Sharjins Ausflug nach Uldaman

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    Re: Sharjins Ausflug nach Uldaman

    Khaleela - 26.04.2008, 13:41

    Sharjins Ausflug nach Uldaman
    [Troll]
    Taz dingo, Stamm,

    es gibt wieder was zu berichten!
    Kuljin, Yisfidri, Zulraja, Tschandra und ich waren gestern im Ödland in diesem Uldaman. Das ist eine der großen Ausgrabungsstätten der Zwerge. Und was wir da alles erlebt haben... aber tretet näher und lauscht.

    Zuerst begann alles ganz friedlich, wie immer. Ein Ork berichtete von einer verschollenen Halskette, die sein Sohn - oder einer seiner nahen Verwandten (den bei Orks weiß man das ja nie so genau, wie die nun miteinander verwandt sind) - auf einer Erkundungstour verloren hatte. Er bot mir einiges an Geld an und sicherlich willigte ich sofort ein.

    In Kargath angekommen bestürzte mich ein Troll, ich möge doch für seine Juju-Zwecke einige Dinge sammeln. Naja, sicher, man konnte ja mal schaun, was man unterwegs fand. Aber ganz komisches Zeug wollte er haben. Kojoten-Unterkiefer, Geiermägen und Felsensplitter von Elementaren.
    Als ich ihm nach einiger Sammel-Aktion die Dinge beschafft hatte, sah er mich von der Seite an und flüsterte mir ins Ohr, ich möge doch Kraftsteine sammeln, die von den Zwergen sicher gehortet werden würden.

    Ich seufzte, sicherlich...
    Doch er schien mir nicht zu trauen und als die anderen auf mich trafen und mir berichteten, dass auch sie diesen Auftrag erhielten hatten, beschlossen wir, dann diese Kraftsteine gemeinsam zu suchen. Zudem berichteten sie mir, dass es noch einen Schatz dort zu bergen halt und dass ein Alchemist Pilze aus der Grabungsstätte haben wollte.

    Spät am Abend gingen zuerst Kuljin, Tschan und ich los, um diese Dinge zu besorgen. Wir erkundeten den Eingangsbereich, wo die dunkelhäutigen Zwerge emsig mit ihrer Arbeit beschäftigt waren. Erstaunlicherweise fanden wir alsbald auch eine Ansammlung Troggs, die ebenfalls fleißig buddelten. Ich hatte bis dahin immer gedacht, dass sich Troggs und Zwerge hassen würden. Aber hier kamen sie friedlich miteinander aus.

    Doch alsbald übermannte mich an dem Abend die Müdigkeit und wir beschlossen, am nächsten Tag unser Glück noch einmal zu versuchen, um vielleicht tiefer vorzudringen.

    Gesagt, getan. Wagten Tschandra und ich uns noch anfangs zu zweit hinein - und fanden sogar die Halskette und noch vieles von dem Zeug, das wir besorgen sollten, so gingen wir später nur mit dem Häuptling etwas tiefer. Er begleitete mich zu der Verzauberungsfachfrau, die ihre Forschungen direkt in der Ausgrabungsstätte tätigte. Sie hatte allerdings ein arges Skorpid-Problem, welches wir ihr vom Hals schafften. Aus purer Dankbarkeit ernannte sie mich dann, nachdem ich einige meiner Verzauberungen vorführte, ebenfalls zur Fachfrau und lehrte mich dann einige weitere Dinge.
    Leider fehlte mir noch Staub für die praktische Ausführung und sie weigerte sich beharrlich, mir auch ihre letzten Geheimnisse zu verraten. Blöde Menschenfrau. Ja, es war eine Menschenfrau... wenngleich sie immerhin so gelehrt war, dass sie orkisch konnte.
    Wir kehrten also um, ritten nach Kargath zurück und leerten unsere Taschen. Kuljin ging sich noch ein oder zwei Hasen jagen, während Tschandra und ich zur Orksestadt zurück kehrten, wo ich die Stäube, die ich für praktische Ausführungen brauchte, in der Bank gelagert hatte.
    Im Schatten des Bankdaches, ein wenig fernab des Weges, übte ich die letzten Handkniffe und fühlte mich gewappnet für die letzte, große Prüfung.
    Ein freundlicher Ork, Rho, unterstützte mich ein wenig dabei, in dem er mir Sachen überließ, die er gefunden hatte. Möge die Dunkle Mutter ihm immer beistehen, wenn Not am Ork ist.

