Tod und Leben - Hand in Hand

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    Re: Tod und Leben - Hand in Hand

    Anonymous - 18.03.2008, 11:24

    Tod und Leben - Hand in Hand
    Ein Stöhnen, dann wieder das Geräusch des untoten Pferdes wie es imitierte zu atmen, leise schnaubte. Ein unterdrückter Schrei, dann wieder leises keuchen. Brill war nicht weit entfernt von Silbermond wenn man die Kugel nahm, doch Magie war etwas das ihr immer wieder die Kraft raubte, besonders in diesen Tagen.

    Immer wieder verkrampfte sich ihr Körper, immer wieder durchzuckte sie der Schmerz, wusste sie dass es soweit war. Zu früh, keine Frage, doch konnte sie es nicht aufhalten. Langsam, wie sie ihm befohlen hatte trabte ihr Ross auf die Taverne dort zu.

    Eine schwache, zittrige Handbewegung als das Pferd unter ihr verschwand, sie auf dem Boden zum stehen kam, sich nicht halten konnte und auf die Knie ging. Überall war der Schmerz, durchzuckte ihren Körper, ihren Rücken, den Bauch, den Unterleib. Nur Momente das sie zu Atem kommen konnte.

    Langsam, gequält stemmte sie sich wieder hoch, spürte den nassen Stoff um ihre Beine. Spürte wie dieser noch sein übriges zu den Schmerzen tat als er rau über die noch junge, frisch verheilte Haut streifte. Wie er die Narben genommen hatte? Sie wusste es nicht, aber dem Blut auf den Laken zu urteilen war es sicher schmerzvoll gewesen hätte sie nicht in Bewusstlosigkeit geruht.

    An die Wand gelehnt kämpfte sie sich ins Innere der Taverne. Ihre Haare vielen ihr mittlerweile nass ins Gesicht, klamm war ihre Haut am ganzen Leib. Die letzten Tage waren anstrengend gewesen, vielleicht zu anstrengend da sie nun wusste dass die Geburt nicht mehr weit entfernt lag.

    Ihr Blick als sie den großen Schankraum betrat viel erschöpft auf Renee, die Einzige die sie hatte ihr zu helfen in diesem Moment. Und Renee eilte fast augenblicklich auf sie zu, umschlang sie mit einem dürren Arm während der andere nach ihrer Hand griff, sie versuchte die erschöpfte Elfe zu stützen.

    Ein kurzer Blick der Untoten zu einem anderen Verlassenen in dem Raum und er huschte in die Küche, wo kurz darauf wildes Scheppern und Klirren zu vernehmen war.

    Langsam, mühsam machten sich die zwei so unterschiedlichen Gestalten auf den Weg die Treppe hinauf. Vorsichtig, ja fast behutsam ließ Renee Nitara auf das Bett im oberen Geschoss nieder. Legte sie um sie herum alles mit Kissen und Laken aus als der zweite Verlassene mit einer Karaffe Wasser und einem Topf, so wie einigen Leinenfetzen hereinstürmte.

    Sie indes war nur noch im Schmerz der sie durchzog versunken. Die Anstrengung zeichnete ihr Gesicht, Schweiß bildete sich auf ihrer Stirn, ließ ihr rotes Haar an dieser kleben. Fest griffen ihre Hände nach dem Stoff unter ihrem zitternden, immer wieder in Krämpfe versinkenden Körper.

    Renee nahm sich einen Stuhl aus dem Vorzimmer, begann einen der Leinenfetzen in das kalte Wasser der Karaffe zu tauchen, wischte ihr den Schweiß von der Stirn als sie immer mehr in das tiefe Atmen, den Schmerz eintauchte, fast als würde sie sich von allem Hier und Jetzt entfernen.

    Stunden vergingen, konnte man immer wieder in der Taverne ihre unterdrückten, gequälten Schreie, das Stöhnen hören. Nur hin und wieder war Renee’s fast sanfte, doch weiterhin kratzige Stimme zu hören, schien sie versucht die Elfe zu beruhigen, sie zu leiten in dem was in ihr vorging.

    Das Schreien, Stöhnen, Keuchen wurde lauter, durchflutete nun die Taverne. Verscheuchten ganz offensichtlich auch die letzten, wenigen Gäste die sich nur zu gut denken konnten was dort oben vor sich ging.

    Leben schenken, noch widerlicher in ihren Augen als die Lebenden ohnehin schon waren.

    Wieder verstrich eine Zeit, waren laute Flüche, Geschrei nun von der Elfe zu hören. Flehte sie das man es beenden solle, flehte sie das man es aus ihr heraus schneiden solle, etwas tun solle um es vorüber gehen zu lassen. Flüche über den Vater, Flüche gegen die Verlassene die an ihrem Bett saß. Unterbrochen nur von Schreien die grausamer klangen als es zum Teil die Apotheker in ihren Gemäuern gewohnt waren, das sich einem die Nackenhaare aufstellten.

    Und dann, kaum war ihre Stimme verklungen, herrschte für einen Moment die Still ein dem Raum, der Taverne hörte man kurz darauf das Schreien eines Kindes, hörte man den Schrei eines Säuglings der sich zu beklagen schien aus der Wärme und der Dunkelheit gerissen worden zu sein.

    Nur das Gejammer und Gewinsel des Kindes das sich der kalten Welt nun ausgesetzt fühlte ehe erneut die laute, schmerzerfüllte Stimme der Mutter zu hören war. Ein Schrei, so unmenschlich das es einem erneut Schauer über den Körper jagte.

    Noch einmal, ein weiterer schrei, dann wieder Stille. Ein weiterer, dann ein leises Keuchen, hörte man nur das unverständliche Murmeln der Verlassenen. Wieder ein Schrei, leiser, erschöpfter, als die male zuvor. Schien die Elfe die Kraft zu verlassen unter dem Kampf, denn viel mehr so schien es war es in diesem Moment nicht.

    Ungewohnt hastig eilte die Verlassenen mit einem in Leinen gewickelten Bündel die Treppe hinab, rief dem Verlassenen in der Küche einige Worte zu.

