Life's worth living for

Tokio Hotel - Fanfictions
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    Re: Life's worth living for

    yezibel - 19.03.2006, 17:17

    Life's worth living for
    Autor: Ich*g*
    Art der Story: hmm...ich denk mal Depri/Love sowas in die Richtung...
    Hauptpersonen: Aleesha und Bill
    Rating: PG 16
    Warnungen: -
    Disclaimer: joa, also Bill und Tom gehören mir natürlich nicht...
    Claimer: ...aber alles andere ist meins...*g*
    Summary : schwierig...lest selbst...


    “Hallo alle zusammen. Herzlich Willkommen zu unser wöchentlichen Gruppengesprächstherapie. Wir haben einen Neuzugang. Würdest du dich bitte vorstellen und erklären, warum du hier bist.”
    “Mein Name ist Bill. Ich bin 20 Jahre alt und Alkohol- und Tablettenabhängig.”
    “Hallo Bill.”, ertönt es aus allen Mündern.
    Dann fängt Peter mit seiner üblichen Rede zu Anfang jeder Sitzung an.
    Ich höre ihm nicht mehr zu. Kenne das alles schon.
    Viel interessanter finde ich den Neuen.
    Bill.
    Er ist ziemlich tough. Oder hat zumindest den Anschein tough zu sein. Er sitzt ganz locker auf dem harten Holzstuhl. Beine lässig von sich gestreckt. Die Arme vor der Brust verschränkt. Eigentlich eine typische Abwehrhaltung, aber er wirkt nicht so, als wäre er gegen das alles hier. Eher als wäre es ihm egal. Egal ob er hier oder woanders ist.
    Sein Gesicht zeigt auch keine Gefühlsregung. Er schaut mit starrem Blick vor sich hin. Ganz so, als sehe er etwas, was niemand sonst sehen kann.
    Seine Augen sind schwarz geschminkt. Er hat ein Piercing in der rechten Augenbraue. Seine schwarzen, halblangen Haare hat er unordentlich zu einem Zopf im Nacken zusammengefasst.
    “Wie bitte?”, frage ich.
    Peter hat irgendwas zu mir gesagt.
    “Ich wollte dich nur bitten deine Aufmerksamkeit von Bill auf unser Gespräch zu lenken.”, sagt Peter freundlich.
    Ach, leck mich doch.
    Ich grinse und nicke. Was anderes muss man hier nicht machen. Wenn du in Ruhe gelassen werden willst, dann tu immer nett und freundlich. Dann belästigt dich keiner mehr als nötig.
    Ich versuche mich zu konzentrieren. Zuzuhören was Anna gerade erzählt, doch meine Gedanken schweifen wieder ab.
    Ich blinzele vorsichtig zu Bill.
    Ach du Scheiße! Mir läuft ein Schauer über den Rücken.
    Er sieht mich direkt an und doch...nicht.
    Sein Blick ist komplett tot.
    Leer.
    Seine Augen sind wie die einer Puppe. Blind und ohne Ausdruck.
    Schnell schaue ich woanders hin. Mein Blick trifft den von Giovanni. Er grinst mich an. Ich lächele zurück. Giovanni ist in Ordnung. Und clean. Seit vier Monaten. Er war schwer Kokainabhängig, aber er hat den Entzug konsequent durchgezogen. Er wollte es. Und er hat es geschafft.
    Ganz im Gegensatz zu mir oder einigen anderen. Ich bin nur hier, weil mein Freund mich vor die Wahl gestellt hat. Entweder ich mach den Entzug oder er verlässt mich. Für immer.
    Also hab ich zugestimmt hierher zu kommen. Nach “Beaulieu”.
    Aber...ich weiß nicht, ob ich das packe. Fünf Monate bin ich schon hier und hatte drei Rückfälle.
    Es ist ziemlich leicht an Drogen ranzukommen. Man muss nur die richtigen Leute kennen.
    Erneut reißt Peter mich aus meinen Gedanken.
    “Was?”
    “Du bist dran.”
    Wieder dieses beschissen freundliche Lächeln. Es ist genauso falsch wie alles andere hier.
    Aber gut. Ich muss das hier durchziehen. Für meine Beziehung. Für Mark.
    Langsam stehe ich auf. Wie ich es hasse. Alle starren dich an. Als wärst du irgendein Tier im Zoo.
    “Mein Name ist Aleesha . Ich bin Alkoholikerin und Kokainabhängig.”
    Ich will mich schon wieder setzen, doch Peter wirft mir einen strengen Blick zu.
    “Ach ja... Ich bin 18 Jahre alt.”



    Ja, über Kommis und Kritik würd ich mich sehr freuen...



    Re: Life's worth living for

    HSV! - 19.03.2006, 17:34


    warum is eigentlich imma bill drogenabhängig? xD
    *mal so auffällt*

    naja...

    hört sich derbst geil an bis jetzt! mach bitte schnell weiter =)



    Re: Life's worth living for

    ^mira^ - 19.03.2006, 17:41


    Zitat: warum is eigentlich imma bill drogenabhängig? xD
    *mal so auffällt*
    ..hm....also ich kenn mehrere wo der Tom das auch is^^...

    Aber zu der Story..yezibel....
    die Idee find ich echt klasse....das ist aml nicht so ein ANfang wie bei anderen^^....also wenn da dann was mit drogen ist dann wie die die nehmen und was dann passiert und so....
    also ich freu mich auf jedenfall schon auf ne Fortsetzung ;)
    bis denne



    Re: Life's worth living for

    XxLadehxX - 19.03.2006, 18:06


    Gefällt mir vorallem, weil es doch etwas anders ist.

    Bill 20 Jahre alt........

    Die Idee an sich finde ich sehr gut.

    Man kann es gut lesen.

    Also schnell weiter........... ^^



    Re: Life's worth living for

    Anonymous - 19.03.2006, 18:10


    AAAHHHH wie geil find ich so hammer den ersten Teil und ich kann es nich fassen das Bill mal später drogenabhängig wird ö_Ö' :shock: :shock:

    nein nein nein ich weiss des is nur reine fantasie is, aber die gefällt mir so eine FF hab ich noch nie gelesen

    mach weiter du kannst das sehr gut :D :D :shock:

    ich weiß es obwohl ich dich nich kenn *lol*



    Re: Life's worth living for

    Anonymous - 19.03.2006, 19:02


    Krass..weiter



    Re: Life's worth living for

    lene_loves_tom^^ - 19.03.2006, 19:10


    hey der anfang is schon ma super!!
    20 jahre?! boah wie hammergeil!!!! :-D :wink:

    und meine beiden mäuse lesen auch mit!^^
    *zu anni und mira winkz*

    okay yezibel mach schnell weiter!!!!

    lüb eusch
    lg lene



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 20.03.2006, 16:13


    Und weiter geht's... :wink:
    Achja, was ich noch sagen wollte. Es kann sein, dass nicht immer alles korrekt ist mit den ganzen Drogensachen. Ich kenn mich selber nicht so damit aus, versuche aber immer mich schön zu informieren. Kann aber trotzdem sein, dass dann Fehler oder Unstimmigkeiten auftauchen. Wenn euch was auffällt oder irgendwas nicht richtig ist, dann sagt mir Bescheid. Danke.


    Als die Sitzung zu Ende ist, hält Peter mich zurück.
    “Aleesha, versuch doch wenigstens ein bisschen mitzumachen. Wir wollen dir doch nur helfen.”
    “Klar.” Ich lächel ihn an.
    Er schaut mich leicht zweifelnd an. Er weiß, dass ich es nicht wirklich so meine. Aber er lässt mich gehen.
    Es ist kurz vor zwölf. Noch eine Stunde bis zum Mittagessen. Langsam schlendere ich zur Terrasse. Ich hab es nicht eilig. Nie. Warum auch. Hier gibt es nichts, wofür es sich lohnt, sich zu beeilen.
    Draußen sitzen Giovanni und Tabea und rauchen.
    Zigaretten sind die einzigen Drogen die hier erlaubt sind. Eigentlich schwachsinnig, aber gut. Ich find’s okay. Das rauchen bringt einen immer ein bisschen runter. Entspannt.
    Aber es hilft nicht, wenn es dir wirklich dreckig geht. Dann brauchst du was stärkeres. Aber das ist für mich auch keine Problem. Wenn ich was brauch, weiß ich, wo ich hingehen muss.
    Ich setze mich zu Gio und Tabbi.
    Gio hält mir die Zigarettenschachtel hin, doch ich schüttele den Kopf. Mir ist nicht nach rauchen zumute.
    “Alles klar?”, fragt Tabea. “Du warst heut echt extremst abwesend.”
    “Ach...” Was soll ich dazu sagen?
    “Du bist doch nicht wieder drauf, oder Kleine?”, fragt Giovanni und schaut mich prüfend an. Er ist toll. Er kümmert sich immer total um mich. Ist immer besorgt, dass ich wieder was genommen hab.
    Ich schüttele erneut den Kopf.
    “Seh ich so aus?”
    “Nein.”, muss er zugeben.
    “Also. Ich bin heut nur nicht so gut drauf.”, sage ich.
    Er nickt. Solche Tage kennt jeder hier.
    Schweigend hängt jeder seinen Gedanken nach. Ich werde unruhig. Ich kann nicht lange stillsitzen. Schlechte Angewohnheit von mir. Ich stehe auf. Wandere ans andere Ende der Terrasse. Und wieder zurück. Immer hin und her. Ziemlich stumpfsinnig, aber es beruhigt mich. Irgendwie.

    Um kurz vor eins mache ich mich auf den Weg zum Speisesaal. In der großen Flügeltür bleibe ich stehen. Sehe mich um. Schaue, wo ich mich heute hinsetze. Mein Blick bleibt an dem Tisch hinten am Eckfenster hängen. Nur eine Person sitz an dem Tisch.
    Ich gehe zum Buffet. Hole mir meine Portion vom heutigen Gericht. Schnitzel mit Reis und Gemüse. Nicht wirklich mein Fall. Ich hätte mal wieder Lust auf ne richtig große Pizza. Aber so was gibt’s hier nicht.
    Vorsichtig balanciere ich meine Tablett durch die Reihen von Tischen und Stühlen. An meinem Ziel angekommen, setze ich es vorsichtig ab. Ich rücke mir den Stuhl zurecht und setze mich ebenfalls.
    “Ich darf doch, oder?”, frage ich nur aus gespielter Höflichkeit.
    Bill sieht mich nicht mal an. Er starrt aus dem Fenster und scheint Meilen von hier weg zu sein.
    Ich beginne zu essen. Zwischendurch werfe ich immer wieder einen Blick zu meinem Gegenüber, aber er sitzt einfach nur da. Völlig regungslos. Sein voller Teller steht unberührt vor ihm.
    Ich löffele genießerisch meinen Nachtisch. Mousse au Chocolat. Lecker!
    Als ich fertig bin, fällt mein Blick wieder auf Bills Tablett. Er hat auch eine Schale Mousse au Chocolat vor sich stehen. Ich bin ziemlich verfressen wenn es um Schokolade geht. Und man darf sich hier zwar Nachschlag holen, aber nur vom Hauptgericht. Nicht vom Nachtisch. Das ist meine Chance!
    Er sieht ja nicht so aus, als wollte er überhaupt noch irgendwas essen.
    “Sag mal, isst du deinen Nachtisch noch?”, frage ich.
    Keine Reaktion.
    “Huhu. Hast du mich gehört?” Ich wedele mit der Hand vor seinem Gesicht rum.
    Er blinzelt erschrocken. Dann sieht er mich an.
    Scheiße, dieser Typ hat echt nen gruseligen Blick. Er ist total kaputt, das sieht man. Und er ist immer noch auf Droge. Wahrscheinlich heute erst hier angekommen und vorher noch mal schön was eingeschmissen. So hab ich das damals auch gemacht.
    “Ich hab gefragt, ob du deinen Nachtisch noch isst.”, wiederhole ich.
    Es dauert eine Weile bis er checkt, was ich von ihm will. Meine Worte scheinen ihn nur aus weiter Ferne zu erreichen. Mann, der ist echt fertig!
    Dann schüttelt er den Kopf.
    “Kann ich ihn dann vielleicht haben? Ich liebe Schokolade über alles, aber man darf sich nur einen Nachtisch nehmen.”
    Er nickt abwesend.
    Grinsend greife ich mir sein Schüsselchen. Mmmh, köstlich.
    Bill schaut wieder aus dem Fenster. Irgendwie hab ich Lust mich mit ihm zu unterhalten. Manchmal hab ich solche Anwandlungen. Ich will einfach mit jemandem reden. Scheißegal wer.
    “Bist du heute erst angekommen?”, frage ich.
    Smalltalk, aber ich kenn ihn ja auch noch gar nicht.
    Wieder keine Reaktion. Mit dem ist echt nix los.
    Ich lange über den Tisch und stupse ihn vorsichtig an.
    Er wendet den Kopf. Sieht mich fragend an. Wenn man das überhaupt sagen kann, bei diesen scheiß ausdruckslosen Augen.
    “Ob du heut erst angekommen bist, wollt ich wissen.”
    Er nickt leicht.
    “Hast du deine Stimme verloren oder was?” Langsam geht mir das auf die Nerven. Ist ja nicht so, als ob er nicht sprechen könnte. Ich hab ihn doch vorhin gehört. Außerdem soll er froh sein, wenn sich jemand mit ihm unterhält. Das ist hier nicht selbstverständlich. Jeder Neue wird erst mal beobachtet bis man mit ihm spricht. Das kann schon mal ein paar Tage dauern.
    Also, kann ich ja ein bisschen mehr als nur dieses stumme Kopfnicken bzw. -schütteln erwarten.
    Ich kann ein leichtes Zucken in Bills rechtem Mundwinkel sehen. Wow, das soll wohl ein Lächeln sein. Na ja, mehr kann ich wahrscheinlich nicht erwarten.
    “Also?”, frage ich.
    “Nein, ich hab meine Stimme nicht verloren.”, sagt er.
    Toll, soll ich jetzt klatschen und jubeln? Bisschen mehr bitte.
    “Na das ist ja beruhigend. Ich dachte schon ich müsste dich zur Krankenstation bringen. Und wenn es was ernstes gewesen wäre, hättest du echt gelitten, weil du hier nämlich keine Schmerz- oder Narkosemittel bekommst.”
    “Aha.”
    “Wo kommst du her?”
    “Ist das wichtig?”
    Oho ein kleiner Geheimniskrämer.
    “Nein, eigentlich nicht, aber ich wollte mich ein bisschen mit dir unterhalten.”
    “Warum?”
    “Tja, weiß nicht so genau. Sag du’s mir.”
    “Ich? Kann ich in deinen Kopf sehen?”
    Nein, glücklicherweise nicht.
    “Aber entweder bist du nen sozialer Mensch oder es macht dir Spaß Psychopathen anzulabern.”
    “Wieso Psychopath. Bis jetzt scheinst du ganz normal zu sein.”
    Ein bitteres Lachen seinerseits.
    “Ja, so normal wie man als Alki und Tablettenjunkie sein kann, nicht wahr.”
    “Also mir macht das nichts aus. Bin selber so ne kranke Süchtige.”
    “Wie heißt du?”
    “Aleesha. Wärst du vorhin nicht so abwesend gewesen, hättest du’s mitbekommen.”
    “Was?”
    “In der Gesprächstherapie. Erst hat Peter mich ermahnt, meine Aufmerksamkeit lieber dem Gespräch als dir zu widmen und dann musste ich zum hundertsten Mal irgendeine Scheiße aus meiner tollen Drogenvergangenheit erzählen.”
    “Du hast deine Aufmerksamkeit an mich verschwendet?”, fragt Bill ironisch.
    “Ja, war mal was anderes. Ich hab dich beobachtet.”
    “Und? Was ist dabei rausgekommen?”
    “Ich weiß noch nicht so genau. Aber du bist ganz schön fertig mit der Welt würd ich sagen.”
    “Danke für die Blumen.”
    “Nicht der Rede wert. Die meisten Typen hier sind auf irgendeine Weise total kaputt.”
    “Du scheinst dich ja auszukennen.”
    “Nach fünf Monaten hier wirst du das auch.”
    Er zuckt nur mit den Schultern.
    “Klar, du denkst, in fünf Monaten bist du längst wieder hier raus, aber das kannst du nicht wissen. Die meisten sind ein halbes Jahr hier, bis sie wieder raus dürfen. Und ein, zwei Monate später sieht man viele von denen wieder. Oder liest in der Zeitung ihren Namen. Auf der Seite mit den Todesanzeigen.”
    Ich stehe auf. Wie gesagt: Lange sitzen ist nicht meine Stärke.
    “Kommst du mit raus?”, frage ich Bill.
    “Nein. Ich muss zum Psycho-Doc.”
    “Achso. Na dann viel Spaß. Till ist echt nett. Man kann gut mit ihm reden. Wenn man will...”
    Ich schnappe mir mein Tablett, bringe es zurück und verlasse den Speisesaal. In der Tür bleibe ich noch einmal kurz stehen und schaue zurück.
    Bill sitzt wieder bewegungslos da uns starrt aus dem Fenster. Ich schüttele den Kopf. Dem ist wohl nicht zu helfen.



    Re: Life's worth living for

    ^mira^ - 20.03.2006, 18:10


    HAMMER!!
    Der Teil ist voll geil geworden ;)

    Also sagen kann ich dir zu dem Thema auch nichts...aber ich wär auch nicht umbedingt stolz auf mich, wenn ichs könnte ^^....
    auf jedenfall ist es voll gut geschrieben *yezibel lob* ^^
    mach schnell weiter =)
    bis denne



    Re: Life's worth living for

    duplo - 20.03.2006, 19:48


    ui, ne neue story von dir. freude. hört sich bis jetzt echt unglaublich gut an!
    und es wirkt so.. realistisch. auch wenns eg gar nicht realistisch ist, aber naja.. dein schreibstil bringt es realistisch rüber. (versteh einer DEN satz.. tztz)
    also.. mach ganz schnell weiter, ich will mehr!



    Re: Life's worth living for

    XxLadehxX - 20.03.2006, 21:25


    Hm...Bill ist ja cool drauf 8)

    Weiteeeer.



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 21.03.2006, 19:59


    @ duplo: Huhu *wink* schön, dass du auch hierhergefunden hast...

    Hier noch ein kleiner neuer Teil....





    Ich schaue auf die Uhr.
    18.07 Uhr.
    Den ganze Nachmittag hab ich nur rumgegammelt. Nichts gemacht. Ich hatte keine Lust dazu. Es gibt immer irgendwelche Angebote. Gruppensachen und so. nicht wirklich was für mich. Ich bin kein Gruppenmensch. Ich bin lieber allein. Es gibt nur wenige Menschen, mit denen ich gern zusammen bin.
    Zum einen natürlich Mark. Er ist meine große Liebe. Wir sind über ein Jahr zusammen und ich bin einfach abhängig von ihm. Ohne ich hätte mein Leben überhaupt keinen Sinn. Ohne ihn würde ich vielleicht nicht mal mehr leben. Bevor ich ihn kennerlernte war mir so ziemlich alles egal. Vor allem war mir egal, ob ich lebe oder nicht. Wofür hätte es sich auch schon gelohnt? Für nichts. Für niemand.
    Und dann kam Mark. Er hat mich an einem meiner guten Tage getroffen. Ich war mal nicht stockbesoffen, sondern noch relativ klar im Kopf. Ich war auf einem Konzert im Cuba Club. Er auch. Er saß an einem kleinen Tisch zusammen mit seinem Kumpel Thomas. Ich war hin und weg als ich ihn dort bemerkte. Bin also hingestiefelt und hab ihn gefragt, ob er Feuer hat. Na ja, hatte er zwar nicht, aber das war dann auch egal. Wir haben uns unterhalten und Nummern ausgetauscht.
    Die ersten paar Wochen, wo wir uns getroffen haben, war ich sogar clean. Ich hab mich echt zusammengerissen. Wollte vor Mark gut dastehen. Aber ich hab’s nicht durchgehalten.
    Anfangs hat Mark das auch noch toleriert. Mehr oder weniger. Er wollte mir helfen. Aber es ging nicht. Die Drogen waren einfach stärker als ich.
    Also hat er mich vor diese beschissene Wahl gestellt. Er oder die Drogen. Für mich war klar, dass ich ihn nicht verlieren will. Ich kann ohne ihn nicht leben.
    Also hat er mich hierher geschickt. Jedes zweite Wochenende besucht er mich. Mehr ist nicht erlaubt. Aber es sind die schönsten Tage, die ich hier habe.
    Ein anderer, mit dem ich gern was mache ist natürlich Giovanni. Er ist wie ein großer Bruder.
    Und Franzi. Sie ist so ziemlich die einzige Freundin, die ich hier hab. Ich komm mit Mädchen nicht so gut klar, aber Franzi ist cool. Ich teil mir mit ihr das Zimmer.
    Sie ist heroinabhängig. Seit drei Monaten hier. Sie hatte es am Anfang ziemlich schwer. War immer total fertig und hat sich die Seele ausm Leib gekotzt.
    Jetzt geht’s ihr besser. Sie hat auch schon zugenommen. Als sie herkam wog sie nur 48 Kilo. Und das bei einer Körpergröße von 1,78m. Sie war ein Skelett. Aber sie ist auf dem Weg der Besserung. Sie ist von alleine hierher gekommen. Ihr Freund ist an ner Überdosis H gestorben. Das hat ihr die Augen geöffnet. Sie wollte nicht sterben. Deshalb ist sie nach Hause zu ihren Eltern und die haben sie dann nach “Beaulieu” gebracht.
    Ich mochte sie von Anfang an. Sie ist 24 und so voller Träume. Sie erzählt ständig davon, was sie alles machen wird, wenn sie hier rauskommt. Sie möchte studieren und dann Sprachtherapeutin für Kinder werden. Und sie möchte einen Mann kennen lernen, der sie liebt und mit ihm möchte sie dann mindestens drei Kinder haben.
    Ich höre ihr gerne zu, wenn sie davon erzählt. Danach geht es mir immer besser. So als ob ihre träume auch meine wären. Träume, die mich glücklich machen.
    Ich selber habe keine Träume. Noch nicht mal Wünsche. Das ist irgendwie traurig, aber es ist wirklich so. Ich weiß nicht, was ich mir wünschen soll.
    Natürlich will ich mein restliches Leben glücklich mit Mark verbringen, aber das ist kein wirklicher Wunsch. Und auch kein Traum. Ich weiß, dass es so sein wird. Manchmal baut mich das auch auf, aber Träume sind dann doch was anderes...



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 22.03.2006, 16:59


    *heul*
    keiner hat was geschrieben...
    naja, dann poste ich einfach mal weiter in guter Hoffnung, dass dann noch ein paar Kommis kommen...
    :wink:



    “Hallo Aleesha.”
    Till reicht mir die Hand.
    “Hi.”, sage ich.
    “Wie geht’s dir?”
    “Gut.”
    “Das ist schön. Wie war deine Woche?”
    “Langweilig. Ich hab mich gelangweilt.”
    “Warum?”
    “Keine Ahnung. Es ist immer dasselbe hier. Jeden Tag. Jede Woche. Es langweilt mich.”
    “Du könntest an den verschiedenen Gruppenworkshops teilnehmen. Ich hab mit Maria gesprochen. Du hast erst dreimal mitgemacht.”
    “Sowas ist nichts für mich.”
    “Aber es wäre eine Abwechslung.”
    Ich zucke die Achseln. Egal.
    Mir ist heute alles egal. Ich bin schlecht gelaunt. Mir geht alles auf die Nerven. Ich will hier raus!
    Till sieht mich an. Schweigend. Wartend.
    Ich hasse das. Er will, dass ich von alleine anfange zu reden. Aber worüber bitte?
    Er weiß doch schon alles. Ich hab ihm mein Herz ausgeschüttet. Hab ihm alles erzählt. Was soll ich also noch sagen?
    “Till, ich will heut nicht reden.”
    “Was dann?”
    “Ich weiß nicht.”
    Er schaut mich noch eine Weile abwartend an, dann sagt er:
    “Komm mal mit.”
    Er steht auf und verlässt den Raum. Ich folge ihm. Was wird das denn bitte?
    Wir laufen endlose Flure lang bis wir an einem Raum mit der Aufschrift ‘Musik’ an der Tür angekommen sind.
    Till zückt seinen Schlüsselbund und schließt die Tür auf.
    Wir gehen rein. Und nun?
    Es ist ein heller Raum mit ein paar Tischen und Stühlen. In einer Ecke steht ein Schlagzeug. An der Wand gegenüber der Tür reihen sich mehrere hohe Schränke aneinander.
    Till geht zu einem dieser Schränke und öffnet ihn.
    Na da bin ich ja mal gespannt was das werden soll.
    Till hält mir eine Gitarre vors Gesicht.
    Ich starre ihn an. Nein, das werde ich sicher nicht machen. Das ist Vergangenheit.
    “Was soll ich damit?”, frage ich abweisend.
    “Spielen.”
    “Nein.”
    “Doch Aleesha. Das wirst du.”
    “Ich will aber nicht.”
    Was soll der Scheiß?
    Till drückt mir die Gitarre in die Hand.
    “Ich kann gar nicht spielen.”, behaupte ich.
    “Oh doch, und zwar ziemlich gut, so wie mir deine Mutter erzählt hat.”
    Aha, daher weiß er es also. Meine herzallerliebste Mutter. Diese Schlampe!
    “Warum hast du mit ihr gesprochen?”
    “Sie hat mich angerufen. Keine Angst. Ich hab ihr kein Wort über irgendwas aus unseren Gesprächen erzählt. Du weißt doch: Schweigepflicht und so...”
    Ich nicke.
    “Aleesha, ich möchte, dass du ein bisschen Gitarre spielst. Ich lass dich auch allein, wenn du willst.”
    Na großartig. Eine neue Therapiemaßnahme oder was?
    “Also schön.”, seufze ich resigniert.
    “Wenn’s denn sein muss.”
    “Fein. Soll ich rausgehen?”
    “Hmm... Könnte ich auch rausgehen?”, frage ich.
    “Kommt drauf an wohin.”
    “An den See oder so. An diesen schnuckeligen Steg, weißt du.”
    “Ja. Von mir aus. Aber du weißt, ich bekomme es raus, wenn du nicht dort warst.”
    “Sicher Chef.”
    Ich stehe auf und laufe runter zum See. Mein Lieblingsplatz an diesem ganzen ätzenden Ort.
    Ich setze mich und lasse die Füße knapp über der Wasseroberfläche baumeln.
    Die Gitarre liegt neben mir. Ich schaue sie an. Es widerstrebt mir sie zu nehmen. Es war ein Vorschlag meiner Mutter.
    Und doch...
    Meine Finger kribbeln. Es ist Jahre her, dass ich eine Gitarre in den Händen hatte. Dabei hab ich früher oft gespielt.
    Mit Sieben hab ich meine erste Gitarre bekommen. Dann hab ich sieben Jahre gespielt -sogar sehr gut- bis es anfing mit mir bergab zu gehen.
    Ich fahre mit den Fingerspitzen über den glattpolierten Körper des Instruments. Ach Scheiß drauf!
    Ich nehme die Gitarre auf den Schoß. Greife ein E-moll und mache einen sanften Schlag nach unten.
    Ich bekomme Gänsehaut bei dem Klang. Wirklich. Es ist wunderschön.
    Und es ist so, als ob ich nie etwas anderes gemacht hätte. Als ob es nicht über vier Jahre her wäre, dass ich das letzte mal gespielt habe.
    Ich klimpere ein bisschen rum, greife verschiedene Griffe um mich einzuspielen.
    Dann spiele ich das erste Lied, was mir in den Sinn kommt.
    Zombie, von den Cranberries. Es ist nicht besonders schwer zu spielen. Ich komme schnell rein. Auch der Text ist in meinem Kopf, so als würde ich ihn vom Blatt ablesen.
    Leise beginne ich zu singen.

    Another head hangs lowly
    Child is slowly taken
    And the violence caused such silence
    Who are we mistaken

    But you see
    It’s not me
    It’s not my family
    In your head, in your head
    They’re fighting

    With their tanks and their bombs
    And their bombs and their guns
    In your head, in your head they’re crying

    In your head, in your head
    Zombie, Zombie, Zombie
    What’s in your head, in your head
    Zombie, Zombie, Zombie

    Another mother’s breaken
    Heart is taken over
    And the violence causes silence
    We must be mistaken

    It’s the same old theme
    Since 1916
    In your head, in your head
    They’re still fighting

    With their tanks and their bombs
    And their bombs and their guns
    In your head, in your head they’re dying

    In your head, in your head
    Zombie, Zombie, Zombie
    What’s in your head, in your head
    Zombie, Zombie, Zombie

    Beim letzen Refrain bin ich immer lauter geworden. Doch die letzten Töne des Liedes lasse ich wieder leiser werden und ausklingen.
    Auf einmal höre ich Klatschen hinter mir.
    Erschrocken wende ich den Kopf. Da steht Bill. Der mit den toten Augen.
    Hat er etwa die ganze Zeit da gestanden? Wie peinlich!
    “Was machst du hier?”, fahre ich ihn an.
    “Ich wollte eigentlich meine Ruhe haben.”
    “Die hat man aber eigentlich auch nur, wenn man alleine ist.”, schnappe ich.
    “Ich wollt ja auch alleine sein, aber auf dem Weg dahin, wo ich hin wollte, hab ich dich gehört.”
    “Toll. Und da dachtest du, du guckst mal, wer da so schrecklich singt, oder was?”
    “Nein. Ich dachte: Wow, schöne Stimme.”
    Zweifelnd sehe ich ihn an. Aber er hört sich ehrlich an.
    “Okay. Aber dann kannst du ja jetzt gehen.”
    “Spiel doch noch was.”, schlägt er vor und kommt näher. “Ich würd gern noch was hören.”
    “Und wenn ich nicht will, dass du mir zuhörst?”
    “Dann musst du woanders hingehen.”
    “Na hör mal! Ich war zuerst hier.”
    “Und? Wenn du draußen spielst, musst du dich auch nicht wundern, wenn andere es hören.”
    Da hat er allerdings recht. Also. Ein Lied noch.
    “Okay. Setz dich.”
    Ich rücke ein Stück um ihm Platz zu machen und er setzt sich neben mich.
    Ich überlege, was ich spielen soll, dann fange ich an.
    Don’t look back in anger von Oasis.

    ...
    So Sally can’t wait
    Se knows it’s too late
    As she is walking on by
    Her soul slides away
    But don’t look back in anger
    I heard she sayin’...

    “Du spielst echt gut.”, sagt Bill und streckt sich. Dabei rutscht sein T-Shirt ein Stück hoch. Ach du meine Güte! Was für ein Hungerhaken.
    “Und du bist echt verdammt dürre.”, rutscht es mir heraus.
    Scheint ihn nicht zu stören. Er lehnt sich nach hinten und legt sich auf den Steg, die Augen geschlossen.
    “War ich schon immer. Meine Mutter...”, er unterbricht sich.
    Aha, die Eltern. Für ihn also auch kein angenehmes Thema. Ich ignoriere das einfach.
    “Wie viel wiegst du?”
    “Keine Ahnung. Interessiert mich auch nicht.”
    “Tschuldigung, ich wollte nur Interesse zeigen.”
    Keine Antwort. Auch egal.
    Ich klimpere noch ein bisschen auf der Gitarre rum, dann lege ich sie vorsichtig hinter mich und wende mein Gesicht genießerisch der milden Abendsonne entgegen.
    “Bill?”
    Keine Reaktion. Langsam gewöhne ich mich dran.
    Ich drehe mich zu ihm. Er sieht ziemlich zerbrechlich aus, wie er da so liegt. Sein Gesicht ist total blass und durch die schwarze Schminke und die Haare wird das nur noch verstärkt.
    Ich beuge mich ein bisschen zu ihm rüber.
    Das glaub ich jetzt nicht! Der Typ pennt. Gibt kleine Schnarchlaute von sich.
    Ich piekse ihn in die Rippen.
    “Hey, bin ich so langweilig, dass du einfach einschläfst?”
    Er blinzelt mich an. Öffnet erst langsam ein Auge, dann das andere. Er scheint ja insgesamt nicht der Schnellste zu sein...
    Ich schaue wieder auf den See. Ich kann ihm nicht lange in die Augen sehen. Das macht mich depressiv.
    Ich spüre, wie er sich neben mir aufrichtet.
    “Tschuldigung. Ich bin irgendwie müde.”
    Kein Wunder. Deine Tabletten lassen in der Wirkung nach. Morgen, wenn nicht schon heute Nacht geht’s dir furchtbar beschissen.
    “Dann lass und reingehen. Die Sonne ist eh gleich weg und um halb zehn ist hier sowieso Zapfenstreich.”
    Wir stehen auf. Ich schnapp mir die Gitarre.
    Bills Schritte sind schon total schleppend. Hoffentlich pennt der nicht gleich im Stehen ein. Das würde mir grad noch fehlen. Wobei... Der ist so ein Fliegengewicht, den könnte ich glatt noch selber reintragen. Ich muss lächeln. Irgendwie lustig die Vorstellung. Ich kleines, 1,67m großes Etwas trage den langen Lulatsch da mit mir rum.
    Wir sind drin.
    “Wo ist dein Zimmer?”, frage ich Bill.
    “Hmm...324 glaub ich.”
    “Ich begleite dich.”
    “Ich brauch keinen Aufpasser.”
    “Würde mir nie in den Sinn kommen, aber ich muss noch die Gitarre hier wegbringen. Das ist dieselbe Richtung.”
    Er nickt und schweigend gehen wir weiter.
    “So, Ziel erreicht. Schlaf gut, Bill.”
    “Nacht.”, nuschelt er und schließt die Tür auf.
    Ich laufe den Flur noch ein Stückchen weiter entlang und mache vor Tills Tür halt.
    Ich klopfe.
    “Herein.”, ertönt es gedämpft durch die Plexiglasscheibe.
    Ich gehe rein und lege die Gitarre auf Tills Schreibtisch.
    “Mit bestem Dank zurück.”
    “Schön, wenn’s dir besser geht.”
    Ja, sicher...
    Ich wende mich zum Gehen.
    “Ach Aleesha...”
    “Ja?”
    Was denn jetzt noch? Immer macht er so was. Du denkst, du bist entlassen und dann kommt immer dieses “Ach...”.
    “Mir ist zu Ohren gekommen, dass du dich mit unserem Neuzugang ganz gut verstehst.”
    Ja, ja, überall sind seine Spione. Nichts kannst du hier machen, ohne dass Till was davon mitbekommt.
    “Was heißt gut verstehen? Ich hab mich ein bisschen mit ihm unterhalten. Wenn man das so nennen kann. Er ist nicht grade ein Plappermaul, weißt du.”
    “Ja, ich hab auch schon mit ihm gesprochen. Ich find’s nett von dir, dass du ihn ein bisschen integrierst. Ich denke, er kann das gebrauchen.”
    “Ja, am Anfang ist es echt beschissen hier.”
    Till grinst.
    “War’s das?”, frage ich.
    Er nickt und ich verlasse sein Büro.
    Gähnend gehe ich auf mein Zimmer. Franz ist noch nicht da. Guckt wahrscheinlich wieder Fernsehen. Sie ist voll der Soap-Fan. Schrecklich!
    Na ja, dann hab ich wenigstens noch ein bisschen Ruhe. Ich lege mich auf mein Bett und schließe die Augen. Nur ein kleines bisschen ausruhen, dann geh ich duschen...[/i]



    Re: Life's worth living for

    duplo - 22.03.2006, 21:14


    toll, mach wqeiter.. und mich interessierts grad echt brennend, warum bill denn da ist und achja.. beeil dich^^



    Re: Life's worth living for

    biggi-maus - 22.03.2006, 21:17


    edit



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 24.03.2006, 15:52


    Tja, da müsst ihr wohl noch ein bisschen geduldig sein, bis Bill mehr von sich erzählt...*g*



    Was war das?
    Verschlafen öffne ich ein Auge. Es ist dunkel. Ich taste nach meinem Wecker. 5.49 Uhr.
    Ich stell ihn an seinen Platz zurück und richte mich auf. Lausche.
    Ja. Ich hab mich nicht verhört. Da weint jemand.
    Franzi!
    Schnell springe ich aus dem Bett und laufe ins Bad, da wo die Geräusche herkommen.
    Franzi sitzt auf dem Klo und hat das Gesicht in den Händen verborgen. Sie wird von lauten Schluchzern geschüttelt.
    “Hey Franzi, was ist los?”
    Ich knie mich vor sie. Streichele ihre Schulter.
    Sie hebt leicht den Kopf. Versucht ihr Weinen unter Kontrolle zu bringen.
    “Ich wollte dich nicht wecken. Tut mir leid.”
    “Keine Sorge. Ist nicht schlimm. Was ist denn los?”
    “Ach, es ist nichts. Nichts wichtiges. Ich...ich hab nur grad nen Flashback gehabt, als ich ins Bad bin. Du weißt doch, dass ich Michael damals auch auf der Toilette gefunden hab und... Ich weiß nicht. Ich hab einfach voll den Heulkrampf bekommen.”
    “Och Süße...”
    Ich nehme sie in die Arme. Sowas ist schon öfters passiert. Manchmal kommen Franzi einfach irgendwelche Erinnerungen an ihren Freund und das macht sie total fertig. Einmal war sie stundenlang nicht ansprechbar und hat nur geheult und auf nichts reagiert.
    Heute scheint sie sich aber schnell wieder gefasst zu haben. Ich helfe ihr auf.
    “Wieder gut?”
    “Ja, schon...Danke.”
    Ich nicke nur. Kein Problem. Sie ist schließlich meine Freundin.
    “Willst du noch ein bisschen schlafen?”
    “Wie spät ham wir’s denn?”
    “Kurz vor sechs. Hast also noch ne Stunde Zeit.”
    “Ja, dann geh ich noch mal ins Bett. Und du?”
    “Nee, ich bin jetzt hellwach. Ich denk, ich mach mich fertig und geh schon mal runter.”
    “Okay, tut mir echt leid...”
    “Egal. Mach dir keinen Kopf.”, unterbreche ich sie.
    Ich sehe zu wie sie wieder ins Bett krabbelt und gehe selber zurück ins Bad.

    Ich bin gestern doch einfach eingeschlafen. Franzi wollte mich anscheinend auch nicht wecken, also hab ich in meinen Klamotten geschlafen.
    Ich fühl mich dreckig. Schnell entledige ich mich meiner Sachen und springe unter die Dusche.
    Das tut gut. Erst heiß, dann kalt. Brr! Aber es macht wach.
    Zitternd steige ich wieder aus der Dusche und wickele mich in mein großes, blaues Handtuch.
    Ich trete vors Waschbecken und greife nach meiner Zahnbürste. Während des Zähneputzens betrachte ich mich im Spiegel.
    Ich bin nicht wirklich hübsch. Ich finde meinen Mund etwas zu klein und meine Nase zu spitz. Außerdem wird meine Haut leicht gerötet. Ich hätte gern höhere Wangenknochen.
    Das einzige, was ich einigermaßen mag, sind meine Augen. Sie sind grau mit ein paar leichten Blautupfen. Meine Wimpern sind von natur aus schwarz und lang, sodass ich sie eigentlich nicht tuschen bräuchte.
    Meine Haare sind dunkelbraun. Die Farbe ist ganz okay, aber meine Haare hängen immer ziemlich traurig herab. Kein bisschen Volumen. Deshalb trag ich meist nen Zopf. Da fällt das nicht so auf.

    Zähne sind fertig geschrubbt. Ich laufe kurz rüber ins Zimmer und hole mir meinen dunkelblauen Niki-Jogginganzug. Ich liebe das Teil. Es ist so weich und total angenehm auf der Haut.
    Schnell noch die Haare gekämmt und zusammengebunden und dann bin ich auch schon auf dem Weg nach unten.
    Um diese Uhrzeit ist so gut wie niemand von den Patienten wach.
    Ich überlege, was ich jetzt machen soll.
    Ich könnte mal auf der Krankenstation vorbeischauen. Nadja hatte heute Nachtschicht. Vielleicht ist sie noch da.
    Nadja ist eine von den jüngeren Pflegerinnen. Wenn ich nicht schlafen kann besuche ich sie öfters und wir unterhalten uns über dies und das.
    Ich gehe also runter zur Krankenstation. Die Tür steht auf. Stimmen dringen auf den Flur.
    “Aber er hat wirklich furchtbare Schmerzen!”
    “Tut mir leid, Ronnie. Du weißt, ich darf ihm nichts geben.”
    “Bitte Nadja. Er quält sich total. Kannst du ihm nicht was geben, was die Schmerzen wenigstens ein bisschen lindert?”
    Ich höre Nadja seufzen.
    “Also gut. Geh schon mal vor, ich komme gleich mit Till nach.”
    “Danke!”
    Ronnie, ein kleiner quirliger Rotschopf läuft an mir vorbei. Ich seh ihm nach und geh dann rein.
    “Hey Nadja.”
    “Hi Leesha, ich muss grad mal weg, tut mir leid. Einer der Patienten hat ziemlich starke Schmerzen.”
    “Wer?”
    “Du weißt, dass ich das nicht sagen darf.”
    “Und du weißt, dass ich das eh rauskriege.”
    Sie ringt sich ein Lächeln ab. War wohl ne harte Nacht. Die Arme...
    “Es ist der Neue.”
    “Bill?”
    “Ja, so heißt er glaub ich. Also ich bin gleich wieder da.”
    Sie rauscht an mir vorbei, ihre große Arzttasche in der Hand.
    So so. Bill leidet also Höllenqualen. War ja nicht anders zu erwarten. Muss aber wirklich ziemlich schlimm bei ihm sein. Oder er ist Schmerz einfach nicht gewöhnt.
    Ich tippe aber auf ersteres. So kaputt wie der Typ ist, muss der schon viel Scheiße durchgemacht haben.
    Wenn’s ihm besser geht wird ich ihn mal fragen. Ich bin so neugierig.
    Und irgendwie interessiert mich dieser Kerl wirklich. Keine Ahnung warum.
    Er hat so was.
    Und dann diese Augen...
    Ich würd gern wissen, warum sie so tot sind.
    Und was er immer sieht, wenn er so in Gedanken versunken ist.
    Das interessiert mich am meisten.



    Re: Life's worth living for

    biggi-maus - 24.03.2006, 16:21


    edit



    Re: Life's worth living for

    duplo - 24.03.2006, 16:26


    oh got.. du quälst mich grad.. manmanman.. mach weiter!!!!!
    die Ff ist wirklich unglaublich toll.. (=



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 24.03.2006, 16:34


    okay, weil ihrs seid, noch ein neuer Teil...das mus dann aba fürs WE reichen, weil ich leider nicht zu Hause bin...also geht's erst am Montag weiter...*g*


    Ich setze mich auf die Krankenliege.
    Warte.
    Und warte.
    Schon ne Viertelstunde rum. Was machen die denn so lange?
    Ich stehe wieder auf. Wieder das Stillsitzen-Problem...
    Na endlich, da kommt sie ja.
    “Und? Wie geht’s ihm?”, frage ich Nadja.
    “Na ja, ihm ging’s wirklich beschissen. So was hatten wir schon lange nicht mehr. Till und ich haben beschlossen ihm ein Schlafmittel zu geben. Er wird jetzt erst mal noch ein paar Stunden ruhen und wir hoffen einfach, dass die Schmerzen, wenn er aufwacht, besser geworden sind.”
    “Achso.”
    Nadja stellt ihre Arzttasche in die Ecke zurück und zieht sich ihren weißen Schwesternkittel aus.
    “Tut mir leid, Leesha. Ich bin hundemüde und brauch dringend ne Mütze Schlaf.”
    Sie gähnt herzhaft.
    “Ich sei’s. Na, dann pack dich mal ins Bett. Ich wird mir ne andere Beschäftigung suchen...”
    “Gut. Sag mal, warum bist du eigentlich schon so früh auf den Beinen? Du gehörst doch sonst sogar zu den letzten, die zum Frühstück erscheinen.”
    “Franzi ging’s nicht gut. Sie hat mich geweckt und dann konnte ich nicht mehr schlafen.”
    “Ist denn jetzt wieder alles in Ordnung mit ihr?”
    “Ja. Sie hat sich noch mal hingelegt.”
    “Na gut. Das werde ich jetzt auch tun. Machs gut.”
    Sie zieht sich ihren Mantel an und verschwindet Richtung Ausgang.
    Ich sehe ihr nach.
    Toll. Und jetzt? Mann, ist das langweilig morgens! Ich weiß schon warum ich nicht gern so früh aufstehe.
    Mir kommt ein Gedanke. Ich mache mich auf den Weg zu Zimmer 324.
    Ich klopfe.
    Keine Reaktion.
    Zur Sicherheit klopfe ich noch mal.
    Wieder nichts.
    Vorsichtig öffne ich die Tür. Ronnie scheint wirklich nicht da zu sein. Gut.
    Ich schleiche mich rüber zu dem Bett am Fenster unter dessen Decke man Bills dürre Statur erkennen kann.
    “Bill?”, frage ich.
    Aber er schläft tief und fest. Wie ein Baby.
    Er sieht viel besser aus wenn er schläft. Sein Gesicht ist total entspannt. Wirkt nicht so verkrampft.
    Eine schwarze Strähne hängt ihm ins Gesicht. Ich strecke meine Hand aus um sie zurückzustreichen, doch dann lasse ich sie wieder sinken.
    Wenn ich die Strähne jetzt zurückstriche, würde das komplette Bild durcheinander gebracht.
    Es ist schön so wie es jetzt ist.
    Ich muss selber über meine dämlichen Gedanken lächeln.
    Mein Blick fällt auf Bills Nachttisch. Vollkommen leer. Keine Bilder, keine Bücher. Nichts.
    Neugierig mache ich die oberste Schublade auf. Eine Packung Kaugummi und ne Tüte Bonbons.
    Leise öffne ich die andere Schublade. Ein paar Zeitschriften.
    Mal sehen was unser Bill so liest.
    Stern.
    Auto Bild.
    FHM.
    Na ja, nicht sehr spannend. Aber er scheint sich für Autos zu interessieren. Die Auto Bild ist am meisten abgenutzt, also hat er sie wohl auch öfters in der Hand.
    Ich will die Zeitschriften schon zurücklegen, da bemerkte ich eine CD ganz hinten in der Schublade.
    Ich lege die Zeitungen achtlos auf den Nachttisch und greife nach der CD.
    Es ist ein Album.
    Tokio Hotel.
    Hmm, kommt mir irgendwie bekannt vor, aber ich weiß nicht woher. Ich kann mir Namen und Lieder eh nie merken.
    Ich sehe mir die vier Typen auf dem Cover genauer an. Der ganz vorne, der das maul so aufreißt sieht aus wie... Bill!

    Tatsächlich. Das ist Bill. Nur jünger und mit kurzen Haaren. Komische Frisur. Da gefällt er mir jetzt aber besser.
    Und er hat ein Zungenpiercing. Cool. Ich steh auf Piercings und Tatoos. Hab selber ne kleine Elfe an der Innenseite vom rechten Fußknöchel und mein Sternzeichen, Waage, als chinesisches Zeichen hinten im Nacken.
    Wie alt er wohl auf dem Bild ist? Vielleicht 14, 15, würd ich schätzen.
    Ich öffne die CD Hülle. Hole das Booklet heraus. Als ich es aufschlage fällt ein einzelnes Blatt zu boden. Ich hebe es auf. Es ist zusammengefaltet.
    Soll ich gucken was es ist? Ja, ich bin so schrecklich neugierig.

    Vorsichtig falte ich das Blatt auseinander.
    Bill, steht da.
    Ich hab dir die CD geschickt, damit du uns nicht vergisst.
    Damit du dich erinnerst.
    An früher.
    Bevor die ganze Scheiße angefangen hat.
    Bitte vergiss nie, wie es war.
    Und das es wieder so werden kann. Wenn du es willst.
    Ich ruf dich an.
    Tom

    Tom? Wer ist bitte Tom?
    Wahrscheinlich einer von den anderen Typen auf dem Cover.
    Etwas verwirrt falte ich das Blatt wieder zusammen und lege es zurück ins Booklet.
    Ich muss unbedingt mit Bill reden, wenn er wieder wach wird. Da scheint ja einiges in seiner Vergangenheit passiert zu sein.
    Ich lege die CD und die Zeitschriften wieder an ihren Platz in der Schublade und stehe auf.
    Noch ein letzter Blick auf Bill.
    Er pennt immer noch ruhig und friedlich. Es sieht fast so aus als würde er lächeln.

    Auf einmal fühle ich mich schlecht.
    Ich schäme mich schon fast, dass ich so in seinem Privatkram rumgesucht hab.
    Scheiße, so bin ich doch sonst nicht. Andere sind mir so ziemlich egal. Und deren Gefühle sowieso, aber jetzt...
    Fast schon fluchtartig verlasse ich das Zimmer.

    Ich gehe in den Speisesaal, der gerade aufmacht und hole mir was zu Essen.
    Wieso beschäftigt mich dieser Kerl überhaupt so?
    Er tut mir doch nicht etwa leid?
    Doch, muss ich mir eingestehen.
    Und warum?
    Keine Ahnung.
    Aber irgendwas hat er an sich, dass mich irgendwie mit ihm verbunden fühlen lässt.
    Schwachsinn! Iss dein Frühstück und denkt nicht mehr an den Typ.
    Aber...
    Freu dich lieber! Heute ist schon Donnerstag. Samstag kommt Mark zu Besuch.
    Ja, stimmt. Endlich. Ich hab ihn total vermisst.
    Wenn das Wetter so bleibt können wir vielleicht im Park picknicken. Oder ich frag Till noch mal, ob ich nicht doch ein paar Stunden Ausgang bekomme. Ich hab mich schließlich vorbildlich verhalten in der letzten Zeit. Eigentlich kann er nichts mehr dagegen sagen.
    Ja, das ist ein guter Plan. Gleich nach dem Essen geh ich zu ihm...



    Re: Life's worth living for

    duplo - 24.03.2006, 16:39


    och nö, ich halt das bis montag nich aus.. das is blöd..
    aber bill tut mir da ja schon echt leid.. der ärmste..
    und willst du nich doch noch was reinstellen, weil du weg bist..? *liebguck*.................................



    :roll:



    Re: Life's worth living for

    biggi-maus - 25.03.2006, 12:57


    edit



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 28.03.2006, 15:40


    Soo, für meine treuen Leser biggi-maus und duplo ein neuer teil...


    “Till?”
    “Ja, was gibt’s?”
    “Es ist doch bald Wochenende und am Samstag kommt Mark.”
    “Und?”
    “Na ja, es ist so schönes Wetter und ich dachte... Also, ich wollt fragen, ob ich vielleicht ein paar Stunden Ausgang bekomme. Ich wird mich auch benehmen.”
    “Hmm...”
    Mit geneigtem Kopf sieht Till mich an. Er hat so ne beschissene eckige Brille. Du kannst nie seine Augen sehen, wenn er dich anguckt. Die Brille spiegelt irgendwie voll. Das regt mich auf.
    “Also?”
    “Hmm...”, macht er wieder.
    “Sag doch einfach ja oder nein.”
    “Nein.”
    “Was? Wieso das denn? Ich hab mich doch gut benommen. Hab keine Scheiße gebaut, gar nichts.”
    Was soll das?
    “Nein, ich sage nicht einfach ja oder nein. Ich muss mir das erst noch durch den Kopf gehen lassen. Vielleicht mit Peter sprechen. Ich sag dir morgen Bescheid.”
    Und ich dachte schon...
    “Danke. Bis dann.”
    Grinsend verlasse ich sein Büro. Er wird mich gehen lassen. Bestimmt!

    Happy schlendere ich durch den Klinikpark. Heute geht’s mir gut. Wirklich.
    Und mein letzter Rückfall liegt auch schon einen Monat zurück. Vielleicht packe ich es diesmal. Vielleicht komme ich dann bald wieder hier raus. Dann suche ich mir einen Job. Und ziehe mit Mark zusammen. Und bin glücklich. Für immer.
    “Aleesha!”
    Karens Stimme reißt mich aus meinen Gedanken.
    Die kleine schwarzhaarige Pflegerin kommt auf mich zugelaufen.
    “Was gibt’s?”
    “Bill möchte dich sehen.”
    Was? Wieso?
    “Aus welchem Grund?”
    “Ich weiß nicht. Er ist gerade aufgewacht und hat nach dir verlangt.”
    Ich folge Karen ins Hauptgebäude.
    Was er wohl will? Ich kann mir eigentlich keinen vernünftigen Grund vorstellen, warum er mich sehen wollte. Wir kennen uns ja kaum. Und ich hatte eigentlich auch nicht den Eindruck, dass er meine Gesellschaft so sehr schätzt. Er ist doch eher der Eigenbrödlertyp.
    Ich klopfe an Bills Tür.
    “Herein!”, kommt es dumpf von drinnen.
    Ich öffne die Tür und gehe rein.
    Bill sitzt in seine Decke gehüllt auf seinem Bett. Jetzt sieht er nicht mehr friedlich aus. Jetzt ist wieder dieser angespannte Ausdruck auf seinem Gesicht. Er zittert leicht. Wegen der Schmerzen, wahrscheinlich.
    “Du wolltest mich sehen?”, frage ich und lasse mich auf Ronnies Bett sinken.
    Er nickt.
    “Gibt es dafür nen bestimmten Grund?”
    Wieder ein Nicken.
    “Aha. Und der wäre?”
    Kurzes Schweigen, dann platzt er heraus:
    “Warum warst du vorhin hier im Zimmer?”
    “Wie bitte?”
    “Als ich geschlafen hab. Ronnie hat dich rauskommen sehen. Was hast du hier gemacht?”
    Seine Stimme ist ganz ruhig und leise und doch schwingt eins seltsamer Unterton in ihr mit.
    Vorsicht ist geboten.
    “Ich wollte sehen, wie’s dir geht.”, sage ich mit fester Stimme.
    Zweifelnd sieht er mich an. Seine Augen liegen tief in den Höhlen und er hat dunkle Schatten unter den Augen. Seine schminke ist verschmiert. Aber sein Blick ist doch einigermaßen klar. Nicht mehr ganz so abgestumpft wie gestern, aber trotzdem noch ohne dieses gewisse Funkeln. Ohne Leben.
    Ich senke den Blick.
    “Okay.”, sagt er.
    “Geht’s dir denn jetzt besser ?”, frage ich um seine Gedanken schnell abzulenken.
    “Prächtig. Ich könnt Bäume ausreißen.”, sagt er zynisch.
    Ich lächele ihn aufmunternd an.
    “Spätestens morgen geht’s dir besser. Die ersten Stunden sind am schlimmsten. Dann geht’s ein bisschen bergauf, aber danach kommt noch mal so ein Loch. Dann geht’s dir wieder dreckig und du willst dich einfach nur mit irgendwas zudröhnen. Aber wenn du das hinter dir hast, fühlst du dich eigentlich ziemlich gut.”
    “So?”
    “Ja. Guck mich an. Mir geht’s blendend.”
    “Schön für dich.”
    “Nicht wahr? Und bald ist Wochenende.”
    “Soll mir das jetzt was sagen?”
    “Am Wochenende besucht mein Freund mich immer.”
    “Du hast einen Freund?”
    “Ja, was dagegen?”
    “Nein, natürlich nicht, aber...”
    “Meinst du, nur weil ich drogenabhängig bin, kann ich keinen Freund haben? Niemand der mich liebt?”
    “Doch, schon.”
    “Aber?”
    Erwartungsvoll sehe ich ihn an. Komm schon Junge, geh ein bisschen aus dir raus.
    “Na ja, ich hätte nicht gedacht, dass du jemand lieben kannst.”
    “Was? Also, hör mal...”
    “Nein warte, so mein ich das nicht. Ich dachte nur... Wegen der Drogen. Macht dich das nicht irgendwie...gefühlskalt?”
    Erstaunt sehe ich ihn an.
    “Nein. Dich etwa?”
    “Ja.”

    Es entsteht ein peinliches Schweigen.
    Eigentlich hätte ich ja mit so einer Antwort rechnen müssen, aber irgendwie hat mich das jetzt doch ein bisschen geschockt.
    Ich kaue auf meiner Unterlippe herum. Suche nach Worten.
    Was soll ich bitte darauf sagen?
    Tut mir leid für dich?
    Ist doch nicht so schlimm?
    Ich beschließe, dass es besser ist, wenn ich jetzt gehe.
    “Ähm, ja...ich muss dann auch gehen... Kann ich noch irgendwas für dich tun? Willst du vielleicht was essen oder so?
    “Nein, danke.”
    “Na gut. Dann...wir sehen uns.”
    Bevor er noch etwas sagen kann verlasse ich den Raum.
    Draußen hole ich erst mal tief Luft.
    Mann, der Kerl kann einen echt von der schönsten rosaroten Wolke runterholen. Meine ganze Freude darüber, dass ich Mark bald sehen werde ist irgendwie weg.
    Scheiße!
    Was denkt der sich eigentlich mir so was zu sagen?
    Ich komm damit nicht klar.
    Na ja, wahrscheinlich hat er sich nichts dabei gedacht. Er schien ja ganz überrascht, dass ich nicht so fühle wie er. Beziehungsweise NICHT fühle.
    Das muss ein ganz schön beschissenes Leben sein.
    Langsam schlendere ich wieder in Richtung Park. Doch jetzt sind meine Schritte nicht mehr so leicht wie vorhin. Eher schleppend.
    Alles nur wegen Bill.
    Ich weiß wirklich nicht, warum ich mir ausgerechnet über ihn so viele Gedanken mache. Er tut mir leid.
    Ich sehe Franzi auf der kleines weißen Bank unter der Weide sitzen und gehe zu ihr. Sie bringt mich bestimmt auf andere Gedanken.
    “Na du? Ausgeschlafen?”, frage ich sie und setze mich neben sie.
    “Mehr oder weniger. Und du? Was hast du gemacht bis zum Frühstück?”
    “Och, ich war bei Nadja.”
    “Ach ja? Wie geht’s ihr?”
    “Gut. Sie war nur etwas müde.”
    “Und? Freust du dich schon auf Marks Besuch?”
    “Und wie! Ich warte eigentlich die ganze Woche nur darauf, dass endlich Samstag ist.”
    “Schön, dass ihr immer noch so verliebt seid. Und das, obwohl ihr euch so wenig seht. Das muss echte Liebe sein.”
    Ich nicke.
    “Ja, ist es. Nur mit ihm kann ich wirklich glücklich und unbeschwert sein. Es ist einfach herrlich wenn er da ist. Dann erscheinen auch meine Probleme nicht mehr so erdrückend. Es ist einfach alles viel besser, wenn er bei mir ist.”
    Franzi lächelt mich an. Ihre Augen allerdings nicht.
    Sie lächelt nie mit dem ganzen Gesicht. Sie verzieht zwar den Mund, aber wenn man genau hinsieht, ist es nie ein richtiges Lächeln.
    Sie hat es verloren. Durch die Drogen. Durch den ganzen Mist, den sie durchgemacht hat.
    Ich glaube, ich meinen Freund tot auf der Toilette finden würde, könnte ich auch nicht mehr lächeln.
    Das wäre doch auch irgendwie nicht richtig. Ich mein, dein Freund ist tot und du sollst dich noch freuen. Nein, das geht nicht.
    “Geht’s dir denn wieder besser?”, frage ich Franzi.
    “Joa, muss ja, nicht wahr.”
    “Hmm.”
    “Du, ich muss jetzt los. Zu Till.”
    “Ja, alles klar. Wir sehen uns dann später.”
    Sie steht auf und geht in Richtung Hauptgebäude.
    Ich bleibe noch ein bisschen sitzen und lasse meine Gedanken einfach wandern. Ich beobachte die Leute, die im Park ihre Runden drehen, spazieren gehen oder einfach im Gras in der Sonne sitzen.
    Man könnte fast denken, dass hier wäre ein ganz normaler Park.
    Fast.



