Atomausstieg

Quasselstunde
Verfügbare Informationen zu "Atomausstieg"

  • Qualität des Beitrags: 0 Sterne
  • Beteiligte Poster: stuttgart - faenmeril - ReCon242 - Josef D. - AW - Oli
  • Forum: Quasselstunde
  • aus dem Unterforum: # Umfragen
  • Antworten: 62
  • Forum gestartet am: Sonntag 09.01.2005
  • Sprache: deutsch
  • Link zum Originaltopic: Atomausstieg
  • Letzte Antwort: vor 15 Jahren, 8 Monaten, 6 Tagen, 13 Stunden, 54 Minuten
  • Alle Beiträge und Antworten zu "Atomausstieg"

    Re: Atomausstieg

    stuttgart - 27.03.2008, 22:13

    Atomausstieg
    Für oder gegen die Atomkraft?



    Re: Atomausstieg

    faenmeril - 27.03.2008, 22:40


    GEGEN



    Re: Atomausstieg

    ReCon242 - 28.03.2008, 05:57


    Gegen Atomkraft oder gegen Atomausstieg?

    Angesichts der mangelnden ernsthaften Alternativen bin ich für die Atomkraft. Öl und Kohle sind bald vorbei, die Verfeuerung von Kohle zur Stromerzeugung erzeugt zu viele Schadstoffe. Windräder und Solarzellen sind ein nettes Zubrot, aber können nie die Hauptquelle sein.

    Allerdings sollten irgendwelche Schrottreaktoren von ca. 1958 vom Netz genommen werden und durch neue ersetzt werden. Frankreich und Großbritannien machen es vor. Sie wollen in den nächsten 15 Jahren neue Reaktoren bauen. Unsere Reaktoren sind dann stillgelegt, aber die Entlagerung des Mülls aus F und GB werden wir dann wohl weiterhin übernehmen.



    Re: Atomausstieg

    Josef D. - 28.03.2008, 14:52


    Im Moment ist ein Ausstieg noch nicht möglich, da, wie schon erwähnt, die fossilen Energien nicht unendlich ist, und da zweitens mit den Erneuerbaren Energien bei uns (also Deutschland und Österreich) noch nicht genügend gemacht wird. Ich weiß nicht, inwieweit sowas heute gefördert wird, Solaranlage am Dach oder Wärmetauscher in der Erde im Garten, aber es gibt's noch viel zu wenig. Die Energiekonzerne sind für sowas natürlich nicht zu haben, weil sie ja dann weniger Energie an den Mann bringen und damit weniger verdienen, und daher lobbyisieren sie auch die Politiker, die z. B. in deren Aufsichtsräten sitzen, nicht in Richtung Förderung von alternativen Energien. Aber da muss wesentlich mehr gemacht werden. Zumindest mal gehört auf das Dach jedes öffentlichen Gebäudes und auf jeden Neubau eine Solaranlage und wenn möglich daneben in den Boden ein Wärmetauscher. Auf längere Sicht sollte möglichst jedes Haus eine Solaranlage haben, was dann auch durch die höhere Stückzahl, die gebaut wird, billiger werden würde. Und damit würde endlich die erneuerbare Energie viel ausgiebiger genutzt werden. Aber alles das dauert noch lange, und daher können wir leider vorläufig noch nicht auf Atomkraftwerke verzichten.



    Re: Atomausstieg

    AW - 28.03.2008, 21:25


    Dafür!



    Re: Atomausstieg

    ReCon242 - 28.03.2008, 21:45


    Für Atomkraft oder für Ausstieg?



    Re: Atomausstieg

    AW - 28.03.2008, 23:59


    Atomkraft. Ich bin da ganz deiner Auffassung.