    Nach einer kleine Erholungspause - und Kühlung meiner Brandblasen - kehrten wir zurück nach Uldaman, wobei wir diesmal Zulraja mitnahmen. Zu viert ging es weitaus besser, uns in die Tiefen vorzukämpfen. Und auch die Zwerge, die sich auf böses Juju verstanden, konnten schnell in die ewigen Jagdgründe geschickt werden. Denn so schnell, wie sie ihr Feuerjuju warben, hatte ich meine liebe Mühe, das Feuer zu löschen. Vor allem Kuljins Umhang schien es ihnen angetan zu haben, dass sie ihn ewig in Brand steckten. Alles Pyromanen... pfff.

    Nachdem wir der Verzauberungsfachfrau Annora - die schon wieder in ein Skorpidnest geraten war - aus der Patsche geholfen hatten, verriet sie mir dann auch endlich die letzten Geheimnisse und entließ mich mit den Worten, dass ich nun selber Forschungen betreiben müsste, um voran zu kommen. Als ob ich in Bezug auf die Dunkle Mutter etwas anderes gemacht hätte. Menschen! Haben einfach keine Ahnung.

    Wir beschlossen, noch ein wenig tiefer in die Höhlen vorzudringen und kamen dabei auch in einen großen Raum, auf der sich Gerüll stapelte, über den wir umständlich nach unten gelangten. Leider polterten die Steine dabei so laut, dass die halbe Halle auf uns aufmerksam wurde, und uns angriff. Aber der Häuptling stürzte sich sogleich in die Schalcht und auch Vengo und Silberkralle bissen und kratzten um sich, dass ich erst einmal nach hinten wich, um nicht in den Rausch der Kratzfurien zu geraten. Ich beschwor die Macht der Schatten und befahl ihnen, Kuljin zu durchdringen, um sein Fleisch, das entzwei geschlagen wurde, wieder zu flicken. Doch er nahm dies kaum wahr, so sehr war er in seinem Kampfrausch. Er hieb und stich um sich, wo er nur konnte, brüllte, knurrte und wirbelte um sich. Wie ein Derwisch bewegte er sich, tänzelnd fast und doch mit der tödlichen Eleganz der Raubkatzen neben ihm.

    Kurz überkam mich der Hauch des Bedauerns... doch nach der Prüfung der Gefühle hatte ich meinen Weg gewählt und wandelte nun fest auf ihm.
    Ich verfluchte den letzten noch lebenden Zwerg in der Hallte statt tiefer diesem Bedauern zu folgen und sogleich spürte ich wieder die Kälte in mir, die ich als eisige Flamme des Schmerzes auf den Zwerg hetzte.

    Wir stießen in dieser Halle auf einen großen Steinkoloss, der bei jeder Bewegung so knirschte, wie wenn Mahlsteine übereinander fahren, oder Brocken von einem Berg gespalten werden. Bei dem Geräusch begann mein Kiefer zu schmerzen und meine Nackenhaare stellten sich auf.
    Doch der Häuptling griff unerschrocken an, verspottete den Koloss als kleinen Sandstein und Tschandra und Zulraja versuchten, die Steine, aus denen er bestand, mit ihren Pfeilen zu spalten. Mit Juju durchwirkt klappte das sogar, während ich abermals ein Auge auf den Häuptling hatte, und seine Wunden heilte, und andererseits dem Koloss die Schatten entgegen schickte, um ihn zu fressen. Zum Glück unterscheiden die Schatten nicht, ob ein Gegner leblos ist oder fleischig. Sie fressen alles...