    Re: Life's worth living for

    duplo - 28.03.2006, 18:15


    hui, super teil!
    mach büddäää schnell weiter.. bin schon ungeduldig..



    Re: Life's worth living for

    Kaddy - 28.03.2006, 19:11


    boah die story is echt geil. mach weiter so.



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 29.03.2006, 17:42


    Samstagmorgen.
    Es ist 10.30 Uhr.
    Eigentlich müsste Mark bald kommen. Ich bin schon ganz hibbelig. Unruhig kaue ich an meinen Fingernägeln. Ich laufe auf und ab. Immer quer durch die Eingangshalle.
    “Aleesha, Telefon für dich.”
    Karen steht auf einmal vor mir und deutet in Richtung Telefon.
    Wer ruft mich denn bitte an? Der einzige, der mal mit mir telefoniert ist Mark. Aber der ist bestimmt gleich hier.
    “Hallo?”
    “Aleesha?”, ertönt Marks Stimme aus dem Hörer.
    “Ja? Was ist denn? Wolltest du nicht eigentlich schon da sein?”
    “Ja, tut mir leid. Ich kann heute nicht kommen.”
    “Warum?”, frage ich enttäuscht.
    “Meiner Mutter geht’s ziemlich schlecht. Sie hatte heute Nacht wieder einen Herzinfarkt. Sie möchte, dass ich bei ihr bleibe, im Krankenhaus.”
    “Oooh. Tut mir leid.”, hauche ich fast tonlos. Ich versteh ja, dass er seiner Mutter beistehen muss, aber trotzdem bin ich traurig. Verzweifelt. Was soll ich denn ohne ihn machen?
    “Ich ruf dich morgen noch mal an.”
    “Versprochen?”
    “Ja. Machs gut.”
    “Bis morgen. Ich liebe dich.”
    Doch der hat schon aufgelegt. Aus dem Hörer kommt nur noch ein konstantes tut tut tut.
    Seufzend lege ich auf. Das ist das erste mal, dass er seinen Besuch bei mir absagt. Ich muss blinzeln, damit ich nicht weine. Nicht hier. Nicht wo mich alle sehen können.
    Schnell laufe ich runter zum See. Setze mich auf den Steg in die Morgensonne.
    Wie kann die Sonne scheinen, wenn Mark doch heute gar nicht kommt?
    Eine Weile gebe ich mich meinem Selbstmitleid hin.
    “Leesha?”
    “Hmm?” Ich wende den Kopf in Nadjas Richtung.
    “Alles okay?”
    “Nein. Mark kommt heute nicht.”
    “Wirklich? Das ist ja blöd.”
    “Blöd? Das ist zum kotzen! Total beschissen!”
    “Na, na. Der Weltuntergang ist das ja wohl nicht.”
    Glaubst du.
    “Aber nah dran.”
    Sie lacht. Als ob das witzig wäre! In keinster Weise.
    “Was willst du?”, frage ich schroff.
    “Ich wollte dich um einen Gefallen bitten.”
    “So?”
    “Ja, Till meinte, du hast einen guten Draht zu Bill.”
    Ich zucke mit den Schultern. Die soll mich bloß mit dem Grufti in Ruhe lassen.
    “Es geht ihm schon viel besser. Also körperlich. Er hat das schlimmste hinter sich.”
    Na und? Interessiert’s mich?
    “Nur... Er macht total dicht. Spricht mit niemandem und verkriecht sich in seinem Bett. Wir dachten, vielleicht könntest du mal mit ihm reden und ihn dazu bewegen aufzustehen und vielleicht ein bisschen raus zu gehen.”
    “Keine Lust.”
    Ich will mich nicht mit Bill beschäftigen. Ich habe andere Probleme. Soll wer anders Psycho-Doc spielen. Ich sicher nicht.
    “Bitte, Leesha.”
    “Nein. Ich hab besseres zu tun.”, fahre ich Nadja an.
    Zweifelnd sieht sie mich an.
    “Lass mich einfach in Ruhe, ja?!”
    “Schon gut. War ja auch nur ne Frage.”
    Ohne ein weiteres Wort dreht sie sich um und geht. Gut so. Ich will alleine sein. Wenn schon Mark nicht bei mir ist, dann will ich auch keinen anderen sehen.

    Ich schaue auf die Uhr. 14.07 Uhr. Ich sitze immer noch hier am See.
    Langsam wird mir langweilig. Ich stehe auf und laufe zum Haupthaus. Etwas unentschlossen bleibe ich in der Eingangshalle stehen. Und nun?
    Da fällt mir auf einmal die CD ein, die ich bei Bill gefunden habe. Ich wollte mich ja mal informieren über diese Band...wie hieß sie noch gleich? Ach genau: Tokio Hotel.
    Ich mache mich auf den Weg zum Medien-Raum. Einer der zwei Computer ist besetzt, also setze ich mich an den anderen vorm Fenster.
    Hochfahren. Internetverbindung herstellen. Suchmaschine anklicken. Tokio Hotel eingeben.
    Sofort erscheinen über tausend Ergebnisse. Ich klicke einfach mal das erste an.

    Das Aus für Tokio Hotel - Nach drei erfolgreichen Jahren löst sich die Band unerwartet auf

    Bei einer heutigen Pressekonferenz teilte das Management der Teenie-Band Tokio Hotel mit, dass sich die Band wegen Differenzen seitens der Mitglieder auflöse.
    Es wurde nicht weiter auf das Thema eingegangen und auch die Jungs waren zu keinem Interview bereit.
    Vor einigen Monaten waren schon Gerüchte aufgetaucht, dass die Band wohl eine längere Pause einschieben würde, doch diese wurden von band und Management heftig dementiert.
    Klaus Fährmann, Musik-Experte, zu dem plötzlichen Bruch: “Es war eigentlich abzusehen, dass die Band nicht ewig bestehen würde. Wenn man als Schülerband anfängt, muss das ja früher oder später zu Unstimmigkeiten führen.”
    Auch wenn die genauen Umstände zu dem unerwarteten Aus von Tokio Hotel noch nicht ganz geklärt sind, ist wohl eins sicher: Die Fans der vier Jungs aus Magdeburg werden über alle Maßen enttäuscht und sogar verzweifelt sein. Es ist abzusehen, dass eine ähnlich Hysterie ausbrechen wird, wie damals bei der Trennung der Boyband Take That. Tokio Hotel war die erfolgreichste junge Band im Deutschland des 21. Jahrhunderts. Es wird wohl keiner je so wirklich verstehen, warum sich die Jungs auf dem Höhepunkt ihrer Karriere trennen.

    Der Artikel geht noch ein bisschen weiter, doch ich bin zu faul den Rest zu lesen. Unter dem Artikel ist ein Bild der Band abgebildet.Ich sehe es mir in Ruhe an. drunter stehen die Namen, der vier Jungen: Gustav, Tom, Bill und Georg.

    So, so. Der mit den Dreads ist also dieser ominöse Tom. An irgendwen erinnert er mich, aber ich komm nicht drauf.
    Ich fahre den Computer wieder runter.
    Vor fünf Jahren also begann das alles mit Tokio Hotel. Kein Wunder, dass ich nichts davon mitbekommen hab. Vor fünf Jahren fing meine Drogenkarriere an. Da hab ich nicht mehr wirklich auf irgendwas außerhalb meiner kaputten Welt geachtet. Vielleicht hab ich sie sogar im Fernsehen gesehen oder im Radio gehört, aber ich kann mich beim besten Willen nicht dran erinnern.
    Langsam gehe ich durch die Korridore. Bevor ich mich versehe, stehe ich vor der Tür mit der Nummer 324. Also gut, ich hab eh nichts besseres zu tun.
    Ich klopfe. Keine Reaktion. Wie so oft, wenn es sich um Bill handelt.
    Ich gehe trotzdem rein. Es ist dunkel im Zimmer. Die Rollos sind runtergelassen.
    Bill liegt in seinem Bett und scheint zu schlafen. Er gibt keinen Mucks von sich.
    Na, das wollen wir doch schleunigst ändern. Ich gehe zum Fenster und reiße energisch die Rollos hoch. Helles Sonnenlicht durchflutet das Zimmer. Ich schaue zum Bett. Bill hat sich keinen Zentimeter bewegt. Unter der weißen Bettdecke schaut nur sein schwarzer Wuschelkopf hervor. Das Gesicht hat er im Kissen vergraben.
    Ich tippe ihn an.
    Nichts.
    Ich rüttele ein bisschen an seiner Schulter.
    Keine Regung seinerseits.
    Das ist mir zu blöd. Mein Blick fällt wieder auf seinen Nachttisch. Mir kommt ein Gedanke. Schnell umrunde ich das Bett und öffne leise die zweite Schublade. Unter den Zeitschriften krame ich die CD hervor. Ich gehe rüber zum CD Player und lege die CD ein. Das wird ihn schon auf Trab bringen, so gern wie er mit seiner Vergangenheit konfrontiert wird.
    Ich drücke auf Play.

    Du stehst auf und kriegst gesagt wohin du gehen sollst
    Wenn du da bist hörst du auch noch was du denken sollst
    ...

    Das ist also Bills Stimme vor fünf Jahren. Niedlich.
    Im Bett regt sich jetzt doch etwas. Bill Gesicht taucht aus den Kissen auf.
    Wütend wirft er die Decke zurück, springt aus dem Bett und stürmt zum CD Player. Er haut auf die Stoptaste. Auf einmal ist es wieder völlig still im Zimmer.
    “Was soll das?”, presst er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Er muss sich ganz schön beherrschen um nicht loszubrüllen, das merkt man ihm an.
    “Was?” Ich stelle mich blöd. Irgendwie finde ich das ganz amüsant.
    “Was? Na, dass hier!” Er zeigt auf den Player.
    “Ich dachte du freust dich. Ist schließlich deine CD. Sie lag in deinem Nachttisch.”
    “Und was hast du da bitte zu suchen? Das geht dich nen Dreck an! Das ist Privat. Schon mal was davon gehört?”
    Er macht einen Schritt auf mich zu. Etwas mulmig wird mir ja jetzt schon. Er wirkt irgendwie bedrohlich, doch ich kann meine Klappe natürlich trotzdem nicht halten.
    “Du hast doch nur Angst vor deiner Vergangenheit? Warum Bill? Was hast du gemacht, woran jetzt nicht mehr erinnert werden willst?”
    Hart packt er mich am Arm. Sein Gesicht ist dem meinen ganz nah. Ich wage es nicht, ihm in die Augen zu sehen. Wahrscheinlich hab ich ein bisschen übertrieben.
    “Meine Vergangenheit geht dich überhaupt nichts an, klar! Und du wirst auch nicht wieder in Sachen rumschnüffeln, die dir nicht gehören.”
    Ein unausgesprochenes “sonst” hängt in der Luft und in diesem Augenblick würde ich Bill auch alles zutrauen.
    Zaghaft nicke ich. Er lässt meinen Arm los und dreht sich um.
    “Geh jetzt.”, sagt er leise.
    Schleunigst verlasse ich das Zimmer.
    Draußen angekommen, atme ich erst mal tief durch. Der Typ scheint ja noch verrückter drauf zu sein, als ich dachte. Da kann man ja richtig Angst bekommen.
    Als ich den Flur entlang gehe, begegnet mir Till.
    “Ach Aleesha, warst du bei Bill?”
    “Jep.”
    “Und? Hast du ihn bewegen können, aufzustehen?”
    Und wie!
    “Nein, er lässt nicht mit sich reden.”
    “Schade. Ich hatte eigentlich gedacht, dass er so was wie ein gewisses Vertrauen zu dir hat.”
    Wenn da mal was in die Richtung gewesen sein sollte, dann ist es jetzt bestimmt nicht mehr da.
    “Ich glaube er vertraut niemandem.”
    “Da hast du wahrscheinlich recht.”
    “Till? Weißt du, dass Bill mal in einer Band war?”
    Die Frage kam mir grad in den Sinn. Mich interessiert, ob Bill zumindest mit dem Therapeuten über seine Vergangenheit spricht.
    “Ja, weiß ich.”
    “Hat ER es dir erzählt?”
    “Nein.”
    Erwartungsvoll sehe ich Till an. Kommt da noch was?
    “Aleesha, du weißt, dass ich nichts über andere Patienten erzählen darf.”
    “Aber woher weißt du es denn? Das ist doch kein Riesen-Patientengeheimnis, oder?”
    Till seufzt. Gegen meinen Willen muss ich lächeln. Ich bringe die Leute oft zum seufzen. Liegt wohl an meiner neugierigen Art. Und ich lasse ja auch nicht locker, bis ich etwas rausbekommen habe.
    “Ich habe mit seinem Bruder gesprochen.”
    “Okay. Mehr wollte ich doch gar nicht wissen. Wird sein Bruder ihn besuchen? Ich meine, also, ich glaube, Bill hat nicht so ein gutes Verhältnis zu seiner Familie. Er hat gar keine Bilder in seinem Zimmer. Keine Fotos.”
    “Da kennst du dich aus, nicht wahr.”
    Ich strecke ihm die Zunge raus.
    “Ja. Ich hasse meine Mutter. Ich würde nie ein Foto von ihr irgendwo hinstellen. Franzi dagegen hat ein ganz normales Verhältnis zu ihren Eltern und deshalb hat sie auch mindestens tausend Fotos von ihnen.”
    “Na, dann kannst du dir die Frage ja selber beantworten. A propos. Hat Bill DIR denn erzählt, dass er in einer Band war?”
    Uuups! Erwischt.
    “Nein, ich hab ihn erkannt.”, lüge ich. “War ja ziemlich bekannt damals...”
    Ich sehe den Zweifel in Tills Blick. Wahrscheinlich glaubt er mir nicht, aber sagt auch nichts weiter dazu.
    “Wieso ist Mark heut eigentlich nicht gekommen?”
    Dankeschön. Das war echt nett, Herr Psychologe. Musst du mich daran erinnern?
    “Seiner Mutter geht’s nicht gut.”
    “Achso. Na, aber nächstes Wochenende kommt er bestimmt. Dann ist doch auch dein Geburtstag, oder?”
    “Ja. Ganz toll. Ich freu mich wahnsinnig.”, sage ich ausdruckslos.
    “Ach komm schon. So schlimm ist das doch nicht.”
    “So? Würdest du gern deinen Geburtstag in der Entzugsklinik feiern?”
    “Nein, deshalb nehme ich auch keine Drogen.”
    Arschloch!
    Finster blicke ich ihn an und gehe weiter ohne ihn noch eines Blickes zu würdigen.



    Re: Life's worth living for

    Janamaus - 29.03.2006, 18:05


    Ohoo...

    ...der letzte Satz war echt fies!

    Aber die Atory gefällt mir voll!

    Die ists o ganz anders!

    mach schnell weiter!

    ich bins oooo neugierig.. ; )



    Re: Life's worth living for

    duplo - 29.03.2006, 18:51


    aha ehem.. du schreibst doch hoffentlich bald weiter, jaja, weil ich will wissen was da damals passiert ist und so! blubb..



    Re: Life's worth living for

    Janamaus - 29.03.2006, 18:53


    Ein Hoch auf das BLUBB!

    Ein BLUBB stirbt NIE!!!!

    BLUBB forever!!

    Öhmm joa..mir gehts gut xD

    Mach immer ncih weiter :D



    Re: Life's worth living for

    duplo - 29.03.2006, 21:06


    yummie, blubb!

    :D


    kommt heut noch n teil..?



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 30.03.2006, 15:18


    Biddesehr...ein hübscher neuer Teil. übrigens der letzte aus meinem "Vorrat". Das heißt, jetzt muss ich wieder mein Köpfchen anstrengen und was neues schreiben...Könnte aba bissel dauern. Mein linker Zeigefinger is verstaucht und das behindert mich doch sehr beim Tippen...Also, habt Verständnis (und Mitleid?*lol*), wenns vll nicht gleich morgen schon was neues gibt...
    Außerdem hoffe ich ja noch drauf, dass ein paar mehr Leute, als nur drei oder vier Kommis abgeben. Ich les das sehr gern. Freu mich über lob und Kritik...Also haut in die Tasten!



    Sonntag.
    Ich hab die ganze Nacht Albträume gehabt. In jedem kam Bill vor. Nicht zu fassen, dass mich der Typ jetzt auch noch bis in meine Träume verfolgt.
    Ich weiß aber auch, warum.
    Ich hab ein schlechtes Gewissen, dass ich mich so in seine Privatsphäre eingemischt hab. Ich hab beschlossen, mich bei ihm zu entschuldigen.
    Damit ich in Ruhe schlafen kann.

    Ich klopfe an die Tür von Zimmer 324.
    “Herein!”, ruft Ronnie.
    Ich geh rein.
    Ronnie sitzt in einem der zwei Sessel und liest. Bill liegt wieder im Bett, die Decke bis über den Kopf gezogen.
    “Hey, wie geht’s?”, fragt Ronnie.
    “Passt schon. Sag mal, würde es dir was ausmachen woanders weiter zu lesen?”
    Verwundert schaut er mich an, dann geht ihm ein Licht auf.
    “Kein Problem. Ich wollt eh noch ins Internet...”
    Ronnie geht und ich ziehe mir den einen Sessel mit einiger Mühe an die Seite von Bills Bett. Ich warte. Aber er rührt sich nicht, dabei müsste er mitbekommen haben, dass ich da bin. Außer er schläft.
    “Bill?”
    Nichts.
    Na gut. Ich könnte mich jetzt einfach entschuldigen und gehen, aber das ist nicht meine Art. Wenn ich Mist gemacht hab, steh ich dazu. Und dann will ich mich auch bei den Leuten persönlich entschuldigen. Nicht bloß an eine weiße Decke Worte verschwenden.
    Ich ziehe vorsichtig die Decke zurück. Hoffentlich springt er mir nicht gleich an die Gurgel.

    Etwas erschrocken zucke ich zurück. Ich hatte eigentlich erwartet, dass Bill die Augen geschlossen hat und so tut als würde er schlafen, doch er sieht mich offen an.
    Also gut. Dann mal los.
    “Bill, ich möchte mich entschuldigen. Ich hab mich scheiße benommen. Ich hätte nicht in deinem Privatkram rumschnüffeln dürfen, auch wenn ich noch so neugierig war. Es tut mir echt leid.”
    Eine Weile schaut er mich nur an. Ich blicke fragend zurück.
    Auf einmal lächelt er.
    Schock!
    Das wäre das letzte was ich erwartet hätte.
    “Okay. Entschuldigung angenommen.”
    Ich seufze erleichtert.
    “Gut, ich...”
    “Aber..”
    Aber? Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben? Will dich nicht mehr sehen?
    “...ich muss mich auch entschuldigen. Tut mir leid. Ich glaub ich bin ein bisschen grob zu dir gewesen.”
    Oh.
    “Ähm, kein Ding. Bin ich gewöhnt.”

    Warum hab ich DAS jetzt gesagt?

    Fragend neigt er den Kopf und richtet sich auf.
    “Mein Vater hat mich früher immer geschlagen... Wenn er mal wieder betrunken nach Hause kam...”
    Ich blicke auf meine Hände. Ich kann auch nicht leicht über meine Vergangenheit reden. Will es auch nicht, weil ich dann immer diese Bilder vor mir sehe.

    Scheiße! Ich merke, dass mir Tränen in die Augen steigen. Ich versuche sie wegzublinzeln, aber eine Träne kullert mir doch die Wange hinunter und fällt dann auf das Bettlaken. Sie hinterlässt einen kleinen dunklen Fleck.
    Auf einmal merke ich, dass Bill meine Hand streichelt. Ganz zaghaft. Sanft. Aber trotzdem irgendwie tröstend.
    Ich schaue auf. Der Drang weiter zu erzählen überwältigt mich.

    “Meine Eltern waren ziemlich reich. Mein Vater arbeitete als erfolgreicher Anwalt, meine Mutter musste nicht arbeiten. Wir hatten ein wunderschönes großes Haus mit Swimmingpool und allem drum und dran.
    Und dann hat mein Vater eines Tages seinen Job verloren. Er fing an zu trinken. Erst nur am Wochenende und während der Woche bemühte er sich noch eine andere Stelle zu finden, aber als dann immer nur absagen kamen... Er war enttäuscht, wütend und verzweifelt und hat seinen Frust im Alkohol ertränkt. Irgendwann kam er nach Hause und ich hatte mein Zimmer nicht aufgeräumt. Es war total unordentlich, weil meine Freundinnen und ich verkleiden gespielt hatten. Überall lagen Klamotten und Schminke rum.
    Er ist total ausgerastet und hat mich blitzeblau geprügelt. Und so war es dann jedes Mal, wenn er nach Hause kam. Irgendwas hatte ich immer falsch gemacht. Für irgendwas bestrafte er mich immer.
    Meine Mutter schlug er nie. Nur mich.
    Und sie hat einfach zugesehen und nichts gemacht. Am Anfang hat sie glaub ich gar nicht mitbekommen. Aber irgendwann war meinem Vater alles egal und er hat mich direkt vor ihren Augen geschlagen. Sie hat einfach nur weggeguckt.
    Ich hab es nie verstanden. Sie saß daneben und hat meine Schreie und mein Weinen gehört. Aber sie hat nichts gemacht. Nichts.”
    Ich schlucke hart. Bills Finger streichen immer noch beruhigend über meinen Handrücken.
    “Wie alt warst du damals?”, fragt er leise.
    “Acht. Er hat mich fast fünf Jahre geprügelt. Mit 13 bin ich von zu Hause abgehauen. Ich glaub meinen Eltern war das egal. Sie hatten ja ihre eigenen Probleme. Wir mussten das Haus verkaufen und in eine Wohnung ziehen. Das hat meine Mutter fertig gemacht. Sie war immer so stolz auf ihren gesellschaftlichen Stand.
    Ich bin erst zu einer Freundin, aber da konnte ich nicht lange bleiben. Ich hab auf der Straße rumgegammelt und irgendwann so einen Typen kennengelernt. Er war nett und hatte Platz in seiner WG. Also bin ich dahin. Es war mir relativ egal. Da ich aber keinen Job hatte und deshalb auch kein Geld für die Miete, hat er mich als Dealerin an Schulen eingespannt. Es ging mir am Arsch vorbei, ob diesen Kids Drogen oder sonst was verkaufen sollte. Hauptsache ich hatte ne Bleibe.
    Am Anfang hab ich selber keine Drogen genommen. Aber eines Tages auf einer Party bei uns zu Hause war da so ein Mädchen, Sylvie. Sie hat mir was von ihrem Koks angeboten. Ich war eh schon leicht betrunken und hab mir nicht viel bei gedacht.
    Na ja, bin dann halt bei Kokain hängen geblieben. Bis ich mit 17 Mark, meinen Freund, kennengelernt hab, ging es mir nur noch um meinen nächsten Sniff und um Party machen.
    Mark hat mich dann überzeugt, dass es so nicht weitergehen kann. Na ja, was heißt überzeugt. Er hat mich vor die Wahl gestellt: Die Drogen oder Er. Aber ich war inzwischen fast genauso abhängig von ihm wie von den Drogen, also hab ich zugestimmt den Entzug zu machen.
    Ja, und jetzt bin ich hier. Seit fünf Monaten. Mit drei Rückfällen. Seit einem Monat hab ich nichts mehr genommen. Ich hoffe ich bin bald hier raus. Dann fängt mein neues Leben an. Mit Mark.”

    Meine Tränen sind getrocknet.
    Ich entziehe meine Hand Bills Fingern und sehe ihn an. Ich kann seinen Blick nicht wirklich deuten.
    “Ganz schöne Scheiße!”, sagt er .
    “Und wie!”
    Ich lächele ihn an.
    “Danke fürs zuhören. Ich rede eigentlich nicht über solche Sachen, genau wie du. Natürlich hab ich mit Till drüber gesprochen, aber ich mach das nicht gern. Am liebsten würde ich alles vergessen. Die Bilder in meinem Kopf ein für alle mal verbrennen. Nie wieder dran denken müssen.”
    “Ja, das wäre zu schön.”
    “Du weißt wovon ich rede, nicht wahr?”
    “Ja, ich weiß wie das ist, vergessen zu wollen. Deshalb haben wir doch erst angefangen mit den Drogen , oder nicht?”
    “Ja.”



    Re: Life's worth living for

    duplo - 30.03.2006, 15:58


    oui, freude über den teil!
    und für dich ein deftiges geknuddel und gute besserung an deinen finger! ich hoff' doch mal, der is bald wieder gesund, damits hier weitergehn kann!
    und geistesblitze wünsch ich dir auch ne menge du..!
    :wink:

    aber die FF ist immernoch der oberknaller :D



    Re: Life's worth living for

    biggi-maus - 31.03.2006, 15:03


    edit



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 01.04.2006, 16:25


    Oh Mann, ich bin sooo fertig...*g*
    Hab gestern etwas viel gefeiert :roll: mit allem was so dazu gehört...;-)
    Deshalb bin ich heut auch nicht zu weiterem kreativen Schaffen gekommen. Also, noch ein bisschen Geduld...
    8)



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 02.04.2006, 18:13


    Soo, ich hab lange überlegt, ob ich den teil online stellen soll, weil er mir nämlich nicht grad gefällt, aber mir ist auch nichts besseres eingefallen...
    Ich werd mich bemühen vor mittwoch noch was neues zu posten, weil ich ab da dann für zwei wochen in der schweiz zum schüleraustausch bin...



    Ich mustere Bill.
    Ob er jetzt auch mal was von sich erzählt?
    Aber er schweigt.
    Na gut. Wer nicht will...
    “Hast du Lust mit rauszukommen?”, frage ich ihn. “Es ist echt geiles Wetter draußen und du liegst nur hier im Bett.”
    Er nickt.
    “Ja, du hast recht...”
    Er steht auf und verschwindet im Badezimmer.
    Es dauert eine ganze Weile, bis er wieder rauskommt.
    Er hat sich ein frisches T-Shirt und eine schwarze Jeans angezogen. Seine vorher zerzausten Haare hat er gekämmt und zu einem ordentlichen Zopf gebunden. Nur vorne sind ihm ein paar Strähnen entwischt. Macht aber nichts, weil sein Gesicht so viel weicher wirkt. Nicht so verschlossen.
    Seine Schminke hat er fein säuberlich wieder aufgefrischt.
    Was für ein Kerl! Der ist ja schlimmer als manche Frauen.
    “Fertig?”
    Wieder ein Nicken seinerseits.
    “Gut, dann lass uns mal gehen.”
    Auf dem Weg nach draußen frage ich ihn:
    “Sag mal, Bill, warum schminkst du dich eigentlich? Also, ich mein, hier ist es doch eh egal wie du aussiehst, oder nicht?”
    “Gewohnheit. Ich mach das schon so lange. Irgendwann geht einem das in Fleisch und Blut über.”
    “Hmm.”
    Ob ich ihn auch irgendwann mal ohne Schminke sehen werde? Ich glaube ja, dass das nur so eine Art von Selbstschutz ist. Eine Maske, die ihn davor bewahrt anderen sein wahres Gesicht zu zeigen.

    Wir gehen runter zum See und setzen uns schweigend nebeneinander auf den Steg. Die Sonne scheint heute besonders stark und mir wird langsam warm. Ich ziehe mir Schuhe und Strümpfe aus und tauche meine Füße in das kühle Nass des Sees.
    Kalt. Aber angenehm.
    Ich schiele verstohlen zu Bill.
    Ob ich ihn einfach mal frage? Er will zwar nicht über seine Vergangenheit sprechen, aber eigentlich ist er mir es ja schuldig. Ich hab ihm schließlich auch mein Herz ausgeschüttet.
    “Bill?”
    “Ja?”
    Er wendet den Kopf in meine Richtung.
    “Wieso hast du mit den Drogen angefangen?”
    Sein Gesicht verfinstert sich.
    “Ich weiß, ich weiß. Du willst nicht drüber sprechen, aber ich hab’s dir doch auch erzählt.”
    “Ich hab das noch nicht mal Till erzählt. Wieso sollte ich dann ausgerechnet mit dir drüber reden wollen? Ich hab dich schließlich nicht gezwungen mir deine Geschichte zu erzählen.”
    “Nein, natürlich nicht, aber...”
    Mir fällt kein wirklicher Grund ein. Mist!
    “Es interessiert mich halt.”
    “Warum? Du kennst mich doch gar nicht.”
    “Eben drum. Ich möchte dich ja kennen lernen, aber das geht nur, wenn du auch mal was von dir erzählst.”
    “Wieso? Wieso willst du überhaupt was mit mir zu tun haben? Kümmere dich doch lieber um deine Sachen.”
    “Ja, das sollte ich wohl besser!”
    Langsam geht mir der Typ auf die Nerven. Wie kann man nur so stur sein? Andererseits...
    “Ich weiß auch nicht. Sonst sind mir andere auch nicht so wichtig. Aber du... Keine Ahnung warum, aber ich mag dich irgendwie. Deshalb interessiert mich halt auch, was so hinter deiner Fassade steckt.”
    Hab ich das jetzt echt gesagt? ‘Ich mag ich’? Ach herrje. Und es stimmt sogar. Ich mag Bill.
    Ihn scheint das auch leicht aus der Fassung zu bringen, so wie der mich anguckt.
    Hoffentlich bildet er sich jetzt nichts drauf ein.
    “Ich rede nicht über meine Vergangenheit.”
    Aaaah! Das gibt’s doch nicht! So ein Dickkopf!
    “Na, dann erzähl von mir aus irgendwas anderes über dich. Was hörst du so für Musik? Was sind deine Hobbies? Hast du überhaupt welche? Magst du Tiere? Warum läufst du immer so schwarz rum?”
    Bill lacht.
    “Hey, was gibt’s da zu lachen? Ich will wirklich mehr über dich erfahren...”
    “Schon okay. Also, was war deine erste Frage? Welche Musik ich mag? Puh, also eigentlich bevorzuge ich Rock. Hab aber keine bestimmte Lieblingsband. Ich hör alles so quer Beet.”
    “Ah ja. Und was machst du so in deiner Freizeit? Irgendeine Lieblingsbeschäftigung?”
    “Na ja, ich hatte nie viel Freizeit.”
    Er verstummt. Oha, ja, das geht wieder in Richtung Vergangenheit, verstehe.
    “Egal. Hast du Tiere?”
    “Nein. Ich glaub ich würde mich auch nicht sonderlich um ein Haustier kümmern, wenn ich eins hätte.”
    “Wohnst du allein?”
    Er zögert.
    “Nein.”
    Okay, okay. Ich frag nicht weiter nach.
    “Und warum hast du nur schwarze Klamotten? Ich mein, das ist doch ziemlich langweilig, oder? Also ich hab’s gerne bunt.”
    “Sieht man.”, sagt er und mustert grinsend meine regenbogenfarbenen Socken, die neben ihm auf dem Steg liegen.
    “Tja, ich mag’s halt nicht so bunt. Keine Ahnung. Schwarz ist irgendwie meine Farbe.”
    Nun gut. Da könnte man jetzt ja weiter nachfragen, aber ich lass es wohl besser.
    “Also Bill, war doch gar nicht so schwer. Jetzt weiß ich doch schon ein bisschen mehr. Wenn auch nicht sonderlich viel.”
    “Ja. Und wie steht’s mit dir? Wie kommt’s, dass du so gut Gitarre spielst?”
    “Ach. So gut kann ich’s gar nicht...”
    “Doch. Ich kenn mich da ein bisschen aus, glaub mir...”
    Wow! War das ein Ansatz von ‘Vergangenheit’?
    “Na ja, ich hatte einige Jahre Unterricht. Nichts großartiges, aber ich hab’s gern gemacht. Ich wollte mal so gut werden, wie Carlos Santana, aber der Zug ist wohl abgefahren.”
    “Wieso?”
    “Ich spiele nicht mehr.”
    “Aber vor ein paar Tagen, da...”
    “Till hat mich sozusagen dazu gezwungen. Irgend so eine tolle Therapiemaßnahme von ihm.”
    “Aber es hat dir doch Spaß gemacht, oder nicht?”
    “Na ja...ja schon.”
    “Wieso fängst du dann nicht wieder an?”
    “Ich weiß nicht...”
    “Also ich finde du haste echt Talent. Und ne gute Stimme noch dazu. Das solltest du nicht einfach wegwerfen.”
    Sagt mir einer, der mal in der erfolgreichsten Band Deutschlands Sänger war. Welche Ironie. Was hat er denn bitte gemacht, wenn nicht sein Talent weggeworfen?
    “Ich werd’s mir überlegen.”

    Den Rest des Nachmittags unterhalten wir uns über unverfängliche Themen, doch sobald ich auch nur versuche ein bisschen persönlicher zu werden, blockt Bill ab.
    Na gut. Aber ich werde nicht aufgeben.
    Ich krieg schon noch raus, was es mit ihm auf sich hat. Ganz bestimmt!”



    Re: Life's worth living for

    biggi-maus - 02.04.2006, 18:44


    edit



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 04.04.2006, 15:36


    @biggi-maus: danke, werde ich hoffentlich haben...*g*

    Soo, und hier jetzt der letzte Teil für die nächsten 2 Wochen...Biddesehr:


    Die ganze letzte Woche hab ich jeden Tag mit Bill verbracht.
    Hab ja schließlich nichts besseres zu tun. Hier ist eh immer langweilig. Und so macht es keinen Unterschied, ob du dich jetzt allein oder zu zweit langweilst.
    Aber mit Bill langweile ich mich lieber.
    Er ist immer noch nicht sonderlich gesprächig. Die meiste Zeit rede ich.
    Oder wir sitzen einfach nur nebeneinander und schweigen.
    Mit Bill kannst du wirklich gut schweigen. Es ist nicht so ein unangenehmes Schweigen.
    Es ist irgendwie ganz normal.
    Nicht diese Stille, wenn du nach Worten suchst, sondern einfach eine gewisse Ruhe.

    Gestern hat Mark angerufen.
    Er kommt auch diesen Samstag nicht.
    Das hat mich erst mal wieder total fertig gemacht. Wie ein Schlag mitten in die Fresse.
    Ich halte es ohne ihn einfach nicht aus.
    Hoffentlich geht es seiner Mutter schleunigst besser. Oder sie stirbt.
    Eins von beidem. Ist mir eigentlich egal. Ich weiß, das klingt jetzt ziemlich hart und herzlos, aber... Ich kenn die Frau noch nicht mal.
    Klar, sie ist Mark’s Mutter, aber ich hab keinerlei Bezug zu ihr. Ist mir also relativ gleich, was mit ihr passiert. Hauptsache es passiert irgendetwas. Damit Mark mich wieder besucht. Damit ich mich wieder auf etwas freuen kann.


    Bill geht’s heute schlecht.
    Er ist voll muffig drauf.
    Ich sitze in seinem Zimmer uns starre Löcher in die Luft.
    Er sitzt mir gegenüber und blättert lustlos in einer Zeitschrift.
    Ich seufze lang und laut.
    Bill blickt auf.
    “Was?”
    “Mir ist langweilig. Und das Wetter ist auch beschissen. Seit drei Tagen nur Regen. Und du bist auch nicht wirklich unterhaltsam.”, brumme ich.
    Er zuckt mit den Schultern.
    “Dann geh doch.”
    Ich strecke ihm die Zunge raus. Er tut es mir gleich und zaubert so ein kleines Lächeln auf mein Gesicht. Ich liebe es wenn er die Zunge rausstreckt, weil ich dann sein Piercing bewundern kann. Ich find es einfach so geil und könnt ihm stundenlang beim reden auf den Mund gucken, nur um die kleine Silberkugel in seinem Mund blitzen zu sehen.

    Mir kommt ein Gedanke.
    “Ich komm gleich wieder.”, sage ich und laufe aus dem Zimmer.
    Kurze Zeit später bin ich wieder da mit meinem Discman im Gepäck.
    Fragend sieht Bill mich an.
    “Darf ich mir mal deine CD anhören? Wollt ich schon die ganze Zeit, aber...na ja. Ich weiß, du bist nicht gut drauf zu sprechen, aber deshalb hab ich ja meinen kleinen Freund hier dabei.” Ich deute auf den Discman. “Du wirst kein Wort, keinen Ton hören.”
    Bittend sehe ich ihn an. Mit meinem Hundeblick. Dem kann keiner widerstehen. Auch Bill nicht.
    Mürrisch nickt er und bedeutet mir mit einer knappen Kopfbewegung, dass ich mir die CD nehmen soll.
    Grinsend hole ich sie mir aus seinem Nachttisch und lege sie ein. Ich stöpsle mir die Kopfhörer in die Ohren und drücke auf Play.
    Das erste Lied drücke ich schnell weg. Gefällt mir nicht so gut. Dafür das zweite umso besser. Über Bills Stimme muss ich immer noch lächeln. Ich kann mir kaum vorstellen, dass wirklich er das gesungen haben soll.
    Ich muss durch den Monsun
    Hinter die Welt
    Ans Ende der Zeit
    Bis kein Regen mehr fällt
    Gegen den Sturm
    Am Abgrund entlang
    Und wenn ich nicht mehr kann, denk ich daran
    Irgendwann laufen wir zusammen, weil uns einfach nichts mehr halten kann
    Durch den Monsun

    Ja, doch. Ist ein schönes Lied. Kommt mir irgendwie bekannt vor.
    In das nächste höre ich nur kurz rein. Haut mich nicht um.
    Aber Lied vier ist schon ganz schön. Ziemlich traurig, irgendwie. Wie heißt es? Ah ja: Rette mich.
    Ich schließe die Augen und höre einfach zu.
    Als die CD zu Ende ist öffne ich die Augen wieder.
    Bill beobachtet mich. Oder auch nicht. Er guckt durch mich hindurch.
    Ich fuchtele mit der Hand vor seinem Gesicht herum. Erschrocken zuckt er zusammen.
    “Alles klar?”
    “Ja, ich war nur in Gedanken.”
    Eine Weile schweigen wir wieder, dann fragt Bill zögernd:
    “Und? Gefällt dir die CD?”
    Ich lächele ihn an. Niedlich. Du merkst genau, dass er das eigentlich nicht fragen wollte, aber doch zu neugierig war.
    “Joa. Doch. Ist ganz schön. Deine Stimme ist lustig. Wie alt warst du da?”
    “Als wir das Album aufgenommen haben? 15, glaub ich.”
    “Hat’s Spaß gemacht?”
    “Was?”
    “Na, die Aufnahmen. Ich stell mir das voll spannend vor.”
    “Hmm, joa. War schon cool. War ja unser erstes Album und alles war ganz neu.”
    “Was war eure erste Single?”
    Ich frag einfach mal weiter. Er scheint ja grad ins Plaudern zu kommen. Die Gelegenheit muss ich nutzen.
    “Durch den Monsun.”
    “Oh, deshalb. Kam mir irgendwie bekannt vor. Wahrscheinlich hab ich’s irgendwo schon mal gehört.”
    Er lacht kurz auf.
    “Ja. War damals auch schwer möglich sich dem Lied zu entziehen. Wir waren schließlich Nummer eins.”
    Leiser Stolz schwingt in seiner Stimme mit.
    “Warst du damals glücklich?”, frage ich leise.
    “Ja... Sehr. Die Band war mein ein und alles. Es war immer mein Traum auf der Bühne zu stehen. Es gibt einfach nichts schöneres. Dieses Gefühl, wenn dir Tausende zujubeln und deine Songs mitsingen, ist einfach besser als alles andere auf der Welt.”
    “Warum habt ihr euch dann getrennt?”
    Doch ich sehe an seinem Gesicht, dass ich darauf keine Antwort bekommen werde.
    “Tut mir leid.”
    Keine Reaktion.
    Och nö. Machen wir jetzt wieder einen auf ‘Ich sag kein Wort mehr’?
    Da hab ich aber keine Lust drauf.
    “Weißt du was?”, frage ich, doch er schaut mich nicht mal an. “Ich hab bald Geburtstag.”
    “Schön für dich.”
    “Blödi! Wann hast du denn Geburtstag?”
    “Gestern.”
    “Waaaas? Nicht dein Ernst!”
    Er nickt nur stumm.
    Das gibt’s doch nicht! Wieso hat er denn nichts gesagt?
    “Mensch Bill! Alles Gute nachträglich! Aber wieso hast du denn nicht mal den Mund aufgemacht?”
    “Wozu?”
    “Na... Ich mein, du hast doch nur einmal im Jahr Geburtstag und...”
    “Ist doch egal. Kümmert eh keinen.”
    “Doch. Mich.” Ich sehe ihn eindringlich an.
    “Ich hätte vielleicht gern was besonderes mit dir gemacht oder so. Oder dir wenigstens was geschenkt.”
    “Ich brauch keine Geschenke.”
    “Ich hätte es aber trotzdem gern gewusst.”
    “Warum?”
    “Na... Ich dachte...ich dachte wir wären so was wie Freunde. Und mit Freunden feiert man doch gern Geburtstag.”
    “Ich hab keine Freunde. Ich will keine Freunde. Ich will bloß meine Ruhe. Ist das so schwer zu verstehen?”, faucht er mich an.
    Das ist zuviel! So was brauch ich mir nicht anhören.
    “Schön! Wenn du sowenig wert auf meine Gesellschaft legst, dann geh ich wohl besser. Und lass dich in Ruhe. Von mir aus versauere doch hier in deinem Zimmer. Verkriech dich nur und sprich mit niemandem ein Wort. Ist mir ab jetzt egal. Ich dachte... Ach ist auch egal! Du kannst mich mal!”
    Mit diesen Worten verlasse ich wutschnaubend Bills Zimmer.
    So ein Idiot! Was glaubt er eigentlich wer er ist? Verbringt die ganze Woche fast jede Minute mit mir und will dann auf einmal in Ruhe gelassen werden. Launischer Psycho!

    Missmutig stapfe ich auf mein Zimmer.
    Keiner da. Auch gut.
    Anscheinend legt heute niemand Wert darauf, dass ich da bin.
    Weder Bill, noch Franzi, noch Mark.
    Ach ja. Mark. Was er wohl grade macht? Wie gern ich jetzt bei ihm wäre. Ich will so gerne mal wieder in den Arm genommen werden. Will, dass mir jemand zeigt, dass er mich mag. Dass ich geliebt werde.
    Dieses Gefühl vermisse ich hier drinnen ganz schön. Hier gibt es schließlich niemand der mich liebt.
    Es gibt sowieso nur eine einzige Person auf der ganzen Welt, der überhaupt was an mir zu liegen scheint.
    Nur ist er nicht bei mir. Und ich werde wohl noch länger auf ihn verzichten müssen.
    So ein Scheiß!
    Wieso eigentlich ich? Warum bin ich diejenige, die immer allein ist?
    Das ist alles so zum Kotzen!
    Mit Tränen in den Augen lasse ich mich auf mein Bett fallen.
    Wie gern hätte ich jetzt einen kleinen Schnaps. Oder ein bisschen Koks. Irgendwas. Hauptsache dieses Scheißgefühl allein zu sein verschwindet.
    Nervös stehe ich wieder auf. Laufe unruhig hin und her.

    Schließlich gehe ich runter zum Schwesternzimmer.
    Rosi hat grad Dienst. Sehr gut. Sie ist noch sehr jung. Grade von der Schwesternschule runter.
    Ich schlendere ins Zimmer.
    “Oh. Hallo Aleesha. Kann ich was für dich tun?”
    “Till schickt mich. Du sollst mal zu ihm rüber nach N4 kommen.”
    “So? Wieso das denn?”
    Ich zucke mit den Schultern.
    “Hmm, na gut. Ähm, ich bin gleich wieder da. Kannst du hier kurz aufpassen? Wenn was ist, dann ruf einfach Karen.”
    “Klar, kein Problem.”
    “Gut. Dann bis gleich.”
    Sicher nicht.
    Als ich mir sicher sein kann, dass Rosi verschwunden ist, schließe ich die Tür.
    Ich versuche erst mal so den kleinen Medizinschrank zu öffnen. Verschlossen. War ja klar. Ich wende mich zum Schreibtisch und wühle in den Schubladen nach dem Schlüssel. Kein Glück.
    Na gut, dann eben anders. Ich hole eine Haarnadel aus meiner Hosentasche, die ich vorsichtshalber eingesteckt habe. Etwas zittrig Fummel ich an dem schloss rum. Ja! Es hat klick gemacht. Schnell öffne ich die Tür und überfliege die Etiketten der vielen verschiedenen Döschen. Keine Ahnung, was was ist. Ich nehme mir das erstbeste und stecke es in meine Tasche. Dann mache ich den Schrank wieder zu. Verschließen kann ich ihn natürlich nicht mehr, aber was soll’s? Ist mir jetzt auch egal.
    Ich verlasse schnell das Zimmer und gehe zurück auf mein eigenes.
    Dort angekommen, schraube ich mit flatternden Fingern den Verschluss auf. Ich kippe ein paar Tabletten auf meine Handfläche und werfe sie mir in den Mund. Ein Schluck aus der Wasserflasche und weg sind die Dinger.
    Dann lege ich mich aufs Bett.
    Mal gucken was jetzt passiert...



    Re: Life's worth living for

    biggi-maus - 04.04.2006, 18:44


    edit



    Re: Life's worth living for

    Jazziy - 11.04.2006, 13:27


    Also es gibt hier einige gute Geschichten und ein paar ganz aussergewöhnlich gute Geschichten!

    Ich bin ja eigentlich mehr so die stille Leserin, aber ich finde das ich doch mal sagen muß, dass Deine Geschichte zu den wirklich aussergewöhnlich guten zählt!

    Allein schon die Story ist mal was ganz anderes und ist zudem sehr gut recherchiert.
    Deine Art zu schreiben ist interessant und fesselnd.
    Du verstehst es die Spannung zu halten und in Deine Protagonisten kann man sich gut hineinverstetzen und
    mit ihnen fühlen.
    Ich warte mit Spannung auf die Fortsetzung!

    Jazziy



    Re: Life's worth living for

    Kaddy - 18.04.2006, 14:21


    wann gehts denn weiter?



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 20.04.2006, 17:01


    Hallo ihr Lieben!
    Ich melde mich wieder zurück. Bin gestern wiedergekommen. War richtig cool. Leider hab ich's heute noch nicht geschafft, nen neuen Teil zu schreiben. Musste erstmal noch Besorgungen machen und den ganzen Kram... Aber ich denke, ich werde mich morgen ma an den PC setzen und ein bisschen weiterschreiben. Also, noch etwas Geduld und Danke für die Kommis...
    Bis morgen



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 21.04.2006, 13:12


    Et voilà: Der neue Teil..hoffe er gefällt euch...


    “Hallo Leesha.”
    Mit flatternden Lidern öffne ich die Augen. Mein Blick ist irgendwie vernebelt. Ich sehe wie durch einen Schleier.
    “Na? Endlich wach?”
    Suchend wirrt mein Blick umher. Ein Gesicht. Mein Blick wird endlich klar. Das Gesicht gehört Nadja. Sie lächelt nicht wie sonst. Sie sieht mich ernst an.
    Ich schaue mich um. Aha, ich bin auf der Krankenstation. Und warum?
    Ach genau. Die Pillen.
    “Leesha?”
    “Ja...”
    “Okay, du bist also wieder da.”
    “War ich weg?”
    “Kann man so sagen. Du hast ne Überdosis Schlaftabletten geschluckt, Mädel. Ist dir das eigentlich bewusst? Wahrscheinlich schon... Wir mussten dir den Magen auspumpen. Zum Glück hat Franzi dich noch rechtzeitig gefunden.”
    Sie verstummt. Eine Bewegung an der Tür lässt sie sich umdrehen. Auch ich gucke in die Richtung.
    Es ist Till. Er kommt auf uns zu.
    “Danke Nadja. Bitte lass uns einen Moment allein.”
    Sie nickt und steht auf. Till nimmt ihren Platz neben dem Bett ein.
    “Also, warum hast du das gemacht?”
    Natürlich. Kein ‘Wie geht’s dir?’. Er kommt gleich zur Sache. Wahrscheinlich ist es ihm sowieso egal, was mit mir passiert. Es ist schließlich sein Job, Fragen zu stellen.
    Ich zucke mit den Schultern.
    Till seufzt.
    “Ach Aleesha, was soll das?”
    Ich will nicht mit dir reden, ganz einfach. Lass mich in Ruhe.
    Ich mache die Augen zu.
    “Sieh mich an.”
    Nö. Keine Lust.
    “Aleesha!”
    Er packt mich an der Schulter.
    “Mach die Augen auf und sag mir, was los ist.”
    Widerwillig öffne ich die Augen.
    “Lass mich in Ruhe.”, zische ich.
    “Sicher nicht. Zumindest nicht, bis du mir gesagt hast, warum du das gemacht hast? Warum Schlaftabletten? Warum ausgerechnet jetzt? Ich dachte, du hättest es soweit geschafft? Wolltest du dir das Leben nehmen? Warum?”
    Seufz. Der Kerl nervt wirklich.
    “Nein, ich wollte mich nicht umbringen.”
    “Warum dann? Niemand nimmt einfach so Schlaftabletten.”
    “Tja, ich wusste nicht, was das für Dinger waren.”
    “Was?”
    “Ja. Ich hab mir einfach das erstbeste genommen, was mir in die Hände gefallen ist.”
    “Wie bitte? Ich hab mich wohl verhört. Du nimmst einfach irgendwelche Pillen, ohne ihre Wirkung zu kennen? Dir hätte sonst was passieren können.”
    “Ist aber nichts passiert.”
    “Nichts nennst du das? Ich glaub’s nicht! Sag mal, ist dir eigentlich alles egal? Ich dachte du wolltest dich nicht umbringen.”
    “Wollte ich auch nicht.”
    “Aber es hätte sein können, dass...”
    “Ja, ich weiß.”, unterbreche ich ihn.
    “Also, ist es dir egal, ob du lebst oder nicht?”
    Ich überlege kurz, dann nicke ich.
    “Ja. Ist mir egal. Völlig gleich. Total schnuppe ist mir das.”
    Till schüttelt den Kopf.
    “Und warum? Kannst du mir das sagen?”
    “Nein. Es ist einfach so. Und es kümmert ja auch keinen anderen, wie’s mir geht oder was mit mir passiert. Also kann es mir auch egal sein.”
    “Glaubst du das wirklich?”
    “Was?”
    “Dass es niemanden kümmert, wie’s dir geht?”
    “Ja. Es ist so. ich weiß es.”
    “Oh nein, mein Fräulein. Es ist ganz bestimmt nicht so! Nicht nur, dass es zum Beispiel mir und Nadja nicht egal ist, ob du lebst oder nicht. Es gibt auch noch andere...”
    “Wen den?”, unterbreche ich ihn wieder. “Und du und Nadja... Das ist euer Job. Ihr müsst euch kümmern. Dafür bekommt ihr schließlich ne Menge Kohle.”
    “So einfach ist das nicht. Natürlich ist es unser Job, aber trotzdem... Es gibt Patienten um die man sich auch sorgt, nicht nur, weil man dafür Geld bekommt. Wir hatten echt Angst um dich. Genauso wie Franzi. Und Bill.”
    “Bill?”
    Hab ich grade richtig gehört? Nein, kann nicht sein. Bill ist ein Egoist. Ihn kümmert’s nicht, was andere machen. Und ihn kümmert es schon gar nicht wie’s mir geht. Das hat er ja wohl deutlich zu verstehen gegeben.
    “Ja, Bill.”
    “Verarsch mich mal.”
    “Wieso?”
    “Bill Kaulitz ist ja wohl der letzte, der sich um irgendwen sorgt. Und schon gar nicht um mich.”
    “Und warum bist du dir da so sicher?”
    “Er hat’s mir gesagt.”
    “So?” Till zieht eine Augenbraue hoch und sieht mich skeptisch an. “Da hab ich aber was ganz anderes gehört.”
    “Ach ja?”
    “Ja. Bill mag dich wirklich. Du bist die einzige hier, die ihm geholfen hat. Die sich mit ihm beschäftigt hat. Die nicht nur den heruntergekommenen Star von früher gesehen hat, sondern den Menschen Bill Kaulitz mit all seinen Problemen und Macken.”
    “Und woher willst du das wissen?”
    “Tja, während du wunderbar geschlummert hast, saßen Bill und Franzi die ganze Zeit draußen vor der Krankenstation und haben darauf gewartet, dass du wieder aufwachst. Und in dieser Zeit hab ich mich ein bisschen mit Bill unterhalten. Über dich. Und ihn. Sie sitzen übrigens immer noch draußen.”

    Das glaub ich jetzt nicht. Bill hat sich Sorgen um mich gemacht?
    “Aber... Er hat gesagt, er braucht keine Freunde. Er hat gesagt, er braucht mich nicht.”
    “Ja, das hat er gesagt, aber er hat es nicht gemeint. Aleesha, langsam solltest du doch wissen, wie Bill tickt. Er kann es nicht ertragen, wenn andere freundlich zu ihm sind. Er versteht nicht, wieso jemand ihn mögen sollte. Er hat so eine niedrige Meinung von sich selbst, dass er einfach nicht so genau weiß, wie er mit anderen umgehen soll. Schon gar nicht mit Leuten, die ihm was bedeuten.”
    Die ihm was bedeuten? Ich bedeute etwas für Bill? Irgendwie macht mich das glücklich. Ich spüre, wie sich ein Lächeln auf mein Gesicht schleicht. Ich will nicht lächeln, aber es lässt sich nicht unterdrücken.
    “Siehst du,” Till lächelt zurück. “es ist nicht allen egal, wie’s dir geht. Du bist nicht allein, Aleesha.”
    “Ja.”, hauche ich. Meine Augen füllen sich mit Tränen. Noch bevor ich’s richtig gecheckt hab, heule ich wie ein Baby. Wie ein Wasserfall laufen die Tränen über mein Gesicht.
    Till nimmt mich in die Arme.
    “Hey, ist doch gut. Alles ist wieder in Ordnung. Nicht weinen...”
    Sanft wiegt er mich hin und her. Es ist ein gutes Gefühl sich an ihn lehnen zu können. Ich lege meinen Kopf an seine Schulter. Er hält mich solange fest, bis meine Tränen getrocknet sind.
    “Alles klar?”, fragt er leise.
    “Ja, danke. Und... Tut mir leid. Alles tut mir leid. Und, dass dein T-Shirt jetzt nass ist.”
    Ich deute auf seine linke Schulter. Er lacht auf.
    “Ach Kleine, das ist ja wohl das geringste Problem.”
    Dann steht er auf und geht zur Tür.

    “Möchtest du die anderen sehen? Franzi und Bill?”
    Will ich sie sehen? Franzi ja, aber Bill...ich weiß es nicht.
    “Kannst du erst mal nur Franzi reinschicken?”
    Er nickt und verlässt den Raum. Kurz darauf erscheint Franzi und mit einem Aufschrei stürzt sie sich auf mich. Sie umarmt mich so fest, dass es schon fast weh tut.
    “Oh Gott, Leesha! Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist. Mann, das war echt schrecklich. Wie du da so lagst, so völlig regungslos. Wie tot. Wie...Michael. Ich...oh Aleesha, es war einfach furchtbar. Ich hab nur noch gebetet, dass du wieder aufwachst.”
    Franzi weint.
    “Es tut mir leid. Ich wollte nicht...ich...”
    “Schon gut. Jetzt ist es ja vorbei. Jetzt ist wieder alles gut.”
    Ich lächele sie an. Ja, alles ist gut. Na ja, fast alles. Wenn ich an Mark denke... Nein lieber nicht. Das zieht mich nur wieder runter. Er wird schon kommen. Nächstes Wochenende. Bestimmt.

    “Aleesha?”
    Nadja steckt den Kopf zur Tür rein.
    “Ja?”
    “Also Bill sitzt immer noch hier draußen: Möchtest du ihn sehen oder nicht? Weil sonst sag ich ihm,
    dass er endlich was Essen gehen kann.”
    Ach ja....Bill.
    Ich sehe Franzi an. Wir haben uns lange unterhalten und völlig die Zeit vergessen. Sie nickt und sagt:
    “Ja, ich geh dann mal.”
    Und schon ist sie verschwunden. Ich sage Nadja, dass sie Bill reinschicken soll.
    Sie verschwindet aus der Tür. Ich atme tief durch. Dann kommt Bill herein.
    Er sieht ziemlich fertig aus. Na ja, eigentlich Dauerzustand bei ihm. Also hat das wohl nichts zu bedeuten.
    Langsam kommt er auf das Bett zu und setzt sich auf den Stuhl daneben.
    “Hallo.”, flüstert er heiser.
    “Hallo.”
    “Wie geht’s dir?”
    “Ganz gut soweit. Ich hab Hunger.”
    Er lächelt. Ein seltener Anblick.
    “Und wie geht’s dir?”, frage ich um die Lücke zu füllen.
    “Hmm, ja, na ja. Geht so. Ich... Ich weiß nicht. Warum hast du die Tabletten geschluckt? Ich mein... War das, weil ich so scheiße zu dir war?”
    Erstaunt sehe ich ihn an. Er hat sich also Gedanken gemacht.
    “Teilweise, ja.”, gebe ich zu.
    Er schaut bedrückt zu Boden.
    “Das tut mir leid. Ich dachte nicht, dass.. Ich wollte nicht...”, stottert er.
    “Ich weiß. Es war ja auch nicht nur deswegen. Es war einfach.. insgesamt war alles scheiße. Ich hab mich total allein gefühlt und war irgendwie verzweifelt.”
    “Wolltest du... dich umbringen?”
    “Nein. Wirklich nicht. Na ja, eigentlich war es mir egal. Ich hab mir einfach irgendwelche Pillen gekrallt ohne zu wissen, was es ist. Und dann hab ich gewartet, was passiert.”
    “Mann, oh Mann!” Bill schüttelt ,wie Till, den Kopf. “Als ich mitbekommen hab, was los ist hab ich echt Angst um dich gehabt.” Diesen Satz sagt er sehr leise. Scheint ihn einiges an Überwindung zu kosten, so offen zu sein.
    Ich setze mich auf.
    Greife nach seiner Hand.
    Sehe ihn an.
    Lächele.
    Und er lächelt zurück.
    Ich fühle mich auf einmal völlig leicht. Irgendwie unbeschwert. Ich kann es nicht genau beschreiben, aber es fühlt sich gut an. Bills Hand ist angenehm warm.
    Auf einmal bemerke ich ein verdächtiges Glitzern in seinen Augen.
    Oh nein, er wird doch nicht etwa weinen? Bitte nicht. Ich kann es nicht sehen, wenn Männer weinen. Was soll ich denn jetzt machen?
    Kurzentschlossen umarme ich ihn. Erst scheint er etwas überrascht und steif, doch dann lässt er es einfach geschehen.
    Also, wenn er jetzt weint, dann sehe ich es wenigstens nicht. Ich schließe sie Augen. Genieße den Moment.
    Dann löst sich Bill aus der Umarmung, bleibt aber dicht vor mir sitzen.

