Ray's Story.

Thorns in Hell
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    Re: Ray's Story.

    GARcher - 18.03.2008, 23:56

    Ray's Story.
    Vergessen...das ist alles was ich in diesem Moment wollte. Alles vergessen und so tun als wäre meine Vergangenheit nie gewesen.
    Aber es ging einfach nicht. Es gibt Dinge die man nicht vergessen kann. Dazu gehört wohl auch meine Vergangenheit und alles was in ihr niedergeschrieben ist...
    Sterben bedeutet aufzuhören mit der Welt zugehen und in der Vergangenheit zurückzubleiben um schliesslich ein Teil von ihr zu werden.
    Aber bis zu diesem Moment war mir nicht klar dass ich nicht sterben würde.
    Niemals sterben würde.Auf ewig Leben. Unantastbar für den Sog der Vergangenheit sein, niemals vergehen. Eine endlose Geschichte besitzen, keine Ruhe finden, das Ende miterleben.
    Obwohl meine Geschichte kein Ende besitzt will ich sie euch erzählen...
    Keine Sorge, sie ist nicht ewig lang. Sie endet nur nicht. Sinnlos? Nicht ganz. Vielleicht verstehst du es wenn du am Anfang vom Ende angekommen bist.

    Eigentlich war es ja ein ganz gewöhnlicher Tag in Rays Leben. Ein Tag wie jeder andere als Prinz. Der 19jährige Blaublütige saß wie gewohnt an seinem Schreibtisch, vertieft in einen dicken Wälzer. "Tenrai no Sin" war der Titel des Buches. Rays Lieblingsbuch. Ganz fasziniert war er von der Geschichte um einen Jungen in dessen Seele die Dunkelheit gefangen war. Der Junge wurde in einem Tempel versiegelt. Eines Tages wurde er viele Jahrtausende später von einer Gruppe Jugendlicher gefunden. Diese sind in den zerfallenen Tempel eingedrungen um den Dämonen zufinden, zerbrachen versehentlich das Siegel und fanden aber nur den Jungen vor mit dem sie sich angefreundet hatten. Während die Gruppe sich durch den Alltag schlägt tauchen immer mehr Monster auf, die ebenfalls im Tempel versiegelt waren und nun die Städte angreifen und Chaos und Schrecken verbreiten. Später ziehen sie in den Kampf und finden Stück für Stück über die Vergangenheit des Jungen heraus und auch dass er die wahre Bedrohung ist. Weiter hat er noch nicht gelesen. Meistens war er so darin vertieft dass erst sein Vater kommen musste um ihn aus seinen Gedanken zu holen, da rufen nur wenig brachte. Wie jetzt auch. Plötzlich fühlte der 19-Jährige eine Hand auf seiner Schulter. Sein Blick fuhr einen in einem 180°C Winkel herum bevor er direkt in die Augen seines Vaters sah."Ouh..." entfuhr es ihm als er sich mal wieder in der gewohnten Situation wiederfand. "Ist es wirklich so spannend?" fragte Rays Vater mit einem etwas spaßendem Unterton in der Stimme und nahm die Hand von der Schulter seines einzigen Sohnes. Nach kurzem Strecken löste sich Ray vom Sessel und folgte seinem Vater in den Esssaal. Alles an sich war es ein ganz normaler schon fast gammliger Tag. Jeden Tag dasselbe. Der ganze Tagesablauf wiederholte sich. "Mann..." Seufzend starrte er auf den Boden und lief seinem Vater hinterher. "Was ist?" fragte der König und starrte Ray etwas besorgt an."Du siehst niedergeschlagen aus. Hat dein Buch das Fesselnde verloren?" Kopfschütteln des Prinzen. "Es ist la~ngweilig. Ich weiß einfach nicht was ich noch tun soll. Du findest ja eigentlich immer was zu tun... und du bist nicht alleine, du hast Mutter. Außerdem...naja... du wirst respektiert." Fereas - so der Name von Rays Vater und dem 13. Herrschers Exons - wandte sich seinem Sohn nun voll und ganz zu. "Meinst du? Als Prinz respektiert man dich doch sicher auch. Natürlich nicht so sehr wie deine Mutter und mich, aber trotzdem haben die Menschen vor uns mehr Respekt als vor irgendwelchen Fremden." - "Ja schon...aber..." Nicht, dass er nicht wusste wie er den Satz beenden sollte. Er wollte es sich einfach nicht anmerken lassen dass er eifersüchtig auf seinen Vater war. In Rays Augen schien das Leben seines Vaters einfach perfekt. Er hatte unzählbar viel Geld, unglaublich viel Macht, er sah gut aus, und war überglücklich verheiratet. Seufzen. "Vergiss es."
    Manchmal waren Vater und Sohn wie Rivalen. Nicht selten kam es vor, dass sich beide versuchten gegenseitig zu übertreffen. Vor allem im Schwertkampf. Aber auch wenn es um ihr Ansehen ging. "Wie du meinst..." lässig klang er, als würde er wirklich nichts ernst nehmen. "Njah, wie immer halt. Mach' dir nix draus." Es passte vielen nicht, dass der Prinz in herkömmlicher Umgangssprache zu sprechen gewohnt war und falls auch noch auf dieser mit wüstesten Worten fluchte. "...ich hab keinen Hunger... ich will einfach an die frische Luft..." warf Ray plötzlich ins Gespräch. "Wie du willst. He, du brauchst doch nicht meine Erlaubnis? Ray, du bist 19. Du brauchst nicht immer darauf zu warten, dass Papa ja sagt. Geh doch einfach." Bis sich sein Vater umgedreht hatte war Ray schon auf dem Balkon, sprang hinab, fing sich im Fall mit seinen Flügeln auf und flog planlos aus Amethyst City. Wenige Meter vor den Stadttoren kam er schließlich zu Boden und überlegte kleinlaut was er tun sollte. "Hier ist es nicht anders als im Schloss..." Gelangweilt lief er einige Schritte weiter, bis über ihn ein großer Schatten hinwegflog. Ray bemerkte dies garnicht richtig. Erst bei dem Klang des majestätischem Brüllen sah er zum Himmel. "Woaaaah -" Sein Herz kam vor Schreck beinahe zum Stillstand als seine Sehsinne den riesigen Drachen wahrnahmen. Nach einer Weile verschwand er in den Wolken, das Echo hallte denoch weiterhin übers Land. "...Bin ich verrückt? War das ein Drache?" Er hatte sie eigentlich schon seit langem zu Fabelwesen erklärt. Und seinen alten Herren für verrückt.Schließlich behauptete sein Vater sein Leben lang das Drachen existierten. Und nun bestätigte sich jenes. Ray reichte dieses kleine Erlebnis vollkommen. Er wollte sofort zurück ins Schloss um mehr darüber herausfinden.
    "Aus dem Weg!! Platz da!!" In Stürmischer Eile rempelte Ray alle Wachen die ihm in die Quere kamen aus dem Weg. Nicht gerade das was man Manieren nannte. "Vater!!" Er stolperte förmlich in den Thronsaal. "Ähm..." Fereas' Blick richtete sich auf die Spur umgestoßener Wachen die Schildkröten-like versuchten wieder auf die Beine zu kommen. "...was ist Ray?" Er ringte erst nach dem nötigem Atem den er für seine Worte brauchte bevor diese seinen Mund verließen. "Kannst du mir... etwas über Drachen erzählen? " Fereas lehnte sich etwas zurück und sah seinen Sohn etwas launisch an. "Woher kommt dein plötzliches Interesse an 'Dingen die Papa erfunden hat'? Bin ich nicht verrückt?" Ray wusste das die Unterhaltung damit anfangen würde, das er seinem Vater erst wieder mal erzählen dürfte wie toll& allwissend er ist. "Oh, ja~ excuse meh maii Lord. Du hast Recht. Du hast Recht, Du hast Recht, Du hast Recht, Du hast Recht, Du hast Recht, Du hast Recht, Du hast Recht, Du hast Recht, Du hast Recht, Du hast Recht, Du hast Recht, Du hast Recht ,Du hast Recht, Du hast Recht,Du hast Recht,Du hast Recht,Du hast Recht,Du hast Recht,Du hast Recht,Du hast Recht,Du hast Recht,... Du bist nicht verrückt, du bist ja so toll~~~. . ." Fereas seufzte während er gelangweilt mit den Fingern auf der Lehne tippselte. "Und? Was war der genaue Grund, der dich sogar dazu veranlagt mir 24 mal zu sagen das ich doch Recht behalte?" Ray versuchte seine Gedanken zu ordnen und sie genauso geordnet in Worten zusammenzufassen. "Ich habe einen Drachen gesehen...einen echten! Der war vielleicht Kilometer lang! Der hatte noch nichtmal Flügel! Und er glänzte, als wäre er aus Stahl!" Fereas grinste. "Da hast du wohl den Wächter des Windes gesehen." Er erhob sich vom Thron und lief auf eines der vielen Bogenfenster zu. Ray folgte ihm und fragte neugierig nach. "Wächter?" Der König nickte. "Jene Wesen deren Aufgabe es ist über das Gleichgewicht der Welt zu wachen. Ihre Macht ist schier unendlich. Sie wachen seit Anbeginn der Zeit über uns. So heißt es zumindest... unsere Familie hat viel mit ihnen zu tun, weißt du?" Er legte eine Pause ein. "Man sieht sie immer öfters... ich hoffe das ist kein schlechtes Omen." Ray seufzte. "Ach was. So ein Drache wird doch nicht das Ende der Welt einläuten. Immer schön langsam~" - "Der 'Schwarzgeflügelte' soll eine wichtige Rolle spielen im Bezug auf die Wächter - nur frag mich nicht welche." Der Prinz zog die Augenbraue hoch. "Ach tu ich das?" Fereas seufzte. Daraufhin verließ er triumphierend-grinsend den Raum. "Hast du nicht vor einem Moment noch 24 mal gesagt dass ich Recht habe?" "Nja... bild dir nichts drauf ein."