    Nachdem wir auch diese Gegner besiegt hatten, zogen wir uns zurück, denn abermals war es spät am Abend und die Anstrengungen des Tages forderten ihren Tribut von mir.
    Erneut beschlossen wir, am nächsten Tag unsere Erkundungen fortzuführen, doch diesmal wollten wir uns nicht am Abend treffen, sondern noch am Vormittag.

    Der nächste Tag war alsbald herangebrochen und nun gesellte sich auch Yisfidri zu uns. Diesmal nahmen wir den vorderen Eingang und kämpften uns durch die Gegnermassen. Und was da alles kreuchte und fleuchte. Neben den Zwergen und den Troggs gab es jede Menge wandelnder Steine. In den Ecken und Nischen lauerten Skorpide, die bei der kleinsten Erschütterung eines Schrittes vorpreschten und nach Kuljins Waden stachen, die hinter Plattenzeug geschützt waren. Über unseren Köpfen kreisten ein ums andere Mal Flattermäuse, die uns angriffen, weil wir in ihr Territorium eingedrungen waren. Es stank nach Guano und die Luft war stickig. Schon bald standen wir alle in Trollschweiß gebadet in den einzelnen Hallen.
    Unterwegs hatten wir ein Tagebuch gefunden, dass bei den Überresten einer menschlichen Blechbüse lag. Wir hatten kurz nach Kargath zurück reiten müssen, damit der gelehrte Troll es uns dort übersetzte. Es hatte mit dieser Kette zu tun, die wir gefunden hatten, denn darin stand etwas von den Edelsteinen und einer Kraftquelle. Es war also doch nicht so einfacher Familienschmuck, wie uns Droffer aus Orgrimmar hatte weis machen wollen, aber das war ja immer so mit den Orken.
    Die hohe, geldliche Belohnung wunderte mich auf jedenfall nicht mehr.
    Wir folgten den Hinweisen aus dem Buch und fanden auch die drei Edelsteine, auch wenn ich zugeben muss, an dem einen Ort einige Probleme gehabt zu haben. Die Vase, in denen der gelbe Stein steckte, war einfach zu hoch für mich, als dass ich mit meinem Arm an den Boden reichte. Fast hätte ich die Vase zerbrochen, doch es ging noch einmal alles gut. Die anderen kicherten nur belustigt, aber was will Troll machen?

    Wir trafen auch auf drei Zwerge, die irgendwie verloren wirkten und lustige Helme trugen. Nachdem wir sie besiegt hatten, fand ich neben einigen Aufzeichnungen ein Medallion, das auf einen Stab befestigt werden sollte und in der Kammer der Karten - oder so ähnlich - angebracht werden sollte. Bis auf die Tatsache, dass die Hallen nicht beschriftet waren, und ich nicht genau wusste, wo der Stab sich befand, war ich dennoch mutig genug, um das Medallion - nach Absprache mit den anderen - an mich zu nehmen.
    Den Stab, so merkten wir, hatte ein großer Trogg bei sich, der ihn, wie ein Anführer der Menschen sein Szepter schwang, als Waffe benutzte. Doch es nutzte ihm gar nichts, als die Rache der Trolle über ihn kam und er in seiner eigenen Blutlache am Boden liegend starb.

    Mit viel Spucke, einigen Seidenfäden und mehr Ungeschick als Geschick befestigte ich das Medallion an dem Stab, auch wenn es ein wenig schief wirkte und die anderen einige lästerliche Kommentare von sich gaben. Dennoch, ich fand, dafür, dass ich eher mit Nadel und Faden umging, sah das Ergebnis gut aus.
    Wir gelangten auch bald in einem Raum, wo der Stab Anwendung finden sollten.

