Zolero

Gestüt Sonnenschein
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    Re: Zolero

    Manu - 18.06.2008, 22:42

    Zolero
    Hier kommen meine Berichte von Zolero rein.



    Re: Zolero

    Manu - 29.12.2008, 00:17


    Ein schöner Tag mit Zolero

    Leo lag noch faul in seinem Hundekörbchen, als ich aus der Dusche kam und ich versuchte leise zu sein um ihn nicht zu wecken. Caro schlief auch noch und so föhnte ich meine Haare im Bad. Sie mochte es überhaupt nicht, wenn man sie weckte und ich hatte keine Lust auf eine schlecht gelaunte Mitbewohnerin. Als ich dann in der Küche mein Brot verspeiste kam Leo immer noch mit einem verschlafenen Ausdruck in den dunklen Augen angetapst und begrüßte mich indem er seinen Kopf auf meinen Fuß legte. Bald war ich fertig mit frühstücken und nahm meine Chaps aus der Kiste im Flur. Sie waren endlich mal wieder frisch gewaschen, doch lange würden sie nicht sauber bleiben. Da machte ich mir nichts vor. Mit Leos Hundeleine und dem Reithelm in der Hand verließ ich das Haus schließlich. Leo sprang nun munter um mich herum und rannte sofort durch das Tor, als ich es öffnete und dann zum Stall. Ich lächelte über sein übermütiges Benehmen und fragte mich ob er nun ausgewachsen war, als aus dem Stall ein lautes Wiehern erklang. Ich betrat die Stallgasse und sah dort Leo, der schwänzelnd versuchte Zoleros Nase zu erreichen. Ich lachte und begrüßte meinen Rappen mit einem Kuss auf die seidige Nase. Wieder wieherte Zolero laut und gellend und ich machte mich dran das Futter zu verteilen. Ich war recht schnell mit dem einen Stall fertig, doch dann musste ich noch den anderen Stall mit Futter versorgen und diesmal schien es mir eine Ewigkeit zu dauern. Irgendwann schüttete ich dann aber doch die letzte Portion in den Futtertrog und konnte nun endlich zu Zolero gehen und ihn richtig begrüßen. Danach gab es jedoch noch einige Stallarbeit zu erledigen und ich mistete fast alle Boxen. Gegen zwei Uhr hatte ich auch die ganze Sattelkammer aufgeräumt und gönnte mir eine kurze Mittagspause mit Salamibrötchen und einem Apfel als Mittagessen. Dann ging ich wieder zu Zolero. Ich gab ihm noch einen Kuss und holte den Putzkasten aus der Aussparung in seiner Box. Ich musste ihn nicht mehr festbinden, da er nun stillhielt und völlig das Putzen genoss. Ich bearbeitete sein Fell nacheinander mit den verschiedensten Bürsten und er kaute nebenher zufrieden an dem Haufen Heu der in seiner Box lag. Bald war ich zufrieden mit dem Ergebnis, dass ich durch das Putzen erzielt hatte und fing an seine Hufe zu waschen und sattelte ihn dann. Ich führte Zolero hinaus auf den Hof. Die Sonne schien noch, aber sie stand schon nicht mehr so hoch am Himmel und sie strahlte nicht stark genug, um noch merkbar zu wärmen. Ich pfiff nach Leo und gurtete noch mal nach bevor ich aufstieg. Leo kam schwänzelnd angehopst und als Zolero im Schritt den Hof verließ kam er mit. Ich lenkte Zolero auf den Pfad, der zu den Bauernhöfen und Wiesen führt und ließ ihn in seinem eigenen Tempo dahintrotten. Ich war sehr froh, dass ich mit ihm schon kurze Ausritte machen konnte, da Caro ihn jetzt zur Hälfte ausgebildet hatte und ihm somit schon die Grundsachen beigebracht hatte. Ich versuchte darauf zu achten gerade im Sattel zu sitzen und rief ab und zu Leo ein “Bei Fuß” zu, damit er sich nicht zu weit von unserer Seite entfernte. Zolero schritt gelassen und fleißig vorwärts. Seine Ohren drehten sich immer wieder freudig in eine andere Richtung, wenn ein Vogel plötzlich zwitscherte, oder ein Hase im Gebüsch raschelte. Einmal machte er einen überraschten Hopser, als vor uns aus dem Feld ein Reh sprang, doch er fing sich sofort wieder und ich fing an seine Gelassenheit zu bewundern. Wir ritten weiter bis zum kleinen Waldstück, durch das der kleine Bach vor sich hin plätscherte. Ich ließ Zolero kurz daran trinken und lenkte ihn dann weiter, nicht durch den Bach, sondern weiter nach rechts auf den Feldweg zurück, der noch ein Stück vom Hof wegführte. Dann durchritt ich einen kleinen Waldteil, in dem ich Leo wieder zurückrufen musste, weil er fast in den neben uns verlaufenden Bach hüpfte. Ich ließ Zolero ein kurzes Stück traben und nach einem Stück Schritt auch mal galoppieren. Dann führte uns der Weg durch den Wald wieder zurück über Wiesen zum Hof. Ich schaute mir kurz noch an, wie die Sonne langsam unterging und war dann froh, den Stall erreicht zu haben. Ich sattelte Zolero ab, legte ihm seine Decke an und gab ihm einen guten Abend Kuss, denn eigentlich war es erst vier aber schon fast total dunkel. ”Im Winter geht die Zeit echt zu schnell rum. Man hat das Gefühl grade erst aufgestanden zu sein. Was meinst du?”, fragte ich Leo, doch der bellte gerade eine Amsel an. Ich genoss den Abend im Haus mit Caro und freute mich, als sie mir sagte, dass sich jemand neues für die Probezeit angemeldet hatte. Wir waren nach dem Umbau fast immer nur noch zu zweit und so gefiel uns beiden der Gedanke bald wieder mehr Leben um uns zu spüren.