    Schweigend blicken wir uns an. Und dann... es ist als ob er mich magnetisch anzieht. Unsere Gesichter bewegen sich aufeinander zu. Ganz vorsichtig berühren sich unsere Lippen. Ich schalte alle Gedanken aus. Ich scheine unter seinen Lippen dahinzuschmelzen. Langsam öffne ich die meinen. Unsere Zungen tasten sich langsam vor. Ich kann sein Piercing spüren. Ein kleiner Hubbel auf seiner Zunge. Sanft umkreisen sich unsere Zungen. Es ist ein wunderschöner, zärtlicher Kuss.

    Dann ganz plötzlich schießt mir Mark’s Bild durch den Kopf und ich zucke zurück.
    Bill sieht mich an. Auch er scheint etwas überrascht von sich selbst zu sein. Dann sehe ich die Erkenntnis in seinen Augen aufleuchten.
    “Oh Scheiße, tut mir leid, Aleesha. Ich.. Ich bin ein Idiot. Du hast einen Freund, ich weiß und...”
    “Nein, schon gut.”, unterbreche ich ihn. “Ich meine... Ich hab ja auch... Also...zu einem Kuss gehören immer zwei, oder nicht?”
    Er nickt.
    “Aber das bleibt ein einmaliges Erlebnis.”, sage ich schnell.
    Er nickt wieder.
    “Ja, klar. Ich weiß auch nicht, warum...”
    “War wohl einfach so, wegen der ganzen Situation und so...”
    “Ja, wahrscheinlich.”
    Schweigen. Dann steht Bill auf.
    “Ich geh dann wohl besser.”
    “Nein.”, rutscht es mir heraus.
    Erstaunt dreht er sich um.
    “Nein, bitte bleib. Ich.. Ich möchte nicht alleine hier bleiben. Ich hasse diese Krankenhausatmosphäre.”
    “Okay, wenn du das willst, dann bleibe ich.”
    Er setzt sich wieder hin.
    “Danke.”



    Re: Life's worth living for

    duplo - 21.04.2006, 13:50


    juchei, es geht weiter!!
    freude, hachja. irg.wie fällt mir grade auf, dass ich ich sowieso schon etwas länger nicht mehr hierzu geäußert hab.. naja..
    jedenfalls fand ich von dem teil vor dem teil (AJA) den letzen satz so lustig.
    okay, die situation war gar nicht lustig, aber ach, ich laber grad müll daher, entschuldige..
    but yes, der neue teil gefällt mir sehr gut! dein schreibstil ist klasse und auch alles logisch nachvollziehbar usw.
    and yes, uich hab die hoffnung noch nicht aufgegeben, dass bill endlich "auspackt" und die beiden ein paar werden!
    freude, mach schnell weiter!



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 24.04.2006, 12:43


    Endlich wieder in meinem eigenen Zimmer. Endlich wieder in meinem eigenen Bett schlafen.
    Drei Tage war ich auf der Krankenstation. Drei lange, ätzende Tage.
    Aber vielleicht war’s auch ganz gut so.
    Ich hatte viel Zeit um über alles mögliche nachzudenken. Und ich hatte auch viele Gespräche mit Till über das, was passiert ist.
    Und jetzt kann ich sagen, geht es mir besser. Irgendwie.
    Außerdem ist dieses scheiß ‘Alleinsein-Gefühl’ nicht mehr da. Na gut, es ist nicht mehr allgegenwärtig. Sagen wir’s so.
    Manchmal überkommt mich noch so eine Welle von Einsamkeit, aber das ist wohl meine Natur. Meine Macke. Wie man’s auch nennen will.
    Mark hat sich immer noch nicht gemeldet. Langsam mach ich mir Sorgen. Nicht nur, dass ich ihn so lange nicht gesehen habe. Ich habe auch seit bestimmt zwei Wochen nicht mehr mit ihm gesprochen. Ich vermisse ihn einfach.
    Und dann ist da noch die Sache mit dem Kuss zwischen Bill und mir.
    Also eigentlich weiß ich, dass das nichts zu bedeuten hat. Oder es zumindest nicht sollte. Aber manchmal bin ich mir nicht wirklich sicher, was meine Gefühle angeht. Für Bill. Und für Mark.
    Weil, wenn ich doch so glücklich und verliebt in Mark bin, wieso muss ich dann einen anderen küssen?
    Aber na ja, ich versuch nicht mehr dran zu denken.
    Bill hat auch kein Wort mehr drüber verloren. Zum Glück. Ich weiß nicht, ich glaub es wäre komisch mit ihm darüber zu reden.
    Obwohl es sonst so ist, dass ich mit Bill über alles reden könnte. Wenn ich es wollte...
    Bill kann gut zuhören. Und er tut auch nicht nur so. Er hört wirklich zu.
    Na klar, Till hört auch immer wirklich zu, aber das ist etwas anderes. Wenn ich mit Bill rede ist das freiwillig. Nicht so ein gezwungenes Gespräch. Und ich rede gern mit ihm. Auch wenn er nicht wirklich viel von sich erzählt, aber inzwischen macht mir das nicht mehr so viel aus.

    Es ist Sonntag, der 4. September. In 23 Tagen habe ich Geburtstag. Wie die Zeit vergeht. Vie zu schnell für meinen Geschmack. Ich werde schon 19. Und was hab ich in meinem Leben bisher gemacht? Doch wohl nichts produktives. Ich hab noch nicht mal nen richtigen Schulabschluss.
    Nein, stolz bin ich auf mein Leben sicher nicht.
    Aber ich habe ja noch ein paar Jährchen vor mir. Und die werden auf alle Fälle besser als die letzten. Das hab ich mir geschworen. Ich will nie wieder so leben wie früher.
    Ich will ein ganz anderes Leben. Ein schöneres. Ein glücklicheres.
    Gestern noch hab ich mit Bill darüber gesprochen. Er meinte, er denke nicht an die Zukunft. Genauso wenig, wie er an die Vergangenheit denke. Aber ich nehm ihm das nicht ab. Ich mein, jeder denkt doch irgendwie an das, was er im Leben noch machen will, oder?
    Wer macht sich nicht mal Gedanken, wie es später sein wird? Ob man eine Familie gründet, einen guten Job bekommt.
    Also was die Familie angeht bin ich mit nicht so sicher. Ich weiß nicht, ob ich dafür geeignet bin, für einen anderen Menschen zu sorgen und die Verantwortung zu übernehmen. Irgendwie glaube ich nicht, dass ich eine gute Mutter wäre. Ich bin immer viel zu sehr mit mir und meinen Problemen beschäftigt. Und als Mutter musst du dich wirklich aufopfern für dein Kind.
    Klar, in einer Beziehung ist das nicht viel anders, aber irgendwie doch. Schließlich ist der Partner kein Kind, das erst noch erzogen und um das sich besonders gekümmert werden muss. Er ist ein eigenständiger Mensch. Er braucht natürlich auch Liebe und Zuwendung, aber er kann auch für sich selbst sorgen und ist nicht so von dir abhängig, wie wenn du ein Kind hast.
    Was den Job angeht... Ich weiß so überhaupt nicht, was ich machen will. Das ist schlimm. Ich bin 18 Jahre und habe keine Ahnung vom richtigen Leben. Andere Leute haben jetzt schon 2 Jahre Berufserfahrung oder wissen zumindest, dass sie studieren wollen oder so was in die Richtung. Aber ich hab wirklich überhaupt keine Peilung. Aber ich habe wohl auch nicht die große Auswahl, wenn ich hier rauskomme. Ich hoffe nur, dass ich nicht in irgendeinem schäbigen Laden ende, von morgens bis abends schufte und das Geld trotzdem nicht reicht.
    Ich weiß, Geld ist nicht alles, aber es kann das Leben um einiges leichter machen, wenn man ein bisschen mehr davon hat. Ich weiß genau, wie es ist Geld zu haben und ich weiß auch genau, wie es ist kein Geld zu haben. Und ich muss sagen ersterer Zustand gefällt mir besser.
    Die meisten Leute sagen ja, Geld macht nicht glücklich, aber ich denke, dass es das schon in einem gewissen Maße macht. Arme Leute rennen schließlich auch nicht mit einem Dauergrinsen durch die Gegend. Ich würde schon sagen, dass du, wenn du Geld hast zumindest weniger Sorgen hast. Ob du glücklich bist, ist wieder ein anderes Blatt.

    Mein Magen knurrt. Ich schaue auf die Uhr. 18.13 Uhr. Zeit zum Abendessen.
    Ich gehe noch mal kurz ins Bad um zu gucken, ob ich nicht wie ein Zombie durch die Gegend laufe. Ein Blick in den Spiegel sagt mir, dass ich zwar unbedingt wieder etwas länger als 4 Stunden schlafen sollte, aber noch sehe ich ganz in Ordnung aus. Vielleicht etwas blass. Aber das ist ja auch egal.
    Schnell laufe ich runter zum Speisesaal. In der Tür bleibe ich stehen und sehe mich um, kann aber kein allzu bekanntes Gesicht entdecken. Auch gut. Esse ich eben allein. Ich schnappe mir ein Tablett und suche mir mein Essen aus. Danach strebe ich den Platz hinten am Fenster an. Da ist man ein bisschen ungestört und kriegt nicht so mit, was die anderen sich alles beim Essen erzählen. Das sind nämlich nicht immer unbedingt sie appetitlichsten Sachen.
    Gerade als ich mir einen großen Bissen Steak in den Mund schiebe, ertönt hinter mir ein lautes : BUH!
    Total erschrocken zucke ich zusammen und verschlucke mich an den Brocken Fleisch. Hustend und mit tränenden Augen drehe ich mich um.
    Es ist Bill. Gut gelaunt klopft er mir auf den Rücken.
    “Na, na, haben wir wohl etwas hastig gegessen?”
    Finster und immer noch hustend schaue ich ihn an. Er deutet auf mein Wasserglas und setzt sich mir gegenüber.
    “Trink was. Das hilft.”
    Schnell nehme ich ein paar kleine Schlucke und der Husten hört auf.
    “Na also.”
    “Na also.”, äffe ich ihn nach. “Was sollte das denn bitte? Ich wär beinahe erstickt.”
    “Ach, übertreib nicht gleich. War doch lustig.”
    “Lustig?” Mein Tonfall lässt deutlich vernehmen, dass ich das ganz und gar nicht lustig fand.
    “Ja, klar, wie du zusammengezuckt bist. Herrlich.”
    Er lacht.
    Unglaublich. Amüsiert der sich hier prächtig auf meine Kosten. Beleidigt starre ich auf meinen Teller. Dann beginne ich wieder mit dem Essen und ignoriere Bills Anwesenheit einfach.
    Eine Weile mustert er mich nur mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen.
    Was gibt’s denn so zu Grinsen? Mann, der Kerl ist wirklich eine Nervensäge.
    Irgendwann wird’s mir zu bunt.
    “Was ist denn?”, fauche ich ihn an.
    “Ach, eigentlich nichts.”
    Nichts? Hab ich das grade richtig verstanden? Nichts? Ich glaub ich spinne.
    “Und warum grinst du mich dann wie blöde an? Ist das dein neues Hobby?”
    “Nein, aber ich weiß was, was du nicht weißt.”
    “Schön für dich. Dann behalt’s für dich.”
    “Nein, ich denke, dass ist auch ganz interessant für dich.”
    Genervt verdrehe ich die Augen. Ich hasse solche Spielchen.
    “Dann rück halt raus mit der Sprache.”
    “Nein, ist ne Überraschung. Aber ich kann’s dir zeigen.”
    “Wow. Kann ich erst noch fertig essen?”, frage ich trocken.
    “Klar, lass dir soviel Zeit wie du willst. Obwohl ich mich an deiner Stelle doch etwas beeilen würde.”
    “Wieso?”
    Wieder dieses debile Grinsen.
    “Na schön.” Ich knalle die Gabel auf den Tisch. “Wo ist sie deine tolle Überraschung?”
    “Draußen in der Halle.”
    Ich folge ihm durch den Saal.
    “Bill, ich warne dich, wenn du mich jetzt wegen irgendeiner Scheiße von meinem Essen weggeholt hast, rede ich kein Wort mehr mit dir!”
    Plötzlich bleibt er abrupt stehen.
    “Hey, was soll das? Du...”
    Weiter komme ich nicht. Mitten in der Eingangshalle steht Mark und lächelt mich an.
    Mit einem Freudenschrei stürze ich auf ihn zu und umarme ihn als hätten wir uns Jahre nicht mehr gesehen.



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 28.04.2006, 15:25


    Soo, dieser Teil ist etwas unbedeutend, aber muss auch mal sein...dafür passiert bald wieder was...*g*
    Über Kommis würde ich mich übrigens auch weiterhin sehr freuen...



    Mark und ich schlendern Hand in Hand durch den Park. Das Grinsen auf meinem Gesicht ist wie festgenagelt. Ich bin so glücklich, wie schon lange nicht mehr.
    Das war die beste Überraschung überhaupt. Auch wenn Mark etwas abwesend zu sein scheint.
    “Ist was?”, frage ich ihn.
    “Hmm? Nein, wieso?”
    “Ach... Nichts. Oh, ich bin so froh, dass du da bist! Ich dachte erst ich seh nicht recht.”
    “Ja, gute Überraschung, oder? Eigentlich hätte ich heute ein Meeting gehabt und keine Zeit, aber das ist ganz kurzfristig ausgefallen und da dachte ich, ich komme mal vorbei. Wir haben uns ja länger nicht gesehen...”
    Er lächelt. Er hat das fantastischste Lächeln, dass ich je bei einem Mann gesehen habe.
    “Viel zu lange!”, stimme ich ihm zum.
    “Ja, tut mir auch leid, aber mit meiner Mutter, das war alles etwas...stressig. Ich weiß nicht. Ihr ging’s wirklich schlecht und ich dachte schon, sie schafft es nicht, aber jetzt ist sie wieder auf dem Weg der Besserung.”
    “Das ist doch toll!”
    Allein schon deshalb, weil mich Mark dann wieder regelmäßig besuchen kann.
    “Kommst du dann nächsten Samstag wieder hierher?”, frage ich.
    Er zögert etwas mit seiner Antwort. Merkwürdig.
    Dann sagt er:
    “Um ehrlich zu sein, weiß ich das noch nicht so genau. Es kann sein, dass ich wieder Überstunden am Wochenende machen muss.”
    Was? Nein, das darf doch jetzt nicht wahr sein. Ich bin wie vor den Kopf geschlagen.
    “Wieso das denn?”, frage ich enttäuscht.
    “Na ja, wir haben im Moment einen großen Kunden am Haken und da muss einiges getan werden.”
    “Aber.. Kannst du nicht trotzdem kommen? Ich mein, so viel ist das doch bestimmt auch nicht. Wenigstens für 2 Stunden oder so?”
    Ich sehe ihn bittend an und merke, wie mir schon wieder die Tränen in den Augen aufsteigen. Jetzt bloß nicht heulen. Ich will nicht so schwach erscheinen. Nicht vor Mark.
    Er bleibt stehen und streicht mir sanft über meine linke Wange.
    “Ach Kleines, ich würde doch auch viel lieber mit dir den Samstag verbringen als mit meinen Kollegen, aber es lässt sich nun mal nicht ändern.”
    Wir küssen uns. Ich genieße seinen Geschmack. Wie sehr habe ich ihn vermisst.
    Dann gehen wir weiter.
    “Wer war eigentlich dieser Kerl da vorhin? Der, der mit dir gekommen ist.”
    “Der.., ach, das war Bill.”
    “Er kam mir irgendwie bekannt vor.”
    “Ja, er... Er war mal ziemlich berühmt in Deutschland.”
    “Ach so. Na ja, ist ja auch egal.”
    “Ja...”
    Schweigend setzen wir unseren Weg fort.

    Um 21.00 Uhr muss Mark wieder gehen.
    Ich stehe noch lange an der Eingangstür und blicke seinem Auto nach auch als es schon längst nicht mehr zu sehen ist.
    Dann schlurfe ich auf mein Zimmer. Franzi liegt auf ihrem Bett und liest.
    “Na? Ich hab gehört Mark war da?”, fragt sich mich und legt ihr Buch zur Seite.
    “Ja, leider viel zu kurz. Aber wenigstens war er überhaupt hier. Wir haben uns ewig nicht gesehen. Er hat einfach viel zu viel zu tun.”
    Während ich mich bei Franzi über die wenige Zeit, die ich mit Mark verbringen kann, beschwere, ziehe ich mich um.
    Das Fenster steht sperrangelweit offen und kühle Nachtluft strömt ins Zimmer. In meinem dünnen Sleepshirt beginne ich zu frieren und zitternd krieche ich in mein kuscheliges Bett.
    Auf einmal bin ich ziemlich müde und während Franzi noch zigmal die Seiten ihres Buches umblättert entschlummere ich schnell ins Land der Träume.


    Um halb acht ist die Nacht für mich wieder vorbei. Gähnend und mich streckend klettere ich aus dem Bett. Ich hab geschlafen wie ein Stein. Aber das tat mir auch mal wieder gut. Ich fühl mich richtig fit.
    Aus lauter Übermut beschließe ich ein paar Runden Joggen zu gehen.
    Schnell schlüpfe ich in meine schwarze Trainingshose, zieh mir ein Sweatshirt und meine Laufschuhe an und schon geht’s los.
    Die Sonne scheint zwar, doch um diese Uhrzeit ist sie noch nicht so stark, was das Laufen angenehmer macht.
    Ich bin kein Sportfreak oder so, aber ab und zu muss ich mich einfach ein bisschen bewegen und Joggen ist dann eigentlich das Beste.
    Nach einer Dreiviertelstunde kehre ich zurück zu meinem Zimmer. Ich hüpfe schnell unter die Dusche, ziehe mir was bequemes an und gehe dann runter zum Frühstück.

    Bill und Franzi sitzen zusammen an einem Tisch und frühstücken schweigend. Ich hole mir was zu Essen und geselle mich zu den beiden.
    “ ‘Morgen.”
    “Hey.”, sagt Franzi.
    Bill nickt nur. Ich setze mich neben ihn.
    “Danke, dass du mich gestern gleich geholt hast.”
    “Schon gut.”
    “Woher wusstest du eigentlich, dass das Mark war? Du kanntest ihn doch gar nicht.”
    “Ich hab zufällig mitbekommen, wie Till ihn mit Namen begrüßt hat und dann hat er noch gesagt, dass Aleesha sich bestimmt freuen würde ihn zu sehen.”
    “Achso. Na ja, noch mal danke.”
    “War’s denn schön?”
    “Natürlich. Auch wenn er nicht lange bleiben konnte. Und Samstag kommt er wahrscheinlich auch nicht. Muss arbeiten.”
    “Na ja, dann war er aber wenigstens gestern schon da.”
    “Hmm, ja, aber trotzdem... Ich find’s blöd, dass wir uns so selten sehen.”
    “Was auch verständlich ist.”, wirft Franzi ein.
    “Aber wenn er doch nun mal arbeiten muss? Kann er doch auch nichts machen.”, sagt Bill.
    “Er könnte Aleesha zuliebe ja irgendwas drehen.”
    “Vielleicht geht das aber nicht. Ich mein...”
    “Wenn er es wirklich versuchen würde, würde er bestimmt was erreichen.”, fällt Franzi Bill ins Wort.
    “Ich glaube nicht...”
    “Okay, das reicht.”, unterbreche ich die beiden. “Er kann nicht kommen, damit ist das Thema gegessen.”
    Franzi murmelt etwas, sagt aber nichts mehr dazu.
    “Hey, wenn du Samstag Zeit hast können wir doch vielleicht nen Ausflug oder so beantragen. Das kann man doch, oder? Ich würd gern mal ein bisschen hier raus kommen.”, schlägt Bill vor.
    “Hmm, ja, können wir machen. Müssen wir mal mit Till reden. Es muss ja ne Aufsicht dabei sein.”
    “Das lässt sich sicher regeln. Willst du auch mit, Franzi?”
    “Ich weiß nicht...”
    “Ach komm schon. Wir waren schon Ewigkeiten nicht mehr in der Stadt. Und wenn es wirklich klappt, wär das doch ne super Gelegenheit mal wieder stoppen zu gehen.”, versuche ich sie zu überreden.
    Sie überlegt mit schiefgelegtem Kopf. Runzelt die Stirn. Dann nickt sie langsam.
    “Okay. Warum nicht.”
    “Super. Dann lasst und gleich nach dem Frühstück bei Till nachfragen.”, sagt Bill und grinst.

    Gesagt getan. Nach dem Essen stehen wir alle drei vor Tills Bürotür. Nachdem wir geklopft haben, ertönt von drinnen ein ‘Herein’ und wir treten ein.
    Till schaut uns überrascht an.
    “Nanu? Gleich drei auf einmal? Was kann ich für euch tun?”
    “Wir wollten fragen, ob wir nächsten Samstag einen Ausflug in die Stadt machen könnten.”, sagt Bill.
    “Also theoretisch, ja. Allerdings braucht ihr eine Aufsichtsperson.”
    “Wissen wir.”
    “Na ja, ich kann euch nichts versprechen. Ich muss erst mal fragen, ob sich jemand bereit erklärt mit drei Junkies in die Stadt zu gehen.”
    Grinsend sieht er uns an.
    “Ha ha ha. Komm du doch einfach mit uns. Das wäre die einfachste Lösung.”, sagt Franzi.
    “Ja und Nadja kannst du auch mitnehmen. Die freut sich bestimmt, wenn du sie fragst.”, füge ich zwinkernd hinzu.
    Es ist ja wohl offensichtlich, dass Nadja und Till in einander verschossen sind. Auch wenn sie es sich selber noch nicht eingestehen wollen.
    Und tatsächlich wird Till leicht rot als ich auf Nadja zu sprechen komme.
    “Ich weiß nicht. Es ist immerhin ihr freier Samstag. Aber ich wird sie mal fragen. Ich sag euch morgen bescheid.”
    “Alles klar.”
    “Dankeschön.”
    Zufrieden verlassen wir Tills Büro.
    Das verspricht ein lustiger Samstag zu werden.



    Re: Life's worth living for

    biggi-maus - 28.04.2006, 16:26


    edit



    Re: Life's worth living for

    Anonymous - 28.04.2006, 21:48


    So, ich schreibe es jetzt hier auch noch einmal: bitte haltet Euch an die Regel, hier nicht mehr einfach nur "Weiter" oder "Super" zu schreiben, sondern einen richtigen Kommi zu verfassen.

    Ihr könnt das auch in dem Thread "Wie schreibe ich einen richtigen Kommi" in dem Bereich PG16 ganz oben nachlesen.

    Auch hier erwähne ich nocheinmal was passiert, wenn sich nicht an diese Regel gehalten wird:

    1. Erste Verwarnung

    2. Zweite Verwarnung

    3. Ein paar Tage Account gespeert, das heisst, ihr könnt Euch hier für ein paar Tage nicht mehr einloggen.

    4. Kick. Das bedeutet, ihr könnt Euch nie wieder einloggen und seid komplett gesperrt.

    Also überlegt Euch lieber ganz genau, ob ihr gegen die Regel verstößt, oder nicht.



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 30.04.2006, 13:18


    Danke für den Kommi, biggi-maus...*reknuddel*


    Natürlich hat Nadja zugesagt, als Till sie wegen Samstag gefragt hat. War ja wohl nicht anders zu erwarten gewesen.

    Heute ist Freitag. Ich langweile mich mal wieder zu Tode. Das Wetter ist schlecht. Kalt und regnerisch. Zum Kotzen!
    Zu so ner bescheuerten Arbeitsgruppe will ich immer noch nicht gehen. Hab ich keinen Bock drauf.
    Ich werde wohl einfach hier im Zimmer auf meinem Bett sitzen bleiben und aus dem Fenster starren.
    Franzi ist auch nicht da. Keine Ahnung, wo die wieder steckt. In letzter Zeit ist sie häufiger weg. Vielleicht frag ich sie mal, was sie immer macht. Vielleicht ist es ja was cooles. Etwas, das besser ist als nur rumzusitzen und sich zu langweilen.
    Ungeduldig stehe ich auf. Tigere rastlos durch das kleine Zimmer. Ich weiß echt nichts mit mir anzufangen. Das ist schrecklich! Ich hasse das! Echt, es ist nicht auszuhalten.
    Missmutig mache ich mich auf den Weg runter in den Aufenthaltsraum. Vielleicht treffe ich ja Giovanni oder so. Hab mich lange nicht mit ihm unterhalten.

    Tatsächlich ist Giovanni da. Er liest. Ich setze mich zu ihm.
    “Na du.”
    “Hey Leesha. Wie geht’s?” Er legt sein Buch zur Seite.
    “Joa, passt schon. Mir ist langweilig.”
    “Ja, heute ist es ein ziemlich langer Tag. Da hast du recht. Ich hab auch schon 7 Kapitel gelesen, weil ich nicht wusste, was ich sonst machen soll.”
    “Ich hab keinen Bock zu lesen. Um ehrlich zu sein, hab ich eigentlich zu nichts so wirklich Lust. Trotzdem sterbe ich vor Langeweile. Das ist so ätzend!”
    Verständnisvoll lächelnd sieht Gio mich an.
    Tabea und Ronnie betreten den Aufenthaltsraum. Sie kommen zu uns.
    “Huhu ihr zwei!”, begrüßt Tabbi uns fröhlich.
    “Hi, warum so gut gelaunt?, fragt Giovanni sie.
    “Ich habe grad von Till bescheinigt bekommen, dass ich Montag hier raus kann. Das heißt, ich kann endlich meine Tochter zu mir holen. Ich hoffe nur, sie hat mich nicht schon längst vergessen.”
    “Ach Quatsch! Sie wird sich freuen endlich wieder bei dir zu sein.”
    Strahlend nickt Tabea.
    “Ja, hoffentlich.”
    “Und sonst? Gibt’s irgendwelche Neuigkeiten?”
    “Och, na ja, auf dem Weg hier her haben Ronnie und ich uns etwas unterhalten. Sag mal, Aleesha, weißt du was über Franzi und Bill?”
    “Hä, Franzi und Bill?”
    Was soll ich denn über die zwei wissen? Irgendwie peil ich’s grad überhaupt nicht.
    “Ja, Ronnie meinte, die zwei hätten sich in der letzten Woche öfters getroffen. Läuft da was zwischen den beiden?”
    Wie bitte? Hab ich was nicht mitbekommen? Franzi und Bill treffen sich?
    “Tut mir leid, ich wusste noch nicht mal, dass die zwei überhaupt miteinander reden. Immer wenn ich die zwei getroffen hab, haben sie sich angeschwiegen.”
    “Echt? Also laut Ronnie haben die beiden sich bis jetzt jeden Tag gesehen.”
    “Hmm.”
    Was soll ich denn dazu sagen? Ich bin völlig überrumpelt.
    Wieso hab ICH davon nichts mitbekommen? Warum hat Franzi mir nicht gesagt, dass sie sich mit Bill trifft. Und warum überhaupt? Läuft da wirklich was?
    Irgendwie gefällt mir der Gedanke nicht. Bestimmt, weil die zwei das vor mir verheimlicht haben. Ich dachte wir wären Freunde. Vor allem von Franzi hätte ich eigentlich erwartet, dass sie mir so was erzählt.
    “Aleesha?”
    “Wie bitte? Ich war grad in Gedanken.”
    “Hab ich gemerkt.”
    Warum grinst Tabbi denn so wissend?
    “Ich hab auch nur gefragt, ob du Franzi dann mal fragen kannst, was da mit ihr und Bill läuft. Interessiert mich irgendwie.”
    “Dann frag sie doch selber!”
    Bin ich hier das Botenmädchen? Wenn sie was wissen will, soll sie sich doch selbst um ihre Infos kümmern. Ich hab jedenfalls keinen Bock auf so’n Scheiß!

    Ich stehe auf und verlasse den Raum.
    Ich weiß selber nicht, warum ich so aufgebracht bin.
    Wahrscheinlich, weil ich dachte, ich wäre die erste, die etwas in dieser Hinsicht erfahren würde. Tja, falsch gedacht.
    Mich ständig fragend, warum die beiden mir nichts erzählt haben, stapfe ich wieder auf mein Zimmer.
    Ganz toll. Jetzt bin ich wieder hier und weiß nicht, was ich machen soll.

    Genervt schmeiße ich mich auf mein Bett und schalte per Fernbedienung die Stereoanlage an. Franzi und ich sind die einzigen, die so was tolles auf dem Zimmer haben. Keine Ahnung, warum, aber auf alle Fälle ne gute Sache.
    Laut dröhnt aus dem Lautsprecher die aktuelle Single von irgend so einem amerikanischen Rapper. Angewidert aufgrund dieser Ohrenvergewaltigung, suche ich einen anderen Sender.

    “So, liebe Zuhörer, es ist Freitag Nachmittag, das heißt, Wunschzeit. Unter der Nummer 069 505050 könnt ihr anrufen und euch euren ganz speziellen Lieblingssong wünschen. Oder schickt uns eine Mail direkt ins Studio.
    Und hier ist auch schon die erste Anruferin, Melanie. Hallo.”
    “Hallo, ich würde gerne mal wieder ein Lied von Tokio Hotel hören.”
    “Dein Wunsch ist uns Befehl. Welches darf’s denn sein?”
    “Rette mich.”
    “Okay, danke für deinen Anruf. Also, jetzt hier für dich liebe Melanie Tokio Hotel mit Rette mich.”

    Gespannt lausche ich dem Radio.
    Als Bill zu singen beginnt wundere ich mich etwas. Seine Stimme ist viel tiefer als auf der CD, die ich bei ihm gehört habe. Hört sich aber besser an, finde ich.
    Entspannt lehne ich mich zurück und lasse mich von Bills Stimme berieseln.

    “Ja, das waren Tokio Hotel mit Rette mich. Wirklich Schade, dass diese Band auf dem Höhepunkt ihrer Karriere aufgehört hat. Ich war ja früher selber ein großer Fan, muss ich gestehen. Hat mich sehr getroffen, als ich in der Zeitung lesen musste, dass die Band sich auflöst. Und bis heute weiß ja auch keiner über die genauen Gründe Bescheid. Es gab natürlich viele Gerüchte um Streitereien zwischen den Zwillingen Bill und Tom, die zu einem Aus der Band führten, aber so wirklich wissen tut keiner was.
    Na ja, genug geredet, jetzt erst mal wieder ein bisschen Musik...”

    Gespannt habe ich mich auf meinem Bett aufgesetzt. Hab ich das gerade richtig gehört? Die Zwillinge Bill und Tom? War Tom nicht derjenige mit den Dreads gewesen, den ich auf dem Foto gesehen hab? Und er war auch derjenige, der Bill diesen Brief geschrieben hat. Den, den ich in der CD gefunden habe.
    Also ist er Bill Bruder. Sein Zwillingsbruder noch dazu. Interessant. Muss ich mir merken. Ich erfahre von Bill ja nichts über seine Familie. Vielleicht...

    Die Tür springt auf. Erschrocken wirbele ich herum.
    Es ist Franzi.
    “Musst du mich so erschrecken?”, maule ich sie an.
    “Sorry.”
    Sie verschwindet im Bad.
    Neugierig stehe ich auf und folge ihr. Sie wäscht sich die Hände.
    “Wo warst du denn die ganze Zeit?”, frage ich sie.
    “Och, ich war ein bisschen bei Bill.”
    “So?”
    “Ja, was dagegen?”
    “Nein, ich...”
    “Du bist nicht die einzige, die ein Recht darauf hat sich mit ihm zu treffen.”
    “Ich hab doch gar nichts gesagt.”
    “Du wolltest aber.”
    “Nein, ich...”
    “Doch.”
    Sie schiebt sich an mir vorbei zurück ins Zimmer.
    Sprachlos trotte ich hinterher. Was war das denn? So kenne ich Franzi gar nicht.
    “Franzi?”
    “Hmm?”
    “Kann ich...dich was fragen?”
    “Weißt nicht, ob du das kannst.”
    Wieso ist sie denn so abweisend?
    “Also, ähm...läuft da was zwischen dir und Bill?”
    Stille. Sie starrt mich an. Ich blicke gespannt zurück. Na? Kommt da noch was?
    “Das geht dich nichts an.”, faucht sie und rennt aus dem Zimmer.
    Nanu. Was soll denn das?
    Verwirrt schaue ich auf die offene Tür. Irgendwie ist das komisch.
    Aber einer Sache bin ich mir jetzt sicher. Franzi steht auf Bill. Keine Frage. Und wie steht’s mit ihm?
    Langsam schließe ich die Tür.
    Und was, wenn die beiden wirklich zusammen sind? Hat das irgendwas mit mir zu tun? Eigentlich doch nicht.

    Und warum missfällt mir der Gedanke dann so?



    Re: Life's worth living for

    Janamaus - 30.04.2006, 13:24


    Sie ist eifersüüüüüüchtig!!!
    Ich weiß es!
    *stolz wie oskar ist*
    Oh..ich bin am durchdrehn..tut mir Leid..*RotWerd*
    naja, auf jeden Fall wieder ein sehr schöner Teil!!
    Die ganze Story gefällt mir ausgesprochen gut!!
    Auch schön geschrieben!
    Ich warte gespannt auf den nächsten teil!!! ; )



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 08.05.2006, 14:41


    @Janamaus: Danke für den Kommi *knuddel*
    @the others: Ich weiß, es ist schwer einen Kommi nach den neuen Regeln zu verfassen, aber ich würde mich echt freuen, wenn ich ein bisschen mehr Feedback bekommen würde...*lieb schaut*

    Ach ja, noch ne Anmerkung zu dem neuen Teil. Ich hab einen kleinen Teil aus der Sicht von Bill geschrieben, also nicht wundern...


    Ich habe lange drauf gewartet, dass Franzi wiederkommt. Ist sie aber nicht.
    Irgendwie hat sie sich ja doch recht merkwürdig verhalten. Ich mein, sie könnte mir doch auch einfach sagen, dass sie was von Bill will. Und dann noch diese Bemerkung, von wegen ich sei ja nicht die einzige, die ein Recht darauf hätte sich mit ihm zu treffen. Hab ich doch auch gar nicht behauptet. Komisch, komisch die Sache.
    Na ja, vielleicht treffe ich sie ja beim Abendessen. Oder Bill.


    Pustekuchen! Keiner von beiden ist im Speisesaal aufgetaucht. Ich weiß echt nicht, was das soll.
    Und ich hocke jetzt wieder alleine hier rum. Ätzend!
    Hmm, wie spät haben wir’s denn?
    Waas? Schon halb zehn? Hab ich mir etwa so lange Gedanken über Franzi und Bill gemacht? Das gibt’s doch echt nicht. Schluss damit! Ich hau mich jetzt aufs Ohr und denke nicht mehr an die beiden.
    Ich schnappe mir meinen IPod und drehe die Lautstärke auf. Ich will erst gar nicht hören, wann Franzi wiederkommt.
    Mit der rauchigen Stimme von Bryan Adams im Gehörgang drifte ich langsam ab in meine eigene kleine Traumwelt.

    Aus der ich viel zu früh wieder rausgerissen werde! Franzi steht an meinem Bett und schüttelt mich als wär ich ein Kissen und sie Frau Holle. Na schönen guten Morgen auch.
    Etwas muffelig obgleich der unsanften Weckung, schlurfe ich ins Bad. Wow, ich seh ja mal wieder zum Davonrennen aus. Meine Haare gleichen einem Vogelnest und meine mit Schatten unterliegenden Augen starren mich müde an. Großartig!
    Nach einem Blick auf die Uhr, entscheide ich mich für eine Katzenwäsche, anstatt der Dusche. Ich entwirre die Knoten in meinen Haaren und binde sie mir zu einem strengen Dutt. Ich mag das irgendwie. Ich finde, ich sehe so älter aus und irgendwie auch seriöser.
    Schnell klatsche ich mir etwas getönte Tagescreme ins Gesicht, tusche kurz meine eh schon dunklen Wimpern und umrande mit einem zu dem Grau meiner Augen passenden grauen Kajal die Form meiner Augen.
    Noch ein Blick in den Spiegel. Joa, kann man nichts machen. Wenigstens sehe ich einigermaßen anständig aus.
    Jetzt bleibt nur noch die Frage, was ziehe ich an?
    Ich tapse rüber zu meinem Schrank. Franzi wuselt wie verrückt durchs Zimmer.
    “Suchst du was?”, frage ich neugierig.
    “Danke, ich komm schon klar.”
    Nanu, immer noch so zickig? Das kenn ich überhaupt nicht von ihr. Na gut, auch egal.
    Ich blicke aus dem Fenster. Scheint ja doch noch mal ein schöner Tag zu werden. Also, Jeans, schwarzes T-Shirt und meine kuschelige rote Sweatshirtjacke.
    Als ich fertig mit Anziehen bin, schaue ich Franzi erwartungsvoll an.
    “Fertig?”
    Sie nickt nur knapp und wir machen uns schweigend auf den Weg in die Halle.

    Nadja und Bill warten schon, nur Till fehlt.
    Während ich ein bisschen mit Nadja plaudere, beobachte ich heimlich aus den Augenwinkeln Bill und Franzi. Also entweder sie lassen sich nichts anmerken oder sie sind wirklich nicht zusammen. Kann man echt nicht sagen. Sie quatschen genauso belangloses Zeug, wie Nadja und ich. Na ja, ich werd das schon noch rausbekommen im Laufe des Tages.
    Endlich kreuzt Till auf. Er und Nadja lächeln sich verstohlen zu. Als ob das keiner mitbekommen würde!
    Dann geht’s los.
    Till verfrachtet uns alle in seinen kleinen silbernen Van und fährt dann los Richtung Stadt.

    Nach einer halben Stunde sind wir da.
    Bill und Franzi haben die ganze Fahrt über kein Wort miteinander gesprochen. Dafür hab ich ein bisschen mit Bill und Nadja rumgealbert, was mir bitterböse, giftsprühende Blicke von Franzi eingebracht hat.
    Also ehrlich! Als ob ich ihr bei Bill irgendwie in die Quere kommen könnte. So ein Schwachsinn!
    Zuerst geht’s in ein schnuckeliges kleines Café in einer Seitenstraße, wo wir gemütlich frühstücken.
    Ich habe wirklich meinen Spaß. Es ist ein wunderschöner Morgen, ich kaue genüsslich auf meinem Croissant rum und bemerke amüsiert, wie Nadja und Till unter dem Tisch Händchen halten. Wie süß!

    Danach machen wir uns auf den Weg zur Shoppingmeile.
    Beim Anblick der Geschäfte geht mein Herz auf. Ich weiß zwar, dass ich mir wahrscheinlich nicht viel werde kaufen können, aber ich liebe es in den verschiedenen Läden rumzustöbern und alle Sachen anzuprobieren, die mir gefallen.
    Gleich im ersten Geschäft stoße ich auf einen mega coolen Hut. Er ist meerblau und hat ein Hutband über der Krempe in genau demselben Farbton. Er steht mir gut. Als ich aber auf den Preis gucke, bleibt mir die Spucke weg. 68 Euro! Haben die noch alle Tassen im Schrank? Das ist der reinste Wucher! Der Hut ist zwar schön, aber trotzdem... Wer bezahlt diesen Preis für einen Hut? So viel würde ich noch nicht mal für ne Hose ausgeben.
    Mit einem letzten bedauernden Blick auf den wunderschönen Hut, verlasse ich mit den anderen das Geschäft. Vielleicht finde ich ja woanders was schönes...


    Gut gelaunt schlendert Bill mit den anderen die Straße entlang. Allerdings ist er darauf bedacht nicht unbedingt in Franzis Nähe zu kommen, da diese die Gelegenheit sicher nutzen würde, um ihm wieder einen vorzuheulen.
    Sie hatte ihm gestern gestanden, dass sie ihn liebe. Einfach so. Ohne Vorwarnung. Er war geschockt gewesen. Mit so einem Gefühlsausbruch konnte er gar nicht umgehen.
    Natürlich tat sie ihm leid, aber er wollte ja nichts von ihr. Man konnte gut mit ihr reden und sie schien ganz nett zu sein, mehr aber auch nicht.
    Also hatte er ihr einen Korb gegeben. Und sie hatte es nicht gut aufgenommen. Sie hatte ihn einen Moment angestarrt wie ein verschrecktes Hündchen und war dann Hals über Kopf davongestürmt.
    Bill hatte nur den Kopf geschüttelt. Frauen. Sie blieben ihm ein Rätsel.
    Kurz schiebt sich Célias Bild in seine Gedanken, doch er drängt es entschlossen beiseite. Er will nicht an sie denken.
    Auf alle Fälle war Franzi ihm heute morgen eigentlich wieder ganz normal erschienen, doch schon auf der Fahrt in die Stadt hatte Bill bemerkt, dass sie Aleesha immer wieder tödliche Blicke zuwarf. Erst dachte er ja, sie hätten sich vielleicht gestritten, doch so langsam dämmert es ihm, dass sie anscheinend glaubt er, Bill, hätte ihr die Abfuhr erteilt, weil er auf Aleesha stünde.
    Ganz schön bescheuert. Aleesha war eine gute Freundin, mehr nicht.
    Okay, er hatte sie geküsst, aber das hatte ja wohl nichts zu bedeuten. Schon gar nicht für ihn. Er war ein Gefühlskrüppel, wie Tom es mal so treffend beschrieben hatte.
    Bill wollte ja gerne lieben, wollte wieder diese Kribbeln spüren, doch irgendwie schien das nicht zu funktionieren. Als er Aleesha geküsst hatte, dachte er für einen Moment, da wäre was gewesen, doch wahrscheinlich hatte er sich das nur eingebildet, denn es war sofort wieder verschwunden gewesen. Er war wohl einfach nicht fähig zu dieser Art von Gefühl. Also eigentlich empfand er gar nichts mehr.
    Missmutig kickt Bill einen Stein zur Seite.
    ‘ Ich bin einfach total leer.’, denkt er. ‘Mir ist alles so scheißegal. Obwohl... Ein Gefühl ist geblieben. Die Angst. Angst verletzt zu werden, Angst jemanden zu verlieren, der mir was bedeutet.’
    Wahrscheinlich ist diese beschissene Angst auch der Grund dafür, dass er zu anderen Gefühlen gar nicht mehr im Stande ist. Das ist Bill klar. Doch er kann nichts dagegen machen. Die Angst ist größer und stärker als er. Außerdem kann es auch ganz gut sein, ‘nichts’ zu fühlen. Man muss sich nicht um andere kümmern, ist völlig frei.
    Andererseits kümmert es einen auch nicht mehr, wie es einem selber geht. Das ist wohl das größte Problem.
    Deshalb hatte Bill ja auch mit den Drogen angefangen.
    Es war ihm einfach egal.
    Selbst die Band, für die er sich vorher so aufgeopfert hatte, war ihm egal geworden. Und sogar sein Bruder, der ihm wirklich viel bedeutet hatte, war ihm auf einmal gleichgültig gewesen.
    Und die Drogen hatten Bill vorgegaukelt, dass alles doch nicht so schlimm war, wie er es gedacht hatte. Seine Probleme und Sorgen waren wie weggeblasen. Und er fühlte sich einfach saugut, wenn er auf Droge war.
    Und dieses Gefühl wollte er auch behalten, schließlich war es das einzige gewesen, was ihm neben der Angst noch geblieben war. Das einzige, was ihn davon abhielt, einfach Schluss zu machen.
    Zum Glück sind diese Gedanken jetzt weg. Bill will sich nicht mehr umbringen. Er weiß, es wird besser werden. Und er weiß auch, dass er dafür wieder an die beschissenen Dinge in seiner Vergangenheit denken muss. Er weiß all dies, ist allerdings noch nicht so wirklich bereit dazu. Noch weigert er sich, diese Tür zu öffnen, die er so schön verschlossen und verriegelt hat. Doch er ist auf dem besten Weg dorthin und das hat er seit er auf Entzug ist auch begriffen.

    Die Mädchen verschwinden schon wieder in irgend einem Modeladen.
    ‘Können sie nicht einfach was kaufen und gut ist?’, fragt sich Bill. ‘Wir waren bestimmt schon in fünf Geschäften und die haben nichts gekauft. Nicht, dass ihnen nichts gefallen hätte. Nein, anprobiert haben sie bestimmt schon tausend Kleidungsstücke, aber gekauft haben sie kein einziges.’
    Seufzend folgt Bill den anderen in den Laden. Till wirft ihm einen gequälten Blick zu.
    ‘Aha, er hatte sich das wohl auch anders vorgestellt.’
    Bills Blick schweift kurz über die modische Auswahl.
    ‘Na toll. Wieder nur Frauenklamotten.’
    Er wendet sich zum Schaufenster und schaut raus auf die inzwischen recht belebte Straße.
    Gelangweilt beobachtet er die Leute, die vorbeigehen. Er will sich gerade umdrehen um die Mädels ein bisschen anzutreiben sich zu beeilen, als er plötzlich ein bekanntes Gesicht entdeckt.
    ‘Das ist doch Aleesha’s Freund. Dieser Mark. Was macht der denn bitte hier? Hatte Aleesha nicht gesagt, er müsse heute arbeiten? Sehr merkwürdig.’
    Neugierig blickt Bill Mark durch die Fensterscheibe hinterher. Er schlendert ganz langsam die Straße entlang, so als hätte er massig Zeit.
    ‘Wo er wohl hin will?’
    Bill dreht sich kurz zum Ladeninneren um. Aleesha steht vor einem der großen Spiegel und bewundert sich in der schwarzen Lederjacke, die sie übergezogen hat.
    Kurzentschlossen verlässt Bill den Laden. Er ruft Till noch ein kurzes “Ich komme gleich wieder” zu, dann steht er schon draußen auf der Straße. Er schaut in die Richtung, in die Mark verschwunden ist.
    ‘Na, wo bist du?’
    Ungefähr 500 m vor ihm entdeckt er ihn. Bill setzt sich in Bewegung. Er folgt Mark einige Meter bis zu einem großen runden Platz. Dort bleibt dieser stehen und sieht sich suchend um. Dann nickt er auf einmal und steuert auf ein kleines Straßencafé zu. Er geht zu einer braungebrannten Blondine an den Tisch und begrüßt sie mit einem leidenschaftlichen Kuss.
    Bill starrt wie gebannt auf die Szene die sich ihm bietet.
    ‘Das gibt’s doch nicht! Dieses Schwein!’
    Einen kurzen Augenblick überlegt Bill, ob er hingehen und Mark zur Rede stellen soll, entschließt sich dann aber doch dagegen.
    Stattdessen läuft er die Straße zurück zu dem Geschäft, dass er vor wenigen Minuten verlassen hat.
    Während er das Geschäft betritt, überlegt er fieberhaft, was er jetzt tun soll.



    Re: Life's worth living for

    duplo - 08.05.2006, 17:00


    juchei. ein commie von mir. und dieses wort find ich immernoch. sehr seltsam.
    die teile sind wie immer klasse und ich find deine FF einfach.. unglaublich klasse!
    der teil aus bills sicht ist sehr toll, weil man auch ein bisschen dahinterkommt, warum er mit den drogen angefangen hat und was er eigentlich denkt. ich glaube aber, irgendwie, er wäre ein bisschen besser rübergekommen, wenn du ihn in der ich-form geschrieben hättest. aber das ist vl auch ansichtssache.
    und ich will verdammtnochmal wissen, wer célia ist ^^ obwohl ich da schon so ne vorahnung habe.........
    und mark ist ein arsch. aber irgendwie. war es ein bisschen absehbar, dass sowas passiert.
    mach schnell weiter!
    mit liebst'n.



    Re: Life's worth living for

    Janamaus - 08.05.2006, 19:19


    Bor dieses A-Loch!!!
    Die arme Leesha macht extra wegen dem nen Drogenentzug (was natürlich auch gut ist) und der hat nichts ebsseres zu tun, als die direkt mal zu hintergehen!?
    Ich mein ist ja praktisch, die Chance, dass die beiden Frauen sich sehen ist sehr gering, aber wie kann man(n) so scheiße sein?
    Obwohl ich ja gestehen muss, dass ich mir das schon gedacht habe xD.
    Naja, gefällt mir auf jeden fall wieder sehr gut der Teil!
    Franzi tut mir ein bisschen leid, aber naja... :D
    Egaal, auf jeden Fall sehr geil, mach weeeiter!!
    Rechtschreib- und logikfehler sind mir keine aufgefallen ; )



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 10.05.2006, 19:14


    Merci @ duplo & jana
    Joa, ich hab auch erst überlegt, ob ich für Bill auch die ICH-Perspektive nehme, aber irgendwie ist es ja nicht seine sondern Leeshas Story und das wollte ich deshalb so ein bisschen abgrenzen...
    Und nun, ein neuer Teil. Etwas kurz, aber dafür könnte ich wetten, dass ihr nicht drauf kommt, wies dann als nächstes weitergeht. Ihr werdet denken:'Ah, ja klar..',aber wer weiß, wer weiß...Lasst euch überraschen...

    Die kleine Glocke an der Ladentür läutet. Reflexartig blicke ich auf. In der Tür steht Bill. Nanu, war er etwa draußen gewesen? Hab ich gar nicht bemerkt. Er sieht irgendwie komisch aus. So abgehetzt.
    Langsam kommt er auf mich zu.
    “Wo warst du?”, frage ich.
    “Kurz draußen.”
    “Ach so.” Bevor er noch etwas hinzufügen kann, zeige ich ihm meine neue Errungenschaft. “Hier, guck mal. Ist die nicht cool?”
    Ich halte ihm die schicke schwarze Lederjacke unter die Nase.
    “Mark wird sie sicher gefallen. Er steht total auf Lederjacken.”
    “A propos Mark, ich...”, fängt Bill an.
    “Los, Bill, Aleesha, kommt ihr? Wir wollen schließlich keine Wurzeln schlagen.”, unterbricht ihn Till, der schon in der geöffneten Ladentür steht.
    “Sind schon da.”
    Ich ziehe Bill mit mir auf die Straße. Dabei wage ich es nicht nach Franzi zu gucken. Sie würde mich wahrscheinlich am liebsten umbringen. Ich muss wirklich mit ihr reden. Sie kann doch nicht wirklich glauben, ich würde irgendwas von Bill wollen. Das ist so lächerlich!
    Wobei mich ja doch interessiert, warum sie das eigentlich glaubt.

    Ich bleibe stehen und halte Bill am Ärmel fest.
    “Wart mal kurz.”
    Ich warte, bis die anderen ein gutes Stückchen Vorsprung haben, dann gehe auch ich mit langsamen Schritten weiter. Bill an meiner Seite.
    “Also, erzähl.”
    “Was?” Er schaut mich fast schon erschrocken an.
    Belustigt sehe ich ihn an. Er guckt ja fast so, als hätte ich ihn bei irgendwas erwischt.
    “Na, was ist da mit dir und Franzi?”
    “Ach so, ja, also...Nichts.”
    “Ganz sicher? Sie scheint das ja etwas anders zu sehen.”
    “Ja, weißt du, sie hat mir gestern wie aus heiterem Himmel gestanden, sie hätte sich in mich verliebt. Ich war erst mal voll platt. Und dann hab ich ihr gesagt, dass ich sie zwar mag, aber auch nicht mehr oder weniger als dich oder Ronnie oder sonst wen. Na ja und dann ist sie weggelaufen.”
    “Oh oh, Bill, Bill. Du Herzensbrecher.”
    “Ich kann doch nichts dafür. Ich war gar nicht darauf vorbereitet.”
    “Ja, schon klar. Aber heute morgen sah es doch so aus, als würde sie dir das nicht übel nehmen.”
    “Hmm, ich weiß nicht.”
    “Doch. Ich glaub nämlich auch, dass sie im Moment eher Energie dafür aufwendet, mich zu hassen.”
    “Hab ich auch schon bemerkt...”
    “Sie scheint zu denken, du und ich...also...du weißt schon.”
    “Hmm. Vielleicht sollten wir mal mit ihr reden?”
    “Hatte ich auch schon vor. Ich weiß aber nicht, ob es so gut ist, wenn wir beide bei ihr auflaufen. Ich würde glaub ich lieber erst mal selber mit ihr reden.”
    “Okay, mach das.”
    Wir grinsen uns an. Dann beschleunigen wir unsere Schritte um die anderen einzuholen.
    “Na, was hatten ihr denn so geheimes zu besprechen?”, grinst Nadja.
    “Du hast es erfasst: geheim!”, sage ich und strecke ihr die Zunge raus.
    Wir steuern auf einen großen Platz zu.
    “Ähm, wollen wir nicht vielleicht hier lang?”, fragt Bill, bleibt stehen und zeigt auf eine kleine Seitenstraße.
    Wir sehen ihn skeptisch an.
    “Wieso das denn?”
    “Da gibt’s doch gar nichts.”
    “Außerdem hab ich da vorn ein kleines Café gesehen. Ich hab Durst.”, sagt Till.
    Franzi und Nadja nicken.
    “Aber...wenn wir da lang gehen finden wir vielleicht ein Café das ein bisschen ruhiger gelegen ist. Also, guckt euch das doch an. Völlig übervölkert...”
    “Netter Versuch.”
    Ich klopfe Bill auf die Schulter. Er ist ganz blass.
    “Alles klar?”
    “Hmm, ja..nein, also, ich muss dir noch was sagen.”
    “Okay schieß los.”
    Während meiner letzten Worte drehe ich mich um und folge den anderen. Bill hat zwar recht damit, dass es voll in dem Café ist, aber wir finden bestimmt noch ein Plätzchen. Vielleicht neben dem Pärchen da vorne. Die scheinen ja ganz schön verliebt zu sein. Können ja die Finger nicht voneinander lassen.
    Dann lösen sich die zwei Turteltäubchen doch voneinander und ich erstarre zur Salzsäure.



    Re: Life's worth living for

    biggi-maus - 10.05.2006, 20:38


    edit



    Re: Life's worth living for

    Janamaus - 10.05.2006, 20:43


    Mhhh, na tolll!
    Also hättest du jetzt nicht vor dem Teil son Kommentar abgelassen (xD) hättsch ja jetzt zu 100% gesagt, sie sieht Mark, aber soooo....+~+Völlig verwirrt ist+~+
    Naja, da der teil wirklich nicht besonders lang war, aknn ich auch diesmal nciht alllzu viel schreiben, sorry!!
    Auf jeden fall find ich das voll süüß von Bill, wie er versucht sie da wegzulotsen. Obwohls wohl auch nicht ganz das Richtige ist, immerhin sollte sie ehrfahren, wenn ihr Freund sie hintergeht.
    Also ich bin jetzt auf jeden fall voll gespannt, wies weitergeht, also BIDDE einen neuen teil!!
    Aber der hier war auchs eeeehr geilo!!



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 12.05.2006, 18:16


    “Mama!”, stößt Aleesha starr vor Schreck hervor.
    Erstaunt sieht Bill in die Richtung in die auch Aleesha guckt.
    Eine hübsche Frau um die 40 mit wasserstoffblonden, kunstvoll frisierten Haaren sitzt dort mit einem Mann, der nicht viel älter als Bill selbst sein kann.
    Schnell lässt Bill seinen Blick über die restlichen Besucher des Cafés wandern. Mark und seine Flamme sind anscheinend verschwunden. Bill möchte nicht wissen, was sie jetzt wohl machen.
    Dann verdrängt er Aleeshas untreuen Freund aus seinen Gedanken und richtet seine Aufmerksamkeit wieder auf das aktuelle Geschehen.
    Die Frau, Aleeshas Mutter, ihrer eigenen Aussage nach, ist inzwischen aufgestanden und tritt lächelnd auf ihre Tochter zu. Sie hat strahlend weiße Zähne und dieselben grauen Augen wie Aleesha. Ihre Haut ist braungebrannt, so als ob sie gerade von einem Strandurlaub zurückgekommen wäre.
    Sie scheint sichtlich erfreut Aleesha wiederzusehen.
    Diese hingegen hat sich noch keinen Millimeter bewegt und starrt ihre Mutter immer noch an wie eine Fata Morgana.
    “Aleesha, ich freue mich dich zu sehen. Gut siehst du aus.”
    Aleeshas Mutter umarmt ihre Tochter. Endlich scheint sich etwas in Aleesha zu regen. Sie windet sich aus der Umarmung und tritt einen Schritt zurück neben Bill.
    Ihre Augen haben sich zu engen Schlitzen verengt, die ihre Mutter böse anfunkeln.
    “Fass mich nicht an!”, zischt sie.
    Erstaunt sieht Bill sie an. So hat er sie noch nie sprechen hören. So voller Verachtung und Hass.
    Die anderen, Nadja, Till und Franzi haben inzwischen auch mitbekommen, dass etwas nicht stimmt. Sie kommen zurück.
    “Was ist los?”, fragt Till.
    Da Aleesha nicht antwortet, sondern ihre Mutter weiterhin hasserfüllt anblickt, antwortet Bill an ihrer Stelle:
    “Das ist Aleeshas Mutter.”
    “Wirklich?” Überrascht schaut Till ihn an, dann wendet er sich an Aleeshas Mutter.
    “Guten Tag. Ich bin Till Anders, der Betreuer ihrer Tochter in der Klinik. Schön, dass ich sie dann auch mal persönlich kennen lerne, Frau Jansen.”
    Er schüttelt ihre Hand.
    “Das Vergnügen liegt ganz auf meiner Seite, Herr Anders. Also ich muss sagen, ich bin wirklich überrascht. Ich hätte nie damit gerechnet, sie hier zu treffen.”
    “Nun, wir machen heute einen kleinen Ausflug mit drei unserer Patienten. Das her ist übrigens Frau Landgrebe, sie ist Krankenschwester bei uns.” Er zeigt auf Nadja, die ebenfalls Frau Jansen die Hand schüttelt.
    “Aha, einen Ausflug also. Darf ich daraus schließen, dass meine Tochter Fortschritte macht?”
    Noch bevor Till den Mund aufmachen kann, fährt Aleesha dazwischen.
    “Das geht dich nen feuchten Dreck an. Wir haben nichts mehr miteinander zu tun.”
    “Aber Schätzchen, ich bin schließlich deine Mutter.”
    “Oh nein, du bist nicht meine Mutter. Du hast dich nie wie eine Mutter verhalten. Verzieh dich einfach und lass mich in Frieden!”
    “Aleesha...”, will sich Till einmischen.
    “Nein! Versuch es erst gar nicht. Du weißt genau, was passiert ist. Du weißt es genau! Ich will diese Frau nie im Leben wiedersehen.”
    Mit diesen Worten dreht Aleesha sich um und rennt davon.
    Einen Moment blickt Bill ihr überrumpelt nach, dann nimmt er ihre Verfolgung auf.

