayern geschlagen zu haben, ist schon etwas Besonderes. Aber darum geht es nicht. Wichtig war, dass wir nach dem Spiel gegen Stuttgart eine Reaktion gezeigt haben. Das war wieder mal ein Zeichen in die richtige Richtung. Außerdem war ja eigentlich klar, dass wir in München nicht verlieren, schließlich haben wir mit Thomas Doll als Trainer noch nie zweimal in Folge verloren...



    Wie gestalten Sie den Abend nach solchen Siegen?

    Wicky: Etwas geileres als gewinnen gibt es einfach nicht. Danach fahre ich meist kaputt, aber super glücklich, beruhigt und zufrieden nach Hause und mache mir einen richtig schönen, gemütlichen Abend. Manchmal gehe ich auch noch mit Freunden essen.

    Keine rauschenden Partys in den angesagten Hamburger Clubs?

    Wicky: Nein. Das ist verdammt lange her, dass wir mit der Mannschaft nach einem Spiel mal richtig feiern gegangen sind. In dieser Saison haben wir durch den UI- und Uefa Cup ja quasi alle drei Tage ein Spiel. Da ist das nicht drin. Das weiß jeder einzelne von uns, da wird dann eher ein ruhiger Abend vorgezogen.

    Und nach Niederlagen?

    Wicky: Total beschissen. Da fällt mir alles schwer, obwohl Niederlagen natürlich zum Sport dazu gehören. Ich nehme das schlechte Gefühl mit nach Hause und werde das so schnell auch nicht los. Meist rufe ich sofort meine Familie in der Schweiz an, die bringt mich dann wieder auf andere Gedanken. Oder ich gehe ins Kino, um mich abzulenken. Zu lange darf man sich mit diesem schlechten Gefühl nämlich nicht herumschlagen, sonst zieht es einen runter. Die Lehren aus der Niederlage ziehen, abhaken und wieder nach vorne schauen - so ist es am besten.

    Glücklicherweise wurde diese Saison wesentlich häufiger gewonnen als verloren - sportlich läuft es gut. Fühlen Sie sich denn auch privat in Hamburg zu Hause?

    Wicky: Ja, absolut. Ich bin jetzt seit über drei Jahren hier, und es gefällt mir sehr gut. Allerdings kann ich mich auch sehr gut in der Fremde einleben. So ging es mir auch in Bremen und in Madrid.

    Zwei Jahre haben Sie damals in Spanien gespielt. Würde Sie das Ausland noch mal reizen?



    Wicky: Die Zeit in Spanien war schön und lehrreich. Ich mag es, neue Sprachen zu lernen, sie zu sprechen. Und ich lerne unheimlich gerne andere Kulturen kennen. Von daher war das schon eine tolle Zeit. Momentan fühle ich mich aber in Deutschland, Hamburg und der Bundesliga so wohl, dass ich daran keinen Gedanken verschwende. Außerdem steht an erster Stelle immer noch die sportliche Perspektive. Und die ist beim HSV hervorragend. Hier entsteht etwas Großes und daran möchte ich teilhaben.


    Sie haben den tollen Teamgeist angesprochen. Aber geht es auch darüber hinaus? Gibt es im Profifußball echte Freundschaften?

    Wicky: Wir sind eine Gemeinschaft und gute Kumpel. Aber echte Freundschaften zu schließen und zu pflegen ist schwierig. Die Wege trennen sich meist oft und schnell. Und mal eben übers Wochenende den anderen besuchen ist bei unseren Arbeitszeiten ja auch unmöglich. Die Konkurrenzsituation innerhalb einer Mannschaft ist meiner Meinung nach aber nicht der Grund dafür, dass so wenige echte Freundschaften entstehen. Es ist einfach ein zeitliches Problem.

    In der Mannschaft zählen Sie bereits zu den erfahrenen Kräften. Dabei sind erst 28 Jahre alt.