    In der Mitte der Halle befand sich, aus kleinen Bast- oder Bambusstäbchen aufgebaut, das Modell einer Stadt mit vielen kleinen Häusschen. Wir rätstelten, welche Stadt dies wohl darstellen könnte, schwankten aber zwischen der Zwergenstadt und der Menschenstadt. Oder war es doch noch ein Modell von etwas ganz anderem?
    Etwas seitlich, an einem kleinen Gebäude, das wohl einer der menschlichen Kirchen nachempfunden war, befand sich eine Art Schornstein oder Erhebung, in der sich eine kreisrunde Öffnung befand.
    Ich steckte den Stab dorthinein und zuckte zusammen, als sich kleine Lichter - Blitzen gleich - durch die Miniaturstraßen zwängten, an den Häusern vorbei huschten und zum Gebäude mit dem Stab rasten. Dort krochen sie empor und die Blitze bündelten sich zu einem einzigen Strahl, der mir fast ein Loch in meine Robe gebohrt hätte.
    Ich zuckte zurück und unser aller Blicke folgte dem Strahl. Er traf auf eine gewaltige Tür, die wir erst jetzt bemerkten und irgendwo, vor und unter uns, ertönte ein tiefes Rumpeln. Eine Staubwolke stieb vom Toreingang empor. Ein weiteres Grollen ertönte und dann hörten wir Donner. Die Boden erbebte, als die Donnerschläge sich näherten.
    Ich umklammerte meinen kleinen Dolch, den ich mit mir führte, und kam mir ein wenig hilflos vor, als ich sah, was sich aus dem Staub hervor schälte.
    Es war eine Riesin die mit lautem Gebrüll auf uns zu kam. Ihre Schritte verursachten den Donner und das Gewicht ihres Körpers das Beben.
    Doch Kuljin ließ sich nicht abschrecken, und stürzte auf sie - nun, eher auf ihre Beine.
    Die Jäger des Stammes schossen Pfeil um Pfeil auf sie und ich tat das, was ich immer tat... *ein leichtes Grummeln in der Stimme ist zu hören* ... heilen.
    Aber es ergab sich auch die Gelegenheit, meine Göttin anzurufen und ihre wahre Natur zu beschwören, indem ich in die Gedanken der Riesin eindrang und sie mit ihren eigenen Ängsten quälte, ihr die Leere versprach - die sie durch ihren Tod zweifelsohne erreichen würde - und neben dem Schmerz und Leid, den ich verursachte, ihren Geist umarmte, und von ihrer Lebensenergie zehrte.
    Schon bald fiel sie, halb auf den Häuptling drauf, der davon abermals einige Blessuren davon trug und kaum lag sie darnieder, diskutierten alle über die Größe ihrer... Milchzitzen.
    Wie schön die Riesin doch sei... pah. Hatte nicht mal Hauer, sag ich euch! Wie soll sie dann schön sein? Vielleicht hatten sie auch nur alle zuviel von dem Staub geschluckt, auf jedenfall dauerte es eine Weile, bis sie sich vom Anblick der Riesin lösten und wir Uldaman weiter erkunden konnten.