    „Los doch …renn nach Unterstadt …beeil dich. Sie krepiert mir hier gerade!“

    Einen Moment starrte der Untote Renee fast ungläubig an, wirkten seine toten Augenhöhlen eindeutig verwundert.

    „Ja …und?“ gurgelte er zurück.

    „Hör auf zu reden und renn du Bastard, tu was ich dir sage!“

    Erst langsam machte sich der Untote auf den Weg, doch als Renee nach einer Flasche griff die in ihrer Reichweite stand und diese ihm hinterher warf, sie zerschellte an der Wand zum Ausgang, setzte er sich etwas mehr in Bewegung, begann zu rennen.

    Schnell eilte die Verlassene wieder hinauf in das Schlafzimmer, das Bündel in ihrem knochigen Arm fest umschlungen wimmerte der vermummte Säugling nur vor sich hin.

    Die Mutter indes schon fast ohne Bewusstsein lag in dem Bett, zittern durchfuhr ihren Körper, waren ihre Haare nun gänzlich von Feuchtigkeit an ihr Gesicht geklebt. Das Bett unter Blut konnte man erahnen das sie zuviel davon verloren hatte.
    Doch noch war es nicht vorüber, noch waren ihre Schmerzen nicht beendet. Wieder durchzuckte ein Krampf ihren Körper und Renee musste das kleine Leben auf dem zweiten Bett niederlegen um die Hände wieder frei zu haben, musste helfen wo sie konnte.

    Einst selbst diesen Weg gegangen wusste sie was noch kommen musste, doch konnte nicht erahnen was dort noch in der Elfe wartete.

    Ein weiterer, nicht menschlicher Schrei, dann ein lautes Keuchen, dauerte es nur wenige Sekunden ehe Renee in zwei tief dunkle Augen blickte, zwei Augen die sie ohne einen Laut von sich zu geben anstarrten.

    Nitara indes war bewusstlos, hatte Renee das Kind packen müssen um es noch auf die Welt zu zerren.

    Behutsam wickelte die Verlassene auch das zweite Kind in einige Tücher, legte es neben das Geschwisterchen auf das Bett.

    Ein kurzer Blick zu Nitara wusste Renee das sie ihr nicht helfen konnte, sie warten musste bis ein Apotheker, Priester oder etwas anderes das der Trottel bringen würde nur noch helfen konnte.

    Zwei Leben. Und Renee wusste nicht was sie tun sollte. Sie kannte den Vater, hatte ihn einmal gesehen, doch wusste nicht wo er zu finden war.

    Langsam zog sie das Tuch vom Gesicht des Erstgeborenen. Musterte das kleine Gesicht, die Erscheinung. Ein normaler Blutelf in ihren Augen, ein kleiner Junge, rotes Haar, das der Mutter ähnlich wie es schien. Noch Blut verschmiert, doch gesund. Etwas klein und zierlich, doch nicht so sehr das es auffällig gewesen wäre. Seine Augen ein strahlendes Grün, ein Kontrast zu den roten Haaren wie er schöner nicht sein konnte. Selbst in den Augen einer Verlassenen.

    Hin und wieder wimmerte er leise, machte immer wieder bemerkbar dass er zugegen war, ließ sich nicht ignorieren in diesen Momenten wo das Leben seiner Mutter scheinbar am seidenen Faden hing.

    Behutsam legte sie das Tuch wieder über das Gesicht, verhüllte sie die winzige Gestalt so gut es ging, das kein kalter Windhauch es erreichen sollte.

    Dann das Zweite, schob sie langsam den Stoff bei Seite und schaute noch einmal in die dunklen Augen die ihr entgegen blickten. Ein Mädchen, rabenschwarzes Haar, das konnte man sehen unter all dem was noch den winzigen Körper bedeckte.

    Etwas kleiner noch als ihr Bruder, noch zierlicher, strahlte dieses kleine Wesen eine Ruhe aus die fast unnormal schien. Kein Laut kam über die Lippen des Kindes, nur ihre Augen geöffnet schien sie alles in ihrer Umgebung in sich aufnehmen zu wollen. Schien sie alles in ihrer Umgebung erkennen zu wollen.

    Vorsichtig wickelte Renee auch dieses Kind wieder in die Tücher das es nicht frieren sollte. Nahm dann jedes von ihnen auf einen Arm und wog sie in einem sanften Takt das es vielleicht beruhigend für die Kleinen wirkte.

    Zeit verstrich und irgendwann traf ein Apotheker in der Taverne ein, hatte die Elfe nun so viel Blut verloren das es kaum mehr möglich gewesen war das sie am Leben sein konnte, doch sie atmete, immer noch.

    Es dauerte eine Weile und Renee wurde aus dem Raum geschickt das sie nicht sehen sollte was man mit der scheinbar ihr so vertrauten Elfe anstellte.

    Nach einer schieren Ewigkeit kam der Apotheker der Verlassenen mit blutverschmierter Schürze wieder hinab in den Gastraum, richtete seinen müden, ja fast gelangweilten Blick auf die Gastwirtin.

    „Sie wird noch etwas unter den Lebenden wandeln …wie sie es geschafft hat weiß ich nicht …es schien Magie im Spiel, doch Kinder wird sie nie wieder auf diese Welt bringen, das scheint mehr als klar.“

    Fast beiläufig klopfte der Apotheker auf ein Blutverschmiertes Bündel in seinem Arm, meinte dann in fast zufriedenem Tonfall:

    „Ich nehme das mit. Vielleicht kann man damit noch etwas anstellen das mehr nutzen hat als bisher.“

    Mit schlurfenden Schritten verließ der Verlassene ein seliges Grinsen auf den Lippen die Taverne.

    Ein langer, nachdenklicher Blick der Verlassenen richtete sich auf den Ausgang der Taverne, dann nickte sie und schaute auf den Arm in dem sie das Mädchen hielt.