    Die Tage darauf werde ich nur schwer vergessen können . Ich kann mich noch genau daran erinnern wie ich plötzlich zusammenbrach und die halbe Anzahl der Schlosswachen insklusive meiner Eltern um mich herumstanden und mich so schnellst wie möglich aufs Zimmer brachten. Stundenlang saßen beide Elternteile auf der Bettkante, wagten es vor Sorge nicht den Raum zu verlassen da das Fieber so außergewöhnlich hoch war. Ich war diese Sorge irgendwie so ungewohnt... schließlich fanden sie sonst nie Zeit für mich. Konnte ich die Alpträume die mich mit offenen Augen plagten überhaupt Alpträume nennen? Ich hörte Bilder&Stimmen die meinen Sinnen unerreichbar waren. Illusionen. Genau, so konnte man sie nennen. Oder eher Visionen? Denn auch als ich meine Augen schloss verschwanden sie nicht. Gedanken strahlten durch mich wie Licht. . .
    Krieg - Verluste- Leben - Hoffnung? - Schicksal - Halte durch!! - Blut - Zeit - Elemente- Vater...? - Tod - Dunkelheit - Überall Blut... - Ruinen - Licht...! - Halte durch! Bitte! - Zu jung? - Immerhin ein Funke Hoffnung...! - Überleben - Tränen - So viele Opfer... - Nein. . . ! - Ich muss sie beschützen! - Pflicht - Brüder - Schwestern - Familie? - Warum hast du das getan? Wächter, antworte mir!! - Leben... der Sinn? - Dunkelheit - Gefallen - Krieg! - Du darfst nicht sterben!! -
    RAY!! - Wieso. . .?
    Erschrocken wachte der silberhaarige Prinz aus seinem Schlaf auf. Schweißgebadet sah er um sich. All diese Bilder vor seinen Augen und diese Stimmen... Und dieses kalte Gefühl. Wie ein kalter Windstoß und das bei einem geschlossenem Raum. Ein Gefühl, als wäre er am falschem Ort. An einem fremden Ort. ... seinem Zimmer? Er ließ den Kopf sinken und versuchte sich abzulenken. Er wollte es vergessen. Es gab so vieles in seinem Leben das er vergessen wollte. Doch vergessen konnte man leider nicht mit Absicht. Ray verließ sein Zimmer und beobachtete die Sterne am Himmel. Ein vertrauter Anblick, Sterne verändern ihre Position im Gegenteil zu Menschen so gut wie garnicht. Und denoch galt ihnen nicht die Ewigkeit. Seufzend beobachtete er die Lichter am Himmel die schon so viele seiner Vorfahren gesehen haben mussten. Und seine Nachfahren auch noch sehen würden (?). "Endlich geht es dir besser, wie ich sehe." Ray lehnte sich ans Geländer und sah seinen Vater an. "Ja. Gott sei Dank. Ich hab schon Illusionen bekommen." Fereas lehnte sich etwas müde ans Geländer. "Illusionen?" Ray bejahte die Frage mit einem Nicken. "Was hast du denn alles für Hirngespinste gehabt?" Der Jüngere dachte zurück und erzählte was er 'sah'. "Krieg, überall lagen Tote. Da war jemand, mit abgestorbenen Flügeln, und tiefroten Augen... der hatte mich aufgespießt! Dann... dann war ich am Boden. Ich habe eine Stimme gehört. Sie . . . sie hat mich Wächter genannt. Die Person sagte ich sollte durchhalten. Und dann ist alles schwarz geworden und ich habe meinen Namen gehört. " Der König schüttelte den Kopf und blickte weg. "Was ist?" Ray merkte, das an dieser Geste etwas nicht stimmte. Sein Vater blickte zurück zu ihm und machte einen ernsten Gesichtsausdruck. "Du solltest wissen, das uns eine Bestimmung obliegt... keiner kann sagen welche, aber sicher ist das sie mit den Wächtern zutun hat." - "Wovon sprichst du?" - "Von unserem Schicksal. Du weißt schon. Du 'Auserwählter'." Ray ließ den Kopf senken. "Ach das..." Fereas rieb sich die Augen und lief wieder rein. "Wenn du lange draußen bleibst wirst du grad wieder krank." Ray aber hörte nicht auf ihn. Wieso auch? Aber selbst ihm wurde das beobachten des Firmaments langsam langweilig. Langsam müde schleppte er sich zurück in sein Zimmer wo er sofort aufs Bett fiel.
    Der darauf folgende Tag war Ray nicht ganz geheuer. Und sein Gefühl sollte sich später bestätigen. Es sollte der Anfang vom Ende sein und das Ende vom Anfang. Eigentlich hatte er vor seinen Vater nochmals zu befragen, wegen den Wächtern und der Prophezeiung da dieser mehr davon verstand, allerdings fand er den Blaublütigen nirgends. Es war eigentlich nicht seine Art wortlos aus dem Schloss zu verschwinden. Und vor allem nicht um diese Uhrzeit! Aber Crystal musste wissen wo er war - falls sie nicht mit ihm verschwunden war. IHR würde er niemals etwas vorenthalten. Wie erwartet fand er sie im Schlossgarten auf. Sie hatte eine deutliche Schwäche für das Gewächs aka Blumen. "Mutter?" Crystal strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und wandte sich ihrem Sohn zu."Hm?" Ihr Sohn setzte sich auf die Bank, machte es sich gemütlich und verschrenkte mit einem skeptischem Blick die Arme. "Wo ist Vater? Sieht ihm garnicht ähnlich mir nichts, dir nichts zu verschwinden und dich nicht mitzunehmen." - "Er ist heute morgen ziemlich früh aufgestanden und mit einer Eskorte aufgebrochen. Ich wollte zwar mit, aber er meinte er könnte mich zu dieser Zeremonie nicht mitnehmen..." Sie schien etwas besorgt. Das war sie eigentlich immer wenn er nicht bei ihr war. "Wieso kann er dich zu einer Zeremonie nicht mitnehmen? Ohne dich auf Parties zugehen sieht ihm sogar noch unähnlicher" - "Ray, Ritual-Zeremonien, keine Feiern!" Er schluckte. "A-achso. Hab mich ja schon halbtot gewundert." Der Prinz versuchte eine gemütliche Sitzpose zu finden, während er sich unterhielt. "Ach ja... dein Vater bat mich dir zu sagen, dass du sein Schwert zu einem Schmied bringen sollst." Seufzen. Konnte es sein das Crystal es nicht mochte wenn Fe manchmal mehr am zu hängen schien Schwertkampf als an ihr? "Ok, ok ich werds machen. Aber eines Tages wird er aufwachen und selbst ein Schwert sein, hähä." Seine Mutter schmunzelte. "Ich mach mich dann mal gleich auf den Weg. Bis später Mum." Selten, das Ray seine Eltern 'Mum' oder 'Dad' nannte.
    Wie gewohnt stieg Ray durch den meist offenen Balkon des Zimmers seiner Eltern ein. Schwert und Schwertscheide lagen in einer Ecke, zusammen mit einem Notizzettel. "Und machs schneller als letztes mal. Pfff... " Er nahm sich das Schwert, und schnallte es sich auf den Rücken. Als er zurück auf den Balkon lief fiel ihm ein kleines Buch auf. Es war sicher kein Album. Es war ein Terminkalender, der so voll mit Rotgeschriebenem war, dass es kaum lesbar war. Für heute war irgendwas in der Silver Gate geplant. Ritual stand da nur, aber nicht was für eines. Aber dass ihn eine ganze Eskorte begleitete musste doch bedeuten, dass es ein gefährliches Ritual war? "Der packt das schon. Irgendwie."
    "Ich krieg dieses schlechte Gefühl einfach nicht los." Die Gänge wurden immer dunkler, die Luft stank nach Verwesenem. Man tappte im dunklem, und die Kirsche auf der Torte waren ja wohl auch noch all die Fallen die Grabräuber abhalten sollten. Das Licht der Fackeln wurde immer fahler, da es hier nicht sehr viel Sauerstoff gab. Das letzte was sie brauchten, war dass sie an einer Kohlenstoffmonoxid Vergiftung hier sterben würden. Hier wo sie keiner rausholen konnte. "Sorgt euch nicht eure Hoheit. Wir werden euch sicher geleiten." Fereas nickte nur und folgte den Männern tiefer in das unterirdische Labyrinth. "Ich habe das Gefühl, wir betreten einen Ort, den wir nicht betreten sollten..." dachte er, doch sprach kein Wort aus. Endlich erreichten sie einen großen Saal, voll mit magisch-aufleuchtenden Runen. "Eure Exzellenz..." Es war nur ein gewöhnliches Ritual. Etwas das seiner Pflicht als König oblag. Doch wieso nur dieses Gefühl? Es war ja nichtmal das erste mal, das er an einem Ritual teilnahm. Aber dieses war einfach...anders. Sein Herz pochte, er war total im Stress. "Ja." Kurz und knapp war die Antwort als hätte man ihm die Luft abgeschnürrt. Er lief die Treppen hoch, betrat die magisch aufleuchtenden Flächen und lief auf die Mitte zu. Auf einmal bebte die Erde und sein Körper erstarrte. Da war etwas falsch! Sein Blick richtete sich an die Decke, an der sich ein grelles Licht formte. Einige Soldaten fingen an zufliehen, andere riefen ihm zu er sollte ebenfalls die Flucht ergreifen. Dieses Licht...es pulsierte. Und es wurde immer heller. "Was ist das?!" Als er letzendlich doch versuchte die Flucht zu ergreifen vernahmen seine Augen nur noch wie das Licht alles einhüllte und somit jeder aus seiner Sicht verschwand.
