(Kurzroman) Aus der Welt der „Gegenspieler“

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    Re: (Kurzroman) Aus der Welt der „Gegenspieler“

    TouchTheStorm - 26.03.2008, 23:20

    (Kurzroman) Aus der Welt der „Gegenspieler“
    So mal ne Geschichte von mir. Würde mich riesig über Rückmeldungen freuen =)

    Inhaltsangabe: Farafin ist die Welt der Träume.
    Die Nachtkönigin, Glühwürmchen(Soldaten) und Traumboten(können beamen) sorgen dafür, dass die Menschen ihre Träume bekommen.
    ( :arrow: Aus dieser Sicht spielt die Story) Der Schattenkönig, Traumfänger, Kometen(vernichten Träume) und Feen halten dagegen. Wenn die Menscheit nicht träumt, wird alles i-wann gewaltig schief gehen auf der Erde.
    Personen: Diamon Rayn (Ich-Erzählerin), Daith Moran (Auftragspartner) , Fortuna (Freundin von Daith), Schattenkönig(Chef), Nachtkönigin (Helena von Farafin, Chef)

    Ich werde erst mal mit einem kleineren Teil Anfangen, dann ist es übersichtlicher.
    Anmerkung: Ich hab die Story mit 12 angefangen und eigentlich nur so zum Spaß geschrieben.
    Viel Spaß beim lesen und seid gnädig xD
    P.S.: ich hab den Anfang raus geschnitten, der war nämlich sehr langweilig.


    Die unerfahrene ich-Erzählerin führt mit ihrem verhassten Partner (Daith) einen Auftrag aus und ist nach einem leichtsinnigen Kampf mit ihren Feinden verwundet worden.

    UND LOS!

    Ich öffnete die Augen. Alles sah ich verschwommen und konnte nicht klar denken. Blut lief an meiner Schulter herunter. Vorsichtig versuchte ich mich aufzurichten, langsam wurde meine Umgebung schärfer. Mich auf meinen gesunden Arm stützend sah ich mich um. Ich war immer noch auf dem Feld, allerdings war niemand mehr zu sehen. Bis bald darauf Daith neben mir auftauchte. „Leg dich wieder hin“, befahl er tonlos, noch bevor ich irgendwie reagieren konnte. Es widerstrebte mir zwar etwas zu tun, was Daith gesagt hatte, aber lange hätte ich mich in meiner Position sowieso nicht mehr halten können. „Du warst eine halbe Stunde lang Ohnmächtig“, sagte er, während er mir ein Tuch auf die Schulter drückte. „Und du hast viel Blut verloren!“ Erst jetzt bemerkte ich, dass das Gras neben mir rot war. „Was ist mit unseren Gegnern?“, fragte ich und erschreckte mich wie zitterig sich meine Stimme anhörte. „Sie sind weg“, antwortete Daith schlicht. Ich schwieg, es war schon peinlich genug, dass Bewusstsein verloren zu haben, aber ich hatte ihn auch noch alleine kämpfen lassen, was sich einfach nicht mit meinem Stolz vereinbaren ließ. Er drehte mir den Rücken zu und hob sein Schwert auf, das im Gras lag. Zögernd versuchte ich aufzustehen und dabei den Schmerz zu ignorieren, der sich stechend bemerkbar machte. Schließlich stand ich wieder wankend auf den Beinen. In diesem Moment drehte sich Daith sich wieder um. „Was zum Teufel machst du da, du…“, mehr konnte ich nicht verstehen, seine Stimme war nichts mehr als ein gedämpftes Dröhnen, die Umrisse der Umgebung verwischten ein zweites Mal, dann stürzte ich gegen ihn, spürte seine Arme um meiner Taille und alles wurde noch einmal schwarz.

    Ein Schwall kaltes Wasser riss mich aus meinem Traum. Hustend und keuchend fuhr ich hoch. Strähnen meines Haares klebten mir im Gesicht. Das Wasser lief über meinen Rücken und durchnässte mein Korsett. Zwanghaft versuchte ich nicht zu zittern. Es war ein Fehler gewesen sich so schnell aufzusetzen. Allerdings nicht mein Schuld. Stöhnend glitt ich wieder auf den Boden. „Daith, es ist rührend zu sehen wie du dich um deine Partnerin kümmerst.“ Das war die Stimme des Schattenkönigs, auf den zweiten Blick auch kein Wunder, denn wir befanden uns in seinem Schloss. „Ja, Majestät, sie ist mir schon richtig ans Herz gewachsen. Ein bisschen unerfahren und respektlos vielleicht, aber sonst...“ „Hm, was kann ich da für dich tun? Auch als Entschädigung für deine heutigen Babysitter-Tätigkeiten?“ Warum kam mir das Gespräch nur so gekünstelt vor? „Was hältst du davon, wenn ich dir ihre weitere Ausbildung überlassen würde? Dann könntest du sie quasi deinen Erwartungen entsprechend erziehen. Ich hatte eh vor das irgendjemandem aufzutragen. Ich meine, sie ist ein bisschen Stur, ja, aber sie hat Talent, oder? Ich wusste nicht wie weit ihr Vater mit ihrer Ausbildung gekommen ist.“ „Mit dem größten Vergnügen, Majestät.“ Ich hätte gerne aufgeschrieen, doch mir wurde klar wie albern ich hätte wirken müssen. Abgesehen davon konnte ich sowieso nichts ändern. „Dann bring sie am besten jetzt nach Hause. Du bist auch für ihre medizinische Versorgung zuständig.“ Daith legte mir eine Hand auf einen Arm und beamte mich vor meine Haustür.
    „Wenn du glaubst, dass ich dich jetzt mit ‚Meister’ anrede, dann hast du dich geschnitten“, fuhr ich ihn an, sobald wir angekommen waren. „Deine erste Lektion wird sein, dein Temperament zu zügeln, meine Kleine.“ Er richtete sich auf und hielt mir eine Hand entgegen. Ich dachte nicht einmal daran sein Angebot anzunehmen, doch als mein Versuch mich alleine aufzurichten fehlschlug, packte er mein Handgelenk und zog mich vorsichtig, wenn auch ein bisschen unsanft hoch. Ich mied seinen Blick. „Wärst du so freundlich die Tür zu öffnen?“, fragte er gereizt. „Nein! Nicht solange du neben mir stehst. Verschwinde!“ „Mach sie auf, oder ich sehe mich gezwungen sie wieder zu sprengen. Sie dich doch mal an! Du siehst nicht so aus, als könntest du auch nur ein paar Schritte alleine tun.“ Ich blickte an mir herunter: Haare und Korsett waren nass und blutgetränkt, von der offenen Wunde, der Kälte und den Kopfschmerzen ganz zu schweigen. Eine Handbewegung von mir, das Schloss klickte und die Tür war offen. Er trat ein. „Na komm schon, es ist doch dein Haus.“ Daith zog mich am Arm hinterher. Suchend schweifte sein Blick durch den Raum. Schließlich steuerte er einen Stuhl an und bedeutete mir mich zu setzen. Einen Moment wollte ich mich weigern, aber umso schneller ich das hinter mich brachte, umso schneller war ich wieder allein. Ich setzte mich. Er warf mir einen „na bitte, geht doch“-Blick zu, danach verschwand er irgendwo in Richtung Küche und kam mit einem Eimer Wasser zurück. Nun zog er einen Dolch aus seinem Gürtel und schnitt damit den Teil meines Korsetts auf, der beinahe genau auf der Wunde lag. Ich sprang auf. „Glaubst du eigentlich ich werde gerne von Fremden ausgezogen?“ Fast augenblicklich rutschte der Dolch an meine Kehle. An meiner unverletzten Schulter drückte er mich wieder auf den Stuhl. Ich versuchte mich loszumachen, aber er hielt mich eisern fest. „Lass mich das jetzt zu Ende bringen, du elende Nervensäge, oder ich kann dir versprechen, dass sich die Verletzung entzündet.“ Grob wurde ich zurück auf den Stuhl geworfen. Daith begann den Schnitt mit Wasser zu säubern. Er war nicht besonders sanft und so lösten sich meine verkrampften Hände erst von den Kanten des Stuhls, als er letztendlich etwas von einer brennenden, bläulichen Flüssigkeit über die Verletzung gegossen hatte. Nun ließ er zu, dass ich aufstand. „Du ruhst dich jetzt besser aus. Wenn sich dein Zustand nicht verschlechtert, beginnt Morgen deine Ausbildung.“ „Ich hatte eine Ausbildung!“ Nicht im Traum würde ich daran denken ‚mein Temperament zu zügeln’. „Aber keine Vollendete! Morgen bei Sonnenaufgang, verstanden?!“ Ich nickte widerwillig und sah mir Erleichterung wie er sich wegbeamte.


    Wär toll wenn ihr mehr lesen wollt =).

    -TTS-



    Re: (Kurzroman) Aus der Welt der „Gegenspieler“

    Cassiopeia - 11.05.2008, 14:35


    hey,

    ich find die storry richtig spannend geschrieben, das is ähnlich dem Style den ich gerne lese...

    allerdings ist mir noch nicht ganz klar gewesen ob die Charas die in dem ausschnitt aufgetaucht sind gut oder böse sind... aber ich würde unheimlich gerne mehr lesen vielleicht auch den Anfang der storry um besser reinzukommen.

    liebe Grüße

    Cass

    PS.: hast du die Storry wirklich mit 12 geschrieben? und bist du damit schon fertig??



    Re: (Kurzroman) Aus der Welt der „Gegenspieler“

    TouchTheStorm - 12.05.2008, 00:03


    also mit 12 hab ich angefangen und vor einem jahr (mit 14) hab ich aufgehört... jetzt ist sie fertig.

    Dankeschön. also die personen sind eig. "böse" obwohl sie auch nicht richtig böse sind, weil sie mir nicht böse genug gelungen sind.

    also ich glaub das mit dem reinkommen wird klappen, weil bald ist auch mehr struktur drin.

    Ich schick hier bald mal noch nen teil rein =)



    Re: (Kurzroman) Aus der Welt der „Gegenspieler“

    tupis - 12.05.2008, 07:55


    Ich find es hammer, wow du kannst echt gut schreiben!!!! ich würde gerne mehr hören!! einfach schön wie du des schreibst, sau gut



    Re: (Kurzroman) Aus der Welt der „Gegenspieler“

    Salama al Morgin - 12.05.2008, 11:52


    Ich finde die Story auch echt gut. Der Anfang war zwar etwas holprig aber echt cool...mit dem reinfinde hatte ich keine Probleme :D



    Re: (Kurzroman) Aus der Welt der „Gegenspieler“

    TouchTheStorm - 12.05.2008, 20:20


    dankeschön für das lob =)... joa dann ist hier mal ein zweiter teil... *freu*

    „Also gut, beginnen wir mit einem Übungskampf. Deine Technik ist ja schon verhältnismäßig gut“, bekam ich am nächsten Tag, kurz vor meiner ersehnten Ausbildung, zu hören. Ein Nicken meinerseits.
    Unser Kampf verlief wie all unsere vorherigen. Langsam begann ich Daith´ Taktik zu begreifen. Er täuschte solange Chancengleichheit vor bis sein Gegner die ersten Schwächen zeigte. Dann erst setzte er seine gesamte Kraft ein um ihn zu besiegen. Dem hatte ich im Moment nichts entgegenzubringen, da er einfach Stärker war als ich. Schließlich endete es wie alle unsere Kämpfe endeten. Sein Schwert an meiner Kehle. Für mich war der Kampf nun beendet und ich wollte einen Schritt rückwärts gehen. Das allerdings schien meinem kürzlich ernannten Ausbilder nicht recht zu sein. „Warte!“ Er zog mich wieder zu sich. „Stell dir vor ich wäre dein richtiger Gegner. Was würdest du tun?“ Ich grinste - endlich eine Aufgabe nach meinem Geschmack - und spielte für ihn den ersten Akt einer meiner besten Vorstellungen: Langsam, so weit es das Schwert zuließ, ließ ich den Kopf sinken, sackte in mich zusammen und begann etwas unkontrolliert zu zittern. Als sich die Waffe in meine Haut bohrte hob ich den Kopf wieder, sah ihm einen Moment lang mit einem flehenden Blick in die Augen, sorgfältig darauf bedacht, dass mir die Haare auf die süßeste Art ins Gesicht fielen. Jetzt wandte ich den Blick ab und ließ den Kopf wieder ein Bisschen sinken. Unauffällig verrutschte mein Mieder noch ein Stück. Perfekt! Triumphierend blickte ich zu Daith auf. „Sicher, meine Kleine, überzeugend, aber was wenn es nur noch schlimmer wird?“ Sein Arm drückte gegen meinen Hals. Schnell – zugegeben, ich hätte nie gedacht das ein Mann das so schnell konnte – öffnete er den obersten Knopf meiner Korsage. Sie verrutschte noch ein gutes Stück mehr. Meine Hand holte aus, aber er hielt mein Handgelenk mit Leichtigkeit fest. Ein neuer Versuch... auch mein Knie traf daneben. „Hast du eine Ahnung von dem, was ich jetzt gerne tun würde?“, fragte er mich herausfordernd. „Eine schwache Vorstellung...“ Ich schubste ihn von mir weg. Er schwieg kurze Zeit und sah dabei etwas enttäuscht aus. „Jetzt weißt du was ich davon halte. Nun gut, wir sollten uns lieber um deine Technik kümmern.“
    Und das taten wir. Wir verbesserten meine Linksdrehung und das Ausholten über die Schulter. Er zwang mich sämtliche Szenarien (aktiv) durchzugehen in denen ich die diese Taktiken gebrauchen könnte. Als er mich dann zum zweiten Mal aufforderte die acht häufigsten zu wiederholen, verlor ich die Beherrschung. „Verdammt Daith, es ist gut. Wenn mich heute Nacht jemand angreift, dann ist das erste was ich tue, ihm damit zu drohen, dass ich mich mit meinem perfekten Schulterschwung verteidigen werde. Du hast was du willst!“ „Du weißt also was ich will?“ Ich schwieg, aus dem einfachen Grund, dass ich keine Antwort hatte. „Also nicht. Dann werde ich dich mal Aufklären. Fällt dir etwas auf? Diese ganze Übung war nicht nötig. Sie war so zu sagen eine Gehorsamkeitsübung.“ „Eine Gehorsamkeitsübung? Das nicht dein ernst!“ Ich zog mein Schwert. Ich war ziemlich am Ende, doch mein Zorn verlieh mir ungeahnte Kräfte. Der erste Schlag traf ihn ziemlich überraschend. Dann erst registrierte er meinen verzweifelten Rachekampf. „Du...arroganter...Bastard...“ Schlag nach rechts. „Fahr zur Hölle...“ Links, rechts. Ich hatte ihn schon ein Stück zurückgedrängt. „Für wenn hältst du mich?“ Er war verwundert, das sah ich. Aber ich wusste, dass ich nicht mehr lange durchhalten würde, auch wenn ich es im Moment nicht spüren konnte. Schließlich ließ ich völlig entkräftet mein Schwert sinken. „Du kämpfst gut wenn du wütend bist.“ „Oh, ach wirklich? Danke.“ Ich war so schwach, dass ich nicht einmal mehr richtig kontern konnte. „Beruhig dich! Das ist heute der erste Tag, das musst du verkraften können.“ „Darum geht es mir nicht“, während ich sprach ging ich auf mein Haus zu. „Setz dich.“ „Auf die Treppe?“, Daith’ Stimme klang ungläubig. „Wenn du ein Problem damit hast, dann behalt es für dich oder verschwinde.“ Er setzte sich. Ich beamte mich in meine Küche und danach mit zwei vollen Gläsern wieder zurück. „Wasser“ Ich hielt ihm eines hin. „Darum geht es mir nicht“, wiederholte ich: „Ich bin keine zehn mehr und du bist nicht mein...´Meister´. Ich brauche keine Ausbildungsmethoden, die mir irgendetwas klarmachen müssen. Das habe ich alles schon mal mitgemacht und...“ „Du bist jung. Was ist da schon ein Tag deines Lebens? Aber gut. Wir werden mit anderen Dingen fortfahren.“ Du kannst sagen was du willst, meinen Respekt bekommst du nicht. Es folgte ein langes Schweigen, solange bis ich beschloss es zu brechen „Wie kommt eigentlich es, dass du mich Trainieren kannst? Du bist doch höchstens... Wie alt bist du?“ „Zweiundzwanzig“ „...nur vier Jahre älter als ich. Wie kommt es, dass dich der Schattenkönig mich trainieren lässt?“ Ich sah in an. Er wich meinem Blick aus und sah neben mir auf den Boden. „Ich hatte selbst eine harte Ausbildung...“ Ich gab mich damit zufrieden. Mit seiner Aussage, als auch mit der Tatsache bei ihm auf Blockade gestoßen zu sein. Wir schwiegen beide. Ich war gerade mit meinen Gedanken in den letzten Tagen versunken, als er die Stille beendete. „Wir sollten weitermachen.“ „Meinetwegen.“ Doch ich war so am Ende dass es nicht mehr besonders viel Erfolg versprach.

    Erst nach mehreren mehr oder weniger erfolgreichen Trainingswochen kam etwas frische in unseren grauen Trainingsalltag.
    Es war ziemlich früh morgens. Ich gähnte und wischte mir die Haare aus dem Gesicht, die der Wind immer wieder hin und her wehte. Bald beamte sich Daith vor mein Haus. Allerdings hatte er diesmal nicht den spöttischen, selbstsicheren Gesichtsausdruck, wie sonst aufgesetzt. „Der Schattenkönig hat einen Auftrag für uns. Wir sollen uns bei ihm melden.“ Ich ging auf ihn zu. „Weist du was es ist?“ „Etwas Wichtiges. Soviel habe ich mitgekriegt, aber ich weiß nichts Genaues.“ „Ich habe kein gutes Gefühl dabei. Der Schattenkönig lässt keine Gelegenheit aus mich zu quälen.“ Nun grinste Daith. „Finden wir es heraus.“

    Wär richtig cool wenn ihr mir auch dazu n bisschen krietik geben könntet.