    „Vielleicht auch besser so…“ gurgelte sie krächzend ehe sie sich erhob, wieder die Treppe hinauf ging.



    Re: Tod und Leben - Hand in Hand

    Moginal - 18.03.2008, 14:42


    ((Wie hat die in Strath noch stehen können? Sonst wieder sehr schön geschrieben))



    Re: Tod und Leben - Hand in Hand

    Anonymous - 18.03.2008, 15:12


    ((Abwarten mein Schatz. Noch ist es nicht fertig.. Und magie lässt sie nicht nur länger leben.))



    Re: Tod und Leben - Hand in Hand

    Anonymous - 18.03.2008, 15:35


    Mit einem Schrei erwachte sie, saß von einem auf den anderen Moment aufrecht im Bett. Ihre Stirn noch schweißnass wischte sie sich die Strähnen aus dem Gesicht, versuchte sie sich zu orientieren, ging ihr griff unwillkürlich an ihren Bauch.

    Fast flach. Nicht mehr viel das sie daran erinnern ließ was in der Nacht geschehen war. Mühsam war es, Schmerzen hatte sie immer noch und spürte sie das etwas an ihrem Körper anders war.

    Ihre Hand strich etwas tiefer, tiefer über ihre Narbe ihrem Schritt entgegen und verharrte als sie Fäden in ihrer Haut spürte, spürte dass man sie …aufgeschnitten hatte. Ihr Gesicht versteinerte und sie ahnte was es war das ihr fehlte.

    Ein lautes Stöhnen als ihr Blick über das noch immer Blut durchtränkte Bett wanderte. Übelkeit die in ihr aufstieg als sie daran dachte was sie hier nun verloren hatte.

    Langsam nur hob sie den Blick, schaute sich um in dem Raum, schien zu suchen was sie zur Welt gebracht hatte unter solchen schmerzen und gab doch keine Regung von sich als sie niemanden entdeckte.

    Ein Griff von ihr in die geistige Ebene und erneut erstarrte sie als sie merkte dass auch dort etwas fehlte. Lange sah sie schweigend ins Leere, wirkte ihr Gesicht ausdruckslos. Doch arbeitete es in ihrem Innern.

    >Ich hatte keine Zeit mehr …es kam so plötzlich… <

    Eine wegwischende Begegnung als wolle sie den Gedanken vertreiben. Ihr Blick ging auf das nebenstehende Bett, das saubere Lacken das darauf lag. Sie wollte aufstehen, musste aufstehen. Alles in ihr schrie danach hinunter zu gehen, Renee zu suchen, zu sehen was sie dieser Welt gebracht hatte.

    Unter Schmerzen und Keuchen hievte sie ihre Beine aus dem Bett, griff nach dem Laken des anderen Bettes, versuchte sich darin einzuwickeln. Zittrig, wacklig war alles an ihr, doch nicht jetzt nachgeben. Konnte und wollte sie es nicht.

    Es tat nur einen Moment weh aufzustehen, doch dann als sie stand, als ihre Beine langsam Kraft gewannen wurde es leichter. Nicht ihre Beine waren es die schmerzten, sondern ihr Bauch. Die Narbe, die neue Narbe an diesem.

    Langsam, das vergilbte Leinenlaken hinter ihr über den Boden schleifend trat sie an die Treppe, klammerte sich ihre Hand an das Geländer das sie den Halt nicht verlor bei jeder Stufe.

    Unten an der Treppe stand Renee, hatte sie wohl gehört das zittrige Schritte die Stufen hatten zum Knarren gebracht. In den Armen die Säuglinge haltend schaute sie zu Nitara auf die an der Mitte der Treppe stehen geblieben war, ihr blasses Gesicht zeigte die Anstrengung die sie hinter sich hatte.

    „Bist du bereit sie zu sehen …?“ Ein flüstern der Untoten das einen kehligen Unterton hatte.

    „Einmal bevor sie mich nicht mehr …als das sehen werden was ich bin.“ Ein leichtes, vielleicht trauriges Lächeln auf ihren Lippen als sie auf die zwei Bündel in Renee’s Arm blickte. Abzuwarten schien.

    Vorsichtig strich Renee das Tuch vom Gesicht des Jungen, trat hinauf auf den Absatz der Treppe wo die Elfe, die Mutter stand und nicht wagte sich zu rühren. Ein wenig hielt sie ihr das Kind entgegen, das sie sehen konnte wie ihr Sohn aussah.

    Langsam und bedächtig hob sie die Hand, führte ihre Fingerspitzen an die Wangen ihre Kindes, spürte sie die zarte Haut des Jungen und sah wie er sich leicht bewegte, etwas die Lippen verzog als er scheinbar im Schlaf die Berührung spürte.

    Rasch zog sie die Hand zurück, blickte schnell auf das zweite Bündel in den Armen der Verlassenen. Nur schnell das Kind wieder bedeckend strich Renee auch das zweite Tuch bei Seite, blickten zwei dunkle Augen den grünen der Mutter entgegen.

    Wieder stahl sich ein Lächeln über Nitaras Lippen und hätte man meine können nur für einen Augenblick das die kleine Tochter der Schattenklinge es erwiderte. Das Lächeln des Kindes dem der Mutter glich.

    “Ihre Augen …sie…sind wunderschön…“ Ein trauriges Lächeln, wusste sie wessen Augen es war in die sie sah, wer der Vater dieser Augen nur sein konnte. Leicht beugte sie sich zu ihrer Tochter hinab, legte sie ihre Lippen auf die kleine, noch etwas schrumpelige Stirn.

    Einen Moment als sie sich wieder aufrichtete haftete ihr Blick noch auf den beiden Bündeln, sah sie Renee dann direkt an.

    “Ich werde einen Brief verfassen …darf ich dich bitten die Kinder in die Stadt zu bringen ..Silbermond. Die Akademie, du weißt wo sie ist. Der Vater wird dort sein, dort ist er fast ausschließlich …nun wieder.“

    Ein langer, schweigender Blick ruhte von Renee auf der ihr so bekannten und nun doch mittlerweile fremden Elfe. Erst als sie den ernsten und sicheren Blick an ihr entdeckte nickte sie, wand sich um wie eine alte Frau der man gesagt hatte das sie nicht mehr gebraucht werde.