    Ich weiß nicht, durch wieviele Hallten und Gänge wir uns noch vorkämpften, es war ein gigantisches Labyrinth, in dem sich wohl nur die ekelhaften Zwerge und die noch ekelhafteren Troggs zurecht finden konnten. Ich muss gestehen, dass ich irgendwann nicht mehr hatte sagen können, wo der Ausgang lag, doch es drängte uns immer weiter und weiter.
    Irgendwann, es müssen einige Stunden vergangen sein - wobei auch mein Zeitgefühl sich in den endlosen Gängen verlor- erreichten wir eine gigantische Hallte, in deren Mitte ein Altar stand. Auf diesem Altar befand sich eine Drehscheibe und um den Altar standen vier große, steinerne Kreaturen, die uns in einer reglosen Drohgebärde wohl abschrecken sollten.
    Was war das nur für schreckliche Kunst? Sowas würde ich nicht mal in meinen Vorgarten stellen, wenn ich soetwas gehabt hätte.
    Weiter vorne befand sich noch eine Tür, die jedoch verschlossen war. Wir mutmaßten, ob wir irgendwie diese Scheibe drehen sollten, und es war der Häuptling, der sich forsch an diesem Vorhaben versuchte.
    Doch selbst seine Bärenkräfte reichten nicht dazu aus, die Scheibe auch nur minimal zu bewegen. Zulraja trat vor, um ihm zu helfen, doch ohne die Kraft von uns Weibers - auch Yis half noch mit, ging es nicht.
    Erst zu viert bewegte sich die Scheibe und wir hörten, dass der Mechanismus, der die Tür verschlossen hielt, sich in Gang setzte.
    Leider hörten wir auch noch etwas ganz anderes... das Knirschen von sich bewegendem Stein!
    Eine der Stauen wurde lebendig und griff an. Schon bald wogten die Staubwolken in der Halle, kleine Steine splitterten ab, wann immer die Gegner von einem der Pfeile, Kugeln oder von den Schlägen des Häuptlings getroffen wurden.
    Doch irgendwie schafften wir es innerhalb drei oder vier Minuten, die vier Steinkolosse zu besiegen und schöpften hernach erst mal ein wenig Atem.
    Ich trank, um meine trockene Kehle zu befeuchten und bei dem Anblick der beseigten Steinwesen spürte ich Erleichterung, dass wir diese Herausforderung - ohne größere Probleme - bewältigt hatten. Doch zugleich überkam mich die Befürchtung, dass das noch nicht alles gewesen war. Die Kraftquelle fehlte noch und wenn schon die Wächter so gigantisch waren, wie sah dann erst die Kraftquelle aus?

    Nachdem wir uns soweit wieder fit fühlten, gingen wir weiter, einen schmalen Gang entlang und eine Treppe hinab, bis wir vor einer weiteren Halle standen, deren Türe sich diesmal leicht öffnen ließen.
    In dem Raum befand sich eine Statue, größer noch als die Riesin gewesen war, zu ihren Füßen abermals vier von den größeren Steinwesen und am Rand... nun, dutzende und aberdutzende steinerne Zwerge.
    Vor dem Steingiganten befand sich erneut eine Art kleiner Altar, mit einer Drehvorrichtung, die wohl die letzte, noch verschlossene Tür, unter deren Ritzen es verräterisch goldig schimmerte, öffnen würde.

    Aber wenn all die Steinwesen lebendig würden... dann wäre unser Todesurteil besiegelt. Ich betete zur Dunklen Mutter, rief die Schatten um Beistand und fühlte alsbald ihren Segen auf die Gruppe und mich niederfahren. Auch wenn der Häuptling rief, dass es nett war, uns gekannt zu haben, war ich zuversichtlich. Die Dunkle Mutter stand uns bei, so, wie sie es immer tat.
    Der Häuptling betätigte den Mechanismus, doch auch diesesmal war er alleine zu schwach, sodass die anderen ihm helfen mussten.
    Und dann kam, was kommen musste.
    Während die hintere Tür sich langsam öffnete, erwachte der Steinkoloss zum Leben und griff an. Auch die kleineren Statuen erwachten und wir sahen uns einer Übermacht entgegen. Abermals geriet der Häuptling in einen Kampfrausch, alle Trolle um mich herum hackten und schossen, was das Zeug hielt, die Katzen sprangen die Zwerge an, krallten nach ihren Gesichtern, bissen in Genicke und brachen sie mit einem Ruck, während ich jedesmal einen kleinen Stich im Herzen spürte, wenn die Jäger sich zu Boden fallen ließen und sich tot stellten, um die dummen Gegner zu täuschen. Ich beschwor die heilenden Energien der Schatten, ließ sie in die Trolle des Stammes eindringen und versorgte ihre Wunden, während um mich herum Chaos war. Auch ich hatte zwischendurch kurz mit dem einen oder anderen Zwerg zu kämpfen. Doch ein Tritt zwischen die Beine reichte meist, um die Zwerge von mir abzulenken und sie hatten nie lange Zeit, mich zu malträtieren, da sogleich immer eine Katze kam, die sich des leckeren Happens annahm.
    Für mich dauerte es Ewigkeiten, doch dann, am Ende, ging alles recht schnell. Der Steingigant fiel und zersplitterte auf dem Boden, während auch die anderen Kreaturen plötzlich erstarrten, umfielen oder mit dem umliegenden Stein verschmolzen.

