Teil 1 von "Schattenpfade - Laurëas Geschichte"

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    Re: Teil 1 von "Schattenpfade - Laurëas Geschichte"

    Brisëis - 27.03.2008, 16:03

    Teil 1 von "Schattenpfade - Laurëas Geschichte"
    Lichtung im Nebel

    Der Holzfäller schlurfte langsam durch das Unterholz von Elwynn. Sein Körper war zwar stellenweise muskulös, aber eher doch fett zu nennen. Was man früher wenigstens noch mit wohlwollen Bauch nennen konnte, hatte sich zwischenzeitlich durch übermässige Trunksucht und maßlose Völlerei in einen Wanst verwandelt, der bereits über seinen Hosenbund hing, für den nur noch ein Seil lang genug war um sie als eine Art Gürtel halbwegs oben zu halten. Sein Blick wirkte glasig, in seinem Gesicht ein betrunkenes Lächeln und kleine trübe Augen. Mit lässigem Griff seiner Hand schulterte er eine Axt und mit der anderen hob er immer wieder mal einen Tonkrug an. Zwischen seinem dreckigen und unrasierten Gesicht war ein verkniffener Mund, den grausame Züge umspielten und zwischen dem gelbliche Zähne und wabernder Atem das Gesamtbild seiner Erscheinung als widerwärtigen und abstossenden Trunkenbold abrundete.

    Er hob den Krug erneut an und trank kräftige Schlucke dieses Gebräus das sich langsam durch sine Eingeweide frass aber seinen Kopf so herrlich frei machte. Er wischte sich mit dem speckigen Ärmel seiner Lederjacke über den Mund und rülpste laut.

    "Jetzt käm mir so eine junge Stute grade recht", murmelte er mit dümmlichen Grinsen. Er warf den leeren Tonkrug achtlos beiseite und Griff sich mit einer Hand zwischen die fetten Oberschenkel um sich sein Gemächt zu kratzen wo Filzläuse und eine aufkeimende Syphillis ein ständiges Jucken verursachten, was aber nicht verhinderte das sein Glied sich nun durch den Gedanken an eine junge wohlduftende Maid langsam aufrichtete. Freiwillig hätte sich diesem Abbild eines Ogers wohl kein Mädchen hingegeben und das wusste er sehr wohl. Aber die letzten Mädchen, die das Pech hatten ihm zu begegnen, mussten sehr schnell merken, das er sich nahm was er wollte und er freute sich schon auf die hilflosen Schreie und angstvoll geweitete Augen, wenn er mit Gewalt in sie Eindrang und ihren Körper und ihre Seele damit für immer verdarb.

    Fernes Knacken im Gehölz liess ihn innehalten, er blickte um sich, hob die knollige Nase und begann die Gerüche der Umgebung aufzunehmen. Das Geräusch splitternder Äste kam näher, doch es war noch unmöglich zu erkennen, aus welcher Richtung die Geräusche kamen – etwas bewegte sich auf ihn zu, schnell und wenig darauf achtend verborgen zu bleiben.

    Da! Ja, aus Westen kam es – mitten durch den Wald brach es sich seinen Weg, was immer es auch war. Angespannt und die lange, schartige Ast in der Hand wiegend, wartete er auf einer kleinen Lichtung darauf, was da wohl aus dem Gehölz brechen würde…

    Mit gehetztem Blick und sehr zügig rannte eine junge Sin'Dorei aus dem Unterholz, sprang auf die kleine Lichtung, und blieb dann plötzlich stehen - wurde gewahr, das sie nicht mehr alleine war. Die Mundwinkel des Mannes zuckten, die kleinen Augen funkelten grausam und lüstern leckte er sich über seine Lippen. Das junge Elflein sah wie leichte Beute aus – die Kleidung war zerrissen und der ganze Körper roch nach süsslichem Blut und schwelendem Holz. Hätte dieses gehetzte Stück Mädchenfleisch nicht so schwer geatmet, hätte er sie im ersten Augenblick für eine Verlassene gehalten, so zerfetzt und blutig hingen die Kleider von ihr herab. Trotzdem konnte er ihre Jugend und sich bereits deutlich abzeichnende weibliche Rundungen ausmachen. Noch einige Zeit und dieses Mädchen würde zu einer Schönheit heranwachsen. Aber er bezweifelte das er sie leben lassen würde - für die Ohren dieses Elfenpacks gab es gutes Gold in den Zahlhäusern von Sturmwind und das Beste war, niemand würde sich daran stören wenn er sich mit diesem engen jungen Ding vorher ausgiebig vergnügte.