    Re: Atomausstieg

    stuttgart - 31.03.2008, 16:17


    Ja, man sollte die Siedewasserreaktoren abschalten. Diese sind wie man in Tschernobyl,Forsmark, Krümmel und Brunsbüttel gesehn hat sehr störanfällig.
    In Deutschland sind noch 5 SWR in Betrieb:

    -Gundremmingen B+C
    -Isar/Ohu 1
    -Krümmel (Vorübergehend Abgeschaltet)
    -Brunsbüttel (Vorübergehend Abgeschaltet)
    -Phillipsburg 1



    Re: Atomausstieg

    Oli - 09.04.2008, 13:59


    Hm Philippsburg ist ca 2km von mir entfernt (Luftlinie) und ständig im Blickfeld.. ich muss zugeben, dass einem da ab und an schon etwas mulmig wird..
    Bin aber dennoch für Atomkraft, ReCon242 hat's da sehr gut getroffen.
    Besonders wenn man an die ganzen Kohlekraftwerke denkt die nun gebaut werden sollen um die AKs auszugleichen.. von wegen Umweltschutz. ;)



    Re: Atomausstieg

    Josef D. - 12.04.2008, 10:45


    Zum Glück ist ja Tschernobyl wirklich die einzige große Katastrophe geblieben (na ja, Harrisburg war auch schon heftig, aber nicht so heftig), also denke ich dass die Sicherheitsstandards schon recht hoch sind. Und ansonsten habe ich ja meine Meinung schon gesagt, dass man nämlich erst mal viel mehr die erneuerbaren Energien nutzen müsste, bevor man von der Atomenergie abgehen kann.



    Re: Atomausstieg

    ReCon242 - 12.04.2008, 14:30


    http://de.wikipedia.org/wiki/Atomunfall

    Waren schon noch ein paar mehr.



    Re: Atomausstieg

    stuttgart - 12.04.2008, 17:29


    Ja, aber Three Miles Island war bei weitem nicht so schlimm wie Tschernobyl.

    Trotz das der kern geschmolzen ist ist fast keine Radioaktivität ausgetreten. Das Containment (Die Kuppelförmige Schutzummantkung) hat die Nuklearen Spaltstoffe abgehalten. In Tschernobyl wurde diese Ummantlung aus Geldgründen weggelassen.

    Der Unfall von Tschernobyl kann nicht in Westeuropa Passieren, allein die Planung eines Reaktors wie das AKW Tschernobly ihn besaß würde in Deutschland warscheinlich eine Klage wegen Geplantem Massenmord zur folge haben.

    http://www.repage3.de/member/atommaster (meine homepage)



    Re: Atomausstieg

    ReCon242 - 13.04.2008, 00:29


    Oh, du hast dich ja schon sehr viel mit dem Thema befaßt.

    Was hälst du als Fachmann von meiner (mir mal spontan gekommenen) Idee, daß man die Reaktoren unterirdisch bauen sollte, also zB in die alten Bergwerke, wo jetzt nur der Müll lagert? Dann wäre im Falle eines Unfall 800 Meter Erde zwischen der Radioaktivität und den Menschen und man müßte nur noch den Zugang zuschütten (nachdem die letzten Mitarbeiter entkommen sind) Die Kühltürme könnte man ja weiter an der Oberfläche lassen.
    Oder übersehe ich da etwas und das ist technisch so nicht möglich?



    Re: Atomausstieg

    stuttgart - 13.04.2008, 11:50


    hmm... Das wär technisch ne ziemlich gute Idee...

    also die seite gehört mir erst seit gestern, aber ich befasse mich schon länger damit. ich habe die seite von einem der selber keine zeit mehr hat dran zu arbeiten.



    Re: Atomausstieg

    Josef D. - 14.04.2008, 19:09


    Das wäre in der Tat interessant. Es stellt sich die Frage, wie man die Abwärme aus 800 m Tiefe so in die Höhe zu den Kühltürmen leiten kann, dass nicht zwischendurch oder unten im Reaktor eine Überhitzung auftritt. Das ist ja doch um einiges weiter als sonst zwischen Reaktor und Kühltürmen.