    Nitara indes sah einen Moment auf den gekrümmten Rücken der Verlassenen, straffte dann ihre Haltung.

    >Sie würden dich hindern …kein Leben für ein Kind, das du führst…<

    Wieder oben in dem Zimmer setzte sie sich langsam, ja gar vorsichtig auf den Stuhl der dort stand, schaute einen Moment auf die Habseligkeiten die man ihr ausgezogen hatte, die auf dem Boden verteilt lagen und griff nach der Hose, griff in eine der Taschen und holte ein Pergament und einen langsam kleiner werdenden Kohlestift hervor.

    Ân,

    Renee bringt dir nun da ich es nicht wage sie auch nur noch einmal zu berühren unsere Kinder. Ich sah deine neue Gefährtin und bitte dich ihr an meiner Stelle zu sagen das sie sich um die Kleinen kümmern soll als wären sie ihr eigen Fleisch und Blut.
    Ich weiß das du es nicht anders zulassen würdest, doch ist es zugleich auch mein Wunsch und will ich das du es weiter gibst an sie.

    Ich will dir sagen das ihre Geburt nicht einfach war und das alles was danach geschah sich meiner Kenntnis entzieht, doch sollst du wissen das sie keine Geschwister zu erwarten haben es sei denn du änderst etwas daran.

    Der Junge, sein Haar ist feuerrot, seine Augen ein strahlendes Grün. Sorge dafür dass er noch etwas größer wird, er ist ja kaum mehr als seine Schwester. Sein Name soll Nítan sein, den Nachnamen kannst du wählen, ob Silberklinge oder Dunkelwirker ist dabei einerlei.

    Das Mädchen, ihr Haar ist schwarz wie die Nacht, ebenso wie ihre Augen dunkel sind, dunkler als bei anderen. Ich glaube dass ich mein Lächeln bei ihr sah, doch entscheide selbst. Ihr Name soll Ântara lauten. Gib ihr den Nachnamen Dunkelwirker.

    In ewigem Dank,

    Nitara

    Einen Moment blickt sie noch auf die Zeilen ehe sie den Brief faltet, langsam ausatmet. Wieder greift sie nach einigen Momenten in ihrem Geist nach etwas, doch erwartet sie nichts als Leere. Einen Moment nur werden ihre Augen glasig, fasst sie sich dann jedoch wieder und macht sich erneut auf den kurzen, doch beschwerlichen weg hinab zu Renee die schon mit einem Weidenkörbchen in den Armen am Treppenabsatz auf sie wartet…



    Re: Tod und Leben - Hand in Hand

    Anonymous - 18.03.2008, 17:05


    Es dauerte eine Weile bis sie mit den zwei Kleinen nach Silbermond kam. Auf ihrem Weg waren ihr mehrere Verlassene, Tauren, Trolle und auch Orcs begegnet. Von den Elfen ganz zu schweigen die hier immer mehr umher irrten.

    Ihr Weg führte sie einmal quer durch die Stadt ehe sie das große Gebäude der Akademie erreichte. Noch einmal warf sie einen Blick auf die kleinen Elfen in ihrem Arm, schliefen sie selig in der Wärme der Decke die um die Zwei gewickelt war. Sie hielten sich gegenseitig im Arm, schmatzen hin und wieder zufrieden im Schlaf.

    Eine knochige Hand griff nach dem großen Türklopfer am Eingang zu den Hallen der Gelehrten.

    Einen Moment wartete sie, ließ sie ihren Blick dabei nicht von dem Holz der Tür die sich vor ihr befand.
    ____________________

    Zur selben Zeit in Brill:

    Lange schaute Nitara der Verlassenen hinterher als diese mit ihren Kindern davon ging, ihre langsamen Schritte sie hinfort trugen. Am Eingang zur Taverne stand sie eine Weile, starrte in die neblige Ferne ehe sie endlich dem Drang sich zu übergeben nachgab und ihren geringen Mageninhalt in die Büsche neben dem Eingang entleerte.

    Sie hatte sich diese Wahl nicht leicht gemacht, wusste das sie Hass und Anfeindungen dafür ernten würde, doch nicht von denen zu denen sie nun gehörte, so hoffte sie zumindest.

    Zwei gleich hatte sie zur Welt gebracht. Nicht eines, nicht nur ein Mädchen. Der Gedanke ging durch ihren Geist und ließ sie wieder kurz lächeln. Mühsam noch raffte sie sich auf, starrte einen Moment noch ins Leere der Dämmerung ehe sie sich wieder in die Taverne begab.

    Ihre Schritte führten sie wieder hinauf in die Taverne, nach oben. Sie hatte nur ihre Rüstung in ihrem Gepäck gehabt an dem Abend zuvor, doch wusste sie dass sie die andere Kleidung nun nicht tragen konnte, zumindest nicht die Hose.

    Langsam ließ sie das gelbliche Laken von ihrem Körper sinken, schaute auf die neue Narbe an ihrem Körper und strich vorsichtig über die Fäden. Es heilte bereits und sie spürte wie ihre Kraft zurückkehrte. Das Band war noch nicht gerissen, doch ahnte sie das etwas nicht stimmte.

    Ahnte sie das etwas nicht richtig war in diesem Moment.

    > Ein letztes Mal, danach nie mehr… <

    Und sie nickte leicht, atmete zum zweiten Mal an diesem Morgen leise, langsam aus. Ein Zeichen das sie ahnte was geschehen könnte würde sie nicht bald etwas unternehmen.

    Langsam hob sie den Blick, suchte nach ihrem Rucksack und fand ihn neben dem Bett in einer Ecke, griff nach ihrer Rüstung. Zog sie sich über.