    Merkwürdig kam es ihm vor, wenn wirklich niemand ihn auf der Straße erkannte. Halb-Exon erkannte seinen eigenen Prinzen nicht? Es war bereits Abends, summend und in guter Laune machte sich Ray auf den Rückweg. Dass er so lange brauchte, lag mal wieder daran das er unendlich lang trödelte. Ein Stück Eisen mit Griff war ihm kein Grund für Eile. Ob er trotzdem für den kleinen Botengang etwas wie "Taschengeld" bekommen würde? Auf jeden musste mehr als ein Danke rausspringen. Je näher er dem Schloss kam, desto unruhiger wurden die Menschen. Die Wachen öffneten ihm das Tor zum Schloss und was er dort auffand erschreckte ihn - unzählbar viele Krankenwägen und verletzte Soldaten. "Die Eskorte!!" Jenes war schon mehr ein Grund eilig ins Schloss zu rennen - vor Schreck vergaß Ray sogar das er die Gabe besaß zu fliegen. Er warf Last Judgement auf das Bett in sein Zimmer und lief den Gang weiterrauf ins Zimmer seiner Eltern. Schnaufend öffnete er die Tür und erblickte seine Eltern. "Mutter, Vat -" Er kam nicht dazu auszusprechen. Crystal sah unheimlich traurig und verängstigt aus. "Was ist passiert...?" Ray realisierte den Anblick seines Vaters garnicht. Er war von Kopf bis Fuß eingegipst, etliche blutige Verbandsrollen lagen auf dem Boden und waren um seinen Körper gelegt. Er war blass, wie eine Leiche und gab so gut wie kein Lebenszeichen von sich, falls man den schwachen Atem so nennen konnte. Aber die Hand die Crystal fest hielt und nicht loslassen würde bis alles sich normalisierte hatte noch Puls. Sie weinte. Und niemand konnte ihm sagen was vorgefallen war.
    Erst Tage später waren einige der Soldaten wieder vernehmungsfähig. Sie erzählten von dem unterirdischem Weg der Silver-Gate mit dem man die Barriere umgehen konnte, von dem unterirdischem Labyrinth, von dem großem Saal mit den grünlich leuchtenden Runen und schließlich vom pulsierendem Licht in dessen Strahlen alles verschwand. "Silver-Gate also? Das Ding knöpf ich mir vor!" - "Ray, nein!" Crystal ließ nur für einen Moment Fereas' Hand los um Ray zu folgen und die Hand ihm hinterherzustrecken. Doch schnell lief er weg , holte sich die nächstbeste Waffe - in diesem Fall Last Judgement- sprang aus dem Fenster - er war weg. Nur eine schwarze Feder fing sie, und den Anblick ihres Sohnes der sich in Richtung Nord-Westen aufmachte.
    Dass er so überstürzt handelte war Standard. Im Gegenteil zu seinem alten Herren, war der Prinz kein Strategisches Genie. Der Weg zur Gate war lang, aber auf jeden Fall Rache wert. Was fiel auch einem unheimlichen Lichtchen ein den König - seinen Vater - zu entstellen?! "Dem puste ich die Lichter aus." Seine Flügelschläge wurden stärker, er flog so schnell er konnte, auch wenn er wusste das er mindestens 3 Stunden brauchte, egal wie schnell er flog. Die Zeit verging aber wortwörtlich wie im Flug als er dort endlich wieder auf die Füße kam.
    "...Schau, mal wer uns besucht." - "Das ist doch...!!" - "Ja, das ist er. " - "Sollten wir nicht zu ihm? Ich meine... er lebt! Dabei ist sein Tod fast genau 19 Jahre her..." - "Warte ab. Ich denke sein Auftauchen wird einen Grund haben. . ."
    Ray blieb erstaunt vor der Barriere stehen, war aber noch erstaunter als er einfach durchgehen konnte. "Ähm..." Sein Blick blieb noch bei der scheinbar sinnlosen Barriere haften, löste sich aber wieder davon als ihm das Licht einfiel. Jagd auf Beinahe-Königsschlächter Licht! Aber wo befand es sich nur? Der Silberhaarige suchte alle Ruinen ab, fand aber nichts scheinendes. War es etwa weg? Vielleicht war es ja garnichts Lebendiges sondern nur eine magische Falle gegen Grabräuber? Dann würde er hier umsonst suchen. Aber im Schloss hatte er ohnehin nichts zu tun. Weder seinen Eltern noch dem Volk war er eine Hilfe. "Dummes Ding... tauch auf damit ich dich beseitigen kann. Oder zumindest was zu tun habe." Aus Sicherheitsgründen zog er schonmal sein Schwert raus, fasste aber versehentlich an die Klinge und... verbrannte sich? "Wah!" Das Schwert fiel zu Boden, die eingravierten Zeichen gaben ein kurzes schwaches Leuchten von sich und verschwanden wieder. Vorsichtig packte er das riesige Schwert mit beiden Händen - wie machte es sein Vater nur dieses riesige Ding in einer Hand mit Leichtigkeit zu schwingen? Er probierte etwas rum, aber das Ding war wirklich schwer. Als er sich auf den Rückweg machte ertönte eine Stimme von hinten.
    "Schönes Schwert hast du da. Gibts einen Grund das du die legendäre Klinge spazieren führst?"
    "Häh?" Ray drehte sich um und sah direkt in die Augen eines rothaarigen Kerls, der bestimmt kein Jahr älter war als er - oder? Aber er war bestimmt nicht irgendwer - seine Flügel waren rot! Und das musste etwas bedeuten. "Huch bist du schreckhaft geworden Ray." Eine feminine Stimme von links. Die Stimme gehörte einem Mädchen, das vom Aussehen her auf 17 zu schätzen war und strahlend-weiße Flügel besaß - nichts ungewöhnliches. "Lasst ihm Zeit. Er weiß sicher garnicht was ab geht." Und da war noch einer. Einer mit etwas grünlichen Flügeln und genauso grünen Haaren. Ray trat zurück und hatte nun das Recht sich beobachtet zu fühlen. "Hey, wer seit ihr?! Statt so auf Mystery zumachen könntet ihr mir ruhig eure Namen nennen!" Sie sahen sich gegenseitig etwas enttäuscht an. "Boha...Er hat uns vergessen. Das ist ziemlich uncool Ray!" meinte der Rothaarige und verschrenkte die Arme hinterm Kopf. "Tu nicht so als würdest du mich kennen!" Auch die anderen schien etwas niedergeschlagen. Das Mädchen lief auf ihn zu, packte ihn am Arm und sah ihn traurig an."Ray...?" Ray sah sie perplex an. "Wer seid ihr...?!" Sie legte den Kopf schief. "Ich bins Lumiere. Lumi. Das ist Kay und das Vent! Wir sind deine Geschwister!" Er riss sich los und wandte sich ab. "Nerv nicht, ich habe keine Geschwister." - "Sind wir etwa Luft?! Nja, Vent vielleicht." Vent regte sich etwas auf, vor allem weil er Kay zu oft erklärt hatte, dass sein Element der Wind war, und nicht 'Luft'. "Nja egal. Das du wieder da bist ist zwar super, aber das du dich an nichtsiger als nichts erinnerst ist schleeecht. Vielleicht kann Dad ihm ja wieder was ins Gedächtnis rufen." - "Keine gute Idee Kay. Wetten unser Bruder würde einen Herzinfakt kriegen." - "Windbeutelchen meinst du? Was ist denn an Dad so schlimm? Er ist doch eigentlich ganz nett... wenn du ihn nicht auf Menschen ansprichst." - "Lumi eigentlich meinte ich, das Bruderherz wahrscheinlich wegen seiner,...ähm...'Gestalt' etwas schockiert wäre, da er bestimmt nun ja... menschlicheres gewöhnt ist?" - "Achso, stimmt ja..." - "EY!!" Ray mischte sich in das Gespräch, aus dem er nichts verstand. "Erklärt euch mal! Wer oder was seid ihr und wieso nennt ihr mich Bruder?!" Sie überlegten wie sie es ihrem jüngerem Bruder (?) erklären sollten.
    Ich war ziemlich verwirrt. Kay, Lumi und Vent suchten nach den Worten die sie brauchten ohne mir den Schock des Lebens zu verpassen. "Hmm... also...du bist unser Bruder...also...ähm... ach ich weiß es klingt bestimmt bescheuert wenn wir es dir erklären Ray! Aber du musst uns glauben. Ich würde dich schließlich niemals anlügen... " Ray setzte sich auf eine der eingekrachten Ruinenwände und hörte zu. Irgendwas vertrautes hatten die 3 ja an sich. "Also.. wir sind Wächter. Ich bin die Wächterin des Lichtes, Kay der des Feuers und Vent der des Windes. Und da wäre noch Aquas, die Wächterin des Wassers, aber sie ist momentan nicht da und Ryuk der Wächter der Dunkelheit, aber..." Wieso ließen sie alle den Kopf hingen? Und wieso bekam ich Brechreiz und dieses Gefühl jemandem eine reinhauen zu wollen? Aber es war keiner da, dem ich die Rechte verpassen konnte. "Und zuletzt wäre da noch unser Vater - Aion - der Wächter der Zeit." - "Ich dachte Wächter seien Drachen?" Kay lehnte sich gegen ein eingekrachtes Stück Wand. "Sind wir doch auch. Natürlich haben wir au ne menschliche Gestalt, was denkst du? Nja, alle - bis auf Dad. Sein 'Element' ist zu stark für eine menschliche Gestalt. Du bist das Nesthäckchen. Nun ja und~ du bist der Wächter des Lebens! Nun ja du~~... ähm... ach wir gehen einfach nach hause und reden dort weiter! Ok? Vater wird sicher froh sein dich wiederzusehen, auch wenn man es ihm bestimmt nicht ansieht." Ich nickte, bis mein Hirn wieder an ging. "Vater? Vater! Graaah! Ich habe nur einen Vater! Und der wurde hier von so 'nem komischen Licht entstellt! Hier gibt es irgendwo einen Gng mit dem man die Barriere überwinden kann. Dort muss der amtierende König scheinbar alle 5000 Jahre wie ich rausgefunden hab ein Ritual aufführen. Ich habe allerdings keine Ahnung für was oder wozu. Dabei wurde die Eskorte und er von einem merkwürdigem pulsierendem Licht überrascht, das alle schwerverletzt hat!"