    Re: (Kurzroman) Aus der Welt der „Gegenspieler“

    Salama al Morgin - 12.05.2008, 21:10


    das is echt gut...schick schnell mehr... :shock:



    Re: (Kurzroman) Aus der Welt der „Gegenspieler“

    tupis - 14.05.2008, 07:04


    ok ich lauf jetzt durch den tag ohne zu wissen wie es wieter geht, beende dieses elend schnell, sehr schnel



    Re: (Kurzroman) Aus der Welt der „Gegenspieler“

    TouchTheStorm - 14.05.2008, 16:09


    gut dann gibts jetzt mehr:

    Daith schloss leise die Tür und setzte sich neben mich. Uns gegenüber richtete sich der König ein Stück auf. „Es gibt da zwei Namen, die ihr euch gut einprägen solltet“, begann er uns unseren Auftrag zu erklären. „Elena und Baran McDura. Zwei Träumer die gestern in ein Haus in Tarit gezogen sind. Er war Anwalt und betreute in den letzten Tagen seine ersten Mandanten, doch leider kamen sie beide durch einen tragischen Unfall ums Leben. Keiner in Tarit kennt ihre Gesichter. Ihr werdet ihren Platz einnehmen.“ Der Schattenkönig schwieg einen Moment und ich spürte wie ich die Kontrolle über meine Gesichtszüge verlor. „Sie waren keine Geschwister, richtig?“, fragte ich tonlos. „Nein, seit vier Monaten verheiratet“, erwiderte er grinsend. Daith beugte sich zu mir herüber. „Endlich etwas, wo du dein schauspielerisches Talent ausleben kannst.“ Ich rang um Beherrschung und drehte mich weg. „Die beiden... ihr beiden, werdet ein paar Tage eurer eigentliches Leben führen, dann werdet ihr unglücklicherweise von Leuten des Schattenkönigs angegriffen. Helena und ihre Truppen haben für den Fall, dass ich es auf bestimme Wesen ganz besonders abgesehen habe, ein Schutzprogramm entwickelt. Sie werden euch unter Bewachung stellen. Dann wird es für euch nicht mehr schwer fallen sie etwas auszuhorchen. Habt ihr verstanden was ihr tun sollt?“ Wir nickten beide. „Gut, dann zieht euch um. In einer Stunde seid ihr in eurem Haus und verhalltet euch wie ein normales, verliebtes Ehepaar, verstanden? Daith und ich standen auf. Ich fragte mich langsam wirklich was ich den Schattenkönig getan hatte und ließ mir widerwillig meine Kleidung zeigen.

    Daith und ich musterten uns gegenseitig. Ich merkte wie sehr er sich beherrschen musste um nicht laut loszulachen. Er sah aus wie immer, nur, dass der Großteil seiner Kleidung nicht mehr schwarz sondern braun war. Ich allerdings... Ich steckte in einem groben, hellbraunen Kleid mit einer dunkelbraunen Schürze und einem beigen Gürtel um die Taille. Das allein war noch nicht so schlimm, wenn man davon absah, dass mir dieses Kleid einfach nicht stand. Aber auf meinem Kopf saß eine ebenfalls beige Haube. Meine Haare versuchten sich überall durchzuquetschen, aber sie hatten keine Chance. Ich sah aus wie die Unschuld in Person. Daith hatte sich wieder einigermaßen im Griff. „Du solltest so was öfter tragen, meine Kleine. Du bezaubernder kleiner Engel.“ „Der Schattenkönig will mich eindeutig quälen. Und er ist gut darin! Etwas Schlimmeres hätte er mir kaum antun können.“ Daith grinste. „Da könntest du fast Recht haben.“ „Vielleicht wird’s ja noch schlimmer, wer weiß? Los lass uns einziehen.“ Ich beamte mich weg.


    ....Die McDuras...

    Der Anblick des Hauses übertraf weder meine Erwartungen noch unterbot es sie. Es war... absolut durchschnittlich (und es passte zu meiner Kleidung). Neben mir tauchte Daith auf. Nach einem weiteren Blick auf mich fing er wieder an zu grinsen. „Du wirst dich wohl an den Anblick gewöhnen müssen. Jedenfalls kannst du nicht immer laut loslachen, wenn du deine Frau siehst“, sagte ich bissig. Er grinste weiter. „Gib mir diesen einen Tag.“ Ich verdrehte die Augen und betrachtete die Haustür etwas genauer. Daith schob sich an mir vorbei und warf mir einen Schlüssel zu. Mit seinem eigenen öffnete er die Tür. Zögernd folgte ich ihm in das Haus. Von innen sah es ebenfalls völlig normal aus. Wir gingen durch einen kleinen Vorraum, in eine komplett eingerichtete Wohnküche. Die Beiden Räume waren die einzigen im unteren Stockwerk. Ich sah mich ohne großes Interesse um, dann machte ich mich auf den Weg nach oben. Daith war dicht hinter mir, bis die Treppe in einem schmalen Flur mit drei Türen endete. Ich öffnete die Tür links von mir, er rechts. Meine Tür führte in ein kleines Badezimmer. Gelangweilt drehte ich mich zu Daith um, der die Schlafzimmertür erwischt hatte. Bevor ich allerdings eintreten konnte, fiel mein Blick auf das Bett, das Doppelbett. „Oh nein, Daith, das kannst du gleich vergessen!“, dachte ich, ohne verhindern zu können, es auch laut auszusprechen. Ich machte auf dem Absatz kehrt und steuerte die dritte Tür an, während ich betete, dass sich so etwas wie ein Gästezimmer dahinter befand. Na gut, als Gästezimmer konnte man eine Matratze auf dem Boden in einer winzigen Abstellkammer nicht bezeichnen. Aber besser als... Ich schüttelte den Kopf um die Gedanken zu verscheuchen. Daith tauchte hinter mir auf. „Willst du da wirklich schlafen?“ Ich schnitt eine Grimasse und sah ihn böse an. Dann ging ich in den Raum und schlug die Tür hinter mir zu.
    Nach einer Weile trafen wir uns unten am Tisch. Ich stützte meinen Kopf auf die Hände und blickte Daith, der mir gegenüber saß an. „Und was machen wir jetzt?“, fragte ich. Er lächelte. „Ich gehe zur Arbeit und du lernst die Nachbarn kennen, gehst einkaufen und schmeißt den Haushalt.“ Ich stöhnte, aber verzichtete auf Widerspruch. Denn das, was er gesagt hatte war eindeutig das, was eine Träumerin (wie ich) tun würde und man musste sich ja anpassen. „Wann kommst du wieder und was willst du essen?“ Daith sah mich überrascht an. „Kein Widerspruch?“ „Was soll ich auch machen? Aber gewöhn dich nicht daran. Dieser Auftrag geht vorbei und Diamon spielt bestimmt nicht die brave Hausfrau.“ „Dann sollte ich die Gelegenheit ausnutzen. Ich komme um sechs wieder...“, er stand auf. „...und das Essen überlasse ich dir. Tschüß, meine Kleine.“ Daith verschwand durch die Tür. Ich beschloss mit den Nachbarn zu beginnen. Ein Blick aus dem Fenster und meine Erinnerung zeigten mir, dass ich neun Häuser besuchen durfte. Um einen guten Eindruck zu machen, suchte ich erstmal die nächst beste Blumenwiese. (Blumenwiesen gab es in Tarits Umgebung viel zu viel für meinen Geschmack.) Nach geschlagenen zwei Stunden (Folter), stand ich mit dem ersten von neun Sträußen vor einem Nachbarhaus. Meine Gespräche mit meinen neuen Nachbarinnen verliefen in der Regel so oder so ähnlich:
    „Hallo, mein Name ist Elena McDura, mein Mann Baran und ich sind vor kurzem in diesem Haus dort eingezogen. Ich hab ihnen etwas mitgebracht. Für einen guten Anfang unserer Nachbarschaft.“ Ich drücke ihr den Strauß in die Hand. „Ach, das ist ja nett. Schön Sie kennen zu lernen, ich bin mir sicher wir werden uns gut verstehen. Wenn Sie also irgendwann mal etwas brauchen, dann kommen Sie ruhig herüber.“ „Danke. Das Selbe gilt natürlich auch für Sie.“ „Wollen Sie nicht kurz hereinkommen? Ich habe im Moment auch nicht viel zu tun.“ „Nein danke. Entschuldigung ein anderes Mal gerne, aber ich habe noch so viele Dinge zu erledigen.“ „Natürlich... Auf Wiedersehen.“ „Auf Wiedersehen.“
    Als ich mich nach neun Häusern in meinem eigenen auf einen Stuhl sinken ließ, fühlte ich mich etwa so wie nach zwei Übungskämpfen mit Daith. Ich verspürte den starken Wunsch jemanden anzuschreien. Hoffentlich würde ich ohne eine innige Freundschaft mit meinen Nachbarn auskommen.
    Nachdem ich mich etwas erholt hatte, nahm ich mir einen Korb und Geld und machte mich auf den Weg zum einkaufen. Meine Einkäufe überforderten mich allerdings mehr, als ich gedacht hatte. Ich hatte mich für einen einfachen Auflauf zum Essen entschieden, aber trotzdem ich musste auch ein paar Grundeinkäufe machen. Am Ende passte erstens nicht alles in den Korb und zweitens war der viel zu schwer. Mühsam brachte alles an einen Platz wo ich vor Blicken geschützt war, dann beamte ich mich und das Essen nach Hause.
    „So normal scheinen wir wohl doch nicht zu sein... Eine kleine Nachhilfe: Träumer beamen nicht!“ Ich stieß vor Schreck den Korb um und wirbelte herum. „Was machst du hier?“, fragte ich Daith vorwurfsvoll. „Komisch man könnte meinen, du freust dich nicht“, erwiderte er unschuldig. „Ich hatte Mittagspause.“ Ich seufzte, dann begann ich das verstreute Essen wieder einzusammeln. Zu meiner großen Verwunderung half er mir dabei. Als alles an seinem Platz lag, ließ ich mich auf einem Stuhl nieder. „Wie du siehst habe ich noch keine Zeit zum kochen gehabt, dafür kennen uns jetzt alle Nachbarn. Heute Abend gibt es warmes Essen. Du musst dir jetzt selbst was machen, schaffst du das?“ Er grinste. „Ich sorge schon seit Jahren für mich selbst, meine Kleine, dann werde ich auch heute nicht verhungern.“ Ich zuckte mit den Schultern. „Du vielleicht nicht, aber Baran...“



    Re: (Kurzroman) Aus der Welt der „Gegenspieler“

    tupis - 16.05.2008, 20:57


    wow sau geil, du kannst sooooooooooooooooooooo gut schreiben, grieg ich dein talent?????



    Re: (Kurzroman) Aus der Welt der „Gegenspieler“

    TouchTheStorm - 17.05.2008, 01:08


    dankesehr =) aber soo ein großes talent ist das nur auch wieder nicht... aber solang es spaß macht... =) du, damit das hier nicht unter spammen fällt... soll ich dir den rest der story vll. zuschicken???



    Re: (Kurzroman) Aus der Welt der „Gegenspieler“

    Salama al Morgin - 17.05.2008, 14:15


    Ich will auch !! Oder stell alles rein :) ich wills leeesen !!!! SOFORT !!! Du kannst sooooo gut schreiben :cry: ich nich :cry:



    Re: (Kurzroman) Aus der Welt der „Gegenspieler“

    tupis - 17.05.2008, 15:40


    ja schick es mir lieber also Anne.Prattinger@web.de ok ok so da shcickst du es einfach hin, freu mich schon



    Re: (Kurzroman) Aus der Welt der „Gegenspieler“

    Cassiopeia - 17.05.2008, 15:57


    so nun hat ich auch wieder die Ruhe zum drüber lesen... boah die Storry is soooooooooooooo SPANNEND... würdest du mir alles zuschicken?

    Das wäre lieb von dir, wenn ja dann schreib mir einfach ne Privat nachricht un ich geb dir meine e-mail... oder stell mehr rein ^^

    aber ich bewunder dich auch... ich kann nicht sonderlich gut schreiben, für Aufsätze und Interpretationen un so en Schulkram halt is es noch okay aber für ne gute Storry fehlen mir die Ideen un den Schreibstil zum spannenden Erzählen hab ich auch net :(



    Re: (Kurzroman) Aus der Welt der „Gegenspieler“

    TouchTheStorm - 17.05.2008, 16:22


    Naja also die Idee ist eig. aus nem rpg-forum geklaut... und schreiben is halt i-wie einfach nur so spaß andere schreiben tagebuch und ich schreibe halt geschichten =).



    Re: (Kurzroman) Aus der Welt der „Gegenspieler“

    Cassiopeia - 19.05.2008, 20:37


    also... ich hab alles gelesen und ich finds insgesamt total gut, da du...

    1. super gute Charaktere kreiert hast die neugirig machen ^^
    2. es sehr spannend geschrieben wurde
    3. mir das Thema gut gefällt

    Ich hab auch ein paar anmerkungen, bitte sei mir nicht böse, es sollen nur hilfen sein:

    also manchmal habe ich probleme zu erraten wer gerade spricht, aber allgemein hast du das sehr gut gemacht ^^ Naja und ich finde es halt schade, dass die geschichte sich nur um das verhältnis der beiden hauptcharas dreht und man wenig von der "Rasse" der beiden mitbekommt. Mit Rasse mein ich halt, was deren Aufgabe genau is und wie die sie zu erfüllen haben und eben mehr auch über die Gegner und vielleicht auch dann ein Sieg der bösen Seite zur abwechslung oder so was. Es is halt alles auf die beidne charas zentriert und es kümmert sich um deren Schicksal, was total schön geschildert wird... aber mir fehlt halt so en bissel die Schilderung der Welt in der die beiden leben, wie die gegner genau drauf sind, wie sie die träume klauen wollen und zu welchem zweg usw.

    upsi soooooo viel geschrieben... bitte nicht böse sein ^^



    Re: (Kurzroman) Aus der Welt der „Gegenspieler“

    TouchTheStorm - 19.05.2008, 21:09


    Hey dankeschön... konstruktive Kritik... du weißt ja gar nicht wie selten das ist... cooooool =)

    wer das jetzt noch nicht gekriegt hat (warum auch immer) hier ist der rest :

    Die nächsten Tage verliefen alle ungefähr nach demselben Muster. Wer als erstes aufwachte weckte den anderen. Ich machte Frühstück, wir aßen zusammen, danach verschwand Daith zur Arbeit. Währenddessen versuchte ich das Haus einigermaßen sauber zuhalten, was fast noch schlimmer war als Blumenpflücken oder ging einkaufen und begann zu kochen. Wenn Daith zurück kam aßen wir wieder. Nach den Essen machte er irgendwas, während ich einen Spaziergang in die weniger freundlichen Viertel Tarits machte. Das war zwar riskant, aber im Notfall konnte ich ja beamen. An einem Nachmittag lud ich sogar eine Nachbarin bei mir ein und horchte sie ein bisschen über Helena und die Glühwürmchen aus, allerdings war nicht viel Interessantes dabei.
    Irgendwann saßen wir dann mal wieder zusammen beim Mittagsessen.
    Ich löschte das Feuer unter dem Herd und machte mich mit einer Schale in den Händen auf den Weg zu Tisch, als ich plötzlich ein Beam-Geräusch hinter mir hörte. Da ich Daith noch vor mir sitzen sah, konnte das eigentlich nur eins bedeuten. Ich drehte mich um. Dort standen Fortuna, ein Traumfänger und noch ein Feenmann. Fortuna hatte eindeutig den Oberbefehl, denn sie schwirrte vornweg. „Fortuna! Wie schön , dass ihr uns besucht. Möchtet ihr mit mitessen?“ Sie sah mich herablassend, aber überrascht an. „Wer hat dir denn eine Gehirnwäsche verpasst?“, zischte sie, während ihre Augen unauffällig zu Daith huschten. „Ich tue, was ich tun muss“, erwiderte ich kalt. Danach warf ich die Schale zu Boden und ließ einen Schrei hören, den die Nachbarn einfach nicht überhören konnten. Der Traumfänger kam auf mich zu und griff halbherzig nach meinem Arm. „Lass sie los“, rief Daith zur Tür gewandt, wobei er nicht einmal von seinem Stuhl aufstand. Die Fesseln, die mir den Traumfängen inzwischen angelegt hatte schnitten mir in die Handgelenke. „Hilfe!“, kreischte ich in der höchsten Tonlage, die ich zustande brachte. Daith hatte sich von seinem Sitzplatz bequemt. „Sie müssten gleich kommen“, sagt er leise, stellte sich ich eine Abwehrhaltung und sah entsetzt auf unsere Scheinangreifer. Ich gab mir Mühe verängstigt auszusehen. Nach ein paar Sekunden sprang unsere Tür auf. „Glühwürmchen!“, rief Fortuna, der Traumfänger packte sie und den anderen und beamte sich weg.
    Wenig später standen drei Glühwürmchen in unserem Haus und davor versuchte ein Traumbote die Schaulustigen zurück zuhalten. „Was ist passiert?“, fragte der älteste mit betonter Autorität, während jemand zu mir ging und meine Fesseln löste. „Sie haben uns angegriffen“, sagte Daith fast ein bisschen (gespielt) verängstigt. Ich beschloss ihm das Reden zu überlassen und konzentrierte mich darauf, zu zittern und blass zu sein. „Ich weiß nicht, was sie von uns wollten, aber sie haben gesagt, sie kämen wieder. Wir hatten sonst nie etwas mit der Schattenseite zu tun, warum denn jetzt plötzlich...“ Jetzt musste ich aber doch noch etwas dazugeben. „Wir hätten gar nicht erst hier her ziehen dürfen“, sagte ich mit zitteriger Stimme. „Beruhigen Sie sich bitte.“ Der Mann wandte sich an Daith. „Sie und ihre...“ Er blickte von ihm zu mir und wieder zurück. „Sie ist doch ihre Frau?“. Daith schaltete einen Moment schneller als ich. „Natürlich“, sagte er und ging auf mich zu. Jetzt hatte auch ich begriffen was der Mann meinte. Was muss ich mir noch alles antun? Daith war bei mir. Bevor ich die Chance hatte zu reagieren, zog er mich an sich und schloss mich in die Arme. „Oh Elena, ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist. Als dieser Kerl bei dir war und dann hat er dich... ich dachte er würde... zum Glück sind die Glühwürmchen rechzeitig gekommen.“ Er drückte mich noch fester. Ich musste alle meine Beherrschung aufbringen, um mich nicht loszureisen. Mir war klar, dass ihn das alles köstlich amüsierte. Und diese Andeutung war ja wohl das Letzte. Mit gewaltiger Überwindung ließ ich den Kopf an seine Schulter sinken. „Ich habe Angst“, flüsterte ich. „Ich weiß!“, antwortete er sachlich. Für einen Moment überlegte ich, ob ich ihm ganz aus Versehen den Ellenbogen in den Bauch rammen sollte, doch dann beherrschte ich mich wieder. „Das brauchen Sie nicht Mrs. McDura. Wir werden Sie beide jetzt erstmal mitnehmen und dann stellen wir ein paar Leute auf die Ihr Haus rund um die Uhr bewachen. Ihnen kann nichts mehr passieren.“ Daith loste seine Umarmung und griff nach meiner Hand. Widerwillig ließ ich es zu und wir wurden Händchen haltend von den Glühwürmchen durch die Stadt eskortiert.
    Es wäre eigentlich nicht nötig gewesen mitzukommen, aber da es anscheinend die die ganze Stadt darauf angesetzt mich zu quälen, war es auch wieder logisch. Jedenfalls kamen wir nach einer Stunde wieder zu Hause, begleitet von zwei unerfahren wirkenden Glühwürmchen.
    Sie begannen das Gelände um unser Haus zu begutachten. Daith winkte mich zu sich und sobald ich drinnen war schlug er die Tür zu. Ein ungutes Gefühl stieg in mir hoch und wurde durch Daith’ überlegenes Lächeln bestätigt. „Sieht so aus, als müsstest du doch noch umziehen“, sagte er schlicht. Ich verlor die Kontrolle über meine Gesichtszüge, schaffte es aber mühsam meine Gedanken für mich zu behalten. Schon wieder etwas was ich nicht bedacht hatte. Daith musterte lässig mein entsetztes Gesicht. „Ist das denn wirklich so schlimm?“, fragte er leise. Ich zog die Augenbraun hoch. „Ich würde dich niemals anrühren, meine Kleine. Ich bin dienstlich hier das weißt du doch. Obwohl es natürlich eine Schande ist...“ Seine Augen funkelten schelmisch. Aus irgendeinem Grund war ich weder fähig weg zusehen noch zuantworten. Es war als wären wir in irgendeiner Weise magisch zusammen gekettet. Eigentlich hätte ich ihn schlagen sollen. Plötzlich ging die Tür auf. Eines der Glühwürmchen steckte den Kopf durch die Tür. Daith wandte sich um und ich schüttelte verwirrt den Kopf. Seit wann ließ ich mich so leicht beeinflussen? Hinter mit hörte ich Daith mit dem Glühwürmchen reden. Hastig lief ich die Treppe hoch und räumte alles um, was uns hätte verraten können. Als ich fertig war ließ ich mich auf meine Seite des Bettes fallen. Meine Gedanken kehrten zu dem Geschehenden zurück.

    Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war das Bett neben mir leer (aber benutzt). Daith hatte mich nicht geweckt. Schnell zog ich mich um und ging nach unten. Er saß an unserem Tisch und frühstückte. „Guten Morgen, meine Kleine!“, sagte er fröhlich und nickte mit dem Kopf in Richtung eines offenen Fensters, vor dem ein Wache haltendes Glühwürmchen stand. Ich begriff und wiederholte seinen Gruß „Warum hast du mich nicht geweckt?“ „Ich habe heute frei bekommen und dachte du könntest auch mal ausschlafen.“ „Danke“ Langsam ließ ich mich auf einen Stuhl sinken, da klopfte es an der Tür. Ich stand wieder auf und ging hin. Vor mir stand ein dunkelhaariger Mann, den ich als einen Nachbar identifizierte. „Guten Morgen“, grüßte ich freundlich. „Morgen“, kam es nicht halb so freundlich zurück. Der Mann sah an mit vorbei in die Küche. Als er Daith sah, lächelte er. Ich stand so in der Tür, dass er ohne Probleme um mich hätte herumgehen können, allerdings war ihm das wohl zu anstrengend. Er stieß gegen die Haustür, mit rutschte die Klinge aus der Hand und er spazierte lächelnd an mir vor bei. Ich öffnete den Mund und schloss ihn wieder, dann beschloss ich, mich meinem Schicksal als freundliche Hausfrau zu ergeben, schloss die Tür und setzte mich wieder. Der Nachbar hatte sich neben Daith niedergelassen und begann auf ihn einzureden. „Ein paar Freunde und ich wollen uns heute Abend treffen. Und wir wollten Sie fragen ob sie nicht auch Lust hätten zu kommen? Ich meine, dann lernen sie mal ein paar neue Leute kennen und unsere Frauen sind auch dabei, das wird bestimmt ein lustiger Abend. Was sagen Sie, Daith?“ Daith blickt zu mir, er sah nicht besonders begeistert aus. „Ich weis nicht. Ich glaube meine Frau wird nicht unbedingt wollen... Und wir müssen uns erstmal...“ „Ihre Frau wird nicht wollen?“, fragte der Mann mit einem missbilligenden Blick auf mich. „Es ist doch schon schlimm genug, dass unser Land von einer Frau regiert wird, da müssen wir ihnen doch nicht noch alle Entscheidungen überlassen. Sie werden doch wohl nicht nur wegen ihr nicht kommen. Wo kämen wir denn da hin.“ Während ich zuhörte zogen sich meine Augenbrauen immer weiter nach oben. Wusste dieser Mann eigentlich wovon er redete? Anpassen hin oder her, das ging zu weit. Unauffällig drehte sich Daith zu mir um und bedeutete mir ruhig zu bleiben. In seinem Blick lag kein Spott, vielmehr auch so etwas wie Ablehnung. Um mich darum zu hindern unserem Nachbarn die Meinung zu sagen, beschloss ich wieder Geschirr zu zerdeppern – es war ja immerhin nicht meins. Ganz aus versehen rutscht mir mein Teller aus der Hand. „Endschuldigung“, sagte ich so unterwürfig ich konnte und stand auf um den Boden zu säubern. Es half.
    Als ich fertig war, war der Mann gegangen. „Wie halten die Träumerinnen so was aus?“, fragte ich eher an mich selbst gerichtet. „Ich weiß nicht“, antwortete Daith zu meiner Überraschung und reichte mir (auch zu meiner Überraschung) einen neuen Teller. „Ich würde jedenfalls lieber eine Frau wie dich heiraten, als so eine angepasste Porzellanpuppe.“ Er stand auf und ging nach oben. Ich blickte ihm nach. Hatte ich mir den leichten Unterton in seinen Worten nur eingebildet?
    Wir waren die letzten die am Abend im Nachbarhaus ankamen. Nach dem Essen trennte sich die Gesellschaft. Die Männer setzten sich nach draußen, die Frauen ins Wohnzimmer, wo es nur ein Gesprächsthema gab: Kinder. Eine besonders nette Frau hatte sogar ihren Säugling mitgebracht und da ich anscheinend die einzige war, die ohne Kindersegen auskam wurde ich von allen Seiten mit meinen Möglichkeiten bestürmt.
    „Elena, wünschen sie und ihr Mann sich eigentlich Kinder? Ach bestimmt! Sie geben einem so eine richtige Lebensfreude.“ „Um ehrlich zu sein fühle ich mich noch etwas zu jung für Kinder“, erwiderte ich zaghaft. „Ach was. Wie alt sind Sie? Achtzehen?“ Ich nickte kurz. „Man kann gar nicht früh genug anfangen. Und sie sind ja so süß...“ Wie auf ein Stichwort drückte mir die eine Frau ihr Baby in die Arme. Das Kind, das bis jetzt friedlich geschlafen hatte, fing an zu weinen. Kluges Kind. „Sie müssen ihn ein bisschen hin und her schaukeln“, sagte sie ermutigend, doch es half nichts. Etwas hilflos nahm sie mir ihren Sohn ab, der sich rasch wieder beruhigte. Die Frauen plapperten unbeirrt weiter. Ich sackte immer mehr in mich zusammen, bis ich schließlich, wir waren schon bei den Namens Vorschlägen angekommen, das Thema wechselte. „Sagen sie arbeitet eigentlich einer von ihren Männern für die Nachtkönigin?“ Wie ich gewollt hatte kam das Gespräch ganz von selbst in Bewegung. Einmal lehnten wir uns alle ganz weit nach vorne. „Mein Mann hat ja einmal erzählt, sie wollen den Schattenkönig vernichten. Sie planen einen Anschlag auf ihn. Ich glaube sogar schon in ein paar Wochen, aber erzählen Sie das nicht weiter.“ Ich lächelte. Bestimmt nicht.
    Etwas später stand Daith mit zwei anderen Männern und einem ziemlich gequälten Gesichtsausdruck in der Tür. „Ich denke wir sollten jetzt nach Hause gehen, meine Kleine.“ (Bei der Erwähnung meines ‚Kosenamens’ brach leises Gekicher aus.) Wir müssen doch morgen früh aufstehen...“ Ich stürzte auf ihn zu. „Ach ja unser...Picknick. Das hätte ich fast vergessen. Auf wieder sehen, danke für den reizenden Abend.“ Wir beeilten uns aus der Tür zu kommen.
    Daith betrat unser Haus erst gar nicht. „Fünf Minuten, dann bin ich bei dir, meine Kleine. Ich brauche Nachtluft“, sagte er knapp. „In Ordnung, Liebster“, hauchte ich und wünschte dem Würmchen neben mir eine erholsame Nacht.
    Dieses Treffen war die größte von allen Qualen, die ich bisher erlitten hatte. Vollkommen genervt ging ich sofort nach oben und machte mich fertig für die Nacht. Nur mein Kleid hatte ich noch an, als mein ‚Ehemann’ seinen Spaziergang beendet hatte. Er wollte ins Bad verschwinden, doch ich hielt ihn auf. Meine Neugier war zu groß. „Wie war dein Abend? Ich hoffe interessanter als meiner“, sagte ich sarkastisch. Daith schüttelte müde grinsend den Kopf. „Ich würde Helena zwar gerne tot sehen, aber heute tat sie mir Leid. Ob die arme Frau weiß wie viele Feinde sie unter ihren eigenen Leuten hat? Ihre Politik ist nicht schlecht, aber wenn man den Männern so zuhört... Einer ist sogar so weit gegangen, in Betracht zu ziehen, sich dem Schattenkönig anzuschließen. Ich hätte ihm liebend gern gesagt, dass wir Leute wie ihn nicht haben wollen.“ Ich lächelte gefährlich. „Vielleicht könnten wir sein Angebot auch ernst nehmen und ihn dem Schattenkönig als Geschenk mitbringen, wenn das alles vorbei ist.“ Daith grinste ebenfalls. „Eine gute Idee. Und womit hast du deinen Abend verbracht?“ „Dümmlich lächeln und versichern, dass ich nichts von schreienden Blagen halte“, antwortete ich trocken. Er lachte. „Wir werden noch wie richtige Träumer.“ Für einen Moment sah Daith mich nur an, dann legte er eine Hand an meine Schläfe, ließ sie bis zu Kinn herunter geleiten und hob es ein Stück an. „Ohne dich wäre es hier nur halb so lustig, meine Kleine.“ Er verschwand in der Tür. Mir blieb der Mund offen stehen. Dieser Tonfall... fast schon sanft.. Ein Schauer lief über meiner Rücken. Ich hatte Daith’ Berührung nicht nur einfach so hingenommen, ich hatte sie genossen. Plötzlich war das einfachste, was ich mir hatte Vorstellen können, nämlich ihn zu hassen, gar nicht mehr so leicht. Hastig, bevor er zurückkommen konnte, entkleidete ich mich und legte mich auf die weiche Bettdecke. Ich war viel zu aufgewühlt um schon Schlaf zu suchen. Wenig später betrat auch mein ‚Ehemann’ den Raum. Unverblümt betrachtete er die Konturen meiner Körpers, die sich deutlich unter dem dünnen Nachthemd abzeichneten. „Gefällt dir was du siehst“, frage ich gereizt. Es schockierte mich wie gespannt ich auf die Antwort war. „Zugegeben gefällt es mir sogar ziemlich gut“, erwiderte er nicht ohne Ironie, doch trotzdem hatte ich das Gefühl, dass er alles ernst meinte. Ich nickte nur und kam mir plötzlich ausgeliefert vor, wie er so auf mich herab sah. Schließlich wandte er sich ab und begann sich auszuziehen. Erst sah ich demonstrativ zu Seite, doch die Versuchung war zu groß. Auf einmal blickte ich auf seinen muskulösen, blassen Rücken und ich fragte mich wie es wohl war von ihm geküsst zu werden. Ich konnte die Gedanken nicht vertreiben. Und als sich mein Verstand seine drängenden Lippen auf meinem Mund ausmalte, spürte ich, dass ich mich davor fürchtete. Es war keine Angst um meine Unschuld oder dergleichen, vor allem weil es da nicht mehr sonderlich viel zu verlieren gab, es war die Panik, Gefühle für Daith zu entwickeln. Für diesen temperamentvollen, immer spöttischen Krieger, bei dem ich nie wusste woran ich war. Nur mit seiner Hose bekleidet legte er sich schließlich neben mich, drehte sich in meine Richtung auf die Seite und betrachtete mich. „Ich wollte dir schon gestern etwas sagen, meine Kleine... Ich will, dass zu weißt, dass es nicht mein Ziel ist mit dir zu schlafen. Das heißt nicht, dass ich mich nicht freuen würde, wenn du dazu entschließen würdest.“ Er lächelte bedauernd. „Aber ich schleife nicht jede Frau ins Bett die ich treffe, selbst die hübschesten nicht. Und ich würde sie niemals bedrängen.“ „Ich habe nie so über dich gedacht, auch wenn ein paar Indizien gegen dich sprechen.“ Wir wussten beide nicht was wir nun tun sollten und erst als ich mich von ihm wegdrehte, merkte ich wie nah wir uns beim sprechen gekommen waren.

    In der nächsten Zeit begann ich mich selbst zu verachten. Wir lebten zwar so weiter wie vorher (zumindest er). Aber alle mehr oder weniger notwendigen Zuneigungsbekenntnisse, machten mir immer weniger aus. Ich wusste nicht ob Daith es bemerkte, aber ich hasste mich dafür. Da gab es eine Person die ich hasste wollte und ich begann immer mehr Gefallen an ihr zu finden. Warum? Ich wusste es nicht. Irgendwann erwischte ich mich sogar dabei unserer mittäglichen Umarmung entgegenzufiebern. Kurz: Ich war total übergeschnappt. Und dann war da noch unser Auftrag. Wir beide hatten nicht mehr als den Kommentar der Frau gehört. Die Glühwürmchen waren vorsichtiger, als wir gedacht hatten. Sie verstummten immer sobald einer von uns in der Nähe war.
    Die Dunkelheit setzte ein, kein Zeichen von Daith. Er war auch mittags nicht gekommen. Den ganzen Tag spielte ich schon die besorgte Ehefrau. Ich hatte mich vor unser Haus gesetzt und wartete. Ein Glühwürmchen hockte sich neben mich. „Eine Schande ist es, dass der Schattenkönig unschuldigen Leuten so was antut. Ich darf zwar nicht drüber reden, aber wir und die Königin haben vor dem ein Ende zu setzen. Dann können Sie und Ihr Mann wieder Ihr altes Leben führen.“ Fast hätte ich gelächelt. Die Bestätigung!
    In diesem Moment kam Daith um die Ecke. Ich sprang auf und fiel ihm in die Arme. „Wo hast du dich die ganze Zeit herumgetrieben? Ich habe mir Sorgen gemacht!“ Er drückte mich an sich. „Ich wurde aufgehalten, es tut mir leid.“ Daith schob mich ein Stück zurück und musterte mich. „Du bist ganz blass“, sagte er leise. Ich fühlte wie seine Hand mein Gesicht streifte, sah das Funkeln seiner Augen, die fest auf meine gerichtet waren. Mein Körper versagte mir seine Dienste. Irgendetwas musste ich doch tun können...wegsehen, zuschlagen... Ich gab mir einen Ruck, der mir immerhin meine Stimme wiedergab. „Wenn du mich jetzt küsst, stirbst du...“ Daith grinste und löste damit meine Erstarrung. Langsam dreht er sich zu den Glühwürmchen um, die da standen und sich unauffällig verhielten. „Würden Sie uns ein Gespräch unter vier Augen führen lassen? Nicht weit weg, aber es war ein harter Tag für El... uns beide. Wir brauchen ein wenig Zeit“ Er lächelte höflich. Die Glühwürmchen nickten. Bevor ich wusste wie mir geschah, hatte er einen Arm um meine Taille gelegt und mich mit sich gezogen.
    Nachdem er mich in ein kleines Wäldchen geschleppt hatte, lehnte Daith sich dort an einen Baum. Ich wusste genau wo ich meine Gefühle einordnen musste und es gefiel mir gar nicht. „Also, wo warst du wirklich?“ „Ich habe mich ein bisschen umgehört und erfahren, dass der Angriff in etwa eineinhalb Wochen stattfinden wird. Ich habe einen zuverlässigen Boten die Nachricht überbringen lassen.“ „Von wem weißt du das?“ „Das ist unwichtig.“ „Und der Bote...?“ „Den kennst du nicht viel er mir ins Wort.“ Ich hasste es so abgefertigt zu werden, doch ein blick zu Daith zeigte mir, dass das Thema für ihn beendet war. Er schwieg einen Moment und sah mich mit schräg gelegtem Kopf an. „Weißt du was, meine Kleine?“ Daith trat einen Schritt an mich heran. Als er kurz meinen Arm berührte, breitete sich eine Gänsehaut bis zu meiner Schulter aus. „Ich bin der Meinung... irgendwann müssen wir alle einmal sterben.“ In dem Moment, in dem ich die Bedeutung seiner Worte verstand, war es zu spät. Ich spürte seine Lippen auf meinen. Meine Augen schlossen sich, ohne dass ich fähig war sie wieder zu öffnen. In mir tobte ein Kampf. Ich wollte seinen Kuss erwidern, aber alle Vernunft, die ich noch hatte, hielt dagegen. Schließlich hob ich die Hände an seine Schultern. Für einen winzigen Augenblick zog ich Daith an mich und öffnete die Lippen, dann stieß ich ihn weg.
    Atemlos drehte ich den Kopf zur Seite, doch bevor ich zurückweichen konnte, legte sich zum zweiten Mal ein Arm um meine Taille und hielt mich fest. „Wogegen wehrst du dich?“ Ich wusste, dass ich nicht noch einmal die Kraft haben würde ihn wegzustoßen. Mein Blick blieb zur Seite geneigt. Daith schien zu merken, dass ich ihn nicht freiwillig ansehen würde, also legte er eine Hand unter mein Kinn und wandte sich mein Gesicht zu. „Warum?“, fragte er noch einmal, während er die Hand von meinem Gesicht nahm und begann mit einer gelösten Haarsträne zu spielen. „Weil ich dich hasse!“, erwiderte ich verzweifelt, obwohl ich wusste, dass es nichts bringen würde. „Weil du mich gehasst hast... ich bin nicht blind, meine Kleine“, erwiderte er sanft und strich mir die Strähne hinters Ohr. Der Griff um meine Taille wurde fester. Ich fühlte wie Daith mich an sich zog... und dann ließ ich zu, dass er mich ein zweites Mal küsste. Er dreht uns um 180 Grad und presste mich an seinen Baum. Ich verlor mich in seinem Kuss, genau so fordernd und leidenschaftlich, wie er schon in meinen Gedanken erschienen war.
    Als Daith mich schließlich wieder freigab, war meine Selbstbeherrschung dahin, genau wie meine Selbstachtung. Was war aus mir geworden? Warum hatte ich nicht hart bleiben können und meine Sturheit benutzen, die ich sonst an den Tag legte? Weil ich wollte, dass es soweit kommt, weil ich gegen etwas angekämpfte, dass mein Größter Wunsch war! Soviel also zu meiner Willenstärke! Jetzt musste ich auch die Konsequenzen tragen. „Du denkst zuviel nach!“ Verwirrt sah ich zu Daith auf, fast hätte ich vergessen, dass er mir immer noch gegenüber stand. „Man sieht dir an wenn du nachdenkst, doch manche Dinge muss man geschehen lassen.“ Was habe ich gemacht? „Kannst du mir denn auch sagen, was ich denke?“, fragte ich gereizt. „Nein, aber zugegeben, im Moment ist es nicht sehr schwer zu erraten.“ „Wie konntest du nur?“ Er zog die Brauen hoch. „Du hast den Kuss erwidert wenn ich dich daran erinnern darf...“ Meine Hand glitt kraftlos an seinem Arm herunter. „Als würde ich wissen was gut für mich ist.“, murmelte ich. „Lass uns jetzt zurückgehen, bitte.“ Daith machte keinerlei Anstallten mir zu folgen. Er lächelte einnehmend und ließ mich, dank meiner Hand die ich im netterweise als Werkzeug zur Verfügung gestellt hatte, wieder einen Schritt in seine Richtung treten. „Du fliehst!“, sagte er sachlich. „Ich will nicht fühlen, was ich im Moment fühle, ist es das, was du hören willst?“ Daith beugte sich vor und küsste mich auf die Stirn, dann sah er mir in die Augen. „“ Schweigend machten wir uns auf den Rückweg und auch, als ich am nächsten Morgen aufwachte, hatten sich meine aufgewühlten Gefühle kein bisschen beruhigt...