    “Es wird zeit es zu ende zu bringen …noch in diesen Tagen …mit oder ohne ihn…“
    Die Dolche in den Gürtel schiebend machte sie sich auf den Weg aus der Taverne, suchte ihr Geist weiter verzweifelt nach einer Spur.



    Re: Tod und Leben - Hand in Hand

    Ân - 18.03.2008, 20:16


    Still ist es in dem kleinen, seltsam unordentlichen Raum. Dann ein leiser Atemzug als er von dem Brief aufsieht, die Verlassene vor sich schweigend betrachtet. Noch länger auf das Bündel in ihren Armen blickt.

    Sein Gesichtsausdruck ist nicht zu deuten als er langsam näher tritt. Eine Hand hebt und den Stoff etwas zur Seite zieht. Er neigt den Kopf als er die beiden kleinen Gesichter betrachtet. Seine Fingerspitzen streichen dunkle, zarte Haare zur Seite..verharren als das kleine Mädchen die Augen öffnet und ihn anblickt. Sein Handrücken streicht kaum merklich über ihre Wange...dann lächelt er. Und aus Reflex, unbewusst erwidert das Neugeborene das Lächeln.

    Seine Wangenmuskeln zucken deutlich, wieder atmet er langsam aus. Sieht dann zu dem Jungen, der friedlich neben dem Mädchen liegt. Wiederholt die Geste als er hellere, wirre Haare aus seiner Stirn streicht, die schlafwarme Haut spürt.

    Einen langen Moment betrachtet er die beiden, sieht dann wieder zu der Verlassenen. Seine Körperhaltung, sein Blick scheinen anzudeuten, das er die Kinder halten will. Es dauert einen Moment dann spürt er ihre kleinen, warmen Körper in seinen Armen. Leicht runzelt er die Stirn, scheint überrascht wie leicht und klein sie wirklich sind.

    Er neigt den Kopf, fast als versuche er etwas zu hören...dann ein leises, kaum hörbares Summen. Lange steht er so mitten in seinem Büro, zwei Neugeborene in seinem Arm und eine Verlassene, die ihn schweigend, vielleicht abwartend ansieht. Langsam sieht er auf und zu der Verlassenen. Nickt dann leicht, als scheine er eine Frage zu beantworten. Vielleicht ihr.

    Oder sich selbst.



    Re: Tod und Leben - Hand in Hand

    Anonymous - 19.03.2008, 12:40


    Einen Moment schaute Renee noch auf die zwei winzigen Gestalten die sie her gebracht hatte, blickt dann wieder in die Augen des dunklen Elfen. Langsam wendet sie sich ab, geht ihr Blick schon zum Ausgang als sie noch einmal leise und kratzig ihre Stimme erhebt.

    „Achtet gut auf das Vermächtnis …Schattenzähmer...“

    Darauf verlies sie das Zimmer, begab sich zurück in ihre Taverne in das Gebiet der Verlassenen.
    _________________________
    Am Abend in Brill:

    Sie hatte heute schon gekämpft, hatte schon versucht sich die erste Kraft die ihr wieder durch den Körper floss zu verbrauchen. Nicht aufgeben, weiter …immer nur weiter. Versagen war das Letzte was sie nun wollte.

    Lange saß sie mit Pirophon in der Taverne. Es brannte noch …das Feuer in ihr. Brannte und schmerzte noch etwas, doch das würde vergehen. Spürte sie bereits wie langsam die Kälte in sie kroch. Wie ein Schleier sich um ihr Herz legte. Noch einer …danach nie mehr.

    Sie hatte es sich geschworen, hatte es sich selbst geschworen um sich zu schützen.

    Was hatte er erwartet? Sie hatte es im offen dargelegt. In Worten niedergeschrieben die er scheinbar nicht verstanden hatte. Man musste sie nicht beschützen, nicht mehr. Sie war den größten Teil des Weges alleine gegangen und duldete andere an ihrer Seite, doch nicht so.

    Lange ging ihr Blick in die Ferne, spürte sie wie sich etwas in ihr löste, aus ihr wich.

    Sie war Wind. Oft hatte sie es gesagt und oft hatte man es nicht verstanden. Der Wind, er geht dort hin wo er hingehen will. Du kannst ihn willkommen heißen oder ihn aussperren, doch du kannst ihn nicht binden, kannst ihn nicht halten.

    Auch der Wind braucht etwas das ihn wehen lässt, das ihn in Grenzen hält, doch lag das nie an anderen, lag das was sie weiter trieb immer in ihr. Es hatte sie fast wahnsinnig werden lassen als er ihr die Rache, die Wut, den Weg genommen hatte. So sinnlos war sie gewesen. So vollkommen ziellos.

    Und dann waren sie wieder da, lauschte sie den Worten des Erstgeborenen, den Worten seiner Anhänger, nahm einer dieser ihr etwas das sie an die Vergangenheit gebunden hatte und immer mehr spürte sie wo sie wirklich sein wollte.

    Warum hätte sie ihn rufen sollen? Das er ihre Hand hielt als sie schmerzen hatte? Welch ein Unsinn wäre das gewesen. Er hätte zugesehen, vielleicht noch im Weg gestanden. Sie rief nicht nach Hilfe bei jemandem der so tief in ihr war. Viel zu sehr könnte man sie so verletzen.

    Einen Moment ging ihr Blick auf die schweigende Elfe neben ihr. Die Einzige die es ohne zu Fragen akzeptiert hatte. Ohne zu fragen angenommen hatte. Sie wusste dass es sie gequält hatte als sie ihr hatte helfen wollen doch nicht dazu in der Lage gewesen war.

    Kurz hatte sie das verlangen die Hand Pirophons zu ergreifen, doch ließ sie es dann, schaute wieder nur nach vorne ins Leere. Sie konnte vertrauen, doch brauchte es dazu mehr als einiger Worte, brauchte es dazu mehr als einiger Taten oder Gefühle.
    Vertrauen von ihr war etwas das man sich hart erarbeiten musste und mehr als das man durch einfaches Handeln erreichen konnte. Es musste aus dem Inneren erkennbar sein und die Elfe neben ihr war die Einzige die es bisher geschafft hatte neben einem anderen Elf.