    Re: Atomausstieg

    stuttgart - 14.04.2008, 19:11


    Mann mus ja nicht immer durch Kühltürme kühlen.

    Das in neckarwestheim hatt keine...

    Die Idee wurde in Agesta (Finnland) schon verwirklicht, aber nicht ganz so tief.



    Re: Atomausstieg

    ReCon242 - 14.04.2008, 19:24


    Ja, das müßte halt vorher alles erforscht werden, was da geht.

    Es hätte auch den Vorteil, daß Osama keine Flugzeug drauf abstürzen lassen könnte.



    Re: Atomausstieg

    stuttgart - 14.04.2008, 19:27


    Ebend...

    Und wenn man einen Sicheren Reaktor reichen auch so 100m



    Re: Atomausstieg

    Josef D. - 14.04.2008, 19:40


    ReCon242 hat folgendes geschrieben: Ja, das müßte halt vorher alles erforscht werden, was da geht.

    Es hätte auch den Vorteil, daß Osama keine Flugzeug drauf abstürzen lassen könnte.

    Oder die CIA... für mich steht nicht fest, dass da Osama bin Laden dahinter gesteckt ist. Aber im Prinzip hast du natürlich Recht, vor einem Flugzeugabsturz wäre ein Reaktor so geschützt.

    Könntest du mal näher erzählen, Yannik, wie die Kühlung in Neckarwestheim und in Agesta funktioniert?



    Re: Atomausstieg

    stuttgart - 14.04.2008, 19:58


    In Agesta (übrigens in Schweden nicht in Finnland) über einen Kühlturm, im AKW Neckar im Block 1 über Zellenkühler (so wie eine überdimensionale Klimaanlage) und Block 2 Mithilfe eines Flachkühlers unter unterztütung des Neckarwassers



    Re: Atomausstieg

    Josef D. - 16.04.2008, 17:35


    Schweden? Du hast in einem Beitrag etwas weiter oben geschrieben, dass Agesta in Finnland ist! :D

    aja, da gibt's in der Tat einige verschiedene Möglichkeiten für die Kühlung. Auf die Weise müsste es schon möglich sein, einen Reaktur unter die Erde zu verlegen.



    Re: Atomausstieg

    ReCon242 - 16.04.2008, 19:06


    Tja, warum wird es dann nicht gemacht?

    Haben wir eine technische Unmöglichkeit übersehen?

    Ist es vergleichsweise zu teuer?

    Oder gibt es andere Gründe, die dagegensprechen?



    Re: Atomausstieg

    stuttgart - 16.04.2008, 19:46


    Hmm...

    Ich denke mal der Preis ist schon ziemlich ausschlaggebend dafür.

    Aber mittlerweile gibt es reaktoren der dritten generation +, die eingentlich seehr sicher sind.



    Re: Atomausstieg

    Josef D. - 19.04.2008, 11:12


    Und zudem hatten in Tschernobyl wesentliche Schutzmaßnahmen gefehlt, sonst hätte selbst bei der Kernschmelze, die es da gab, nicht der ganze radioaktive Dreck in die Umwelt entweichen können.



    Re: Atomausstieg

    ReCon242 - 19.04.2008, 14:34


    Die Möglichkeit der gezielt reingeflogenen Flugzeuge sollte man nicht außer acht lassen, und da sieht glaube ich kein Reaktor besonders gut aus, d.h. keiner ist von genügend Beton o.ä. umhüllt, um das verkraften zu können. Da wäre unterirdisch schon besser.



    Re: Atomausstieg

    stuttgart - 19.04.2008, 21:08


    Naja...