    Auf einem Parkplatz holt er sie ein.
    “Aleesha! Warte!”
    Sie bleibt stehen und schaut ihm entgegen. In ihren Augen glitzern Tränen. Bill verlangsamt seine Schritte und nimmt sie schließlich in den Arm.
    Sie schmiegt sich an seine Schulter und schluchzt leise.
    “Schhh, ist doch okay. Alles ist in Ordnung.”, versucht Bill sie zu beruhigen.
    ‘Von wegen alles in Ordnung. Diese Begegnung hat sie bestimmt ziemlich geschockt. Was würde ich denn wohl tun, wenn plötzlich jemand aus meiner Familie auftauchen würde?’, denkt Bill. Vor seinem inneren Auge taucht wie auf Kommando Toms Bild auf. Bill erinnert sich an ihr letztes Zusammentreffen.

    Das war kurz vor seiner Abreise nach ‘Beaulieu’ gewesen. Tom hatte vor seiner Wohnung auf ihn gewartet. Bill erinnert sich noch genau. Sein Bruder hatte auf den Stufen im Halbdunkel des alten Treppenhauses gesessen und ihm entgegengeblickt als er langsam und erschöpft die Treppen hochgekommen war. Bill war bis morgens auf irgendeiner Party gewesen und wollte nur noch in sein Bett. Tom war aufgestanden als er Bill gesehen hatte, doch der war einfach an ihm vorbei weiter die Treppen zu seiner Zweizimmerwohnung raufgestiegen. Sein Bruder war ihm hinterher gehetzt und hatte es gerade noch geschafft einen Fuß in die Tür zu stellen, bevor Bill sie zumachen konnte.
    “Was willst du?”, hatte Bill genervt gefragt.
    “Mit dir reden.”
    “Kein Interesse.”
    “Aber Bill, ich...ich kann doch auch nichts dafür.”
    “Ach ja?” Bill hatte ironisch aufgelacht. “Natürlich kannst du nichts dafür. Du bist ja immer der Unschuldige, nicht wahr. Ich bin ja der böse Bruder. Das schwarze Schaf der Familie.”
    “Du weißt, dass das nicht stimmt.”
    “Nicht? Jetzt hör schon auf. Ich weiß doch genau, was ihr alle über mich denkt. Du und Mama und...Célia.” Ihren Namen auszusprechen versetzt Bill einen schmerzhaften Stich.
    “Komm schon Bill. Ich will nicht mit dir streiten. Ich will einfach mit dir reden bevor du weggehst.”
    “Ich aber nicht mit dir. Kapierst du’s nicht? Ich hab keinen Bock mich mit dir zu unterhalten. Nicht mit dir und nicht mit irgendwem anders. Lasst mich einfach alle in Ruhe. Und morgen bin ich eh weg. Dann kannst du dir wieder ein schönes Leben machen, Tom. Ein leben ohne deinen kleinen Bruder, der ständig in Schwierigkeiten ist, um den man sich ständig kümmern muss, der immer aus der Reihe fällt.”
    Kopfschüttelnd hatte Tom seinen Fuß aus der Tür gezogen und Bill hatte sie mit Schwung zugeknallt. Dann war er zitternd an der Tür hinabgesunken. Mit fahrigen Händen hatte er aus seiner Hosentasche ein Päckchen Tabletten gezogen und sich zwei Stück in den Mund gesteckt. Schon kurze Zeit später begannen die Medikamente zu wirken und er fühlte sich sicher genug um aufzustehen. Mit schweren Schritten war er zu seinem ungemachten Bett geschlurft und hatte sich darauf fallen lassen. Sobald er lag, war er auch schon eingeschlafen und war in einen traumlosen Schlaf gesunken.

    Langsam beruhigt sich Aleesha. Sie wischt sich über die Augen und löst sich aus Bills Umarmung.
    “Besser?”, fragt er sie.
    “Hmm.” Sie nickt.
    “Was meinst du? Wollen wir zurück zu den anderen?”
    “Ich weiß nicht. Ich will meine Mutter nicht mehr sehen.”
    “Na gut, dann wartest du hier und ich gehe zurück und sag den anderen Bescheid, wo du bist.”
    “Okay.”
    “Aber nicht weglaufen.”
    “Nein, nein, keine Panik.”
    “Gut, ich bin gleich wieder da.”
    “Bis gleich.”

    Ich sehe Bill nach. Doch ich sehe ihn nicht wirklich. In meinem Kopf habe ich immer noch das Bild meiner Mutter, wie sie sich zu mir umdreht und mich erkennt. Sie schien sich wirklich zu freuen...
    Nein, Schluss damit! Ich hasse diese Frau! Sie ist eine Heuchlerin und es nicht wert noch eine Sekunde länger über sie nachzudenken.
    Ich sehe mich auf dem Parkplatz um. Vielleicht gibt es hier ja irgendwo eine Bank oder ähnliches. Ja, dahinten auf die Mauer könnte ich mich setzen. Langsam schlendere ich zu der von mir auserkorenen Sitzgelegenheit. Ich setze mich und lasse die Beine baumeln.
    Allmählich beruhige ich mich wieder. Der Schock lässt nach.
    Ich wende meinen Kopf der Sonne entgegen und lasse sie mir direkt ins Gesicht scheinen.
    Dann schaue ich mich ein bisschen um. Leute beladen mit vollen Einkaufstaschen hetzen hin und her, suchen nach ihren Autos. Sie scheinen es alle eilig zu haben nach Hause zu kommen. Nach Hause, wo wahrscheinlich jemand auf sie warten wird.
    Auf mich wartet niemand, wenn ich zurück komme. Ich hab ja noch nicht mal ein richtiges zu Hause.
    Aber wenn ich aus der Klinik rauskomme, werden Mark und ich uns eine gemeinsame Wohnung suchen. Vielleicht wollen wir ins Ausland. Irgendwo noch mal ganz neu anfangen. Ohne Drogen. Nur wir zwei. Endlich zusammen und glücklich.
    Versonnen lächelnd, fällt mein Blick auf ein schickes rotes Cabrio. Eine Blondine sitzt auf dem Beifahrersitz und scheint sich mächtig zu langweilen. Sie gähnt herzhaft und betrachtet ihre perfekt gefeilten Fingernägel.
    Dann blickt die in den Innenspiegel und prüft ob ihr Make-up noch in Ordnung ist. Unwillkürlich muss ich grinsen. Was für eine Tussi! Die verbringt wahrscheinlich ihr halbes Leben im Badezimmer und in irgendwelchen Beautysalons. Da sie auf dem Beifahrersitz sitzt gehe ich davon aus, dass sie auf ihren Macker wartet. Mit Sicherheit auch so ein solariumsgebräunter Gigolo, der sich selbst für den Größten hält.
    Ein Hund erregt für einen kurzen Moment meine Aufmerksamkeit. Er springt an der Mauer, auf der ich sitze hoch und wedelt freudig mit dem Schwanz. Ich strahle ihn an.
    “Na, Kleiner?”
    Dann ertönt ein schriller Pfiff und der kleine braune Hund läuft zurück zu seinem Herrchen.
    Ich schaue wieder nach der Blondine und dem Cabrio, doch ich sehe beide nur noch von hinten. Das Auto fährt mit aufheulendem Motor vom Parkplatz. Schade, ich hätte doch gerne noch ihren Begleiter gesehen um zu prüfen wie gut meine Menschenkenntnis ist. Na gut, kann man nichts machen.



    Re: Life's worth living for

    Janamaus - 12.05.2006, 21:27


    Ihre Mamaaaa???????
    Ahhhhhhhhhhhhhh WIE geil!!!
    Also nach deinen Andeutungen hab ich ja echt mit allem gerechnet, aber mit ihrer Mutter??? LooooooooooooooooooooooooL
    Tierisch geil! Echt!
    Nur bin ich mir grad ziemlich sicher, dass Mark der macker von dieser komischen blonden tuss war...warum hat sie ihn nicht gesehen??
    Dann wüsste sie jetzt wenigstens was Sache ist...
    Naja...wird sie hoffentlich bald irgendwann merken!!
    Auf jeden fall wieder ein seeeeehr geiler Teil!!!
    *freuuu*
    Ich LIEBE diese FF geradezu!
    Also mach doch bitte weiter!!
    Rechtschreibfehler etc, sind mir nicht aufgefallen. Allerdings überlese ich die auch gerne. xD
    Dein Schreibstil gefällt mir immer noch gut! Hat er mir aber auch schon bei der letzten ff, also...mach weiter so xD



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 14.05.2006, 10:25


    Sooo, da ich aus unerfindlichen Gründen heute morgen schon um halb zehn aufgestanden bin, hab ich mich gleich wieder an den PC gesetzt und fleißig was geschrieben. ich hoffe es gefällt euch...
    @Jana:danke für den Kommi *bussi*

    Erleichtert blick Bill dem roten Cabrio nach. Aleesha hat Mark und seine Blondine nicht gesehen.
    ‘Gut so. Noch ein Schock nach dem Wiedersehen mit ihrer Mutter, wäre wohl nicht so der Knaller.’
    Er geht rüber zu der Mauer auf der Aleesha sitzt.
    “Okay, die anderen kommen gleich.”
    Er setzt sich neben sie. Schweigend warten sie auf das Eintreffen vom Rest ihrer kleinen Gruppe. Der lässt auch nicht lange auf sich warten und fünf Minuten später stehen Franzi, Nadja und Till vor ihnen.
    “Ich denke, es ist das beste, wenn wir nach Hause fahren.”, sagt letzterer.
    “Ja, glaub ich auch.”, antwortet Aleesha und nickt zustimmend.
    Ohne viele Worte gehen sie zurück zu Tills Van. Auch die Rückfahrt zur Klinik verläuft eher schweigsam.
    Bills Gedanken schweifen, wie so oft in den letzten Tagen, in die Vergangenheit.
    Diesmal ist es Célia, an die er sich erinnert. Ihr erstes Treffen vor fast genau drei Jahren.

    Es war Toms und sein 18. Geburtstag gewesen. Der 1. September 2007.
    Ihr Management hatte eine riesige Party organisiert und es waren jede Menge Leute da, darunter auch viele, die die Zwillinge noch nicht mal kannten. Die ganze Feier fand in Berlin statt, in einem angesagten Club.
    Tom hatte sich begeistert unter die Leute gemischt und ein Mädchen nach dem anderen angequatscht. Bill hatte seinen Bruder beobachtet während er mit seinem Glas Redbull in einer Ecke stand. Der Tag war ziemlich anstrengend gewesen, da die Band ein großes Geburtstags - Fotoshooting mit der Bravo und Unmengen von Interviews gehabt hatte.
    Ein paar der Gäste, die Bill kannte, waren zu ihm rübergekommen um ihm zu gratulieren, doch da er sich als nicht sehr gesprächig erwiesen hatte, waren sie bald wieder abgezogen.
    Dann auf einmal war Bills Blick an einem Mädchen auf der Tanzfläche hängen geblieben. Er war wie hypnotisiert. Sie war wunderschön. Lange Beine, schlanke Figur und das Gesicht eines Engels. Ihre goldblonden, gelockten Haare fielen ihr schimmernd bis auf den Rücken. Die meerblauen Augen strahlten mit den Scheinwerfern um die Wette. Aber am bezauberndsten hatte Bill ihr Lächeln gefunden. Sie war auf der Tanzfläche rumgewirbelt und hatte genau in dem Augenblick gelächelt, als Bill sie bemerkt hatte.
    Er konnte nicht anders und lächelte schüchtern zurück. Vielleicht hatte sie ihn ja gar nicht gesehen und einfach nur so gelächelt. Doch sie hatte ihn schnell eines besseren belehrt, als sie kurz darauf mit anmutigen Schritten auf in zugekommen war. Sie hatte sich neben ihn gestellt und mit sanfter Stimme gesagt:
    “Hey, wieso stehst du hier so allein rum? Das ist schließlich dein Geburtstag und deine Party.”
    Einen Moment lang hatte Bill keinen klaren Gedanken fassen können. War das tatsächlich wahr? Diese Göttin hatte ihn angesprochen?
    “Ähm...Ich...Also...”
    War das zu fassen? Ihm war einfach nichts eingefallen, was er zu ihr hätte sagen können. Stattdessen hatte er einen großen Schluck aus seinem Glas genommen und sie weiterhin stumm angestarrt.
    “Willst du tanzen?”, hatte die unbekannte Schönheit unbeirrt gefragt und ihm ein weiteres Mal dieses unglaubliche, elfengleiche Lächeln geschenkt.
    “Ähm...mmh.”, war das einzige gewesen, was er neben einem Nicken zustande gebracht hatte.
    Sichtlich erfreut hatte sie ihn angestrahlt und dann seine Hand genommen und ihn auf die Tanzfläche gezogen. Bei ihrer Berührung lief Bill ein angenehmer Schauer über den Rücken.

    Sie hatten eine ganze Weile miteinander getanzt, bis er es endlich fertig brachte sie zu fragen, wie sie heiße.
    “Célia.”, hatte sie gesagt und in seinen Ohren hatte ihr Name wie Musik geklungen.
    “Schöner Name.”
    “Danke.”
    “Möchtest du was trinken?”
    “Gern.”
    Sie waren zur Bar gegangen und er hatte für sie eine Cola und für sich selbst noch ein Glas Redbull bestellt.
    Dann hatten sie sich mit ihren Getränken an einen kleinen runden Stehtisch gestellt.
    “Warum bist du hier?”, hatte Bill gefragt. “Also, ich meine, wir kennen uns gar nicht...”
    Insgeheim hatte er sich geohrfeigt. ‘Wir kennen uns gar nicht...’ Wie bescheuert klang das denn bitte?
    Sie schien sich aber nicht dran zu stören.
    “Ich bin die Cousine von Pat. Ich bin zur Zeit beruflich in Berlin und er hat mich einfach eingeladen.”
    “Aha. Was machst du denn beruflich?”
    “Ich mache eine Ausbildung zur Fotografin. Ich bin in meinem letzten Jahr.”
    “Echt? Cool.”
    “Ja.”
    Danach hatten sie eine Weile geschwiegen, doch es war kein unangenehmes Schweigen gewesen.
    “Hey, Bill, hast du Célia also schon kennengelernt?”, hatte auf einmal Pats Stimme hinter ihnen gedröhnt.
    Bill hatte sich zu seinem Produzenten umgewandt und gegrinst.
    “Und? Ist sie nicht einfach umwerfend?”, hatte Pat gefragt und seine Cousine stolz in den Arm genommen.
    “Ja.”, hatte Bill gesagt und es auch so gemeint.
    “Ich wäre ja dafür gewesen, dass sie Model wird, aber sie hat sich diese fixe Idee, Fotografin zu werden in den Kopf gesetzt.”
    “Oh, nein, fang bitte nicht schon wieder damit an Pat.” Célia hatte sie Augen verdreht. “Die Diskussion hatten wir doch wohl schon oft genug. Ich werde Fotografin und damit basta.”
    “Ja, ja, nicht nur schön sondern auch sehr dickköpfig meine kleine Cousine.” Pat hatte Bill verschwörerisch zugezwinkert.
    Célia hatte sich aus Pats Umarmung gelöst und gefragt:
    “Wollen wir tanzen, Bill?”
    Er hatte nur genickt und ehe er sich’s versah stand er schon wieder neben ihr auf der Tanzfläche.
    “Ich wollte Pat ein bisschen den Wind aus den Segeln nehmen. Wenn er einmal anfängt zu reden, hört er so schnell nicht mehr auf. Aber das weißt du ja sicherlich.”
    “Allerdings.”, hatte Bill grinsend geantwortet.

    Den Rest des Abends hatte Bill nur noch Augen für Célia gehabt.
    Um kurz nach zwei hatten sie sich dann voneinander verabschieden müssen. Bill hatte sie nach draußen begleitet und mit ihr auf ein Taxi gewartet. Als das Auto vorfuhr hatte sie ihn umarmt und ihm ins Ohr geflüstert:
    “Das war ein wunderschöner Abend. Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder.”
    Dann war sie ins Taxi gestiegen und Bill hatte dem Auto nachgesehen, bis es an der nächsten Kreuzung nach rechts abgebogen war.
    Beim Reingehen hatte er die Hände in die Hosentaschen gesteckt und dabei in seiner linken Tasche einen Zettel erfühlt. Er hatte ihn rausgezogen und sich das Blatt Papier genauer angeguckt.
    ‘Ruf mich an.’, stand drauf und eine Handynummer.
    Célia.
    Mit einem breiten Grinsen hatte Bill den Zettel wieder in die Tasche gesteckt.


    “Bill?”
    “Hmm?”
    “Wir sind da.”
    “Oh...schon?”
    “Jep.”
    Ich schaue Bill auffordernd an. Er war wohl total in Gedanken. Jetzt klettert er an mir vorbei aus dem Wagen.
    Wir gehen ins Gebäude.
    “Redest du dann mit Franzi?”, fragt er mich.
    “Ja, ich denke, dass sollte ich tun.”
    “Okay, dann viel Erfolg.”
    Mit diesen Worten wendet er sich in Richtung des Flurs auf dem sein Zimmer liegt. Ich mache mich ebenfalls auf den Weg zu meinem Zimmer. Als ich an der Krankenstation vorbeikomme, werfe ich einen kurzen Blick durch die einen Spalt weit offene Tür.
    Nadja und Till stehen dort eng umschlungen und küssen sich.
    Grinsend gehe ich weiter. Na wenigstens für die beiden gibt’s ein Happy End.

    Als ich ins Zimmer komme, ist Franzi schon da. Sie hat sich in einen der zwei Sessel gekuschelt und liest.
    Ich ziehe meine Schuhe aus und setze mich auf mein Bett. Eine Weile sehe ich sie nur schweigend an, dann ergreife ich das Wort.
    “Wir müssen reden, Franzi.”
    Sie reagiert nicht. Tut so, als hätte sie mich nicht gehört.
    “Franzi!”
    “Was denn?”, gibt sie genervt zurück.
    “Ich möchte mit dir reden.”
    “Worüber?”
    “Na, zum Beispiel über die Tatsache, dass du glaubst Bill und ich hätten was miteinander.”
    Endlich habe ich ihre ganz Aufmerksamkeit. Sie lässt ihr Buch auf ihre Knie sinken und starrt mich mit zusammengepressten Lippen an.
    “Und? Ist das nicht so?”, fragt sie dann leise.
    “Verdammt, nein! Es ist ganz und gar nicht so.”, fahre ich sie an.
    “Ach ja?” Jetzt wird auch sie etwas lauter. “Und warum habt ihr euch dann geküsst?”
    “Was?”
    Hab ich gerade richtig gehört? Das kann sie doch gar nicht wissen.
    “Oh ja, du brauchst gar nicht so zu tun. Nadja hat euch gesehen, in der Krankenstation. Sie meinte, die Situation war mehr als eindeutig.”
    “Stop! Halt mal die Luft an. Du weißt überhaupt nichts. Ja, ich gebe zu, Bill und ich haben uns geküsst, aber nicht, weil wir zusammen sind oder irgendwas in die Richtung. Wir sind Freunde, mehr nicht.”
    “Sicher, ich küsse auch immer Männer, die ‘nur’ Freunde sind.”, giftet Franzi mich an.
    “Jetzt sei doch nicht so engstirnig! Dieser Kuss war...bedeutungslos. Das kam einfach so aus dieser Situation raus.”
    “Na klar...”
    “Franzi! Was soll das? Du warst doch schließlich nicht dabei.”
    Sie blickt mich weiterhin feindselig an.
    “Nur weil Bill nichts von DIR will, muss das nicht heißen, dass er was von MIR will, klar?”
    “Aber...”
    “Nein, nichts aber! Es ist so und du kannst ihn auch gerne noch mal fragen. Wir sind bloß gute Freunde.”
    Einen Moment sieht es so aus, als würde Franzi mir glauben, doch dann steht sie abrupt auf und durchquert mit schnellen Schritten den Raum in Richtung Tür.
    “Du kannst mir ja viel erzählen.”
    Dann rauscht sie durch die Tür und knallt diese mit einem lauten Peng! zu. Ich zucke zusammen. Perplex starre ich auf die geschlossene Tür.
    Das gibt’s doch echt nicht! Wie engstirnig kann ein Mensch bitte sein? Wieso glaubt sie mir denn nicht? Dabei sage ich doch nur die Wahrheit.
    Nun gut. Vielleicht, wenn sie sich ein bisschen beruhigt hat und über meine Worte nachdenkt, geht ihr von selbst ein Licht auf, wie bescheuert sie sich verhält.



    Re: Life's worth living for

    Janamaus - 14.05.2006, 14:02


    Na super...., da gehts heir weiter und ich merks nicht, weil mein PC oder mein I-net i-wie spinnt.
    Der zeigt nämlich i-wie net an, wo was neues dazugekommen ist im mom deshalb...
    ...hab ich das hier i-wie ein bisschen verpasst.
    Aber egal, dafpr schreib ich halt jetzt einen Commi xD.
    Erstmal natürlich ein schöner teil xD
    Und ich will wissen wies mit Bill und diesem Mädel weitergegangen ist ;D.
    Rechtschreibfehler sind mir natürlich mal wieder keine aufgefallen, genauso wie ich auch keine Logikfehler entdeckt habe xD
    Ich warte einfach ab,d ass du schön weiterschreibst ; )



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 16.05.2006, 15:08


    Sooo, extra für meine treue Leserin und Kommischreiberin Jana: Ein neuer Teil...

    Ich kann es echt nicht glauben. Es sind fünf Tage seit Samstag vergangen und Franzi ist immer noch sauer auf mich.
    Sie spricht kein Wort mit mir, geschweige denn mit Bill.
    Morgens steht sie meistens vor mir auf und beeilt sich, dass sie aus dem Zimmer kommt. Den ganzen Tag bleibt sie dann verschwunden oder zumindest für meine Augen unsichtbar und abends legt sie sich immer sofort schlafen, wenn sie wiederkommt. Sie beachtet mich überhaupt nicht. Totale Ignoranz.
    Am Anfang wollte ich sie ja noch dazu bewegen mit mir zu reden, aber inzwischen ist es mir egal. Soll sie doch denken, was sie will. Wer so dumm und dickköpfig ist, hat es halt nicht besser verdient.
    Allerdings vermisse ich sie schon. Sie war meine einzige wirkliche Freundin hier drin. Mit ihr konnte ich eigentlich über alles reden und sie hat mich auch immer verstanden, auch wenn sie nicht der gleichen Meinung war. Deshalb macht es mich schon ziemlich traurig, dass sie wegen so einer Lappalie meint, einen auf Eiskönigen machen zu müssen.
    Okay, vielleicht ist sie wirklich in Bill verschossen und hat sich irgendwie Hoffnungen gemacht, aber das ist noch lange kein Grund so auszuticken. Bill hat mir erzählt, er hätte sie gestern zufällig beim Frühstück am Buffet getroffen und sie sei, als sie ihn gesehen hat, sofort davon gerauscht, ohne sich was zu Essen zu nehmen. Also, das ist doch echt bescheuert.

    Ich bin grade auf dem Weg zu Till. Als ich um die Ecke biege, die auf den Flur, wo sein Büro liegt, führt, kommt mir Nadja entgegen.
    Ihre Wangen sind leicht gerötet und sie hat ein unerträglich glückliches Lächeln auf den Lippen.
    “Hi!”, sage ich und grinse sie an.
    “Hey Leesha, wie geht’s?”
    “Passt schon. Und dir? Augenscheinlich ganz gut, oder?” ich zwinkere ihr zu.
    Sie errötet noch ein bisschen mehr und fragt dann:
    “Ist das so offensichtlich?”
    “Ja.”, sage ich gerade heraus. “Aber das macht ja nix. Wenn du glücklich bist, kann’s doch jeder sehen.”
    Hach, wie großzügig ich doch heute wieder bin...
    “Hmm, na ja, Till und ich wollten es eigentlich nicht so an die große Glocke hängen.”
    “Oh, oh. Na das ist wohl in die Hose gegangen. Ihr seid schließlich momentan Gesprächsthema Nummer 1 in der Klinik.”
    “Waaas?”
    Ich muss lachen, bei ihrem erschütterten Gesichtsausdruck.
    “Kleiner Scherz. Ich glaube nicht, dass es schon jemandem aufgefallen ist. Aber wenn ihr das wirklich geheim halten wollt, solltet ihr vielleicht nicht unbedingt in der Krankenstation rumknutschen.”
    “Wie bitte? Wir...”
    “Schon gut. Mach das nächste mal einfach die Tür zu, dann kriegt’s keiner mit.”
    Sie nickt nur und geht dann mit einem knappen ‘Mach’s gut’ weiter.

    Ich klopfe an Tills Bürotür.
    “Herein.”
    “Hi Till.”
    “Hallo. Wie geht’s dir?”
    “Joa.”, sage ich und lasse mich auf die bequeme Couch unter dem Fenster fallen.
    “Joa? Kannst du das etwas genauer definieren?”
    “Gut.”, sage ich mit einem kleinen Seufzen in der Stimme. Ich habe keine Lust mich weiter dazu zu äußern.
    “Wirklich?”, bohrt Till weiter.
    Scheiß Psychologen. Immer müssen sie alles bis aufs kleinste Detail aus dir rauskitzeln.
    “Ja.”, sage ich mit Nachdruck.
    “Hmm, okay. Mir ist da allerdings was zu Ohren gekommen.”
    “Und das wäre?”
    Ich kann’s mir schon denken.
    “Du und Franzi, ihr habt anscheinend Zoff.”
    “Wenn du es so ausdrücken möchtest.”
    “Wie würdest du es denn nennen?”
    “Ich würde sagen, sie hat nen Sprung in der Schüssel.”
    “Ach ja? Und warum, wenn ich fragen darf.”
    “Du darfst.”
    “Also?” In seiner Stimme schwingt eine leichte Ungeduldigkeit mit.
    “Also was?” Mir macht es Spaß ihn ein bisschen zu ärgern.
    “Warum hat sie deiner Meinung nach einen Sprung in der Schüssel?”
    “Wer Sie?”
    “Mein Gott, Aleesha. Du weißt genau, was ich will, also spuck schon aus. Was ist passiert?”
    “Tja, Franzi meint, sie müsse nicht mehr mit mir reden, weil ich angeblich was mit Bill hab.”
    “Und?”
    “Und was?”
    “Hast du denn was mit ihm?”
    “Mensch Till! Natürlich nicht! Wir sind Freunde, wieso glaubt das eigentlich keiner?”, fahre ich ihn an.
    “Schon okay, ich glaub dir ja. Und wieso redet Franzi dann nicht mehr mit dir?”
    “Jetzt bist du derjenige ,der sich hier blöd stellt. Sie ist selber in Bill verknallt, was denn sonst?”
    “Aha, also ist sie eifersüchtig.”
    “Ja, aber völlig grundlos. Und das hab ich ihr auch gesagt, aber sie will ja nicht auf mich hören. Sie spricht kein Wort mehr mit mir und geht mir auch sonst aus dem Weg. Sie meidet mich total. Als hätte ich irgendeine eklige Krankheit oder so.
    Das ist so bescheuert. Sie hat sich da total verrannt und sich in diesen Gedanken reingesteigert, dass Bill ihr einen Korb gegeben hat, weil er und ich... Sie müsste es doch besser wissen. Wir sind schließlich Freundinnen. Meint sie ich würde es ihr verheimlichen, wenn ich mit Bill was am Laufen hätte? Ich hab ihr bis jetzt immer alles erzählt.”
    ‘Das stimmt nicht.’, sagt eine kleine Stimme in meinem Kopf. ‘Von dem Kuss mit Bill hast du ihr nichts erzählt.’
    “Fast alles.”, verbessere ich mich.
    Dabei weiß ich gar nicht, warum ich ihr das mit dem Kuss verschwiegen habe. Vielleicht, weil ich selber so verwirrt deswegen war. Ich hab keine Ahnung.
    “Das nimmt dich schon ziemlich mit, oder?”, fragt Till mit sanfter Stimme.
    Ich zögere einen Moment, dann nicke ich.
    “Ja, doch. Irgendwie schon. Und es macht mich ganz verrückt, dass sie an eine Wahrheit glaubt, die sie sich selbst zurecht gelegt hat.”
    “Vielleicht sollte Bill mal mit ihr reden. Er ist doch wohl auch betroffen.”
    “Das bringt es nicht. Sie geht uns beiden aus dem Weg. Sie bleibt nicht mal eine Minute im selben Raum, wenn einer von uns da ist.”
    “Hmm... Soll ich mit ihr reden?”
    “Ja, bitte. Wobei ich nicht sicher bin, ob sie auf dich hören wird. Sie ist so auf diesen Gedanken fixiert...”
    “Hat sie denn irgendeinen Grund, dass sie das glaubt? Also, ich meine, ich kenne Franzi ja nun auch schon etwas länger und sie ist nicht der Typ Frau, der sich irgendwelche Geschichten an den Haaren herbeizieht.”
    “Hmm, nun ja. Da war was...”, gebe ich nach kurzem Überlegen zu.
    “Ah ja?” Till zieht eine Augenbraue hoch und mustert mich interessiert.
    “Ja, also... Bill und ich, wir... Wir haben uns geküsst.”
    Till zeigt keine Regung, doch ich sehe in seinen Augen, dass ihn das dann doch etwas überrascht.
    “Als ich auf der Krankenstation war. Es war so eine komische Situation.
    Ich war ziemlich angeschlagen und hab mich einfach nach einer Bestätigung gesehnt, die mir zeigt, dass ich nicht ganz allein bin. Dass jemand mich mag. Und Bill... Ich weiß nicht, aber ich glaube ihm ging es ähnlich. Zwei Junkies, die sich nach Liebe sehnen.
    Aber es steckten keine echten Gefühle dahinter. Bei keinem von uns beiden. Wir sind Freunde, aber wir lieben uns nicht. Der Kuss, das war einfach ein.. Reflex. Keine Ahnung, ob du das verstehst. Aber ich will nichts von Bill. Ich hab doch einen Freund.
    Mark.
    Ich bin glücklich mit ihm.”
    Ich verstumme und es dauert eine Weile, bis Till fragt:
    “Und wie hat Franzi von dem Kuss erfahren? Du hast es ihr wohl nicht erzählt?”
    “Nein. Nadja hat uns anscheinend gesehen. Und sie hat es dann Franzi erzählt. Wahrscheinlich dachte die selber, das da zwischen Bill und mir mehr ist und wollte vielleicht nur ein bisschen bei Franzi nachfragen, ob sie was weiß.”
    “Und da hat sie wohl die Falsche angesprochen.”
    “Allerdings.”
    “Okay, Leesha, ich werde versuche mit Franzi zu reden.”
    “Danke.”
    “Und mach dir nicht so viele Gedanken darüber. Früher oder später wird sich das schon wieder einrenken. Irgendwann wird Franzi auch von alleine auf dich zukommen.”
    Zweifelnd schaue ich ihn an.
    So sicher bin ich mir da nicht.



    Re: Life's worth living for

    Janamaus - 16.05.2006, 15:33


    Soa: Hier ma ein anderer Kommi, da ish nich immer das gleiche schreiben will xD

    yezibel hat folgendes geschrieben: Sooo, extra für meine treue Leserin und Kommischreiberin Jana: Ein neuer Teil...

    Jaja, ich weiß, dass ich toll bin. Danke, Danke. Ne, scherz ; )
    Aber bei soner geilen FF MUSS man ja auch praktisch posten, deshalb.. x)

    Zitat: Ich kann es echt nicht glauben. Es sind fünf Tage seit Samstag vergangen und Franzi ist immer noch sauer auf mich.

    Wegen sonem scheiß?? Koimsch ; )

    Zitat: Wer so dumm und dickköpfig ist, hat es halt nicht besser verdient.

    Richtig so, dumme Kuh!

    Zitat: Allerdings vermisse ich sie schon.

    Mhh, ja dann ist scheiße, ne?

    Zitat: “Hey Leesha, wie geht’s?”

    Heiß ich Leesha????? Seit wann?

    Zitat: Hach, wie großzügig ich doch heute wieder bin...

    Großzügig??? Wollte ich Leesha genannt werden??

    Zitat: “Waaas?”

    Jahaaa, da guckste, ne?

    Zitat: "Aber wenn ihr das wirklich geheim halten wollt, solltet ihr vielleicht nicht unbedingt in der Krankenstation rumknutschen.”

    was denn geheim halten?? ich knutsch gar nicht auf ner Krankenstation! Ich HAB nichtmal ne Krankenstation, also..

    Ach die reden gar nicht mit mir?
    Son' scheiß,a ber auch...dann hör ich auf...wenn keiner mit mir redet, rede ich auch nicht!! +schmoll+

    Na gut, dann sag ich halt doch was, also der teil war mal wieder seeeehr geil!
    Ziemlich viel psychogelaber, aber da versteht man i-wie so wies da eigentlich abgeht und so.
    Und ich freu mich natürlich auf einen neuen Teil!
    Die soll endlich checken, dass der Mark ein Arsch ist..=(

    Ich waaaaaarte sehnsüpchtig auf einen neuen teil!! ; )



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 19.05.2006, 14:28


    hehe, cooler Kommi, Jana...merci..
    ich habs leider noch nicht geschafft was neues zustande zu bringen, hatte etwas stress die woche.
    ich denke aber, dass ich mich morgen mal hinter meine tastatur klemme und ein bissel was schreibe...
    also, bis dann



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 20.05.2006, 13:56


    Also hier der neue Teil... nicht das Beste was ich je geschrieben hab, aber na ja...



    Es ist Samstag. Bill hat heute ungewöhnlich lange geschlafen und ist ziemlich spät dran mit dem Frühstück. Als er die Eingangshalle durchquert um zum Speisesaal zu gelangen, bleibt er plötzlich stehen.
    ‘Das ist doch...’
    Er geht ein bisschen näher ran.
    Tatsächlich, das sind Aleesha und Mark!
    Bill ist fassungslos.
    ‘Wie kann dieser Kerl sich eigentlich noch hierher trauen?’
    Nach dem was Bill in der Stadt gesehen hat, ist Mark anscheinend ein ziemlich gewissenloser Kerl, der seinen Spaß haben will. Und weil Aleesha nun mal hier drin festsitzt, hat er sich gleich ne neue geangelt, mit der er sich ein bisschen die Zeit vertreiben kann.
    Bill steht unschlüssig herum. Soll er zu den beiden gehen? Soll er Mark zur Rede stellen? Soll er einfach frühstücken gehen und die Sache auf sich beruhen lassen?
    Er weiß es nicht.
    Einerseits fühlt er sich mies, wenn er Aleesha nichts erzählt, obwohl er es doch selbst gesehen hat. Andererseits würde Aleesha wahrscheinlich zerbrechen, wenn sie von Marks Untreue wüsste. Sie liebt diesen Kerl schließlich abgöttisch.
    Nervös kaut Bill auf seiner Unterlippe herum. Was soll er machen?
    Diese Entscheidung wird ihm abgenommen, als Aleesha sich umdreht. Sie entdeckt Bill und winkt ihn zu sich. Langsam geht er zu dem Pärchen rüber. Ihm ist ganz und gar nicht wohl.
    “Hey, Bill! Guck mal wer mich heute besucht.”, sagt Aleesha fröhlich und grinst überglücklich.
    “Ja...” Bill hat keine Ahnung, was er sagen soll.
    “Das ist Mark. Mark, das ist Bill.”
    Mark streckt Bill eine Hand entgegen.
    “Hallo.”, sagt er.
    Bill mustert die ihm dargebotene Hand und schüttelt sie dann schließlich.
    “Hi.”
    “Du bist also der berüchtigte Bill. Aleesha kennt ja fast kein anderes Thema mehr als dich.”, sagt Mark zu Bill und in seiner Stimme schwingt ein anklagender Tonfall mit, der aber eher an Aleesha gerichtet sein soll. Und diese senkt auch gleich schuldbewusst den Blick und murmelt:
    “Das stimmt doch gar nicht.”
    Bill ist sprachlos.
    ‘Was bildet sich dieser Affe eigentlich ein? Er ist doch derjenige, der seine Freundin betrügt!’
    Bill schüttelt kaum merklich den Kopf. Er kann diesen Mark nicht leiden. Schon von Anfang an nicht, als er ihn das erste mal gesehen hatte. Dieser Typ ist einfach viel zu selbstsicher.
    “Na ja, ich geh dann mal frühstücken.”, sagt Bill und wendet sich zum Gehen.
    “Warte Bill, ich wollt dich noch was fragen.”, hält Aleesha ihn auf.
    “Hmm?”
    “Hat Franzi vielleicht mit dir gesprochen? Es ist schon zwei Tage her, dass Till sie angesprochen hat, aber sie redet immer noch kein Wort mit mir.” Aleeshas Stimme klingt enttäuscht bei diesen Worten.
    Bill weiß, dass Franzi ihr wirklich als Freundin fehlt und dass Aleesha sich Vorwürfe macht und sich die Schuld gibt.
    “Nein, hat sie nicht, aber sie flüchtet auch zumindest nicht mehr aus dem Raum, wenn ich komme. Gib ihr noch etwas Zeit, dann kommt sie bestimmt von selbst zu dir.”
    “Hmm, okay...”
    “Bis später.”
    Bill geht zum Frühstücken. Er blickt nicht zurück, aber er weiß genau, was sich hinter seinem Rücken abspielt. Aleesha wird sich an ihren untreuen Macho kuscheln um ein bisschen Trost zu suchen und er wird sie selbstbewusst küssen.
    Wie Bill solche Typen hasst!
    Beim Frühstück kreisen seine Gedanken immer wieder um Aleesha und Mark.
    ‘Ich muss es ihr sagen.’, denkt Bill. ‘Aber wenn ich das tue, wäre das wie der Weltuntergang für Aleesha. Vor allem jetzt, wo Franzi noch sauer ist und sie sich eh schlecht fühlt.’

    Während Bill noch grübelnd an seinem Toast rumknabbert, fällt plötzlich ein Schatten auf den Tisch und kurz darauf erscheint Franzi in seinem Blickfeld.
    “Hallo Bill.”, sagt sie leise.
    “Hi.”, antwortet er, überrascht, dass sie sich überhaupt in seine Nähe wagt.
    “Kann ich mich setzen?”
    “Bitte.”, sagt er und deutet auf den Stuhl gegenüber von ihm.
    Eine Weile sagen beide gar nichts und widmen sich nur ihrem Essen, doch dann fängt Franzi an:
    “Es tut mir leid wie ich mich verhalten hab.”
    “Schon okay. Zumindest für mich. Aber Aleesha leidet ganz schön unter deiner abweisenden Art.”
    “Hmm...”
    “Sie braucht dich, Franzi. Du bist ihre beste Freundin und ihr verdammt wichtig. Und gerade jetzt wo Mark...” Bill unterbricht sich selbst und verstummt.
    “Wo Mark was?”, fragt Franzi und sieht Bill scharf an.
    “Ähm...”
    “Bill! Raus mit der Sprache.”
    Einen Moment zögert Bill noch, aber dann erzählt er es Franzi.
    “Mark betrügt Aleesha.”
    “Was?”
    “Ja, ich hab ihn mit einer anderen gesehen.”
    “Wann? Wo? Bist du dir sicher?”
    “Ganz sicher. Letzten Samstag, als wir in der Stadt waren. Er saß in diesem Café mit so einer blonden Tussi und es war eindeutig, dass sie nicht seine Schwester war.”
    Fassungslos schaut Franzi Bill an.
    “Was für ein Arsch.”, murmelt sie dann. “Ich hab ihn und Leesha gerade noch gesehen. Wie kann der Kerl sich überhaupt noch hierher trauen. Das ist ja wohl das allerletzte!”
    “Ja, natürlich, aber was meinst du, was passiert, wenn Aleesha das rauskriegt.”
    Franzi nickt.
    “Sie darf es nicht erfahren. Dieser Kerl ist der einzige Grund, warum sie noch nicht zu den tausenden Drogentoten gehört. Wegen ihm ist sie überhaupt erst hierher gekommen.”
    “Ich weiß.”
    Bill und Franzi verfallen wieder in Schweigen.
    “Vielleicht wird es Mark auch irgendwann klar, dass das was er da abzieht Scheiße ist und er hört auf Leesha zu betrügen.”, sagt Franzi.
    Bill wirft ihr einen skeptischen Blick zu.
    “Okay, vielleicht auch nicht.”
    “Ich tippe auf letzteres. Wobei... Vielleicht, wenn Aleesha hier rauskommt. Sie muss ihm ja schließlich noch irgendwas bedeuten, sonst wäre er nicht hier.”
    “Da könntest du recht haben.”
    “Aber auf alle Fälle ist es gut, dass du nicht mehr sauer auf die bist. Ihr wird ein Stein vom Herzen fallen.”
    Franzi lächelt, wenn auch etwas gequält. Bill weiß, dass sie wahrscheinlich immer noch nicht so ganz über die Sache hinweg ist, aber zumindest wird sie wieder mit Aleesha reden.



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 21.05.2006, 15:14


    Und weiter gehts... vll gibts dann mal ein paar Kommis...? :wink:


    Ich kann’s immer noch nicht glauben. Franzi hat sich bei mir entschuldigt.
    Gestern Abend kam sie zu mir und wir haben endlos lange geredet. Ich bin echt froh. Endlich ist wieder alles bestens.
    Selbst das Wetter scheint sich meiner guten Laune anzupassen. Die Sonne scheint so warm, wie schon lange nicht mehr. Es ist einfach herrlich.
    Ich hab mir die Gitarre aus dem Musikzimmer geschnappt und bin auf dem Weg runter zum See. Fröhlich wie ein kleines Kind hopse ich den Kiesweg entlang und werde dabei immer schneller, weil der Weg leicht abschüssig ist. An der Ecke muss ich ganz schön aufpassen, aber ich bekomme gerade noch so die Kurve. Ich biege um die Hauswand und krach! pralle ich gegen jemanden.
    Ich kann das Gleichgewicht nicht halten und falle rückwärts sehr unsanft auf meinen Allerwertesten.
    “Verdammt!”, fluche ich und hebe den Kopf um zu sehen wem ich diesen Sturz zu verdanken hab.
    Der junge Mann, ja ein Mann, soviel habe ich noch mitbekommen als ich volle Kanne gegen ihn gerannt bin, beugt sich besorgt über mich und reicht mir die Hand.
    “Alles in Ordnung?”, fragt er mit einer angenehmen Stimme.
    Er hilft mir mit Schwung auf die Beine und ich bin schon wieder nahe dran das Gleichgewicht zu verlieren. Ich muss mich an seinen Schultern abstützen um nicht gegen in zu fallen.
    “Na, na, nicht so stürmisch.”, sagt der Kerl und grinst.
    Endlich finde ich Zeit ihn ein wenig genauer zu mustern. Er ist ungefähr 1,70m groß, trägt eine lässige, aber nicht zu weite Baggy und dazu ein weißes, kurzärmeliges Hemd. Gewagter Stil, aber irgendwie cool. Jetzt wandert mein Blick höher und bleibt an seinen Haaren hängen. Lange Dreadlocks , die er nach hinten zurückgebunden hat. Interessanter Typ.
    Okay, als nächstes wird das Gesicht gescannt. Etwas dünne Lippen, dafür aber ein Piercing drin auf der linken Seite. Normale Nase und die Augen...
    Bills Augen!
    Haargenau. Dieselbe Form, der gleiche Braunton. Aber keine schwarze Schminke. Und auch nicht dieser ‘Ist-mir-alles-egal-Blick’.
    Sprachlos starre ich den Typen vor mir an. Das kann nur Bills Bruder sein. Tom.
    “Hey, alles okay?”, fragt mein Gegenüber erneut.
    “Ähm, ja, ich denke schon.”, stammele ich und sehe ihn immer noch an als wäre er ein Außerirdischer.
    Das scheint auch ihm aufzufallen.
    “Hab ich irgendwas im Gesicht?”, fragt er.
    “Wie? Oh, nein... Nein, nur...”
    “Ja?”
    “Also, sie sehen jemandem ähnlich, den ich kenne.”
    “So? Also da kann es sich eigentlich nur um meinen Bruder handeln. Bill Kaulitz.”
    Also hatte ich Recht. Es ist Bills Bruder. Aber was zum Teufel macht der hier? Ich glaube kaum, dass Bill ihn eingeladen hat. Er weiß wahrscheinlich gar nicht, dass sein Bruder hier ist.
    “Sie sind also Bills Bruder?”
    “Ja, mein Name ist Tom. Und du kannst mich ruhig duzen. Ich komm mir alt vor, wenn ich gesiezt werde.”
    “Tja, 21 ist ja auch schon ein ziemlich hohes Alter.”, scherze ich und er blickt mich überrascht an.
    “Woher weißt du, wie alt ich bin?”
    “Ähm...na ja, ich denke du bist Bills Zwillingsbruder. Und da er 21 ist, musst du das wohl oder übel auch sein, nicht wahr?”
    “Hmm, da ist was dran.”, meint er lächelnd.
    Dasselbe Lächeln wie das seines Bruders. Nur das man Bill nicht wirklich oft mit diesem Lächeln sehen kann. Er ist immer so ernst.
    “Aber... Hat Bill etwa von mir erzählt?”, fragt Tom und sieht mich mit gerunzelter Stirn an. “Hätte ich nicht von ihm erwartet.”
    “Na ja, hat er auch nicht.”, gestehe ich.
    “Und woher weißt du dann, wer ich bin?”
    “Och...ich weiß es eben.”
    Tom sieht mich noch einen Moment skeptisch an, dann nickt er.
    “Okay, belassen wir es dabei. Wie heißt du?”
    “Aleesha.”
    “Und du kennst Bill?”
    “Jep. Wir sind so was wie Freunde.”
    Jetzt sieht ich Tom noch verwunderter an.
    “Freunde?”
    “Ja, doch, irgendwie schon.”
    “Tut mir leid, aber das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.”, platzt er heraus. “Bill und Freunde? Passt irgendwie nicht so zusammen.”
    “Und warum nicht?”, frage ich trotzig. “Nur weil dein Bruder drogenabhängig ist?”
    “Nein. Nein, wirklich nicht.”, antwortet er mit Nachdruck. “Aber Bill hat sich in den letzten Jahren total von allen abgeschirmt. Zum Schluss hatte er wirklich keine Freunde mehr und es hatte auch nie den Anschein, dass er Wert drauf legte welche zu haben.”
    Ich nicke. Erinnere mich, wie Bill am Anfang war als ich ihn kennengelernt hab.
    “Ja, das passt zu Bill.”, murmele ich. “Aber er hat sich verändert. Zumindest ein bisschen.”, füge ich lauter hinzu. “Am Anfang kam ich auch nicht immer gut mit ihm klar, aber inzwischen verstehen wir uns ganz gut.”
    “Freut mich das zu hören.”
    “Ja... Darf ich fragen, wieso du hier bist? Also, ich weiß ja wie Bill zum Thema Familie und Vergangenheit steht und ich kann mir nicht vorstellen, dass du hier bist, weil er dich sehen will.”
    “Ich merke, du kennst meinen Bruder tatsächlich.”
    “Nun?”
    “Na ja, ich wollte versuchen noch mal mit Bill zu reden. Ich dachte mir, er hat jetzt vielleicht etwas Abstand zu der ganzen Sache gewonnen und kann wie ein vernünftiger Mensch drüber sprechen.”
    Von was redet der Kerl?
    “Habt ihr euch gestritten?”
    Tom schweigt.
    Okay, jetzt bleibt kein Zweifel mehr offen, dass er Bills Bruder ist. Auch so ein mundfauler Typ.
    “Na gut, ich merk schon, du willst mir nichts erzählen. Ich kenn das ja. Bill redet auch nie über private Sachen.”
    Ich bücke mich um die im Gras liegende Gitarre aufzuheben.
    “Ich geh dann mal weiter.”, sage ich und will mich an Tom vorbeischieben.
    Er hält mich am Arm fest.
    “Warte. Kannst du mir sagen, wo ich meinen Bruder finde? Die an der Rezeption haben mich auf sein Zimmer geschickt, aber da war er nicht. Und jetzt suche ich ihn.”
    Ich kann mir schon denken, wo Bill steckt.
    “Ich weiß nicht, ob Bill dich überhaupt sehen will.”
    “Das lass mal meine Sorge sein.”
    Ich mustere ihn skeptisch.
    “Bitte. Ich muss wirklich dringend mit Bill reden. Oder es zumindest versuchen.”
    Er schaut mich fast schon flehend an.
    Meine Güte, wer könnte diesem Hundeblick widerstehen?
    “Okay, ich glaub, ich weiß, wo er ist. Komm mit.”
    Gemeinsam mit Tom mache ich mich auf den Weg zum See.



    Re: Life's worth living for

    Leela - 21.05.2006, 17:41


    wow
    ich habe gerade keinen peik was jetzt passieren wird
    großes lob an deine schreibstil
    der lässt einen wie gebannt am bildschirm kleben :-D



    Re: Life's worth living for

    Janamaus - 21.05.2006, 17:58


    Ahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh!!
    Da is man einmal am pennen UND....sofort tauchen 2 neue Teile auf...ohne das sie von MIR kommentiert wurden..=(
    Aber egaaaaal, eigentlich sollte es mich ja freuen...alsooo DANKE liebe yezibel!!!!!!! :D
    Die Teile warn wieder gaaanz tooooll!!!!
    Ich finds grad voll cool, dass Tom aufgetaucht ist =)
    Aber ich find das Leesha sollte ma checken, was der Mark die ganze zeit fürne scheiße abzieht...^^
    Bidde mach weeeeeiter xD



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 23.05.2006, 17:22


    merci @ jana&maria!!*knuddel*



    Hmm, ich weiß nicht, ob das gut ist, was ich hier tue. Ich glaube kaum, dass Bill vor Freude in die Luft springen wird, wenn er sieht, wen ich hier anschleppe. Aber egal, jetzt ist es eh zu spät. Wir sind fast da.
    Man kann schon den Anfang des Stegs sehen. Noch ein kleines Stückchen...
    Wie ich’s mir gedacht hab. Da sitzt Bill.
    Er hat die Knie angezogen und die Arme um sie geschlungen. Sein Kopf ruht auf seinen Knien.
    Ich gehe zu ihm hin, Tom immer schön hinter mir.
    Bill hört unsere Schritte, die Holzbohlen knarren unter unserem Gewicht, und er hebt den Kopf. Aber er dreht sich noch nicht um. Wahrscheinlich denkt er sich, dass ich es bin. Außer uns beiden kommt eigentlich niemand je hierher.
    “Bill, du hast Besuch.”, sage ich vorsichtig.
    Langsam dreht Bill den Kopf und sieht erst mich, dann Tom an, an dem sein Blick hängen bleibt.
    Seine Augen weiten sich vor Überraschung und Erstaunen.
    “Hallo Bill.”, sagt Tom mit heiserer Stimme. Er räuspert sich.
    Bill starrt seinen Bruder weiterhin entgeistert an. Dann fragt er:
    “Was machst du hier?”
    “Na ja, dich besuchen, was sonst.”, antwortet Tom und kratzt sich verlegen am Kopf.
    “Okay Jungs, ich lass euch dann mal alleine. Ihr habt sicher viel zu besprechen.”, melde ich mich zu Wort und laufe dann ohne eine Antwort abzuwarten den ganzen Weg zum Hauptgebäude zurück.
    Am liebsten wäre ich ja dageblieben um zu erfahren, um was es bei dieser “Sache” geht, aber ich glaube, dass wäre nicht so gut gekommen.
    Ich beschließe an der Rezeption vorbeizugehen und ein bisschen mit Julia zu quatschen.

    Ich komme zeitgleich mit einer jungen Frau, keine Patientin, an der Rezeption an.
    Wir sehen uns an und ich bedeute ihr, dass sie zuerst dran darf. Sie nickt knapp und wendet sich dann an Julia.
    “Entschuldigen Sie, könnten wie mir sagen, ob ein gewisser Tom Kaulitz schon hier war? Er wollte seinen Bruder besuchen, Bill Kaulitz.”
    Perplex starre ich die Frau an. Was hat die denn mit Bill und Tom zu tun? Neugierig spitze ich die Ohren.
    “Lassen sie mich überlegen...Ja, ich glaube vor einer halben Stunde hat ein Tom Kaulitz nach seinem Bruder gefragt.”
    “Okay, vielen Dank.”, sagt die junge Frau und geht rüber zu der kleinen Sitzgruppe in der Nähe des Eingangs.
    Ohne nachzudenken folge ich ihr und setze mich ihr gegenüber in einen der braunen Ledersessel.
    Sie sieht mich fragend an.
    “Kann ich ihnen helfen?”, fragt sie.
    “Ja, na ja, nicht direkt. Aber ich habe gerade mitbekommen, dass sie sich nach Tom und Bill Kaulitz erkundigt haben.”
    “Ja, und?”
    “Also... Ich kenne die beiden auch. Zumindest Bill. Was wollen sie denn von ihnen?”, frage ich gerade heraus.
    “Oh, sie kennen Bill? Woher?”, stellt sie eine Gegenfrage.
    “Er ist auch Patient hier. Genau wie ich.”, antworte ich knapp.
    Einen Moment lang mustert mich die Frau und ich mustere sie zurück.
    Sie hat ein hübsches Gesicht, blonde, zu einem modischen Kurzhaarschnitt geschnittene Haare. Sie trägt einen schwarzen Hosenanzug, der ihre schlanke Figur gut zur Geltung bringt. Ihre langen Beine hat sie elegant übereinander geschlagen und sie wippt nervös mit dem rechten Fuß.
    “Also, was wollen sie von Bill und Tom?”, stelle ich meine Frage erneut.
    “Ich bin Tom mit verlobt.”, erklärt sie.
    “Oh, achso.”, sage ich verblüfft. Na gut, das erklärt dann einiges.
    “Und jetzt warten sie bis er von Bill wiederkommt?”
    “Ja.”
    “Kennen sie Bill?”, frage ich neugierig weiter.
    “Ja, doch...kann man so sagen.”
    “Hmm...”

    “Sind sie Fotografin?”, frage ich und deute auf die große Kameratasche, die neben ihr auf dem Boden steht.
    “Ja.”, antwortet sie und lächelt freundlich. “Ich komme gerade von einem Shooting in der Stadt. Tom hat mich hingefahren und da hat es sich angeboten, dass er mal bei seinem Bruder vorbeischaut. Und da ich früher fertig geworden bin, bin ich schon mal mit dem Taxi hierher gefahren.”
    “Aha. Wollen sie Bill denn nicht sehen? Also, ich meine, wenn sie ihn doch auch kennen?”
    Ihr Lächeln verschwindet.
    “Nein, ich glaube kaum, dass er mich sehen will.”
    “Na ja, Bill will wohl eigentlich niemanden sehen.”, gebe ich zu bedenken.
    “Sie kennen ihn also besser?”, schließt sie daraus.
    “Hmm, na ja, wie man’s nimmt. Er redet nicht gern über privaten Kram und so. Unsere Gespräche verlaufen immer ziemlich einseitig. Aber da das anscheinend Bills Art ist, könnte man schon sagen, dass wir so was wie Freunde sind.”
    “Er spricht also gar nicht über seine Familie oder Freunde?”
    “Nein. Zumindest nicht mit mir, aber ich glaube auch mit keinem anderen. Das Thema ist für ihn tabu.”
    “Ja, das ist es...”, sagt sie gedankenverloren.
    “Wissen sie, warum er so ist? Also mal abgesehen von den Drogen? Ich hab immer das Gefühl, da steckt mehr dahinter.”
    Die Frage ist schon ziemlich privat, aber was soll’s? Die Tussi kennt mich ja nicht.
    “Ähm, also...”
    Erwartungsvoll blicke ich sie an. Werde ich gleich etwas über Bill Kaulitz’ düstere Vergangenheit hören? Ich bin gespannt.

    “Ich glaube, dass müssen sie Bill selber fragen.”
    Na toll. Klasse Antwort.
    Schweigend lehne ich mich in meinen Sessel zurück. Ich blicke aus der Eingangstür und stutze.
    Das ist doch Bill! Er kommt mit schnellen, großen Schritten auf das Gebäude zu. In seinem Gesicht steht Wut. Ein paar Schritte hinter ihm taucht Tom in meinem Blickfeld auf. Er versucht seinen Bruder einzuholen und redet beschwörend auf ihn ein.
    Jetzt stürmt Bill durch die Tür.
    Er ist schon fast an mir vorbei, als er mich doch noch bemerkt. Er bleibt stehen und sieht mich wütend an.
    Hey, kann ich was dafür? Ich bin unschuldig.
    “Aleesha!”, presst Bill zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    “Bill!”, ertönt Toms Stimme. “Warte doch endlich!”
    Als Bill sich ungestüm zu seinem Bruder umwendet, fällt sein Blick auf die junge Frau im Sessel gegenüber und ihm entgleiten jegliche Gesichtszüge. Bleich und erschrocken starrt er sie an.
    Sie blickt zurück und steht langsam auf.
    “Hallo Bill.”, sagt sie mit leiser Stimme.
    Er blinzelt, so als könne er es nicht fassen, dass sie tatsächlich vor ihm steht.
    “Célia!”, flüstert er.