    Lumi sah zu Boden. "Das tut mir Leid..." Kay kratzte sich am Hinterkopf. "Komisches pulsierendes Licht? Noch nie von sowas gehört... und von so einem Ritual auch nicht... Wer war denn der letzte König?" Vent überlegte, den hatte er schon mal getroffen. "F...der Name liegt mir auf der Zunge. Ich glaub ist garnicht so lange her. Grade mal so 20 Jahre... der müsste ja eigentlich noch leben falls er nicht wie der davor unfreiwillig abgedankt hat. F...F...F.....Fi...nein, Fe... jaaa~, Fere hieß der! Kann mich noch an die Rundführung durchs Schloss erinnern." Ray seufzte. "Das ist mein Vater. Und hoffentlich wird er es bleiben. . . ich will nicht das er wegen einem dummen Licht krepiert." Vent grinste. "Jetzt erinnere ich mich wieder. Seh' auch die Ähnlichkeit. Schöne Powersträhne. Aber der überlebt das schon. Mach dir darum keine Sorgen." Lumiere legte ihre Hand auf Rays Schulter. "Onkel Fe schafft das schon. Und deine Mutter ist doch bei ihm oder?" Nicken des Prinzens. "Ja... stimmt. Er würde es niemals wagen vor ihren Augen zu sterben. . ." Kay stand auf. "Nja, ... denke au das er die Kurve kriegt... nun ja, aber als Wächter müssen wir dir noch ziemlich viel erklären. . .vielleicht weiß Vater ja sogar etwas über dein merkwürdiges Licht. Schließlich kann er nicht vergessen, im Gegenteil zu uns. Komm einfach mit." Die anderen 2 folgten Kay in die Mitte der Ruinenstadt und Ray blieb keine andere Wahl als ihnen auch zu folgen. Er folgte ihnen bis zu einem großem Tor. "Was ist das?" Vent lief wortlos durch, Kay tat es ihm nach und Lumiere blieb und erklärte es Ray. "Das ist das Portal zu unserer Dimension. Den Ort den wir 'zu Hause' nennen." Noch bevor er etwas sagen konnte zog sie ihn einfach hindurch worauf sich das Portal schloss.
    Ray stolperte und sah entsetzt zum Himmel. Weiß!! "Was ist mit dem Himmel?!" Vent ignorierte den Schock seines jüngsten Bruders. "Nix, der ist immer so." Hier sah es sogar noch 'ruinierter' aus als in der Silver Gate. Keine Sonne. Kein Himmel. Nichtmal Wind. Dieser Ort war so unheimlich... und das ohne dunkel zu sein. Schweigend lief er seinen vermeintlichen Geschwistern hinterher. Einige der Tempel waren sogar noch ganz heil. "Das sind sozusagen 'unsere Zimmer.'" sagte Kay als er Rays neugierigen Blick auf die Tempel sah. "Das sind halbe Paläste..." Und der Prinz Exon's wusste wovon er sprach. "He, dein Zimmer ist im Nord-Westen. Außerdem brauchen wir als Drachen so große Behausungen. Sonst wirds ja eng. Und eng ist ungemütlich~~~." Wie war er hier nur reingeraten? Aber zumindest konnte er so etwas über dieses merkwürdige Licht rausfinden. Diesen Wächterkram nahm er garnicht wirklich wahr, auch wenn er mittendrin steckte. "Wisst ihr überhaupt wo 'Vater' ist?" Er sah neugierig zu Lumi und Kay. als sie von ihrem Vater sprachen, stellte sich Ray zuerst einen erwachsenen aber auch weise wirkenden Mann vor. Bis ihm wieder die Textstelle mit 'Er besitzt keine menschliche Gestalt' einfiel. Als ihm dann klar wurde, dass er sich auf demWeg zum Meeting mit einem was-weiß-ich-wie-großen Drachen befand, beschlich ihn die Angst mit klammen Fingern. "Er ist bestimmt bei den Klippen und ... ähm... denkt nach? Weiß nicht. Er schaut einfach in die Ferne... ein wenig Hobbylos, ne?" Wie auf alle Fragen antwortete Ray auch auf diese nur mit einem unsicheren Nicken und einem "Mhm-"Laut.
    "Woah~" Wahrscheinlich war das der Moment, in dem ich realisierte, dass alles doch kein schlechter Traum war. Ich trat einen Schritt zurück und sah den majestätischen Drachen an, auf den Kay und Lumi sich freuend zu liefen. Vent lächelte zwar auch, aber er war nicht so 'kindisch' drauf wie die anderen beiden. Als sie mir gesagt haben Aion sei ihr Vater, hatte ich gedacht, er hätte sie adoptiert. Aber sie logen nichtmal, als sie sagten sie seien Drachen mit menschlicher Gestalt! Perplex beobachtete ich wie Lumiere ihre Gestalt änderte. Mir lief ein kaltes Frösteln und ein Gefühl von Angst durch den Körper. Und auf der Stelle erstarrte ich, als mich alle ansahen. War das jetzt nur eine Falle um einen Snack herzulocken? "H...ha-...hall-o-o-o..." Am liebsten wäre ich einfach um mein Leben gerannt. Ich wollte doch nur Jagd auf das Beinahe-Königsschlächter Licht machen...Kay schmunzelte. War mein Anblick so belustigend? "Ray...?" Ich hörte eine Stimme ohne das ich sie wirklich mit den Ohren wahrnahm, worauf ich zusammenzuckte und die Augen gequählt zusammendrückte. War das Telepathie? Musste es ja sein. Schließlich konnten Drachen nicht sprechen. "Ja, V-v-v-v-va-a-a-a-a-t-e-e-e-r?" Seufzen und Kopfschütteln der anderen Wächter.
    "Oh mann, Ray~. Stell dich nicht so an." - "Lass ihm Zeit Kay. Es ist ganz natürlich, das ihm die Erinnerungen entschwunden sind." Ray meldete sich kleinlaut zu Wort. "W-w-w-e-e-l-c-h-e Er-i-i-n-n-er-un-ge-n?"
    Vent ging Rays Gestotter ziemlich bald auf die Nerven. Das war ja wie Kratzen an der Tafel! Wie nahm man einem Wächter der seine Erinnerungen verloren hatte die Angst vor seiner Familie in nicht-menschlicher Form? Er lief auf Ray zu und musterte ihn von oben bis unten. Dann sah er ihm in die Augen. Ray hob die Augenbraue etwas. "Ist etwas...?" Der Wächter des Windes verschrenkte die Arme. "Ich denke nach wie ich dich von deiner 'OmG-kein-Mensch-Stotteritis' befreien kann...und ich denke ich weiß was man dagegen tun kann." Ray schielte leicht an Vent vorbei zu Aion& Lumiere, blickte aber sofort wieder woanders hin als sie seinen Blick erwiederten. Dann spürte er einen Druck auf seiner Schulter. "?" Vent hielt seine Schulter fest und schloss die Augen. Rays verstörter Gesichtsausdruck schrie die Fragen "Was soll der scheiß?!Was geht ab?!Wo bin ich hier gelandet?!" gerade zu. "W-was machst du da...?" Für einige Sekunden lang herrschte Stille. Ein schwaches Leuchten umgab seine Hand nun. Ray versuchte sich loszureißen als Vents Hand eine Art Strom von sich gab. Nicht Strom. Sondern Magie. "Vent! Hör auf!!" Vent tat wie Ray es wollte. "Ok, ok." Kay war sich etwas unsicher beim Unterfangen seines älteren Bruders, schwieg aber und beobachtete ihn zusammen mit seiner Schwester und seinem Vater. Ray fiel auf die Knie und fasste an die Stelle die Vent grade noch festgehalten hatte. Es kam ihn vor als würde er unter Strom stehen. Schweren Atems blickte er zu den anderen Wächtern hoch. Dieses Gefühl, als würde man ihn außeinander reißen. War es doch ein Fehler hierherzukommen? Er wollte nur noch zurück nach Hause. Zu seinen menschlichen Eltern! Er wollte diesen Wächterschrott nicht wahr haben. Alles wurde so verschwommen. Sprachen sie? Ray hörte nur seinen eigenen Herzschlag. Und dieser war zu stark. Viel zu stark. Würde es vielleicht gleich plötzlich aufhören zu schlagen? Oder was war los? Er krümmte sich vor Schmerz. Jetzt war Kay sich doch zu unsicher. Und als Ray umfiel war es ihm zuviel. Schnell lief er auf die beiden zu. "Vent, was hast du getan?! Was ist mit ihm?" - "Ich habe lediglich seine spirituelle Kraft freigelassen. Sie schien gebannt zu sein gewesen. Sonst hätte er sie nicht unter Kontrolle gehabt. Und jetzt muss er sich wieder daran gewöhnen und Kontrolle gewinnen. Nun ja, und ich dachte wenn ich sie wieder freilasse müsste er die Kontrolle verlieren und seine Gestalt ändern. Müsste ihm nämlich mehr als nur schwer fallen sie im menschlichem Körper zu konzentrieren." - "Vent tu sowas nie wieder!" Lumiere verwandelte sich zurück und beugte sich besorgt zu Ray. "Ok, ok er hat seine Erinnerungen verloren. Und er hat Angst vor unserem Aussehen als Drachen. Aber du kannst ihm doch nicht sowas antun! Wir hätten es ihm auch einfach erklären können! Es braucht seine Zeit bis er sich wieder daran gewöhnt. Und eilen müssen wir auch nicht! Er hätte sich auch langsam daran gewöhnen können wenn er lange genug bei uns geblieben wäre. Und diese dumme 'Ich-setze-seine-spirituelle-Kraft-frei-damit-er-seine-menschliche-Gestalt-verliert-bis-er-sie-unter-Kontrolle-gebracht-hat-Getue' schreckt ihn doch nur noch mehr von uns ab. Wir sind momentan wie Fremde für ihn. Und du gibst ihm den Eindruck wir seien irgendwelche Psycho-Pseudo-Monster die ihn au zu einem Psycho-Pseudo-Monster machen wollen! Wir sind doch eine Familie... das war nicht richtig von dir Vent." Der Wächter des Windes wandte sich genervt an seinen Vater. "Vater, sag doch auch was -" Aion sah zu Ray der ziemlich darunter zu leiden schien. "Deine Schwester hat Recht Vent. Siehst du nicht das er mit solch einer Macht nicht umgehen kann? Zwar ist er wie wir auch ein Wächter, aber so unerfahren wie ein Mensch. Und ihm kann seine eigene Macht genauso gefährlich werden wie einem menschlichem Wesen ohne das Wissen wie mit ihr umzugehen. " Vent setzte sich etwas abseits. "Jaja, macht mich doch alle nieder..." Kay schüttelte den Kopf. "Kein Grund den Kopf hängen zu lassen. Jeder macht mal Fehler, wir Wächter sind leider auch nicht perfekt."