    Ein GAU wird in der Fachsprache als "Auslegungsstörfall" bezeichnet. Also der größt mögliche Störfall fur das das AKW noch ausgelegt ist. Dazu gehören IMHO auch Flugzeugabstürze



    Re: Atomausstieg

    Josef D. - 19.04.2008, 23:36


    Ich sage nicht, dass es nicht sicherer wäre, Akws unter der Erde zu bauen, aber ich sage, dass Tschernobyl ein sehr unsicheres Kraftwerk war. Man hat wesentliche Schutzhüllen einfach nicht gebaut, um Geld zu sparen. Ob normale Kraftwerke tatsächlich für Flugzeugabstürze ausgelegt sind, nur weil der Betreiber das sagt, wage ich zu bezweifeln. Immerhin kann sowas niemand testen.



    Re: Atomausstieg

    ReCon242 - 20.04.2008, 00:44


    Es ist noch ein gewaltiger Unterschied zwischen einem Flugzeugabsturz und einem gezielten Reinfliegen.
    Das gezielte Reinfliegen ist zielgerichteter und schneller und erfolgt mehr horizontal.



    Re: Atomausstieg

    stuttgart - 21.04.2008, 13:41


    das weis ich nicht, jetzt ist mein latein am ende



    Re: Atomausstieg

    Josef D. - 21.04.2008, 20:27


    Bei einem Absturz kracht's aber schon auch gewaltig! Im übrigen war ja auch meine Frage, ob der Betreiber nicht nur sagt, dass die Kraftwerke für einen Flugzeugabsturz gerüstet seien oder ob es wirklich so ist, denn, wie gesagt, das lässt sich nicht testen.



    Re: Atomausstieg

    ReCon242 - 22.04.2008, 03:07


    Bei einem Absturz ist die Wahrscheinlichkeit, daß der Reaktor punktgenau getroffen wird, viel geringer.

    Bei einem absichtlichen Reinfliegen kann man von einer waagerechten Geschwindigkeit von bis zu 700 km/h bei punktgenauem Treffer ausgehen. Das dürfte keine Reaktorhülle aushalten.

    Ein Absturz erfolgt mehr von schräg oben und aller Voraussicht nach mit geringerer Geschwindigkeit.



    Re: Atomausstieg

    stuttgart - 22.04.2008, 12:53


    Wollen wir es hoffen das es nicht so wiet kommt.

    Ich hatte gestern mit meinem Vater eine diskusion über Atomkraft, und als Super-Grüner ist es zu einem ziemlichen Streit gekommen... :D



    Re: Atomausstieg

    ReCon242 - 22.04.2008, 14:50


    Ist schon lustig, wenn die Eltern linker oder grünr sind als die Kinder!
    Früher war es umgekehrt, da war die Welt noch in Ordnung!



    Re: Atomausstieg

    stuttgart - 22.04.2008, 21:45


    Hehe...

    Mein Vater ist der Mega-Öko aus Stammheim.

    Das ich von sowas abstamme... :D :D :D



    Re: Atomausstieg

    Josef D. - 25.04.2008, 20:24


    Gezielt ist etwas anderes als versehentlich. Das habe ich nie abgestritten. Aber was ich meinte war, man kann bei einem AKW auch nicht einen Absturz testen, daher weiß man nicht, ob die Aussagen der Betreiber zur Absturzsicherheit wirklich zutreffen, oder ob sie nur so gesagt werden. Darauf wollte ich eigentlich hinaus. Wir sollten einfach hoffen, dass der Ernstfall nie eintrifft.

    Und das mit dem umgekehrten Ding mit Eltern - Kindern... da schlägt halt jetzt das Pendel zurück! :D



    Re: Atomausstieg

    ReCon242 - 25.04.2008, 20:43


    Warum sollte man das nicht testen können? Man braucht ja nur eine Betonhülle ohne Reaktor bauen und da was draufknallen lassen.
    Solche Versuche wurden auch schon gemacht, ich meine mich an Fernsehbilder davon zu erinnern.



    Re: Atomausstieg

    Josef D. - 28.04.2008, 21:29


    Stimmt auch wieder... wird aber mit Sicherheit sehr selten gemacht, schon aus Kostengründen.