    Re: Life's worth living for

    duplo - 23.05.2006, 17:37


    ohoh.. ich ahne da sowas.............

    kann es. zufällig sein. dass bill und célia zusammen waren. und dann kam tom. und hat sie ihm ausgespannt..?

    aber ach, du. tut mir leid, dass du. etwas warten musstest, bis ich mich auch mal wieder zu wort melde.. aber. ich hab manchmal nicht die zeit jedes mal was dazu zu schreiben oder es gibt einfach nicht großartig was zu sagen und bevor ich mich dann tausend mal, wegen diesen commie-regeln wiederhole, lass ichs einfach.. aber ich versuchs zu ändern.. ;)

    weil deine geschchte ist echt großartig und ich mag die handlung total! und auch dein schreibstil ist super. also mach dir keinen kopf wegen dem feed back und schreib so schnell du kannst weiter!

    :D



    Re: Life's worth living for

    Leela - 23.05.2006, 19:38


    Zitat: kann es. zufällig sein. dass bill und célia zusammen waren. und dann kam tom. und hat sie ihm ausgespannt..?


    genau das habe ich auch gedacht :wink:
    teil war wieder toll
    ich bin sehr gespannt wie es weiter geht und will endlich was über bills vergangenheit erfahren
    keine fehler oder so :-D



    Re: Life's worth living for

    Anonymous - 24.05.2006, 13:25


    Hmm, also ich glaube eher, dass die mal ganz sicher zusammen waren, aber ich denke nicht, dass Tom sie ihm ausgespannt hat.

    Ich vermute eher, dass die Beziehung zwischen ihr und Bill durch seinen ganzen Drogenscheiss kaputt gegangen is, und sich dann was zwischen Celia und Tom entwickelt hat.

    Oder aber es ist so, dass sich schon was zwischen ihnen entwickelt hat, als Bill noch da war, und er deswegen so ne Wut auf Tom schiebt...

    Ach, ich könnte jetzt hier noch ewig rumspekulieren, aber ich überlasse es mal lieber Yezibel, Licht in die Sache zu bringen^^

    So, jetzt noch was zur Story. @ Yezi, ich les ja jetzt Deine Story schon von Anfang an mit und ich denke, dass es jetzt echt mal zeit fürn Kommi is^^

    Du hast ja einen ziemlich anderen Schreibstil als die meisten hier. Auch die Handlung unterscheidet sich, zum einem, dass es ja doch ziemlich weit in der Zukunft spielt und zum anderem, dass Bill tief in der Drogenszene steckt, bzw. gesteckt hat.

    Wahrscheinlich ist das auch gerade der Grund, warum Du so viele treue Leser hier hast. (Mich natürlich eingeschlossen :wink: ).

    Auch wenn der Schreibstil anders ist, ist er doch sehr gut. Du achtest auf die Rechtschreibung, was ich nur loben kann.

    Die Handlung ist, wie ich schon erwähnt hab, mal was Neues, was Dir ebenfalls Pluspunkte meinerseits einbringt, denn ich finde, dass die Geschichte echt gut ist.

    An der Wortwahl gibt es auch nichts auszusetzten, auch die finde ich sehr gut.

    Wie gesagt, ich bin schon ein treuer Leser Deiner Story aber trotzdem habe ich einen kleinen Kritikpunkt. Du schreibst ja eher rechtsbündig, was auch völlig in Ordnung ist, aber mir fehlen irgendwo die Absätze, denn hin und wieder verrutsche ich in den zeilen, was das Lesen ab und zu ziemlich erschwert.

    Aber das wäre auch schon das einzige, was ich zu kritisieren habe. Der Rest ist wirklich gut, und ich freue mich schon auf Deine nächsten Parts.



    Re: Life's worth living for

    Janamaus - 24.05.2006, 14:48


    Heeeeeeeeeeeeeeey!!
    Ich melde mich endlich, habs endlich egschafft ma ein Kommi zusetzten.
    Ich habs schon 2 Mal versucht..einmal ging mein I-net aus, und einmal musste ich zum schwimmen.. x)
    Hoffe, ich kann das jetzt mal in Ruhe durchziehen xD.
    Och nein...*heul*
    Den Namen hatte Bill doch schonma im Traum erwähnt...dass er sie jetzt sieht, is sicha nich so gutt....*AngstHab* :shock:
    Bidde mach schnell weiter, liebe yezibel...wir sind doch alle so neugierig!!!!!!!!!



    Re: Life's worth living for

    duplo - 24.05.2006, 18:52


    Unechter_Tom hat folgendes geschrieben: Oder aber es ist so, dass sich schon was zwischen ihnen entwickelt hat, als Bill noch da war, und er deswegen so ne Wut auf Tom schiebt...


    deine logik wollt ich haben..^^ ist zwar genau das gleiche was ich egsagt hab. aber gut.. :wink:

    @yezibel: wann gehts denn endlich weiter..?



    Re: Life's worth living for

    Anonymous - 25.05.2006, 14:29


    duplo hat folgendes geschrieben: Unechter_Tom hat folgendes geschrieben: Oder aber es ist so, dass sich schon was zwischen ihnen entwickelt hat, als Bill noch da war, und er deswegen so ne Wut auf Tom schiebt...


    deine logik wollt ich haben..^^ ist zwar genau das gleiche was ich egsagt hab. aber gut.. :wink:

    *lol* Ja, meine Logik is einmalig :wink:

    Aber ernst mal jetzt, es is nich ganz das gleiche...

    Deine Theorie is ja, dass Tom sie Bill ausgespannt hat, also als sie noch zusammen waren...

    Und meine Theorie is, dass Celia sich aufgrund der Drogensache von Bill getrennt hat und Tom dann mit ihr zusammen gekommen is, also NACH der Trennung.

    Das isn feiner Unterschied *g*

    Aber gut, wir beide sind sowieso ziemlich krasse Diskussionsfreaks, deswegen wäre es wohl unprakstisch, wenn wir jetzt wieder ne hitzige Diskussion anfangen würden wer Recht hat, und wer nich, schließlich wollen wir ja hier nichts zuspamen, oder? :wink:

    @ Yezi, ich hoffe ebenfalls, dass es bald weiter geht^^



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 25.05.2006, 15:57


    Uuuh...*freu*
    Soviele kommis auf einmal? Ich bin geplättet.
    *verneig*
    Vielen Dank.
    @Unechter_Tom:Ich werd versuchen ein paar mehr Absätze reinzubringen...*g*
    @all: *knutscha*





    Nervös fährt sich Bill durch seine eh schon zerzausten Haare. Seine Hände zittern.
    Er starrt immer noch die vermeintliche Célia an. Genauso wie Tom. Doch dieser erholt sich schneller von seinem Schrecken und geht auf seine Verlobte zu.
    “Was machst du hier?”, fragt er und man kann deutlich hören, dass er es nicht sehr erbauend findet sie hier anzutreffen.
    “Ich war früher fertig und bin deshalb hierher gefahren. Ich konnte ja nicht ahnen, dass...”
    Sie verstummt und sieht in Bills Richtung.

    Ich verfolge das ganze gespannt. Ist ja richtig aufregend die ganze Geschichte, auch wenn ich noch nicht so ganz durchblicke.
    Bill tut mir allerdings leid. Er sieht Célia an wie ein verstörtes Hündchen, dass von seinem Herrchen getreten wurde.
    Er öffnet den Mund, aber es kommt kein Ton raus.
    “Es tut mir leid, Bill...”, beginnt Célia, doch Tom bringt sie mit einem Blick zum Schweigen.
    “Geh bitte schon mal zum Auto.”, weist er sie an.
    Sie setzt zu einem Protest an, aber dann schließt sie den Mund wieder.
    Resigniert nimmt sie ihre Tasche und mit einem letzten Blick auf Bill verlässt sie das Gebäude in Richtung Parkplatz.

    “Bill, ich wollte nicht, dass sie herkommt. Ich hätte es ihr nie erlaubt.”, sagt Tom zu seinem Bruder.
    Bill nickt stumm. Er sieht Célia hinterher, dann wendet er den Blick seinem Bruder zu.
    “Wir sind verlobt, weißt du.”, gesteht Tom leise und senkt den Kopf.
    “Verlobt?”, fragt Bill mit schwacher Stimme.
    “Ja. Wir wollen im Frühling heiraten.” Tom betrachtet noch immer seine Schuhspitzen.
    “Okay.”, sagt Bill nach einigen Augenblicken des Schweigens leise.
    Tom sieht auf.
    Er geht auf Bill zu und bleibt dicht vor ihm stehen.
    “Entschuldige. Aber ich kann doch auch nichts dafür. Es ist nun mal so gelaufen.”
    Bill sieht seinem Bruder in die Augen.
    “Ich weiß...”, murmelt er dann fast unhörbar.
    Tom umarmt seinen Bruder. Dann lässt er ihn wieder los.
    “Ich geh dann wohl besser. Aber ich ruf dich an, okay?”
    Wieder nur ein stummes Nicken seitens Bill. Tom dreht sich um und geht.

    Langsam lässt Bill sich in einen Sessel sinken. Er beugt sich vor und birgt den Kopf in seinen Händen.
    “Bill?”, frage ich sanft und hocke mich neben ihn.
    Er lässt ein leises Schluchzen vernehmen. Unsicher sehe ich mich um.
    Was soll ich denn jetzt machen? Ich hasse es, wenn Männer weinen!
    “Komm mit, wir gehen wohin, wo nicht so viele Leute sind.”
    Mit sanfter Gewalt ziehe ich Bill aus dem Sessel hoch und manövriere ihn in mein Zimmer.
    Er setzt sich auf mein Bett. Ich mich daneben.
    Ich lege meinen Arm um ihn. Er weint immer noch stumm vor sich ihn.
    Zärtlich streiche ich ihm über den Rücken.
    Dann umfasse ich sein Gesicht mit meinen Händen. Mit dem Daumen der rechten Hand wische ich ihm eine Träne von der Wange.

    Ich hab keinen Schimmer, was ich sagen soll. ‘Das wird schon wieder’? ‘Alles okay’? Sicher nicht. Das hilft ihm auch nicht weiter.
    Vorsichtig streiche ich über seine Wange.
    “Bitte hör doch auf zu weinen.”, flüstere ich verzweifelt.
    Er schlägt die Augen nieder.
    “Hey Bill, guck mich an.”
    Sein Blick geht mir durch Mark und Bein. So viel Schmerz und Kummer steht in seinen Augen.
    “Tut mir leid.”, murmele ich.
    “Sie...sie sind verlobt.”, stammelt Bill, so als würde er erst jetzt begreifen, was Tom vorhin gesagt hat.
    “Ja.”, sage ich nur.
    Was soll ich dazu auch großartig sagen. Ist nun mal ne Tatsache, oder?

    “Woher kennst du Célia?”, frage ich dann.
    Was hab ich denn zu verlieren? Er kann entweder antworten oder nicht.
    “Sie war meine Freundin.”, antwortet Bill zu meinem Erstaunen.
    “Was?”
    “Wir waren ungefähr ein Jahr lang zusammen. Wir haben uns an meinem 18. Geburtstag kennengelernt und es war einfach Liebe auf den ersten Blick.”
    Ich sehe Bill an. Irgendwie bizarr, dass dieser verschlossene Typ von seiner großen Liebe erzählt.
    “Unsere Beziehung war nicht die tollste, ich weiß. Wir haben uns oft nicht gesehen, weil ich mit der Band unterwegs war oder sie durch die Welt zu irgendwelchen Fotoshoots gejettet ist. Jeder von uns hat dem anderen deswegen Vorwürfe gemacht.
    Und dann eines Tages sagte sie mir im Streit, dass sie mich verlassen würde. Einfach so.
    Ich fragte sie nach dem Grund und sie antwortete, es gebe einen anderen.
    Ich war wütend und rasend vor Eifersucht. Ich wollte, dass sie mir sagt, wer dieser andere Kerl sei, aber sie blieb stumm.
    Und dann hat sie ihre Sachen zusammengesucht, die sie bei mir hatte und ist gegangen.
    Ich war verwirrt und verzweifelt. Ich hatte eigentlich immer gedacht, dass trotz unserer Streitereien ihre Gefühle dieselben seien wie meine.
    Ich hab sie vergöttert. Sie war mein Ein und Alles. Ich wusste gar nicht, was ich ohne sie machen sollte.
    Nachdem ich ein paar Stunden einfach so vor mich hin gebrütet hatte, bin ich zu Tom gefahren.
    Ich dachte mein Bruder könnte mich vielleicht etwas aufbauen. Das hatte er bis dahin immer geschafft.
    Als ich bei seiner Wohnung ankam, war er aber nicht da.
    Enttäuscht bin ich ein bisschen durch die Gegend gelaufen und schließlich im Park gelandet. Célia und ich waren oft da gewesen und fast alles dort erinnerte mich an sie. Es war schrecklich, aber ich lief immer weiter.
    Und dann sah ich sie. Sie saßen auf einer Bank. Tom hatte den Arm um sie gelegt und tröstete sie, weil sie weinte. Zuerst dachte ich mir gar nichts. Ich ging auf die beiden zu und da küsste er sie.
    Wie angewurzelt blieb ich stehen . Ich fühlte mich verraten und hintergangen. Und das gleich doppelt. Von meinem Bruder und meiner Freundin.
    Erst wollte ich die beiden zur Rede stellen, doch schließlich entschied ich mich dagegen und lief davon. Irgendwohin. Ich weiß nicht mehr genau.
    Die ganze Zeit hatte ich dieses Bild vor meinen Augen, wie die zwei sich küssten.
    Letztendlich bin ich wohl in irgendeiner Bar gelandet und hab mich vollaufen lassen. Und das hab ich danach noch oft getan. Viel zu oft. hab mich einfach immerzu betäubt. Ob nun mit Alkohol oder anderen Sachen.”
    Bill verstummt.
    Mitleidsvoll sehe ich ihn an. Das ist echt der Hammer! Wie konnte sein eigener Bruder nur so was tun? Von dieser Célia mal ganz abgesehen. Das war ja wohl nicht die feine englisch Art.

    Immer noch streichele ich mit meiner rechten Hand über seine Wange. Er hat wieder angefangen zu weinen. Ich bin völlig hilflos und unbewusst gebe ich ihm einen Kuss auf die Stirn.
    Dann einen auf seine linke und seine rechte Wange. Ich kann seine Tränen schmecken. Salzig.
    Dann küsse ich ihn auf den Mund.

    “Du Miststück!”, ertönt plötzlich Franzis Stimme.
    Erschrocken fahre ich herum.
    Sie steht in der Tür und starrt mich hasserfüllt an.
    “Du falsche Schlange! Von wegen du hast nichts mit Bill. Ihr seid ja nur gute Freunde. Aber sicher doch! Weißt du was? Es geschieht dir ganz recht, dass dein toller Mark dich betrügt. Du nimmst es mit der Treue ja wohl auch nicht so genau!”
    Wütend stürmt sie aus dem Zimmer und knallt die Tür zu.

    Fassungslos starre ich auf die geschlossene Tür.
    Wie war das? Mark betrügt mich?



    Re: Life's worth living for

    biggi-maus - 25.05.2006, 17:14


    edit



    Re: Life's worth living for

    duplo - 25.05.2006, 18:50


    echt ein super teil! endlich hat man erfahren, warum bill in die ganze scheiße reingerutscht ist!

    das mit den absätzen gefällt mir ehrlich gesagt auch ein wenig besser als vorher.

    wargh. diese franzi regt mich unheimlich auf.. :twisted:
    irgendwie. endet das grade alles in einer riesen katastophe.. würd mich ehrlich gesagt nicht sehr wundern, wenn die drei wieder rückfällig werden oder einer von ihnen n blutbad begeht..
    aber deine geschichte ist einfach der hammer!

    mach schnell weiter!

    @tom: ha, ich hatte wohl doch recht ^^ :P



    Re: Life's worth living for

    Janamaus - 25.05.2006, 18:56


    Wahhhhhh, danke für den Teil, liebe Yezibel x).
    Voll der schöne Teil <3 <3 <3.
    Da kommt ja wohl einfach alles zusammen, oder?
    Erst Tom und Celia, die i-wie voll fies waren, mir aber auch i-wie leid tun, weil gegen gefühle kannst du halt nichts machen.
    Undd dann Bill, der Leesha das erste Mal wirklich etwas erzählt.
    Und dann dieser scheiß Zufall, das Franzi diesen kuss sehen muss, obwohl Leesha Bill doch nur trösten wollte.
    Und dann natürlich das mit dem betrügen.
    ich finds voll scheiße von Franzi, dass sie, als Leeshas gute Freundin, ihr das nicht eher gesagt hatte.
    Ich find, das wär einfach ihre Aufgabe gewesen, aber sie macht es erst, als sie leesha mit Bill Sieht. Voll assi.
    Aber wenigstens weiß Leesha jetzt, was sache ist...
    Aber dieser teil wirft soooo viele Fragen auf, dass da einfach noch einer kommen mus...
    Bidde....+fleh+



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 26.05.2006, 16:01


    Danke ihr Lieben. Ich freu mich immer total, wenn ich eure Kommentare lese...*grins*
    Also, hier ein neuer Teil...




    Sekunden vergehen bis ich mich wieder rege.
    Immer wieder hallen Franzis Worte in meinen Ohren wider:
    “Es geschieht dir ganz recht, dass dein toller Mark dich betrügt.”
    Ich schüttele den Kopf. Will das nicht mehr hören.
    Ich spüre Bills Hand auf meiner Schulter. Merke wie mir die Tränen in die Augen schießen.
    Entschlossen kneife ich die Augen zusammen. Nein, nein, nein! Das ist nicht wahr!

    Ich drehe mich zu Bill um.
    “Wieso sagt sie so was? Das...das ist doch alles nicht wahr. Sie ist so...”
    Bill schaut betreten zu Boden. Da stimmt doch was nicht.
    “Bill? Was ist? Wie kommt Franzi auf eine solche Absurdität?”
    “Hmm...”
    “Bill! Du weißt doch irgendwas! Sag’s mir.”
    “Hmm...”
    “Verdammt, mach doch endlich den Mund auf!”, meine Stimme klingt schrill, fast schon hysterisch.
    Irgendwo tief in mir drin, weiß ich die Antwort schon. Ich will es nur nicht wahr haben. Will, dass Bill mir sagt, dass Franzi sich das alles nur ausgedacht hat.
    “Sie hat recht.”, murmelt er leise.

    “Nein!”
    Ich fühle mich wie geohrfeigt. Etwas in mir krampft sich zusammen.
    “Nein, sie lügt.”, beharre ich, unwillig mir die Wahrheit einzugestehen.
    “Sie lügt nicht. Ich habe Mark mit eigenen Augen gesehen.”
    “Was? Aber...wann? Wo?”
    “Als wir in der Stadt waren. In diesem Café. Mit einer Blondine. Deshalb wollte ich auch nicht, dass wir dort was trinken. Ich wollte nicht, dass du ihn siehst.”
    “Aber... Vielleicht war es nur eine Bekannte.”, starte ich einen letzten verzweifelten Versuch, das eben Gehörte zu verleugnen.
    Bill schüttelt den Kopf und sieht auf. In seinen Augen sehe ich, dass er nicht lügt.
    Auf einmal schlägt die ganz Wahrheit wie eine Welle über mir zusammen. Meine Kehle ist wie zugeschnürt.

    Erst als ich die Tropfen auf der Bettdecke sehe, merke ich, dass ich weine. Ich schlage die Hände vors Gesicht.
    Das kann doch alles nicht wahr sein! Ich will nicht, dass das war ist.
    Mit einem Satz ist meine ganze Zukunft zerstört. Sie liegt in Scherben vor mir.
    Mark hat mich betrogen. Dieser Gedanke durchzuckt mich wie ein Blitz und es fühlt sich an, als würde mein Herz herausgerissen.
    Er hat mich betrogen. Hat mich allein gelassen.
    Verzweifelt nach Beherrschung ringend wende ich mich wieder zu Bill.
    Er nimmt mich in die Arme und ich lasse mich, betäubt vor Schmerzen, einfach fallen.

    Endlose Minuten später fragt Bill leise:
    “Aleesha?”
    Das einzige, was ich zustande bringe, ist ein lautes Schluchzen.
    “Aleesha, es tut mir leid.”
    Welche Ironie. Genau diese Worte hatte ich vor ein paar Minuten erst zu Bill gesagt.

    Ich richte mich langsam auf und wische mir mit einer Hand über das Gesicht.
    Schweigend sehe ich Bill an.
    Er wusste es die ganze Zeit. Er hat mir kein Wort gesagt. Nicht ein einziges beschissenes Wort.
    “Warum hast du’s mir nicht erzählt?”, frage ich mit tränenerstickter Stimme.
    “Ich...ich weiß nicht. Ich wollte dir nicht weh tun. Ich wusste, du würdest zusammenbrechen, wenn ich’s die erzähle.”
    Toll! Vielen Dank für die Rücksichtnahme.
    “Jetzt hab ich’s aber doch erfahren.”
    “Ja... Aber was hättest du denn bitte gesagt, wenn ich’s dir erzählt hätte? Ich wusste einfach nicht was ich machen sollte.”
    “Ich...”
    Ach Scheiße, er hat ja recht. Es ist egal. So oder so, ich hab’s ja nun doch erfahren.


    Mir ist kalt. Ich stehe auf und wandere durchs Zimmer. Versuche nicht an Mark zu denken.
    Es klappt nicht.
    “Bill?”
    “Ja?”
    Er sieht auf. Seine Tränen sind inzwischen getrocknet, aber er sieht immer noch ziemlich mitgenommen aus.
    “Ich muss hier raus. Ich halt’s hier nicht aus!”
    Er nickt uns steht auf.
    Gemeinsam verlassen wir das Zimmer.
    Ich bete inständig, dass uns keiner über den Weg läuft. Schon gar nicht Till oder Nadja. Das wäre das Letzte, was ich jetzt gebrauchen könnte.

    Als wir aus dem Gebäude raus sind, steuert Bill auf den Park zu, doch ich ziehe in am Ärmel.
    “Ich meinte ganz raus.”
    Seine Augenbrauen schnellen überrascht in die Höhe, doch er nickt wieder nur.
    Vorsichtig schleichen wir uns zum Ausgang.
    Eine Schranke versperrt den Zutritt und wenn Autos kommen, müssen sie sich erst beim Wärter melden, der in dem kleinen Häuschen Aufsicht hat.
    Ich bedeute Bill mir zu folgen und wir schleichen uns geduckt ohne große Schwierigkeiten direkt vor dem Wärterhäuschen vorbei.
    Die ersten paar Meter legen wir noch mit langsamen Schritten zurück, dann fangen wir an zu rennen. Immer weiter, bis ich Seitenstiche bekomme und anhalte.

    Ich deute auf ein paar umgefallene Baumstämme am Straßenrand und wir setzen uns.
    Mein Herz rast. Ich versuche ruhig und gleichmäßig zu atmen.
    Mein Blick schweift über die Landschaft. Felder soweit das Auge reicht.
    Ich fühle mich frei. Richtig frei.
    Zufrieden schließe ich die Augen.
    Neben mir rutscht Bill nervös auf dem Baumstamm hin und her.
    “Und jetzt?”, fragt er.
    Ich öffne ein Auge.
    Gute Frage. Ich hatte gar nicht weiter nachgedacht, wollte nur so schnell wie möglich weg aus der Klinik.
    “Hmm... Keine Ahnung.”
    “Klasse.”, mault Bill
    “Du hättest ja nicht mitkommen müssen.”
    “Du hast mich überrumpelt. Ich dachte du wolltest nur in den Park. Stattdessen sitzen wir jetzt hier in der Pampa.”
    “Wenn’s dir nicht passt, dann geh doch zurück.”
    Keine Antwort. War ja klar.

    Meine Gedanken wandern wieder zu Mark.
    Warum?
    Ich kann’s einfach nicht verstehen. Warum hat er mich betrogen?
    Ich dachte er liebt mich.
    Hab ich mich so sehr getäuscht?
    War ich nicht gut genug für ihn?
    Was hat diese andere, was ich nicht habe?
    Nun, zumindest ist sie nicht auf Entzug, flüstert eine kleine Stimme in meinem Kopf.
    Das stimmt. Ist es wirklich das? Weil ich drogensüchtig bin?
    Aber es schien ihm doch vorher auch egal zu sein. Er hat mich trotzdem geliebt.
    Ich versteh es einfach nicht.

    Ich merke wie mir wieder die Tränen in die Augen steigen. Schnell wische ich mir über die Augen. Genug geheult. Ich hab keinen Bock mehr!
    Entschlossen stehe ich auf.
    Erstaunt sieht Bill mich an.
    “Und was ist jetzt?”
    “Jetzt gehe ich zu Mark.”
    “WAS?”
    Bill spring auf und packt mich am Arm.
    “Hältst du das für eine gute Idee?”
    “Oh ja, die beste die ich je hatte!”
    Ich schüttele seinen Arm ab und laufe los. Kurze Zeit später schließt Bill zu mir auf.
    “Das ist komplett bescheuert! Du willst bis in die Stadt LAUFEN?”
    “Ja.”
    Ihn ignorierend gehe ich zielstrebig weiter.
    “Und was erhoffst du dir davon?”
    “Eine Antwort.”, sage ich schlicht.



    Re: Life's worth living for

    Anonymous - 26.05.2006, 16:20


    Hoi Yezi^^

    Wieder mal ein sehr schöner Teil. Und Absätze *freu*

    Jetzt kann ich aber nich mehr kritisieren.....mist. Aber hey, ich könnte das Wetter kritisieren, das is nämlich kacke^^

    Nee, ernsthaft, du machst das ganz toll, du schreibst wirklich klasse.

    Immer weiter so^^



    Re: Life's worth living for

    Janamaus - 26.05.2006, 19:27


    Der teil ist voll tarurig... :cry: :cry: :cry:
    Aber i-wie auch voll schön, weil Boll udn Leesha jetzt so viel zusammen machen und so.
    Und beiden gehts grad scheiße und so...
    abe rmach bitt weiter....is voll spannend gerade... x)



    Re: Life's worth living for

    Anonymous - 27.05.2006, 00:24


    duplo hat folgendes geschrieben: @tom: ha, ich hatte wohl doch recht ^^ :P

    Ja, verdammter Mist *grummel* :evil:

    Aber dafür hab ich beim nächsten mal doppelt recht....oder so :wink:

    @ Yezi, schön weiterposten, ja? Wir freun uns auf die nächsten Parts *nur noch mal dran erinnern wollt*^^



    Re: Life's worth living for

    duplo - 27.05.2006, 09:00


    IMMER ZWEIMAL MEHR WIE DU!

    so nach dem motto dann, oder wie^^?

    hey, wann gehts denn endlich weiter? because. die situation von den armen dingern da macht mir ein wenig angst..

    also jedenfalls. wie gesagt, es würde mich nicht wundern, wenn (fuck, ich wollte grade yezibel schreiben.. ^^) aleesha wieder rückfällig wird.

    oder sich einer von ihnen was antut. naja, du weißt schon.

    aber erm. was ich eigentlich sagen wollte. ich würd mich echt supermegaoberfettdoll freund, wenn heute noch was kommt, weil ich morgen wegfahr. und so. hm.
    :wink:

    LG



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 27.05.2006, 10:23


    Sooo, extra für duplo ein neuer Teil...*g*
    Und danke für eure Kommis...*freu*



    Eine halbe Stunde sind wir nun schon unterwegs.
    Eine halbe Stunde schwallt Bill mir ins Ohr, wir sollten doch endlich zurückgehen.
    Mir reicht’s!
    Ich bleibe abrupt stehen und funkele ihn entnervt an.
    “Halt endlich die Klappe! Wenn du doch so gerne zurückgehen willst, wieso machst du’s dann nicht einfach und hörst auf mir auf die Nerven zu gehen? “
    Er sieht mich wütend an.
    “Ich kann dich ja wohl schlecht alleine lassen. Wer weiß was du noch alles anstellst, wenn du schon aus der Klinik einfach abhaust.”
    “Oh, wie edel von dir.”, höhne ich. “Nur zu deiner Info: ich brauche keinen Aufpasser. Ich bin alt genug um zu wissen, was ich tue.”
    “Nein, bist du nicht.”
    “Wie bitte? Was nimmst du dir eigentlich hier heraus? Du hast mir nicht zu sagen, was ich tun oder lassen soll.”
    “Das vielleicht nicht, aber ich kann drauf achten, dass du dich nicht noch mehr in die Scheiße reinreitest.”
    Also das reicht mir jetzt echt!
    Ich klebe ihm eine.

    Völlig überrumpelt schaut er mich an. Auf seiner Wange erscheint ein leuchtend roter Abdruck meiner rechten Hand.
    Erschrocken schlage ich mir eben diese Hand vor den Mund.
    So fest wollte ich eigentlich gar nicht zuschlagen.
    “Tut mir leid.”, stottere ich während er sich über die Wange reibt. “Ich...ich wollte nicht...”
    “Mann o Mann, du hast echt nen harten Schlag, Mädel.”, sagt Bill zu meiner Verwunderung nicht im mindesten angepisst. Er grinst sogar.
    “Du...du bist nicht sauer?”
    “Nein, schon okay. Vielleicht hat’s das grade einfach gebraucht.”
    Ich erwidere zaghaft sein Lächeln.
    “Aber Aleesha, willst du wirklich zu Mark ? Und dann auch noch laufen? Es ist ziemlich weit bis zur Stadt.”

    Ich nage an meiner Unterlippe. Meine Gedanken rasen hin und her.
    Schließlich sage ich:
    “Egal. Ich will mit ihm reden.”
    Ich ernte einen verzweifelten Blick von Bill.
    “Schon mal was von Telefon gehört? Das ist so ne ganz tolle Erfindung...”
    “Ich will, dass er es mir ins Gesicht sagt.”, unterbreche ich ihn. “Ich will, dass er mir in die Augen sieht und mir einen Grund nennt. Mehr verlange ich doch gar nicht. Aber ich will mich auf keinen Fall einfach am Telefon von ihm abfertigen lassen. Das wäre ja wohl zu einfach für ihn.”
    Bill seufzt und nickt dann ergeben.
    “Also gut. Dann laufen wir eben weiter.”
    “Du musst nicht mitkommen.”
    “Doch.”
    Bevor er gleich wieder mit seiner Beschützernummer anfängt, halte ich daraufhin schön den Mund und wir setzen unseren Weg fort.

    Schweigend läuft Bill neben Aleesha her.
    Er beobachtet ihr Gesicht. Ein entschlossener Ausdruck liegt darauf. Keine Spur mehr von dem schwachen, zerbrechlichen Wesen, dass er vorhin tröstend in die Arme genommen hatte.
    ‘Verdrängungstaktik.’, denkt Bill.
    ‘Sie konzentriert ihr ganzes Denken nur noch darauf mit Mark zu sprechen und lässt keine anderen Gedanken zu.
    Hätte ich das nur gekonnt.’

    Vor Bills innerem Auge erscheint wieder das Bild von Tom und Célia, wie sie sich auf dieser Bank küssten.
    Wäre er damals nicht so schwach gewesen, wäre er niemals so abgerutscht. Er hätte einfach weitermachen können wie bisher. Er hätte die Band nicht aufgegeben. Hätte seine Freunde nicht im Stich gelassen.
    Aber er war nun mal nicht so stark. War er nie gewesen.
    Tom war derjenige der Brüder, der schon immer mehr Mut und Entschlossenheit gehabt hatte. Bill hatte ihn stets dafür bewundert. Aber er hatte es nie geschafft selber so zu werden.


    Ein kalter Wind kommt auf und zerzaust Bills Haare.
    ‘Ich sollte sie mir wieder abschneiden.’, denkt er.
    Er bemerkt, dass Aleesha neben ihm vor Kälte zittert.
    Kein Wunder. Sie trägt nur ein dünnes langärmeliges T-Shirt.
    Ohne ein Wort geht Bill näher neben Aleesha und legt einen Arm um sie.

    Sie sieht ihn nicht an, aber ein kleines Lächeln umspielt ihre Lippen.
    ‘Was sie jetzt wohl denkt?’, fragt sich Bill. ‘Dieses Mädchen ist schon seltsam. Und sie hat so viele Gesichter. Ich weiß nie genau woran ich bei ihr bin. Genauso dieser Kuss, den sie mir vorhin gegeben hat. Was soll ich damit bitte anfangen? Es war vielleicht nur um mich zu trösten, aber... Macht sie das immer, wenn sie jemanden aufmuntern will? Oder nur bei mir?’
    Bill entfährt ein kleiner Seufzer.

    “Was ist los?”, fragt Aleesha und sieht ihn an.
    “Och nichts. Ich denke ein bisschen nach.”
    “Über Célia?”
    Bill schüttelt den Kopf. An sie will er im Moment am wenigsten denken.
    “Nein.”
    “Deinen Bruder?”
    “Nein.”
    “Was dann?”
    “Neugierig bist auch nicht, oder?”
    “Doch.”, antwortet sie vergnügt. “Deshalb frage ich ja.”
    “Hmm, wenn du’s genau wissen willst, ich habe grad über dich nachgedacht.”, sagt Bill ehrlich.
    “Über mich?”, fragt sie erstaunt und bekommt große Augen.
    “Ja.”
    “Aha.”
    Sie schweigt.
    “Du willst nicht wissen, was ich gedacht hab?”, fragt Bill leicht belustigt.
    “Nein, ich glaube nicht.”
    “Hast du Angst, es könnte was Schlimmes sein?”
    “Vielleicht.”



    Re: Life's worth living for

    Janamaus - 27.05.2006, 11:05


    Wie süüüüüüüüß!!!
    Der teil ist ganz toll! +Zustimment mit dem Kopf nickt+

    Wirklich ganz toll.
    Aber der nächste teil wird ebstimmt nicht so toll.. o.O.
    Aber trotzdem bin ich voll gepannt, was der Mark zu sagen hat.
    Also amch bitte weiter, jaha???
    Büdde....ich liebe deien FF doch sooo <3.



    Re: Life's worth living for

    duplo - 27.05.2006, 17:27


    dankedankedanke ^^

    das baut mich grade wirklich auf. because. überall denk ich mal tolles wetter und da wo ich hinfahr. soll's schneien. und dann nur im zelt. und gewitter und so. grenzelose freude..........................

    naja. ich bin ja nicht aus zuckerwatte!

    aber der teil, also das ende. ist irgendwie. total süß. ich hoffe doch, bill verknallt sich noch in sie und sie in ihn und blah und happy end und so.
    :wink:

    jaja. ach, ich muss packen. schreih schön fleißig weiter, ja? :roll: (irgendwie sieht der smiley bei mir in dieser vorschau aus als htte er zusammengekniffene augen?)



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 28.05.2006, 10:56


    Uuuah*gähn*
    Da ich an Schlafstörungen leide, hab ich mich heut morgen mal wieder um 9 ausm Bett gequält und mich nach einem ausgiebigen Frühstück gleich wieder hinter meine Tastatur geklemmt und weitergeschrieben...
    Hier ist das Ergebnis:


    Plötzlich ertönt hinter den beiden Motorengeräusch. Bill dreht sich um.
    “Ein Auto.”
    “Wow, echt? Toll kombiniert, Sherlock Holmes.”, sagt Aleesha trocken und läuft weiter während Bill stehen bleibt.
    “Warte doch mal. Das ist doch perfekt.”
    “Hä?”
    “Na, wir trampen. Ich hab eh keinen Bock mehr zu laufen.”
    Aleesha sieht ihn skeptisch an.
    “Trampen?”
    “Ja.”
    Bill stellt sich an den Straßenrand und sieht dem Auto entgegen. Er streckt den rechten Arm aus und winkt.

    Ein junger Kerl, vielleicht grade 20 Jahre alt, sitzt am Steuer. Er hält an und kurbelt das Beifahrerfenster runter.
    “Kann ich euch helfen?”
    “Kannst du uns bis in die Stadt mitnehmen?”, fragt Bill.
    Der Typ nickt.
    “Klar, steigt ein.”

    “Was macht ihr denn hier so allein auf der Landstraße?”, fragt der Fahrer und fährt los.
    “Das ist ja wohl unsere Sache.”, zickt Aleesha und starrt aus dem Fenster.
    “Okay, okay. War ja nur ne Frage.”

    Ein paar Minuten später kommen sie in der Stadt an.
    Beim Aussteigen bedankt sich Bill artig, dann sieht er sich nach Aleesha um.
    Sie ist schon wieder weiter gelaufen, in Richtung Innenstadt.


    Ich höre wie Bill mir hinterher rennt, bleibe aber nicht stehen.
    Ich habe mein Ziel schon vor Augen.
    Der riesige Hochhausklotz wirkt einschüchternd und irgendwie abweisend.
    Ich gehe trotzdem ohne Umschweife auf die große Drehtür zu. Kurz davor bleibe ich stehen.
    “Ich geh da allein rein.”, sage ich zu Bill.
    Er will schon zu einem Protest ansetzten, doch ich fahre ihm ins Wort:
    “Es geht um mich und um meine Beziehung, also zieh ich das auch alleine durch. Du kannst mir eh nicht helfen. Also bleib schön hier draußen und warte auf mich. Oder geh sonst wo hin. Ist mir egal.”
    Mit diesen Worten schreite ich durch die Drehtür.

    Drinnen im Gebäude ist es duster.
    Die paar Lampen, die an den Wänden angebracht sind, spenden nicht wirklich viel Licht.
    Ich war schon mal hier. Ich weiß also genau, wo ich hin muss.

    Ich nehme den Aufzug und fahre in den vierten Stock.
    Am Ende des Ganges liegt Marks Büro.
    Ich mache mir nicht die Mühe zu klopfen sondern platze einfach ins Zimmer rein.

    Mark sitzt an seinem Schreibtisch und liest. Als ich den Raum betrete, sieht er überrascht auf.
    Sein Ausdruck wird noch erstaunter, als er registriert, dass ich es bin, die da vor ihm steht.
    “Aleesha?”, fragt er. “Was machst du denn hier.”
    Er steht auf und kommt um den Schreibtisch herum auf mich zu. Er will mich küssen, doch ich trete einen Schritt zurück.
    “Hey, was ist los, Kleines?” Er legt seine Hand auf meine Hüfte. Ich schubse sie weg.
    “Wir müssen reden.”, sage ich und zu meinem Unmut bemerke ich, dass meine Stimme zittert.
    “Okay.”, sagt er und mustert mich. “Willst du dich setzen?”
    “Nein.”

    Ich suche nach Worten. Wie soll ich anfangen? Dann lege ich einfach los.
    “Mark, ich weiß, dass du mich betrügst.”
    “Wie bitte?” Er scheint nicht zu verstehen.
    “Du weißt genau wovon ich rede. Streite es bloß nicht ab.”
    Er seufzt. Dann nickt er.
    “Ja, das stimmt.”

    Ich starre ihn an.
    Das hatte ich jetzt nicht erwartet. Ich dachte er versucht sich rauszureden oder die ganze Sache abzustreiten.
    Aber das er es einfach zugibt? Ich fasse es nicht.
    Meine ganze Selbstbeherrschung ist auf einmal futsch und ich sacke innerlich zusammen.

    “Und warum?”, frage ich mit matter Stimme.
    “Na ja... Das ist schwer zu erklären.”
    “Schwer zu erklären? Es muss doch einen Grund geben.”
    Ich bin schon wieder den Tränen nahe. Dieses Gespräch verläuft nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte.
    “Hmm, nein, eigentlich gibt es keinen wirklichen Grund. Aleesha, ich liebe dich, das weißt du doch.”
    “Du liebst mich? Und wieso machst du dann mit einer anderen rum? Ist das etwa deine Vorstellung von Liebe?
    Jetzt kann ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten.
    Mark kommt erneut auf mich zu und nimmt mich in den Arm. Einen Moment lang schmiege ich mich trostsuchend an ihn, dann stoße ich hin weg.

    “Was soll das?”, schreie ich ihn an. “Du betrügst mich obwohl du mich liebst? Kannst du mir das vielleicht erklären? Das ist doch nicht normal! Reiche ich dir nicht?”
    “Bitte beruhige dich Aleesha, ich...”
    “Ich soll mich beruhigen? Beruhigen?” Meine Stimme überschlägt sich fast.
    Das ist ja wohl die Höhe! Und er macht noch nicht mal den Anschein als ob er irgendwie ein schlechtes Gewissen hätte. Nein, keine Spur von Reue.

    Es klopft an der Tür. Eine hübsche Blondine betritt das Zimmer.
    “Oh, entschuldige Mark, ich wusste nicht, dass du noch Besuch hast. Ich wollte nur schnell fragen, ob es bei heute Abend bleibt. Ich wollte jetzt fürs Essen einkaufen gehen.”
    Ich starre die Frau an. Es ist die Tussi aus dem Cabrio, die ich letzte Woche gesehen habe. Und augenscheinlich ist sie es auch, mit der Mark mich betrügt.
    Ohne ein weiteres Wort dränge ich mich an der Blondine vorbei aus dem Raum. Das ist mir zu viel.
    Ich renne zum Aufzug und drücke ungeduldig auf die Knöpfe.

    Unten angekommen verlasse ich fluchtartig das Gebäude. Ich muss hier weg!
    Ich laufe einfach drauf los bis ich nicht mehr weiß wo ich bin.
    Auf einmal spüre ich Bills warme Hand auf meiner Schulter.
    Ich drehe mich zu ihm um und dränge mich schluchzend in seine Arme.


    Als ich mich wieder einigermaßen gefangen habe, fragt Bill:
    “Wollen wir zurück?”
    Hmm, wollen wir? Um ehrlich zu sein, würde ich am liebsten nie mehr zurück nach ‘Beaulieu’. Wozu auch? Mark, der einzige Grund, warum ich überhaupt mit dem Entzug angefangen habe, hat mich betrogen. Wieso sollte ich da noch weitermachen wie bisher?
    Es hat doch eh alles keinen Sinn mehr. Ich selber hatte mich schon lange mit meinem Schicksal abgefunden. Bis Mark kam.
    Unschlüssig schaue ich auf den Boden.
    Ob Bill es verstünde? Wahrscheinlich. Aber ob er es auch in Ordnung fände? Wohl eher nicht.
    Ich glaube er hat begriffen worum es beim Entzug geht und will das auch durchziehen. Und zwar für sich selbst. Nicht nur um einem anderen zu gefallen.
    Ich fasse meinen Entschluss.

    “Wollen wir vielleicht noch ein bisschen in der Stadt bleiben, bevor wir zurückgehen?”, frage ich.
    “Okay. Wie du willst.”
    Wir schlendern die wenig belebte Einkaufsstraße entlang.
    Ich halte nach einer Gelegenheit Ausschau, meinen Plan in die Tat umzusetzen.
    “Ich hab Durst.”, sage ich.
    “Hmm, hast du Geld dabei?”
    “Ja.”, schwindele ich.
    “dann lass uns irgendwo was trinken gehen.”
    Ich nicke zustimmend.

    Ein kleiner Irish Pub scheint mir genau richtig zu sein. Ich glaube mich zu erinnern schon mal drin gewesen zu sein. Und ich glaube auch, er wird sich gut für mein Vorhaben eignen.
    “Lass uns da reingehen.” Ich zeige Bill den Pub.
    “Okay.”

    Drinnen angekommen, setzen wir uns an einen kleinen Tisch in einer dunklen Ecke.
    Außer uns sind nicht viele Gäste da. Nur noch zwei alte Männer, die am Tresen sitzen und genüsslich ein Guinness trinken.
    Eine junge Kellnerin kommt zu uns.
    “Was möchtet ihr trinken?”
    “Eine Cola.”
    “Ich auch.”, sage ich.
    Die junge Frau nickt und verschwindet wieder.

    Ich lehne mich in meinem Stuhl zurück. Beobachte Bill.
    Er schaut zurück. Seine Augen sind nicht mehr so leer, wie sie am Anfang waren, als wir uns kennerlernten. Aber trotzdem haben sie noch diesen stumpfen Ausdruck. Den wird er wahrscheinlich nie mehr verlieren.
    Ich will mir jedes Detail seines Gesichts gut einprägen. Ich werde ihn nie wieder sehen.
    Irgendwie macht mich das traurig.
    Auch wenn Bill und ich nicht immer super miteinander zurechtgekommen sind, in letzter Zeit hat sich doch so was wie richtige Freundschaft entwickelt. Wir haben ganz schön viel zusammen durchgemacht. Das schweißt in gewisser Weise zusammen.

    Die Erinnerung an den Kuss in der Krankenstation kommt hoch.
    Da ist etwas ganz bestimmtes zwischen uns gewesen, aber ich weiß immer noch nicht was es war. Wahrscheinlich werde ich es nie erfahren.
    Jetzt ist es eh egal.

    Die Kellnerin bringt uns unsere Getränke.
    Ich nippe ein bisschen an meiner Cola.
    Dann entschließe ich mich, dass es Zeit ist.
    Ich stehe auf. Bill sieht mich fragend an.
    “Ich muss mal auf Toilette.”, sage ich, sehe ihm dabei aber nicht in die Augen.
    Er nickt und lächelt mich an.
    Ich beiße mir auf die Unterlippe und gehe an Bill vorbei zu der Tür, auf der in großen schwarzen Buchstaben ‘Toilets’ steht.

    Ich sehe mich noch einmal um.
    Bill sitzt ganz entspannt auf seinem Stuhl mit dem Rücken zu mir und trinkt seine Cola.
    Ich öffne die Tür und murmele leise:
    “Machs gut.”
    Dann öffne ich die Tür. Anstatt mich nach links zu den Damentoiletten zu wenden, gehe ich weiter geradeaus.
    Leise und heimlich schlüpfe ich durch die Tür mit der Aufschrift ‘Exit’.



    Re: Life's worth living for

    Janamaus - 29.05.2006, 17:31


    NEEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIINN!!!
    Die will sich doch nicht.....oder?
    Sag,d ass die sich nich....
    oder haut die einfach nur ab?
    Und warum hat sie Bill in der Scheiße stecken lassen?
    Wenn der kein Geld hat, is der voll aufgeschmissen und sie haut ab.
    Das is wieder ma voll schön geschrieben, aber mach BITTE weiteeeer!!!



    Re: Life's worth living for

    ska-p - 30.05.2006, 19:41


    oh nein... das kann sie doch nicht machen... ?!

    Also seit n paar tagen bin ich hier auch an der geschichte dran und hab sie jetz endlich durch.. ^^

    wirklich sau geil, kann ich dazu nur sagen.

    Dein Schreibstil ist wirklich der Hammer... zwischendrin gabs zwar vereinzelte teile die mal nich ganz so gut geschireben waren, aber das passiert eben... man is´ja auch nich immer in der perfekten schrieblaune... ^^

    Aber is auf jedenfall unglaublich... gefällt mir wirklich sehr gut!
    Auch ziemlich interessantes Thema, das du ansprichst. Is auf jedenfall mal was anderes und nicht so ne 0-8-15 geschichte.. ;-)

    Also.. ich kann mich nur wie3derholen.. is einfach geil!

    Ich hoff mal du schriebst bald weiter.. also mich hast du auf jeden fall als neuen treuen Leser... :P



    Re: Life's worth living for

    ska-p - 01.06.2006, 12:44


    hallo..??

    lebst du noch? man.. .ich mag das du weiterschirebst... sofort!

    komm schon.. hopp hopp



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 05.06.2006, 11:22


    Hey Leute...
    ich könnt meinen PC echt in die Tonne kloppen...seit einer Woche hat das Mistding ne Macke und stürzt immer ab, kaum das ich ihn auch nur angeschaltet hab...

    Also, sorry,dass ich so lang nix gepostet hab, aber ich hab das Problem erst jetzt beheben können...

    @ska-p: thanks für deinen kommi!


    Bill schaut schon zum x-ten mal in Richtung Toiletten.
    ‘Wo bleibt Aleesha denn? Sie ist doch bestimmt schon 15 Minuten weg. So lange braucht doch kein Mensch auf Klo.’

    Ungeduldig wippt Bill mit den Füßen auf und ab.
    ‘Jetzt reicht’s mir aber. Ich geh nachsehen, wo sie bleibt.’
    Entschlossen steht er auf und geht durch dieselbe Tür, durch die Aleesha verschwunden ist.

    Er sieht sich suchend um. Dann entdeckt er das Schild mit der Aufschrift ‘Ladies’.
    Ohne Nachzudenken betritt Bill den Raum.

    Es riecht ziemlich streng. Das Waschbecken ist total siffig und Seife scheint es auch nicht zu geben.
    Es gibt nur zwei Toilettenkabinen. Beide sind unverschlossen, aber zu.

    Mit einer bösen Vorahnung, stößt Bill beide Türen auf.
    Leer.

    Sofort dreht er sich auf dem Absatz um und läuft zurück in den Gastraum.
    Auch hier keine Aleesha.

    Auf einmal dämmert es Bill.
    “Verdammt!”, flucht er.
    ‘Sie ist getürmt!’
    Bill durchquert den Raum mit großen Schritten und ist schon fast aus der Tür raus, als in die schneidende Stimme der jungen Kellnerin aufhält:
    “Momentchen mal. Erst bezahlen.”

    Bill stöhnt auf.
    ‘Na toll!’
    Natürlich hat er kein Geld bei sich. Er hatte darauf vertraut, dass Aleesha welches hat.
    “Hören sie, meine Freundin ist...”, beginnt er einen Erklärungsversuch.
    “Ist mir egal, Freundchen. Bezahl einfach oder ich muss die Polizei rufen.”
    ‘Polizei? Nicht das auch noch.’

    Mit hängendem Kopf kehrt Bill in den Raum zurück.
    ‘Aleesha ist bestimmt schon über alle Berge. So ein Scheiß!’

    “Kann ich vielleicht mal telefonieren?”, fragt Bill die Kellnerin.
    Sie sieht ihn misstrauisch an.
    “Ich hab leider kein Geld bei mir, aber ich möchte jemanden anrufen, der welches hat.”, erklärt er.

    Sie scheint immer noch nicht ganz überzeugt, winkt ihn aber trotzdem in einen kleinen Raum hinter dem Tresen.
    Ein altmodisches Telefon ist an der Wand befestigt. Mit fliegenden Fingern wählt Bill.

    Es tutet in der Leitung.
    Einmal, zweimal, dreimal.
    ‘Herrgott, nimm endlich ab!’, fleht Bill stumm.
    “Anders.”, meldet sich Till.
    “Ich bin’s Bill.”
    “Bill? Mensch, wo steckst du? Und Aleesha? Ihr könnt doch nicht einfach abhauen. Das wird Konsequenzen haben...”
    “Ja, ja schon gut. Das können wir später klären.”, schneidet Bill ihm ungeduldig das Wort ab. “Wir haben ein Problem: Aleesha ist verschwunden.”

    “WAS? Wo zum Teufel steckst du?” Till brüllt fast in den Hörer.
    “In einem Pub in der Stadt.”
    “Wie bitte? In einem Pub? Ich glaub’s nicht... Bleib wo du bist, ich komme sofort.”
    Bill nennt Till noch den Namen des Pubs, dann hört er nur noch ein sich wiederholendes Tuten.
    Till hat aufgelegt.

    Bill hängt den Hörer ebenfalls auf die Gabel und geht nach vorne an den Tresen.
    Die Kellnerin sieht ihn fragend an.
    “Es kommt gleich jemand.”, sagt Bill knapp und setzt sich an den Tresen.
    Seine Gedanken rasen hin und her.
    ‘Wo kann sie nur stecken? Und warum ist sie überhaupt abgehauen?’


    Keine 20 Minuten später steht Till auf der Matte.
    ‘Er muss geflogen sein.’, denkt Bill, ist aber erleichtert, dass jetzt endlich was passiert.

    Diese 20 Minuten waren ihm wie eine Ewigkeit vorgekommen. Er hatte ungeduldig aus dem Fenster gestarrt und überlegt, wo Aleesha sein könnte.
    Ihm fiel nichts ein. Sie konnte überall und nirgends sein.
    ‘Hoffentlich hat Till ein Idee...’

    “So mein Freund und jetzt zu dir.”
    Till wendet sich von der Kellnerin, die er gerade bezahlt hat, ab und Bill zu.
    “Wir müssen Aleesha finden.”
    Bill springt auf und will schon zur Tür raus, aber Till packt ihn am Arm und bugsiert ihn wieder zurück auf seinen Stuhl.

    “Moment, Moment. Erst mal möchte ich wissen, was hier überhaupt los ist.”
    “Mann Till! Kann das nicht warten? Aleesha ist verschwunden und...”
    “Ja genau. Und ich möchte wissen warum.”
    “Meinst du, das weiß ich?” Bill starrt sein Gegenüber wütend an.
    ‘Wieso kann der Kerl nicht einfach bis später mit der Befragung warten?’

    Till zieht erstaunt die Augenbrauen hoch.
    “Ich dachte ihr seid zusammen abgehauen.”, sagt er dann.
    “Sind wir ja auch.”
    “Und?”

    “Mann, Aleesha hat erfahren, dass Mark sie betrügt. Sie wollte einfach weg. Und ich bin mit. Ich konnte sie wohl schlecht allein lassen so durcheinander wie sie war.
    Und dann hat sie mir eröffnet, dass sie mit Mark reden wolle. Ich wollte ihr das ja ausreden, aber sie hatte sich das in den Kopf gesetzt. Also sind wir in die Stadt. Und sie hat mit ihm gesprochen.”

    “Und?”
    “Ja nix und. Ich weiß nicht, was da gelaufen ist. Sie hat mich dazu verdonnert draußen zu warten und als sie rauskam hat sie nur geheult. Und dann sind wir hierher. Sie wollte nur auf Toilette gehen. Als sie aber nach ner Viertelstunde immer noch nicht zurück war, hab ich mir Sorgen gemacht. Ich hab nachgesehen, wo sie bleibt und musste dann feststellen, dass sie abgehauen ist.”

    “Hmm...”, macht Till.
    Bill sieht ihn erwartungsvoll an.
    “Wir müssen sie suchen!”, sagt er dann eindringlich.
    “Und wo? Hast du eine Ahnung, wie groß die Stadt ist? Sie ist sicher längst über alle Berge. Wir würden sie nie finden.” Till zuckt ratlos mit den Schultern.
    Bill sieht ihn fassungslos an.

    “Aber, wir müssen etwas tun! Wir können sie doch nicht einfach da draußen lassen! Mann, sie hat noch nicht mal eine Jacke mit.”
    “Es tut mir leid. Das einzige, was wir tun können, ist die Polizei zu verständigen und abzuwarten.”
    “Abwarten?”
    Bill schüttelt ungläubig den Kopf.
    ‘Das kann doch nicht wahr sein!’

    “Ja. Wir fahren jetzt gleich zur nächsten Polizeidienststelle und melden, dass Aleesha verschwunden ist.”
    “Aber... Fangen die nicht erst nach 48 Stunden an, Vermisste zu suchen?”
    “Dann machen wir halt ein bisschen Druck. Und wer weiß...vielleicht taucht Aleeshas ja heute noch wieder auf. Vielleicht brauchte sie ein bisschen Abstand zum Nachdenken und den Kopf frei kriegen.”

    Bill ist immer noch nicht überzeugt, doch ihm bleibt ja nichts anderes übrig.
    Mit hängenden Schultern folgt er Till aus dem Pub zu seinem Van.



    Re: Life's worth living for

    Anonymous - 05.06.2006, 13:02


    Hallo liebe yezibel, ;-)

    Ich bin tatsächlich erst HEUTE auf Deine Story gestossen und habe sie soeben in einem Rutsch durchgelesen.

    Sie ist großartig.

    NAtürlich ist die Idee sehr AU und natürlich ist es ein heftiges Thema, eigentlich von der Idee her eine der Stories, die ich meide, weil sie meistens viel zu platt und MAry Sue mäßig geschrieben sind.

    Mit viel zu viel detailliertem Blutszenen und so....#

    Aber diese, DEINE Story ist anders.

    Ein sehr flüssiger, detaillierter Schreibstil gepaart mit wunderbar ausgearbeiteten Charakteren und dazu eine sehr realistische Darstellung einer Entzugstherapie mit anschließender Adaption.

    Also entweder haste das selber hinter Dir oder beruflich damit zu tun (bei mir ist es letzteres ;-) )

    Jedenfalls gefällt mir Deine Darstellung des Lebens in Therpaie sehr gut und vor allem die Art, wie Du die Beziehungsmuster darstellst....für ehemalige Junkies auch sehr realistisch.

    Die Story ist unglaublich spannend und gut geschrieben.

    Ich freue mich sehr auf mehr!

    LG
    India



    Re: Life's worth living for

    ska-p - 05.06.2006, 17:00


    oi ein neuer teil, endlich!!

    der teil ist voll geil...!°
    passiert zwar nicht viel, und eigentlich reen der Till un der Bill ja nur, aber trotzdem voll spannend geschirben und so...!

    geil.. einfach geil!

    ich hoff ma, der nächste teil lässt nicht so lang auf sich warten... :)

    Lg



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 06.06.2006, 10:49


    Hmm...ich weiß gar nicht, was ich sagen soll...

    India, hab grad deinen Kommi gelesen und bin doch glatt ganz rot geworden. Vielen Dank!
    Ich bin echt froh, dass die ganze Sache doch relativ realistisch ist, weil ich mit Drogen eigentlich keinerlei Erfahrungen hab( außer Alkohol...*g*).
    Also, Danke, Danke, Danke!

    Auch an alle anderen die meine FF lesen. Ihr seid soo zum Knutschen!!
    *bussi*

    Und hier gehts dann auch gleich weiter:




    Piep piep! Piep piep!
    Das schrille Piepen seines Weckers, lässt Bill aus dem Schlaf hochfahren.
    Noch etwas benommen reibt er sich über die Augen und gähnt herzhaft. Mit einer schnellen Handbewegung bringt er den Wecker zum Verstummen.

    Eine angenehme Stille breitet sich aus, die nur durch Ronnies gleichmäßige Atemzüge unterbrochen wird.
    Bill schaut zu seinem Bettnachbarn rüber.
    ‘Unfassbar, wie dieser Kerl bei so einem Lärm noch pennen kann.’

    Dann fällt sein Blick auf den kleinen Tischkalender, der auf Ronnies Nachttisch steht.
    Heute ist der 27. September.
    Aleeshas Geburtstag!
    Vor Bills Augen verschwimmen die Zahlen. Er blinzelt ein paar Mal um wieder einen klaren Blick zu bekommen.

    Leise wirft er die Bettdecke zurück und steht auf. Barfuss tapst er zum Fenster und sieht raus auf den Park.
    Von hier kann er den See sehen. Und den Steg.
    Angestrengt blickt Bill hinaus und fixiert den Steg. So würde dort durch seine bloße Willenskraft Aleesha aus dem Nichts auftauchen.