    Wie viele Stunden wohl vergingen, bis ich meine Augen wieder öffnete? An einem Ort ohne Sonne - Tag und Nacht - war das ohnehin schwer zu sagen. Ich weiß nur noch wie müde ich gewesen bin. Sterbensmüde. Ich wollte die Augen garnicht aufmachen weil ich spürte nicht zu Hause in meinem Bett zuliegen. Ich spürte vieles und garnichts. Nur ganz kurz öffnete ich sie und sah Lumiere und jemand weiteres - das musste wohl diese Aquas gewesen sein. Sie standen weiter vorne und redeten. Ich schloss die Augen wieder, an diesem merkwürdigem Alptraum wollte ich nicht mehr teilhaben. Zu erst befördert ein pulsierendes Licht meinen Vater in den Gipsanzug. Dann halten mich irgendwelche Paranoiden Geschöpfe für ihren Bruder. Und dann legt man mich lahm in dem man mir kurz eine fritzelt. Und dass der Alptraum erst jetzt wirklich anfangen würde, war das letzte was ich erwartet hatte. Meine Augen waren nun halboffen, aber ich wollte mich immer noch kein Stück rühren. Ich konnte ja garnicht. Alles tat so weh, fast als würde mir mein eigenes Skelett auf die Organe drücken. Jetzt kamen beide Schwestern auf mich zu. War es so witzig wenn ich vor Angst keine Luft mehr bekam? "Ray?" Ihre Stimme klang besorgt. Fast genauso wie Crystals.
    Seine Augen waren jetzt ganz offen. "Ray...egal, was jetzt passiert, bleib ganz ruhig." Der Satz an sich deutete nichts Gutes an. Das merkte er als er nun endlich versuchte aufzustehen und sein Blick auf seine 'Hände' glitt. Selbst sein Aufschrei darauf machte die Lage nicht besser - im Gegenteil, er hatte Angst. Und selbst der Versuch wegzurennen - auch wenn er schlecht vor sich selbst wegrennen konnte - scheiterte. "Ray, beruhige dich!" Wie sollte er dabei ruhig bleiben? Sie hatten ihn zu einem Drachen gemacht! Er wollte weg, er wollte sprechen und sie zusammenscheißen ihn in ein Monster verwandelt zu haben, er wollte wegrennen und zurück nach Hause, sein ödes Leben weiterführen. Er wollte schreien und aufwachen. Wie sollte er so jemals wieder hier weg?! Wieso musste es so kommen?! Zuerst musste er weg von hier. Irgendwie. Aber er konnte sich immer noch kaum bewegen. Lumi kam ihm näher und strich ihm durchs Fell. Er zuckte zusammen. Ihm reichte es was sie ihm angetan hatten, jetzt musste sie nicht kommen und Mutter Theresa spielen. Die Worte die er murmeln wollen gingen in einem leisem Gröhlen unter. Er fühlte sich wie ein Stück dampfende Scheiße. "Ray, das tut mir Leid. Ich weiß du bist jetzt ziemlich geschockt und so! Aber du wirst dich dran gewöhnen! Und sobald du weißt wie man seine SP.E kontrolliert wirst du auch wieder in der Lage sein dich zurückzuverwandeln. Aber ähm... stimmt ja. Also, wenn du Telepathie anwenden willst musst du dich nur ein wenig auf die SP.E anderer konzentrieren und in Gedanken sprechen. So leicht ist das. Die Personen auf die du dich konzetrierst hören dich. Kann aber auch sein, das dich wer anzapft und mithört." Wieso lächelte sie? Gab es einen Grund zum Lächeln? Aber zumindest probieren wollte er es, sonst konnte er ja niemanden zusammenscheißen. "... ich will hier weg. Mach mich sofort wieder normal!" Aquas schüttelte den Kopf. "Wir können dich nicht zurückverwandeln. Das musst du selbst tun. Konzentration ist alles. Dir wird es leichter fallen wenn du dich wieder eingelebt hast Ray." Er stand langsam auf. Auf allen Vieren zu sein war mehr als nur ungewöhnlich. Einen Schweif zu besitzen allerdings noch mehr. Und wenn andere so klein schienen kam man sich ganz schön monströs vor. "Nein, ich will nicht solange hier bleiben. Ich will schnell zurück nach Hause. Ich habe hier überhaupt nichts verloren! Ich bin gekommen um das Ding das meinen Vater so zugerichtet hat zu besiegen und nicht um hier ein Leben als ...irgendwas... fortzuführen. " Lumiere seufzte. "Tut mir Leid..." Es schien ihr wirklich Leid zu tun. "Du bist also endlich aufgewacht." Ray sah um sich. "...Hallo Vater..." Er hatte jetzt nicht mehr so viel Angst vor ihm - eher hatte er vor sich selbst Angst. Lumiere und Aquas gingen plötzlich nickend weg. Eine etwas andere Vater-Sohn-Unterhaltung? Das ganze ohne das Ray ihn überhaupt richtig als Vater ansah. Er wollte zu seinem richtigem Vater. Und hoffte das dieser nicht seinen Wunden unterlegen war. "Ich verstehe deine Verwirrtheit...aber sie wird vergehen mit der Zeit." - "So viel Zeit habe ich garnicht. Du weißt vielleicht worrüber du sprichst, aber ich muss mich beeilen. Ich bin nämlich nicht gekommen um hier zu bleiben. Ich... ich bin den anderen eigentlich nur gefolgt um dich etwas zu fragen. Ich wollte wissen ob du etwas über den geheimen Gang weißt, der zur Silver Gate führt und mit der man die Barriere umgehen kann." - "... ein geheimer Gang? " - "Ja, er führt in ein tiefes Labyrinth. Und dieses schließlich in einen großen Saal... dort wurde ähm..." Er konnte nicht Vater sagen. Er hatte ein schlechtes Gefühl dabei. "... dort wurde eine Person die mir sehr am Herzen lag angegriffen, von einem pulsierendem Licht. Es hat alles eingehüllt und...mehr weiß ich nicht. Ich wollte dieses dumme Teil finden und es zurechtstutzen aber es ist nirgendwo zu finden gewesen..." Ray senkte den Blick auf sich selbst. Wie sollte er so nur nach Hause? "Die Person von der du sprichst - sie... sie ist scheinbar nicht länger in Lebensgefahr." Ray sah auf. Für einen Moment versuchte er auf den Beinen zu stehen bis ihm wieder einfiel das er das garnicht mehr konnte und beinahe umkippte. "Häh? Woher willst du das wissen?" Aion blickte zu Ray runter, der sich aufrappelte und mit seinen menschlichen Ansichten die Fähigkeiten der Wächter bestimmt nicht einschätzen konnte. "Du beherrschst deine Kräfte erst so wenig, dass du nur auf kurze Reichweiten etwas zu Stande bringst. Was man unter voller Kontrolle erreichen kann liegt hinter deiner Vorstellungskraft." Ray überlegte kurz was das bedeuten sollte. Er hatte erst gerade rausgefunden wie Telepathie funktionierte... und das war...noch lächerlich? "Woah,... als Wächter ist man ja scheinbar ziemlich Science-Fiction-mäßig." Jetzt fing er an dieses grade noch 'Monster-Sein' als eine Art Abenteuer zusehen. Vielleicht war es ja doch genau DAS was er die ganze Zeit über wollte? Und wenn es seinem Vater gut ging dann gab es doch auch keinen Grund zur Sorge. "Aber...Ich muss hier trotzdem weg...ich werde irgendwann mal wiederkommen. Versprochen! Aber zuerst muss ich was wichtiges erledigen." Ray machte einige Schritte bis er sich sicher war, wie das laufen auf 4 Beinen ging. Und Flügel besaß er ja auch. "Tu das. Du hast immerhin die Zeit dazu. Aber geh nicht alleine. Eines deiner Geschwister soll dich begleiten. Ansonsten stellst du bestimmt noch ganz Exon auf den Kopf." Das war die Freigabe zum Flugstart. "Danke. Ich werde die anderen fragen. Ganz nebenbei... Wächter der Zeit benutzt ziemlich oft das Wort 'Zeit'! "
    Weg hier, raus hier!! Er hatte zwar keine Ahnung wie er in dieser Gestalt zurechtkommen sollte, aber er würde es schon irgendwie hinkriegen. Vielleicht würde er sogar auf dem Rückweg wiedererlernen wie das Wichtigste funktionierte. Er suchte seine Geschwister, fand aber lediglich Lumiere und Kay. "Hey Ray. Gehts jetzt etwas?" - "Yo Ray! Scheinst ja über die Runden gekommen zu sein." Der Wächter des Lebens schüttelte den Kopf. "Ich will hier weg. . . ihr sollt mich hier wegbegleitein. Ich muss zurück nach Amethyst City. Ich WILL zurück." Kay kratzte sich am Kopf und blickte seinen jüngeren Bruder von oben bis unten an. "Willst du wirklich so zurück? Ich meine... schau doch. Die Menschen würden sowas von in Panik geraten." Ray interessierte das eher wenig. "Dann bring mir halt bei wie man menschliche Gestalt behält! Ich will hier trotzdem weg!" Lumiere blieb still und mischte sich nicht ins Gespräch der beiden. "Ray, so schnell geht das leider ni~cht. Selbst deine Gestalt als Drache hat sagenumwobene 3 Monate gebraucht, bis du die SP.E soweit unter Kontrolle hattest, das du überhaupt zu dir kommen konntest." Ray erstarrte. Hatte er richtig gehört."3 Monate?! Ich lag hier 3 Monate rum?!" Lumiere nickte. "Ja, das war unerwartet lange. Wir haben uns unglaubliche Sorgen um dich gemacht. Vor allem Vent hat sich dafür die Schuld gegeben. Er wollte doch nur das du deine Angst vor uns verlierst und dich schnell wieder bei uns einlebst! Bitte vergib ihm. Er wollte dir nichts schlechtes tun..." Davon wollte er aber nichts wissen. Er wollte einzig und allein weg und nach Hause. Sofort! Das 3 Monate um waren, war schon schlimm genug. 3 Monate! 3 Monate! Er war gegangen um dieses Ding zu besiegen und 90 Tage lang weg! Bestimmt war er jetzt schon totgeglaubt! Was machten sich seine Eltern bestimmt nur für Sorgen?! Aber wenn sein Körper in dieser Gestalt 3 Monate gebraucht hat um sich an diese ungewöhnlich starke SP.E zu gewöhnen... wie lange sollte das dann dauern bis er es auch in menschlicher konnte?! "Ich muss hier einfach weg. Ich bin gegangen um dieses Ding zu besiegen und nicht um hier ins Koma zufallen!! Verdammt, meine Mutter wird noch vor Verzweiflung Selbstmord begehen! Mein Vater ist so gut wie halb-behindert geschlagen und ich bin 3 Monate lang spurlos verschwunden! Und so kann ich mich ihr nichtmal nähern. . ." Die zwei anderen Wächter sahen sich gegenseitig kurz an. Ihr Blick fiel zurück auf Ray der mit den Nerven am Ende war. "Ok. Wir begleiten dich zurück. Aber... du bist dir im Klarem das du kein Wort über uns verlieren darfst?" entschied Lumiere während Kay das Portal zur Silver Gate öffnete. "Danke..."