    Re: Atomausstieg

    stuttgart - 19.06.2008, 19:03


    So, nun scheint Gabriel seinen Willen endgültig Durchgesetzt zu haben, Neckarwestheim 1 geht entgültig 2009 vom Netz. Ich frage mich was diese ganze Aussteigerei Bringen soll. Neckarwestehim versorgt 80% von Stuttgart, und in Stuttgart-Mühlhausen bauen sie 3 neue Kohlekessel. Irgendwo gibt es eine Grenze zwischen Umweltschutz und politischem Dünnfug, und ich vermute Gabriel und unsere Regierung haben diese Grenze WEIT überschritten.

    Dabei hat die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO) dem Reaktor Betriebsgenehmigung für weitere 30 Jahre gegeben.
    Der Reaktor ist 32 Jahre Alt, und auf 60 Jahre ausgelegt.

    Er liegt im Neckarwestheimer Tal zwischen Stuttgart und Heilbronn ungefähr 30 km von Stuttgart entfernt. Reaktor 1 (der abzuschaltende) produziert 840 Megawatt, wobei über 100 MW in das Bahnnetz eingespeist wurde. Der Block 2 ist der neuste Atomkraftwerksblock in DE und liefert 1350 MW.



    Re: Atomausstieg

    Josef D. - 20.06.2008, 21:00


    Und vor allem wird die Kohle ja auch nicht mehr... die fossilen Brennstoffe werden irgendwann ausgehen... was dann?



    Re: Atomausstieg

    Josef D. - 09.07.2008, 20:34


    Und man sieht mal wieder die Gefahren von Atomkraftwerken. Jetzt ist in Frankreich bei einem AKW Radioaktiv verseuchtes Wasser ausgetreten und in die Flüsse und den Boden gelangt. Und die Betreiber hätten es auch noch beinahe verschwiegen - und haben es aller wahrscheinlichkeit nach sehr heruntergespielt.



    Re: Atomausstieg

    stuttgart - 09.07.2008, 21:50


    Es war nicht in dem Atomkraftwerk, sondern in einer Anlage auf dem gelände, die brennstäbe handhabt. Dort ist die flüssigkeit ausgetreten, und die Radioaktivität ist gemessen worden, und für ungegefährlich erachtet worden. Auf der INES-Skala wo 7 der Super-Gau wäre wurde der unfall auf 1 (Normalmeldung) eingestuft.



    Re: Atomausstieg

    Josef D. - 16.07.2008, 20:06


    Ja, das sagen die Betreiber. Aber die sind auch interessiert daran, dass der Störfall, wenn wir es mal so nennen wollen, als möglichst mild dargestellt wird.



    Re: Atomausstieg

    stuttgart - 16.07.2008, 21:39


    *grml* es war nicht im kernkraftwerk. *punkt* das ist eine nicht bestreitbare sache. die radioaktivität wurde dann nocheimal herunterkorregiert



    Re: Atomausstieg

    Josef D. - 18.07.2008, 20:29


    Klar korrigieren die es runter, denn sie wollen ja gut dastehen. Im übrigen hat's jetzt anscheinend schon wieder einen Störfall gegeben....



    Re: Atomausstieg

    stuttgart - 19.07.2008, 11:04


    Japp... aber wieder in einer Urananlage nicht in einem Kraftwerk.

    Geht auch gar nicht, ein Kernkraftwerk ist vollkommen Isoliert, da kann nix auslaufen.



    Re: Atomausstieg

    Josef D. - 20.07.2008, 14:13


    tja, das haben wir ja in Tschernobyl gesehen..... da ist ja auch "nix" ausgelaufen.



    Re: Atomausstieg

    stuttgart - 20.07.2008, 15:36


    Tschernobyl hatte keine Schutzkuppel, es war nicht Hermetisch Isoliert



    Re: Atomausstieg

    Josef D. - 24.07.2008, 17:42


    Wobei sich die Frage stellt, ob der "hermetische" Schutz bei so einer extremen Kernschmelze wie da, überhaupt noch genützt hätte.