    Natürlich tut sie das nicht.
    Wahrscheinlich wird er sie nie mehr wiedersehen.
    Sie ist seit einer Woche spurlos verschwunden. Die Polizei hat die Suche nach ihr schon wieder eingestellt.

    Sie sagen, es ist unwahrscheinlich sie zu finden.
    Bill wäre fast ausgerastet als Till ihm das mitgeteilt hatte.
    Es interessierte scheinbar niemand, was mit Aleesha geschah. Niemand außer Bill.

    Und was konnte er schon großartig tun?
    Nichts!
    Das war ja das Schlimmste an der ganzen Sache. Bill konnte nur hilflos rumsitzen und warten.
    Und hoffen.
    Hoffen, dass sie doch noch auftauchen würde. Dass sie plötzlich vor ihm stehen würde und ihn mit ihren grauen Augen anlächeln würde.

    Doch auch diese Hoffnung schwand so langsam.
    Bill hatte sich tausende Szenarios ausgemalt, was mit Aleesha passiert sein könnte. Aber wissen tat er es nicht.
    Mit einem leisen Seufzer wendet Bill sich vom Fenster ab.

    “Glaubst du echt, sie kommt wieder?”, ertönt auf einmal Ronnies Stimme.
    Er hat sich im Bett aufgesetzt und beobachtet Bill.
    “Ich weiß es nicht.”, flüstert dieser.
    “Aber ich. Sie wird nicht wieder auftauchen. So einfach ist das. Und du tätest auch besser daran, dass endlich einzusehen.”
    “Aber...”, fängt Bill an.
    “Seit einer Woche wandelst du durch die Gegend wie ein angefahrener Hund. Das ist krank! Finde dich endlich damit ab, dass sie nicht wiederkommt.”

    Mit diesen Worten zieht Ronnie sich wieder die Decke über den Kopf und schließt die Augen.
    Fassungslos sieht Bill ihn an.
    ‘Das kann doch wohl nicht wahr sein! Was will dieser Penner eigentlich?’
    Wütend stapft er ins Bad und macht sich fertig.

    Eine Viertelstunde später ist Bill auf dem Weg zum Frühstück.
    Als er durch die Tür tritt läuft im Franzi quasi in die Arme.
    “ ‘Tschuldigung.”, murmelt sie.
    Er mustert sie kalt.
    “Ich bin nicht derjenige, bei dem du dich entschuldigen solltest.”, zischt er.

    Sie schlägt die Augen nieder.
    “Ich...ich konnte doch nicht wissen, dass...”, stottert sie.
    “Aber du wusstest, dass sie am Boden zerstört sein würde! Darauf hast du’s doch angelegt. Nur weil du was in den falschen Hals bekommen hast. Du bist echt ne tolle Freundin!”
    “Bill!” Flehend sieht sie ihn an.
    “Vergiss es!”, sagt er und schiebt sich an ihr vorbei in den Speisesaal.

    Sein Frühstück nimmt Bill allein zu sich. Er hat keine Lust auf Gesellschaft.
    Missmutig kaut er auf seinem Brötchen herum.
    Draußen hat es angefangen zu regnen.
    Bills Gedanken wandern wie so oft zu Aleesha.

    Ob sie jetzt im Regen sitzt? Oder ob sie irgendwo untergekommen ist?
    Ob sie noch in der Stadt ist?
    Vielleicht ist sie ja ganz abgehauen. Hat sich irgendwohin durchgeschlagen.

    “Bill?”, unterbricht ihn Karens Stimme in seinen Gedanken.
    “Telefon für dich.”
    Erstaunt, wer ihn wohl sprechen will, steht Bill auf und folgt Karen zum Telefon.

    “Hallo?”, fragt er und lauscht in den Hörer hinein.
    Einen kleinen Moment herrscht Stille, dann meldet sich eine ihm vertraute Stimme.


    “Bill?”, erklingt Toms Stimme fragend.
    “Ja...”
    “Wie geht’s?”
    “Hmm, joa...”
    “Ich habe mit Herrn Anders gesprochen. Er meinte, dieses Mädchen, Aleesha, sei verschwunden.”
    “Ja.”
    “Kommst du klar?” Tom klingt besorgt.
    “Ja.”
    “Sicher?”

    Bill überlegt einen Moment. Und dann tut er etwas, dass er nie geglaubt hätte zu tun.
    “Kannst du herkommen, Tom?”, fragt Bill seinen Bruder.

    Einen kleinen Augenblick herrscht Stille am anderen Ende der Leitung. Als Tom antwortet hört er sich fast schon fröhlich an.
    “Klar. Ich fahr sofort los.”
    “Danke.”
    “Kein Ding. Bis später dann.”
    Bill legt auf.

    Langsam schlurft er auf sein Zimmer zurück. Er weiß nicht genau, warum er Tom gefragt hat, ob er herkommen könne, doch irgendwie hat er das Bedürfnis mit seinem Bruder zu sprechen.

    Es schmerzt zwar immer noch, wenn Bill daran denkt, was sein Bruder ihm angetan hat, doch irgendwie ist dieses Gefühl in den letzten Tagen rapide abgeflaut.
    Eigentlich seit er ihn und Célia wiedergesehen hat. Da hat es irgendwie klick! gemacht.
    Bill glaubt zwar nicht, dass er je vergessen kann, was geschehen ist, aber vielleicht schafft er es ja irgendwann zu verzeihen.


    Zwei Stunden später sitzt Bill mit Tom draußen im Park auf einer Bank. Er schildert seinem Bruder was passiert ist. Tom hört ihm ruhig zu und Bill fühlt sich in alte Zeiten versetzt, als er und sein Bruder sich noch alles erzählt hatten und keiner Geheimnisse vor dem anderen hatte.

    “Das ist echt beschissen.”, sagt Tom als Bill geendet hat. “Und du hast wirklich keine Ahnung, wo sie stecken könnte?”
    “Nein. Sie ist einfach spurlos verschwunden. Ich mache mir Vorwürfe, weißt du. Eigentlich wollte ich auf sie aufpassen, damit sie keinen Mist macht”
    “Hey, du kannst doch auch nichts dafür, wenn sie austickt und abhaut.”
    “Trotzdem, ich hätte es besser wissen müssen. Sie ist einfach total labil. Nach außen gibt sie zwar die Starke, aber innen drin herrscht bei ihr das totale Chaos.
    Auf Außenstehende wirkt sie wie eine erwachsene junge Frau, aber eigentlich ist sie immer noch ein kleines Mädchen, das sich einfach nach Liebe sehnt.”

    Schweigend sehen sich die Brüder an.
    Zwar fühlt sich Bill jetzt etwas besser, weil er sich endlich alles von der Seele reden konnte, was ihn bedrückt, dennoch hat er immer noch keinen Schimmer wie er Aleesha jemals wiederfinden soll.



    Re: Life's worth living for

    Janamaus - 06.06.2006, 11:40


    Yezibel, der Teil ist einfach....total schön!
    Voll traurig natürlich, weil Aleesha abgehauen ist, aber wie Bill mit Tom redet...ich hab fast geheult <3.
    yezibel hat folgendes geschrieben: “Kannst du herkommen, Tom?”, fragt Bill seinen Bruder.

    Einen kleinen Augenblick herrscht Stille am anderen Ende der Leitung. Als Tom antwortet hört er sich fast schon fröhlich an.
    “Klar. Ich fahr sofort los.”
    “Danke.”
    “Kein Ding. Bis später dann.”
    Bill legt auf.

    Langsam schlurft er auf sein Zimmer zurück. Er weiß nicht genau, warum er Tom gefragt hat, ob er herkommen könne, doch irgendwie hat er das Bedürfnis mit seinem Bruder zu sprechen.

    Es schmerzt zwar immer noch, wenn Bill daran denkt, was sein Bruder ihm angetan hat, doch irgendwie ist dieses Gefühl in den letzten Tagen rapide abgeflaut.
    Eigentlich seit er ihn und Célia wiedergesehen hat. Da hat es irgendwie klick! gemacht.
    Bill glaubt zwar nicht, dass er je vergessen kann, was geschehen ist, aber vielleicht schafft er es ja irgendwann zu verzeihen.


    Zwei Stunden später sitzt Bill mit Tom draußen im Park auf einer Bank. Er schildert seinem Bruder was passiert ist. Tom hört ihm ruhig zu und Bill fühlt sich in alte Zeiten versetzt, als er und sein Bruder sich noch alles erzählt hatten und keiner Geheimnisse vor dem anderen hatte.

    “Das ist echt beschissen.”, sagt Tom als Bill geendet hat. “Und du hast wirklich keine Ahnung, wo sie stecken könnte?”
    “Nein. Sie ist einfach spurlos verschwunden. Ich mache mir Vorwürfe, weißt du. Eigentlich wollte ich auf sie aufpassen, damit sie keinen Mist macht”
    “Hey, du kannst doch auch nichts dafür, wenn sie austickt und abhaut.”
    “Trotzdem, ich hätte es besser wissen müssen. Sie ist einfach total labil. Nach außen gibt sie zwar die Starke, aber innen drin herrscht bei ihr das totale Chaos.
    Auf Außenstehende wirkt sie wie eine erwachsene junge Frau, aber eigentlich ist sie immer noch ein kleines Mädchen, das sich einfach nach Liebe sehnt.”

    Schweigend sehen sich die Brüder an.


    Die Stelle ist einfach so toll. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.. :cry:

    Und ich hab einen Teil vergessen zu kommentieren...sorrryyyy...aber jetzt Kommentier ich wieder =)
    Also wenn du so weiter machst, dann bleibts einfach total schön.
    Ich liebe diese FF <3.
    Hab sie richtig ins Herz geschlossen ;)
    Mach büdde weiteer x)



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 08.06.2006, 15:35


    Danke.

    Weiter geht's:


    Langsam öffne ich meine Augen.
    Alles ist total verschwommen. Lichtpunkte tanzen vor meinen Augen.
    Ich habe keine Ahnung wo ich bin. Ich spüre meinen Körper kaum. Er ist wie abgestorben.
    Bin ich etwa tot?
    Nein, wohl kaum. Tote spüren doch nicht diesen ekligen Drang sich zu erbrechen.

    Ich liege irgendwo. Das ist das einzige, dass ich mit Sicherheit sagen kann.
    Fragt sich nur wo. Und warum.
    Scheiße, mir ist so was von übel.
    Mein Blick ist immer noch unklar, also schließ ich die Augen einfach wieder.

    Plötzlich muss ich würgen.
    Ich schaffe es gerade noch mich ein bisschen zur Seite zu rollen, bevor ich mich übergebe.
    Erschöpft lasse ich meinen Körper wieder in seine Ausgangsposition zurückfallen.
    Der Geruch von Erbrochenem steigt mir in die Nase.

    Ich öffne erneut die Augen.
    Die Lichtpunkte sind verschwunden. Stattdessen starre ich auf eine kahle grauweiße Zimmerdecke mit einer nackten Glühbirne als Lampe.

    Wo zum Teufel bin ich.
    Ich starte einen Versuch mich aufzusetzen. Ich komme zwar nur langsam hoch, doch immerhin schaffe ich es mich in eine halbwegs sitzende Position zu bringen.
    Mit der einen Hand stütze ich mich ab, mit der anderen wische ich mir über den Mund.
    Bäh, Kotzreste.

    Angewidert lasse ich die Hand sinken.
    Mein Blick schweift durch den Raum, in welchem ich mich befinde.

    Alte, leicht angegraute Tapete hängt an den Wänden. Stellenweise ist sie abgerissen. Es gibt kein Fenster. Auch keine Möbel.
    Ich selber liege auf dem Boden auf einem abgegriffenen Teppichstück.

    Ich schaue neben mir auf den Boden. Abgesehen von dem Erbrochenen, liegt da eine Spritze, ein verbogener Löffel und ein Feuerzeug, das aussieht, als sei es ein Werbegeschenk gewesen.

    Schlagartig kommt die Erinnerung zurück und bricht wie eine riesige Sturmflut über mir zusammen.
    Mark, Bill, der Pub. Meine Flucht.
    Alles fällt mir wieder ein.

    Ich bin abgehauen.
    Ich wusste zwar nicht wohin, aber darüber hab ich mir auch gar keine Gedanken gemacht. Ich wollte einfach weg.
    Weg von meinen Problemen. Weg von dem ganzen Scheiß.

    Ich gebe ein unterdrücktes Lachen von mir.
    Ganz schön ironisch, wenn man bedenkt, dass ich hier gelandet bin.
    In der größten Scheiße überhaupt.

    Nachdem ich erfolgreich aus dem Pub geflüchtet bin, bin ich eine Weile ziellos durch die Gegend gelaufen.
    Als es dunkel wurde, machte ich mir langsam Gedanken darüber, wo ich die Nacht verbringen sollte.
    Ich hatte keinen blassen Schimmer.
    Irgendwie bin ich dann am Bahnhof gelandet.

    Dort hing eine Gruppe Junkies rum. Wie an den meisten Bahnhöfen.
    Erst wollte ich nicht, doch schließlich bin ich zu ihnen gegangen und hab sie gefragt, ob sie wüssten, wo ich die Nacht über bleiben könnte.
    Sie haben mich etwas überrascht angeguckt, aber dann hat sich eines der Mädchen erhoben und ist auf mich zugestiefelt.

    Sie konnte höchstens 16 sein. Ihr Kopf war kahlgeschoren und sie trug ein Tatoo über dem rechten Ohr. Ein Schmetterling.
    Ihre dünnen Beinchen ragten aus einem kurzen Minirock hervor und endeten in kniehohen Stiefeln mit mega Absatz.
    Um ihren dürren Oberkörper schlabberte ein grünes T-Shirt.

    Selbst wenn ich sei nicht in dieser Gruppe gesehen hätte, ich hätte sofort gewusst, dass sie ein Junkie ist. Allein schon der Ausdruck ihrer Augen verriet alles.

    Sie stakste also auf mich zu und blieb dicht vor mir stehen.
    Eine ganze Weile musterte sie mich von Kopf bis Fuß. Dann grinste sie und entblößte dabei erstaunlich weiße und schöne Zähne.

    “Komm mit.”, forderte sie mich auf.
    Ohne einen weiteren Blick auf die Gruppe stolzierte sie davon und ich folgte ihr.
    Sie führte mich durch ein nicht gerade einladend aussehendes Viertel. Vor einem alten, abrissreifen Haus blieb sie stehen.
    “Et voilà! Willkommen in unserer Villa.”
    Ich lächelte sie halbherzig an und betrat dann hinter ihr das Haus.

    Sie führte mich eine ausgetretene Treppe rauf in ein Zimmer das in gewisser Weise Ähnlichkeit mit einem normalen Wohnzimmer aufweisen konnte.
    Sessel und Sofas standen wild zusammengewürfelt in der Gegend rum. Sogar ein Fernseher war in einer Ecke platziert.
    Das Mädchen breitete einladend die Arme aus.

    “Mach’s die gemütlich.”
    Sprach’s und pflanzte sich prompt selbst in den nächstbesten Sessel.
    Ihrem Beispiel folgend setzte ich mich ebenfalls.

    “Wie heißt du?”, fragte sie mich.
    “Aleesha.”
    “Hübsch. Ich bin Caro. Wo kommst du her?”
    Aha, das Verhör hatte also begonnen.
    “Ich bin abgehauen.”, antwortete ich.
    “Von wo?”
    “Aus meinem Leben.”

    Sie verzog ihre Lippen zu einem Lächeln.
    “Verstehe.”
    Ohne groß nachzudenken plapperte ich weiter.
    “Ich war auf Entzug. Aber ich hab’s nicht wirklich geschafft. Ich hab’s auch eigentlich nur für meinen Freund gemacht. Der hat mich aber, wie ich heute erfahren hab, belogen und betrogen. Ich hatte keinen Bock mehr auf den ganzen Scheiß. Also hab ich die Biege gemacht.”

    Caro nickte verständnisvoll.
    “Du kannst bleiben so lange du willst.”
    “Wirklich? Ich mein, gibt das keine Probleme? Mit deinen Mitbewohnern vielleicht?”
    “Pah! Die könne froh sein, dass ich diese Prachtbude hier aufgetan hab. Ohne mich säßen die doch alle auf der Straße!”
    Sie zündete sich eine Zigarette an.
    Ganz schön selbstbewusst, dachte ich mir.

    Die nächsten Tage verbrachte ich mit Caro und den fünf anderen, die noch mit im Haus wohnten: Nils, Tim, Lisa, Basti und Mila.
    Sie waren echt nett zu mir und ich fühlte mich auch eigentlich ganz wohl. Bis...

    Bis zu dem Augenblick als ich mir das erste Mal Heroin spritzte.
    Ich weiß gar nicht mehr so genau, wie es dazu gekommen ist. Wahrscheinlich war ich betrunken. Auf alle Fälle fand ich mich auf einmal mit ner Spritze in meinem Arm auf Nils’ Schoß sitzend wieder.

    Es war ein unbeschreibliches Gefühl, als der Stoff durch meine Venen pumpte. Die Dosis war nicht sehr hoch gewesen, also hatte es mich nicht gleich vom Hocker gehauen, aber es war trotzdem ein unglaublicher Flash.

    Und jetzt bin ich abhängig von dem Zeug.
    Ich hätte nie gedacht, dass es so schnell geht, aber nach zwei bis drei Schüssen war ich total drauf. Ich weiß, dass es absolut beschissen ist, aber jetzt kann ich’s auch nicht mehr ändern.

    Vielleicht will ich das auch gar nicht.
    Wenn man es sich genauer überlegt, war Heroin auch nur nächste denkbare Schritt.
    Ich bin aus dem Entzug abgehauen und keine fünf Stunden später war ich wieder hacke dicht.
    Erst Alk, dann Pillen dann H.
    Was für eine Karriere!

    Mit Mühe stehe ich auf.
    Mir ist immer noch leicht übel. Kein Wunder. Ich glaub so ne hohe Dosis hab ich mir noch nie gespritzt. Zum Glück hat’s mich nicht umgebracht.
    Wobei...



    Re: Life's worth living for

    duplo - 08.06.2006, 19:05


    :shock: :shock: :shock: :shock: :shock: :shock:

    AH DU SCHEIßE!!!!!! manmanman.. was solln der müll? ohne witz, ich könnt sie schlagen!
    jetz fängt sie auch noch mit fixen an.. oO
    fuck man. die soll ihrn arsch wieder in die klinik bewegen.. und zwar flott!

    yezibel. ich hoffe mal, dass deine geschichte n schönes ende findet. so à la bill und aleesha finden sich doch noch und liebe und vielleicht auch kitsch.. und ich hoffe dass sie wieder vom h runterkommt. und dass bill sie findet.
    und irgendwie bin ich grade auch froh, dass das eine geschichte ist und dass man die umschreiben kann. jedenfalls denk ich dass es das ist.
    ich denke wohl zu viel.
    aber mach schnell weiter der teil war super!



    Re: Life's worth living for

    Jarven - 08.06.2006, 20:20


    so, bin auf diese ff eher durch zufall gestoßen, aber als ich den header gelesen habe, dass das hier alles auch um drogen handelt...sehr spannend und wirklich eine tolle idee und diesmal wirklich was anderes!

    dein schreibstil gefällt mir und du machst alles irgendwie abwechslungsreich sodass die handlung nie langweilig wird, also wirklich toll =)

    lg



    Re: Life's worth living for

    ska-p - 09.06.2006, 11:08


    oi... was macht die denn für sachen...?Man... ne... sorg mal dafür dass die da ganz schnel wieder rauskommt... ^^

    und wie duplo auch schon gesagt hat ---> ich hoffe dass du trotz allem irgendwie ein schönes ende herbeizauiberst.. oder so ähnlich.. ^^

    aufjedenfall wär ich stark für n happy end.

    Und ja... is einfach wieder klasse geschireben und voll mitreißend.. einfach tolL!

    Ich hoff du schreibst si schnell wie möglich wieder weiter... :-D

    lg



    Re: Life's worth living for

    Janamaus - 09.06.2006, 18:14


    Der Teil ist so.....+heuuuuuuuul+
    Sie soll keine Drogen nehmen!!

    +BÖSE LEeSHA, BÖSE LEESHA, BÖSE LEESHA+

    +SOFORT AUFHÖREN+

    Aber du musst einen neuen teil on stellen..BIIIDDE!
    das ist grad alles so spannend...bidde....!!

    +Lieber Gott, mach das alles wieder gut wird. Amen.+

    Ahhh, falsch... o.O.

    Liebe Yezibel, mach das alles wieder gut wird. Amen.

    SOOO, +h3h3+

    Neuer Teil, büdde!



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 10.06.2006, 09:58


    Oh Leute....ihr seid sooo süß!!!*knuddel*

    Meine Mutter guckt schon ganz fragend, weil ich hier so dämlich rumgrinse, aber was anderes kann ich gar nich, wenn ich eure Kommis lese... :-D

    Hmm, was das Ende angeht, schwanke ich zur Zeit noch etwas... :wink:
    Lasst euch überraschen...



    Nervös pult Bill an seinen Fingernägeln herum, während er darauf wartet, dass Till aufhört zu telefonieren.
    Endlich beendet dieser das Gespräch und legt den Hörer auf.

    “So und nun zu dir.”
    Bill sieht ihn erwartungsvoll an. Till lehnt sich gemütlich ins einem Schreibtischstuhl zurück. Ein kleines Lächeln steht auf seinem Gesicht.

    “Ja, was soll ich sagen.
    Du hast dich die letzten Monaten fast vorbildlich verhalten. Du hast keinen Rückfall gehabt und in unseren Gesprächen habe ich auch gesehen, dass du dich weiterentwickelt hast.”
    Till macht eine kunstvolle Pause, die Bill wie eine halbe Ewigkeit vorkommt.
    “Kurz und gut, wenn du es dir selbst zutraust, kannst du deine Koffer packen und zurück ins Leben starten.”

    Einen kleinen Moment braucht es, bis Bill die eben gehörten Worte begreift.
    Dann erscheint auf seinem Gesicht ebenfalls ein Lächeln, welches sich schnell in ein ausgewachsenes Grinsen verwandelt.
    “Im Ernst?”, fragt er um sich zu vergewissern, dass er das gerade nicht alles nur geträumt hat.
    “Natürlich, was denn sonst? Glaubst du ich mache Scherze?”
    “Nein...oh Mann, das ist echt...ich weiß nicht, was ich sagen soll.”

    “Wie wär’s mit: ‘Tschüss‘? Ein ‘Auf Wiedersehen’ möchte ich von dir nicht hören. Ich hoffe ich muss dich hier nie wieder willkommen heißen.”
    Immer noch grinsend steht Bill auf.
    “Okay, dann... dann werde ich mal packen gehen.”
    “Mach das. Wird dich jemand abholen?”
    “Ich weiß nicht.”
    “Ich kann dir ein Taxi zum Bahnhof rufen.”
    “Hmm, ja, ich komm vielleicht drauf zurück. Bis später.”

    Bill verlässt das Büro. Doch anstatt sofort auf sein Zimmer zu eilen, läuft er in die Eingangshalle zu den Telefonen.
    Flink tippt er die Nummer ein, die er in den letzten drei Monaten immer öfters gewählt hat.

    Schon nach dem zweiten Klingeln hebt jemand ab.
    “Hallo?”
    Einen klitzekleinen Moment zögert Bill, dann sagt er:
    “Hey Célia, ich bin’s Bill. Ist Tom da?”
    “Hi Bill. Ja, er ist da, warte kurz.”

    Während Célia nach Tom sucht, wird Bill wieder einmal bewusst, wie anders doch alles geworden ist.
    Nach dem Tom ihn in der Klinik besucht hatte, war Bill klar geworden ,dass er seinem Bruder tatsächlich verziehen hatte. Es war gut gewesen endlich wieder mit ihm sprechen zu können so wie früher.
    Bill fühlte sich nicht mehr so einsam und allein gelassen.

    Die nächsten paar Wochen hatten er und Tom sich langsam wieder aneinander angenähert mit gelegentlichen Telefonaten und Besuchen seitens seines Bruders.

    Und jetzt war ihr Verhältnis fast schon wieder so wie es mal gewesen war.
    Selbst mit der Tatsache, dass Tom und Célia ein Paar und noch dazu verlobt waren, hatte Bill sich inzwischen gut abgefunden.
    Noch vor ein paar Monaten wäre ihm das unmöglich erschienen, doch es war tatsächlich so.
    Und als Tom ihn gefragt hatte, ob er auf der Hochzeit sein Trauzeuge sein wolle, hatte Bill ohne langes Zögern ‘Ja’ gesagt.

    Célia hat Tom anscheinend gefunden.

    “Hallo Brüderchen, was gibt’s?”
    “Gute Neuigkeiten.”
    “Lass hören.”
    “Tja, du kannst mir gratulieren. Ich bin ein freier Mann.”
    “Was? Heißt das, du...”
    “Genau, ich wurde soeben entlassen!”
    “Mann, dass ist toll! Wirklich, ich freu mich für dich.”
    “Na, das will ich auch hoffen.”

    “Kannst du heute schon gehen?”
    “Ja. Deswegen...ich wollte fragen, ob...also ich mein, ich hab ja im Moment keine Wohnung...”
    “Kein Problem. Du kannst bei uns wohnen. Wenn es dir nichts ausmacht.”
    “Hmm, ja, danke. Ich werde mir auch schleunigst was eigenes suchen.”
    “Ach komm schon. Das ist wirklich kein Ding. Wir haben Platz genug. Außerdem, wovon willst du denn ne eigene Bude bezahlen? Du musst dein Leben erst mal wieder in normale Bahnen führen. Also mach dir keinen Stress, okay?”
    “Okay.”

    “Hmm, ich würde dich ja gerne abholen, aber gerade heute ist es ziemlich schlecht. Wir...”
    “Das macht nichts. Ich fahr mit dem Zug.”
    “Ehrlich? Also, ich könnte auch...”
    “Nein, nein. Mach dir bloß keine Umstände. Ich komme mit dem Zug.”

    “Na gut, aber schick mir ne SMS, wann du hier am Bahnhof ankommst. Da hole ich dich auf alle Fälle ab.”
    “Okay, mach ich. Danke.”
    “Nichts zu danken. Mach’s gut.”
    “Mach’s besser. Wir sehen uns.”


    Ein paar Stunden später steht Bill am Bahnhof und wartet auf das Eintreffen des ICE.
    Er fühlte sich so gut, wie schon lange nicht mehr. So vollkommen frei und unabhängig.

    Allerdings hat er auch ein bisschen Angst.
    Angst vor der Zukunft.
    Angst davor, was ihn erwarten wird, wenn er wieder zu Hause in seinem alten Leben ist.
    Angst vor der Reaktion seiner alten Freunde und seiner Eltern.
    Angst davor, dass es nicht so werden könnte, wie er es sich vorstellt.
    Angst es wieder zu vermasseln.
    Angst wieder alle zu enttäuschen.

    “Auf Gleis 4 fährt nun der ICE Richtung Magdeburg ein.”, ertönt es aus den Lautsprechern.
    Bill greift nach seinem Gepäck und steigt in den Zug ein.
    Er sucht sich einen Platz am Fenster.
    Gedankenverloren schaut er hinaus auf das ziemlich verlassene Gleis.
    Nur eine Gruppe Junkies sitzt dort auf einer Bank.
    ‘Wie kaputt die doch alle sind.’, denkt sich Bill. ‘Gut, dass ich die Kurve gekriegt hab, bevor ich auch so enden konnte. Das ist doch kein Leben mehr.’

    Plötzlich fällt sein Blick auf eines der Mädchen.
    Mit einem Ruck sitzt er kerzengerade in seinem Sitz und presst das Gesicht an die kühle Zugscheibe um besser sehen zu können.
    ‘Das kann nicht sein!’
    Doch eigentlich besteht kein Zweifel. Sie hat sich zwar drastisch verändert, doch er erkennt sie trotzdem. Er würde sie immer erkennen.
    Ihre Haare hängen ihr verfilzt ins Gesicht und sie hat augenscheinlich abgenommen. Sie sitzt etwas abseits von der Gruppe uns starrt mit ihren grauen Augen genau in seine Richtung.

    “Aleesha!”, ruft Bill und hämmert gegen die Scheibe.
    Doch sie hört und sieht ihn nicht. Sie blickt einfach ins Leere.
    Bill springt auf. Er muss zu ihr.
    Da setzt sich der Zug langsam in Bewegung.
    “Nein!”
    Verzweifelt und unfähig etwas tun zu können, muss Bill zusehen, wie Aleesha in der Ferne immer kleiner wird, bis er sie nicht mehr sehen kann.



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 12.06.2006, 14:15


    Sooo, neuer Teil on line...*g*
    Allerdings recht kurz, da ich zur Zeit an Unkreativität leide :? ...Sorry...



    Die Bahnfahrt war der Horror gewesen.
    Bill war total hibbelig und nervös auf seinem Sitz rumgerutscht.
    Endlich fährt der Zug im Bahnhof ein. Eilig steigt Bill aus und sieht sich um. Tom wollte ihn abholen.

    Da steht er auch schon. Neben der Reklametafel.
    Er winkt Bill zu.
    Dieser schnappt sich seine Koffer und geht zu ihm hin.

    “Hallo Bill. Schön dich zu sehen.”
    Tom umarmt seinen Bruder zur Begrüßung. Etwas fahrig erwidert Bill den Gruß.
    “Alles in Ordnung?”, fragt Tom.
    “Na ja, nicht wirklich. Ich brauch ein Telefon. Mein scheiß Handy hat den Geist aufgegeben.”

    “Wieso musst du denn so dringend telefonieren?”
    “Ich habe Aleesha gesehen.”
    “Echt? Wo? Geht’s ihr gut?”
    “Ja. Am Bahnhof. Ich saß aber schon im Zug und hab sie nur noch durchs Fenster gesehen. Ob’s ihr gut geht? Keine Ahnung. Aber ich befürchte mal eher nicht. Sie war in der Gesellschaft von so ein paar Junkies. Ich glaube sie gehört zu denen.”

    “Oh...Scheiße!”, flucht Tom betroffen.
    “Ja, Oberscheiße, Mann. Ich konnte ja auch schlecht aus dem fahrenden Zug springen.”
    “Ja. Und was willst du jetzt machen?”
    “Na, die Polizei anrufen. Und Till. Die sollen sie gefälligst suchen!”

    Tom kramt aus seiner Tasche ein Handy heraus.
    “Hier.”, sagt er und reicht es seinem Bruder.
    “Danke.”
    Bill nimmt das Handy dankbar und wählt blitzschnell Tills Nummer.

    “Anders.”
    “Hey, Till. Ich bin’s...”
    “Bill? Gibt’s Probleme?”
    “Nein... Also nicht mit mir. Alles in Butter.”
    “Was dann? Du rufst bestimmt nicht an um mir zu sagen, dass so gut angekommen bist.”
    “Nein, es geht um Aleesha. Ich hab sie gesehen.”
    “Wirklich?”
    “Ja. Am Bahnhof. Ich konnte leider nichts mehr machen, weil ich schon im Zug saß und der grade losgefahren ist.”

    “Bist du dir sicher, dass sie es war?”
    “Absolut!”
    “Okay, danke für deinen Anruf. Ich wird sehen, ob wir sie finden.”
    “Ruf die Bullen, Till. Jetzt müssen sie sie doch finden! Sie war mit ein paar Junkies am Bahnhof. Sie kann sich also nur in der Szene rumtreiben.”
    “Gut. Ich kümmere mich drum.”
    “Ruf mich an, wenn ihr sie gefunden habt.”
    “Ja. Alles klar. Mach’s gut.”
    “Tschüss.”

    Bill gibt seinem Bruder das Handy zurück.
    Er lächelt.
    Jetzt wird alles gut.


    Zitternd sitze ich mit den anderen am Bahnhof.
    Es ist verdammt kalt!
    Ich kann absolut nicht verstehen, wie Caro bei den Temperaturen noch im Rock rumlaufen kann. Es ist wirklich eisig.
    Vor allem hier am Bahnhof zieht’s total. Besonders, wenn die Züge ein uns ausfahren.

    Mir ist langweilig.
    Ich weiß nichts mit mir anzufangen.
    Die anderen unterhalten sich über allen möglichen Scheiß, aber ich habe keine Lust auf Unterhaltung.
    Ich habe auf gar nichts mehr Lust.

    Richtig gut geht’s mir eigentlich nur noch, wenn ich mir grade frisch was gespritzt habe.
    Es ist zum Kotzen!
    Aber wahrscheinlich hab ich’s nicht anders verdient. Ich hätte gar nicht erst mit dem Scheiß anfangen sollen.
    Jetzt ist es zu spät.
    Viel zu spät.

    Um mir ein bisschen die Zeit zu vertreiben, stehe ich auf und laufe ein bisschen herum.
    Es sind nicht viele Reisende unterwegs.
    Die meisten scheinen Berufspendler zu sein, die gerade nach Hause kommen.

    Nach ein paar Minuten macht mir das Herumgelatsche auch keinen Spaß mehr.
    Ich gehe zu Caro und bitte sie mir meine Tasche zu geben, die ich bei ihr abgeladen hatte.
    Sie schaut mich fragend an.

    “Schon wieder?” Sie klingt leicht besorgt.
    Ich zucke mit den Schultern.
    Ist doch eh alles scheißegal!

    Mit langen Schritten laufe ich zur Bahnhofstoilette um mir den nächsten Schuss zu geben.



    Re: Life's worth living for

    ska-p - 12.06.2006, 15:12


    aaahh.. nein nein nien.... das kann sie doch nciht machen... man..

    Jetz mach mal ganz ganz schnell dass sie dasmit aufhört.. los! ^^

    sau geiler tewil wieder... wie ja eigentlich immer... =)

    schreb bitte schnell weiter... ich muss wissen wies weitergeht... ich MUSS!

    =)



    Re: Life's worth living for

    Janamaus - 12.06.2006, 17:54


    Ahhhhhhh, is die doof!?

    DROGEN SIND BÖSE!!

    Also Tilli-baby, halt dich ran und find die arme Leesha, BEVOR es zu spät ist..BITTE :cry: :cry:

    Das ist doch alles so traurig... :cry: :cry: :cry:

    Ich mein, die Leesha war doch schon voll auf dem Weg zur Besserung..warum hat sie den Entzug nicht zuende gemacht...für Bill...

    Bitte Yezibel mach weiter...ich sterbe sonst vor Neugier x)



    Re: Life's worth living for

    firefly - 13.06.2006, 12:01


    wahhh , da is ja mal ne geile Story , Idee , umsetzung ...

    Fands traurig , dass sich Aleesha wieder so schn ell in den Drogensumpf reißen lässt !



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 16.06.2006, 15:02


    Hallo ihr Lieben...
    Tut mir Leid, dass ich erst heut wieder was poste, aber ich hab mir ne böse Sommergrippe eingefangen und lag die letzten zwei Tage komplett flach...
    Jetzt geht's mir aber schon besser, deshalb ein neuer Teil:



    Lustlos schlendere ich durch die Stadt.
    Langsam wird es Frühling und die ersten Cafés haben draußen schon ihre Stühle und Tische aufgestellt.
    Ich denke an Bill. Wie schon so oft in den letzten Monaten.

    Ich frage mich, was wohl aus ihm geworden ist. Ob er immer noch oder schon wieder in der Klinik ist.
    Ich würde ihn gerne mal wiedersehen.
    Einfach ein bisschen mit ihm quatschen.

    Von Bill komme ich auf Nils.
    Ich bin mit ihm zusammen. Oder auch nicht.
    Eigentlich weiß ich nicht so genau, wie ich unsere Beziehung definieren soll.

    Wir haben uns von Anfang an gut verstanden. Er war, neben Caro natürlich, einer der ersten aus der Gruppe, der einen Schritt auf mich zu getan hat.
    Ich fand ihn nett. Mehr aber auch nicht.

    Bis er mir das Leben gerettet hat.

    Mir ging’s mal wieder ziemlich beschissen und ich hatte mich in den Keller zurückgezogen um mir in Ruhe einen Schuss zu verabreichen.
    Ich war wohl ziemlich unvorsichtig, weil ich den Stoff diesmal nicht von unserem Stammdealer sondern von irgend so einem Kerl am Bahnhof gekauft hatte.
    Dennis, unser Dealer, wollte nämlich erst in zwei Tagen wiederkommen und ich hatte meinen Vorrat schon aufgebraucht.

    Ich hab einfach nicht drüber nachgedacht und das Zeug wie üblich vorbereitet.
    Aber schon als ich mir die Spritze in die Vene stach, merkte ich, dass der Stoff nicht ganz sauber war.
    Leider war’s da schon zu spät.
    Ich spürte, wie mir das H durch die Adern pumpte und dann wurde alles schwarz.

    Als ich aufwachte lag ich im Krankenhaus.
    Neben meinem Bett saß Nils und blätterte in einer Zeitschrift. Als er bemerkte, dass ich aufgewacht war, legte er sie Zeitung weg und wandte sich mir zu.
    “Na Leesha? Wie geht’s dir?”, fragte er mit seiner tiefen Bassstimme.
    “Hmm... Ganz okay.”, antwortete ich mit kratziger Stimme.
    Ich räusperte mich.

    “Was ist passiert?”, wollte ich dann wissen.
    “Na ja, du hast dir ziemlich übles Zeug gespritzt. Möchte gern mal wissen wo du so nen Dreck her hattest.
    Ich wollte dir eigentlich nur Bescheid sagen, dass wir ein bisschen in die Stadt gehen. Und da hab ich dich , noch mit der Spritze im Arm, im Keller gefunden..
    Erst dachte ich, du hättest vielleicht nur ein bisschen viel genommen, aber irgendwie war mir das nicht so geheuer.
    Ich hab mir den Beutel mit dem Stoff ein bisschen genauer angeschaut und mir war sofort klar, dass das Zeug nicht rein war.
    Das hättest du übrigens auch merken müssen. Das war so was von offensichtlich!
    Na ja, auf alle Fälle hab ich dich dann sofort ins Krankenhaus gebracht.
    Ich dachte schon, es wäre zu spät.
    Aber zum Glück bist du ja noch mal mit dem Leben davon gekommen.”

    Er sah mich vorwurfsvoll an.
    Ich senkte die Augen. Ich hatte wirklich Mist gebaut.
    “Tut mir Leid.”, murmelte ich.
    “Ich hab mir echt Sorgen gemacht.”, sagte er eindringlich und veranlasste mich dadurch ihn anzusehen.
    “Versprich mir, dass du so was nie wieder machst.”, verlangte er dann.
    Ich nickte betroffen.
    “Versprochen.”

    Seit diesem Vorfall war Nils ständig in meiner Nähe. Er ließ mich nicht mehr aus den Augen.
    Na ja, und irgendwann sind wir dann halt zusammen im Bett gelandet.
    Aber ich weiß nicht...eigentlich ist es auch nicht mehr als das. Nur Sex.
    Zumindest von meiner Seite aus.
    Ich liebe ihn nicht.

    Ich glaube, ich werde nie wieder jemanden lieben können.
    Nicht nach der Sache mit Mark.
    Ich hab viel zu viel Angst wieder so hintergangen und enttäuscht zu werden.


    Plötzlich fällt mein Blick auf eine Zeitung, die am Kiosk ausliegt an dem ich grade vorbeischlendere. Die Titelstory springt mir förmlich ins Gesicht.

    Tokio Hotel- Das unerwartete Comeback des Jahres

    Neugierig nehme ich die Zeitung in die Hand.

    Gestern Abend gab der Manager der Band Tokio Hotel bei einer Pressekonferenz bekannt, dass die Band um Sänger Bill Kaulitz noch in diesem Monat ihr Comeback geben wird.
    Eine unerwartete Ankündigung, die viele Fragen aufwirft.
    Mehr zum Thema auf Seite 3

    Wie versteinert starre ich auf die paar Worte die unter dem Bild der Band abgedruckt sind.

    Bill hat es also tatsächlich geschafft.
    Ich muss grinsen.
    Und augenscheinlich hat er sogar wieder ins ein altes Leben zurückgefunden.

    “He, wenn se die Zeitung les’n woll’n, müss’n se die och bezahl’n.”, pflaumt mich der Kioskbesitzer von der Seite an.
    Ich gebe im einen Euro und nehme die Zeitung mit.



    Re: Life's worth living for

    ska-p - 16.06.2006, 15:23


    Hey wieder super geilr teil

    schön dargestellt und nun ja...
    Also hats de Bill wiede rzurück in sein altes leben geschafft... ich hoff mal er und Aleesha treffen sich mal weider?
    JA. sie MÜSSEN! =)

    also.. schön dasses hier endlichw eider weiter ging, hat mich gefreut.. :)

    hoff diesmal gehts n bissle schneller mim nächsten teil..

    lg



    Re: Life's worth living for

    biggi-maus - 16.06.2006, 15:42


    edit



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 17.06.2006, 12:05


    Bill schaut aus dem Fenster des Busses, der sie nach Berlin, zum Start ihrer Promotiontour bringen soll.
    Er ist schweigsamer als sonst, was auch seinem Bruder auffällt.

    “Hey Bill, alles klar?”
    Bill reagiert nicht darauf. Tom seufzt.
    “Du denkst wieder an sie, oder?”
    Bill starrt weiter aus dem Fenster auf die vorbeifliegende Landschaft.

    “Mann, Bill. Die Polizei hat sie nicht gefunden und das, obwohl sie wirklich nach ihr gesucht haben. Du hast doch selbst mit Till gesprochen. Sie ist verschwunden. Vielleicht ist sie sogar...”
    Tom unterbricht sich selbst. So ganz will er den Satz doch nicht aussprechen, der ihm auf der Zunge liegt.

    “Sie ist nicht tot.”, sagt Bill und wendet sich seinem Bruder zu. “Ich weiß, dass sie nicht tot ist.”
    “Ach Bill...”
    Tom schüttelt verzweifelt den Kopf.
    “Woher willst du das denn wissen? Und selbst wenn es nicht so ist. Sie ist ganz sicher nicht mehr in der Stadt, sonst hätte man sie doch gefunden. Wahrscheinlich ist sie sofort von da abgehauen als das damals mit ihrem Macker passiert ist.”

    “Ich hab sie doch gesehen. Am Bahnhof.”
    “Vielleicht hast du dich einfach getäuscht. Du hast selber gesagt, sie hätte sich ziemlich verändert. Bestimmt war es ein ganz anderes Mädchen und du hast dir nur gewünscht Aleesha zu sehen.”
    “Ach, lass mich doch in Ruhe mit deinem Psycho-Gequatsche. Ich weiß, was ich gesehen habe und ich weiß auch, dass sie nicht tot ist. Ich weiß es einfach!”

    Mit diesen Worten steht Bill auf und durchquert den Bus bis ganz nach hinten, wo Georg sitzt und ein bisschen auf seinem Bass rumklimpert.
    “Hey Mann.”, sagt Georg als Bill sich neben ihm in den Sitz fallen lässt.
    “Hi.”
    “Streit mit Tom?”, fragt Georg ohne sein Spiel zu unterbrechen.
    “Mehr oder weniger.”

    “Worum ging’s denn diesmal?”
    “Dasselbe Thema wie die letzten Male.”
    “Meinst du nicht, Tom könnte vielleicht Recht haben? Immerhin hat auch die zweite Polizeisuche nach deinem Mädchen nichts ergeben.”
    “Aber...”
    “Versuch doch zu akzeptieren, dass du sie wahrscheinlich nicht mehr wiedersehen wirst. Das würde uns allen ungemein helfen.”
    “Wie jetzt?”, fragt Bill und sieht Georg verständnislos an.

    “Nun, es ist doch so, dass du immer wieder an sie denken musst und dir Hoffnung machst, wo keine ist. Und das ist nicht sehr zuträglich für unser Arbeiten in der Band.
    Es ist echt toll, dass du dich aufgerafft hast und das wir es noch mal versuchen wollen, aber dann musst du dich auch voll reinhängen.
    Das wird kein Kinderspiel, Bill. Wir müssen quasi noch mal von vorne anfangen. Und ich garantiere dir, diesmal wird es um einiges schwerer Fuß in der Branche zu fassen.
    Und deshalb darfst du dich auch nicht von so einem Hirngespinst behindern lassen. Du brauchst nen klaren Kopf für das, was jetzt ansteht.
    Also, denk einfach mal drüber nach. Es wäre das Beste für uns alle, wenn du dieses Mädel vergisst oder zumindest erst mal irgendwo in eine Schublade steckst.”

    Bill schaut betreten zu Boden.
    Aus diesem Blickwinkel hatte er das ganze wirklich noch nicht betrachtet. Aber Georg hat ja irgendwo recht.
    Bills Gedanken kreisen immer wieder um Aleesha und dann ist er nicht wirklich zu irgendwas zu gebrauchen.

    “Ich werde drüber nachdenken.”, verspricht Bill.



    Re: Life's worth living for

    firefly - 18.06.2006, 11:03


    Jop jop , dass soll er mal schön machen , sonst wird das mit dem Comeback nichts - aber ich meine Aleesha kann ja mal vorbeikommen , damit alle überzeugt sind , dass es sie überhaupt noch gibt ??? *g*

    Schleich hier immer mal wieder rein , um nach zu schauen , ob es wieder nen neuen Teil gibt und ich glaube bei mir zeigen sich langsam aber sicher kleine Suchterscheinungen :

    Definition , FF-Süchtig:

    *räusper*

    1. Rennen sie alle fünf Minuten zum Computer ?
    (Ähm , ich lass ihn gleich immer an :D)

    -2.Sind ihre Lieblingsvokabeln neues Kapitel , Spoiler und es geht weiter ?
    (Sagen wir mal so , ich hör se gerne)

    3. Wissen sie wofür FF steht ?
    (des is jetzt aber ne Scherzfrage , oder ???)

    4. Beim Wort Feedback befällt sie Fingertaubheit und eine Schreibblockade?
    (Öhm , manchmal ....)


    ...........

    500. Herzlichen Glückwunsch ! wenn sie folgende Fragen mit "Ja" beantworten können , leiden sie unter einem akutem Fall der FF - Süchtigkeit *lol*
    Bitte suchen sie die nächste FF ihres Vertrauens auf.


    :wink:


    Deswegen , hab ich jetzt doch noch ein Kommi geschrieben :P

    Weiter so !



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 18.06.2006, 18:03


    Hehe, firefly...netter Kommi :lol:
    Dankeschön!
    Und weiter gehts...



    Ich hab die Zeitung bestimmt schon 50 mal durchgelesen und trotzdem nehme ich sie schon wieder in die Hand.
    Ich kann gar nicht mehr aufhören zu grinsen und ich weiß noch nicht mal warum.
    Ich glaub, ich bin einfach froh mal wieder irgendwas von Bill zu hören.

    “Was hast du da?”, fragt Caro und schmeißt sich neben mich aufs Sofa.
    “Och, nur ne Zeitung.”
    “Seit wann liest du denn bitte Zeitung? Das wär ja mal was ganz neues.”
    Ich lächele sie nur stumm an.

    “Wow, ein Lächeln von dir? Ich fass es nicht! Mann, das hab ich echt vermisst, Süße.”
    Wieder grinse ich nur.
    “Oh, oh, jetzt wird’s mir aber langsam unheimlich. Leesha, was ist los mit dir?”
    “Nichts, ich bin einfach gut gelaunt.”

    “Wie war das grade?” Caro schüttelt ungläubig den Kopf. “Kannst du das vielleicht noch mal wiederholen damit ich weiß, dass das kein Traum ist.”
    “Ach Caro, was soll das? Darf ich nicht auch mal gut drauf sein?”
    “Doch, natürlich. Grade du! Ich wunder mich nur ein bisschen. Wo ist die pessimistische, mürrische, gelangweilte, niemals lächelnde Aleesha hin?”

    “Die ist noch da, aber... Ich weiß nicht. Mir ist nicht nach traurig sein zu Mute. Ist doch ein schöner Tag heute...”
    “Sicher, sicher. Und woher dieser plötzliche Sinneswandel? Doch bestimmt nicht wegen des Wetters.”
    “Hmm, ich weiß nicht...”, antworte ich und werfe einen verstohlenen Blick auf die Zeitung, mit Bills Bild, in meinen Händen.

    “Aha! Was steht denn so tolles in der Zeitung?”, fragt Caro die den Blick natürlich gesehen hat.
    “Nichts.”
    “Ach Käse...gib mal her das Ding.”
    Auffordernd hält sie mir die Hand hin. Mit einem kleinen Seufzen gebe ich ihr wonach sie verlangt. Sie wird eh keine Ruhe geben, bis sie weiß was los ist.

    Neugierig liest sie den Artikel über Tokio Hotel.
    Danach sieht sie mich fragend an.
    “Und was ist daran so toll? Warst du etwa Fan von diesen Babyrockern?”
    “Pfff, was denkst du eigentlich von mir?”

    “Das weiß ich im Moment nicht so genau. Also was steht hier drin, was ich nicht verstehe? Warum bist du so gut gelaunt?”
    Prüfend mustert sie mich, als würde die Antwort irgendwo in meinem Gesicht geschrieben stehen.
    Eine Weile schaue ich sie nur wissend lächelnd an. Irgendwie lustig wie sie so verzweifelt nachdenkt, was ihr beim Lesen entgangen sein könnte .
    “Jetzt rede endlich.”, quengelt Caro.

    “Ach, es ist nichts besonderes. Nur... Ich kenne den Sänger von dieser Band.”
    “Was? Diesen komischen...Zottelaffen? Leesha, Leesha, das musst du mir bitte genauer erklären. Wie kommt’s, dass so ein nettes Mädchen wie du sich mit so was abgibt?”
    “Er ist eigentlich ganz nett.”
    Ungläubig und erwartungsvoll sieht Caro mich an.

    “Also gut, ich erzähl dir die Story.”


    Nachdem ich geendet habe, sieht Caro mich immer noch ungläubig an.
    Sie öffnet den Mund, schließt ihn aber sofort wieder.
    “Was ist? Hat’s dir die Sprache verschlagen? So unfassbar war die Geschichte doch gar nicht.”

    “Mensch Aleesha, ist dir eigentlich klar auf was für ne Goldmine du da sitzt?”
    “Hä? Wieso? Was für ne Mine?”
    “Jetzt stell dich nicht blöd. Diese Story ist Gold wert.”
    “Was?”
    “Na, überleg doch mal. Ich glaube kaum, dass dein lieber Bill sich vor die ganze Presse hinstellt und ganz locker zugibt, dass die Band zerbrochen ist, weil er zum Drogenentzug in ne Klinik musste. Das Management von denen wird sich schon ne nette belanglose Geschichte ausdenken.”

    “Du meinst, ich soll zur Presse gehen und denen erzählen, was ich weiß?”
    “Genau. Natürlich nur gegen entsprechende Bezahlung.”
    Caro zwinkert mir verschwörerisch zu, doch ich kann sie nur fassungslos anstarren.
    Als mir die volle Bedeutung ihrer Worte klar wird, springe ich wütend auf.

    “Ich werde sicher NICHT zur Presse rennen und denen irgendwas erzählen! Was glaubst du, was die dann mit Bill und seiner Band machen würden Sie würden sie in der Luft zerreißen und die Story richtig schön ausschlachten.
    Vergiss es! So was würde ich nie machen. Ich verkaufe doch meine Freunde nicht!”

    “Tja, du musst es ja wissen. Es ist schließlich nicht so, als würdest du im Geld schwimmen.”
    “Caro, hör auf mit dem Scheiß! Ich will davon nichts mehr hören. Ich werde nicht mit der Geschichte an die Öffentlichkeit gehen.”
    Sie lächelt mich nur mitleidig an.
    “Und du wirst das auch nicht tun! Verstanden?”, füge ich sicherheitshalber noch hinzu.
    “Ja, ja, schon gut.” Sie nickt.
    “Okay. Dann wäre das ja geklärt.”

    Ich verlasse den Raum.
    Auf dem Weg zu meinem Zimmer treffe ich auf Nils.
    “Hey Leesha.”, sagt er lächelnd und gibt mir einen Kuss.
    Ich beachte ihn gar nicht und schiebe mich an ihm vorbei. Er folgt mir.

    “Was ist denn los, Kleine?”
    “Nichts.”, fauche ich ihn an und will ihm meine Tür vor der Nase zuknallen, doch er stellt blitzschnell seinen Fuß dazwischen.
    “Lass mich in Ruhe!”, knurre ich.
    “Erst wenn du mir erzählst was los ist.”
    Mein wütendes Gefunkel erwidert er mit festem Blick. Ich schließ kurz die Augen, dann lasse ich die Tür los.

    Er setzt sich, mit einigem Abstand, neben mich auf meine Matratze.
    “Es ist nichts.”, sage ich wieder, diesmal etwas ruhiger.
    “Natürlich.” Seine Stimme klingt sarkastisch.

    “Ich hab mich mit Caro gefetzt.”, sage ich nach ein paar Minuten Schweigen.
    “Aha. Und weswegen?”
    “Geht dich nichts an.”
    “Vertraust du mir nicht?”, fragt Nils.
    Ich sehe ihm in die Augen.
    Gute Frage. Hab ich leider keine passende Antwort drauf. Ich kann ja noch nicht mal mir selbst vertrauen, wie soll ich das denn bei einem anderen Menschen können?
    Aber das kann ich Nils doch auch nicht sagen. Ich glaube, dass würde ihn ziemlich verletzen.

    Also gebe ich ihm, statt auf seine Frage zu antworten, einen langen Kuss.
    Erst will er mich wegschieben, doch dann gibt er auf.
    Langsam sinken wir beide auf die Matratze.



    Re: Life's worth living for

    Jarven - 18.06.2006, 18:30


    Oh nein, diese caro geht bestimmt zur presse :shock:

    wirklich wieder super spannende teile und kann es schon gar nicht erwarten den nächsten teil zu lesen, ich glaub ich bin auch süchtig :lol:

    also hop hop xD



    Re: Life's worth living for

    firefly - 18.06.2006, 20:05


    Ohhhh nein Presse = sehhhher Böööööösssse !


    Da könnte ja alles mögliche passieren :

    die Band zerbricht , Aleesha zerbricht am schlechten gewissen , die bravo zerbricht an der Klage vom Th Management , Deutschland zerbricht an der beicht , Bill zerbrichjt an Aleesha ................


    Ahhhh , weiter sonst zerbricht hier noch was anderes :-D

    lg



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 19.06.2006, 14:29


    Tut mir Leid, bin heut nicht so gut drauf, dehalb nur ein Mini-mini-mini-Teil....
    Wenn ichs schaffe poste ich morgen auf alle Fälle mehr...versprochen!


    Endlich bin ich wieder alleine.
    Nils ist noch mal losgezogen um Stoff zu besorgen.

    Wieder nehme ich den Zeitungsartikel über Tokio Hotel in die Hand. Lange betrachte ich das Foto.
    Bill sieht glücklich aus.
    So als hätte er endlich einen verlorenen Teil von ihm wiedergefunden.
    Behutsam streiche ich über sein Gesicht auf der Fotografie.

    Ich wäre so gern jetzt bei ihm um einfach mit ihm zu reden. Das allein hat mir früher immer schon ein bisschen geholfen.
    Bill war einfach immer für mich da. Er war mein bester Freund.
    Und nach der ganzen Streiterei mit Franzi anscheinend auch mein einziger.

    Aber er hatte mir gereicht. Ich brauchte niemand anderen.
    Ich war ja eh Einzelgängerin gewesen.
    Hatte nie wirklich die Gesellschaft von anderen gebraucht. Hatte sie auch meist gar nicht gewollt.

    Aber jetzt merke ich erst, dass Bill eine Ausnahme gebildet hat.
    Er fehlt mir.

    Inzwischen denke ich fast ununterbrochen an ihn. Er verfolgt mich sogar bis in meine Träume.
    Ich frage mich, ob er jetzt wirklich glücklich ist.
    Ob er gefunden hat, was ihm fehlte.
    Ob seine Augen immer noch so tot sind oder ob aus ihnen endlich wieder das Leben strahlt.

    Ich überfliege den Zeitungsartikel zum x-ten Mal.
    An einem Satzfetzen bleibt mein Blick hängen:
    ...Start der Promotiontour in Berlin...

    Auf einmal weiß ich ganz genau, was ich tun muss.

    Ich kritzle schnell eine kleine Nachricht für die anderen auf einen Zettel. Dann schnappe ich mir meine Tasche und verlasse den Raum.
    Den Zettel deponiere ich gut sichtbar im Wohnzimmer.

    Vorsichtig schleiche ich mich aus dem Haus. Ich will nicht gesehen werden. Habe keine Lust dämliche Fragen zu beantworten.

    Mein Weg führt mich zum Bahnhof.
    Ich studiere die Anzeigetafel. Der nächste Zug nach Berlin geht in einer halben Stunde.
    Perfekt!

    Mit leuchtenden Augen und neu erwachtem Mut begebe ich mich auf den Bahnsteig.
    Ich werde die Stadt verlassen.
    Ich werde nach Berlin fahren.

    Und ich werde Bill wiedersehen.



    Re: Life's worth living for

    ska-p - 19.06.2006, 16:58


    ja ja ja ja j a.... das hört sich doch schmal sehr gut an.. :P
    Sie WIRD bill wieder sehen.. sie MUSS ihn wieder sehen. Unddann wird alles weider gut.. =)

    Aber es gibt jawohl wirklcih ein happy end, oder? man.. .ich. will. ein. happy. end. =)

    Aber nein.. ncit über das ende reden... bis dahin dauert es noch laaange... ok? :wink:

    Erstmal will cih einen nächsten teil, der mindestens genauso geil werden muss wie dieser hier und sowieso alle teile von dir.

    :-D



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 20.06.2006, 17:43


    Sooo, neuer Teil am Start...
    @ska-p: na ja, so lange dauert es wohl auch nicht mehr bis zum ende...*g* mal sehen, was ich noch rausholen kann...


    “Ich bin fertig mit der Welt!”
    Geschafft schmeißt sich Bill auf sein bequemes Hotelbett.
    Tom lässt sich grinsend in einem Sessel nieder.
    “Mann, ich hätte nie gedacht, das die noch so interessiert an uns sind.”
    “Ich auch nicht. Das war ja mal echt der reine Wahnsinn! Aber wie ich das vermisst habe! Du glaubst es nicht.”

    “Oh doch. Mir geht’s genauso. Es ist Jahre her, dass wir auf ner Bühne standen und trotzdem ist das Gefühl immer noch total vertraut. Einfach geil!”
    “Und wie die Leute abgegangen sind! Das war fast schon so wie früher. Hast du die Kleine gesehen, die geweint hat? Man das hat mich echt gerührt, ich hätte fast selber angefangen zu heulen.”