    Das es sowas wie eine Sonne gab hatte er für die Zeit in der Zwischendimension der Wächter vergessen. Das merkte er aber, als ihn die Sonnenstrahlen blendeten während er das Portal verließ. Kay streckte den Arm aus und zeigte nach Süd-Osten. "Amethyst City liegt...Da! Oder etwa nicht? Also Ray, Zeit für ein wenig Flugunterricht. Du fliegst uns hin." Sofort schüttele der Drache Kay ab, als dieser aufsteigen wollte. "Ich hatte auch schon vorher Flügel und das Wissen wie man sie benutzt, 'Bruder'. " Lumi streckte sich und schmunzelte. "Nun ja, aber es ist etwas auffällig wenn wir 3 dorthin fliegen... von daher wäre es sinnvoller wenn du uns hinfliegst. 1 Wächter in Drachengestalt ist unauffälliger als 3, hihi." Ray ließ den Kopf dropend hängen. "Ich komm mir vor wie ein Luftbus. . ." Das Fliegen fühlte sich nicht groß anders an als sonst. Es war bis jetzt das einzige das bei ihm gleichgeblieben war. "Schneller! Schneller!!" riefen die beiden den ganze Flug über. War er jetzt der Jüngste oder nicht? Vom Verhalten her schon mal nicht wirklich... Oder doch? Er hing für einen 19 jährigen ja auch etwas zu sehr an seinen Eltern. Allerdings weil er sonst niemanden hatte. Doch jetzt hatte er doch eine '2.Familie'. So alleine war er doch garnicht mehr.
    Der Rückweg dauerte garnicht solange an wie der Flug hin. Sie landeten etwas weiter entfernt von einer der kleinen Ortschaften die Amethyst City umgaben. Hier blieben sie zunächst mal. "Und jetzt?" Ray blickte erwartungsvoll zu seinen älteren Geschwistern. Kay vertrat sich etwas die Beine. "So kannst du nicht in die Stadt... Wir bleiben hier zunächst im Wald und du versuchst solange das bestmögliche deine SP.E unter Kontrolle zu bringen. Mit einem Haufen Anstrengung müsstest du es in einigen Tagen,Wochen, Monaten geschafft haben..." Lumi sah Ray aufmunternd an. "Keine Sorge! Wir unterstützen dich auch. Ich weiß das du das packst Ray!" Ray schreckte zurück. Wochen und Monate?! Für einen Wächter war das natürlich nicht nennenswert. Aber für ihn schon! Er sah sich nicht als Wächter an. Und Drachen waren gewissermaßen immer noch Monster für ihn.
    "Ok, ich versuchs... und was macht ihr beide so lange?" Beide setzten sich auf einen Felsen und sahen rüber zu ihm. "Geh in dich Ray." Das klang wie aus einem schlechtem Spiefilm. "Bändige die schlummernden Kräfte in dir~" sagte Kay mit etwas verstellter Stimme und sorge für ein kurzes auflachen. "Okay,..." Langsam verstand er wie es ging. Oder was sie meinten. Es unter Kontrolle zu bringen tat weh. Es ging nur teilweise. Stück für Stück. Deswegen dauerte es wohl so lange. "Komm schon Ray. Wenn du zurück nach Hause willst musst du sie ganz unter Kontrolle bringen. Und lernen wie man damit umgeht. Also, beeil dich. Deine 'Eltern' leben schließlich nicht ewig so wie wir Wächter." Ray versuchte sich nicht ablenken zulassen. Er musste sich konzentriiieren. Aber das konnte ja Tage bis Monate lang dauern. Mit anderen Worten er musste es immer machen. Ohne Pause pure Konzentration. Das klang nicht einfach. War es bestimmt auch nicht... "Ihr könnt mir ja solange alles über die Wächter erzählen. Schließlich werde ich ohnehin lange brauchen... und 'ne Ahnung was man als Wächter macht habe ich au nicht, von daher?" Die Beiden fingen an es ihm zu erklären. "Wir Wächter wurden der Legende nach von dem 'Überwächter' Divine erschaffen um die Elemente dieser Welt im Gleichgewicht zu halten. Wir existieren damit von Anfang an der Zeit. Und werden es auch für immer, wir Wächter sind schließlich unsterblich... bis auf wenige Ausnahmen. Ein Wächter kann nur von einem anderem Wächter, von speziellen übermächtigen Dämonen oder mit dem Schwert 'Last Judgement' gekillt werden. Also, bei dir war es ersteres. Du erinnerst dich bestimmt nicht mehr an Ryuk, oder?" Kopfschütteln des Wächters des Lebens. Aber wieder dieses schlechte Gefühl...Lumi erzählte weiter."Also ... Ryuk ist der Wächter der Dunkelheit. Er hat sich vor einigen Jahren gegen uns gestellt. Er hat uns Wächter einfach verlassen, ohne das wir wussten warum...ihr beide habt euch zuvor ohnehin nie vertragen. Ryuk schien eifersüchtig auf dich zu sein, aber ich weiß garnicht wieso... ich glaube, weil du als Wächter des Lebens von allen verehrt wurde und er als Wächter der Schatten natürlich gefürchtet und gehasst... eines Tages hat Ryuk dich umgebracht, als du versucht hast einen Menschen vor ihm zu beschützen..." Kay sah vom Boden auf, langsam zu seinem jüngerem Bruder. "Schicksal, dass du als der Sohn dieses Menschens wiedergeboren wurdest." Ray sah auf. "Ich habe mich für Vater geopfert gehabt...?" Sein älterer Bruder nickte und seine Schwester erzählte weiter. "Es gibt ziemlich viel was du an Fähigkeiten wiedererlernen musst. Telepathie und zur menschlichen Gestalt wechseln sind natürlich nicht mal ein Bruchteil von dem was wir können. Wobei...naja, ich bin mir nicht so sicher ob man das Element 'Leben' verwenden kann, den eigentlich ist es ja keines... Egaaal, weg von den Fähigkeiten. Also, es gibt 2 Sorten von Wächtern. Oder eher 3? Als erstes wären da von uns geschaffene Lebewesen die Arbeiten übernehmen, die Schutzgeister genannt werden und z.B Über Orte wachen, Gräber verteidigen und so. Adli ist zum Beispiel einer. Also du weißt schon , Vents Adler " - "stylischer Name, sowas kreatives kann nur von Windbeutelchen kommen, hehe - " "Ja. Aber lass mich ausreden Kay! Also... dann wären da wir Wächter bzw Himmelsdrachen. Etwas älter der Begriff. Nun ja, ganz früher hießen wir sogar mal 'Herrscher', hihi. Und da wären zuletzt noch Überwächter. Oder eher da wäre noch. Eigentlich ist Vater ja auch ein Wächter 2. Sphäre. Eigentlich...nun ja, egal. Kommen wir zu DEM Überwächter. Nämlich Divine. Er ist unser Schöpfer - allerdings nicht der Schöpfer dieser Welt. Es wird sicher höhere Wesen als uns Wächter geben die alles kreiert haben. Frag mich allerdings nicht wie er aussieht... das weiß ich nicht. Ich denke er hat keine physische Form. Zumindest hat Vater uns das so erklärt... und du darfst niemanden was über uns verraten! ... also...ich denke das war das Wichtigste. Falls du irgendwelche Fragen hast, frag, ok? Aber besser nicht jetzt, sonst kannst du dich ja garnicht konzentrieren. "
    Es wurde langsam Nachts. Ray lag immer noch an derselben Stelle, ganz in sich eingekehrt. Kay & Lumiere saßen beide weiterweg um ein Lagerfeuer herum. "Ob er jemals wieder er selbst wird?" Kay schüttelte den Kopf. "Ich denke nicht... es ist zwar Rays Wiedergeburt... und sie sehen sich auch recht ähnlich aber... es ist nicht Ray. Ich weiß dieser Kerl ist der 'neue' Wächter des Lebens, aber . . . es ist einfach nicht mehr unser kleiner Bruder. Und ich bezweifle das er Ray nur im geringsten Sinne ähnlich sein wird... ich meine... bis er die Erfahrung hat und sich wieder bei uns eingelebt hat sind Jahrtausende um... und dieses Muttersöhnchen würde bis zum letzten Tag dieser Welt seinen menschlichen Eltern nachtrauern! Das ist einfach scheiße... Ich will unseren Ray zurück. Er war zwar der jüngste aber vom Charakter her war er doch unser großer Bruder, nicht?" Lumiere blickte hinauf zu den Sternen. Sie war verwundert wie sehr Kay Ray vermisste." . . . Ich vermisse ihn ja auch. Schließlich war er unser Bruder... aber vielleicht ist er ja nur so anders weil er anders gelebt hat als wir. Er hat ein Leben als Mensch geführt... stell dir mal das vor Kay. Wie es ist, wenn man ein Mensch ist." Kay blickte nachdenklich zu seiner kleinen Schwester. Darüber hatte er noch nie so wirklich nachgedacht. Sie führte den Dialog fort. "Stell dir doch vor... du wirst als Kind geboren und hast Eltern die für dich da sind. Die dich gern haben und beschützen wollen. Die Lächeln wenn sie dich sehen und sich um dich Sorgen. Für die du Hoffnung bist. Mal dir das Gefühl aus wie schön es ist wenn sie dich in den Armen halten..." Ruhig und unauffallend verfolgte Ray das Gespräch der beiden. "Vater hat uns doch gern? Nun ja...zumindest denke ich das... und umarmen kann er uns ja wohl ziemlich schlecht... " meinte der Rothaarige nun etwas verunsichtert und zog das Tuch mit dem er seine untere Gesichtshälfte verbarg etwas höher. " Ich sagte du sollst dir vorstellen wie es wäre ein Mensch zu sein. Oder kannst du das nicht?" Schulterzucken des Wächters des Feuers. "Ich kann mir nicht vorstellen wie wir sein würden, wenn unsere Elemente nicht unsere Persönlichkeiten beeinflußen würden... und ich kann mir auch kein leben zwischen Menschen vorstellen..." Die Wächterin des Lichtes spielte mit ihren Haaren rum und versuchte es sich erstmal selbst auszumalen. "Du...wärst bestimmt nicht mehr so überdreht und temperamentvoll. Vent wäre auch nicht so still,...aber er würde auch nicht mehr so laut sein, wenn ihm etwas wirklich nicht passt... Ich wäre bestimmt nicht so nett wie alle sagen und zuvorkommend, besorgt und so... Aquas wäre nicht so in sich eingekehrt... Ryuk wäre bestimmt nicht so pessimistisch gewesen... ich kann mir vorstellen das Vater die Menschen dann nicht mehr verachten würde. Und wenn er kein Wächter wäre, dann... dann würde er sich nicht mehr für etwas besseres halten und so kalt sein... und uns richtig gern haben...und Ray?...Er würde so sein wie er nun ist. Denke ich zumindest. Vielleicht sollten wir mal nach ihm sehen. Ich mache mir Sorgen..." Sie stand auf und lief rüber zu ihm. Seufzend folgte Kay ihr. Vielleicht bestand ja doch noch die Hoffnung das Ray sich irgendwo den Kopf anstieß und wieder normal wurde?