    Sekundenlang musterten sich die Gegner und grade als dieser Unhold in Menschengestalt auf die zierliche Elfe zugehen - sie packen wollte, um sie zu Boden zu drängen, kam plötzlich Leben in die fast stumpfen Augen des Mädchens. Ihre hellen Augen begannen zu funkeln und mit einem Schrei und einer Schnelligkeit, die niemand in dem geschundenen Körper vermutet hätte, rannte sie dem Mann entgegen und entriss ihm, für die Augen kaum zu verfolgen, die Axt. Verblüfft starrte der Holzfäller auf seine nun leere Hand und grade stieg ein wütendes Knurren seine Kehle hinauf, als er den unbändigen Hass Gewahr wurde, der in den Augen der Elfe funkelte und dieser Blick war es der den Mann inne halten liess und ihm einen Schauer über den Rücken jagte. Die leichte Beute hatte sich als Raubkatze entpuppt, und dieses Raubtier lechzte nun nach seinem Blut.

    Es schien, als würde sich der ganze aufgestaute Hass ihres bisherigen Lebens, ihr ganzer Zorn und all ihr Elend in ihren Händen sammeln, bevor sie diesem Abschaum eines Menschen mit einem gewaltigen funkensprühenden Schlag der Axt mit beiden Händen den Kopf vom Rumpf trennte. Die nach abtrennen des Kopfes freiliegenden Halswirbel glühten tiefrot auf und Blut spritzte in einer kleinen Fontäne in die Höhe. Die Glut frass sich immer tiefer ins innere des unförmigen Körpers, bis es ihn ganz auffüllte und ihn zu feinstem Staub verbrannte – nicht weit entfernt lag nur noch der Kopf, dessen trübe kleine Augen langsam brachen…

    Laurëa sank auf die Knie und versuchte ruhiger zu atmen. Sie blickte gehetzt um sich und dann auf ihre Hände, die immer noch krampfartig den langen Stil der Axt umklammerte. Angewiedert warf sie die Axt von sich und drehte die Innenseite ihrer Hände nach aussen - betrachtete das langsam verblassende Glühen in den feinen Linien ihrer Handflächen. Ihr war, als wäre sie just in diesem Augenblick aus einer tiefen Ohnmacht erwacht. Sie war verwirrt und versuchte sich an die letzten Tage zu erinnern. Das Gesicht ihres Bruders erschien in ihrem Kopf – doch sein sonst so liebevolles und sanftes Gesicht war in ihrer Erinnerung nun von Schmerz verzerrt.

    Laurëa fasste mit beiden Händen an ihren Hals und stöhnte leicht auf, als sie die frische Wunde berührte, die der Strick in ihre Haut eingebrannt hatte. Ihre Kehle brannte wie Feuer, ihr Mund war trocken und das Schlucken tat ihr entsetzlich weh. Sie konnte sich nur noch an den Moment Erinnern, als die Männer an dem Seil zogen und sie mit einem Ruck an ihrem Hals in die Luft gerissen wurde, während die Beine unter ihr hilflos strampelten. Sie wollte sich noch weitere Erinnerungen zurückrufen, doch ihr Kopf dröhnte bei dem Versuch und nur kurze Blitze einer Erinnerung, die sie nicht zu halten vermochte, zuckten kurz in ihrem Gedächtnis auf - um dann friedliche Leere zurückzulassen.

    Sie gab es auf, sich daran erinnern zu wollen, wie sie ihren Henkern entkommen konnte. Dazu war später immer noch Zeit. Nur noch ein Ziel war in ihrem Kopf. Sie kramte eine Karte aus einer versteckten Reisetasche hervor, um die Richtung zu bestimmen, in die sie musste. Der Düsterwald war noch weit und wenn sie den langen Weg durch den Dschungel zum Meer hinter sich hatte, musste sie immer noch ein Schiff oder ein Flugtier finden, der sie übersetzte. Doch auch darüber wollte sie sich erst später Gedanken machen.

    Mit einem unterdrückten Schmerzlaut erhob sie sich, spuckte verächtlich auf den Schädel zu ihren Füssen und nahm ihren schnellen Lauf wieder auf. Durch den Schädel zuckte noch kurz die fassungslose Frage, welch schrecklicher Zorn ihn getroffen haben mag, bevor sein Bewusstsein für immer erlosch und er nur noch ein weiterer Schädel auf dem Boden Elwynns war.



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