    Ich hörte ein merkwürdiges Geräusch. Daith schien es ähnlich zu gehen. Misstrauisch legte er ein Brotmesser aus der Hand und stand auf. Im nächsten Moment fiel die Tür krachend aus den Angeln. Mit gezogenen Schwertern stürmten zwei Glühwürmchen hinein. Ich schrie auf. Im nächsten Moment war Daith bei mir und legte mir einen Arm um die Schultern. „Ich bin sicher, dass ein Irrtum vorliegt. Kann ich Ihnen irgentwie helfen.“ Unbeirrt kamen die Glühwürmchen auf uns zu. „Du kannst sie loslassen, das Spiel ist vorbei.“ Sagte eins von ihnen zu Daith. „Draußen wartet Verstärkung, ihr habt keine Möglichkeit zu fliehen.“ Anstatt mich jedoch loszulassen, verstärkte sich sein Griff um meinen Arm. Er war nervös, das erste Mal seit wir uns kannten. „Wir sehen erst, ob noch was zu retten ist, dann beamen wir“, flüsterte er mir zu, bevor wir nach draußen traten. Sofort wurden von allen Seiten Schwerter auf uns gerichtet. „Ihr seid verhaftet, wegen Hochverrat an unserem Land und unserer Königin.“ „Wir haben nie etwas unrechtes getan. Da muss irgendetwas völlig falsch gelaufen sein.“ „Spar dir das, Traumfänger. Wir wissen, dass ihr Spione seid. Es gab ja vielleicht genug, die euch diese Rolle abgekauft haben, vor allem der Kleinen da, aber jetzt ist es genug.“ Der Mann schwieg einen Moment. „Ich hätte wirklich nie gedacht, dass ihr so hübsche Mädchen habt“, fügte er dann hinzu. „Wenigstens hast du in deinen letzten Wochen in Freiheit noch ein bisschen Spaß gehabt, oder etwa nicht?“ Er fiel in schallendes Gelächter, in das seine Truppe nur zögerlich einstimmte. In diesem Augenblick beamte Daith uns ohne eine weitere Vorwarnung weg. Ich hörte, wie bei den versammelten Glühwürmchen eine Hysterie ausbrach, dann kurz bevor unsere Körper sich vollständig auflösten, explodierte ein höllischer Schmerz in meiner Schulter.

    Daith traf auf eine Blockade. Irgendetwas hinderte ihn daran sein Ziel zu erreichen. Als er Boden unter den Füßen spürte und die Umgebung einer kleinen Wiesenlichtung ihre Konturen annahm, hörte er neben sich Diamons erstickten Schrei. Sie sank in seinen Armen zusammen, bis er das einzige war, dass sie noch aufrecht hielt. Vorsichtig ließ er das Mädchen zu Boden gleiten. Ihre Züge waren vor Schmerz verzerrt, ihr Atem ging stoßweise. Die Klinge eines zwei Fingerdicken Dolches hatte sich vollständig in ihre Schulter gebohrt. Mit einer Hand drückte Daith sie auf den Boden, mit der anderen umfasste er den Griff der Waffe und zog sie mit einem Ruck aus ihrem Rücken. Hastig warf er den Dolch zur Seite, schnitt mit seinem eigenen ein Stück Stoff aus ihrem Kleid und presste es auf die Wunde, bis er sich schließlich sicher war die Blutung notdürftig gestoppt zu haben.
    Er atmete auf und brachte behutsam Diamons Körper in eine bequemere Lage. Sie hatte noch kein Wort gesagt. Hätte er nicht gewusst, dass ihre Verletzung nicht Lebensgefährlich war, wäre er vom Schlimmsten ausgegangen. „Was ist mit dir?“ Ihre Stimme war so leise, dass er sie kaum verstand. „Mir ist kalt!“ Daith zog die Brauen hoch. Fieber wäre normal gewesen, aber meinte sie wirklich Schüttelfrost? Er legte eine Hand auf ihre Stirn und zuckte zurück. Das Mädchen war eiskalt. Ohne den Blick von ihr zu wenden, tastete er nach dem Dolch, der sie verletzt hatte. Das Blut, das daran klebte war nicht rot, sondern hatte sich dunkelviolett gefärbt. „Gift!“ Er kannte dieses Gift, es entzog Wesen innerhalb kürzester Zeit die Lebenskraft. Außerdem hatte es verhindert, dass sie sich an den richtigen Ort beamten. Diamon würde sterben, wenn sie nicht bald ein Gegengift bekam. „Diamon, hör mir zu!“, begann er, bemüht die Panik in seiner Stimme unter Kontrolle zu halten. „Ich komme gleich wieder. Ich schaffe es nicht alleine dich von hier wegzubringen, aber bis ich zurückkehre musst du kämpfen, verstehst du? Versprich mir, dass du kämpfst!“ „Jetzt werde ich sterben, nicht wahr?“, hauchte sie. „Was redest du da?“ „Du hast meinen Namen genannt. Du würdest mich nicht beim Namen nennen, wenn du nicht wüsstest...“ Daith beugte sich über sie und nahm ihr den Atem um weiter zu sprechen, als er in einem zärtlichen Kuss seine Lippen auf ihre senkte. „Du versprichst mir jetzt, dass du nicht aufgibst!“ „Ich werde kämpfen!“ Er erhob sich und warf einen letzten Blick auf die junge Frau. „Wehe...wenn...nicht!“ Dann beamte er sich weg.


    ...Der Kampf...
    Es war als würde ich aus einem tiefen schwarzen See auftauchen. Eine zähe Dunkelheit hielt mich gefangen, bis ich die Kraft aufbrachte meine Augenlieder wieder zu heben. Das helle Licht, das von allen Seiten auf mich einstürzte, nahm mir für lange Zeit die Sicht, bis ich schließlich ein Zimmer erkennen konnte. Vor offenen Fenstern waren dunkle Vorhänge zur Seite gezogen und ließen Wind und Sonne hinein. Umständlich drehte ich mich ein Stück zur Seite. Der Kraftaufwand, der dafür nötig war, ließ mich ernsthaft daran zweifeln, dass mir meine Zunge gehorchten würde, während die Erschöpfung mich wieder zu überwältigen drohte. Es war schon anstrengend genug, die Augen offen zu halten, doch die Angst wieder einzuschlafen war zu groß. Ich atmete auf, als ich hörte wie die Tür sich öffnete. Komischerweise verflog die Erleichterung auch nicht, nachdem ich gesehen hatte, wer nun mein Zimmer betrat. Daith durchquerte den Raum ohne mich groß zu beachten und schloss die Fenster, danach wandte er sich wieder um. Seine Augen streiften meine. „Du bist wach“, stellte er tonlos fest. Das was ich erwiderte, war geflüstert, jedoch lauter, als ich mir erhofft hatte. „Sieht wohl so aus.“ Langsam kam er auf mich zu und ging vor meinem Bett in die Hocke, sodass unsere Gesichter auf gleicher Höhe waren. „Tu so etwas nie wieder, verstanden! Was meinst du wie ich dastehe, wenn ich meine erste Schülerin verliere?“ „Ich werde tun was ich kann...“ Er seufzte, stand auf und setzte sich auf meine Bettkante.
    Für einen Moment saß er ruhig da, während er mich betrachtete, dann musste ich hilflos mit ansehen, wie er einen Arm um meine Taille legte und mich auf seinen Schoß hob. Er griff nach der Bettdecke und zog sie so zurecht, dass sie meinen Körper vollständig bedeckte. Ich tastete nach seinem Arm. Daith machte keinerlei Anstalten ihn von mir zu nehmen. „Glaubst du wirklich zwei lächerlich Küsse, geben dir das Recht, so etwas zu tun?“, fragte ich leise (...laut ging ja nicht!). Mit zwei Fingern strich er über meine Unterlippe. „Lächerlich, ja?“ Zögernd lehnte ich den Kopf gegen seine Schulter. „Nein..., aber du weißt genau, dass ich mich im Moment nicht wehren kann...“ „Das trifft sich gut, denn du sollst dich ja auch nicht wehren, meine Kleine.“ Bevor ich etwas erwidern konnte, kloppte es an der Tür. Ich schüttelte flehend den Kopf, doch es half nichts. „Ja, bitte?“, rief Daith zur Tür. Als sie sich öffnete konnte ich im ersten Moment nichts erkennen, aber das, was ich später erkannte gefiel mir noch viel weniger. „Daith?“, fragte Fortunas Stimme an der Tür. „Ich muss dringend mit dir reden...“ Zum Ende hin wurde sie immer leiser. Ich sah die Fee nicht an, doch ich konnte mir denken warum. „Ich verbessere: Ich muss sehr dringend mit dir reden... Du weißt wo du mich findest!“ Ich hörte die Tür zufallen. Daith strich gedankenverloren mit dem Daumen über meinen Nasenrücken. „Was sie wohl wollte?“ In einem verzweifelten Versuch hielt ich seinen Arm fest – er ließ es zu. „War das wirklich nötig? Was glaubst du, was du Fortuna gerade für eine Waffe gegeben hast?“ „Irgendwann hätte sie das doch eh erfahren. Genau wie alle anderen. Aber lass uns jetzt nicht über Fortuna reden, ja?“ Sanft schob er mich von seinen Beinen, setze mich neben sich auf der Matratze ab und vergrub eine Hand in meinen Haaren. Danach folgte ein warmer, leidenschaftlicher Kuss, der mir völlig den Kopf verdrehte. Ich konnte nichts anderes tun, als ihn zu erwidern und zu genießen und Daith machen zu lassen.
    Schließlich, nach einem viel zu kurzen, wundervollen Augenblick, legte er mir eine Hand an die Wange und löste seine Lippen von meinen. „Du solltest jetzt schlafen...“ Ohne Widerstand erlaubte ich ihm mich in die Kissen zu drücken. Obwohl ich immer noch schwach war, wüsste ich, dass ich bald wieder erwachen würde... Nichts sollte mich daran hindern, noch mal so einen Kuss zu bekommen. Nur noch am Rande meines Verstandes bekam ich mit, wie er den Raum verließ, während ich mich fragte ob dieser Daith wirklich der Mann war, den ich vor ein paar Wochen noch so gehasst hatte.

    Fortuna stand auf dem Fensterbrett und sah schlecht gelaunt nach draußen. In Gedanken hatte Daith sie schon so vor sich gesehen, bevor er herein gekommen war. „Du wolltest mich sprechen?“ Sie drehte sich langsam zu ihm um. „Dir ist sicher schon aufgefallen, dass ich Diamon wirklich, wirklich nicht ausstehen kann, aber... Kannst du mir erklären, was du mit dem armen Mädchen machst?“ Er öffnete den Mund, doch sie ließ ihn nicht zu Wort kommen. „Widersprich mir nicht! Ich bin nicht dumm und du auch nicht. Sie ist nur ein Spiel, oder? Nur eine Herausforderung?“ „Zuerst...“, Daith suchte nach Worten, „zuerst war es nichts anderes. Doch dann habe ich mich gefragt, warum denn ausgerechnet sie, wenn es mir wirklich nur um den Spaß ging...? Ich habe geglaubt, sie währe naiv und unerfahren, aber das stimmte nur zum Teil. Etwas an ihr hatte mich fasziniert und als ich gestern dachte sie stirbt, wusste ich endgültig, dass da mehr ist... Nun, wo ich habe, was ich will, ist meine Entscheidung noch nicht gefallen, doch das wird sie bald.“ „Hoffentlich ist dir klar, dass ich sehr Enttäuscht von dir bin, Daith.“ „Ja, so was in der Art hatte ich mir schon gedacht. Ach Fortuna, wenn du nicht so klein wärst...“ Die Fee flatterte mit gespielter Empörung auf ihn zu und setzte sich, so hin, dass sie auf gleicher Augenhöhe waren. „Ich würde auch ziemlich gut ohne solche Kommentare auskommen!“, sagte sie und gestattete sich ein kleines Lächeln, das sie allerdings danach sofort zu bereuen schien. „Da ist noch etwas... Der Schattenkönig er...er hat eure Warnung zwar bekommen, doch er kümmerte sich nicht darum. Er tut es immer noch nicht! Es sind keinerlei Vorkehrungen getroffen. Wir wären gewarnt, das würde genügen, hat er gesagt.“ „Was?“ Daith Augen verengten sich. „Versteht er denn nicht, was ich ihm geschickt habe? Das wird kein Anschlag, sondern ein Kampf! Helena schickt ihre Glühwürmchenelite auf dieses Schloss. Wir müssen uns sammeln, sonst werden wir nicht standhalten! Verdammt, warum schmeißt er das alles weg? Er ist ein guter König, besser als...“ Er unterbrach sich selbst und sah Fortuna merkwürdige an. „Vielleicht ist es Zeit, dass ich dir etwas über mich erzähle...“

    Später, nachdem mir Daith und Fortuna alles erklärt hatten, versuchten wir in widerstrebender Zusammenarbeit zu retten, was noch zu retten war – erfolglos.
    Schließlich war Fortuna aufgebrochen, mit dem verzweifelten Vorhaben die Wesen, auf die der Schattenkönig am wenigsten Einfluss hatte, nämlich die Feen, zu versammeln und um Hilfe zu bitten. Daith und mir blieb nichts anderes zu tun, als zu warten und uns und die Hand voll, die uns glaubte, bereitzuhalten. Für mich waren diese Tage einige der schlimmsten in meinem Leben. Jedes Mal wenn ich einschlief oder aufwachte, war es mit der Gewissheit nichts tun zu können, wenn uns Helenas Truppen überrannten. Zwar verbesserte sich mein Zustand in den nächsten Tagen bei weitem, doch trotzdem blieb ich hilflos, jedenfalls gegenüber Feinden.

    „Sag mal wusstest du, dass Helenas Mutter das uneheliche Kind von einem Kometen und einer Traumbotin war?“, fragte ich fasziniert und blickte von dem Buch auf, das ich gegen meine Beine gelehnt hatte. Im gleichen Moment, in dem ich Daith genervt aufstöhnen hörte, spürte ich, wie sich sein Brustkorb unter meinem Kopf heftig senkte. „Seit Tagen höre ich dich jammern, weil du nichts tun kannst, aber nie hab ich geglaubt, dass du sogar schon bereit bist, dich in die Abgründe solcher Bücher zu stürzen“, sagte er mit derselben Ironie wie ich. Lächeln drehte ich mich um, legte die Hände auf seine Brust und stützte das Kinn darauf „Ich bin zu so einigem bereit, wenn du nicht bald aufhörst mich wie ein Glaspüppchen zu behandeln.“ „Warte nur... Wenn dein Training wieder beginnt, wünscht du dir deine Bettruhe zurück, soviel ist sicher.“ „Du willst mich weiter ausbilden?“, fragte ich überrascht. „Ach so ist das...“, erwiderte Daith trocken. Er ließ sich Zeit beim sprechen, doch dann, ohne jedes Vorzeichen packte er meine Taille und warf sich herum. Bevor ich wusste wie mir geschah presste er mich ins Gras der kleinen Wiese, während sein Arm an meinem Kehlkopf lag und mich daran hinderte den Kopf auch nur in kleinster Weise zu bewegen. „...Madame denkt also, nur weil sie fast gestorben ist, ist ihr Training damit beendet... Die Kleinen sind so niedlich und naiv.“ Gemächlich hob er seinen Arm von meiner Kehle, ohne jedoch seine Augen von meinen zu lösen.
    Plötzlich wurde mir bewusst, wie nah mir Daith in diesem Moment war. Die Gänsehaut, die sich über meinen Körper ausgebreitete, verwandelte sich in ein schwaches Zittern, als er mich endlich stürmisch küsste. Ich verschränkte die Hände hinter seinem Nacken. Ohne zu zögern öffnete ich mit derselben Leidenschaft meine Lippen unter seinen, bis sein Mund zu meinem Hals weiterwanderte. Wie meine Hände, die wieder von seinem Nacken gelöst, über seinen Rücken strichen, fuhren auch seine über meinen Körper. Nach einiger Zeit drehte er mich ein Stück zur Seite und begann, das Mieder meines Kleides aufzuschnüren. Doch auf einmal hielt Daith mitten in einer Bewegung inne. Auch ich hatte etwas gehört. Ich wusste nicht was es war, nur dass es gerade gewaltig störte. „Was ist das?“, fragte ich leise. „Du denkst doch nicht...?“ Statt einer Antwort zog er mich auf die Beine. Als nächstes spürte ich einen unsanften Ruck im Rücken. „Das ist wohl das erste Kleid, das du auch wieder zuschnürst, was?“, sagte ich sarkastisch und holte einmal tief Luft. „Wie hast du das nur erraten, meine Kleine?“ Er strich mir über die Wange und sah mir fest in die Augen. „Wenn es wirklich das ist was wir glauben, dann entfernst du dich keine zwei Meter von mir, verstanden? Zu kämpfen wäre Selbstmord in deinem Zustand.“ „Ich bleibe bei dir, versprochen...“ „Ich werde es mir merken!“, sagte er hinterhältig, bevor er mich in seine Arme zog. Wenig später schmiegten sich meine Lippen sanft an seine. Für einen Moment war ich mit allen Sinnen bei uns unserem Kuss, als mich das Wissen einholte, dass es der Letzte seien konnte. Bis Daith uns Arm in Arm wegbeamte und aus der Berührung nichts als sterbende Hoffnungen machte, drückte ich ihn noch einmal fest an mich.