    Sie hatten scheinbar nicht gemerkt das ich sie abgehört hatte. Ich tat so als würde ich schlafen. Darin hatte ich Übung. Hauptsache sie würden mich in Ruhe lassen. Am Ende war ich ja nur der Ersatz für ihren Bruder. Dabei hatte ich gedacht ich war er. Oder er war ich? Ich hatte gedacht ich sei nicht anders gewesen, sondern total indentisch mit ihm. Aber er war anders. Wir sahen uns lediglich ähnlich, hießen beide Ray und hatten dasselbe Schicksal. Dieses Wissen nahm mir letzendlich das kurze Gefühl von Verständnis und familiärer Nähe. Immer wenn ich sie grade als Art Familie ansah stießen sie mich zurück und gaben mir das widerliche Gefühl nur ein Monster zu sein. Ich war hier falsch und ich wollte weg. Nun gingen sie wieder. Endlich. Aber langsam wurde ich wirklich müde. Alles wurde schwarz, und diese Dunkelheit spiegelte sich in meinem Traum wieder.
    Ich war wieder ich selbst. Es waren MEINE Hände die ich sah. Und das war alles, was ich für diesen Moment realisieren wollte. Um mich herum war alles schwarz. Nur die kleine weiße Fläche die meine Schritte wie ein Schatten verfolgte gab dem Anblick einen geringen Kontrast. "Ist hier jemand?" Ich rief ins Leere, mein Echo hallte wieder aber keine Antwort."Hallo?!" Nichts. Dann erklang doch etwas. Ein verängstiges Wimmern, es weinte jemand ganz in der Nähe. Als ich mich umdrehte sah ich Mutter. Ich lief auf sie zu, ich wollte bei ihr sein, sie trösten ihr zeigen das ich noch lebte - doch als ich sie erreichte fiel ich durch sie hindurch. Ich rief sie, aber sie hörte mich nicht. Ich klammerte sich an den Sarg vor ihr während meine Worte von dem Nichts verschluckt wurden. War Vater etwa tot? Nein, das konnte nicht sein. Aus dem Dunkeln kamen eine Stimme. "Es ist sinnlos. Sie sind beide tot." Ich schüttelte den Kopf. Ich stand doch hier! Ich war genau hier, lebendig! "Das ist nicht wahr!!" Als ich mich wieder zu Mutter wandte war sie weg. Zu Staub zerfallen. "Sie werden alle wegen dir sterben. Jemand wie du kann kein Wächter sein. Zu sehr hängst du an dem vergänglichem." Egal wohin mein Blick schweifte niemand war zu sehen. "Komm sofort raus und zeig dich, gleich bist du auch so 'vergänglich'!! " Wieder das wiederhallen ins Endlose Schwarz. Mein Herz pochte. Ich glaube, ich war kurz davor zu weinen. Ja, meine Stimme bebte. Ich zitterte am ganzen Körper und bekam den Kloß der mir im Hals steckte nicht runter. "Du kannst andere nicht beschützen. Du kannst nicht einmal dich selbst verteidigen. . . wenn du dich einfach deinem Schicksal beugst, wird die Existenz alles auslöschen." Dieses Gelabber war doch so sinnlos. "Halt sie! Ich muss mir dein Pseudogeschwafel nicht anhören!!" Schritte erklangen, aber woher konnten meine Sinne einfach nicht wahrnehmen. "Deine Erfahrung reicht einfach nicht aus um ein Erbe wie meines anzutreten." Dann erstarrte mein Körper und mein Blick löste sich nicht mehr von der Person die aus den Schatten trat.
    "Du...du bist ich...!" Es war schon eine Ähnlichkeit vorhanden. Beide waren gleich groß, besaßen dieselbe Statur und nun hörte man auch wie sehr sich die Stimmen glichen. "Niemals. Ich bin nicht du." Ray musterte seinen 'Vorgänger'. Ob er ihm auch vom Gesicht her oder von der Frisur glich ließ sich nicht erkennen, denn er trug eine Augenbinde und verbarg sein Gesicht zur Hälfte während er auch die weiße Kaputze seines Mantels an hatte. "Wo sind wir? Wer bist du wirklich?! Und wieso bist du hier, wenn du schon lange tot sein solltest? Was habe ich mit dir zu tun und warum verdammt nochmal ich?!" Unähnlich waren sie sich mehr als ähnlich. "Ich bin Ray der Wächter des Lebens. Wir sind in uns." Ray kam das ziemlich shizophren vor. Dabei war er sich sicher dies nicht zu sein. "Ich bin hier, weil du meine Wiedergeburt bist. Aber nur weil ein Teil von mir, der meine Erinnerungen und Gefühle wiederspiegelt in dir liegt bedeutet das noch lange nicht, das wir ein und dieselbe Person sind. Ich hoffe das beantwortet deine Fragen." Exon's Prinzen ging ein Licht auf. "Diese Träume... die merkwürdigen damals... das waren ---" Mitten im Satz wurde er unterbrochen. " Meine Erinnerungen. Vor einigen Jahren geschah es, das sich der Wächter der Schatten von uns trennte und sich gegen uns stellte. Als derjenige der über das Element der Dunkelheit verfügt war er in der Lage das Portal zu jener Welt zu öffnen in die wir Dämonen verbannen. Von solchen Portalen gibt es 3. Das erstere für mächtige Wesenheiten die sich mit den Kräften eines Wächters messen können. Das Zweitere ist ein Elementloser Ort der einer weißen Wüste gleicht und auch Exil genannt wird. Es gleicht auch einem Ort an dem sich alle Erinnerungen manifestieren und zu Energie werden. Sind die Erinnerungen schlecht und von Hass geprägt und gelangen aus dem Exil entstehen neue Dämonen. Die Bedeutung des letzten Portales ist ungewiss. Es ist versiegelt und selbst wir Wächter wissen nicht wie dieses Siegel zu brechen ist und was sich dahinter verbirgt. . . " Damit hatte Ray einiges erfahren das Lumiere und Kay ausgelassen hatten. "Und weiter?" Aufmerksam lauschte er den Worten seines 'anderen ichs'. "Wie gesagt, Ryuk ist in der Lage das 1. Portal zu öffnen, was er auch hat. " Den Rest konnte er sich dazudenken. "Ein Krieg ist ausgebrochen und Ryuk hat dich ermordet als du versuchst hast Vater zu beschützen?" Nicken seines Gegenübers. "Und was ist der genaue Anlass unseres Treffens hier...in...uns?" Jetzt verwunderte es Ray auch nicht mehr, als der andere Ray dieselben schwarzen Flügel erschienen ließ wie er sie auch besaß. "Wenn du soweit in dich gehst ist es doch kein Wunder das wir uns treffen? Wonach hast du gesucht, als du dich konzentriert hast? Hm? Du wolltest Kontrolle über dich selbst, aber du weißt nicht was du tun sollst? Solange du nicht weißt was du tust und was dein Ziel ist, solange du dich an Dinge klammerst von denen du weißt das du sie verlieren wirst, solange du dein Schicksal nicht in die eigene Hand nimmst. . . wirst du weder als Mensch noch als Wächter wert haben." Der Silberhaarige starrte auf die weiße Fläche die ihn wie ein Schatten stalkte. Irgendwie hatte er Recht. "Noch eine Frage... was war das vorhin? Mit Mum, und..." Der Wächter lief langsam an seiner Reinkarnation vorbei. "Deine Ängste. Du fürchtest dich doch davor, dass dein Vater stirbt, deine Mutter alleine zurückbleibt und du für tot gehalten wirst und nie mehr zurück kannst?" Er hatte Recht. Wahrscheinlich kannte ihn da jemand besser als er sich selbst. Mit bedachten Schritten lief der ehemalige Wächter zurück ins Dunkle. "Ray. Ich habe dir alles hinterlassen was ich hatte. Mein Leben. Meine Macht. Meine Familie. Mein Schicksal. Enttäusche mich nicht." Er drehte sich zu ihm und schüttelte den Kopf. "Sagtest du nicht vorhin noch, dass jemand wie ich kein Wächter sein kann?!" - ". . . du bist zu unerfahren als das man dich einen Wächter nennen könnte. Aber du wirst lernen wie es ist für die Ewigkeit bestimmt zu sein." - "Zunächst mal will ich lernen wieder ich selbst zu sein, in dieser Gestalt kann ich nämlich garnix!" Der Wächter schmunzelte. "Öffne die Augen und schau dich an. Bist du das nicht schon?" Ray empfand das nicht komisch. "Meine Augen sind offen!" - "Ach wirklich? Bist du denn nicht schon das was du sein willst?" - "Uhm..." Letzendlich wandte sich der 'andere Ray' ab und verschwand in der Dunkelheit. "Ey!! Tut doch nicht alle auf Mystery und verschwindet immer wenn man mit euch redeeet!! . . . boah. . . "
    Mit dem nächsten Blinzeln war ich scheinbar aufgewacht und über mir standen Lumi und Kay die erstaunt auf mich herabsahen. "Ray?. . . wie hast du das so schnell hinbekommen?" Ich fühlte meinen Körper wieder. MEINEN. Ich stand auf und sah mich nochmals an. Ich war wirklich wieder ich. Ich selbst. Kein Monster! Nur ich! Dann blickte ich zu Kay, der eine Antwort auf seine Frage verlangte. "Ich...ich weiß es nicht. Aber das ist total egal. Ich muss nach Hause!!" Sein Freudentanz war ein kurzer, schließlich wollte er nicht das es wirklich so weit kam wie in seinem 'Traum'. "Ray!!" Noch bevor sie ihm sagen wollten das er nicht so überstürzt handeln sollte war er schon weg. Lumi wollte ihm folgen, aber Kay zog sie zurück. "Lumi, lass ihn. Der kommt wieder. Außerdem muss er endlich mal seine Befürchtungen loswerden. Und seine Eltern sind sicher besorgt, das er 3 Monate nicht da war. Und ihn noch länger von Uronkelchen und Urtäntchen fern zuhalten wäre fies." - "Ok..." Im selben Moment kam Ray vor dem Schloss zu Boden. Endlich wieder zu Hause.