    “Gut, dass du’s nicht gemacht hast. Das wär ja ein gefundenes Fressen für die Presse gewesen. ‘Tokio Hotel Sänger bricht bei Comeback Konzert in Tränen aus’.”
    Tom lacht. Dann wird er wieder ernst.
    “Na ja, das liegt ja auch noch vor uns. Die Pressekonferenz morgen. Da hab ich so gar keinen Bock drauf.”
    “Meinst du ich? Die werden uns mit tausenden Fragen löchern. Aber gut... Das gehört nun mal dazu. Außerdem sind wir doch Profis. Das machen wir mit links.”

    Mit einem Seufzen steht Tom auf.
    “Nun gut, Bruderherz. Ich werd mich dann auch mal auf’s Ohr hauen. Sonst halte ich das morgen nicht aus und ratze mitten in der Konferenz weg. Ich glaub das käme nicht so gut.”
    “Nein, das denke ich auch nicht. Schlaf gut.”
    “Du auch. Und Bill...”, Tom dreht sich im Türrahmen noch mal zu seinem Bruder um. “Danke.”
    “Wofür?”
    “Das du dich endlich zusammengerissen und Aleesha aus deinen Gedanken verbannt hast. Das war echt nötig.”
    Bill lächelt Tom halbherzig an.
    “Kein Ding.”
    “Nacht.”

    Nachdem Tom gegangen ist, streckt Bill Arme und Beine von sich und starrt an die sauber weiß gekalkte Decke.
    Er hat Aleesha nicht aus seinen Gedanken verbannt.
    Er hat sie nur, wie Georg gesagt hatte, in eine Schublade gesteckt und holt sie immer mal wieder hervor.

    Er fragt sich immer noch, was aus ihr geworden ist.
    Ob sie wirklich den Drogen zum Opfer gefallen ist? Aber eigentlich glaubt er nicht daran.
    Irgendwie hat er das Gefühl, dass sie noch lebt.

    Langsam werden Bills Augen schwer. Er kann sie nur noch mit Mühe auf halten. Schließlich fallen sie ihm ganz zu und während er langsam ins Reich der Träume abdriftet, erscheint wieder Aleeshas Bild vor ihm wie sie da so verloren am Bahnhof gesessen und ins Leere geschaut hatte.

    ***
    “Bill, Bill!”, ertönt eine Stimme an seinem Ohr.
    Verwirrt schlägt er die Augen auf.

    Da sitzt sie an seinem Bett.
    Ihre grauen Augen funkeln ihn belustigt an. Ihre Haare trägt sie wie immer zu einem Pferdeschwanz gebunden, doch eine kleine, vorwitzige Strähne hat sich aus dem Zopf gelöst und fällt ihr in die Stirn.

    “Wie kannst du denn immer noch schlafen? Es ist schon nach Mittag.”, fragt sie ihn und ihre Stimme hat einen neckenden Klang.
    Langsam richtet sich Bill auf. Sein Blick schweift umher. Er befindet sich wieder in seinem Zimmer in der Entzugsklinik.
    “Hast du deine Stimme verloren?”, bohrt Aleesha weiter. “Oder hast du mal wieder einen Anfall von ‘ Ich-habe-keine-Lust-zu-reden’?”

    Bill schaut sie an. Er hatte sie ja noch nie hässlich gefunden, doch grade jetzt, wo die Sonne ihr durchs Fenster auf den Rücken scheint und sie sozusagen selber strahlt, ist sie wunderschön.
    “Was ist denn? Hab ich was auf der Nase oder warum guckst du so?”
    Sie sieht ihn erwartungsvoll an.

    Bill räuspert.
    Dann streicht er ihr vorsichtig die kleine Strähne aus der Stirn.
    “Du bist schön.”, flüstert er mit rauer Stimme.
    Mit großen Augen blickt sie ihn an. Ein verlegenes Lächeln stiehlt sich auf ihr Gesicht.
    “Danke, aber...”

    Bevor sie noch etwas weiteres sagen kann, hat sich Bill zu ihr vorgebeugt und drückt ihr einen zärtlichen Kuss auf den Mund.
    Als er sich wieder zurückzieht, spiegeln sich die widersprüchlichsten Gefühle in Aleeshas Gesicht wieder. Sie scheint hin und her gerissen.

    “Tut mir leid.”, sagt Bill. “Das war...”
    Jetzt ist Aleesha diejenige, die seine Worte in einem Kuss erstickt.
    Erst ist Bill überrascht, doch dann geht er drauf ein.
    Er küsst sie zurück. Drängend, bis ihre Lippen sich teilen.
    Er spürt ihre Hand in seinem Nacken. Warm und zärtlich.

    Behutsam zieht er sie zu sich aufs Bett.
    Langsam und forschend gleitet seine Hand unter ihr T-Shirt. Er spürt die weiche Haut an ihrem Bauch.
    Immer weiter tastet er sich nach oben.
    Aus Aleeshas Kehle dringt ein wohliges Schnurren.

    Bill zieht ihr das T-Shirt aus.
    Sie tut es ihm gleich.
    Während ihre Hände sanft über seinen Rücken streichen, küsst er zärtlich die kleine Mulde in ihrem Schlüsselbein.
    Vorsichtig streift er ihr den einen Träger ihres BHs von der Schulter. Dann den anderen.
    Seine Hände tasten fiebrig nach dem Verschluss auf ihrem Rücken.
    Endlich hat er ihn gefunden. Gekonnt löst er die Haken...
    ***

    “Bill! Wach endlich auf!”
    Jemand rüttelt ihn hart an der Schulter.
    Schlaftrunken öffnet Bill die Augen. Er blickt direkt in das ungeduldig dreinblickende Gesicht seines Bruders.
    Wo ist Aleesha?

    “Jetzt beweg dich, Mann. Wir müssen los!”
    “Hmm?”
    Bill ist immer noch völlig in seinem Traum gefangen.
    Tom zieht ihm die Decke weg. Ein Grinsen erscheint auf seinem Gesicht.
    “Schönen Traum gehabt?”, fragt er und lacht.
    “Klappe!”, knurrt Bill, der sich inzwischen aufgerappelt hat.

    “Schon gut. Beeil dich ein bisschen. In spätestens zwanzig Minuten müssen wir fahren. Wir wollen doch unsere Freunde von der Presse nicht warten lassen.”
    “Blabla...”
    Immer noch missgelaunt obgleich der unsanften Weckung schlurft Bill ins Bad.



    Re: Life's worth living for

    Leela - 20.06.2006, 19:16


    na da kommen ja doch noch die gefühle zum vorscheinen die ich schon die ganze zeit geahnt habe :wink:
    ja was kommt denn jetzt?
    ich bin so gespannt!
    teil war sehr schön
    bill träumt*hust*ja sehr anständig



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 22.06.2006, 19:51


    So, neuer Teil für euch...
    Und ich wollt schon mal erwähnen, dass am Sonntag meine Austauschpartnerin aus der Schweiz kommt und das es deshalb sein kann,dass in den nächsten vier Wochen etwas spärlichere Posts von mir kommen werden...Ich kann schließlich nicht als am PC hocken und die guckt blöd in der Gegend rum...*g*



    Etwas verloren stehe ich in Berlin am Bahnhof.
    Ganz schön viel los hier. Menschen hasten hin und her. Alle haben es scheinbar furchtbar eilig.
    Ich schaue auf die Uhr. 13 nach 11.
    Na toll. Die Pressekonferenz, die heute morgen stattfinden sollte, ist sicher schon längst vorbei. Das heißt ich muss zum Hotel der Jungs.
    Leichter gesagt als getan. Ich habe keinen Schimmer in welchem Hotel Tokio Hotel eingecheckt haben.

    Eine Welle der Frustration überflutet mich als ich in die nächstbeste S-Bahn einsteige.
    Missmutig starre ich aus dem Fenster. Vielleicht war’s doch keine so gute Idee hierher zu kommen.
    Ich kenn mich hier kein Stück aus und es gibt bestimmt hundert Hotels in Berlin.

    Am Potsdamer Platz steige ich aus.
    Ich fahre die Rolltreppe hoch uns finde mich im strahlendsten Sonnenschein wieder.
    Unschlüssig drehe ich mich im Kreis.
    Und jetzt?
    Wo soll ich hin?

    Plötzlich bemerke ich aus dem Augenwinkel eine Gruppe von jungen Mädchen und Frauen, die in Richtung einer kleinen Seitenstraße drängen.
    Als dann auch noch ein schwarzer Van mit verdunkelten Scheiben in die Straße einbiegt, ist meine Neugier geweckt.
    Einem unbewussten Gefühl folgend, laufe ich der Menschenmasse hinterher.
    Ich dränge mich soweit es geht nach vorne und erhasche gerade noch einen kurzen Blick auf Bill, bevor er durch die riesige Drehtür ins Innere des Hotels verschwindet.

    Ein Lächeln breitet sich auf meinen Lippen aus.
    Ich habe ihn gefunden!
    Ich habe ihn tatsächlich gefunden!
    Vergnügt löse ich mich aus der Reihe der scheinbaren Fans und spaziere auf den Hoteleingang zu.

    “Momentchen Fräulein!”
    Auf einmal stellt sich mir ein 2x2 Meter-Mann in den Weg.
    “Hey!”
    Was soll das denn bitte?
    “Sind sie Gast des Hotels?”, fragt der Bully mich mit tiefer Stimme.
    Zu verwirrt um rechtzeitig zu schalten, antworte ich:
    “Nein, aber...”
    “Tut mir leid, dann darf ich sie nicht durchlassen.”

    Wie bitte? Hab ich grade richtig gehört? Er will mich nicht reinlassen?
    “Aber ich muss da rein. Schnell.”
    “Tja, schauen sie sich mal um. Hier will jeder rein.”
    “Aber...”
    “Würden sie sich jetzt bitte entfernen.”

    Ungläubig starre ich den Klotz vor mir an. Das kann doch nicht wahr sein.
    Bill ist da drinnen, nur ein paar Meter und eine Drehtür von mir weg und ich soll mich entfernen?
    Am liebsten würde ich dem Kerl da vor mir ins Gesicht brüllen, was der Scheiß bitte soll, doch angesichts der fetten Muskelpakete die sich deutlich unter seinem schwarzen T-Shirt abzeichnen, verwerfe ich den Gedanken.

    Stattdessen schlurfe ich erst mal zurück zum Potsdamer Platz.
    Ich entdecke ein kleines Café und setze mich rein.
    Ich bestelle mir eine heiße Schokolade und warte.

    Ich würde es später einfach noch mal versuchen in das Hotel zu kommen.
    Wäre doch gelacht, wenn ich so weit gefahren wäre um Bill wiederzusehen und dann nicht zu ihm käme.



    Re: Life's worth living for

    duplo - 22.06.2006, 20:31


    ahoi!

    die letzten teile waren echt super.
    an deinem schreibstilhabe ich (wie immer) nichts auszusetzen.

    und angesichts der sachen die sie da fabriziert könnte ich wahnsinnig werden. ich hoffe bloß, dass sie bill wiedertrifft und erm ja. den rest weißt da ja sicher ^^



    Re: Life's worth living for

    XxLadehxX - 22.06.2006, 20:55


    Ach die Bullies, ne :roll:? Da freu´ ich mich, auf das Wiedersehen und was passiert? Sie wird aufgehalten. Toll.

    Aber es wird immer spannender ;-)

    Och, Bill in seinen verflucht geilen Träumen, -traumhaft-
    Ja, hach, ich kann mir sogut vorstellen wie es im Traum war und auch unter der Decke bei Billie. :D ;-)

    -Schmutzige Gedanken, -mal wieder- -

    Also schreib schnell weiter.

    Dich ganz doll knuddel

    Lg, Sara



    Re: Life's worth living for

    firefly - 23.06.2006, 12:34


    Dazu fällt mir nur ein Spruch ein :


    So nah und doch so fern ;)


    Nee ,die Arme tut mir echt Leid !
    Sie und Bill sollen sich doch in die Arme fallen *g*

    *einmalschrankverprügel*

    So da er ja jetzt nicht mehr Aufrecht gehen kann , könnte er doch Aleesha durchwinken ????



    Aufjedenfall freu ich micha uf einen Nächsten Teil :wink:



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 23.06.2006, 18:32


    Merci chers amis.... :wink:


    Es hat geklappt.

    Ich bin drin im 5 Sterne Marriot Hotel.
    Ich hatte Glück. Die beiden Bodyguards von vorhin haben jetzt anscheinend hier drinnen ihre Posten bezogen.
    Staunend sehe ich mich um. Wie vornehm das hier ist. Alles glänzt und glitzert und wirkt total einschüchternd.

    Ich muss mich schnell entscheiden, was ich als nächstes tue. Die Tussi an der Rezeption mustert mich schon so misstrauisch.
    Kein Wunder. So wie ich aussehe, passe ich mal komplett gar nicht in das Ambiente hier.
    Ich lasse meinen Blick durch die Lobby schweifen.
    Kein Bill.
    Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn er einfach in einem dieser teueren Ledersessel rumlümmeln würde.

    Schnell eile ich zu den Aufzügen. Ich nehme den erstbesten, dessen Türen sich öffnen und drücke den obersten Knopf.
    Ich habe so das Gefühl, dass die beiden Bullies vor den Türen der Jungs Stellung bezogen haben. Ich werde einfach jedes Stockwerk abklappern, bis ich die beiden vor einer Tür stehen sehe.


    Langsam werde ich müde von dem ganzen Rumgerenne.
    Nicht nur, dass ich keine Peilung habe, wo Bill ist, ich muss auch noch aufpassen, dass mich keiner vom Hotelpersonal erwischt.
    Ich bin inzwischen im 10ten Stock gelandet.

    Als sich die Türen des Fahrstuhls öffnen, werfe ich erst einen kurzen Blick in den Flur.
    Erst nach rechts. Alles frei.
    Dann nach links. Auch niemand.
    Vorsichtig schleiche ich den linken Flur entlang. Das Hotel ist so angelegt, dass alle Flure im Kreis führen. Die Zimmer liegen alle auf einer Seite. Auf der andren kann man die ganzen 10 Stockwerke runter bis in die Lobby gucken.

    Vorsichtig biege ich um die nächste Ecke und mein Herz macht einen kleinen Hüpfer. In nicht allzu großer Entfernung von mir stehen tatsächlich die beiden Bodyguards von vorhin.
    Ich setze alles auf eine Karte und gehe direkt auf die beiden zu.
    Der eine erkennt mich sofort wieder.

    “Ach nee, dich hab ich doch vorhin schon weggeschickt.”
    Sein Tonfall ist nicht mehr ganz so höflich.
    “Ja und da haben sie mich ja nicht ausreden lassen. Ich bin eine Freundin von Bill. Und ich möchte mit ihm sprechen.”
    “So, so eine Freundin von Bill.”, mischt sich der andere Muskelprotz ein.
    “Verschwinde Mädel oder ich muss etwas direkter werden.”

    “Aber es stimmt. Ich bin mit Bill befreundet. Fragen sie ihn doch, wenn sie’s nicht glauben.”
    “Also, das reicht jetzt. Verzieh dich.”
    “Nein, nicht bevor sie mich zu Bill lassen.”
    “Also schön, du hast es ja nicht anders gewollt.”

    Bedrohlich macht der Bodyguard einen Schritt auf mich zu.
    Ich weiche nicht zurück. Er ist zwar angsteinflößend, aber ich werde mich nicht von hier wegbewegen.
    “Deine letzte Chance.”, knurrt der Bully.
    Ich blicke ihn nur hochnäsig an.

    “Also gut.”
    Hart packt er mich am Arm.
    “Aua, sie tun mir weh!”, schreie ich ihn an.
    “Du wolltest ja nicht hören.”
    Er zieht mich mit sich.
    Unwillig stemme ich die Füße in den Boden.
    “Ich will doch nur kurz mir ihm reden! Auaaa!”
    Der Kerl hat mich nun an deinen Armen gepackt und mich einfach hochgehoben. Mit den Füßen strampelnd versuche ich mich aus seinem steinharten griff zu winden. Zwecklos.

    Plötzlich öffnet sich eine der Türen vor denen die Bodyguards sich postiert hatten.
    Ein schwarzer Wuschelkopf erscheint im Türrahmen und schaut sich verwundert um.
    “Bill!”, rufe ich erleichtert.
    Sein Kopf fährt blitzschnell zu mir herum. Mit großen Augen starrt er mich erschrocken an.
    “Jetzt glotz nicht so blöde sondern pfeif lieber deinen Wachhund zurück!”, fauche ich ihn an.

    “Lass sie los, Dan.”
    Ich werde auf dem Boden abgesetzt, stecke aber trotzdem immer noch im Griff von dem Muckie-Man.
    “Sicher, dass du sie kennst?”, fragt er Bill.
    Dieser nickt entschieden.
    “Ja, ich kenne sie. Lass sie los.”

    Mit einem Mal bin ich frei und fliege förmlich in Bills Arme.
    Ich kuschele mich an seine Brust. Atme seinen vertrauten Geruch ein.
    Endlich hab ich ihn wieder!



    Re: Life's worth living for

    duplo - 23.06.2006, 19:15


    nein, wie süß!

    aber îch befürchte fast, dass deine geschichte bald enden wird?
    wäre ziemlich schade weil sie einfach toll ist.

    und

    (aha, ich hatte bis hierher geschrieben und dann. hab ichs irgendwie vergessen. und jetzt hab ich keine ahnung mehr was ich dir sagen wollte.. aber ich hoffe, dass sie wieder vom h wegkommt und mach schnell weiter!)



    Re: Life's worth living for

    XxLadehxX - 23.06.2006, 19:37


    Na endlich, endlich, endlich. Wurde aber auch langsam Zeit. Ja, und dieser böse Bully Dan, soll mal fein hinter Gittern :D ;-)

    Einseits, liebe ich dich, weil du den erlösenden Teil gepostest hast, aber anderseits, hasse ich dich auch, weil du nicht weiter geschrieben/postest hast.

    Das macht mich rasend hrhrhr

    Sofort nen neuen Teil ;-)

    Lg, Sara ;-)



    Re: Life's worth living for

    Leela - 24.06.2006, 21:44


    hmm
    also irgendwie hab ich keine ahnung wie bill jetzt reagieren wird
    dehalb musst du ganz ganz schnelll was neues on setzen, ja?*lieb guck*
    aber kein stress, das is nich gut fürs herz :lol:
    teil war total super



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 25.06.2006, 09:21


    Voilà, ein neuer Teil für meine süßen, lieben, braven Leser...*g*
    *knuddel euch alle*

    Also, es kann jetzt vll etwas dauern, bis nen neuer Teil kommt, da heut abend meine Schweizerin kommt...aber ich versuchs euch nicht all zu lange warten zu lassen...


    Ich sitze in Bills Hotelzimmer, schlürfe eine Tasse Kakao und bin bester Laune.
    Irgendwie kann ich es immer noch nicht so richtig glauben, dass Bill jetzt tatsächlich hier vor mir sitzt. Das ist wie ein Traum. Ein schöner Traum.

    Bill beobachtet mich.
    Dem Ausdruck des Erstaunens von vorhin ist jetzt einer der Neugierde gewichen.
    “Schmeckt der Kakao?”, fragt er.
    “Hmhm. Danke.”
    “Kein Problem.”
    Es folgt ein langes Schweigen.
    Als ich meinen Kakao ausgetrunken habe, stelle ich die Tasse vorsichtig auf das gläserne Tischchen neben meinem Sessel.

    “Warum bist du hier?”, fragt Bill plötzlich leise.
    Überrascht blicke ich ihn an.
    Freut er sich denn nicht, mich zu sehen?
    “Nicht, dass ich mich nicht freue oder so... Es interessiert mich nur. Nach so langer Zeit.”, fügt er schnell hinzu, so als hätte er meine Gedanken gelesen.

    “Hmm, na ja, ich hab dich in der Zeitung gesehen. Dich und deine Band. Und ich... Ich weiß nicht, ich glaube ich wollte dich einfach mal wiedersehen.”
    Bill nickt langsam. Er scheint sich ein paar Worte zurecht zu legen.
    “Aber... Hast du nicht... Ich meine davor, hast du...da auch mal an mich gedacht?”, kommt dann verlegen die Frage von ihm.
    “Doch.”, antworte ich wahrheitsgemäß. “Aber nachdem ich diesen Artikel gelesen hatte, wusste ich, dass ich dich suchen muss.”

    “Woher wusstest du, dass ich hier bin?”
    “Hmm, das war gar nicht mal so schwer. In dem Artikel stand, dass ihr eure Promotour hier in Berlin startet und dass ihr auch eine Pressekonferenz gebt.
    Also hab ich mich in den nächsten Zug gesetzt und bin nach Berlin gedüst.
    Als ich hier ankam, musste ich dann aber feststellen, dass ich gar nicht wusste, wo ihr seid. Ich war schon am Verzweifeln... Aber das Schicksal hat es wohl gut mit mir gemeint.
    Ich bin einfach so zum Potsdamer Platz gefahren und da hab ich dann diese Menschenmassen gesehen. Ich hatte so eine Ahnung und bin ihnen gefolgt.
    Na ja, danach hab ich dann versucht ins Hotel zu kommen, wurde aber erst mal von dem Bully da vor der Tür aufgehalten.
    Schließlich hab ich’s aber doch geschafft.
    Ich hatte nur Glück, dass du vor die Tür gegangen bist. Der Kerl da draußen hätte mich sonst hochkant rausgeworfen.”

    “Das ist ja auch sein Job. Und dass er dich nicht zu mir gelassen hat, zeigt nur, dass er ihn auch gut macht.”
    “Hmm, na ja. Da hast du wohl recht.”
    Es entsteht wieder eine Pause.
    Dann frage ich gleichfalls:
    “Und du? Hast du an mich gedacht?”

    Er sieht mich eine Weile nachdenklich an.
    “Ja.”, antwortet er dann. “Ja, ziemlich oft.”
    Betreten schaue ich zu Boden.
    “Tut mir Leid, Bill, dass ich einfach abgehauen bin. Es tut mir alles so schrecklich Leid.”
    “Warum hast du das gemacht? Ich...wir haben uns totale Sorgen gemacht. Wir haben die Polizei verständigt, aber du warst nicht aufzufinden.”

    “Ich musste es einfach tun. In dem Moment erschien es mir als das Beste. Ich war einfach am Ende. Mark...” Ich muss immer noch schlucken bei der Erwähnung seines Namens.
    “ Mark hatte mich verlassen und ich war komplett am Boden zerstört. Ich habe ihn so geliebt und habe ihm alles gegeben. Ich habe alles für ihn getan. Allein er hat mich dazu gebracht einen Entzug zu machen.
    Nachdem er mich so betrogen hatte, hat das alles keinen Sinn mehr für mich gemacht.”
    “Aber wir hätten bestimmt eine Lösung gefunden. Weglaufen war das Dümmste, was du tun konntest!”
    “Jetzt ist mir das auch klar. Hinterher ist man immer schlauer.” Ich lächele ihn schief an.

    “Aleesha?”
    “Ja?”
    “Ich...also...ich hab dich gesehen. Im Dezember. Am Bahnhof.”, platzt Bill heraus.
    Überrascht und auch leicht erschrocken sehe ich ihn an. Irgendwie fühle ich mich ertappt.
    “So?”, frage ich schwach.
    “Ja. Kannst du... Kannst du mir sagen, was du da gemacht hast?”
    Verzweifelt suche ich nach einer passenden Antwort. Ich traue mich nicht ihm zu sagen, dass ich Heroin abhängig bin. Aber... Wie viel weiß er schon?

    Als ich nicht antworte, redet Bill weiter.
    “Ich weiß es nicht genau, aber ich kann es mir so ungefähr denken. Du saßt zwar etwas abseits, aber für mich sah es schon irgendwie so aus, als würdest du zu dieser Gruppe Junkies gehören. Hab ich recht?”
    “Ja.” Meine Stimme ist nur noch ein heiseres Flüstern. Ich räuspere mich.
    “Ja, du hast recht.”
    “Warum?”, fragt er mich und sieht mir dabei eindringlich in die Augen.

    “Nachdem ich aus dem Pub weggelaufen war, wusste ich nicht wo ich hin sollte. Ich bin einfach so durch die Stadt geirrt und schließlich am Bahnhof gelandet. Und da saßen sie.
    Ich hab sie angesprochen, ob sie ne Bleibe für mich wüssten. Eins der Mädchen, Caro, hat sich meiner gleich angenommen und mich zu ihrer Villa mitgeschleppt. So ne alte Bruchbude, die schon längst hätte abgerissen werden sollen. Sie hat gesagt, ich kann bleiben solange ich will.”

    “Hmm. Und diese Typen... Die sind doch drogenabhängig, oder?”
    “Ja.”
    Ich sehe die Frage in Bills Augen, die so lebendig sind, wie nie zuvor.
    “Und du?”
    “Ja, ich bin auch wieder drauf. Ich hab es einfach nicht anders ausgehalten. Ich wieder angefangen zu trinken. Und Tabletten zu schlucken.”
    Tränen steigen in meinen Augen auf. Schnell wische ich sie weg. Ich will nicht gleich schon wieder vor Bill rumheulen.
    Zärtlich nimmt er meine Hand in seine.
    “Schon gut, Aleesha. Ich hätte wahrscheinlich nicht anders gehandelt.”

    Seine Hand ist wunderbar warm. Sanft streichen seine Finger über meinen Handrücken.
    Auf einmal breche ich zusammen. Ich kann einfach nicht mehr. All die Anspannung und der Stress und die Trauer, der letzten Monate, Woche und Stunden bricht aus mir heraus.
    Die Tränen lassen sich nicht mehr aufhalten.
    Tröstend nimmt Bill mich in den Arm.
    “Nicht weinen, Kleine. Jetzt wird alles gut.”, flüstert er mir ins Ohr.



    Re: Life's worth living for

    ska-p - 25.06.2006, 11:43


    fuck, das is voll süß!
    Endlich ham sie sich wieder getroffen.. =D

    Wurd ja acuh langsam mal Zeit...!

    Wirklich sehr sehr schön geschrieben und man kann echt richtig mit ihr mitfühlen...

    Nun ja... auch wenn der nächste teil wohl ein bisschen auf sich warten lässt, freue ich mich schopn wahnsinnig darauf... :D

    Lg



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 26.06.2006, 20:28


    Huuhuu ihrs...hab grad kurz Zeit was zu posten...
    Bittesehr...:


    Nachdem ich mich wieder etwas gefangen habe, gehe ich gemeinsam mit Bill runter in den Speisesaal zum Mittagessen.
    Ich habe einen Bärenhunger und mein Magen beginnt zu knurren, als ich die herrlichen Essensdüfte aus dem Speisesaal vernehme.

    Bill sucht uns einen Tisch in einer etwas ruhigereren Ecke.
    Ein Kellner in einer weiß-schwarzen Uniform kommt an unseren Tisch und bringt uns die Karten. Ich blättere langsam Seite für Seite durch und allein die Namen der Gerichte lassen mir das Wasser im Mund zusammenlaufen.

    Auf einmal grinst Bill an meinem linken Ohr vorbei und winkt jemandem hinter meinem Rücken. Noch bevor ich mich umdrehen kann, stehen auch schon drei junge Männer an unserem Tisch.
    Einer von ihnen ist Tom.
    Er starrt mich ungläubig an. Auch die anderen beiden, Gustav und Georg wie ich feststelle, sehen mich etwas erschrocken an.

    “Aleesha?”, fragt Tom immer noch total perplex.
    “Hallo Tom.”, begrüße ich ihn.
    “Steht nicht so blöd in der Gegend rum. Setzt euch!”, fordert Bill die drei auf.
    Sie lassen sich an unserem Tisch nieder, sehen mich aber immer noch unverwandt neugierig an.

    “Was machst du hier?”, fragt Tom schließlich.
    “Bill besuchen.”, antworte ich und lächele ihn an.
    “Und wo hast du die ganzen Monate gesteckt?”
    “Das ist ne längere Geschichte.”, wehre ich ab. “Erzähl ich dir wann anders.”
    “Okay...”
    Er nickt verständnisvoll, doch ich glaube, er versteht das nicht wirklich.
    Wie auch?
    Er hat sicher, genau wie Bill, geglaubt mich nie wiederzusehen.

    “Das ist also die sagenumwobene Aleesha?”, fragt Georg Bill.
    Er nickt zustimmend.
    “So, so. Ich bin Georg.”, stellt sich ebendieser vor und reicht mir über den Tisch die Hand.
    “Hallo.”, sage ich und erwidere seinen festen Händedruck.
    “Und ich bin Gustav.”
    “Hi.”
    Auch er bekommt ein Händeschütteln.
    “Okay, da wir uns jetzt alle kennen, würde ich vorschlagen, wir bestellen uns was zu futtern. Ich sterbe vor Hunger.”, sagt Bill und winkt dem Kellner zu.
    Einstimmiges Nicken unsererseits bestätigt seinen Vorschlag.

    Nach dem Essen gehe ich mit Bill wieder auf sein Zimmer.
    Wir setzen uns auf den Balkon und genießen stillschweigend die Aussicht.
    Irgendwann reicht es mir als auf dieses Häusermeer zu starren und ich wende meinen Blick Bill zu.
    Er hat sich entspannt in dem weißen Korbstuhl zurückgelehnt. Seine schwarzen Wuschelhaare fallen ihm wild in die Stirn. Immer wieder streicht er die Strähnen zurück.

    “Wolltest du sie dir nicht abschneiden?”
    “Was?”, fragt er verwirrt.
    “Deine Haare. Du hast wegsagt, du willst sie dir abschneiden.”
    “Oh...ja. Hatte ich vor. Aber irgendwie bin ich noch nicht dazu gekommen.”
    “Dann lass es auch bleiben.”, sage ich.
    “Warum?”
    “Mir gefällt es so wie es jetzt ist. Deine Haare passen perfekt zu dir.”
    “So?”, fragt er und fährt sich demonstrativ durch die Haare.

    Ich lächele ihn an.
    Er lächelt zurück.
    Ein verlegenes Schweigen macht sich breit. Keiner weiß so recht, was er sagen soll.
    Komisch. So was ist uns ja noch nie passiert.
    Wir haben zwar schon viele Arten von Schweigen durchgemacht, aber das hier ist was anderes.
    Nervös stehe ich auf und lehne mich auf die Balkonbrüstung.
    Ein frischer Wind kommt auf und fährt durch meine verfilzten Haare. Kurzerhand hole ich ein Zopfgummi aus meiner Hosentasche und binde sie mir zusammen.
    Besser.

    “´Was hast du die letzten Monate gemacht?”, fragt Bill.
    Ich drehe mich nicht zu ihm um.
    “Nicht viel. Hab mich vollgedröhnt und vor mich hin vegetiert.”
    Ein Seufzen ertönt hinter meinem Rücken.
    “Was?”, fahre ich in an.
    Jetzt drehe ich mich doch um und sehe Bill direkt an.
    Er steht ebenfalls auf und kommt einen Schritt auf mich zu.
    “Ich meine ja nur, dass das nicht hätte nötig sein müssen.”
    “Ach ja? Ich habe aber keine andere Möglichkeit gesehen um zu vergessen.”
    “Aber...”

    “Jetzt tu nicht so als wüsstest du das nicht ganz genau. Bei dir war es doch genauso! Du hast auch nur mit den Drogen angefangen um zu vergessen. Also halt mir jetzt bitte keinen Vortag. Das hab ich alles schon hinter mir.”
    “Aber du warst doch clean.”
    “Pff, was heißt das schon? Einmal abhängig, immer abhängig sag ich da nur. Es braucht wirklich nur einen kleinen Schubs und schon steckst du wieder mittendrin in der ganzen Scheiße. Und meistens ist es noch schlimmer als vorher.”, füge ich bitter hinzu.
    Verständnislos sieht er mich an.
    “Bitte, lassen wir das Thema. Ich möchte nicht mehr drüber reden.”
    “Na gut.”
    Er nickt und geht rein.

    Ich drehe mich wieder um und blicke auf Berlin.
    Ich bin so ein Feigling!



    Re: Life's worth living for

    Leela - 26.06.2006, 20:35


    oje das war aber nich nett
    wenigstens sieht sies ein
    du hast eine n soooooooo geilen schreibstil, das muss ich dir lassen
    ganauso wie die idee zu dieser absolut gigantischen ff
    fühl dich ganz doll gelobt :wink:



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 01.07.2006, 09:59


    Salut mes amis...
    An diesem schönen Samstag morgen habe ich doch tatsächlich mal wieder ein bisschen Zeit, deshlab kommt hier ein neuer Teil.
    Danke an maria für den Kommi.
    Und alle anderen können auch gerne mal wieder kritisieren oder auch einfach nur kommentieren...das würde mich sehr freuen!!!
    *knuddel euch alle*


    “Und? Wo hat sie gesteckt?”, fragt Tom seinen Bruder, kaum das dieser zur Tür hereingekommen ist.
    Bill hat sich kurz bei Aleesha entschuldigt um sich von Tom seinen I-Pod wiederzuholen.
    “Sie hat bei diesen Junkies, von denen ich dir erzählt habe Unterschlupf gefunden.”
    “Echt? Oh Mann! Und hat sie selber wieder angefangen Drogen zu nehmen?”
    “Hmhm.”
    Bill nickt.

    “Das ist hart. Sie war doch clean, oder nicht?”
    “Ja, aber sie hat mir gesagt, dass sie den Entzug eh nur wegen Mark gemacht und es eigentlich gar nicht selber gewollt hat. Sie hatte auch in der Klinik schon mehrere Rückfälle und nach der Sache mit ihrem Macker hat sie sich halt wieder in Alkohol und Tabletten und was weiß ich noch alles, geflüchtet um zu vergessen.”
    “Ziemlich bescheuerte Methode.”
    Bill sieht Tom scharf an.
    “Ich kann sie verstehen.”, sagt er mit schneidender Stimme.
    Beschämt senkt Tom den Kopf.
    “Sorry.”

    “Schon gut. Aber ich möchte ihr helfen. Sie hat kein zu Hause, nichts wohin sie gehen kann.”
    “Hmm, ja okay, aber was willst du da machen?”
    “Ich dachte sie könnte bei uns bleiben.”
    “Wie bitte?”
    “Ja. Sie könnte mit uns auf Tour kommen und danach kann sie bei mir wohnen.”
    “Also, tut mir ja Leid, aber hältst du das wirklich für eine gute Idee?”

    “Ja, warum nicht? Sie würde keinen stören.”
    “Das meine ich auch nicht. Aber sie ist immer noch auf Droge.”
    “Na und?”
    “Und du bist selber erst ein paar Monate clean.”
    “Du meinst sie könnte mich dazu verleiten, rückfällig zu werden.”
    “Genau daran habe ich gedacht.”

    “Tom, ich werde keine Drogen mehr nehmen. Ich werde nicht rauchen, nicht trinken und auch sonst nichts an Rauschmitteln zu mir nehmen.”
    “Kannst du das einfach so sagen? Du weißt doch nie, was alles kommt.”
    “Natürlich ist da eine gewisse Ungewissheit, aber die habe ich auch ohne Aleesha.”
    Tom sieht Bill prüfend an.

    “Bitte Tom, sie hat doch niemanden!”
    “Hast du nicht mal was von einer Mutter erzählt?”
    “Komm schon... Sie hasst ihre Mutter. Sie ist von zu Hause abgehauen.”
    “Hmm...”
    “Du magst sie doch auch.”
    “Ja, sie ist ganz nett.”
    “Also!”
    “Na gut. Von mir aus ist das geritzt, aber wir müssen vorher Georg und Gustav fragen. Die zwei haben schließlich auch ein Mitspracherecht was die Band angeht. Und bevor wir jemanden mit auf Tour nehmen, müssen wir das alles miteinander absprechen.”

    Bill strahlt seinen Bruder an.
    “Ja natürlich, ich geh sie gleich fragen.”
    Er ist schon fast aus der Tür, als Tom ihn ruft.
    “Hast du nicht was vergessen?”
    Er wirft Bill seinen I-Pod zu, den dieser geschickt mit der rechten Hand auffängt.
    “Danke.”, sagt er. “Danke für alles.”
    “Kein Ding.”, nuschelt Tom und schließt hinter seinem Bruder die Tür.


    Ich bin glücklich.
    Wirklich.
    Das erste mal seit einer Ewigkeit.
    Wenn ich mit Bill zusammen bin, kann ich einfach all den Dreck der letzten Zeit vergessen.
    Auch wenn in einem kleinen Hinterstübchen in meinem Kopf immer wieder eine Stimme sagt, dass ich ihn belüge.

    Ich hab ihm immer noch nicht erzählt, dass ich Heroin nehme.
    Ich weiß einfach nicht, wie ich ihm das beibringen soll.
    Ich könnte einfach sagen, wie es ist, aber ich weiß nicht wie er darauf reagieren würde.
    Ich habe Angst, dass er mich dann wegschickt.

    Heroin ist schließlich was anderes als ab und zu ein paar Pillen zu schlucken um wieder gut drauf zu sein.

    Bill kommt von Tom zurück.

    “Ich hab gute Nachrichten.”, sagt er und lächelt mich an.
    Ich liebe dieses Lächeln.
    “Immer her damit.”, sage ich ebenfalls lächelnd.

    “Ich hab gerade mit den anderen gesprochen und sie gefragt, ob sie was dagegen hätten, wenn du uns auf Tour begleiten würdest.”
    “Hä?”, ist das einzige, was ich in meiner Begriffsstutzigkeit hervorbringe.
    “Na ja, ich dachte... Du hast doch kein wirkliches zu Hause. Du könntest mit uns auf Tour kommen und danach könntest du auch einige Zeit bei mir wohnen. Wenn du willst...wenn nicht, dann...”
    Und ob ich will!

    Freudig springe ich auf und falle Bill um den Hals.
    “Als ob ich so ein Angebot ablehnen würde.”, sage ich lachend.
    “Dann willst du mitkommen?”
    “Natürlich! Was für eine Frage! Nichts, was ich lieber tun würde.”

    Ich höre auf mich wie bescheuert an ihn zu klammern, bleibe aber dicht vor ihm stehen.
    Sein Gesicht ist meinem ganz nahe.
    “Danke.”, flüstere ich mit urplötzlich heiserer Stimme.

    Was ist denn bitte mit mir los?



    Re: Life's worth living for

    Anonymous - 01.07.2006, 11:30


    Hey! ;-)

    Auch ich melde mich mal wieder, liebe yezibel...
    Ich lese immer noch...

    Trotz dieses ganzen Drogenhintergrunds mag ich Deine Geschichte wirklich gern.

    Du hast einen sauberen, klaren Schreibstil, sehr logisch nachvollziehbare Entwicklungen drin und schreibst sehr unterhaltsam.

    Mir gefällt, wie neutral Du die Hintergründe darstellst, es ist nicht wie so oft hier der ganze Drogen- und Deprikram idealisiert dargestellt, was eine echte Qualität ausmacht.

    Ich wünsche mir, dass das so bleibt und freue mich auf ein HappyEnd!!!

    Liebe Grüße,
    India



    Re: Life's worth living for

    Leela - 01.07.2006, 12:26


    boah ich hoffe Bill und Aleesha helfen sich gegenseitig
    aber du hast das wie ich finde mal wieder superrealistsich hinbekommen :wink:
    ich habe zwar keinerlei erfahrungen auf dem gebeiet aber ich denke so ähnlich könten sich viele fühlen



    Re: Life's worth living for

    duplo - 01.07.2006, 12:36


    wow.

    aber. früher oder später wird er das mit dem heroin rausbekommen. entweder wird er sie beim fixen erwischen oder sie dreht komplett durch weil sie an kein zeug rankommt.

    und da liegt auch schon ein kleiner kritikpunkt von mir- ich frage mich wieso sie das schon so lange ohne den stoff aushält.
    das andere ist, dass sie anscheinend ziemlich hunger hat. aber soweit ich weiß, als junkie ersetzt das H den stoffwechsel in irgendeiner weise und man isst kaum bis gar nichts mehr.

    so gesehen waren die teile nicht so "perfekt" wie die vorigen, aber trotz, dass es viel mit der handlung zu tun hat wird es nur als nebensächliches dargestellt. egal, mach weiter die kleine sache wird mich sicher nicht vom lesen abhalten ;)



    Re: Life's worth living for

    firefly - 02.07.2006, 10:39


    Ohhh cherie , c'était gigantique *g*

    Auf Deutsch :

    Wie geil , sie fährt mit Bill auf Tour !
    Mich wunderts nur - hat sie eigentlich momentan keine Entzugserscheinungen , oder wie lange dauert das bis sie wieder was braucht ???
    Hab au a bissle Schiss um Billie *sichtomanschließt*

    Aber es kann ja net Schaden wenn Aleesha abissle mit unserem allerlieblingsfrontman rumhängt und sie sich ein bisschen "näher" kennen lernen , oder ?

    Irgendwie hast du den Dialog zwischen Bill und Tom auch erwachsen rübergebracht , ich weis nicht , aber beim lesen merkte man , dass sie Elter geworden sind und Tom ruhiger ^^

    Sorry das musste sein :roll:


    Und wenn du nicht posten kannst , weil deine Austausschülerin da´ist - lass sie doch Fußball schauen und verschwindedann ganz geschwind in dein Kämmerchen *g*

    Und wenn sie kein Fußball mag - GZSZ ?

    Okay , nur ein paar Anregungen , wie wir schneller an unseren FF Stoff kommen könnten xD



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 07.07.2006, 11:13


    Huhu...melde mich auch mal wieder...
    Vielen Dank für die zahlreichen Kommis *freu*!!!

    Joa, also zu den Entzugserscheinungen...ich weiß nicht genau, aber Aleesha ist erst einen Tag in Berlin und morgens hat sie noch mal was genommen.
    Und weil bis jetzt alles so aufregend war, hat sie einfach nicht das Bedürfnis verspürt sich was zu spritzen...

    Das wäre jetzt so meine Erklärung...tut mir leid,dass ich das nicht so richtig erwähnt habe...ist mir hinterher dann auch aufgefallen...

    Na gut, hier gehts auf alle Fälle erst mal weiter...



    Ich kann doch nicht...
    Aber ich habe es schon mal getan. Sogar zweimal.
    Doch jetzt ist es anders.
    Nervös fahre ich mir mit der Zunge über die Lippen.

    Bill sieht mich unverwandt an.
    Oh Gott, meine Knie sind wie Wackelpudding.
    Mein Herz rast.

    Aber das kann nicht sein.
    Oder doch?
    Wenn man’s genauer betrachtet, gibt’s eigentlich nur eine Antwort.

    Wieso hätte ich sonst Nils und die anderen verlassen?
    Wieso hätte ich mich in den nächstbesten Zug nach Berlin setzen sollen ohne zu wissen, ob ich ihn finde oder nicht?
    Wieso ginge es mir sonst allein beim Gedanken an ihn schon viel besser?
    Wieso sollte ich hier vor ihm stehen wie ein Trottel ohne ein Wort rauszubekommen, wenn ich nicht...?

    Wenn ich nicht in ihn verliebt wäre.

    Die Erkenntnis überkommt mich total überraschend.
    Oder auch nicht.
    Eigentlich weiß ich es schon lange.

    Spätestens seit ich abgehauen bin und Bill jeden Tag schmerzlich vermisst habe.

    Mit großen Augen sehe ich ihn an.
    Was soll ich denn jetzt machen?
    Es käme wohl ziemlich unpassend, wenn ich ihm jetzt meine Gefühle gestehen würde.
    Aber wann soll ich es sonst tun?
    Soll ich es überhaupt tun?

    Wenn er aber nicht das gleiche fühlt...
    Für ihn ist es bestimmt nur Freundschaft.
    Aber vielleicht...

    Ach Scheiße!
    Da ist zu kompliziert!
    Ich bin total unentschlossen.
    Was wäre denn, wenn ich’s ihm sagen würde?
    Entweder er antwortet, dass es ihm genauso geht, oder eben nicht.
    Aber kann ich ihm dann noch in die Augen sehen?

    Ich glaube nicht.
    Also...

    “Alles in Ordnung?”, unterbricht Bill meine verwirrten Gedankengänge.
    “Äh...”
    “Du siehst mich an wie ein verschrecktes Reh. Geht’s dir gut?”
    “Ja. Nein. Also...doch. Ja.”
    “Was denn jetzt?”, fragt er amüsiert.

    Nervös kaue ich auf meiner Unterlippe herum.
    “Hey Aleesha, mir kannst du’s ja wohl sagen. Wir sind doch Freunde, oder nicht?”
    Freunde!
    Das ist es!
    Wir sind nur Freunde. Ich werde ihm nichts sagen.
    Ich nicke brav und ringe mir ein Lächeln ab.

    “Nichts wichtiges.”, sage ich. “War nur grad in Gedanken.”
    Bills scheint zwar nicht ganz zufrieden mit der Antwort, aber er fragt nicht weiter nach.


    Es wird langsam dunkel.
    Den Rest des Nachmittags habe ich zusammen mit den Jungs verbracht.
    Wir haben eine kleine Stadtrundfahrt gemacht und haben uns Checkpoint Charlie und den ehemaligen Todesstreifen angeguckt.

    Jetzt sind wir wieder im Hotel.
    Ich habe es mir auf Bills Bett bequem gemacht und schaue Fernsehen.
    Bill ist duschen gegangen.

    Es läuft grade eine von diesen vielen Reality-Shows. Nicht wirklich anspruchsvoll, aber ich habe so lange kein Fernsehen geguckt, da ist es eigentlich egal, was ich mir reinziehe.
    Die Badezimmertür geht auf und kurz darauf erscheint Bill im Zimmer.
    Mit klatschnassen Haaren und nur mit einem Handtuch bekleidet.
    Ich starre ihn an.
    Unanständige Gedanken schwirren in meinem Kopf herum.

    “Ist was?”, fragt er und kramt im Schrank nach einer Boxershorts.
    “Nö.”, sage ich und wende meine Aufmerksamkeit schnell wieder dem Fernseher zu.
    Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie er wieder im Bad verschwindet.

    Oh Mann, das darf doch nicht war sein.
    Bill und ich sind gute Freunde und ich denke dran wie es wohl unter dem Handtuch aussieht.
    Ich schüttle den Kopf als ob ich damit die Bilder meiner Fantasie abschütteln könnte.
    Ich versuche mich wieder auf den Fernseher zu konzentrieren, als Bill erneut das Zimmer betritt.

    Ich sehe gar nicht erst hin.
    Wie gebannt starre ich auf den Bildschirm.
    “Was guckst du da?”, fragt Bill.
    “Hmm, irgend so nen Reality-Mist...”
    Immer noch sehe ich ihn nicht an.
    “Rutsch mal nen Stück.”, ertönt plötzlich seien Stimme direkt neben mir und ehe ich’s mich versehe sitzt er auch schon neben mir auf dem Bett.

    Wie von der Tarantel gestochen springe ich aus dem Bett.
    Verwirrt sieht Bill mich an.
    “Was ist denn mit dir los?”
    “Äh...ich muss mal ganz dringend.”, flunkere ich und haste ins Bad.
    Ich schließe die Tür und lehne mich schweratmend an sie.

    Mein Puls ist auf Hundertachtzig.
    Ein Blick in den Spiegel zeigt mir, dass ich hektische rote Flecken im Gesicht habe.
    So eine verdammte Scheiße!
    Ich benehme mich ja wie eine Bekloppte.

    Wenn ich so weitermache, wird Bill mich noch in die Klapse einweisen anstatt mich auf Tour mitzunehmen.
    Ich versuche ruhig zu atmen.
    Eine Weile bleibe ich noch im Bad.
    Bevor ich wieder rausgehe werfe ich noch einen Blick in den Spiegel.
    Meine Wangen sind zwar noch gerötet, aber nicht mehr so doll wie vor ein paar Minuten.

    Langsam öffne ich die Tür und gehe zurück ins Zimmer.
    Bill sitzt unverändert auf dem Bett.
    Er sieht mir entgegen. Lächelt.
    Zaghaft erwidere ich es.
    Doch anstatt mich neben ihn aufs Bett zu setzen, nehme ich in dem gemütlichen Sessel Platz.
    Fragend sieht Bill mich an.
    “Ich hab keine Lust mehr Fern zu sehen.”, sage ich.
    Er nickt.
    “Bist du müde?”, fragt er.
    “Ja.”, antworte ich und könnte mich im nächsten Moment dafür ohrfeigen.

    Mir wird nämlich bewusst, dass dies hier ein Einzelzimmer mit nur EINEM Bett ist.
    Panik kriecht mir den Rücken rauf.
    Ich kann doch nicht mit Bill in ein und demselben Bett schlafen!
    Doch ihn scheint das nicht zu stören.

    Er schaltet den Fernseher ab und steht auf.
    Er geht zum Schrank und kramt ein weites T-Shirt und eine weitere Boxershorts hervor.
    Als er mir die Sachen hinhält, sehe ich ihn nur verständnislos an.
    “Du willst sicher nicht in deinen Straßenklamotten schlafen.”, erklärt er.
    Ich nicke nur und nehme die Sachen.

    Ein weiteres mal an diesem Abend flüchte ich mich regelrecht ins Badezimmer.
    Ich mustere die Sachen eine Weile kritisch, bevor ich mich dazu überwinden kann sie anzuziehen.
    Das T-Shirt riecht nach Waschpulver.
    Meine eigenen Anziehsachen lege ich fein säuberlich zusammen.
    Dann verlasse ich mit erneutem Herzrasen das Bad.



    Re: Life's worth living for

    XxLadehxX - 07.07.2006, 11:19


    Hach, endlich. Sie gesteht es sich endlich ein. Ich bin stolz auf sie ;-)

    Wenn Sie wüsste, wie es bei Bill ist, würden die sich jetzt bestimmt im Bett wälzen, ohne wenn und aber! :D

    Aber, da Beide Blindfische sind, ist das ja verständlich. ;-) :D

    Und jetzt, schreib und poste schnell weiter. Jetzt, gibt´s bestimmt was, im Bett :D

    Lg, Sara



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 10.07.2006, 14:04


    Sooo, nach einem schönen Wochenende in Frankfurt, war ich mal wieder kreativ..*lol*
    Na ja, hier ist der nächste Teil...:


    Bill ist gerade dabei die Bettdecke zurückzuschlagen.
    “Welche Seite?”, fragt er.
    “Hmm?”
    “Auf welcher Seite willst du schlafen?”
    “Öhm...ist mir egal.”, sage ich und bleibe unschlüssig im Raum stehen.
    “Na gut. Dann schlaf ich rechts.”
    Spricht’s und macht es sich im Bett gemütlich.

    Schüchtern mache ich ebenfalls einen Schritt auf das bett zu, bleibe dann aber erneut stehen.
    “Was ist?”, fragt Bill.
    Ich gebe mit einen Ruck und klettere neben ihm ins Bett.
    Die Bettwäsche fühlt sich kühl und weich an.

    “Also dann... Gute Nacht.”, sagt Bill und knipst das Licht auf seiner Seite aus.
    Ich tue es ihm gleich.
    “Gute Nacht.”, flüstere ich und lasse mich in die Kissen sinken.


    Seit zwei Stunden liege ich jetzt neben Bill und kriege einfach ein kein Auge zu.
    Er selber ist fast sofort eingeschlafen.
    Ich lausche seinen gleichmäßigen Atemzügen, immer bemüht mich so gut wie gar nicht zu bewegen.
    Es ist mir nur all zu deutlich bewusst, dass Bill keine fünf Zentimeter entfernt friedlich neben mir pennt.

    Ich habe schon alles mögliche versucht.
    Sogar Schäfchen zählen.
    Es ist zum Verrücktwerden.

    Irgendwann halte ich es nicht mehr aus.
    Ich setze mich auf und steige vorsichtig aus dem Bett.
    Barfuss tapse ich leise auf dem dicken Teppichboden zum Balkon.
    Vorsichtig öffne ich die Tür.

    Die kühle Nachtluft weht mir entgegen und ich trete raus in die sternenklare Nacht.
    Überall in der Stadt leuchten Lichter und Laternen, doch es ist erstaunlich ruhig für eine Großstadt.
    In einiger Entfernung sehe ich das Brandenburger Tor.
    Ich lasse meinen Blick weiter über die Metropole schweifen.
    Ich glaube, ich würde mich hier nicht wohl fühlen. Alles ist so riesig und es gibt so viele Menschen.
    Ich würde mich sicher ständig verlaufen oder hilflos im riesigen S-Bahn Netz untergehen.

    Mit einem mal merke ich, dass ich nicht mehr alleine bin.
    Langsam drehe ich mich um.
    Bill steht in der offenen Tür und sieht mich aus verschlafenen Augen an.

    “Kannst du nicht schlafen?”, fragt er mit leicht belegter Stimme.
    Ich schüttele den Kopf.
    “Dann komm wenigstens rein. Ist ziemlich frisch hier draußen.”
    Erst jetzt wird mir bewusst, dass es wirklich recht kalt ist. Ich habe eine Gänsehaut und meine Füße sind schon eiskalt.

    Ich folge ihm zurück ins Zimmer.
    Trotz der Dunkelheit kann ich seine Silhouette deutlich erkennen.
    Etwas zögernd klettere ich zurück zu ihm ins Bett.
    Er beugt sich zum Lichtschalter. Ich berühre seinen Arm.
    “Nein, lass das Licht aus. Bitte.”
    “Okay...”

    Ich fühle mich wohler, wenn ich ihn nicht sehen muss.
    Es reicht schon, dass ich seine Gegenwart spüre.
    Meine Hand ruht immer noch auf seinem Arm.

    “Deine Hände sind kalt.”, stellt er fest und nimmt meine eine Hand in die seine.
    Im Dunkeln tastet er noch nach meiner anderen Hand. Als er sie gefunden hat, nimmt er meine Hände zwischen seine und streichelt sie ganz sanft mit seinen Daumen.

    Sofort schießt mir die Hitze ins Gesicht.
    Ich wage es kaum zu atmen.
    Mein Herzschlag klingt ohrenbetäubend laut und ich frage mich, ob er ihn auch hört.

    Wie gerne würde ich mich jetzt einfach an ihn kuscheln und seine Wärme neben mir spüren.
    Aber das darf ich nicht machen.
    Wir sind nur Freunde!, rufe ich mir ins Gedächtnis.

    “Du zitterst ja.”, erklingt plötzlich Bills Stimme aus der Finsternis.
    Ehe ich reagieren kann, hat er mich auch schon in den Arm genommen.
    Ich muss einen Herzinfarkt befürchten, wenn mein Herz sich nicht bald etwas beruhigt.

    Entschlossen versuche ich mich aus seiner Umarmung zu winden.
    “Ist schon in Ordnung.”, murmele ich.
    Doch er hält mich weiter fest, so dass unsere Gesichter sich mal wieder viel zu nahe sind.
    Ich kann seinen warmen Atem auf meiner Wange spüren.

    “Bill...”, setze ich an.
    “Schhh...”, unterbricht er mich und streicht mir mit seine Zeigefinger über die Lippen. “Nichts sagen.”
    Was soll das denn?
    Ich bin verwirrt.

    Zärtlich schiebt Bill mir eine zerzauste Strähne hinters Ohr.
    Ich bin unfähig irgendwas zu tun.
    Ich lasse ihn einfach machen.

    Als nächstes spüre ich seine Lippen auf meinen.
    Zaghaft.
    Fragend.

    Mein Herz macht einen riesigen Satz.
    Gleichfalls etwas zögernd erwidere ich den Kuss.
    Ich fühle mich als wären alle meine Träume mit einem mal wahr geworden.

    Langsam fährt Bills Hand an meinem Hals entlang.
    Endlich löse ich mich aus meiner vorübergehenden Erstarrung. Zärtlich fahre ich ihm durch seinen schwarzen Wuschelkopf.
    Es fühlt sich gut an.

    Unsere Lippen lösen sich wieder voneinander.
    “Nicht aufhören.”, flüstere ich.
    Wir küssen uns erneut.
    Diesmal leidenschaftlicher.

    Mit einem leisen Seufzen lasse ich mich in die Kissen zurücksinken und ziehe Bill über mich...


    Ein vorwitziger Sonnenstrahl lässt mich aus meinem Traum erwachen.
    Mit müden Augen blinzele ich ins helle Licht.
    Was für eine Nacht.
    Oder habe ich das etwa alles nur geträumt?

    Nein, stelle ich fest, angesichts der Tatsache, dass Bills T-Shirt und die Boxershorts, die er mir gestern gegeben hat, neben dem Bett auf dem Boden liegen.
    Mit einem Lächeln auf den Lippen drehe ich mich im Bett um.

    Bill schläft noch tief und fest, das Gesicht mir zugewandt.
    Eine Weile betrachte ich ihn einfach glücklich.
    Jetzt kann alles doch noch gut werden.
    Ich denke nicht an die Drogen sondern nur daran, wie glücklich ich mit Bill bin.

    Zaghaft gebe ich ihm einen kleinen Kuss auf die Nasenspitze.
    Ich konnte nicht wiederstehen.
    Er zieht die Nase kraus und schlägt die Augen auf.

    “Guten Morgen.”, sage ich mit leiser Stimme.
    “Hey...” Verschlafen grinst er mich an.
    Ich gebe ihm noch einen Kuss, diesmal auf den Mund.
    “Hast du gut geschlafen?”, frage ich ihn.
    “Hmhm.”

    Er stützt den Kopf auf rechten Arm.
    Lange betrachtet er mich.
    “Was ist?”, frage ich.
    “Nichts. Das ist nur genau das, was ich mir vorgestellt habe.”
    “Hm?”
    Wenn er jetzt das sagt, was ich glaube...
    “Ich hab mich in dich verliebt.”

    Ein dämliches Honigkuchenpferdgrinsen macht sich auf meinem Gesicht breit.
    “Ich glaube schon seit unserem ersten Kuss. Damals auf der Krankenstation, weißt du? Aber ich wusste das da noch nicht. Da war zwar etwas bei diesem Kuss, aber ich hab’s verdrängt.”
    Wieder küsse ich ihn.
    “Ich hab mich auch in dich verliebt.”, gebe ich nun endlich zu.

    Auf seinem Gesicht zeichnet sich ebenfalls ein glückliches Grinsen ab.

    Plötzlich unterbricht ein lautes Klopfen an der Zimmertür unseren Glücksmoment.
    Bill stöhnt auf.
    “Lass es doch klopfen.”, murmele ich verführerisch und verleite ihn zu einem weiteren, intensiveren Kuss.
    Doch der jemand vor der Tür scheint fest entschlossen uns zu stören. Das Klopfen entwickelt sich zu einem ungeduldigen Hämmern.