    Re: Zolero

    Caro - 30.12.2008, 14:38


    Hey Manu, sehr schöner Bericht, aber der arme kleine Leo.. muss die ganze Zeit hinterher rennen ;)
    Hat mir aber Spaß gemacht den bericht zu lesen (und du hast recht, ich hasse es früh morgens geweckt zu werden^^) und fand ganz toll, dass du mit Zolero schon alleine ausreiten konntest und dass alles gut ging.



    Re: Zolero

    Manu - 17.01.2009, 14:35


    "Puh, endlich geschafft.", sagte ich mit einem lauten Seufzen und ließ mich auf den Boden fallen. Seit einer Viertelstunde baute ich hier in der Halle Hindernisse für das Training mit Zolero auf und ich war jetzt schon total geschafft. Glück war nur, dass ich mit Zolero nicht springen konnte, wenn ich ihn ritt. Das hätte mir wahrscheinlich den Rest gegeben. Ich stand auf und klopfte mir den Dreck von der Hose. Freispringen machte meinem Quarterhengst immer wieder richtig viel Spaß und so hatte ich mich entschlossen heute nicht mit ihm auzureiten, sondern ihn in der Halle vom Boden aus zu trainieren. Zolero begrüßte mich schnaubend, als ich in den Stall kam. Er schien zu merken, dass heute etwas besonders Schönes anstand. Ich strich ihm das Halfter über und band ihn dann draußen in der Stallgasse an. Während ich mit dem Gummistriegel große Kreise auf Zoleros dunkel schimmerndes Fell zeichnete, summte ich leise vor mich hin und Zolero streckte seinen Hals, als ich ihn unter dem Mähnenansatz kraulte. Er genoß diesen Liebesbeweis sichtlich und ich kraulte ihn noch lange weiter, da er mich immer, wenn ich aufhörte, mit seinen großen, dunklen Augen ansah und ich diesem Blick nicht wiederstehen konnte. Als ich ihn dann endlich weiterputzte, hatte ich einen total starren Arm vom Kraulen und so ließ ich mir beim restlichen Putzen von Zolero viel Zeit. Ich nahm zuerst die weiche Kardätsche für das Fell, dann die Wurzelbürste, mit der ich vorsichtig die Beine reinigte und schließlich den Mähnenkamm, um die Mähne mal wieder zu ordnen, die sonst zerzaust und ungeordnet aussah. Als ich damit fertig war, kratzte ich noch die Hufe aus und führte meinen Hengst dann in die Halle. Zolero tänzelte schon ein wenig an meiner Hand herum, doch ich ließ mich nicht aus der Ruhe bringen. Zuerst longierte ich Zolero ein wenig ab, wobei er die ganze Zeit Facksen machte und total unkonzentriert war. Meine einzige Möglichkeit ihn etwas zu beruhigen war dann schließlich, ihn erst mal ein bisschen rennen zu lassen. Ich schnallte ihn von der Longe ab und hoffte nur, dass er sich so blöd wie er drauf war, kein Bein brechen würde. Ich musste Zolero nur ein paar Mal mit der Peitsche zuschwenken und schon raste er wie ein Bekloppter durch die Halle. Wild buckelte er rum und rannte dabei fast ihn einen Oxer rein. Ich atmete auf, als er nach einigen Minuten endlich wieder zu mir getrabt kam. Ich klopfte ihn beruhigend und schwenkte noch einmal kurz mit der Peitsch, um ihn in langsamen Galopp zu bringen. Da ich keine Longe in der Hand hatte, konnte ich das Tempo, das er einschlug, jedoch nicht regulieren. Das stellte sich als Problem heraus, denn natürlich konnte es meinem Kleinen nicht schnell genug gehen. Er raste wieder herum. Ich sprach auf ihn ein und war sehr erleichtert, als er endlich in einen langsamen Galopp fiel. Jetzt gab ich ihm die Richtung an, in die er gehen sollte. Er galoppierte fabelhaft und im richtigen Abstand sprang er ab. Der kleine Oxer schien für meinen auusgewachsenen Hengst kein Problem darzustellen. Ich erhöhte die Stangen etwas und ließ ihn zuerst über den Steilsprung auf der anderen Seite und dann noch einmal über den Oxer springen. Die oberste Stange des Steilsprungs wackelte und rollte aus der Halterung. Ich legte sie wieder darauf und ließ Zolero noch ein par Mal über die drei Hindernisse springen, die in der Bahn standen. Dann führte ich ihn noch trocken und lobte ihn überschwänglich. Es würde schwerer werden, ihn daran zu gewöhnen, dass er das Gewcht eines Reiters ausbalancieren musste, aber das würde Caro schon hinkriegen. Da war ich mir sicher. Ich legte Zolero die Abschwitzdecke auf, die vor seiner Box hing und kratzte noch schnell seine Hufe aus. Dann durfte er sich endlich über das wohlverdiente Futter hermachen. Für mich war die Arbeit jedoch noch nicht getan. Die Boxen unserer Süßen mussten ausgemistet werden und so ging ich "frisch" ans Werk.