    Sie straffte ihre Haltung, hob den Blick, richtete ihn ins Hier.

    > Genug gejammert … <

    Sie nickte leicht, setzte wieder ihr leichtes Lächeln auf, das Schmunzeln das jeder kannte. Die Maske die sie nicht anlegen musste um sich dennoch zu verbergen.

    “Sollen wir gehen Piro? Ich kann hier nicht mehr bleiben …“

    Ein leichtes Nicken, eine kurze Antwort der Elfe neben ihr ließ sie aufstehen, das Gasthaus verlassen.

    In dieser Nacht hatte sie etwas abgegeben von sich, das sie nicht zurück wollte.



    Re: Tod und Leben - Hand in Hand

    Anonymous - 20.03.2008, 11:58


    Einen Moment schaute Renee noch auf die zwei winzigen Gestalten die sie her gebracht hatte, blickt dann wieder in die Augen des dunklen Elfen. Langsam wendet sie sich ab, geht ihr Blick schon zum Ausgang als sie noch einmal leise und kratzig ihre Stimme erhebt.

    „Achtet gut auf das Vermächtnis …Schattenzähmer...“

    Darauf verlies sie das Zimmer, begab sich zurück in ihre Taverne in das Gebiet der Verlassenen.
    _________________________
    Am Abend in Brill:

    Sie hatte heute schon gekämpft, hatte schon versucht sich die erste Kraft die ihr wieder durch den Körper floss zu verbrauchen. Nicht aufgeben, weiter …immer nur weiter. Versagen war das Letzte was sie nun wollte.

    Lange saß sie mit Pirophon in der Taverne. Es brannte noch …das Feuer in ihr. Brannte und schmerzte noch etwas, doch das würde vergehen. Spürte sie bereits wie langsam die Kälte in sie kroch. Wie ein Schleier sich um ihr Herz legte. Noch einer …danach nie mehr.

    Sie hatte es sich geschworen, hatte es sich selbst geschworen um sich zu schützen.

    Was hatte er erwartet? Sie hatte es im offen dargelegt. In Worten niedergeschrieben die er scheinbar nicht verstanden hatte. Man musste sie nicht beschützen, nicht mehr. Sie war den größten Teil des Weges alleine gegangen und duldete andere an ihrer Seite, doch nicht so.

    Lange ging ihr Blick in die Ferne, spürte sie wie sich etwas in ihr löste, aus ihr wich.

    Sie war Wind. Oft hatte sie es gesagt und oft hatte man es nicht verstanden. Der Wind, er geht dort hin wo er hingehen will. Du kannst ihn willkommen heißen oder ihn aussperren, doch du kannst ihn nicht binden, kannst ihn nicht halten.

    Auch der Wind braucht etwas das ihn wehen lässt, das ihn in Grenzen hält, doch lag das nie an anderen, lag das was sie weiter trieb immer in ihr. Es hatte sie fast wahnsinnig werden lassen als er ihr die Rache, die Wut, den Weg genommen hatte. So sinnlos war sie gewesen. So vollkommen ziellos.

    Und dann waren sie wieder da, lauschte sie den Worten des Erstgeborenen, den Worten seiner Anhänger, nahm einer dieser ihr etwas das sie an die Vergangenheit gebunden hatte und immer mehr spürte sie wo sie wirklich sein wollte.

    Warum hätte sie ihn rufen sollen? Das er ihre Hand hielt als sie schmerzen hatte? Welch ein Unsinn wäre das gewesen. Er hätte zugesehen, vielleicht noch im Weg gestanden. Sie rief nicht nach Hilfe bei jemandem der so tief in ihr war. Viel zu sehr könnte man sie so verletzen.

    Einen Moment ging ihr Blick auf die schweigende Elfe neben ihr. Die Einzige die es ohne zu Fragen akzeptiert hatte. Ohne zu fragen angenommen hatte. Sie wusste dass es sie gequält hatte als sie ihr hatte helfen wollen doch nicht dazu in der Lage gewesen war.

    Kurz hatte sie das verlangen die Hand Pirophons zu ergreifen, doch ließ sie es dann, schaute wieder nur nach vorne ins Leere. Sie konnte vertrauen, doch brauchte es dazu mehr als einiger Worte, brauchte es dazu mehr als einiger Taten oder Gefühle.
    Vertrauen von ihr war etwas das man sich hart erarbeiten musste und mehr als das man durch einfaches Handeln erreichen konnte. Es musste aus dem Inneren erkennbar sein und die Elfe neben ihr war die Einzige die es bisher geschafft hatte neben einem anderen Elf.

    Sie straffte ihre Haltung, hob den Blick, richtete ihn ins Hier.

    > Genug gejammert … <

    Sie nickte leicht, setzte wieder ihr leichtes Lächeln auf, das Schmunzeln das jeder kannte. Die Maske die sie nicht anlegen musste um sich dennoch zu verbergen.

    “Sollen wir gehen Piro? Ich kann hier nicht mehr bleiben …“

    Ein leichtes Nicken, eine kurze Antwort der Elfe neben ihr ließ sie aufstehen, das Gasthaus verlassen.

    In dieser Nacht hatte sie etwas abgegeben von sich, das sie nicht zurück wollte.



    Re: Tod und Leben - Hand in Hand

    Anonymous - 20.03.2008, 11:59


    Mühsam hatte sie den Stapel zusammen getragen in dieser Nacht nachdem sie den Platz der Weltenwanderer verlassen hatte.

    “Brennen sollt ihr …alle brennen in dem Feuer…“

    Fast wie in Eile hatte sie immer mehr Holz aufeinander gestapelt an diesem See. Hatte sie immer weiter den Berg aufgehäuft. Sie würde ihn nicht fesseln müssen, sie wusste dass er freiwillig gehen würde.

    Wie besessen hatte sie es immer wieder wiederholt. Brennt in meinem Feuer …brenn in meinem Feuer… Wiederholt bis der Stapel groß genug war, sie das Öl über ihn kippen konnte das es auch wirklich brennen würde.