    Im übrigen gab's schon wieder einen Zwischenfall in dieser Aufbereitungsanlage oder was das ist, und zwar mittlerweile schon Nr. 4. Sehr vertrauenserweckend ist das nicht, auch wenn der Betreiber behauptet, dass die Strahlung sehr niedrig sei, aber der hat ja Interesse daran, das als weniger dramatisch darzustellen.



    Re: Atomausstieg

    ReCon242 - 24.07.2008, 22:58


    Ich seh schon, der Max atmet lieber Kohlenabgase ein.



    Re: Atomausstieg

    stuttgart - 25.07.2008, 12:34


    Aber hallo ;)

    ähm... Max:

    Mal paar Anmerkungen:

    Tschernobyl nix Kernschmelze gewesen, Tschernobyl Wasserstoffreaktion gewesen. In Unseren Kraftwerken= Keine Bildung von Wasserstoff möglich. Hermetischer Schutz hilft immer: Der GAU ist der "Auslegungsstörfall" es heist, und es ist auch durch mehrere Physikalische Faktoren errechnet worden. Ein Westliches AKW würde beim "GAU" nicht mehr Strahlung freisetzen als im Normalbetrieb (0,2 msv, die Umweltradioaktivität ist 2 msv)

    Wobei ich bezweifle wenn du schon So schreibst werd ich ma erklären wie ein Atomkraftwerk funktioniert.

    Reisen wir einmal nach Neckarwestheim.

    Zwei Kuppeln im Tal, was diese Kuppeln sind, weis jeder. Ein Atomkraftwerk was sonst. Man sagt das sei gefährlich, ist es ja auch, wenn es mal Explodiert sind wir alle Tot.

    Dieser Satz könnte von einem Otto-Normaldeutschem stammen. Untersuchen wir einmal den Satz, denn er enthält 3 Fehler. Die Kuppeln nennt man Containment, das werden wir noch näher Kennen lernen. Die Offizielle Bezeichnung in Deutschland ist Kernkraftwerk. Und Explodieren? GOTT BEWAHRE, NIEMALS KANNE IN DEUTSCHES KKW IN DIE LUFT GEHEN.

    Jetzt gehen wir mal Mitten ins gesehen herein, nämlich in das innere eines Uranatoms, nämlich den Atomkern. Er besteht aus Protonen und Neutronen. Nun ist das Spannende, wenn man ein Neutron auf diesen Urankern schiesst, wird er in der Mitte gespalten und es schiessen 3 Neue, Schnelle Neutronen aus dem Kern. Dies Nennt man auf Physikisch: Überkritische Anordnung denn wenn man die 3 Neutronen mit einem sogenantem Moderator kollidieren lässt, wird erstens Wärme frei, und die Neutronen nach dem Bremsvorgang genannt:"Thermische Neutronen". Und jetzt Treffen die 3 Thermischen Neutronen auf 3 Neue Urankerne. Schnell werden diese wieder Gespalten und aus jedem der 3 Urankerne entweichen wieder 3 Schnelle Neutronen nun haben wir schon 9 von diesen. Diese werden wieder Thermisch gemacht und Spalten nochmal neue Kerne. Um nochmal auf die Definition Überkritisch einzugehen: Der Reaktor kann ohne neue Neutronen seine Leistung erhöhen.

    Das sich die Leistung nicht ins Unermessliche erhöht, werden jetzt die Steuerstäbe eingefahren. Denn diese Verschlucken 2 der 3 Thermischen Neutronen. Das heist die Leistung bleibt Konstant gleich. Dies ist der allgemeine Betriebszustand eines Reaktors. Man nennt ihn Kritikalität.