    Gespenstische Ruhe trat ein und ich spürte nur den Staub und die letzten kleinen Steine auf meiner Haut prasseln, als die Stille von einem Jubeln der Zul'Ackee unterbrochen wurde. Ich stimmte ein in das freudige Geschrei, die Anspannung wich und wir lachten und scherzten.
    Ich hatte es gewusst, die Dunkle Mutter war mit uns. Es hatte nichts schief gehen können mit ihrem Segen. Auch wenn die anderen zweifelten, der Glaube war eine wichtige Sache und sie freute sich, wenn ich ihre Schatten mit frischem Fleisch und Blut fütterte.

    In der Tat, hinter der Tür, bei deren Ritzen wir das goldige Schimmern gesehen hatten, befand sich eine große Schatzkammer. Ein geisterhaftes Wesen stand dort, und während wir einiges der Schätze an uns nahmen, erzählte es uns von den Schöpfern der Zwerge, den degenerierten Troggs und weiterem Zeug, was ich jedoch nicht verstand. In einer antiken Kiste fanden wir einen großen, schicklichen Beutel und auch magisches Zeug. Um den Beutel würfelten wir - und auch hier schien mir die Dunkle Mutter hold gewesen zu sein - denn wie bei ettlichen Dingen zuvor, gewann ich, was bei den anderen doch den einen oder anderen unmutigen Blick hervorrief.
    Zulraja nahm seine Würfel und würfelte erneut, schlug mich mit seinem zweiten - gemogeltem - Wurf, den ich dennoch mitbekommen hatte. Die Schatten legten sich eisig um mich. Sollte er doch den Beutel nehmen... niemand betrog die Dunkle Mutter, ohne nicht ihre Rache zu erfahren.
    Es verging einige Zeit und am Ende hatte ich doch die Sachen nehmen sollten. Doch gerade, als ich danach greifen wollte, lösten sie sich auf und vergingen in den Schatten.
    Ich wenn ich die Sachen hätte behalten dürfen, es war ein sichtbares Zeichen für alle gewesen, dass die Dunkle Mutter Betrug nicht duldete und wenn wir uns nicht einigen konnten, so gab es immer noch sie als höhere Instanz, die alles regelte.
    So erhielt keiner etwas von diesen, alten Schätzen und ich lächelte kühl. Auch wenn mir der Beutel gefallen hatte, ich würde irgendwann selber viel bessere herstellen können, und ich hatte alle Zeit der Welt.

    Wir gingen, ein wenig brütend angesichts dieser Machtdemonstration von Mama Brigji, hinaus und kehrten nach Kargath zurück. Dort verkauften wir das Zeug, das wir bei den Zwergen gefunden hatten, wobei ich Zulraja das meiste von meinen Funden überließ.
    Ich denke, er hatte durch das Verschwinden aller Dinge gesehen, dass sich Betrug nicht lohnte und würde in Zukunft kein zweites Mal würfeln, wenn er schon beim ersten Mal verloren hatte.
    Und warum sollte ich nachtragend sein, wenn ich wusste, dass die Dunkle Mutter mir beistand?
    Nur zögernd nahm er die Dinge entgegen, worunter sich auch durchaus das eine oder andere Wertvolle befand, doch ich knurrte ihn an und schließlich nahm er es entgegen. Er brauchte immerhin Geld für das Futter seines Rappis, das er zu dem Zeitpunkt noch ausbrüten ließ.

    Danach lösten wir uns langsam als Gruppe auf und ein jeder ging sein Wege. Nun, fast, denn kurz danach machten Tschandra und ich uns auf dem Weg, Zulraja bei der Suche nach seinem zwischenzeitlich geschlüpftem Jung-Raptor zu helfen.
    Doch was alles dabei geschah, und wie er ihn zähmte und auf ihm zu reiten lernte, das soll er euch selber erzählen...
    [/Troll]



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