    Wieder sichtbar wurden wir in dem Seitengang eines abgelegenen Flügels. Alles war gespenstisch still, bis unsere Schritte laut in den Gängen widerhallten, durch die wir zu einem belebteren Teil des Schlosses gingen. Zum zweiten Mal in diesen Minuten begann mein Herz zu rasen, denn diese Ruhe vor dem Sturm machte mich wahnsinnig.
    Als jedoch nach einiger Zeit die Stille von Schritten, die uns entgegen kamen, unterbrochen wurde, konnte ich es auch nicht gerade als Besserung der Situation bezeichnen. Daith dirigierte mich hastig in einen rechts abbiegenden Korridor, sobald sich die Gelegenheit dazu bot. Zwar kannte ich mich in diesem Schloss bei weitem nicht gut aus, aber ich spürte, dass er wusste wohin wir gingen. Nach wenigen Minuten endete der Gang in einem schmalen Balkon, der in einen versteckt liegenden Park führte. Ich brauchte nicht lange um den Sinn unseres Zieles zu verstehen. Er wollte mich aus dem Schloss haben, weg von dem Kampf. Schlagartig bliebt ich stehen und wartete darauf, dass er sich zu mir umdrehte. Ihm war deutlich anzusehen, was er von meinem plötzlichen Widerstand hielt, doch das was mir egal. „Ich werde nicht herumsitzen und auf dich warten, Daith“, zischte ich verzweifelt. „Das lasse ich nicht zu. Verdammt, ich weiß nicht mal ob du überhaupt zurückkommst. Wenn unser Königreich fällt, werden wir alle mit fallen, das weißt du, du kannst mich nicht beschützen.“ Ohne auf meine Worte einzugehen, wanderten seine Augen von unserem Standort zu dem kleinen schwarzen Tor. Dann, nach einem weiteren abschätzenden Blick auf mich, hob er mich auf seine Arme. Mein Protest war nur geflüstert und wie zu erwarten wenig wirkungsvoll. Daith setzte mich erst wieder am Zaun, ein Stück von der Pforte entfernt ab.
    Trotz unserer im Moment ziemlich hoffnungslosen Lage musste ich lächeln. Unsere kleinen Machtkämpfe, die inzwischen eigentlich nur noch Spaß waren, würden wohl niemals enden. Auch wenn ich jedes Mal wusste, dass ich nur verlieren konnte, wollte ich es ihm doch nicht zu leicht machen.
    Als ich Daith allerdings mit dem Rücken an den Zaun gelehnt wieder in die Augen sah, war sein Gesichtsausdruck nicht wie sonst. Ich sah ihm immer noch die übliche ironische Überlegenheit an, aber es war irgentwie anders – ernster. Während er schließlich zu sprechen begann, und mir dabei keine Möglichkeit zur Flucht ließ, war sein Gesicht nur eine Handbreit von meinem entfernt. „Das ich dich heute beschützen werde, dagegen kannst du nichts tun. Du bedeutest mir mehr, als es je geplant war, glaubst du allen Ernstes ich lasse zu, dass irgendein dreckiges Glühwürmchen dich umbringt?“ „Daith, bitte...“, startete ich einen letzten Versuch. „Ruhig jetzt!“ Ich spürte wie schwer es ihm fiel seine Stimme nicht zu laut werden zu lassen. „Nein, meine Kleine, wir stehen das durch! Ich werde kämpfen und du wirst jetzt ausnahmsweise Mal auf mich hören.“ Daith fing meinen Blick ein und konnte sein gewohntes Grinsen nicht mehr unterdrücken. „Ich kann dich auch zwingen, das weißt du...“ Mein Verstand wehrte sich dagegen, einfach ohne Widerstand aufzugeben. So oft wie ich das in der letzter Zeit eh schon tat, begann ich mich wirklich zu fragen, ob es nur an meiner Vergiftung lag. Andererseits war das, was er sagte die Wahrheit: Er konnte mich zwingen und ich hatte die leise Vorahnung, dass es ihm sogar Spaß machen würde... „Manchmal hasse ich dich“, sagte ich so leise, dass er nur erraten konnte was ich meinte. Für einen Moment stand ich noch reglos da, dann fasste ich den Entschluss, wieder einmal nachzugeben. Doch bevor ich ihn ein Stück von mir wegschieben konnte, zog etwas anderes meine ungeteilte Aufmerksamkeit auf sich: Krieger! Und zwar Helenas, außerdem ein Dolch der gerade von einem Glühwürmchen geworfen auf uns zu flog. Ohne zu zögern warf ich mich gegen Daith. Ich wusste, dass unser Sturz, der ohne Zweifel folgen würde, den Glühwürmchen einen zu großen Vorteil einbrachte, doch was hätte ich tun sollen? Trotz meiner schnellen, wenn auch verzweifelten, Reaktion, spürte ich Daith’ Blut auf meiner Haut, als er uns wieder auf die Beine brachte.
    Ich sah ihn entsetzt an, aber noch bevor ein Laut über meine Lippen kam, packte mich jemand an den Schultern und zerrte mich grob zurück. Es ging alles so schnell, dass ich im ersten Moment nicht begreifen konnte, wie sie so schnell hatten bei uns seien konnten. Dann, als, mein Verstand wieder logisches Denken zuließ, sah ich, dass wir eingekreist worden waren. Verzweifelt wehrte ich mich gegen die Arme des Glühwürmchens, das mich inzwischen eisern festhielt.
    Daith, der gerade dabei war gegen die Übermacht der Krieger zu verlieren, schüttelte zwischen zwei Schlagabtauschen ermahnend den Kopf, aber soweit, dass ich mich wehrlos einem Glühwürmchen ergab, würde er mich nun doch nicht bringen. Langsam ließ ich mich in dem Griff des Mannes zusammensinken. (Mein Kleid saß eh nicht richtig...) Fast Augenblicklich spürte ich wieder mehr Bewegungsfreiheit und verdrehte die Augen über die schier unendliche Naivität meines Kriegers. Es dauerte eine Weile bis ich mir gestattete meine Muskeln wieder etwas anzuspannen, danach brauchte es nur noch einige wenige Augenschläge, bis unter einem gut gezielten Tritt das knacken einer Kniescheibe zu hören war. Sofort glitt das Messer aus meinen Ärmel in meine Hand und der Mann sackte verletzt zu Boden.
    Gehetzt sah ich mich um, doch der Schrei des Glühwürmchens, den es noch hatte tun können, alarmierte die Andern. Bevor ich mehr als ein paar Schritte laufen konnte, griff Einer mir in die Haare und holte mich mit einem Ruck zu sich. Ich schrie auf, aber wirbelte trotz der Schmerzen herum. Ohne große Anstrengung wehrte der Krieger meinen schwächlichen Angriff ab, wand mir den Dolch aus der Hand und schlug mir ins Gesicht. Während mein ersticktes Keuchen noch zu hören war, fing er mich ab und verdrehte mir die Arme auf dem Rücken. „Versuch das noch einmal, Mädchen und du stirbst!“ Zu meinem Entsetzen musste ich mir eingestehen, dass ich Glühwürmchen unterschätzt hatte. Das einzig Gute an ihnen war in meinen Augen bis jetzt gewesen, dass sie ihre Gegner freundlich - jedenfalls freundlicher, als die Untergebenen des Schattenkönigs es tun würden- behandelten. Doch wie es zurzeit schien hatte der Mann, der mich so unnachgiebig festhielt, entweder einen schlechten Tag, oder ich hatte mich gewaltig getäuscht. Sowieso wunderte ich mich, warum gerade in dieser Situation mein Sarkasmus wieder einsetzte, denn man konnte ohne zu übertreiben sagen, dass nun alles verloren war.
    Auf Daith hatte ich zwar nie große Hoffnungen gesetzt – und das zu recht -, dennoch sah ich jetzt, da er sich gegen diese Übermacht von Gegnern stellte, das erste Mal wie gut er wirklich kämpfen konnte. Es würde uns zwar nicht retten, aber solange durchzuhalten, wie er jetzt, das hätte wohl kaum einer geschafft. Trotz allem konnte er mich in der kurzen Weile, in der ich ihm hatte zusehen können, nicht darüber hinwegtäuschen, dass er verletzt war, und es war nicht schwer zu sehen, dass meine Schmerzen im Moment nichts gegen seine waren. „Du weißt, dass er dich nicht retten kann, nicht wahr?“, flüsterte mir das Glühwürmchen mit sanfter Stimme und zynischem Spott zu. „Und du weißt, dass er nicht aufgeben wird... Wie es wohl ist, wenn er stirbt?“ Ich drehte mich mit einem Ruck zur Seite, aber sein Griff hielt meinem albernen Versuch stand. Warum es mich so sehr traf, die Worte aus dem Mund dieses Mannes zu hören, wusste ich nicht, als plötzlich ein Bild in meinem Geist aufflammte. Erst könnte ich nicht glauben, dass es wirklich aus meiner Fantasie stammte, trotzdem ließ ich es zu, dass sein Schwert meinen Blick anzog und irgendetwas in mir fasste meinen Entschluss. Ich würde nicht einfach zusehen wie unser Reich fiel, lieber...
    Etwas riss mich aus meinen Gedanken. Es war das plötzliche Fehlen der zähen Schmerzen in meinen Armen, was mich vor Verwunderung zusammenzucken ließ. „Ich dachte du würdest vielleicht ganz glücklich sein, wenn ich dir deinen neuen Freund vom Hals schaffe“, schleuderte mir die wundervollste Stimme entgegen, die ich im Moment hätte hören könnte. „Meine Kumpels und ich werden dann mal sehen ob es hier irgendwo noch andere hilfebedürftige Persönchen so wie dich gibt, du kannst mir später danken...“ Ich brachte es fertig, in diesem Augenblick sogar Fortunas verfluchter Arroganz zu danken, einfach nur dafür, dass sie da war. Mit immer noch steifen Armen drehte ich mich um und sah zu meiner unheimlichen Erleichterung, dass ihre Kumpels aus einer fünfzig Mann starken Truppe von Traumfänger bestanden. Auf dem Wink von irgendjemandem schwirrten sie in alle Richtungen auseinander. So schnell wie sie gekommen waren verschwanden sie auch wieder, doch wenigsten würden sie uns jetzt alle vor dem Untergang retten. Das war endlich einmal ein guter Grund um allein gelassen zu werden.
    Als ich allerdings erst einmal tief durchatmete und mein Schock nachließ, nahm schlagartig eine andere Sache oder besser eine andere Person wieder Platz Nummer eins in meinen Gedanken ein. Hastig eilte ich zu Daith, der dem erwartungsvollen Blick nach zu urteilen, schon länger auf mich als Stütze wartete, denn er sah aus als könnte er sich nicht mehr lange auf den Beinen halten. „Leg dich hin“, kommandierte ich, ohne ihm dabei so nah zu kommen, dass er mich erreichen konnte. „Nein!“, gab er mir beachtlicher Sturheit zurück und der Hauch des üblichen Blitzens kehrte in seine Augen zurück. „Doch!“ Ich warf mich ein zweites Mal gegen ihn, wenn auch diesmal Bemüht den Sturz abzufangen. Die leise Wut in seinen Augen jagte mir einen Schauer über den Rücken und trotzdem freute ich mich darüber. „Du weißt gar nicht wie lange ich darauf gewartet habe...“ „Mich sterben zu sehen? Ich denke, ich kann es mir vorstellen, mein Kleine!“ „Nein, nein, dass dich endlich mal jemand um die Ecke bringt, übersteigt meine kühnsten Träume. Ich meine, dass ich dir überlegen bin, nach all den verdammten Übungskämpfen.“ „Gib... mir... einen... Tag!“, sagte er bedrohlich. Ich lächelte schwach, dann fiel mein Blick auf die unzähligen Schnitte und Blutergüsse an seinem Körper. „Du bist verletzt“, stellte ich trocken fest. „Unmöglich...“ „Wo hast du am meisten Schmerzen?“ „An meinem Stolz.“ Ich zog in gespieltem Misstrauen die Brauen hoch. Langsam tastete ich über seine Brust, bis ich fand was ich suchte. Ich drückte ein wenig auf den handgroßen Bluterguss. Daith stöhnte gequält auf. „Dann nehme ich an, dass deine restlichen Schmerzen erträglich sind und dass du es unter keinen Umständen befürworten würdest, wenn ich deine diversen Blutungen stille.“ „Tu was du nicht lassen kannst...“
    Ich brauchte lange und sein Hemd hing ihm in Fetzen am Körper, doch irgendwann hatte ich es geschafft, alles notdürftig zu versorgen. Grade wischte ich das letzte bisschen Blut weg, als ich Schritte hinter mir hörte. Mit aufsteigender Panik drehte ich mich um, doch es waren unsere Leute, die auf uns zukamen. Erleichtert wandte ich mich wieder meinem ‚Patienten’ zu, dem ich inzwischen gestattet hatte sich hinzusetzen. „Weg von ihm Mädchen, sofort!“ Bei dem Geschrei, das mir entgegenschlug konnte ich mich unmöglich getäuscht haben und doch zweifelte ich an meinen Ohren. „Los jetzt, oder brauchst du ein extra Einladung?“ Anscheinen hatte Daith Helfer organisiert, die mir das Leben schwer machten, wenn er es grade nicht konnte, aber an seinem erstaunten Gesichtsausdruck merkte ich, dass er das Alles genauso wenig verstand wie ich. Unwillig fügte ich mich den drei Männern die auf uns zukamen, aber die behandelten mich wie Luft. Sie fragten Daith nach seinem Zustand und halfen ihm auf die Beine. Ohne einen weiteren Blick auf mich gingen sie, nahmen ihn mit sich und ließen mich völlig verwirrt in dem Park zurück.

    Der herannahende Sturm ließ den weißen Stoff des Kleides um meine Beine wehen. Langsam klang eine Musik an, welche allein schon so klang, als ob sie aus dem Jenseits käme, und doch ihren Zweck erfüllte. Die Masse um mich herum, versank in zäher Stille, die man auch als Trauer hätte deuten können. Nachdem ich die ganze Nacht wach gewesen und mit den Anderen, wie ein aufgescheuchtes Huhn im Schloss herum gelaufen war, schickte diese Ruhe der Himmel (oder die Hölle, was auch immer sich vor kurzem geöffnet hatte). Endlich wurde mir eine Chance gegeben, die Gedanken in meinem Kopf unter Kontrolle zubringen. Es waren bei weitem keine schönen Erinnerungen, doch trotzdem rief ich sie mir freiwillig ein zweites Mal ins Gedächtnis:
    Es hatte nicht lange gedauert, bis ich mich von meinem Schock erholte. Langsam, mit aufsteigender Wut, machte ich mich auf den Weg, einfach um nicht untätig herumzustehen und begegnete nach und nach vielen Kometen, Traumfängern und einzelnen Glühwürmchenleichen. Nichts Ungewöhnliches war geschehen, wir hatten die Katastrophe abwenden können, jedenfalls schien es so. Ich ging in die Richtung, in der ich den Thronsaal des Schattenkönigs vermutete, als mir plötzlich ein Feenmann entgegen schwirrte. Das komische an seinem Auftreten war dabei, das er nicht etwa euphorisch oder angeberisch, wegen des großen errungenen Sieges war, sondern mit leerem Blick nicht einmal zu wissen schien wohin er flog. Obwohl mir das ziemlich seltsam vorkam, hielt ich ihn nicht an sondern, setzte meinen Weg, wenn auch leicht beunruhigt fort. Immer mehr kamen mir entgegen, manche waren auch hinter mir und überholten mich. Es war ein heilloses Durcheinander, aber angesichts der Situation könnte ich das verzeihen.
    Irgendwann allerdings begann ich zu spüren, dass meine Kräfte an ihre Grenzen stießen und dass langsam aber sicher jeder kleine Schritt zu einer großen Anstrengung wurde. Da ich mir bei weitem schönere Dinge vorstellen konnte, als vor versammelter Mannschaft und dem Schattenkönig umzukippen, beschloss ich mich erstmal etwas auszuruhen. Mein Fehlen würde anfangs eh niemandem auffallen, es sei denn, ich ließ mir um die zwei Tage Zeit mich zu melden. Schließlich bog ich in einen kleinen Seitengang ein und lehnte mich erleichtert gegen eine Wand. Leider stellte sich heraus, dass das auch nicht gerade die beste Wahl war, denn am Ende des Gangs saß zusammengesunken ein Komet und schien mich gar nicht zu bemerken. Ich war mir zwar sicher, dass er in Ruhe gelassen werden wollte, doch er wiederum störte mich in meiner Einsamkeit. Angriffslustig schlenderte ich auf ihn zu und sah auf ihn herab. „Seid Ihr verletzt?“, fragte ich kühl. Der Komet sah auf. Bei seinem Anblick würde meine Beherrschung auf eine harte Probe gestellt. Nicht die Tatsache, dass er mich schon mal entführt hatte, ließ meine Wut erneut aufflammen, sondern, dass er mich an Daith erinnerte und was in dem Park geschehen war konnte ich einfach nicht verstehen. „Nein“, flüsterte mein alter Bekannter, während er scheinbar durch mich hindurch sah. „Nein!“ Der Bursche fing an unheimlich zu werden, also machte ich einen neuen etwas direkteren Ansatz: „Was ist passiert, dass Ihr hier so herumsitzt und mir nicht den Grund für Euer Gestotter sagen wollt?“ „Er ist tot!“ „Wer ist tot?“ Jetzt war es endgültig ernst. Den Tod vom besten Kumpel des Kometen konnte ich verkraften, aber... „Der Schattenkönig... sie haben ihn getötet. Nein, Helena hat ihn umgebracht, diese dreckige kleine...“ Ich drehte mich weg bevor er mit den antifeministischen Beschimpfungen anfangen konnte. Sie hatten es also wirklich geschafft! Die Nachtkönigin und ihre Insektentruppe hatten unseren König aus dem Leben gerissen, welch ein Erfolg.
    Mit langsamen Schritten der Träger kam der schwarze Tupfer in einem Meer aus weiß näher und zog an unseren Reihen vorbei. Ich senkte den Kopf in einem Moment echter Trauer für den Mann, der mir das Leben so schwer gemacht hatte. Nach dieser kleinen persönlichen Gedenkzeit, sah ich wieder auf und musterte die Personen, die hinter dem Sarg gingen. Seine Familie. Es waren nicht viele und sie alle sahen auf den Boden.
    Plötzlich stockte mir der Atem. Direkt hinter den Sargträgern ging ein dunkelhaariger junger Mann... und was für einer... Abgesehen von der Tatsache, dass ihm weiß ganz und gar nicht stand, war ich zugegeben ziemlich überrascht ihn in der Familie des Schattenkönigs zu sehen. Fassungslos starrte ich zu Fortuna hinüber, die mit mir zur Bestattungszeremonie des Königs gekommen war – warum auch immer. Entweder war es Einbildung, oder ich sah wirklich einen leisen Schimmer von Mitleid in ihren Zügen. „Du hast es gewusst, nicht war?“, fragte ich tonlos. „Noch nicht lange, aber ja, das habe ich. Daith und sein Bruder hatten sich gestritten, als er neunzehn war. Am Ende stimmte der Schattenkönig zu, ihn wie jeden anderen Untergebenen auch zu behandeln. Ihr Streit ist längst verjährt, doch Daith wollte weiterhin nichts von irgendeiner Sonderbehandlung wissen. Ich habe keine Ahnung wie er sich jetzt entscheiden wird, denn laut unseren Regeln...“ „...steht ihm das Recht auf den Thron zu“, beendete ich ihren Satz. Von einer Sekunde auf die nächste kochte ich vor Wut! Was hatte er sich eigentlich eingebildet, mir nichts von all dem zu erzählen? Mit zusammen gebissenen Zähnen bohrte ich die Fingernägel in meine Handflächen. Tief in meinem Kopf, wusste ich, dass es nicht seine Lügen waren, die mir so sehr zusetzten, sondern das Wissen, dass nun alles endete, was zwischen uns je gewesen war. Daith würde den Thron nicht ablehnen, daran glaubte ich nicht, doch wenn er zum Schattenkönig gekrönt werden würde, war für mich kein Platz mehr. Um daran zu glauben, fehlte mir jegliche Naivität. Ein König hatte keine Teampartnerin, er regierte und ich war verdammt noch mal nur eine dumme junge Traumfängerin.
    So vieles wurde mir jetzt klar. ‚Ich hatte selbst eine harte Ausbildung...’ Ich lächelte bitter und verfluchte mich und ihn und alle Gefühle. Der Fall war verflixt tief.
    „Diamon wir müssen los“, sagt Fortuna nur eine Spur weniger abweisend als sonst. „Geh einfach der großen Horde von Wesen vor deiner Nase hinterher.“ Ich warf der Fee einen zornigen Blick zu. Meine Gefühle hatten mich überrannt, aber irgendwie würde ich es schaffen sie wieder in den Griff zu kriegen. Langsam folgte ich Fortunas Anweisung, bereit einen Sarg in die Erde zu lassen.