    So, mal aus der Spaltzone heraus, denn da ist es so Warm und Radioaktiv.
    Der Ganze Vorgang geschieht in einem Reaktordruckgefäß. Nun nochmal zum Moderieren, denn dies Geschieht in Deutschland mit Wasser, ganz einfaches Leitungswasser. Es Zirkuliert in Der Spaltzone, bremst die Neutronen auf Thermisch ab und die Neutronen geben die Wärme an das Wasser ab.
    Hier ist der Große Unterschied zwischen dem Druckwasserreaktor und dem Siedewasserreaktor, denn beim Siedewasserreaktor (kurz SWR) verdampft das Wasser nach dem Passieren der Spaltzone. Der Dampf wird dann Durch die Turbinen Geleitet und Erzeugt Strom. Aber da der Reaktortyp seltener ist kümmern wir uns um den Druckwasserreaktor (DWR). Das Reaktordruckgefäß steht wie der Name schon sagt unter einem Gewaltigen Druck. Man kann sich das so vorstellen wie einen Übergroßen Dampfkochtopf.
    Denn wenn das Wasser unter Druck steht erhöht sich beim Siedepunkt, im SIKOMATIC so auf 120°, die Kluge Hausfrau freut sich denn ihr essen wird schneller Gar.
    Im DWR ist der Siedepunkt bis auf 330° (!) hochgesetzt. Wie Beim SWR passiert das Wasser die Spaltzone, bleibt aber Flüssig. Dieses Megaheise Wasser gelangt durch ein Rohrsystem in den Dampferzeuger. Dort trifft es mit nicht unter Druck stehendem Wasser zusammen, das drucklose Wasser verdampft im "Dampferzeuger" SOFORT Wie der Tropfen auf dem Heisen Stein.

    Dieser Dampf wird wie bei einem Stinknormalen (:D) Kohlekraftwerk durch die Turbinen Geleitet und erzeugt Strom.

    So, wo ist da das was Explodieren kann?
    Nirgendswo :) Kann es nicht. Jetzt sind die Grünen schockiert und die Greenpeacler beissen ins Gras, haben sie eine Lüge gelebt? Ja, haben sie.
    Denn: Tschernobyl war ein Russischer Reaktor des Typs RBMK, der Gefährlichste Reaktor der welt. Niemals in Westeuropa Genehmigungsfähig.
    Denn: Der Void-Koefizient ist Positiv.

    Bei uns wird ja mit Wasser moderiert und Gekühlt. In Tschernobyl wurde Zwar mit Wasser gekühlt, aber der Moderator war etwas anderes. Und zwar 1700t Leicht brennbares Graphit.

    Übertragen wir einen Kühlmittelverlust auf ein DWR. Kühlwasser fehlt, gleichtzeitg fehlt der Moderator. Die Neutronen bleiben schnell und können keine Kerne mehr spalten. Der Reaktor schaltet sich selber ab.

    Nur bei Tschernobyl bleibt der Moderator ja bestehend, schlimmer noch. Da die Wärme nicht abgeführt werden kann ohne Kühlwasser, wird das Graphit immer Wärmer, und je wärmer das Graphit desto besser wird die Kettenreaktion. Und da Graphit brennt macht es irgendwann BUMMS.

    Nun verstanden...

    Jetzt tun meine Finger weh...



    Re: Atomausstieg

    Josef D. - 01.08.2008, 16:08


    Danke für die ausführliche Schilderung - ich weiß durchaus, wie Kernkraftwerke funktionieren. Ich weiß auch, dass sie von Menschen bedient werden, und Menschen machen nun mal Fehler - so wie in Tschernobyl. Klar sind unsere Reaktoren um einiges sicherer als Tschernobyl, aber sind sie wirklich ganz sicher?

    @ ReCon: Nein, ich höre mir lieber das Schwirren einer Windkraftanlage an! ;)



    Re: Atomausstieg

    ReCon242 - 01.08.2008, 17:24


    Zitat: @ ReCon: Nein, ich höre mir lieber das Schwirren einer Windkraftanlage an!

