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Qualität des Beitrags: Beteiligte Poster: SB70 Forum: DAS TOKIO HOTEL FORUM Forenbeschreibung: VIELES ÜBER DIE 4 SHOOTING-STARS AUS MAGDEBURG! besucht auch die HP von: Farinurlaub123 es lohnt sich!!! aus dem Unterforum: TH IM INTERNET Antworten: 1 Forum gestartet am: Mittwoch 08.03.2006 Sprache: deutsch Link zum Originaltopic: Artikel bei Profil.at Letzte Antwort: vor 18 Jahren, 1 Monat, 19 Tagen, 9 Stunden, 46 Minuten
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Re: Artikel bei Profil.at
SB70 - 18.03.2006, 16:31Artikel bei Profil.at
was haltet ihr von dem artikel?!
Ihre Konzertauftritte erinnern an jene der Beatles: Kreischende Mädchen brechen heulend zusammen, tobende Fans sprengen die zugelassene Lärmpegelobergrenze von 105 Dezibel, und muskulöse Sicherheitsbeamte setzen verängstigt auf dreifache Absperrungen. Doch auch abseits ihrer hysterischen Fans kommen die Zwillinge Bill und Tom Kaulitz, 16, Georg Listing, 18, und Gustav Schäfer, 17, alias Tokio Hotel, gut an: Die aufstrebende Boygroup aus Magdeburg erhielt Deutschlands wichtigsten Musikpreis "Echo" in der Kategorie "Bester nationaler Newcomer 2006" - nur einer von vielen Preisen für die Band. Schon 2005 gewannen die vier Teenies die "Eins Live Krone" und den "Comet", ebenfalls als "bester Newcomer".
Tokio Hotel, die auch in Österreich gastieren, sind ohne Zweifel die zurzeit erfolgreichste Boygroup im deutschsprachigen Raum. 400.000 CDs haben die Buben bereits verkauft, dazu kommen nochmals 100.000 verkaufte DVDs, und allein im zweiten Halbjahr 2005 strömten knapp 200.000 Teenager in die Tokio-Hotel-Konzerte.
Aus dem Stand weg haben sich die vier Jungs damit auch zu den Großverdienern hochgekämpft. Schätzungen zufolge sind sie an allen Einnahmen mit rund 20 Prozent beteiligt - allein für den CD-Verkauf ergibt das eine Summe von 800.000 Euro für die Band. DVDs und Konzerte fetten das nochmals ordentlich auf.
Musikalisches Talent ist nebensächlich
Ob Tokio Hotel diesen kommerziellen Erfolg ihrem begnadeten musikalischen Talent zu verdanken haben, ist dabei nebensächlich. "Die Frage, was die Jungs musikalisch können, stellt sich gar nicht", sagt etwa der österreichische Produzent Markus Spiegel, in Vorzeit Falco-Erfinder: "Denn der Erfolg von Tokio Hotel wäre ohne gute Vermarktung nicht möglich gewesen."
Und tatsächlich ist die Marketing-Maschinerie, die hinter den vier Teenies aus Sachsen-Anhalt steht, gigantisch. Als Sony BMG im Vorjahr Tokio Hotel unter Vertrag nahm, wurden zusätzlich zu den 150.000 Euro Produktionskosten für eine erste CD 300.000 Euro für Marketing-Aktivitäten bereitgestellt. Skurrilerweise lohnte sich das Engagement für Sony dann gar nicht: Das Plattenlabel löste den Vertrag mit der Gruppe noch vor dem Erscheinen der ersten CD - mittlerweile profitiert Konkurrent Universal vom Hype um Tokio Hotel.
Dabei haben die Jungs von solch fulminanten Erfolgen nie zu träumen gewagt: Vor etwa vier Jahren fingen sie unter dem nur wenig originellen Namen "Devilish" in heruntergekommenen Bars an. Ihre Rollen waren dabei rasch verteilt: Bill sollte singen und Lieder schreiben, Tom Gitarre spielen, Gustav Schlagzeug und Georg Bass. Bei ihren öden Abendauftritten ist es aber nicht lange geblieben: 2003 entdeckte Musikproduzent Peter Hoffmann den Leadsänger Bill Kaulitz bei der TV-Talentshow Kinder-"Star Search" - und begeisterte sich rasch für die Band. "Die werden ein unglaublicher Erfolg", wusste Hoffmann schon damals.
Künstlicher Kult
Einen wesentlichen Anteil am kometenhaften Aufstieg der Band haben aber gar nicht so sehr Hoffmann und Universal als das deutsche Teenie-Blatt "Bravo". Die Illustrierte, die diesen Herbst ihr 50-jähriges Bestehen feiert und 1,8 Millionen Leser pro Woche hat, hob Tokio Hotel bereits letzten August auf das Cover - die Band hatte da noch nicht einmal eine Single auf den Markt geworfen.
Da die Band offenbar ihre Fangemeinde auch ohne die Musik fand, setzten "Bravo" und vor allem der dortige Chefredakteur Tom Junkersdorf auf totale Offensive: Mittlerweile waren Tokio Hotel 15-mal auf der Titelseite von "Bravo" zu bewundern, im Herbst sogar viermal in Serie - was übrigens keine Band zuvor geschafft hat. Kurz vor Weihnachten erschien dann sogar ein "Bravo"-Sonderheft zum Thema. Diese Megakampagne zahlte sich nicht nur für Tokio Hotel, sondern auch für "Bravo" aus: Die Sondernummer verkaufte sich rund 200.000-mal, die Gesamtauflage stieg in diesem Zeitraum um 12,8 Prozent - und das in einer Zeit, in der die Auflagen aller anderen Teenie-Magazine deutlich nach unten gingen.
Fans werden immer jünger
Für Klaus Hoffmann, den Marketingchef von Warner Music Österreich, ist deswegen vor allem eines klar: "Tokio Hotel werden vor allem über Printmedien unglaublich professionell vermarktet." "Bravo"-Redakteur Alex Gernandt nennt neben professioneller Vermarktung aber noch eine Reihe anderer Faktoren, die den Jungs zum Durchbruch verhalfen: "Einerseits erfüllt die Gruppe die üblichen Erfolgskriterien von Boygroups wie schrilles Outfit oder revolutionäres Image. Doch andererseits", betont Gernandt, "haben sich Tokio Hotel geschickt in eine Marktlücke gesetzt. Denn die Band ist das, worauf alle gewartet haben."
Tatsächlich haben Tokio Hotel eine neue Ära eingeläutet - die der "Verkindlichung des Pops" ("Spiegel" 8/06). Es sind nämlich nicht mehr 13-oder 14-Jährige, die den Kauf der ersten Pop-CD wie ein Großereignis zelebrieren, Tokio Hotel hat seine Fans in den noch deutlich jüngeren Altersgruppen: Bereits Sechsjährige zeigen ein ausgeprägtes Faible für Madonna, Robbie Williams, Eminem - und Tokio Hotel. Doch kein anderer Star konnte dieses Marktsegment so professionell abgrasen wie die jungen Deutschen. Gernandt: "Dass die Band-Mitglieder so jung sind, trägt maßgeblich zum Erfolg bei. Denn die Kids identifizieren sich mit ihren Vorbildern erstmals auch über das Alter."
lg,
sonja
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