    Ein kurzes Zucken in ihrem Geist und glaubte sie für einen Moment Wind in ihrem Gesicht zu spüren, lies sie ihren Blick zu den Baumkronen wandern, doch sah das sich nichts bewegte in ihnen, kein Windhauch sich über das Land ausbreitete.

    Kurz brach der Mond ein Stück durch die Wolkendecke und erhellte den Platz an dem sie stand, warf sein fahles Licht auf das vom Öl feuchte Holz.

    Noch einmal straffte sie ihre Haltung, zog sich dann die Maske über die ihr Gesicht vollends verdeckte. Niemand sollte sehen was in diesem Moment in ihr vorging außer der Meister selbst.

    Und langsam Trugen sie ihre Schritte in Richtung Brill zurück, zu der Gruft die er noch nicht verlassen hatte. In der er immer noch wartete auf sie, auf ihre Wiederkehr.



    Re: Tod und Leben - Hand in Hand

    Anonymous - 20.03.2008, 12:00


    Ihre Ohren zuckten kurz als sie den Friedhof betrat, ein Lachen glaubte zu vernehmen. Schnell wischte sie den Gedanken mit einem Kopfschütteln weg, ging ihr Blick unruhig umher, wusste sie nicht ob die Wache noch hier verweilte oder nicht.

    Ihre Schritte führten sie näher an die Gruft, erblickte sie den Elf den sie noch vor wenigen Stunden hinter sich gelassen hatte. Ungesehen unter dem Stoff der ihr Gesicht verhüllte wurde ihr Blick nachdenklich.

    „Lass ihn nicht sehen das du hier bist…“ war ihre einzige Antwort auf sein erscheinen für den Moment. Ihr Blick ging noch einmal durch die Dunkelheit, schien sie nach etwas zu suchen ehe sie ihr Gesicht wieder der Tür zur Gruft zuwandte. Sich langsam wieder in Bewegung setzte.

    Sie hatte heute viel gekämpft, trotz Schmerz, trotz Schwäche. Alles geben, nicht aufgeben. Mehr trieb sie im Moment nicht an als der Wille nicht zu versagen. Langsame, doch leicht hörbare Schritte führten sie die Stufen hinab zu dem Verlassenen der sie begleitet hatte für so lange Zeit, sie auf einen Weg geführt hatte den sie nicht mehr verlassen wollte, nicht mehr verlassen konnte.

    Markesch, stumm saß er in einer Ecke und sah zu der Elfe als sie die dunkle Kammer betrat. Ein leichtes Nicken nur als sie zum Stehen kam war seine Antwort, erhob er sich schwerfällig. Sein Wille war gebrochen, man konnte es sehen, konnte es fast greifen wenn man ihn betrachtete. Glaubte er scheinbar noch dass sie etwas war, das er nicht hatte sehen wollen in ihr, an ihr.

    Ein sanfter Griff von ihr an seinen Arm, betrachtete sie einen Moment den blassen, dürren Körper, den Arm den sie mit einer Hand umschließen konnte, so dünn war er.

    „Die Zeit ist gekommen Vater …das wisst ihr. Doch solltet ihr nicht trauern …ihr habt erreicht was ihr wolltet.“

    Seltsam sanft erklang ihre Stimme, doch schien zugleich eiskalt umflutet. Die Worte nicht leise, doch ruhig.

    Und Markesch hob den Kopf, sein Blick fast ungläubig auf der Maskierten die ihn scheinbar aus der Gruft führen wollte. Seine Haltung, die eines alten gebrochenen Mannes, doch sein Blick, trotz der mattgelben Augen, leuchtete einen Moment vor Hoffnung auf.

    Einen Moment verharrten die Beiden so, ihr Gesicht stur nach vorne gewandt sah der Untote sie einen Moment schweigend an, nickte dann langsam. Zusammen und fast ehrwürdig schritten die Beiden nach oben, spürte Markesch immer mehr das es ihre Entscheidung war und nicht die eines anderen.

    Begann er zu spüren das auch das letzte in ihr erloschen war und nur für einen Moment glaubte er ein leises flüstern in seinem innern zu hören. >Vergebung… < Ein leises Summen breitete sich in seiner Kehle aus und wanderte mit seinem Ton über den Friedhof.

    Sie indes wanderte ungesehen mit ihrem Blick umher, versuchte zu entdecken was sie umgab, ob es noch andere gab die in diesem Moment zugegen waren. Nur einen Moment vielleicht überkam sie das verlangen es genauer zu erfahren, doch wischte sie es wieder bei Seite als sie das Summen ihres Meisters, ihres Vaters vernahm.

    Ein leichtes Schmunzeln auf den Lippen stimmte sie mit ein, wurden ihre Stimmen über die Grabsteine hinweg getragen, ergaben zusammen eine seltsame Melodie. Dunkel und vielleicht beklemmend für manch einen, doch schienen sich beide dabei wohl zu fühlen, hätte man fast glauben können das Markesch unter seinem Ton ein leises Lächeln verlor.



    Re: Tod und Leben - Hand in Hand

    Anonymous - 20.03.2008, 12:01


    Es dauerte einen Moment ehe sie den See erreicht hatte der sich in der Mitte Tirisfals erstreckte. Der Holzhaufen stand dicht am Wasser, fiel das Mondlicht weiter fast erhaben auf die Stelle. Keine Bäume standen in der Nähe, nur ein flaches Ufer das darauf wartete von Flammen erhellt zu werden.

    „Du …hast es selbst entschieden?“ Markeschs Stimme erklang ruhig, doch hörte man das leise Zittern dennoch heraus. Ob es Angst oder Vorfreude war wusste er vielleicht selbst nicht.

    „Es war meine Entscheidung …und auch wenn ich nicht …deinen Weg gehe Vater …brennen sollen sie trotzdem ..alle..“

    Ein leichtes Nicken als er auf den Scheiterhaufen zugeht, sie indes die Maske von ihrem Gesicht zieht. Ihre Augen erscheinen glasig, das Lächeln auf ihren Lippen traurig als sie ihm zusieht wie er sich auf die Holzscheite stellt, dann zu ihr hinab blickt.