    Re: Zolero

    Caro - 17.01.2009, 17:34


    Schöner Bericht, und schon wieder longierst du ;)
    Is aber gut, dass Zolero schon die Bekanntschaft mit Hindernissen gemacht hat, dann fällt mir das später viel leichter.
    Ich weiß zwar nicht, ob das geht, aber ich geb dir einfach mal 3 % für die "Stangenbekanntschaft" ;)



    Re: Zolero

    Manu - 13.02.2009, 14:59


    Ein lautes Wiehern drang aus Zoleros Kehle als er auf mich zu trabte. Mein Herz machte einen Hüpfer, wie es das nur getan hatte, wenn Diamond (Zoleros und Dancers Mutter) auf meinen Pfiff zu mir gekommen war. Mein kleiner streckte das weiß-schwarze Maul über den Zaun und berührte vorsichtig meine Jacke. Langsam strich ich ihm über die Stirn und kraulte ihn unter dem Kinn. Er entspannte sich total und seine Unterlippe zuckte genüsslich. Ich lachte über seinen etwas dümmlichen Gesichtsausdruck und streifte ihm das Halfter über den Kopf. Mit lang gelassenem Strick führte ich Zolero in den Stall, wo schon seine Mittagsration Futter auf ihn wartete. Hastig fing Zolero an sich über das Müsli und das Heu herzumachen und ich mistete Dancers Box noch schnell fertig. Als ich die Schublade ausgelehrt hatte, war Zolero fertig mit Fressen und ich konnte ihn draußen am Putzplatz anbinden, um ihn zum Reiten fertig zu machen. Zoleros Fell glänzte schwarz im Sonnenlicht. Nur an seinem Maul und seinen Flanken schimmerte das dunkle Braun durch. Ich vermutete, dass er im Sommer wieder eher braun werden würde. So war es jetzt beide Jahre gewesen, die ich Zolero hatte. Mir fiel wieder einmal auf, wie groß der Hengst inzwischen war. Perfekt für ein Springpferd. Ich hoffte immer noch darauf, dass er Talent hatte. Mit Gummistriegel und weicher Kardätsche bearbeitete ich jetzt sein Fell und danach seine Beine. Ein wenig Matsch hatte sich dort angesammelt, doch dieser war schnell mit ein paar kräftigen Bürstenstrichen entfernt. Zolero genoß immer noch die Wärme der Spätwintersonne und entspannte sich während ich seine Hufe auskratzte und sorgfältig seinen Schweif und seine Mähne ordnete. Als ich den Sattel auflegte reagierte er auch nicht wirklich und er gähnte so sehr, dass ich überlegte, ob die Reitstunden, die ich bei Caro mit ihm bestritten hatte nicht doch zu viel für ihn gewesen waren. Als ich jedoch den Gurt festschnallte und ihm die Trense anziehen wollte, kam plötzlich wieder Leben in ihn. Ich war seine Fachsen schon gewöhnt und so ließ ich mich durch sein Kopfheben einfach nicht aus der Ruhe bringen. Nach zwei Minuten saß dann schließlich alles perfekt und ich führte Zolero auf den Springplatz. Nach der Springstunde mit Caro wollte ich langsam weiter an dem Springvermögen meines Hengstes arbeiten. Zolero tänzelte ein wenig herum und lief rückwärts, als ich aufsteigen wollte, doch ich blieb beharrlich und geduldig und schließlich gab er nach. Froh darüber endlich im Sattel zu sitzen atmete ich tief ein und aus und ließ Zolero erst mal ein paar Runden im Schritt drehen, bevor ich antrabte. Nach fünf Minuten Schritt, trabte ich an um ihn zu lockern und ritt einige Schlangenlinien und Zirkel mit ihm. Zolero machte gut mit und fing bald an besser an den Hilfen zu gehen. Ich fasste die Zügel in normaler Länge und er fing sogar nach einigen Versuchen des Schenkelweichens und der Übergänge an zu Kauen und seinen Hals rund zu machen. Ich galoppierte ihn an der