    ...Der neue König...
    Auch zwei Tage später war ich mit den Nerven noch ziemlich am Ende. Seit einem Monat war ich keine so lange Zeit mehr alleine gewesen, keine so lange Zeit ohne ihn. Wenigstens einmal wollte ich noch mit Daith sprechen, ohne ihn Majestät nennen zu müssen, außerdem hatte ich vor ihm nebenbei so viele Anschuldigungen wie möglich an den Kopf zu werfen.
    Dass er es allerdings selbst darauf anlegte mich wieder zu sehen hätte ich nicht gedacht. Denn obwohl ich für Fortuna schon fast etwas wie Sympathie empfand, hätte ich sie um ein Haar wieder aus meinem Haus geworfen. Leider oder zum Glück hörte ich aber eine Stimme, die mir sagte, dass ich in letzter Zeit eh zuviel allein war und, dass ein Flattervieh noch besser war als gar nicht unter die Leute zu kommen.
    Seufzend ließ ich sie also herein und wartete auf das, was sie mir zu sagen hatte. „Es gibt da jemanden, der dich sehen will.“ Ich öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch Fortuna schnitt mir das Wort ab. „Du bist die Erste die seit zwei Tagen mit ihm reden darf. Du, nicht ich und niemand seiner neuen besten Freunde, nur du. Also geh zu ihm und lass ihn meinetwegen nicht zu Wort kommen, aber sag ihm, dass es verdammt noch mal jemanden gibt, der vielleicht auch wissen will was jetzt geschieht, verstanden?“ „Hör auf so mit mir zu reden, kleine Fledermaus! Ich hatte nie vor nicht zu gehen, aber ob ich irgendetwas anderes tun werde, als ihm zu sagen, was ich von ihm halte, werde ich mir noch einmal lange überlegen.“ Wie sie mit mir umsprang, ging mir endgültig zu weit. Fortuna sah nicht so aus, als hätte ich sie im Geringsten beeindruckt. Ihre Stimme nahm einen hinterhältig sanften Tonfall an. „Du willst, dass alles wieder so ist wie vor ein paar Tagen, nicht wahr? Du vermisst ihn, Diamon, du kannst nicht mehr.“ Mit zu Fäusten geballten Händen sah ich Fortuna in die Augen. „Dann ist es eben so. Und wenn schon... Alles hat sich verändert, ich hab ihn verloren, meinetwegen. Schmerz vergeht!“ Es war hart das so auszusprechen und es machte mir Angst vor dem was bevor stand, weil ich wusste wie sehr dieser ‚Abschied’ wehtun würde, aber mein Entschluss stand fest. Fortuna und ich fixierten uns noch eine Weile gegenseitig, dann machte ich anstallten zu gehen. „Reiten wir? Du in meiner Tasche wie in alten Zeiten?“ „Danke ich fliege lieber.“ „Dann eben so...“

    Mit einem unguten Gefühl kam ich vor dem Schloss an. Während ich Fortuna durch die Gänge hinterher marschierte, versuchte ich so wenig wie möglich zu denken, was dazu führte, dass ich Fortuna planlos folgte und gar nichts mehr registrierte. Schließlich beschloss ich allerdings, dass es doch besser war, wenn ich wusste wohin ich ging und fand mich in einem Gebäudeflügel wieder, indem ich bisher noch nie gewesen war. Neugierig sah ich mich um. Ich war mir ziemlich sicher, dass hier zu sein, etwas war, das noch nicht viele vor mir geschafft hatten. Trotzdem war ich nicht dankbar dafür, ehr wünschte ich mich an einen anderen Ort.
    Plötzlich schwang kurz vorm Ende des Gangs eine Tür auf. Es war nicht schwer zu erraten, wer gleich auf uns zukommen würde. Fast reflexartig richtete ich mich ein Stück auf. Daith sah aus wie immer: Die gleiche Kleidung, der gleiche Gesichtsausdruck, die gleichen Bewegungen. Er sah zwischen mir und Fortuna hin und her und ich musste mich zwingen ihn die ganze Zeit anzusehen. „Ich hab dir was mitgebracht!“, sagte Fortuna lässig und deutete auf mich. Sie ließ Daith keine Zeit für eine Erwiderung, sondern drehte einfach um und flog davon. „Hallo, meine Kleine“, begrüßte er mich locker. Ich nickte nur. „Komm mit, wir müssen hier nicht herumstehen.“ Er trat noch einen Schritt an mich heran und schob mich mit einem sanften Druck im Rücken in das Zimmer aus dem er gekommen war. Während wir auf dem Weg waren und bevor er mir schließlich bedeutete mich auf eine Couch zu setzten, lag sein Arm an meiner Taille. Das vertraute Gefühl löste bei mir das Verlangen aus, wieder aufzustehen, um mich in seine Arme zu werfen. Er verwirrte mich damit, dass er sich so verhielt, als sei nichts gewesen.
    Nach einer Weile und nachdem er mich genau gemustert hatte, brach er unser Schweigen. „Du siehst aus, als hätte dir jemand schon wieder Gift in die Blutbahnen gejagt, was ist mit dir, meine Kleine?“ Ich habe mich in den Schattenkönig verliebt und werde, ihm nie wieder so nah sein, wie ich es jetzt vermisse! „Nichts!“ „Das glaube ich dir aber nicht! Sag mir bitte nicht, dass du es, in den zwei Tagen in denen ich nicht auf dich aufpassen konnte, geschafft hast dich in Depressionen zu stürzen.“ Langsam wich meine Überraschung wieder dem Zorn. „Wenn ich dich daran erinnern darf, hast du in den letzten Tagen auch mit niemandem geredet“, erwiderte ich, doch Daith überhörte meine Angriffslust. „Das zählt nicht. Meine Krönung ist in zwei Wochen, ich wollte in diesen Tagen an meinen Bruder denken, denn jetzt bleibt mir keine Zeit zum trauern mehr.“ Mit dieser Antwort hatte ich nicht gerechnet und auch meine Vorsetzte ihm meine Meinung zu sagen, verschwanden langsam.
    „Du wirst also der neue Schattenkönig?“, fragte ich kühl. „Komisch, dass du nicht so aussiehst, als würdest du dich für mich freuen.“ Er hatte sich mir gegenüber gesetzt und sah mich forschend an. „Du hast mir nichts erzählt, kein Wort! Daith ich..., wir..., unsere Zeit...“, ich kam ins stocken. „Wenn ich gewusst hätte...“ Kaum merklich veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Seine Stimme war ernst wie selten, während er meinen Blick mit seinem festhielt. „Das hätte gar nichts geändert! Ich war der Bruder des Königs, was bedeutet das schon?“ „Es bedeutet nichts! Das Einzige, was etwas bedeutet ist das, was du jetzt bist. Jetzt bist du nicht mehr nur der Bruder, jetzt werden sie dich krönen, zu diesem verdammten König!“ Ich war aufgestanden, obwohl ich keine Ahnung hatte, was ich nun mit mir anfangen sollte. Daith’ Mine hatte sich schon wieder geändert, sodass ich seine Gedanken beim besten Willen nicht mehr ergründen konnte. Angespannt sah ich zu wie er auf mich zuging und die Hände auf meine Schultern legte. Ohne seine Augen von meinen zu lösen, strich er danach sacht mit der einen Hand von meiner Kehle zum Schlüsselbein. Ich machte Anstalten zurück zuweichen, doch ich stieß gegen die Kante der Couch. „Daith hör auf“, sagte ich mit erstickter Stimme. „Bitte, tu mir das nicht an. Ich weiß nicht ob es je deine Absicht war, mir Schmerzen zu ersparen, aber was du jetzt tust, tut mir mehr weh als jedes Gift. Ich will dir nur...“ Sanft legte er mir einen Finger auf die Lippen, bis er sicher war, dass ich aufhören würde zu sprechen, dann spürte ich wie er mit einer Hand meine Handgelenke umfasste und sie gegen meinen Rücken presste. Ich machte ein paar halbherzige Versuche mich loszureißen, doch wie zu erwarten blieben sie erfolglos.
    Daith’ Lächeln war zurückgekehrt. „Ich werde dir nicht wehtun, Diamon! Es wird sich viel verändern in der nächsten Zeit, doch ich hatte nie vor dir zu schaden. In vierzehn Tagen ist meine Krönung, das weißt du und in fünf Tagen... Nun ja, da ist meine Hochzeit, vorausgesetzt, meine Braut beginnt endlich zu begreifen, dass ich nicht vorhabe sie gehen zu lassen und, dass ich ihr Versprechen wörtlich nehme. ‚Ich bleibe bei dir, versprochen...’ erinnerst du dich noch?“ Ich starrte ihn an. Das konnte nicht sein Ernst sein! „Bis zum Tod, meine Kleine“, sagte er zärtlich und zitierte damit die letzten Worte einer Hochzeitszeremonie. Schließlich vergrub er die freie Hand in meinen Haaren und bevor ich die Chance hatte ihm in irgendeiner Weise zu widersprechen, zog er mich an sich. Ohne jeden Widerstand öffnete ich die Lippen, als er mich küsste. Ich war bereit für einen hungrigen Kuss, für die Bestätigung, dass ich ihn wieder hatte oder er mich oder dafür, dass alles so werden würde wie früher, nur anders.

    Nervös sah ich in den Spiegel. Ich wusste genau, dass die Versuchung mir die Unmengen von schwarzer Schminke aus dem Gesicht zu wischen nicht verschwinden würde. Dabei war es mir auch egal, wie oft ich bereits gehört hatte, wie gut ich aussah und das war immerhin schon mindestens ein dutzend Mal vorgekommen. Gleichzeitig wartete ich sehnsüchtig darauf Daith endlich wieder zu sehen. Seit fünf Tagen war ich nämlich von einer Eskorte freundlicher Wesen aller Art umgeben war, die peinlich genau darauf achteten, dass ich nicht Mal eine Ecke seines Mantels zu Gesicht bekam und andersrum. Selbst wenn er inzwischen gestorben wäre, hätte ich es wahrscheinlich nicht gemerkt.
    Hin und wieder hatte sich auch Fortuna, die zwar gehässig, und doch irgendwie netter als sonst war, zu unserer fröhlichen Runde gesellt. Ich bekam das Gefühl, sie begann sich damit abzufinden, dass ich ihren besten Freund heiraten würde. Seufzend betrachtete ich noch einmal das kunstvoll bemalte Gesicht im Spiegel, bevor es an der Tür klopfte. Zögernd schob ich meinen Stuhl zurück und stand auf. „Ist es also soweit?“, fragte ich ohne mich umzudrehen, aber mit spürbarem Unbehagen in der Stimme. Gedankenverloren strich ich ein letztes Mal über die frische Schnittwunde an meinem Oberarm. „Ich kenne jedenfalls viele, die es begrüßen würden, wenn du dich jetzt in Bewegung setzt.“ Gemächlich drehte ich mich zu Fortuna um. Sie schüttelte den Kopf. „Ich habe immer noch nicht verstanden, wozu deine ‚Kriegsbemalung’ gut sein soll.“ „Ich auch nicht. Um ehrlich zu sein, verstehe ich auch nicht, warum ich jetzt hier bin.“ „Für einen Rückzieher ist es etwas zu spät, findest du nicht? Komm schon Diamon, da draußen stehen Leute, die auf die bezaubernde Braut warten.“ „Ich sollte sie nicht enttäuschen...“, erwiderte ich tonlos. „Nein, das wäre in der Tat nicht zu deinem Vorteil. Also ich für meinen Teil stürze mich jetzt in die Menge und dir werde ich den Hals umdrehen, wenn du nicht gleich nachkommst.“ „Hey, hey, man könnte meinen du hast mehr Interesse an meiner Hochzeit, als ich.“ „Habe ich nicht, Diamon, glaub mir. Geh einfach, ja?“ Fortuna klang nun endgültig genervt, aber mir lag nichts an einem Streit mit ihr. In der Tat war ich gerade in einer sehr merkwürdigen Stimmung. Ein Nicken meinerseits machte das Flattervieh zufrieden und mit einem allerletzten Blick auf mich schwirrte sie weg.
    Nun war ich also allein. Ich trat aus dem Zimmer und folgte einem kurzen Gang nach draußen. Mein langes schwarzes Kleid schwang sanft hin und her. Es ließ die Arme und die Hälfte des Rückens ganz frei und schon der schwache Wind der mir von draußen entgegen schlug, jagte eine Gänsehaut über meine Arme. Schli



    Re: (Kurzroman) Aus der Welt der „Gegenspieler“

    Sanima-ru - 22.05.2008, 14:36


    Hey, ich finde die Geschichte spitze! Bin bis jetzt noch nicht dazu gekommen, dir eine Antwort zu schreiben, weil ich so damit beschäftigt war, sie zu lesen. Kam mehrmals beinahe zu spät in den Unterricht. Ein riesige Kompliment an dich!
    Einzig die Zeichensetzung stimmte manchmal nicht, aber ich bin da auch extrem empfindlich.
    Ich finde übrigens nicht, dass deine Figuren sehr böse sind, denn irgendwie sind sie mir sehr sympatisch und menschlich. Diese Seiten sind sowieso Ansichtssache.

    PS: ich die Geschichte wirklich schon zu Ende? Sie ist am Schluss mitten im Wort abgebrochen.



    Re: (Kurzroman) Aus der Welt der „Gegenspieler“

    TouchTheStorm - 22.05.2008, 20:23


    scheiße nein ist noch nicht zu ende...

    und dankeschön...

    ja zeilensetzung ist auch ein extremes problem von mir... und mir ist auch aufgefallen, dass die alle gar nicht böse sind... deshalb sind sie nur von einer anderen sache überzeugt als die guten und somit "Gegenspieler"

    und jetzt kommt noch der rest... meine schöne zeremonie!


    Nun war ich also allein. Ich trat aus dem Zimmer und folgte einem kurzen Gang nach draußen. Mein langes schwarzes Kleid schwang sanft hin und her. Es ließ die Arme und die Hälfte des Rückens ganz frei und schon der schwache Wind der mir von draußen entgegen schlug, jagte eine Gänsehaut über meine Arme. Schließlich empfing mich draußen die schwarze Nacht. Links und rechts neben mir standen erst nur vereinzelte Kerzen, die sich dann an einem etwas weiter entfernten Ort sammelten. Von dort schlugen mir gedämpfte Stimmen entgegen. Langsam begann ich, an den wenigen dunklen Kerzen mit bläulichen Flammen entlang, auf den beleuchteten Platz zu zugehen. Ehrlich gesagt kam ich mir dabei ziemlich komisch vor. Höchstwahrscheinlich, weil man nicht jeden Tag Königin wurde und sein bekanntes Leben völlig aufgab, für einen Mann, den man eigentlich über alles verabscheuen und nicht lieben sollte. Vielleicht aber auch, weil ich die vielen Augenpaare, die bald auf mich gerichtet sein würden, einfach nicht leiden konnte. Der Lichtschein kam beängstigend schnell näher, doch langsamer konnte ich beim besten Willen nicht gehen. Meine Gänsehaut kam nun nicht mehr allein von der Kälte, aber bevor ich mir die Frage, ob es das alles wirklich Wert war stellen konnte, holte mich eine Erinnerung ein. Die Erinnerung an das Gefühl Daith nie wieder sehen, nie wieder berühren zu können. Von dem Moment an, als ich ihm meine stumme Zustimmung gegeben hatte, ihn zu heiraten, war er wenigstens dazu gezwungen mich nicht wieder einfach allein zu lassen. Auf der anderen Seite, war mein Schicksal wohl ebenfalls mit der heutigen Nacht besiegelt.
    Inzwischen hatte ich den Weg schon soweit zurückgelegt, dass ich den ersten Anwesenden in die Augen sehen konnte. Ich atmete einmal tief ein und hob den Kopf. Sie sahen nicht mich sondern das, was auf mein Gesicht gemalt war. Ich würde ihnen keine Schwäche zeigen, niemandem der Anwesenden. Vor allem aber nicht meinem zukünftigen Mann, auf den ich nun entschlossen zuhielt. Dass ich das Richtige tun würde, wusste ich nun und ich wollte ihm zeigen, dass ich es wusste. Mit respektvoll geneigtem Kopf grüßte ich den Mann, der gleich Daith und mich um unsere Freiheit bringen würde. Er war schwarz gewandet, die Farbe, die alles um mich herum hatte: Der Samt über dem Altar, an den ich mich jetzt setzte, die Kelche vor uns, in deren Flüssigkeit sich nicht einmal das bläuliche Kerzenlicht spiegelte und das Metall der beiden Ketten, die in einer schwarzen Schale lagen.
    Nachdem ich mich würdevoll auf dem Stuhl rechts von Daith niedergelassen hatte, räusperte sich der Alte vor uns. Ich wusste, was die Bräuche mir vorschrieben, doch ich hatte Daith tagelang nicht mehr gesehen. Einen kurzen Augenblick gestattete ich mir, zu ihm zu sehen, unsere Blicke trafen sich und für einen winzigen Moment spürte ich eine Berührung am Arm – auch etwas Verbotenes. Er durfte mich nicht anrühren – jedenfalls noch nicht. Nur mit Mühe unterdrückte ich das Lächeln und das merkwürdige Glücksgefühl, das in mir aufstieg. Als ich mich wieder gezwungen hatte wegzusehen, begann die Zeremonie schließlich endgültig mit Sätzen, die uns nicht grade Zuversicht verhießen. „Diamon Rayn und Daith Moran sitzen nun hier vor uns, da ihre Leben vereint werden sollen. Sie gaben etwas von ihrem Blut, als einen Teil von sich selbst ab, als Zeichen, des Anderen Schmerzen zu tragen“, er richtete seine Augen auf Daith, „und sich seinen Befehlen zu unterwerfen“, bei diesen Worten lag der Blick des Mannes auf mir. „Wir werden ihren Schwur verlangen. Alle, die wir hier sind, ziehen wir den Kreis enger um sie, die Fesseln zu binden, die zwei Körper aneinander ketten. Wir sind die Zeugen einer Verbindung mit Blut, mit Worten und Taten. Taten, die wir von dem Brautpaar nun erwarten, freiwillig ausgeführt und besiegelnd. Doch sollte es hier einen Anwesenden geben, der sich weigern wird, das Versprechen zu akzeptieren, so möge er den Ort verlassen, oder jetzt das Wort erheben.“ Fest rechnete ich damit Fortunas Stimme zu hören, aber nichts unterbrach die angespannte Stille. „Lasst uns beginnen“, unterbrach der Alte schließlich die letzte Bedenkzeit der Zweifler.
    Er sah noch einmal von meinem Mann zu mir, dann tauchte er zwei Finger in den Kelch vor ihm und strich Daith einen Streifen von meinem Blut auf die Stirn. Wenige Augenblicke später spürte auch ich, wie ein Tropfen meine Schläfe herunter ran und sich mit der schwarzen Farbe vermischte. Ich schluckte. Jede Chance auf einen Rückzieher war nun endgültig dahin. Bemüht meinen Arm nicht zittern zu lassen, legte ich meine offene Hand auf den Samt des Altars. Daith drückte seine Handfläche leicht an mein Handgelenk auf die Pulsader. Mit unwiderruflicher Entschlossenheit erwiderte ich seinen Blick, bereit unsere Zukunft zu besiegeln.
    „Ich habe mein Blut für dich vergossen...“, sagte er, wobei seine Augen starr auf meine gerichtet waren. „Ich habe mein Blut für dich vergossen...“, wiederholte ich etwas leiser. Während ich sprach presste er seine Hand stärker auf meinen Arm. „...ich leiste dir hiermit meinen Schwur...“ „...ich leiste dir hiermit meinen Schwur...“ Bei dem zweiten Satz des Spruches begann mein Handgelenk zu brennen, unabhängig von dem ständigen Druck. „...mich an dich zu binden und für dich zu leiden...“ „...mich an dich zu binden und für dich zu leiden...“ Ich flüsterte weiterhin die gleichen Worte wie er und mir würde bewusst, wie still es um uns herum geworden war. „...ich will dein Leben...“ „...ich will dein Leben...“ „...bis zum Tod!“ „...bis zum Tod!“
    Das Blut in meiner Pulsader schien zu kochen. Mein Arm stand in Flammen, und auch nachdem Daith nach dem Ende des Versprechens, seine Hand fortnahm, wurde der Schmerz nur langsam weniger. Auf meinem Handgelenk waren in schwarzer Farbe die verschlungenen Buchstaben D und M erschienen. Ein Schriftzeichen hatte die Größe eines Fingernagels und beide verschwammen ineinander. Wie hypnotisiert strich ich über die Buchstaben – meine ganz persönlichen Fesseln. Ich wusste nicht, ob es eine Möglichkeit geben würde sie je wieder verblassen zu lassen, doch wollte ich das überhaupt? Ehe ich mich völlig in meinen Gedanken verlieren konnte, spürte ich, wie Daith mir eine Hand auf die Schulter legte und mich wieder dazu brachte ihn anzusehen. In seiner freien Hand lag eine lange Kette aus glänzendem schwarzem Metall an deren Ende ein tränenförmiger roter Anhänger befestigt war. Gehorsam neigte ich den Kopf, als er mir die Kette umlegte. Sie hatte kaum Gewicht, sodass ich sie so gut, wie gar nicht spürte, aber was hatte ich von gehärtetem Blut erwartet? Auch ich nahm jetzt seine Kette, das perfekte Gegenstück zu meiner, an mich und hängte sie ihm um den Hals.
    Jetzt hatte ich es also geschafft zu heiraten... Die Ereignisse in den letzten Monaten hatten sich überschlagen, doch ich konnte nicht grade sagen, dass mir die Konsequenzen nicht gefielen. Diese Zeremonie war für mich der Anfang vom Ende gewesen und nun war es vollbracht, bis auf...
    Ich wusste nicht ob ich lachen oder weinen sollte, als ich das erste Mal meinem Ehemann in die Augen sah. Irgendwie schaffte ich es allerdings mich mitten in meinem ersten Kuss als Königin zu entscheiden, während ich vergaß, dass es noch unzähligen andere Wesen, außer uns, auf diesem Platz gab. Mit einem Lächeln, dass ich nicht mehr aus meinem Gesichte verschwinden lassen konnte, schlang ich die Arme um seinen Hals und erwiderte den Kuss, den wir teilten.