    Als Gast mag das ja noch ganz nett klingen, aber wer in der Nähe einer solchen Anlage wohnt, der findet die Dauerbeschallung oft nicht mehr so witzig!



    Re: Atomausstieg

    Josef D. - 01.08.2008, 19:17


    hm, ja, ich kann mir schon vorstellen, dass das u. U. vor allem nachts störend ist.



    Re: Atomausstieg

    stuttgart - 07.08.2008, 17:23


    In Tschernobyl hatte der Menschliche Operator mehr kompetenzen als das Automatische Kontrollsystem. Er konnte es abschalten. Dies ist in einem westlichen KKW nie moeglich.

    mich nervt unsre windanlage

    *brummmmmm*



    Re: Atomausstieg

    Josef D. - 07.08.2008, 17:25


    Ah, gibt's denn eine in Stuttgart-Stammheim? Im Bereich München gibt's nur einen einzigen Windpropeller, und zwar am Fröttmaninger Berg. Ich komme jeden Tag mit der U-Bahn dran vorbei, denn das ist direkt neben der Allianz Arena.



    Re: Atomausstieg

    stuttgart - 09.08.2008, 15:33


    Nein,

    aber im ort Nord-Oestlich vn Stgt-Stammheim. Bei Westwind ist das teil richtig laut.



    Re: Atomausstieg

    Josef D. - 13.08.2008, 18:24


    ja, ich kann mir schon vorstellen, dass das ordentlich pfeift, wenn es schön stürmt. ;)



    Re: Atomausstieg

    ReCon242 - 13.08.2008, 19:21


    Nee, auch bei ganz normalem Wind. Außerdem pfeift so ein Windrad nicht, sondern macht "schrabb...schrabb...schrabb...etc."



    Re: Atomausstieg

    Josef D. - 13.08.2008, 19:39


    Ich vermute aber mal, dass das Geräusch von der Windgeschwindigkeit abhängig ist. Bei Windstärke 12 wird es schon anders klingen als bei Windstärke 2. ;)



    Re: Atomausstieg

    ReCon242 - 13.08.2008, 23:57


    Werden die Teile bei zu starkem Wind nicht eh fixiert und aus der Windrichtung gedreht oder so?



    Re: Atomausstieg

    stuttgart - 14.08.2008, 14:20


    si, so ist es.

    sonst heben die teile ab



    Re: Atomausstieg

    Josef D. - 17.08.2008, 15:42


    Wenn die nur für eine leichte Brise geeignet sind, dann sind sie nicht stabil genug gebaut...



    Mit folgendem Code, können Sie den Beitrag ganz bequem auf ihrer Homepage verlinken



    Weitere Beiträge aus dem Forum Quasselstunde

    Mails ohne Absender, Titel und Text - gepostet von Josef D. am Samstag 15.07.2006
    Russlandwahl - gepostet von Josef D. am Dienstag 04.12.2007
    Bineeeeeeeeeee - gepostet von Bloody-Mad-Looney am Dienstag 08.05.2007
    Na Servus Auch! - gepostet von Vampy1512 am Mittwoch 14.02.2007
    Kick it like Beckham - gepostet von Bloody-Mad-Looney am Montag 21.05.2007
    Grass und die SS - gepostet von Josef D. am Dienstag 15.08.2006
    Licht an in Österreich??? - gepostet von Josef D. am Sonntag 01.04.2007
    Wahlen in Ö - gepostet von Josef D. am Samstag 30.09.2006
    44,6 Milliarden - gepostet von Josef D. am Sonntag 03.02.2008



    Ähnliche Beiträge wie "Atomausstieg"

    Holzmangel - gepostet von Sire Kevin am Dienstag 30.05.2006
    Mafia Blutpatch - gepostet von 0pwned0 am Montag 17.07.2006