nächsten langen Seite an und ließ ihn auf einen kleinen Sprung zu steuern. Ich gab ihm eine halbe Parade und ließ ihn das Tempo fast ganz rausnehmen. Trotzdem sprang er ohne Zögern über den blauen Oxer und ich dachte mir nur, dass es meinem "Kleinen" an Mut keineswegs magelte. Zolero sprang auch drei weitere Hindernisse ohne Schwierigkeiten. Mein Gewicht konnte er dabei schon viel sicherer ausgleichen. Bei jedem Hindernis ließ ich ihn jetzt wieder etwas mehr an Tempo zulegen, was Zolero offensichtlich so aufmerksam werden ließ und ihm solchen Spaß bereitete, dass er hochkonzentriert bei jedem Sprung war. Ich lobte ihn und ließ ihn ein wenig im Schritt gehen. Plötzlich raschelte etwas im Gebüsch und ehe ich begriff was passierte raste Zolero quer über den Platz auf eine riesige Mauer aus Kartons zu. Nur ein Gedanke raste mir durch den Kopf. Wenn er mit einer solchen Wucht gegen das Hindernis rennen würde, dann würde es Monate brauchen ihn wirklich fertig auszubilden. Ich hatte aber einfach nicht die Kraft ihn zu bremsen, da mein Hengst auch ganz schön an eigenem Willen und Kraft gewonnen hatte half kein Parieren und schwer sitzen bei ihm. Mit einem Affenzahn preschte er immer noch direkt auf die Mauer zu. Verzweifelt versuchte ich ihn weiter anzuhalten. Zwei Meter vor dem Hindernis entschied ich mich auf einmal um und ich trieb Zolero vorwärts. Er nahm die Hilfe fast dankbar und flog mit einem riesigen Satz über die Mauer. Schnaufend vor Anstrengung blieb Zolero ein paar Schritte hinter dem Hindernis stehen und ich sprach beruhigend auf ihn ein und klopfte ihn dazu am Hals. Dann ritt ich mit Zolero zurück zu den Büschen, bei denen er durchgedreht war und ließ ihm die Zügel grade so lang, dass er am Busch schnuppern konnte. Auch er bemerkte nun, dass nichts Gefährliches dort drin war und wir konnten weiterarbeiten. Wieder ritt ich mit Zolero einen kleinen Parcours, den als Schlußsprung die Mauer abschloss. Davor einige Kreuzsprünge, Oxer und einfache Stangen aufgebarrt. Zolero zog ziemlich an den Zügeln, doch ansonsten benahm er sich beispielhaft. Zur Belohnung ließ ich ihn noch eine Runde galoppieren und ritt dann mit so langen Zügeln, dass ich nur noch die Schnalle in der Hand hatte. Nach einer Weile war Zolero dann auch endlich trocken geritten und ich konnte absitzen und ihn zum Putzplatz bringen. Dort kratzte ich seine Hufe aus und überprüfte sie auf kleine Steine. Ich bürstete nochmal das Fell glatt, nachdem ich den Sattel und die Trense weggebracht hatte und räumte dann auch wieder die Putzbox an ihren angestammten Platz in der Sattelkammer. Dann führte ich Zolero nochmal auf die Koppel und mistete danach seine Box gründlich aus. Auch die Pferdäpfel auf dem Paddock wurden von mir entfernt, denn leider hatten wir zur Zeit kein Stallmädchen, das diesen Job erledigte. Dann holte ich Zolero und Dancer wieder in die Boxen. Meine Fuchsstute machte sich wie alle anderen Pferde sofort gierig über die Abendsration her und ich freute mich nun auch auf mein Abendbrot und eine warme Dusche. Draußen hatte es wieder angefangen zu schneien und ich schien durch ein Wintermärchen nach Hause zu wandern. Die Zeit schien still zu stehen und ich wollte eigentlich gar nicht nach Hause. Wie schön musste es jetzt sein auszureiten, doch darauf würde ich wohl noch eine Weile verzichten, bis ich Zoleros Geländeausbildung anfangen würde.