    Zufrieden ließ ich das Wasser über mein Gesicht laufen. „Ich bin wirklich froh, dass es noch andere Farben außer schwarz auf der Welt gibt...“, sagte ich gespielt glücklich, während ich mir den letzten Rest Schminke aus dem Gesicht wusch. „Und ich, dass ich mich noch auf einen Meter von dir entfernen kann, trotz dieser fiesen Fesseln, die uns auferlegt wurden“, hörte ich Daith’ Stimme nah an meinem Ohr. Ich hatte ihn nicht kommen hören. Lächelnd drehte ich mich in seinen Armen um, die er von hinten um mich gelegt hatte. „Du hast gut reden... Wenn dir danach ist, heiratest du die nächste Frau, aber ich... Wie viele Männer gibt es mit den Initialen D.M.?“ Vorwurfsvoll hielt ich ihm mein Handgelenk hin. Er grinste, küsste mich auf die Stirn und legte die Arme um meine Taille. „Es hat keinen Zweck nach einem Andern zu suchen, weil ich dich nicht wieder gehen lassen werde...“ Auf einmal spürte ich den Ruck, mit dem er mich hoch hob. Lachend schlang ich die Arme um Daith’ Hals, bevor er sich mit mir auf das Bett in der Mitte des Raums fallen ließ.
    „Da gibt es etwas, dass du noch wissen solltest!“, begann er in einem todernsten Ton. Ich legt eine Hand auf seine Brust. „Und das wäre?“ „Ich liebe dich, meine Kleine!“ Es war ein merkwürdiges Gefühl, das aus seinem Mund zu hören, doch ich konnte nicht behaupten, dass ich etwas dagegen hatte. Glücklich ließ ich zu, dass er mich an sich zog und genoss seinen gierigen Kuss. Mit einer Hand schob er mein Kleid bis zur Hüfte hoch. Als sich unsere Lippen wieder lösten, sank mein Kopf in die Kissen. Ich sah ihn mit funkelnden Augen an. „Was ist los?“, fragte er zärtlich. „Ich warte!“ Daith drückte mich noch ein Stück enger an sich. „Und worauf, meine Kleine?“ „Darauf, dass uns jemand stört!“ „Sicher... du hast auch völlig recht damit. Kaum hat die Nachtkönigin einen Schattenkönig unter der Erde, macht sie sich an den Nächsten...“ „Wenn Helena uns jetzt angreift, spaziere ich in ihren Palast und drehe ihr den Hals um!“, flüsterte ich bedrohlich. „Es ist gut zu wissen, was du für diese Nacht tun würdest, aber ich sähe mich gezwungen dich hier festzuhalten, meine Kleine. Für so etwas haben wir nun unsere Leute.“ „Solange, es nicht genau die sind, die hier gleich reinplatzen, bin ich damit ganz und gar einverstanden.“ „Es wird niemanden geben, der es wagt auch nur an die Tür zu klopfen!“ „Wo liegt dann dein Problem...? Jetzt, wo du endlich das hast, was du schon von Anfang an wolltest. Traust du dich nicht mehr?“, sagte ich provozierend. „Wie du willst...“, erwiderte er grinsend Angesichts meiner Herausforderung. Ich zog ihn lächelnd zu mir herunter und mein letzter Gedanke war: Endlich!



    Re: (Kurzroman) Aus der Welt der „Gegenspieler“

    Sanima-ru - 26.05.2008, 21:38


    Schöner Schluss zur tollen Geschichte. Allerdings würde mich noch interessieren, wie die Glühwürmchen und Helena auf die Nachricht reagieren, dass das Paar (Diamon und Deth), das ihnen entwischt ist, der neue Schattenkönig und seine Frau sind. (Wäre sicher noch lustig?)



    Re: (Kurzroman) Aus der Welt der „Gegenspieler“

    Sanima-ru - 15.06.2008, 20:17


    Schon wieder ich :D
    Aber ich habe deine Geschichte inzwischen mehrmals gelesen und sie gefällt mir immer noch sehr gut. Sicher habe ich nach dem x-ten Durchlesen mehr begriffen, doch mir ist auch aufgefallen, dass nie erklärt wird, warum Diamon Daith am Anfang so hasst. Mir ist unklar, warum sie ihn "über alles verabscheuen und nicht lieben sollte" (Zitat aus der Zeremonie). Steht das im Anfang, den du rausgeschnitten hast, weil er dir zu langweilig war?



    Re: (Kurzroman) Aus der Welt der „Gegenspieler“

    TouchTheStorm - 15.06.2008, 20:24


    ja stimmt... xD das is mir selbst noch gar nicht aufgefalllen hahahah okay für alle die es interessiert kommt hier dann mal teil 1 =)

    ...Ausritt mit Folgen...
    Ich ritt auf einem Pfad neben dem Wald, als mir irgendetwas in den Weg flog. Auf den zweiten Blick erkannte ich eine Fee, die mich höchst misstrauisch musterte. „Was machst du hier?“, fragte sie kalt. „Haben Feen wirklich so schlechte Augen?“, fragte ich zurück. Ich versuchte meine Stimme belustigt klingen zu lassen, aber so richtig geheuer war mir das Wesen nicht. Feen hatte ich bisher nicht sehr oft gesehen, vor allem nicht solche, die aussahen als würden sie mir gleich einen Fluch auf den Hals hetzen. „Ich meine du solltest nicht hier sein“, fauchte sie mich an. Ich merkte, dass sie sich nur schwer beherrschen konnte, was mir ein leichtes Triumphgefühl einbrachte. „Nicht hier? Na wo sollte ich denn sein?“, antwortete ich süßlich. „Beim Schattenkönig! Er teilt die Arbeiten ein“, fuhr sie mich an. „Ach und du glaubst, dass ich, wie du, gehorche wenn irgendein ‚Möchtegern König’ sagt: Spring?“ Im nächsten Moment merkte ich, dass ich zu weit gegangen war. Sie warf mir einen vernichtenden Blick zu. „Hüte deine Zunge, Traumfänger!“, sagte sie beherrscht und schwirrte davon. Mir schwante nichts Gutes, aber tun konnte ich sowieso nichts. Also ritt ich mit schlechten Vorahnungen nach Hause.

    Fortuna kam ins Schloss des Schattenkönigs geflogen. „Was ist los?“, fragte der Mann der auf einem erhöhten Stuhl am Ende der Halle saß. „Sind heute alle zur Aufteilung erschienen?“, erwiderte sie ohne Umschweife. „Es waren viele“, während er sprach blätterte er in einem Haufen Pergament, „aber eine Diamon Rayn, eine Traumfängerin, war nicht dabei.“ Er zeigte auf einen Namen in einer langen Liste. „Was ist mit ihr?“ Fortunas Stimme war aufgebracht, als sie antwortete. „Abgesehen davon, dass sie nicht hier war, hat sie Euch einen Möchtegern König genannt und sich geweigert von Euch Befehle entgegen zu nehmen.“ Ach ja“, entgegnete der König interessiert, „dann wäre es am besten sie einfach mal herbringen zu lassen“. Er schnippte einmal mit dem Finger und kurze Zeit später standen ein Traumfänger und ein Komet vor ihm. „Findet Diamon Rayn und bringt sie her“, sagt er gebieterisch.
    Die beiden Wesen verließen die Halle.

    Erschöpft brachte ich mein Pferd in den Stall, ging ins Haus und ließ mich in meinen Sessel fallen. Ich schloss die Augen und dachte an meine Begegnung im Wald. Wahrscheinlich wird…, weiter kam ich mit meinen Gedanken nicht, denn ein lautes Geräusch an der Tür zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Vorschichtig ging ich dorthin. Vorsorglich machte ich mich kampf- und im Notfall auch beambereit. Noch bevor ich an der Tür angekommen war zersplitterte diese und ein Komet und ein Traumfänger standen vor mir. Beide hatten Schwerter. Wie sie zog auch ich meine Waffe. Der eine öffnete den Mund um etwas zu sagen, der andere griff mich an. Ich währte seinen Angriff ab. Der Erste schloss den Mund wieder und ging ebenfalls auf mich los. Nachdem ich eine Weile gekämpft hatte, merkte ich bald dass ich nicht lange durchhalten würde. Ich machte mich bereit zu beamen. Bevor ich aber vollständig verschwinden konnte, riss mich der Komet nach hinten und der Traumfänger flösste mir eine Flüssigkeit ein. „Das hättest du wohl gern, was meine Kleine, aber gebeamt wird nicht “, sagte er grinsend und fesselte mich. Beine sahen sehr selbstzufrieden aus. Sie gingen nach draußen zu ihren Pferden und zogen mich mit. „Wir machen jetzt einen netten Ausflug zum Schattenkönig“, sagte der Traumfänger, als müsse er das einem dreijährigen Kind erklären. Dann hob er mich vor sich aufs Pferd und preschte dem Kometen, der schon vorgeritten war, hinterher. „Mein Name…ist Diamon“, flüsterte ich wütend, aber meine Stimme ging im Rauschen der Bäume unter.

    Fortuna saß gelangweilt auf der Lehne des Throns neben dem Kopf des Königs. Plötzlich hörte sie Hufgeklapper auf dem Hof. „Sie kommen wieder“ sagte Fortuna ruhig, aber insgeheim freut sie sich darauf Diamon noch einmal, jedoch sich selbst unterlegen zu sehen.

    Ich wurde in eine große Halle geschleift. Der Schattenkönig saß direkt vor mir, die Fee aus dem Wald neben sich. Der Traumfänger, der mich entführt hatte, packte mich immer noch hart am Arm. Trotzdem richtete ich mich auf und hob den Kopf. „Ah, Diamon wie ich sehe hast du deine Besucher noch mit nach Hause begleitet“, sagte der Schattenkönig mit einem kalten Lächeln. „Nun ja, ihre Argumente waren sehr überzeugend“, sagte ich, „aber vielleicht könntet Ihr ihnen beibringen, dass das was sie tun Hausfriedensbruch ist.“ „Ich werde darüber nachdenken, danke“, sagte er beiläufig, dann wandte er sich an den Traumfänger neben mir und sagte: „Lös die Fesseln und dann geh“. Der Traufänger machte mich los, allerdings so unsanft, dass ich Angst hatte er würde mir in die Hand schneiden. Langsam ließ ich die Hände nach vorne gleiten. „Wie du weist habe ich heute den Dienst eingeteilt und ich habe beschlossen, dass du in einem Team arbeiten wirst. Ihr werdet dann entweder der Aufgabe des einen oder der des anderen nachgehen“, erklärte der König. „Das hört sich zu einfach an, wer wird mein Partner?“, erwiderte ich misstrauisch. „Eine gewisse Fortuna, du müsstest sie schon kennen“, sagt er. Der Name sagte mir nichts, aber ich hörte wie die Fee nach Luft schnappte. „Nicht die! Ganz bestimmt nicht, “ rutschte es mir heraus. „Oh, doch ganz genau die“, der Schattenkönig sah mich an, „und das ist ein Befehl! Du wirst morgen abgeholt!“, seine Augen funkelten gefährlich. Ich atmete einmal tief durch, dann nickte ich. „Du darfst gehen.“ Sehr großzügig, aber hoffentlich bleibt meine Tür diesmal ganz. „Bis morgen“, rief Fortuna mir kalt zu. „Ich freu mich drauf“, rief ich nicht minder kalt und ging in Richtung Ausgang. „Rayn“, rief der König plötzlich. Ich drehte mich um und fing das kleine Fläschchen dass er mir zuwarf gerade noch auf. Ich öffnete es und fächelte mir mit der Hand den Geruch zu. Ich erkannte die Flüssigkeit, schluckte sie herunter und beamte mich weg.

    Ich wachte auf. Meine innere Uhr und die Sonne die durchs Fenster fiel sagten mir, dass ich für einen normalen Tag viel zu spät dran war. Schnell stand ich auf, zog mich an und frühstückte. Bis kurz vor Mittag war alles wie immer, aber dann hörte ich ein, mir leider viel zu vertrautes, Geräusch von draußen. Ich zwang mich zur Ruhe und öffnete die Tür. Auf meinem Hof stand der Traumfänger vom vergangenem Tag, was mich nicht besonders verwunderte. „Ich wollte nur sichergehen, dass du meine Tür heil lässt.“, sagte ich ruhig. „Und wie willst du mich daran hindern?“, fragte er lässig, „Vielleicht kämpfen?“ „Zum Beispiel“, antwortete ich, zog mein Schwert und sah ihn auffordernd an. Innerlich hoffte ich, dass er begriff, dass ich einen Übungskampf meinte. „Ach ja?“ Er grinste, zog ebenfalls sein Schwert und ging auf mich zu. Ich rechnete damit dass er es begriffen hatte, also versiegelte ich, wie er, die Klinge und griff ihn an. Er wehrte meinen Angriff mühelos ab. So kämpften wir minutenlang und keinem gelang es einen Treffer zu landen, der dem anderen erheblich zu schaffen machte. Irgendwann wurden wir beide schwächer, aber ich musste feststellen dass er langsam die Oberhand gewann. Plötzlich spürte ich sein Schwert an meiner Kehle. „Jetzt wäre deiner Tür wohl nicht mehr zu helfen, meine Kleine“, flüsterte er triumphierend. „Wahrscheinlich...“ Er ließ sein Schwert sinken und auch ich steckte meine Waffe weg. „Wir sollten aufbrechen.“ Er umfasste mein Handgelenk, wobei er mich nicht ansah. „Danke, aber ich kann alleine beamen“, zischte ich und riss mich los. Daraufhin schwieg der Traumfänger schließlich, allerdings sah man ihm auch nicht an, dass er Notiz von mir genommen hatte. Ich blickte ihn noch einmal an, dann beamte ich mich vors Schloss.

    Ich kam vor dem Schloss an, kurze Zeit später tauchte der Traumfänger vor mir auf. „Komm mit“, sagte er tonlos. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich den Weg auch selbst gefunden hätte, aber große Lust auf einen Streit, mit jemandem, von dem ich wusste dass er Stärker war, als ich, hatte ich nicht. Daher folgte ich ihm, auf dem Weg hatte ich erstmals die Gelegenheit ihn, ohne dass er es merkte, richtig zu betrachten. Er sah nicht schlecht aus, er war mindestens zwanzig Zentimeter größer und gut vier Jahre älter als ich. Seine Haare hatten einen dunklen, braunen Farbton und waren verhältnismäßig lang. Er war etwas blasser als ich. Wir kamen vor dem großen Schlosstor an. Er zögerte einen Moment, dann klopfte er. Ohne auf ein Zeichen zu warten, dass man ihn gehört hatte trat er ein. Die Halle war unverändert, allerdings war nur die Fee da. „Ihr seid zu spät“, sagte sie, noch bevor sie sehen konnte wer herein kam. „Warum hat das so lange gedauert, Daith?“ Daith, das war also sein Name. Erschrocken musste ich mich bei dem Gedanken ertappen, dass der Name gut zu ihm passte. Daith warf mir einen warnenden Blick zu. „Sie hat sich verbeamt“, sagte er dann, ohne dass man ihm irgendetwas anmerkte. Fortuna warf mir einen belustigten Blick zu und flüsterte etwas, was sich schwer nach „Versager“ anhörte. Ich konnte mich nur schwer daran hindern diese Sache richtig zu stellen, doch es war besser wenn ich ihn nicht verbesserte, denn immerhin hatte ich mit dem Kampf angefangen. Daith sah mich wieder an, diesmal grinste er. „Sehr Witzig“, formten meine Lippen, dann drehte ich mich weg. „Wir sollen einen Traumboten finden und zu unserem Spion machen, er ist noch in der Ausbildung, also wird keiner Verdacht schöpfen.“, sagte Fortuna und ich hatte das Gefühl, dass sie sich dabei sehr wichtig vorkam. Ich beschloss nicht auf sie einzugehen. „Worauf wartest du dann noch?“, fragte ich. Sie flog zu mir. „Du weißt doch nicht mal wo es hin geht“, antwortete sie. „Na ja, erst mal zu mir“, sagte ich und beamte uns weg.