    Wicky: Im wahren Leben bin ich damit noch ein junger Hüpfer, im Fußball aber schon ein alter Hase. So ist es eben. Aber eigentlich fühle ich mich nicht mal wie Ende 20. Nächstes Jahr werde ich schon 30. Das muss ich mir selbst immer wieder klar machen, denn ich fühle mich viel jünger. Ich merke aber, dass ich mir mittlerweile ganz andere Gedanken mache als noch mit 21. Erst in den letzten zwei Jahren wurde mir beispielsweise so richtig bewusst, wie viel Glück ich eigentlich habe, dass ich so einen Traumberuf ausüben darf.

    Den man nicht ewig machen kann.

    Wicky: Richtig, meine letzten vier, fünf Jahre sind angebrochen. Darüber, was danach passiert, habe ich aber noch nicht konkret nachgedacht. Tatsache ist jedenfalls, dass mich kein Beruf so sehr glücklich machen könnte, wie mein jetziger. Ich wollte schon als Kind immer nur Fußball spielen und jetzt ist das mein Job. Unglaublich.



    Da liegt es eigentlich nahe, auch nach der aktiven Karriere etwas mit Fußball zu tun zu haben.

    Wicky: Vielleicht möchte ich auch etwas ganz anderes machen. Fußball ist kein einfaches und manchmal auch ein sehr unehrliches Geschäft. Ich weiß noch nicht, ob ich dabei bleiben werde. Noch habe ich ja ein paar Jahre Zeit, mir darüber Gedanken zu machen. Fakt ist jedenfalls, dass ich nicht auf der faulen Haut liegen werde. Ich brauche immer eine Aufgabe, eine Herausforderung. Sonst bin ich nicht glücklich.

    Was würden Sie am meisten vermissen?

    Wicky: Das Einlaufen in ein volles Stadion. Das ist der Hammer. Wenn du aus dem Spielertunnel kommst, diesen unglaublichen Lärm hörst und überall Menschen siehst - das ist mit nichts zu vergleichen, absolut abgefahren.

    Wird das nicht auch irgendwann zur Routine?

    Wicky: Ich bin jetzt im 13. Jahr Fußballprofi und ich habe in dieser Zeit viel erlebt. Da ist es normal, dass man in vielen Dingen etwas abstumpft, weil man sie einfach täglich erlebt. Aber das Einlaufen ins Stadion, der Jubel nach einem Tor oder das Singen der Nationalhymne – das sind Dinge, die ich niemals als normal empfinden werde. Manchmal, wenn ich mich nach einer Verletzung im Kraftraum wieder ran arbeite oder auch in einer ruhigen Minute ganz allein zu Hause, führe ich mir bewusst vor Augen, was für einen besonderen Job ich hier machen darf.

    Gibt es trotz ihrer Popularität jemanden, bei dem Sie sich für ein Autogramm anstellen würden?

    Wicky: Bei Robbie Williams sofort. Der ist cool, hat enorme Ausstrahlung und macht gute Musik. Ich habe ihn mal beim Skilaufen getroffen. Na ja, getroffen ist übertrieben. Ich habe ihn von weitem gesehen, aber das war auch schon aufregend. In diesem Moment habe ich mich sehr jung gefühlt.



    Mit folgendem Code, können Sie den Beitrag ganz bequem auf ihrer Homepage verlinken



    Weitere Beiträge aus dem Forum BlauerCeller.de

    HSV verliert daheim gegen BVB - gepostet von blauercellersven am Dienstag 04.04.2006



    Ähnliche Beiträge wie "Raphael Wicky"

    Karoserieteile - kaisch (Montag 27.06.2011)
    Raphael Linnankivi - Raphael (Montag 31.07.2006)
    Raphael Forrer - sp16 (Samstag 10.02.2007)
    Cicinho + Wicky - ManU (Donnerstag 11.05.2006)
    Ravensburg: Raphael Kapzan ergänzt Defensive - Mike The Wall (Samstag 09.06.2007)
    Raphael - cookie (Samstag 21.04.2007)
    raphael - Tim (Donnerstag 06.07.2006)
    WICKY IS BACCKKKKK - BMEmodBlondy (Mittwoch 16.01.2008)
    Wer ist Raphael - raphael79 (Sonntag 10.09.2006)
    Mal was Lustigees - Kiki (Montag 19.12.2011)