    Re: Zolero

    Caro - 13.02.2009, 15:44


    Du weißt ja, dass ich deine Berichte alle mag.
    Aber bei dem hats mir schon einen Schrecken eingejagt, wie Zolero da auf die Mauer prescht. ^^
    Insgesamt würde ich mal sagen, dass dein kleiner (großer) Hengst 2 % für die Springerfahrung bekommt.



    Re: Zolero

    Manu - 13.02.2009, 15:47


    ^^ ok ich muss wohl noch n bissl ausführlicher schreiben für nen springbalken was
    aber danke dass du sagst er gefällt dir :P



    Re: Zolero

    Caro - 13.02.2009, 15:50


    Ja ich weiß ncich genau wie wir des ausgemacht hatten xD
    Dann kriegst du noch n halben Springbalken und wenn du das nächste Mal springst, bekommst du dann den ganzen. :)



    Re: Zolero

    Manu - 13.02.2009, 15:52


    ok :P so war des jetzt eig gar nicht gemeint hab gedacht des wär zu schlecht beschrieben gewesen. naja ok dann bis bald ;)



    Re: Zolero

    Manu - 13.04.2009, 09:44


    Ein Geländeritt mit Folgen

    Über 20°C. So warm war es lange nicht gewesen um die Zeit. Gleich nach dem Mittagessen war ich zum Hengststall gegangen und hatte Zoleros Box ausgemistet. Als ich endlich damit fertig war (es kam mir nämlich wie Stunden vor), ging ich mit dem Strick und dem dunkelroten Halfter bewaffnet zur Hengstkoppel. Zolero kam nicht, als ich ihn rief und so stiefelte ich über die halbe Weide, bis sich mein Schatz bequemte mir entgegen zu kommen. Ich streichelte seinen dunkelbraunen Hals. Er hatte schon wieder ein bisschen seine Farbe gewechselt. Am Rücken und Bauch zeigte sich helles Fell und der hintere und vordere Teil meines Hengstes war nicht wie gewohnt schwarz, sondern dunkelbraun. Ich mochte Zoleros Aussehen im Sommer eigentlich noch viel mehr, als das im Winter, da ich irgendwie eine Passion für Dunkelbraune entwickelt hatte. Ich strich Zolero freudig über seinen Kopf und die weiße Schnippe zwischen seinen Nüstern. “Na mein Kleiner. Wie wär’s mit einem Geländeritt?”, fragte ich ihn und streifte ihm das Halfter über. Er gähnte erstmal herzhaft und ich lachte. “Wärst du früher ins Bett gegangen, dann wärst du jetzt nicht so müde!” Ich liebte es mit ihm zu reden, wie mit einem Menschen und oft hatte ich das Gefühl er mochte es auch oder verstand sogar einen Teil von dem was ich sagte. Als ich den Strick einhackte, lief Zolero sofort einen Schritt in meine Richtung. Ich lief mit ihm zum Tor und ging schnell hindurch, da die anderen Hengste hinter uns herkamen. Ich verschloss das Tor wieder und ging mit Zolero zu seiner Box im Hengststall. “Guck mal. Frisch ausgemistet. Deswegen darfst du da erst wieder nach dem Ausritt rein, du Schweinchen.”, sagte ich und gab meinem Hengst einen Kuss auf die Nase. Mit einem Pferdeknoten band ich ihn in der Stallgasse an und ging sein Putzzeug holen. Auf dem Putzplatz draußen war mir zu viel Betrieb. Ich war heute irgendwie lieber für mich allein. Das hatte jedoch nicht mit den anderen Hofmitgliedern zu tun. Ich wollte einfach in Ruhe und Einsamkeit mit meinem Pferd zusammen sein. Das klappte nicht so ganz, denn als ich zurückkam, war ein Mädchen im Stall und hatte ebenfalls angefangen ihren Hengst zu putzen. Es war Melissa, eines unserer neuesten Mitglieder. Sie war gerade dabei mit dem Striegel große Kreise auf das Fell ihres Fuchshengstes zu malen. (Zumindest nenne ich das so.