    Auf meinem Hof materialisierte ich uns wieder. Fortuna sah relativ Überrascht aus. „Und was wollen wir hier?“, fragte sie genervt, da ich aber beschlossen hatte sie nicht zu beachten, ging ich ins Haus und holte eine Tasche. Danach sattelte ich mein Pferd und saß auf. Fortuna flog die ganze Zeit vor meiner Nase rum und meckerte über irgendetwas. „Hast du schon mal daran gedacht, wo ich auf deinem komischen Gaul Platz haben soll und warum beamen wir nicht?“, fauchte sie mich an. „Erstens wirst du in meiner Tasche bleiben, schließlich könnte dich jemand erkennen. Und zweitens besteht die Gefahr, dass wir auf dem Kopf von irgendeinem dahergelaufenen Glühwürmchen landen, die lungern neuerdings überall herum“, erklärte ich ihr gereizt. „Ja, ja“, murmelte sie beleidigt, dann begab sie sich ohne weitere Kommentare in meine Tasche. Ich konnte den Ritt richtig genießen, denn Fortuna hatte beschlossen den Weg über zu schweigen. Ich hatte die Tasche, mitsamt ihr, an meinem Sattel befestigt, und einen wilden Jagdgalopp angestimmt, was zugegeben ebenfalls der Grund für Fortunas Schweigen hätte seien können. Kurz bevor die Tore von Tarit in Sicht kamen, zügelte ich mein Pferd. Ich nahm die Tasche vom Sattel, hängte sie mir um und zog mir die Kapuze meines Umhangs über die Augen und saß ab. Dann rückte ich mein Schwert sichtbar an meine Seite. Meine Haare hatte ich zu einem langen Zopf geflochten, der mir über die rechte Schulter hing. Plötzlich rempelte mich ein Mann an, es kam so unerwartet, dass ich fiel. „Oh, das tut mir leid“, sagte er belustigt und machte nicht die geringsten Anstalten mit zu helfen. Ich sah mich verstohlen um. „Das sollte es auch“, sagte ich kalt. Ich zog meine Kapuze zurück. Ich war vielleicht nicht so blass wie die meisten, aber dass ich eine Traumfängerin war, sah man mir an. Der Mann starte mich erst ungläubig, dann angstvoll an und ergriff die Flucht. Als ich an den Toren würdigten die Wachen mich keines Blickes, was mich nicht unbedingt störte, denn Glühwürmchen, die durchaus ernstzunehmenden Beschützer und die Armee der Nachtkönigin, waren viel zu hartnäckig, als ihnen gut tat.

    Auf dem Weg durch die Stadt, führte ich mein Pferd neben mir her. Alles verlief reibungs-, und vor allem glühwürmchenlos. Ich fragte einige vorbeigehende Wesen, alles aussagen deuten darauf hin, dass der Traumbote sich in einem hinteren Winkel von Tarit aufhielt. Dort waren nicht viele, auf die seine Beschreibung passte. Schließlich hatten wir ihn gefunden.
    Er bemerkt mich. „Man sollte sich nicht häufig allein Rumtreiben. Wer könnte dich alles finden? Traumfänger? Feen?“, fragte ich mit kalten Grinsen ( das er natürlich nicht sehen konnte). Ich bin ja so gemein.... Ihm dämmerte wohl so langsam wer ich war, denn er wich zurück. „W…was willst du von mir“, stotterte er. „Ach, ich will nur mit dir reden“, sagte ich und drängte ihn langsam in eine Ecke. „Fortuna, du wirst gebraucht“, ich öffnete die Tasche. Sie kam heraus. Der Traumbote wurde sehr bleich und hielt sich offenbar für unfähig zu sprechen. Ich nahm die Kapuze ab und zog mein Schwert. Fortuna murmelte irgendwelche Worte auf einer Sprache die ich nicht verstand. Seine Augen wurden erst verschwommen, dann wieder klar. „Du wirst uns berichten was bei euch geschieht. Du wirst ab jetzt zu den Leuten des Schattenkönigs gehören und das nie vergessen. Du wirst deine neuen Herren, wenn nötig, mit dem Leben verteidigen.“ Bei jedem ihrer Befehle nickte er kurz. „Dann…“, begann Fortuna, aber ich fiel ihr ins Wort: „Dann geh und pass auf dich auf.“ Ich grinste und winkte ihm mit gekünstelter Freude nach. Er verschwand. Fortuna sah mich verständnislos an. „Was?“, fragte ich gespielt ernst, „ich fand ihn niedlich.“ Auf ihren nächsten Blick hin begann ich zu kichern. Wie ich verwundert feststellte zuckten auch ihre Mundwinkel, aber sie fasste sich schnell wieder. „Für den ersten Auftrag, lief es doch gar nicht so schlecht.“ Ich wunderte mich, das aus meinem Mund zu hören. „Stimmt, mit dir hätte ich’s mir schlimmer vorgestellt“, sagte Fortuna belustigt. „Ach bevor ich’s vergesse, deinen nächsten Auftrag wirst du mit Daith ausführen. Befehl vom Schattenkönig.“ Sie schien sich ziemlich darüber zu freuen und ich hatte das ungute Gefühl, dass sie von meiner ersten Begegnung mit Daith besser bescheid wusste, als es irgendjemand sollte. Ihre Augen sagten mir dasselbe, daher wich ich ihrem Blick aus, aber ich spürte ihr triumphierendes Lächeln. „Wann?“, fragte ich, immer noch ohne sie anzusehen. „Morgen“, sie grinste breit. Wir starten uns feindselig an, dann zog ich mir den Umhang wieder über die Augen und stieg auf mein Pferd. Fortuna war wieder in meiner Tasche. Ich ritt aus der Stadt und sah auf dem Weg ein Glühwürmchen, allerdings bemerkte es mich nicht und ich erreichte ohne besondere Zwischenfälle meinen Hof. Fortuna setzte ich unterwegs ab. (Wozu konnte sie schließlich fliegen?). Erschöpft beendete ich den Tag.


    …Der zweite Auftrag…
    Ich war auf dem Weg nach drinnen, als ein Beam-Geräusch mich innehalten ließ. Ich griff nach meinem Schwert. „Du wirst wieder verlieren“, sagte jemand hier mir. Daith Stimme überraschte mich überhaupt nicht. Ich versiegelte die Klinge, knallte die Tür zu und fuhr herum. Gerade rechzeitig, denn Daith griff an. Ich riss mein Schwert hoch und Metall prallte aufeinander. Nach einem langen, vielleicht nicht gerade gleichstarken, Kampf, schlug er mir schließlich das Schwert aus der Hand. Der Schlag traf mich so hart, dass ich keuchend zu Boden ging. Wieder hatte ich Daith Schwert an meiner Kehle. „Siehst du meine Kleine, du hast schon wieder verloren!“ Daith grinste selbstgefällig und sah mir direkt in die Augen. Ich versuchte meinen Blick abzuwenden, aber sein Schwert hinderte mich daran. Er machte keine Anstalten mich aufstehen zu lassen. Also beamte ich mich aus meiner Lage. „Schlimm genug“, antwortete ich wütend. Er schwieg, aber funkelte mich an. Und ich fragte mich, nicht zum ersten Mal, was er eigentlich von mir wollte. Schließlich unterbrach ich die Stille. „Was müssen wir machen?“ Erst schien es so als hätte er mich nicht gehört, aber dann begann er zu sprechen. „Ein Paar Menschen um ihre Träume bringen. In einem Kontinent, den sie Australien nennen.“ „Dann lass uns gehen“. Ich holte mein traumspeicherndes Amulett hervor. Obwohl es mir ziemlich missfiel, musste ich zusammen mit Daith beamen, denn ich wusste nicht wo unser Ziel lag…
    Wir standen auf einer staubigen Landstraße, auf der es zumindest für primitive, dumme Träumer viel zu Leer war. Uns gegenüber stand ein großes Haus. Daith war schon auf dem Weg dorthin. Er beamte sich durch die Tür und ich beeilte mich das Selbe zu tun. „Ich geh links rum“, sagte ich, bevor er eine Chance hatte mir Befehle zu erteilen. Ich ging einen langen Flur entlang und beamte mich durch die erstbeste Tür. In einem dunklen Raum schlief ein Träumer. Ich ging zu ihm und legte ihm Zeige- und Mittelfinger an die Schläfe. Blitzschnell schoss etwas weiß Schimmerndes in mein Amulett. Das Gleiche tat ich noch bei drei anderen Träumern und daraufhin folgten noch zehn andere Häuser.
    Nach dem zehnten Haus wurde mir das zu blöd. „Wie lange soll das denn noch so weitergehen?“, fuhr ich Daith an, da meine Laune auf dem Tiefpunkt war. „Ein Haus noch“, antwortete er genervt und drehte sich weg. Jetzt war es genug! Ich öffnete den Mund um etwas zu erwidern (und das wäre nichts Nettes gewesen), als ich Stimmen hörte. Daith hatte sie wohl auch gehört, denn er packte mich am Arm und beamte uns hinter ein paar Büsche. „Runter“, fauchte er, was allerdings unnötig war, denn er hatte mich bereits mit einer Hand auf den Boden gedrückt. Wenig später kamen zwei Frauen in Sicht, es waren eindeutig Glühwürmchen und sie sahen sich aufmerksam um. Die eine war ungefähr in meinem Alter. Das Alter der Anderen konnte ich nicht genau erkennen, aber ich schätzte sie auf fünfundzwanzig. Auf ihrer Schulter saß ein weißer Rabe. Die beiden unterhielten sich: „Glaubst du die neuen Sicherheitsmassnahmen sind nötig?“ „Ja leider, immer mehr von uns gehören schon zum Schattenkönig und die Träumer werden zu Nervenbündeln. Die Macht des Schattenkönigs wächst viel zu schnell.“ „Aber wie Stark ist er wirklich?“ „Wenn man das wüsste…“. Mehr konnte ich nicht verstehen. Als die beiden weg waren rappelte ich mich wieder auf. „Was wollten die denn hier?“, dachte ich laut. „Rate mal“, erwiderte Daith allerdings klang er nicht halb so genervt wie sonst. „Aber…das kann nicht sein“, ich schüttelte entschieden den Kopf. „Sie könnten unmöglich wissen wo wir sind, es muss einen Spion geben.“ Keiner sagte mehr etwas und schließlich kamen am nächsten Haus an.
    Es stand alleine auf einer großen Wiese. In dem Haus lebte nur ein Träumer. Auf dem langen verlassenen Flur stand eine junge Frau. Bis auf die dunkelblonden Haare sah sie sie mir sehr ähnlich. Sie blieb erstaunlich ruhig als sie uns sah, elegant, aber mit einer schnellen Bewegung zog sie ihr Schwert. „Ich lenke sie ab“, flüsterte mir Daith zu, und griff die Traumbotin an. Als ich an ihr vorbeiging schenkte ich ihr ein eisiges Lächeln. Es war wirklich nicht besonders witzig mit Daith zu kämpfen, doch wenn sie unbedingt wollte…
    Nachdem ich die Sache mit dem Träumer erledigt hatte beamte ich mich nach draußen. Ich bekam einen ziemlichen Schock, denn gerade als ich mich wieder materialisierte, kam die Traumbotin mit Verstärkung wieder: Zwei Männer, einer davon höchstens Sechzehn, standen mit gezückten Schwertern da. Reflexartig hob auch ich mein Schwert. Der ältere der beiden Männer sah mich als erstes, ging auf mich zu und so begann ein langer Kampf. Immer wieder wechselten wir die Gegner. Obwohl wir in der Unterzahl waren schlugen wir uns genau so gut, wie Helenas Untergebene. Der Sechzehnjährige wurde ziemlich schnell (von Daith) am Bein verletzt und beamte sich weg. Schließlich kämpfte ich mit der Traumbotin, neben uns waren Daith und der Mann aus ihrer Verstärkungstruppe. Es ging, wie es mir vorkam, noch eine Ewigkeit so weiter, doch am Ende ging alles viel zu schnell: Nur schleierhaft bekam ich mit, dass Daiths Kampfpartner zu einem hälftigen Schlag gegen ihn ausholte. Ich merkte zu spät, dass ich diesen Schlag abkriegen würde, aber so kam es. Das Schwert dieses Mannes traf mich mit der flachen Seite, doch mit all seiner Wucht an der Schläfe, dann rutschte es ab und schnitt mir in die Schulter. Ich taumelte rückwärts, Schmerz explodierte in meinem Kopf und in meiner Schulter. Plötzlich wurde mir schwarz vor Augen, ich brach zusammen und das letzte woran ich mich erinnern konnte war, dass ich auf dem Boden aufprallte.

    Ich öffnete die Augen. Alles sah ich verschwommen und konnte nicht klar denken. Blut lief an meiner Schulter herunter. Vorsichtig versuchte ich mich aufzurichten, langsam wurde meine Umgebung schärfer. Mich auf meinen gesunden Arm stützend sah ich mich um. Ich war immer noch auf dem Feld, allerdings war niemand mehr zu sehen. Bis bald darauf Daith neben mir auftauchte. „Leg dich wieder hin“, befahl er tonlos, noch bevor ich irgendwie reagieren konnte. Es widerstrebte mir zwar etwas zu tun, was Daith gesagt hatte, aber lange hätte ich mich in meiner Position sowieso nicht mehr halten können. „Du warst eine halbe Stunde lang Ohnmächtig“, sagte er, während er mir ein Tuch auf die Schulter drückte. „Und du hast viel Blut verloren!“ Erst jetzt bemerkte ich, dass das Gras neben mir rot war. „Was ist mit unseren Gegnern?“, fragte ich und erschreckte mich wie zitterig sich meine Stimme anhörte. „Sie sind weg“, antwortete Daith schlicht. Ich schwieg, es war schon peinlich genug, dass Bewusstsein verloren zu haben, aber ich hatte ihn auch noch alleine kämpfen lassen, was sich einfach nicht mit meinem Stolz vereinbaren ließ. Er drehte mir den Rücken zu und hob sein Schwert auf, das im Gras lag. Zögernd versuchte ich aufzustehen und dabei den Schmerz zu ignorieren, der sich stechend bemerkbar machte. Schließlich stand ich wieder wankend auf den Beinen. In diesem Moment drehte sich Daith sich wieder um. „Was zum Teufel machst du da, du…“, mehr konnte ich nicht verstehen, seine Stimme war nichts mehr als ein gedämpftes Dröhnen, die Umrisse der Umgebung verwischten ein zweites Mal, dann stürzte ich gegen ihn, spürte seine Arme um meiner Taille und alles wurde noch einmal schwarz.



    Re: (Kurzroman) Aus der Welt der „Gegenspieler“

    Cassiopeia - 16.06.2008, 21:37


    Hey... vielen Dank, dass du den Anfang nachgereicht hast.

    Ich finde den Anfang eigentlich ziemlich gut. Er ist nicht zu ausschweifend. Er beschreibt die Welten und die Aufgaben der Traumfänger bzw Traumboten besser und man kann sich allgemein besser hinein empfinden.

    Wieso hast du den Anfang weggelassen?? Um uns neugierig auf die Geschichte zu machen???

    Also wie gesagt ich habe gerade den Anfang gelesen und ich muss mich zurück halten deine Geschichte erneut zulesen (da ich noch Hausaufgaben machen muss, les ich sie heute abend vorm schlafen gehen wieder ^^)... Ich finde deine Geschichte echt gut und durch deinen Anfang, kommt man besser in die Storry und die Welt hinein... sehr schön, ich freue mich schon auf eine neue Geschichte von dir, falls du mal wieder Lust zum Schreiben bekommst....



    Re: (Kurzroman) Aus der Welt der „Gegenspieler“

    TouchTheStorm - 16.06.2008, 22:05


    Also ein bisschen was existiert auch noch... aber es sind nur zwei entwürfe...

    ich find den anfang wirklich schlecht...



    Re: (Kurzroman) Aus der Welt der „Gegenspieler“

    Cassiopeia - 17.06.2008, 16:39


    was genau findest du an dem Anfang so schlechbt??

    Also ich fand ihn jetzt nicht so schlimm... als du sagtest er wäre so schlecht, da habe ich mit einem krottenschlechten Anfang gerechnet, der weder Neugierig macht, noch die Welt etwas erklärt....

    Gut mir fehlt halt noch, so die Erklärung, warum der Schattenkönig die Träume klauen lässt und so sachen halt, aber insgesammt ist es eine total mitreißende Geschichte... aber ich schreib das nicht einfach so, ich finde wirklich, dass der Anfang gut ist. Hierbei möchte ich noch bemerken, dass ich den deutschen Harry Potter wegen seinem total schlechten Anfang nicht gelesen habe und habe erst im letzten Jahr die HP´s gelesen und zwar auf Englisch, weil das einfach schöner geschrieben war.

    Anfänge sind schwierig, dass ist schon bei einem Einleitungssatz einer Interpretation so, allerdings hast du es doch ganz gut gelöst... und mir ist endlich klar geworden, warum Dimond Fortuna nicht mag!!

    Hast du noch irgendwelche Teile der Geschichte im Verborgenen gehalten?? Bin auf jeden einzelnen Schnippsel total gespannt gewesen ^^



    Re: (Kurzroman) Aus der Welt der „Gegenspieler“

    TouchTheStorm - 17.06.2008, 17:07


    nö da gibts nichts mehr... also eigentlich find ich den anfang so langweilig, das ich dachte, wenn ich den zu erst reinstelle, will das niemand mehr lesen.

    also der SK mag menschen (träumer) nicht. Wenn menschen nicht mehr träumen gehen sie ein =)



    Re: (Kurzroman) Aus der Welt der „Gegenspieler“

    Sanima-ru - 25.06.2008, 22:21


    Auch ich finde den Anfang gut. Er erklärt vieles, wenn auch nicht alles. Die Verhältnisse zwischen Diamon-Fortuna, Diamon-Daith und Diamon-Schattenkönig sind mir jetzt klar. Was mich noch interessieren würde, ist das, was früher geschah, warum die Ausbildung von Diamon unvollständig ist und wer ihr Vater war (ihre Mutter wird ja nicht erwähnt). Offensichtlich ist sind beide gestorben, da Diamon alleine lebt. Doch warum ist sie eine Traumfängerin? Sie könnte ja auch ein Glühwürmchen sein, die ja auch beamen können, oder nicht? Am Anfang steht klar, dass sie den Schattenkönig nicht mag, doch später habe ich das Gefühl, dass sie irgendwie doch Respekt oder Achtung vor ihm hat, auch wenn die Aufträge für sie eine Qual sind. Oder traut sie sich einfach nicht, abzuhauen?
    PS: du musst die Fragen nicht unbedingt beantworten, Meine Deutschlehrerin sagte letzhin, das Interpretieren ist die Aufgabe der Leser. Und als Autor musst du das nicht tun, hast die Geschichte ja selbst geschrieben. :D Doch die Antworten würden mich schon noch interessiern, ich bin auch nicht sonderlich gut im interpretieren.



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