    Einen Moment erwidert sie schweigend seinen Blick, scheint seine Erscheinung zu begutachten. Ein schneller, doch mühsamer Schritt hinauf auf den Scheit, beginnt sie in ihren Taschen zu wühlen, zieht kurz darauf einige Verbände hervor, beginnt seinen Körper zu verbinden, jede stelle mit einem sauberen, festen Verband zu stützen.

    Ihre Finger, sie zittern deutlich dabei. Jeder Griff scheint führsorglich, wohlüberlegt in dem Moment. Er sieht ihr zu dabei, schaut auf das rote Haar, in das Gesicht der Elfe, auf ihre zitternden Finger dabei. Und seit langer Zeit, seit Ewigkeiten wird sein Blick weich.

    „Hast du es verstanden nun am Ende?“

    Ein leichtes Nicken von ihr, hebt sie nicht den Blick, schaut nur weiter starr auf ihre Finger, kann man aus der Nähe vielleicht erkennen wie sich ihre Augen mit Tränen füllen.

    “Einen Weg …mehr brauchte ich nicht um zu leben …einen Weg um etwas zu sein das …“ sie bricht ab, scheint nicht die Worte zu finden die sie gerne nutzen würde, doch beendet er es ein letztes Mal für sie.

    „…das ich nicht sein konnte. Ein Wesen das die Kraft und den Willen hat dieser Welt zu zeigen was sie anderen antut. Dieser Welt zu zeigen dass sie einen Dreck wert ist. Diese Welt in Blut und Asche erkennen lassen, das sie selbst am Ende die Monster erschafft die sie so sehr hasst.“

    Sie nickt leicht, lauscht weiter seinen Worten.

    „Ich habe dich gebrochen …habe dich geschlagen …habe dich zu etwas gemacht das dem Wahnsinn so nahe ist das du dich darin verlieren kannst wenn du selbst es willst. Doch deine Kraft …dein Wille ist stärker als der meine und du weißt nun was dir im Weg stand um stärker zu werden, um mehr zu sein. Du hast es gefunden am Ende, hast gelernt was es heißt zu leben.“

    “Jeder Einzelne von ihnen denkt an sich selbst und das was in seinen Augen das Beste ist. Das Beste für sich selbst. Versucht andere so zu formen wie derjenige es selbst ist.“

    „Hass ist alles was du brauchst um zu leben …dein Mitleid war immer überflüssig. Diese Welt verdient kein Mitleid und alle die auf ihr wandeln ebenso wenig. Jeder der dir böses Tat soll brennen in deinem Feuer.“

    Ein Nicken das sie von sich gab als sie sich wieder aufrichtete, in die mattgelben Augen blickte.

    “Brennen, alle …auch du. Der, der mich rettete, mich Schmerzen lehrte, mich vorbereitete auf diese Welt. Der mir gab was ich brauchte um weiter zu existieren.“

    „Du hast es verloren?“

    “Irgendwo auf dem Weg in dieser Zeit habe ich es verloren …das Mitleid, die Reue, die Gnade, die Wärme.“

    „Gut …dann beende es jetzt und gib mir was ich will …was schon lange hätte passieren müssen.“

    Einen Moment sieht sie ihn wieder nur an, sieht man wie ihr Tränen die Wangen beginnen hinab zu rinnen und sie, als sie es vielleicht spürt unwillkürlich anfängt freudlos zu lachen.

    “Du hast mir so viel angetan in all der Zeit und dennoch schmerzt mich nun dieser Moment …denn war es etwas das mich begleitet hat über all die Zeit. Und so Wahnsinnig es auch in manchen Augen erscheinen mag, so sehr macht es Sinn in den meinen.

    Ich kann dich nicht Hassen, doch kannst du auch nicht am Leben bleiben. Ich bin am Ende nun das was ich sein soll und …bin froh darüber.“

    Leicht beugt sie sich vor, legt sie ihre Hände an die eingefallenen Wangen des Untoten, nimmt seinen Kopf in einen sanften Griff, nähern sich ihre Lippen in diesem Moment seiner Stirn, flüstert sie dabei einige leise Worte.

    “Ich vergebe dir alles am Ende …denn ich bin zufrieden mit mir. Nicht sterben, leben. Keine Schmerzen mehr, nie wieder. Ich vergebe dir…“

    Etwas bricht in seinem Blick als sie ihre Lippen auf seine tote Haut legen, er die Wärme in diesem Moment spürt. Etwas bricht in ihm, spürt er etwas in sich das er nicht mehr geglaubt hatte fühlen zu dürfen. *wärme*

    Sein Blick wird unklar als sie den Scheiterhaufen wieder hinab steigt, aus einer ihrer Taschen einen Feuerstein hervor holt, beginnt das Feuer zu entzünden.

    Seine Lippen scheinen etwas formen zu wollen, beginnen die Flammen höher zu steigen, als sein Blick weiter unklar in die Ferne geht. Sie beobachtet ihn, beobachtet wie er stur auf dem Scheiterhaufen stehen bleibt.

    Die Verbände beginnen Feuer zu fangen, seine verklebten Haare beginnen zu schmelzen unter der Hitze, doch nicht ein Ton kommt über seine Lippen. Steht er nur da wie in einem lautlosen Schrei gefangen.

    Sie sieht ihn weiter an, sieht zu wie er langsam verschluckt wird von den Flammen, wie er langsam versengt ehe er ganz in dem Licht verschwindet, das Feuer noch lange am See zu sehen ist, noch lange ihre dunkle Gestalt, umspielt von dem Flackern der Flammen, dort stehen bleibt.



    Re: Tod und Leben - Hand in Hand

    Moginal - 20.03.2008, 13:45


    ((*mampft aufgeregt sein Popcorn.* Wie gehts weiter? Wie?! WIE???!!!))



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