    “Ich komm ja schon.”, brummelt Bill und steigt aus dem Bett. Schnell schlüpft er in seine Boxershorts und eilt zur Tür.
    Ich kann zwar nichts sehen, doch der Stimme nach zu urteilen ist es Tom, der an der Tür ist. Es folgt ein unverständliches Gemurmel, dann wird die Tür wieder geschlossen und Bill kommt zurück.

    “Wir müssen aufstehen. Nach dem Frühstück geht’s los. Wir müssen nach Köln.”
    Ich mache keine Anstalten aufzustehen.
    “Na? Muss ich dich erst aus dem Bett ziehen?”, fragt Bill mit einem belustigten Unterton.
    “Versuchs doch.”
    Das lässt er sich nicht zweimal sagen.
    Schon ist er bei mir und will mir die Decke wegziehen.

    Ich klammere mich fest und wir rangeln eine Weile herum.
    “Du bist ein harter Brocken.”, stellt Bill fest. “Aber ich weiß schon, wie ich dich weich kriege.”
    Ich kichere und er beugt sich über mich.
    Ich neige mich ihm entgegen um ihn zu küssen, doch er weicht zurück.
    “Willst du einen Kuss? Dann komm doch her...”, lacht er und kommt wieder ein Stückchen näher.
    Kurzentschlossen schlinge ich die Arme um seinen Hals und bringe ihn so aus dem Gleichgewicht.
    Lachend und in einem Gewirr aus Gliedmaßen und Decken landen wir auf der Matratze.

    “Du kriegst wohl nie genug?”, keucht Bill amüsiert.
    “Nein, nie!”, antworte ich und ziehe ihm die Boxershorts wieder aus.



    Re: Life's worth living for

    Leela - 10.07.2006, 14:12


    hoho :-D da sind aber zwei glücklich
    ich hoffe ja das bleibt so..aber spätestens wenn ich aleeshas drogen denke wird mir ganz anders
    ich hoffe bill schafft es das sie einen entzug macht und ihn dann auch wirklich durchzieht :-D
    ansonsten war der teil sehr genial



    Re: Life's worth living for

    *faithless* - 10.07.2006, 15:18


    ah, wie schön! endlich das, was ich mir immer gewünscht habe! die beiden werden sicher ganz glücklich zusammen.
    und aleesha schafft das mit den drogen sicher auch einfacher durch bill. ich bin da sehr optimistisch!

    sehr schön geschrieben, sehr gut vorstellbar und ich hab keinen einzigen fehler gefunden! ganz toll! *g*
    mach weiter so!!!



    Re: Life's worth living for

    Janamaus - 10.07.2006, 18:02


    Leesha du versautes Mädel!! :'D

    Sprry, das sich mich solange net gemeldet habe...sorrüüüüü :-*

    Aber der Teil ist gaaaanz tooooll!!!<3

    Ich glaub ich mich in den teil verliebt x)

    Ne scherz, aber so kanns gerne weitergehen (;

    Hauptsache ist, aber es geht überhaupt weiteeeer, alsooooo, ich waaaaarte x)



    Re: Life's worth living for

    Anonymous - 11.07.2006, 16:38


    juhu entlich ist es passiert sie haben sich gefünden ist das geil oder was!!

    DU schreibst echt gut.
    Ich bin süchtig nach dieser story geworden echt immer wenn ich im internet bin schaue ich zuerst ob du was neues geschrieben hast!!!



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 14.07.2006, 16:44


    Danke für die Kommis...*nicht in stimmung für große Worte ist*...


    Das Frühstück mussten wir leider ausfallen lassen.
    Wir hatten grade genug Zeit uns anzuziehen und Bills paar Sachen in seine Reisetasche zu werfen.
    Jetzt sitze ich mit den Jungs in ihrem Van und schaue gedankenverloren aus dem Fenster.

    Meine Füße zucken.
    Ich kann nicht still sitzen.
    Ich versuche mich zu beherrschen. Möchte nicht, dass Bill oder den anderen meine Unruhe auffällt.

    Es gelingt mir nicht.
    “Was zappelst du denn so rum?”, fragt Bill mich grinsend.
    Er bekommt ein schiefes Lächeln zurück.
    “Ich muss mal.”, behaupte ich.
    “Dringend?”
    Ich nicke.

    Bill beugt sich nach vorne und fragt den Fahrer, ob wir am nächsten Rastplatz kurz anhalten könnten.
    Ich lächele ihn dankbar an, komme mir aber gleichzeitig total schäbig vor.
    Ich muss es ihm einfach sagen.
    Ich kann es nicht ewig vor ihm geheim halten.

    Aber noch bin ich nicht bereit dazu.
    Gerade jetzt wo alles so perfekt ist.
    Fast perfekt.
    Ich kann es ihm einfach jetzt noch nicht sagen.

    Ich glaube kaum, dass er begeistert wäre.
    Vielleicht würde er mich sogar wegschicken.
    Das könnte ich nicht ertragen.

    Ich werde es ihm sagen.
    Später...

    Nachdem ich mir auf der Toilette des Rastplatzes einen Schuss gegeben habe, bin ich etwas ruhiger.
    Allerdings macht mir nun etwas anderes Sorgen.
    Als ich mir die Spritze gegeben habe, habe ich mit Erschrecken bemerkt, dass meine Arme total zerstochen sind. Man kann deutlich die vielen Narben sehen, die die Spritzen hinterlassen haben.

    Zum Glück habe ich einen langärmeligen Pulli an.
    Doch lange werde ich das vor Bill nicht mehr geheim halten können.
    Er wird sofort wissen, was los ist, wenn er meine Arme sieht.
    Ich kann nur von Glück sprechen, dass er bis jetzt nicht wirklich drauf geachtet hat.

    Mit gemischten Gefühlen gehe ich zurück zum Wagen.
    “Na? Hast du’s noch geschafft? Du bist ja zum Klo gerannt, als wär’s gleich zu spät.”, zieht Tom mich auf.
    Ich nicke nur abwesend.

    Den Rest der Fahrt überlege ich, dicht an Bill gekuschelt, wie ich es ihm nur beibringen soll, dass ich Heroinabhängig bin.
    Ich kann doch nicht einfach sagen: Ach übrigens, ich nehme Heroin. Tut mir leid, dass ich’s dir erst jetzt sage...

    Es ist zum Kotzen!
    Ich verfluche mich selbst zum bestimmt tausendsten Mal.
    Wieso musste ich auch mit dem Scheiß anfangen?
    Wieso konnte ich nicht ein ganz normales Mädchen sein?
    Wieso?

    Ich seufze laut auf.
    “Alles in Ordnung?”, fragt Bill leise.
    “Hmm...”
    “Kann ich irgendwas für dich tun?”
    Dreh die Zeit zurück.
    “Nein.”, antworte ich.

    Und dann, ehe ich’s mich versehe, sage ich:
    “Ich muss dir was sagen.”
    Oh, ich bin so bekloppt! Warum hab ich das jetzt gesagt? Bin ich eigentlich wahnsinnig?
    “Ja?”
    “Nicht hier. Später.”, versuche ich das ganze noch ein bisschen aufzuschieben.

    Bill sieht mich etwas irritiert an, sagt jedoch nichts mehr.
    Wir verfallen wieder in Schweigen und ich hoffe nur, dass wir noch lange bis Köln fahren müssen.
    Denn wenn wir aussteigen, ist die Stunde der Wahrheit gekommen.


    ‘Was ist bloß mit Aleesha los?’, fragt sich Bill im Stillen. ‘Irgendetwas beschäftigt sie gewaltig.”
    Auf einmal ist sie wieder eine ganz andere Aleesha. Sie wirkt bedrückt.
    Nicht mehr so losgelöst wie noch heute morgen.

    Beim Gedanken an den Morgen, muss Bill grinsen.
    Er ist immer noch ganz überrascht, wie einfach es doch im Endeffekt war.
    Seitdem Aleesha bei ihm vor der Tür aufgetaucht war, hatte er überlegt, wie er ihr seine Gefühle gestehen könnte ohne dass es irgendwie peinlich würde.

    Und dann in der Nacht hatte er einfach seinen Kopf ausgeschaltet und das gemacht, was er für richtig hielt.
    Und es war verdammt richtig gewesen.
    Aber das Schönste war überhaupt der Moment gewesen, als sie ihm gesagt hatte, dass sie auch in ihn verliebt sei.

    “Du siehst ganz schön bescheuert aus, wenn du so dämlich ins Leere grinst.”, sagt Tom trocken und holt Bill somit in die Gegenwart zurück.
    Er streckt seinem Bruder die Zunge raus und schaut aus dem Fenster.

    Noch 28 km bis nach Köln.
    Bill ist gespannt, was Aleesha ihm denn zu erzählen hat.
    Er ist sich sicher, dass das der Grund ist, warum sie so schweigsam ist.
    Er hofft nur, keine schlechten Nachrichten zu bekommen.



    Re: Life's worth living for

    ska-p - 14.07.2006, 18:01


    ui hammer teil wieder!

    Schön dasses heir asuch wieder weiter geht..!

    Bin ja mal gespannt, wie sie ihm das sagen wird und vorallem, wie er dann damit umgeht... abe rnun ja... ich dneke (hoffe) mal das werde ich bald erfahren



    Re: Life's worth living for

    Leela - 14.07.2006, 23:13


    na der anfang is ja schon mal gemacht...bill weiß das sie ihm was asgen muss.................aber nich das sie sich jetzt ruasredet....ich denke bill will ihr helfen das durchzustehen und ich hoffe sie schaffen das....
    teil war super...habe mal wieder Kopfkino gehabt :wink:



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 18.07.2006, 10:26


    Wir sind in Köln angekommen und ich bin inzwischen ein nervliches Frack.
    Ich schwitze wie verrückt, zittere aber gleichzeitig wie Espenlaub.
    Bill hat liebevoll den Arm um mich gelegt und erkundigt sich immer wieder, ob wir nicht doch zu einem Arzt gehen sollten.
    Ein Arzt!
    Pah! So ein Quacksalber ist das letzte, was ich jetzt brauche.

    Ich schreie innerlich förmlich nach einem guten Schuss H. Allerdings kann ich mir das jetzt nicht leisten. Ich habe nicht mehr wirklich viel übrig von meinem Vorrat. Ich muss sparsam mit dem wenigen, was ich noch habe, umgehen.

    Wie checken im Hotel ein.
    Bill und die Jungs müssen jedoch gleich schon wieder los zu ihrem ersten Pressetermin.
    Erst wollte ich ja mit, aber jetzt bin ich froh, dass Bill mich überredet hat, hier zubleiben.
    “Du bist eindeutig nicht richtig gesund.”, hat er gesagt und mich sanft zurück in den Sessel gedrückt aus dem ich aufgesprungen war.

    Nun kauere ich immer noch hier und zermatere mir das Hirn, wie es weitergehen soll.
    Ich bin mir sicher, dass ich einen erneuten Entzug nicht durchstehen würde.
    Schon beim ersten mal habe ich es nicht geschafft und da war mein größtes Problem der Alk gewesen.
    Aber jetzt sieht das alles schon ganz anders aus.
    Es ist viel schwerer vom Heroin wegzukommen als vom Alkohol.

    Andererseits muss ich es zumindest versuchen.
    Bill kann nicht mit mir zusammenleben, wenn ich drogenabhängig bin. Das möchte ich ihm nicht zumuten.
    Es wäre für uns beide eine Qual.

    Mit zitterigen Schritten tapere ich ins Bad.
    Ich spritze mir etwas Wasser ins Gesicht und mustere mich dann im Spiegel.
    Ich sehe schlecht aus.
    Wirklich ungesund.

    Meine Haut ist bleich wie eine frisch gekalkte Wand.
    Die Augen wirken riesig und sehen irgendwie trüb aus. Dunkle Ringe zeichnen sich unter ihnen ab.
    Ich fahre mir durch meine zotteligen Haare.
    Um überhaupt irgendwas zu verbessern, hole ich mir aus Bills Tasche eine Bürste und nehme den Kampf mit meinen Haaren auf.

    Es ist wirklich ein Kampf!
    Ich weiß nicht, wann ich das letzte mal eine Bürste oder zumindest einen Kamm in den Händen hatte.
    Es muss schon sehr, sehr lange her sein.
    Es dauert eine halbe Ewigkeit bis ich die ganzen Knoten und Kutzeln rausgebürstet habe.

    Erneut blicke ich in den Spiegel.
    Na ja. Nicht wirklich besser. Vielleicht ein ganz kleines bisschen.
    Ich beschließe zu duschen.
    Das ist nämlich auch schon ziemlich lange her.
    Ist mir auch unbegreiflich, dass Bill nicht angewidert die Nase gerümpft hat bei meinem Anblick.

    Ich drehe das Wasser auf und entledige mich meiner stinkigen Klamotten.
    Ich steige in die gläserne Dusche und genieße es, den warmen Wasserstrahl auf meiner Haut zu spüren.
    Bestimmt eine geschlagene halbe Stunde stehe ich unter der Dusche, bevor ich mich annähernd sauber fühle.

    Ich drehe das Wasser wieder ab und wickele mich in eins der flauschigen Hotelhandtücher.
    Mein Blick fällt auf meine Kleidung.
    Nein, die will ich jetzt sicher nicht anziehen.

    Ich gehe ins Zimmer und suche mir aus Bills Tasche das T-Shirt und die Shorts raus, die er mir gestern Abend schon gegeben hatte.
    Ich trockne mich ab und schlüpfe in die Sachen. Es ist ein herrliches Gefühl frisch geduscht zu sein.
    Mit etwas gehobener Laune schmeiße ich mich aufs Bett und schalte den Fernseher ein.
    Es läuft zwar wieder nur Müll, aber das ist mir scheißegal.

    Irgendwann schweifen meine Gedanken wieder zu Bill und den Drogen.
    Ich kann es nicht länger vor mir herschieben.
    Ich muss es ihm sagen. Heute. Wenn er wiederkommt.

    Ich habe zwar immer noch keinen blassen Schimmer, was ich sagen soll, aber jetzt bin ich entschlossen es zu tun.
    Egal, was danach passiert.
    Ich werde ihn nicht weiter anlügen.



    Re: Life's worth living for

    firefly - 18.07.2006, 13:05


    Das ist doch mal der Vorsatz des tages ^^


    Sorry hab mich schon ne Weile nich mehr gemeldet *schuldgefühlehab*

    Aber Ich les natürlich aufmerksam weida !
    Die Arme in ihrer Situation will ich wirklich nicht sein (aber wer will das schon?)
    Finds echt suppi , dass sie das Bill sagen will bin mal gespannt , ob daraus auch was wird ....



    Re: Life's worth living for

    ska-p - 18.07.2006, 13:19


    Wahnsinns toller teil! Gefällt mir wirklich..!

    Bin ja wirklich gespant, wies da jetzt weiter geht, weil ich kanns mir echt kein meter vorstelln..

    Also... ich hoffe auf baldige aufklärung.. =)



    Re: Life's worth living for

    Leela - 18.07.2006, 14:02


    hach kann ich mir vorstelln mit dem duschen*schon gruselt weil bald gehts los ins ins zeltlager..da kann man auch nich so geil duschen..*
    und das sie es ihm wirklich sagen will.ich bin so erlecihtert obwohl ich denke das bill schon was ahnt...der war schlißelich nich umsonst selbst im entzug.... :wink:
    kann dich nur loben.wie immer



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 22.07.2006, 16:57


    sorry, sorry..heut hab ichs nicht mehr geschafft, was neues zu schreiben...aber morgen poste ich auf alle fälle nen neuen teil, versprochen!

    heut morgen ist meine schweizerin auch wieder nach hause und das heißt das ich jetzt hoffentlich wieder etwas regelmäßiger zum schreiben komme....
    es ist zwar derbe geiles wetter, aber ich werds versuchen...*g*

    bis morgen, ihr lieben
    *wink*



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 23.07.2006, 09:31


    Während ich auf Bill gewartet hab, bin ich wohl eingeschlafen.
    Als ich aufwache dämmert es schon. Verschlafen recke und strecke ich mich.
    Ich suche nach einer Uhr, finde aber keine.

    Der Fernseher läuft noch. Irgend so eine Soap.
    Clever wie ich bin, aktiviere ich den Videotext und stelle fest, dass es schon nach 18 Uhr ist.
    Wo zum Teufel steckt Bill?

    Unruhig geworden, stehe ich auf, schalte den Fernseher aus und laufe im Zimmer auf und ab.
    Vielleicht ist ihm etwas passiert?
    Ach, so ein Quatsch!
    Und wenn doch?

    Ich setze mich aufs Bett, stehe jedoch kurz darauf wieder auf. Nervös kaue ich an meinen Fingernägeln.
    Was mache ich, wenn er nicht wiederkommt?
    Er wird wiederkommen!
    Aber wenn nicht...?

    Auf einmal höre ich, wie ein Schlüssel in das Schloss der Zimmertür geschoben wird.
    Bill!
    Schnell laufe ich zur Tür und reiße sie auf.
    Ich falle Bill um den Hals.
    “Wo hast du denn bitte gesteckt? Ich dachte schon dir sei was passiert. So was kannst du doch nicht machen. Du hättest wenigstens anrufen können.”, plappere ich drauf los, bis ich merke, dass etwas nicht stimmt.
    Bill ist sehr ruhig und er hat meine Umarmung nicht erwidert.

    Langsam löse ich mich von ihm.
    Ich sehe ihn an. Sein Blick ist distanziert.
    Er schließt die Tür und geht ins Zimmer. Ich folge ihm.
    “Was ist los?”, frage ich leise.
    Ich habe keinen Schimmer, warum er auf einmal so abweisend ist.

    “Was los ist?”, fragt er höhnisch zurück. “Heut schon Zeitung gelesen?”
    Mit diesen Worten schmeißt er mir eine zusammengerollte Zeitung vor die Füße.
    Verwirrt bücke ich mich und hebe sie auf.
    Ich sehe ihn fragend an.
    Er deutet mit dem Kopf auf die Zeitung.

    Langsam rolle ich sie auseinander... Und erstarre.
    Das kann nicht wahr sein!
    Mit großen Augen starre ich auf das Titelblatt.

    Tokio Hotel Sänger auf Drogenentzug
    -Die ganze Wahrheit über das plötzliche Aus-

    “W-w-wie...?”, stottere ich, nicht fähig klar zu denken.
    “Jetzt tu doch nicht so überrascht!”, zischt Bill mich zornig an und macht einen bedrohlichen Schritt auf mich zu.
    “Aber, ich...ich hab keine Ahnung, wie...”
    “Hör doch auf!”, brüllt er auf einmal los. “Du Lügnerin! Warum hast du das gemacht? Ach, spar dir die Mühe. Ich weiß schon. Wegen dem Geld, richtig? Die haben sicher ne ganze Menge abgedrückt für diese Story.”
    “Nein!”, unterbreche ich Bill. “Ich...”
    “Ich will nichts hören. Du hast mich maßlos enttäuscht. Ich Hornochse dachte, ich könnte dir vertauen. Ich dachte, du wärst anders.”

    Er dreht mir den Rücken zu.
    Verzweifelt suche ich nach Worten. Ich merke, wie mir die Tränen in die Augen steigen.
    Das ist doch nicht zu fassen.
    Eben war ich noch auf Wolke 7 und jetzt liege ich gebrochen im untersten Keller der Hölle.
    Ich starte einen erneuten Versuch mit Bill zu sprechen.

    “Ich habe der Zeitung nichts gesagt. Ich...”
    “Ach ja? Und wer war es dann bitte? Keiner außer dir kann es gewesen sein!”, braust Bill erneut auf.
    Er funkelt mich wütend an.
    Erschrocken weiche ich einen Schritt zurück.

    “Ich schwöre dir, dass ich es nicht war. Du musst mir glauben!”
    Ich fange an zu weinen.
    Bill mustert mich immer noch wütend, aber er scheint mir endlich zuzuhören.
    “Und wer soll es dann gewesen sein?”
    “Caro.”, antworte ich.

    “Wer zum Teufel ist Caro?”
    Ich erzähle ihm die Geschichte, wie ich Caro kennengelernt habe und dass ich ihr von ihm erzählt hatte, nachdem ich in der Zeitung von ihm gelesen hatte.
    Schweigend hört Bill mir zu - wenigstens etwas. Allerdings zeigt sein Gesicht keine Regung.

    Als ich geendet habe, sehe ich ihn bittend an.
    Er muss mir doch einfach glauben!
    Ich sehe, wie es hinter seiner Stirn arbeitet.
    “Das ist die Wahrheit!”, sage ich noch mal nachdrücklich. “Bitte glaub mir.”

    Lange sieht er mich an, so als könne er in meinen Kopf gucken und sehen, ob ich lüge oder nicht.
    Meine Tränen sind inzwischen getrocknet und ich erwidere seinen Blick.
    Ich habe Angst.
    Angst, dass er mir nicht glaubt.
    Angst, dass er mich gleich rausschmeißt.
    Angst, dass er mich nie wiedersehen will.


    Die Minuten vergehen und Bill schweigt immer noch.
    Das macht mich wahnsinnig! Nervös kaue ich auf meiner Unterlippe.
    Warum sagt er denn nichts?
    Er steht einfach nur da und starrt mich an.

    “Sag doch bitte was.”, sage ich flehentlich.
    Schweigen.
    Mit einem resignierten Seufzen setzte ich mich und ziehe die Knie an.
    Innerlich bereite ich mich schon darauf vor, dass Bill gleich sagt, ich soll gehen. Verdenken kann ich ihm das noch nicht mal. Ich würde mir auch nicht glauben, wenn ich an seiner Stelle wäre.
    Und er hat allen Grund zu glauben, dass ich der Zeitung was gesteckt habe. Schließlich bin ich wirklich die einzige, die so genau über alles Bescheid weiß.

    “Es fällt mir schwer, dir zu glauben, aber unerklärlicherweise tue ich es.”, sagt Bill auf einmal leise.
    Wie war das jetzt?
    Er glaubt mir?
    “Wirklich?”, frage ich über alle Maßen erstaunt .
    Gleichzeitig bin ich über alle Maßen erleichtert und könnte Luftsprünge machen.
    Er glaubt mir!

    “Ja.”, sagt Bill.
    Am liebsten würde ich ihn jetzt küssen, aber dazu fehlt mir noch der Mut. Stattdessen wage ich nur ein zaghaftes Lächeln.
    Welches er erwidert.

    “Tut mir leid, dass ich dich angeschrien hab.”, sagt Bill und macht einen Schritt auf mich zu.
    “Nein, mir tut es leid, dass ich Caro die ganze Sache erzählt habe. Ich dachte wirklich sie sei meine Freundin und würde das für sich behalten.”
    “Okay. Ich kann zwar nicht sagen ‘Schon gut’, weil es eben nicht gut ist, aber du kannst ja auch nichts dafür.”
    “Doch. Ich hätte es besser wissen müssen.”, protestiere ich.
    “Ist jetzt auch egal. Spätestens morgen weiß ganz Deutschland Bescheid.”

    “Tut mir leid.”, sage ich kläglich.
    Ich fühle mich schlecht. Wegen mir wird jetzt viel Stress und Ärger auf Bill und die Band zukommen.
    “Keine Sorge. Wir schaffen das schon.”, sagt Bill zuversichtlich und lächelt mich wieder an.
    Er setzt sich neben mich.
    Nimmt meine Hand.

    “Ich liebe dich.”, murmelt er während er mich an sich zieht.
    “Ich liebe dich auch.”, antworte ich leise und kuschele mich an ihn.
    “Es wird schon alles werden.”, sagt Bill und gibt mir einen Kuss.
    “Ja.”, erwidere ich nur und weiß doch, dass das nicht stimmt.

    Nichts wird werden.
    Ich habe Bill immer noch nicht von meiner Heroinabhängigkeit erzählt.
    Und ich kann es ihm jetzt einfach nicht mehr sagen.
    Nicht jetzt, wo er mir gerade erst wieder verziehen hat.
    Es geht einfach nicht...



    Re: Life's worth living for

    Leela - 24.07.2006, 07:29


    och nö..wasn schlechtes timing..man caro :twisted:
    aber sie muss essagen sonst isses nur schlimmer
    konnte mir das toll vorstelln :-D



    Re: Life's worth living for

    BlingBlingPerle - 24.07.2006, 11:01


    der teil war geil..also im sinne von schön geschrieben :-D

    yapp...sehr sehr schlechtes timing von caro, muss ich mich anschließen..
    aber ich denke, dass bill sie drauf ansprechen wird, weil sie ja sagte, dass die ihm was sagen will. (herr je was ein satz xD)

    mach bitte weiter ist voll supi die story..les die immer wieder gern

    lg anna



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 25.07.2006, 18:31


    Joa... ich bin im Moment etwas unkreativ...hab aba trotzdem was neues geschrieben...*g*
    bitte sehr:


    Mitten in der Nacht wache ich auf.
    Ich brauche einen Schuss.
    So leise wie nur möglich stehe ich auf. Bill atmet tief und gleichmäßig und hat den Mund leicht offen stehen beim Schlafen.
    Unwillkürlich schleicht sich ein Lächeln auf mein Gesicht. Er sieht so süß aus, wenn er schläft.
    Vorsichtig taste ich mich in der Dunkelheit zu dem Sessel, auf dem ich meine Tasche liegen lassen habe.
    Auf leisen Sohlen gehe ich ins Bad und schließe die Tür hinter mir vorsichtshalber ab.
    Ich krame den verbeulten Löffel und mein Feuerzeug aus der Tasche. Penibel bereite ich alles vor und ziehe dann die Spritze auf. Ich binde mir den Arm ab und suche nach einer Vene.

    Genussvoll drücke ich das Heroin durch die Spritze. Mit einem erleichterten Seufzer lasse ich mich nach hinten gegen die Tür sinken. Ein paar Minuten bleibe ich so sitzen bevor ich meinen Kram wieder zusammenpacke und zurück ins Zimmer gehe.

    Bill schläft immer noch wie ein Baby. Ich steige neben ihm ins Bett.
    Gerade als ich mich unter die Decke kuschele, regt er sich.
    “Aleesha?”, erklingt es verschlafen aus der Dunkelheit.
    “Ich bin hier.”, flüstere ich.
    Er zieht mich an sich und gibt mir einen Kuss auf die Stirn.
    “Dann ist ja gut.”, murmelt er während er zurück in den Schlaf fällt.

    Am nächsten Morgen werden wir vom Weckdienst des Hotels geweckt.
    Bill geht als erster ins Bad. Ein paar Sekunden später steht er wieder im Zimmer. Er hält etwas in der Hand und kratzt sich mit der anderen verwirrt am Kopf.
    “Das lag im Bad.”, sagt er und kommt näher.
    Jetzt erkenne ich, dass der Gegenstand in seiner Hand mein Feuerzeug ist. Erschrocken blinzele ich ihn an.
    Das darf doch nicht wahr sein! Wie konnte ich nur so bescheuert sein?

    “Gehört das dir?”, fragt Bill.
    “Nö.”, behaupte ich, sehe ihn dabei aber nicht an.
    “Hmm. Komisch. Meins ist das auch nicht. Lag das gestern schon im Bad?”
    “Keine Ahnung.”, sage ich schulternzuckend.
    “Vielleicht gehört es einem der Zimmermädchen.”, spekuliert Bill und dreht das Feuerzeug in seiner Hand, als ob er darauf eine Spur auf den Besitzer finden könnte.
    “Vielleicht...”, murmele ich.
    “Na gut. Ist ja auch egal.”
    Mit diesen Worten lässt Bill das Feuerzeug achtlos auf das kleine Tischchen neben dem Bett fallen und verschwindet wieder im Bad.

    Puh! Das war knapp.
    So ein fehler darf mir nicht noch einmal unterlaufen. Nicht auszudenken, wenn ich anstatt des Feuerzeugs den Löffel liegen gelassen hätte.
    Aber es ist ja zum Glück noch mal alles glatt gelaufen.
    Ich hoffe nur, dass so was nie wieder passiert.

    Als wir den Speisesaal betreten, sitzen die anderen Jungs schon an einem Tisch.
    Ich sage freundlich ‘Guten Morgen’, bekomme allerdings nur stumme, kühle blicke als Antwort.
    Fragend schaue ich Bill an.
    Dann fällt mir wieder der Zeitungsartikel ein. Aber eigentlich hatte Bill das doch schon klargestellt.
    “Sie sind noch nicht ganz überzeugt.”, wispert mir Bill ins Ohr.
    Er setzt sich und bedeutet mir, es ihm gleichzutun. Zaghaft nehme ich Platz.
    Während des gesamten, eher wortkargen Frühstücks, sind mir die misstrauischen Blicke von Georg, Tom und Gustav bewusst.

    Nach dem Essen nehme ich Bill beiseite.
    “Sie hassen mich.”, jammere ich kläglich.
    “Quatsch! Sie hassen dich doch nicht.”, versucht Bill mich zu beruhigen.
    “Ach nein? Hast du ihre Blicke gesehen?”
    “Sie sind nur etwas... Verstimmt.”
    “Verstimmt? Das ich nicht lache! Die sind stinksauer. Und ich kann es ihnen nicht mal verübeln.”
    “Bitte Aleesha, mach dir keinen Kopf. Ich regele das schon.”
    Resolut schiebt Bill mich in Richtung Ausgang.
    “Aber das hat zeit. Jetzt gehen wir erst mal einkaufen.”
    Wir verlassen das Hotel.
    “Einkaufen?”
    “Ja, shoppen. Schon mal davon gehört?”, zieht er mich auf.
    “Du willst JETZT shoppen gehen?”
    “Klar, oder wolltest du immer in denselben Klamotten rumlaufen?”
    “Du meinst...?”, frage ich und schon sind Tom und die anderen mit ihrem Ärger auf mich vergessen.
    “..wir kaufen etwas für mich?”
    “Aber logo. Ich hab schließlich schon genug Sachen in meinem Schrank.”
    “Oh danke, Bill. Danke, danke, danke!”
    Ich falle ihm um den Hals und gebe ihm einen dicken Kuss. Er grinst mich an.
    “Let’s go shopping!”

    Mit vollbepackten Tüten kommen wir drei Stunden später ins Hotel zurück.
    Ich hätte nie gedacht, dass shoppen mit einem Mann soviel Spaß machen kann, aber Bill schien es sogar Spaß zu machen.
    Auf unserem Zimmer angekommen, verschwinde ich sofort mit meinen neuen Sachen im Bad.
    Kurz darauf präsentiere ich mich in einer neuen Jeans und einem hübschen schwarz-weiß-gestreiften, langärmeligen T-Shirt.
    Endlich fühle ich mich wieder wie ein halbwegs normaler und vor allen Dingen sauberer Mensch.

    Bill lächelt mir entgegen als ich aus dem Badezimmer komme.
    Ich lasse mich neben ihn aufs Bett fallen.
    “Uff! Ich bin fix und fertig!”
    “So?”, fragt er und zieht eine Augenbraue hoch.
    “Oh ja! Was meinst du, wann ich das letzte mal so einen Shopping-Marathon absolviert habe?”

    “Ich hoffe du hast trotzdem noch ein paar Reserven.”, sagt er und beginnt meine Jeans aufzuknöpfen.
    “Hmm...”
    Mit einem vielsagenden Augenaufschlag sehe ich ihn an.
    “Dann ist ja gut.”, murmelt er, während er mir mein T-Shirt über den Kopf zieht und mich in die Kissen drückt.



    Re: Life's worth living for

    Leela - 26.07.2006, 15:39


    ach man jetzt sags ihm endlich
    man der wird so sauer sein :shock: und enttäushct und überhaupt
    man allesha :evil: shoppign mit bill stell ich mir ja auch sehrrrrr interessant vor :D
    ich mag den teil und nu weiß ich nix mehr zu sagen :lol:
    lg



    Re: Life's worth living for

    ska-p - 26.07.2006, 16:01


    schöner tei, wirklich.
    Ich hoff mal das klärt sich noch mit ihr und den andern drei jungs und dasssie nichmehr so lange auf sie böse sind... und das der billie auch nich ganz so böse is ewnn er das mit ihrer heroin abhängigkeit erfährt...

    Schreiub bitte gasnz schnell weiter!



    Re: Life's worth living for

    Anonymous - 26.07.2006, 22:15


    So...hab jetzt alles auf einen Rutsch durchgelesen und hinterlasse natürlich auch ein Kommi...

    Die Story gefällt mir echt gut!!! Du beschreibst alles total gut und vor allem die ganze Zeit in der Klinik find ich sehr schön dargestellt!!!

    Eine Sache fand ich allerdings etwas komisch...dass der Bill bei Tom und Celia einziehen will, obwohl die beiden es ja eigentlich waren, die ihn in die Abhängigkeit getrieben haben. Aber es kann ja auch wirklich sein, dass er drüber weg ist...

    Wie auch immer: Tolle FF und ich bin gespannt, wie es weitergeht!!!

    Hoffe, es geht gut aus für die beiden...die sind so süß zusammen!!!

    LG



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 27.07.2006, 12:49


    Vielen Dank für die Kommis!
    Ich komm im Moment nicht so gut zurecht mit der Story, aber ich hoffe das legt sich wieder...
    Hier erstmal was neues:

    Später am Nachmittag macht Bill sich auf um noch mal mit dem Rest der Band und ihrem Manager zu reden.
    “Ich bin in spätestens zwei Stunden zurück.”, verspricht er und gibt mir zum Abschied einen Kuss.
    “Okay.”
    Ich sehe ihm nach und schließe dann die Tür hinter ihm.

    Als ich mich umdrehe, fällt mein Blick auf meine Tasche, die immer noch in dem Sessel liegt.
    Ich fahre mir mit der Zunge über die Unterlippe.
    Soll ich?
    Oder nicht?
    Eigentlich bräuchte ich es noch nicht, aber so ein klitzekleiner Schuss zur Entspannung...

    Ich schlendere zum Sessel und hole das kleine durchsichtige Tütchen aus der Tasche. Und beschließe zu warten.
    Ich habe nicht mehr wirklich viel übrig. Und das bisschen, was noch da ist, sollte ich mir für den Notfall aufbewahren.

    Aber trotzdem.
    Ich muss mir schleunigst neuen Stoff besorgen. In einer Stadt wie Köln dürfte das kein Problem sein, allerdings habe ich wenn’s hochkommt grade mal noch 20 Euro in meiner Tasche.
    Das reicht auf keinen Fall.
    Heroin ist teuer.


    Allerdings weiß ich auch nicht, wie ich an Geld rankommen soll.
    Ich kann schlecht Bill anpumpen.
    Nach dem Motto: ‘Hey Süßer, hast du’n bisschen Geld? Ich brauch neuen Stoff um meine Heroinsucht zu befriedigen.’

    Auf keinen Fall.
    Was aber dann?
    Tja, die einzige Antwort, die mir darauf einfällt, wäre es genauso zu machen wie früher. Als ich noch bei Nils, Caro und den anderen war.
    Wir haben es einfach geklaut.

    So ganz gefällt mir der Gedanke zwar nicht. Und ich hab das früher schon gehasst zu tun, aber was will ich anderes machen?
    Ich habe keine Wahl.

    Na gut. Ich habe eine Wahl.
    Ich könnte aufhören mit dem Scheiß.
    Unentschlossen tapere ich durchs Zimmer.
    Ich weiß nicht, ob ich es schaffen könnte. Vor allem ohne dass Bill etwas davon mitbekommt.
    Aber bis jetzt hat er auch nichts gemerkt und was auch nicht zu verachten ist: Ich habe, seit ich bei ihm bin viel weniger H genommen als vorher.

    Einen Versuch ist es wert.
    Oder nicht?
    Scheiße, ich weiß echt nicht, ob ich das durchziehen kann. Ich kenne mich. Ich bin schwach.
    Aber es wäre eine Möglichkeit.
    Und wenn es klappt... Bin ich vollkommen aus dem Schneider!
    Ich könnte ganz normal und glücklich mit Bill zusammenleben und er wüsste von nichts.

    Ein kleines Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus.
    Ja. Ich werde es versuchen.
    Für Bill!



    Re: Life's worth living for

    Leela - 27.07.2006, 12:57


    o.o
    ob das so gut ist?
    ich weiß ja nich, ich galube nicht das sie das hinbekommt ohne das bIll was mitbekommt
    aer en versuch ist es ja wert
    teil war zwar n kleines bissl kurz, abet dafür schön :wink: :-D



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 29.07.2006, 12:40


    Tja. War wohl nichts mit Entzug auf eigene Faust.
    Ich hab es grade mal 24 Stunden ausgehalten.

    Gestern ging es mir ja noch richtig gut. Und ich war beflügelt von dem Gedanken mit Bill eine glückliche Zukunft zu haben.
    Aber heute morgen um kurz nach sieben sah das Ganze schon ganz anders aus.

    Ich hatte eine beschissene Nacht mit Albträumen.
    Bill hat mich bestimmt dreimal geweckt, weil ich mich so unkontrolliert im Bett hin und her geworfen habe.
    Na ja. Und irgendwann hab ich es nicht mehr ausgehalten.
    Nachdem Bill mich das letzte mal geweckt hat, konnte ich nicht mehr einschlafen und hab mich unruhig im Bett rumgewälzt.

    Um Viertel vor acht ging gar nichts mehr.
    Ich bin aufgestanden, hab mir meine Tasche geschnappt, bin ins Bad und hab mir nen ordentlichen Schuss gegeben.
    Jetzt geht’s mir wesentlich besser.

    Allerdings traue ich mich nicht aus dem Bad raus.
    Ich war nicht sehr leise und Bill ist bestimmt wach geworden.
    Und er wird sicherlich Fragen stellen, wenn ich aus dem Bad mit meiner Tasche rausspaziere.

    Andererseits kann ich auch nicht den ganzen Morgen im Bad hocken.
    Das ist genauso auffällig.
    Also bleibt nur eine Möglichkeit.
    Raus hier.

    Vorsichtig wie ein Einbrecher öffne ich die Tür.
    Ich stecke meinen Kopf zur Tür raus.
    Alles ruhig.
    Puh!

    Unendlich erleichtert gehe ich zurück ins Zimmer.
    Meine Tasche schmeiße ich zurück auf den Sessel, dann krabbele ich zu Bill ins Bett.
    Und erschrecke zu Tode!

    Er sieht mich aus neugierigen Augen und vollkommen hellwach an.
    “Wozu brauchst du deine Tasche auf Toilette? Und was hast du da solange gemacht?”
    Oh mein Gott! Mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Fieberhaft suche ich nach einer plausiblen Ausrede.
    “Äh...Ich...habe meine Tage bekommen.”, stottere ich schließlich .
    Hoffentlich schluckt er das, bete ich.
    “Und in der Tasche hatte ich meine Tampons.”

    Einen Moment sieht Bill mich noch an, dann grinst er.
    “Achso. Na dann. Weiberkram.”
    “Ja. Genau.” Ich bringe ein verlegenes Lachen zu Stande.
    “Wie viel Uhr haben wir?”, fragt er dann.
    “Hmm, acht ungefähr.”
    “Wir müssen bald aufstehen. Heute geht’s weiter nach Hamburg.”
    “Okay.”

    Als wir in den Van steigen, hält Tom mich fest.
    “Aleesha.”
    “Ja?”, frage ich erwartungsvoll.
    “Ich, also wir... Wollten uns entschuldigen. Wegen der Sache mit dem Artikel und so.”
    “Ja? Oh... Schon okay.”
    “Wir dachten halt...”
    “Ich weiß, was ihr dachtet. Mir an eurer Stelle wäre es nicht anders ergangen. Es lag ja fast eindeutig auf der Hand, von wem die Informationen stammen.”
    “Also ist wieder alles in Ordnung?”
    “Klar.”, antworte ich mit einem Lächeln.

    Die Fahrt dauert ziemlich lange.
    Irgendwann schlafe ich ein.
    Als ich aufwache, sind es immer noch 50 km bis Hamburg.
    Gähnend strecke ich mich. Dann fällt mein Blick auf Gustav, der mir gegenüber sitzt.
    Er starrt mich an.
    Genauer gesagt starrt er auf meinen Arm.

    Mein Kopf schnellt herum.
    Shit!
    Der Ärmel meines Pullis ist hochgerutscht und man kann deutlich die Narben in meiner Armbeuge erkennen.
    Blitzschnell und wahrscheinlich mit hochrotem Kopf ziehe ich den Ärmel wieder runter.
    Gustav setzt an etwas zu sagen, aber ich schüttele flehend den Kopf.
    Er schließt den Mund wieder, sieht mich aber verwirrt und misstrauisch an.



    Re: Life's worth living for

    ska-p - 29.07.2006, 13:03


    oh nein oh nein oh nein... hoffentlich sagt Gustav nichts. Oder hoffentlich sagt sies jetzt solangsam mal im Bill. Und hoffentlich nimmt er das gut auf.

    hach, wie ich hier wieder am hoffen bin... Irgendwie wird ja alles grad immer komplizierter... :S

    Ich hoff mal das klärt sich alles und wird weider gtu!

    Ansonsten war der teil wirkich sehr toll geschireben mal weder! Also die ausrede mit den tampons.. ^^
    Und vorallem dass ers noch glaubt.. aber ok ^^

    Schreib bidde mal ganz schnell weiter, ich will wissen wies da jetz weitergeht.. :)

    Lg



    Re: Life's worth living for

    Leela - 29.07.2006, 13:33


    hui, ich hoffe gustav bekommt sie dazu es Bill zu sagen, so geht das doch nicht weiter.immer lügen
    super basis für ne beziehung......
    teil war sehr überzeugend :-D



    Re: Life's worth living for

    BlackPrincess - 29.07.2006, 15:07


    ohh man wieder super und ich hoffe mal jetzt sagt sie es bill, weil der gutav ist ja nicht blöd der weiß ja was das für narben sind sie kann sich also nicht rausreden...ich hoffe für sie dass bill das gut aufnimmt und so...die ff ist echt total klasse und der schreibstil und alles...
    lg



    Re: Life's worth living for

    BlingBlingPerle - 29.07.2006, 18:35


    uhuuu...
    okaii..
    ähm..
    jaa....
    also das is ja jetz schlecht..
    ob gusti was sagt...?..

    also mach schnell weiter ...^^...
    ich fand den teil supii..

    lg
    anna



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 31.07.2006, 10:56


    Danke für die Kommis...hab euch lieb!


    Ich taxiere Gustav mit verzweifelten Blicken. Ein Wort von ihm und ich bin geliefert.
    Gustav sagt nichts, sieht mich aber weiterhin an.

    “Na Schlafmütze? Endlich wach?”, fragt Bill in diesem Moment und gibt mir einen Kuss auf die Wange.
    “Mmhm.”, mache ich und blicke Gustav ängstlich an.
    Wird er jetzt etwas sagen?
    Doch Gustav senkt den Blick und kramt in seinem Rucksack nach seinem I-Pod.
    Mir entfährt ein kleiner Seufzer.
    Glück gehabt!

    “Alles in Ordnung?”, kommt prompt die Frage von Bill.
    “Ja. Alles okay.”, murmele ich.
    Ich wende ihm mein Gesicht zu und versuche ein Lächeln. Was mir nur halb gelingt.

    Ich habe keine andere Wahl mehr.
    Sobald ich Bill das nächste mal unter vier Augen sprechen kann, muss ich ihm sagen, was mit mir los ist. Dass ich Heroin nehme.
    Ich kann es nicht riskieren, dass er es von Gustav eher erfährt als von mir.

    Während wir weiterfahren werfe ich immer wieder nervöse blicke zu Gustav, aber der hört seelenruhig seine Musik und wippt mit dem Fuß im Takt.

    Eine Viertelstunde später halten wir auf einem Rastplatz um eine kurze Toilettenpause einzulegen.
    Als Gustav vom Klo wiederkommt, packe ich ihn am Arm und ziehe in ein Stück weg von den anderen. Bill wirft mir einen verwunderten Blick zu, den ich geflissentlich ignoriere.

    “Was gibt’s?”, fragt Gustav als ob er keine Ahnung von nichts hätte.
    “Bitte Gustav, du darfst mich nicht verraten. Ich werde es Bill sagen, aber ich möchte das selbst tun. Ich will nicht, dass er es von jemand anderem erfährt.”
    “Okay...”, sagt Gustav gedehnt und nickt. “Aber ich hoffe du sagst es ihm bald. Das is ne ganz schöne Scheiße, in der du da steckst und ich möchte ungern für dich lügen.”
    “Ja klar. Danke!”

    “Ich mag dich gern, Aleesha. Und ich kann nicht verstehen warum du so einen Mist machst, aber ich hoffe du hörst schleunigst damit auf. Sonst haben wir wirklich ein Problem. Es wäre nicht gut für Bill. Er ist selber erst ein paar Monate clean und wir alle wollen, dass das so bleibt.
    Wir sind gerade dabei unsere Karriere neu zu starten und wir könnten es nicht gebrauchen, dass Bill wegen dir rückfällig wird.”
    Er sieht mich ernst an. Dann wird sein Gesichtsausdruck weicher.
    “Aber du schaffst das schon. Auf meine Hilfe kannst du zählen.”
    “Danke Gustav.”, sage ich leise.
    Ich umarme ihn kurz, dann gehen wir zurück zu den anderen.

    “Was hattet ihr denn geheimes zu besprechen?”, fragt Bill.
    “Hmm, erzähl ich dir später.”, winke ich ab.
    “A propos. Du wolltest mir doch eh was sagen. Schon in Köln, aber da hab ich das ganz vergessen.”
    “Das erzähl ich dir wenn wir in Hamburg sind.”
    “Na gut. Aber nicht wieder vergessen!”
    “Nein, nein.”
    Wir steigen wieder ins Auto.
    “Wie könnte ich das vergessen.”, flüstere ich und schließe die Tür.



    Re: Life's worth living for

    Leela - 31.07.2006, 13:33


    wehe sie drückt sich schon wieder
    allmählich wird Bill nämlich glaube ich misstrauisch und über dasd risiko das er wegen aleesha nen rückfall hat habe ich auch schon nachgedacht.......dann ag ich sie nicht mehr :wink:
    teil war super
    :-D



    Re: Life's worth living for

    Janamaus - 31.07.2006, 14:25


    Soooo, die Jana is wieder good old germany und bereit einen Kommi zu hinterlassen.

    Letzten zwei Wochen ohne I-net warn ganz schön hart, aaaaber nachdem ich die ganzen tollen neuen teile hier gelesen habe, gehts mir schon viel besser (;

    Und ich find die leesha sollte sich mal ganz schön anstregen und von der scheiße wegkommen.

    Weil das ist jetzt echt nicht mehr schön.

    Und ich freu mich auf einen neuen teil bin nämlich voll gespannt wies weitergeht...



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 04.08.2006, 09:03


    So, das hier ist jetzt der letzte Teil von Life's worth living for. Ist nen bisschen kitschig geworden, ich hab irgendwie nen Hang dazu...*grins*
    Aber lest selbst...

    Hab euch alle ganz doll lieb!!!


    In Hamburg im Hotel angekommen, lässt Bill seine Reisetasche einfach fallen und macht es sich auf dem großen Bett bequem.
    “Also. Schieß los. Was wolltest du mir so wichtiges sagen?”
    Erschrocken sehe ich ihn an. So schnell hatte ich nicht damit gerechnet.
    “Jetzt gleich?”, frage ich um Zeit zu schinden.
    “Na klar. Wann denn sonst?”, fragt Bill seinerseits und lächelt mich aufmunternd an.

    “Okay... Ähm...”
    “Willst du dich nicht setzen?”, unterbricht mich Bill bevor ich überhaupt angefangen habe und klopft einladend neben sich aufs Bett.
    Ich schüttele den Kopf. Setze mich dann aber doch nach einigen Sekunden des Überlegens neben ihn.

    “Also. Ich muss dir etwas sagen...”
    “Wirklich?”, kommt es leicht spöttisch von ihm.
    “Bitte unterbrich mich nicht. Das ist so schon schwer genug für mich.”, sage ich und blicke nervös zu Boden.
    Meine Hände sind schweißnass. Ich wische sie an meiner Hose ab.
    Bill schweigt.
    Ich schlucke schwer. Meine Kehle ist staubtrocken.
    Mein Herz rast.
    Ich suche nach Worten.

    “Also, ich...ich habe dir etwas verschwiegen. Etwas schwerwiegendes.
    Und ich weiß nicht, wie du darauf reagieren wirst.
    Ich habe dich belogen und...und ich könnte es verstehen, wenn du mich wegschicken würdest.
    Ich, also... Scheiße ist das schwer!”, fluche ich verzweifelt.
    “Also ich hab dir damals nicht die ganze Wahrheit gesagt, als wir uns wiedergetroffen haben...was die Drogen angeht.
    Ich hab dir nur erzählt, dass ich wieder zu trinken angefangen hätte. Aber das stimmt so nicht ganz.
    Ja, am Anfang war es nur der Alkohol, aber damit habe ich aufgehört..., weil ich etwas neues hatte.”

    Ich mache eine Pause.
    Die Worte wollen mir nur schwer über die Lippen.
    “Bill...ich bin Heroinabhängig!”

    Jetzt ist es raus!
    Ich fixiere weiterhin den royalblauen Teppichboden.
    Von Bill kommt kein Mucks.
    Langsam blicke ich auf und wende mich zu ihm.

    Ich habe Angst.
    Angst davor in sein Gesicht zu blicken.
    Angst davor, was ich in seinen Augen sehen werde.
    Ich sehe ihn an.

    Und bin erstaunt.
    In seinen Augen sehe ich weder Abweisung noch sonst etwas in der Art.
    Stattdessen bemerke ich völlig überrascht, wie sich ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht breit macht.
    Nanu?
    Bin ich im falschen Film.
    Hat er mir nicht richtig zugehört?

    Bill beugt sich zu mir und gibt mir einen Kuss.
    “M-Moment mal.”, stottere ich und nehme Abstand von ihm.
    “Hast du verstanden, was ich gerade gesagt habe?”
    “Ja, habe ich.”, antwortet er ernst.
    “Und?”
    “Was und?”
    “Na, hast du dazu nichts zu sagen? Willst du mich nicht nie wiedersehen?”

    “Möchtest du, dass ich dich wegschicke?”
    “Nein, natürlich nicht, aber...”
    “Aleesha.”
    Bill nimmt mich in die Arme.
    “Glaubst du ich hätte es nicht längst gemerkt, dass du Heroin nimmst?”

    “Wie bitte?”
    Mit großen Augen starre ich Bill an und löse mich aus seiner Umarmung.
    “Du hast es gewusst?”
    Ich bin vollkommen fassungslos.
    “Ja.”
    “Aber...woher? Und wie lange?”
    Ich bin total verwirrt.

    “Seitdem wir das erste mal miteinander geschlafen haben.”
    Ich checke immer noch nichts.
    “Ich habe die Narben gesehen.”
    “A-a-aber warum hast du nichts gesagt? Ich dachte...”
    “Du dachtest ich würde das nicht sehen? Nun...es gab da schon interessantere Körperstellen, aber mir ist das trotzdem nicht entgangen.”
    Er grinst mich an.

    “Ich habe nur nichts gesagt, weil ich gehofft habe, du würdest es mir selber sagen. Und das hat ja doch ganz schön lange gedauert. Ich hab schon angefangen an dir zu zweifeln. Vor allem nach der Sache mit dem Artikel.
    Ich habe schon befürchtet, du wolltest es mir nie sagen. Aber jetzt hast du’s ja doch endlich getan.
    Besser spät als gar nicht.”
    Verlegen schaue ich zur Seite.

    Bill legt seine Hand unter mein Kinn und dreht meinen Kopf wieder so, dass ich ihn ansehen muss.
    “Ich liebe dich, Aleesha. Und ich werde alles mir mögliche tun um dir zu helfen von dem Zeug wegzukommen.”
    Er küsst mich wieder.
    “A-aber Bill...ich weiß wirklich nicht, ob ich das schaffe.”, sage ich und schüttele den Kopf.
    “Hey, sieh mich an.”
    Ich sehe ihm in die Augen.

    “Willst du damit aufhören?”
    “Ja, natürlich will ich, aber...”
    “Dann schaffst du es auch. Wir schaffen das! Zusammen.”
    Ich merke, wie meine Augen feucht werden.
    Das hier ist wirklich das Letzte, was ich erwartet habe. Und es ist gleichzeitig das Beste, was mir je passieren konnte.
    Eine Träne kullert meine Wange hinunter.
    “Nicht weinen, Süße! Jetzt wird alles gut. Wirklich alles!”

    *********************************

    Und er hatte Recht!
    Ich bin jetzt seit sechs Wochen auf Entzug. Und ich bin clean.
    Es war beschissen schwer!
    Ich habe Blut und Wasser geschwitzt, mich sooft erbrochen, bis ich vor Erschöpfung zusammengeklappt bin und ich hatte höllische Schmerzen.

    Aber mit Bills Hilfe habe ich es geschafft.
    Nachdem die Jungs in Hamburg mit ihrer Promotion fertig waren, ist Bill mit mir nach Magdeburg gedüst und hat eine Wohnung gemietet.
    Wir haben ein letztes Wochenende zusammen verbracht, dann hat er mich Montag morgen hierher, in eine Entzugsklinik in der Nähe von Magdeburg, gefahren.

    Es ist natürlich nicht ‘Beaulieu’, aber es ist schon okay hier. Die Leute sind ganz nett und das Klinikgelände ist auch recht einladend.
    Bill besucht mich jeden Tag.
    Er ist so lieb!

    Ich wollte ihn dreimal schon wegschicken, weil es mir echt beschissen ging und ich nicht wollte, dass er mich so sieht. Käsebleich, zitternd wie Espenlaub und in meiner eigenen Kotze, weil ich mich gerade erbrochen hatte.
    Aber er ist geblieben.
    “Ich bin immer an deiner Seite.”, hat er gesagt.

    Gott, wie ich diesen Kerl liebe!
    Ich hätte das nie für möglich gehalten, aber anscheinend meint es das Schicksal einmal im Leben gut mit mir.
    Nächste Woche komme ich raus hier.
    Ich kann es nicht erwarten.
    Dann beginnt mein neues Leben. Mit Bill.
    Und ich weiß, dass er mich nie enttäuschen würde.

    Es klopft.
    “Herein!”, rufe ich mit einem Lächeln auf dem Gesicht, weil ich weiß, wer gleich hereinkommen wird.
    Bills dunkler Schopf erscheint im Türrahmen.
    “Hallo Süße! Wie geht’s dir heute?”
    Er kommt herein und setzt sich auf den Stuhl neben meinem Bett.
    “Gut. Geradezu fantastisch!”, antworte ich ihm und strahle ihn an.
    Er grinst zurück.

    Schweigend sehen wir uns an.
    Ich bin so glücklich wie nie zuvor.
    “Ich liebe dich!”, sage ich und richte mich im Bett auf.
    “Ich liebe dich auch!”
    Bill gibt mir einen zärtlichen Kuss.

    Jetzt wird wirklich alles gut!



    Re: Life's worth living for

    Leela - 04.08.2006, 09:29


    ah wie schön kitschig.......zur zeit steh ich auf kitsch
    alles ist gut, die beiden sind glücklich, aleesha is clean und hach einfach super
    haste toll beschrieben
    aber wie gemein von Bill das er das die ganze zeit weiß und nix sagt......
    schreibstil super
    :-D



    Re: Life's worth living for

    Jazziy - 04.08.2006, 10:52


    Kitsch ist einfach großartig, das reale Leben ist schon hart genug und oft leider ohne "Happy End".

    Die Geschichte war einfach toll und ich hoffe irgendwann mal wieder etwas von Dir lesen zu können!


    LG Jazzy



    Re: Life's worth living for

    firefly - 04.08.2006, 11:13


    eine FF ohne Kitsch ist nur ne halb gute FF ;)

    Konnte es gar nicht fassen das alles schon vorbei sein soll , egal was kommt du musst auf jedenfall weiterschreiben , hörst du ?

    Das Ende war sooooo schöööön *schwärm*



    Re: Life's worth living for

    Janamaus - 04.08.2006, 14:31


    Omg Yezibel, der Teil ist sooooooooo toll!!!

    +abknutsch+

    Ich hab gar nicht damit gerechnet, dass es jetzt zuende ist. Ich war zugegeben etwas schockiert, als ich gelesen habe, dass das hier der letze Teil ist.

    Aber wenn ich das jetzt grad ma so überdenke war genau der richtige zeitpunkt aufzuhören!

    Und das Ende ist total schöööön <3

    Und ach, die ganze FF ist so toll.

    man konnte die FF richtig leben, und ach, ich weiß gar nicht mehr, was ich sagen soll.

    *Total fertig mit der Welt ist*

    Danke fuer die tolle FF!!!

    (Hab meine tastatur grad irendwie auf englische tastaur umgestellt und jetzt funktioniert gar nix mehr...naja, egaaal..ich krieg das schon wieder hin xD)



    Re: Life's worth living for

    ska-p - 04.08.2006, 22:41


    Oh nein schon zu Ende?? :cry:

    Aber wenigstens ein schönes Ende. Ein sehr schönes ende!

    Ach Gott, wie ich diese Stoy liebe, und jetz issie fertg... schade. ICh hab sie wirklich gerne gelesen!

    Mit dem letzten tiel hast du dich nochmal selbst übertroffen, er ear einfach fantastisch!

    Ich liebe deinen Schreibstil und.. och nein. Ich will nich dasses zu ende is... man.

    Aber ich hoffe mal es kommt bald irgendwas neues von dir? Würd mich wirklich wahnsinnig freuen!
    Deine Ideen sind einfach geil und jeder teil dies4er gschichte hat mich irgendwie immer wieder überrascht, weil irgendwas passiert s womit ich nicht gerechnet hab ^^

    Nun ja, jede Geschichte nimmt mal ein Ende, und os dann jetzt eben auch diese hiuer. Aber man soll ja bekanntlich aufhören wenn es am schönsten ist.. :-D

    Also.. sehr viel kann ich dazu nicht mehr sagen, ohne dass ich mich widerholen würde. Ich liebediese geschichte vom ersten bis zum letzten Satz und würde mich sehr freuen wenn man blad etwas neues von dir lesen könnte.. :-D



    Re: Life's worth living for

    yezibel - 05.08.2006, 13:47


    Ohh...ich könnte euch alle abknutschen!!!
    Ihr seid soo lieb!! Echt...ich freue mich voll, wenn ich lese, was ihr so geschrieben habt...

    Danke, danke,danke!!!

    Ihr könnt sicher sein, dass das hier nicht meine letzte FF war...Ich bin schon an was neuem dran, kann aber noch so ein, zwei Wochen dauern bis ich dann was online stelle...

    Hab euch lieb!
    *knutscha*



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