^^) Ich begrüßte sie freundlich und plauderte ein wenig mit ihr, während ich Zolero putzte. Er war glücklicherweise nicht so schmutzig und nach ein paar Minuten Bearbeitung mit der weichen Bürste, einer Wurzelbürste und dem Hufkratzer, erstrahlte er schon wieder in seinem ursprünglichen Glanz. Melissa war inzwischen schon beim Satteln und so ging ich in die Sattelkammer, um das Gleiche bei Zolero zu tun. Sattel und Trense und Hilfszügel waren schnell angebracht und verschnallt und nun stand mein Hengst in voller Montur vor mir. “Hübsch siehst du aus!”, sagte ich und führte ihn aus dem Stall auf den Hof. Melissa verabschiedete sich von mir, da sie auf dem Platz ein wenig Dressur üben wollte und ließ mich und Zolero allein zurück. Ich klopfte ihm den Hals und führte ihn bis zum Tor, wo unser Gestütsgelände endete. Dann gurtete ich nach und schwang mich auf seinen Rücken. Ich hatte meinen Helm festgezurrt, aber meine Gerte hatte ich zu Hause gelassen. Ich wollte es einfach mal ohne Hilfsmittel versuchen und Zolero war eigentlich sehr willig, wenn es ums Galoppieren ging. Ich ließ Zolero am langen Zügel im Schritt gehen. Wir ritten am Parkplatz vorbei und passierten die Landstraße. Dann bogen wir in einen schmalen Waldweg ein. Das war mein Lieblingsweg, den ich auch heute Morgen mit Leo eingeschlagen hatte, als ich die Geländestrecke kontrolliert hatte. Auf der Strecke war alles in Ordnung gewesen, es gab sogar wieder zwei Baumstämme mehr, die uns im Weg liegen würden, aber ich war zuversichtlich, dass das für Zolero kein Problem darstellte. Ich ließ ihn nach fünf Minuten antraben. Dann, als wir nach weiteren zehn Minuten um eine Kurve bogen und ich das erste Hindernis sehen konnte, gab ich ihm die Hilfen zum Galopp. Freudig machte Zolero einen kleinen Buckler. Ich schalt ihn sofort dafür, ließ mich aber schließlich von seinem Enthusiasmus anstecken. Der Hengst galoppierte mit großen Sprüngen auf das erste Hindernis (eine Hecke, die mitten über den Weg wuchs) zu und als ich ihm mit einem Spielen an den Zügeln aufmerksam machte, war er sogleich total konzentriert. Seine Ohren waren auf das Hindernis ausgerichtet und zuckten umher. Kurz vor dem Sprung trieb ich Zolero ein bisschen, damit er nicht verweigerte (was er wahrscheinlich nicht getan hätte) und gab ihm als er absprang lange Zügel. Ich ging in den leichten Sitz und war fast erstaunt, wie schnell wir waren. In ein paar Sekunden hatten wir bereits das zweite Hindernis erreicht. Plötzlich tauchten vor mir wieder die Bilder auf. Und wieder stieg die Angst in mir auf. Ein großer, sperriger Baumstamm. Zuerst zögerte mein Hengst, so als spürte er, dass ich dieses Hindernis mehr als die bisherigen fürchtete, doch dann legte er vor dem Baum wieder an Tempo zu und ich wäre fast abgeworfen worden, da er ein bisschen schief sprang und ich mein Gewicht falsch verlagert hatte. Ich parierte Zolero zum Trab durch und sortierte mich wieder. Dann galoppierte ich ihn aus dem Schritt heraus an. Das hatten wir inzwischen oft geübt. Ich versuchte mein Pferd ein wenig mehr zu versammeln und als der Weg einen Bogen machte und ein kleiner Graben, der von einem Bach durchströmt wurde, in unser Sichtfeld kam, wurde er nicht wieder schneller. Erst drei Meter vor dem Hindernis ließ ich Zolero wieder schneller werden und gab ihm wieder längere Zügel. Das vierte Hindernis stellte sich als ein Stapel Holzklötze heraus, der nicht allzu hoch, dafür aber ein wenig breiter war. Ich trieb Zolero nun vermehrt, da ich fürchtete er könne sonst vielleicht mit dem Hinterhuf am Hindernis hängen bleiben. Mein Kleiner meisterte den Sprung fabelhaft. Er sprang viel weiter und höher, als er gemusst hätte und ich klopfte ihm dafür lobend den Hals. Es schien fast so, als ob er verstand, warum ich ihn auf einmal so getrieben hatte. Danach konnten wir erstmal einen ruhigen, gleichmäßigen Galopp einlegen und noch mal eine Hecke überspringen, die sehr mickrig und vertrocknet aussah. Ich ließ Zolero zurück in Trab und dann in Schritt fallen und vor uns lag der lange Teil der Geländestrecke, der nur aus einem Weg bestand, wo keine Hindernisse mehr zu sehen waren. Der Weg wurde nun breiter und führte neben einem Feld her. Auf der rechten Seite lag jedoch immer noch der Wald. Ich klopfte Zolero wieder und wieder lobend am Hals und ließ ihm die Zügel etwas länger. Ich bemerkte das nächste Hindernis viel zu spät und musste Zolero schnell wenden. Der Baumstamm war plötzlich neben dem Weg aufgetaucht und ich war träumend vor mich hingeritten. Zolero spitzte die Ohren und wartete auf weitere Hilfen meinerseits. Doch ich bekam gar nicht mit, was er schon längst gesehen hatte. Ich sah den Reiter erst, als er direkt auf mich zugerast kam. Er jagte mit seinem Schimmel im Renngalopp an mir vorbei und ich drehte mich erstaunt um. Dann wendete ich Zolero wieder. Von dem Reiter war inzwischen nur noch eine Staubwolke an der nächsten Wegbiegung zu sehen. “Mach dir nichts draus.”, sagte ich zu Zolero und ließ ihn antraben. “Hätte er ein faires Rennen gewollt, dann hättest du sicher gewonnen.” Mein Quarter Horse spitzte wieder aufmerksam die Ohren, als ich ihm die Hilfen zum Angaloppieren gab und sprang in einem manierlichen Satz über den vor uns liegenden Baumstamm. Ich lobte Zolero mit der Stimme, doch hinter mir ertönte wieder lautes Hufgetrappel und als ich mich im Sattel umdrehte, war es wieder der Schimmel mit seinem Reiter, den ich langsam für verrückt hielt. Ich sah wie er immer näher kam und parierte Zolero wieder zum Trab durch. Das Pferd preschte wieder an uns vorbei und ich fragte mich, welchen Weg er genommen hatte, dass er so schnell wieder hier war. Im nächsten Moment sah ich etwas hinter dem Reiter in der Sonne blitzen, was in hohem Bogen durch die Luft flog. “Sie haben was verloren.”, rief ich ihm hinterher, doch das schien ihn entweder nicht zu interessieren, oder er hatte mich einfach nicht gehört. “Also gut, wenn er unbedingt Konkurrenz will.”, sagte ich und schnalzte auffordernd mit der Zunge. Als ich an der Stell, wo das blitzende Ding heruntergefallen war ankam, war der Reiter schon ein paar Meter weitergeritten. Der Gegenstand stellte sich als ein Handy heraus. Ich stieg ab, hob es auf, schwang mich wieder in den Sattel und trieb Zolero aus dem Schritt in Galopp. Der andere Reiter war inzwischen noch weiter weg. Sein Pferd hatte jedoch inzwischen merklich an Tempo verloren. Zolero gab sofort Gas und bald waren wir dem Schimmel dicht auf den Versen. Noch einmal versuchte ich es mit Zurufen, doch immer noch übertönte das Hufgetrappel meine Stimme und ich wollte dem Reiter auch keinen Herzinfarkt verpassen. Deshalb trieb ich Zolero noch stärker und mein Kleiner gab sein Bestes um das andere Pferd einzuholen. Bald hatten wir die Flanke des Schimmels hinter uns gelassen und waren kurz darauf fast auf gleicher Höhe mit den beiden anderen. Der Reiter bemerkte mich und Zolero anscheinend erst jetzt und ein kurzes Lächeln flog über sein Gesicht. Er machte jedoch keine Anstalten sein Pferd zu bremsen. Im Gegenteil, er trieb den Schimmel vermehrt und ich gab mit Zolero ebenfalls mehr Gas. Der Reiter lenkte sein Pferd nun auf einen Waldpfad, der einen scharfen Bogen machte. So drehten wir eine Runde und kamen wieder am Baumstamm an, den Zolero und ich vorhin übersprungen hatten. Genau auf der Höhe des Hindernisses parierte der Reiter sein Pferd durch und schaute mich fragend und mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen an. “Das war heute aber mal Bestzeit!”, sagte er und warf einen Blick auf die Uhr. Ich konnte nicht anders als zu Lachen und hielt ihm sein Handy entgegen. “Das hast du verloren. Oder brauchst du es nicht mehr.”, sagte ich und grinste ihn breit an. “Sag mal kenn ich dich nicht.”, erwiderte der junge Mann und nahm das Handy. “Doch ich denke deine roten Haare kommen mir bekannt vor.”, sagte ich und brach nun in Lachen aus. “Manu! Seit wann bist du denn wieder auf dem Hof von deinem Onkel?”, fragte mich Jakob mit schelmischem Grinsen und ich lachte laut auf. “Mein Onkel führt den Hof seit ungefähr zwei Jahren nicht mehr. Er hat sich entschlossen noch einmal auf Tunierreise zu gehen und ich und meine Freundin Caro halten hier solange die Stellung.” “Cool. Dann werden wir uns ja jetzt wieder öfter sehen. Ich und Cleo werden jetzt öfter eure Konkurrenten sein.”, sagte er und zwinkerte mir zu. Er galoppierte seine Stute aus dem Stand heraus an und ritt in die entgegen gesetzte Richtung davon. “Typisch Jakob.”, sagte ich und schüttelte den Kopf. “Nur Blödsinn im Kopf, noch genauso wie früher.” Ich ließ Zolero einen Moment im Schritt gehen, dann wieder antraben und als das nächste Hindernis in Sicht kam galoppierte ich ihn wieder an. Mit sanften Sprüngen legte er die Strecke bis zum Graben zurück und sprang sicher drüber. Wir schlugen nun den anderen Weg ein, als den der wieder zurück führte und vor und tauchten noch eine Hecke und ein Gebilde aus Holz auf. Ich ließ Zolero die Zügel vorm Hindernis wieder länger und trieb ihn etwas mehr. Die Hecke nahm er mit Leichtigkeit. Die Dinger waren auch wirklich nicht sehr hoch gewachsen. Das letzte Hindernis aus Holz stellte da schon eher ein Problem dar. Es war das höchste Hindernis von allen auf dieser Strecke und Zolero war noch recht unerfahren im Gelände. Er kam etwas unsicher auf der anderen Seite an und wir waren ziemlich schief drübergesprungen, doch berührt hatten wir das Hindernis nicht. Ich ließ Zolero auslaufen, lobte ihn und parierte ihn zum Trab durch. Dann ließ ich ihn die Zügel aus der Hand kauen. Da er so brav war, konnte ich ihn das auch im Gelände machen lassen. Ich ließ ihm die Zügel ganz lang und parierte schließlich zum Schritt durch. Wieder lobte ich meinen “kleinen” Großen und dachte den Rest des Weges über alte Zeiten nach, in denen ich immer mit Jakob herumgehangen hatte. Schon lustig, wenn man einen alten Freund ganz unverhofft wieder traf. Ich nahm mir vor seine Telefonnummer herauszusuchen und ihn anzurufen. Ob er wohl immer noch bei seinen Eltern wohnte? Vorstellen konnte ich es mir irgendwie schon. Wir erreichten das Hoftor und ich stieg von Zoleros Rücken. Der Hengst war an einigen Stellen weiß vom getrockneten Schweiß, aber nicht mehr nass. Als sattelte ich ihn ab, kratzte ihm die Hufe aus und putzte mit der weichen Bürste noch mal über sein Fell drüber. Dann führte ich ihn auf die Koppel und mistete noch schnell die Box von Dance Fever aus. Danach brachte ich meine beiden Pferdis wieder in ihre frischen Boxen und fütterte sie gleich mit ihren abendlichen Rationen, dann ging ich glücklich zurück zum Haupthaus und unter die Dusche.



    Re: Zolero

    Caro - 25.05.2009, 23:49


    Manuuuu.. Mensch, wieso sagst du denn nicht, dass hier ein Bericht schon so lange wartet, von mir gelesen zu werden ?!?!
    Jedenfalls hab ich ihn vorhin bemerkt und hab ihn jetzt endlich gelesen xD
    Das war echt mal ein Wahnsinns Geländeritt..
    Punkte bekommst du ja keine, aber dafür einen Gelände-Balken.



    Re: Zolero

    Manu - 26.05.2009, 20:28


    oh danke ich nehm mal an du hast den gleich eingetragen oder?
    :) is ja net schlimm ich hab geduld :P



    Re: Zolero

    Caro - 26.05.2009, 20:58


    ja, ist eingetragen.



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