    Ray rannte so schnell er konnte und die Wachen sahen ihm nur baff hinterher. Er hörte auf dem halben Weg auf zu rennen und sah sich um. "Vater?! Mutter!! Ich bin wieder da!!" Seine Schritte waren langsam und ihn beschlich das kalte Gefühl zu spät gekommen zusein, bis ihn eine Hand packte. Er drehte sich um und blickte in die besorgten Augen seiner Mutter. "Ray...Ray du bist da... Du bist wieder da!" Für einen Moment war seine Welt wieder in Ordnung. "Mum! Geht es dir und Dad gut? Ich...egal. Ich werde nirgendwo mehr hin verschwinden!" Crystal atmete auf, aber ihr Sohn bemerkte dass sie irgendwas nicht stimmte. "He, alles ist wieder ok, oder?" Als sie still wurde und keine Antwort gab wurde er unruhig. "Oder?!" Hoffentlich war das jetzt kein schlechter Witz oder sowas. "Wie geht es Vater...?" Sie schüttelte den Kopf und Ray begann das schlimmste zu befürchten. "Ist er etwa...?" Sie schüttelte nochmals mit dem Kopf. "Nein, er lebt noch... aber... hier ist nicht der richtige Ort um darüber zu sprechen..." Langsam wandte sich Crystal ab und deutete mit einer leichten Handbewegung das er ihr folgen sollte, was Ray auch tat. Der kleine Ausflug endete in einer seit langem scheinbar verlassenen Wohnung im Armenviertel. Der Prinz folgte einfach nur verwundert der Königin und setzte sich auf einen Stuhl während sie das Fenster öffnete. "Wo sind wir hier?" fragte er und sah die schon fast bruchgefährdete Behausung an. "Im Haus meiner Adoptiv-Eltern. Aber sie sind beide schon seit langem verstorben."



    Re: Ray's Story.

    GARcher - 18.03.2008, 23:58


    Ray zuckte zusammen, weil seine Mutter es so ungewöhnlich kalt und gefühlslos sagte wie er es von ihr eigentlich garnicht kannte. "Was ist denn jetzt mit Vater und wieso mussten wir bis hierher laufen?" Crystal setzte sich neben ihn und suchte den Anfang des Geschehens."Es war 1 1/2 Monate nachdem du verschwunden warst, als dein Vater endlich wieder gehen konnte. Ich war so glücklich ihn nicht mehr mit einem Atemgerät sehen zu müssen. Du kannst dir bestimmt nicht vorstellen wie froh ich war. Aber er fing an sich ganz merkwürdig zu verhalten. Zuerst war er ganz still, er sprach zu niemanden kaum ein Wort. Einige Wochen später fing er an leise Selbstgespräche zuführen... und ich begann mir unglaubliche Sorgen zumachen. Aber egal was ich ihm sagte, er ignorierte mich am laufendem Band. 2 Monate nachdem Unfall sah ich schließlich nichts mehr von dem Mann den ich geheiratet hatte in ihm. Er wurde grundlos aggressiv, behandelte alle wie den letzten Dreck und führte die komischen Selbstgespräche weiter. Er spricht immer etwas davon 'vom Schicksal auserwählt' zu sein, und so ein Zeug wie 'Ich werde diese Welt retten', 'Ich werde mein Schicksal erfüllen koste es was es wolle', ' 'Er' wartet bereits' und so... es ist einfach nicht mehr Fereas...ich... ich will Fe zurück...MEINEN Fe..." Sie weinte. Wie so oft wenn sie sich um ihn sorgte. Sie weinte immer um ihn. Aber sie hatte noch nie wegen Ray geweint. Zumindest hatte er dies nie mitbekommen. Trotzdem tröstete er sie. "Mum... er wird bestimmt wieder normal. Bleib du hier. Ich denke, das ist das sicherste und beste für dich. Ich werde mich um ihn kümmern! Ok?" Ohne sie auf das 'Ok?' antworten zulassen verschwand Ray zurück zum Palast.
    Auf dem Weg dorthin traf er einige Wachen die sich alle um den Silberhaarigen herum versammelten und sahen ihn an als würden sie einen Geist sehen. "Was ist? Habt ihr mich etwa schon vergessen?" fragte er nach längerem Starren. Dann fingen sie an zu jubeln. "Der Prinz lebt!! Gott sei Dank!!" - "Yeah tu ich. Egal, ich habe keine Zeit für längere Gespräche! Ich muss sofort zu meinem Vater und rausfinden was mit ihm los ist." Die Wachen sahen sich etwas ratlos an. "Passt auf euch auf mein Prinz, euer Vater ist nicht mehr derjenige der er mal war. Aber falls Sie etwas mit dieser Information anfangen können... Er bezieht sich in letzter Zeit ziemlich oft auf die Legende und hat scheinbar einige Leute zur Silver-Gate geschickt um irgendwelche Artefakte zufinden... zumindest hat mir das McWächter II erzählt und der hats von Helena!" Ray konnte die Wachen ohnehin nie auseinanderhalten weswegen es ihm egal war woher die Information kam solange sie vertraulich war. "Ok, danke. Ihr habt was gut bei mir!" - "LOHNERHÖHUNG?" - "Vielleicht."
    Eilig bestieg er die Treppen die hoch zum Thronsaal führten. Und wiedermal blieb keiner der ihm in die Quere kam davon verschont aus dem Weg gebasht zu werden. "Vater!" Rays aufkommende Freude ihn unverletzt zusehn verdrängte sich bei seinem Blick. Also hatten ihn die Wachen und seine Mutter doch nicht angelogen? "Sieh an, sieh an. Wer hat dir erlaubt mich so zunennen, kleiner Streuner?" Das war wirklich nicht die freundlichste Begrüßung. "Was ist los mit dir? Hat dir dieses Lichtchen so stark an den Schädel geschlagen das dein Hirn auf 180° Drehung ist?!" Fereas verschrenkte die Arme. "Ach hat es das? Im Gegenteil zu dir niederem Gewürm wurde MIR meine Bestimmung offenbart. Die Rolle die dir zugeteilt wurde ist ein Witz im Vergleich zu meinem Schicksal. Also verschwinde aus meinen Augen." Ray regte diese arrogante Art auf. Er wusste das sein Vater schlimm sein konnte, diese Charaktereigenschaft hatte er schließlich geerbt. Aber das er ihn bei weitem übertreffen würde mit seiner eingebildeten Art? "Niederes Gewürm?Schicksal?Dir gehts ja wohl zu gut! Du bist garnicht mehr du selbst! Wo ist mein Vater?!" Dieser gab nur ein Schulterzucken von sich. "Du bist wohl etwas schwer von Begriff, aber weil du eine ein kleines bisschen wichtigere Rolle in meinem Leben als Unwichtig gespielt hast frage ich es nochmal: Wer hat dir die Erlaubnis dazugegeben mich so zunennen?!" Ray zuckte etwas zusammen. Er hatte sich für einen Moment wirklich erschrocken. Wahrscheinlich, weil er seinen Vater noch nie so wütend schreien gehört hat. Und wütend war er ihm ohnehin nicht begegnet. "Dann halt 'Oh du großer Auserwählter Klugscheißer den ich mal Vater nennen dürfte'! Ich will trotzdem wissen was bei der rosa Substanz in deinem Schädel nicht intakt ist damit ich sie wieder zurecht prügeln kann! Und brüll mich nicht so an, das die Sektion Zähneputzen auch ausgefallen ist riech ich auf 5 meter Entfernung!" Fereas wandte sich ab. "Da fehlt es jemanden wohl deutlich an Respekt. Aber wenn du auf eine Prügelei aus bist, worauf wartest du?" Er konnte einfach nicht anders. Ray rannte von hinten auf ihn zu und versuchte ihm mitten ins Gesicht zuschlagen - doch wenige Zentimeter bevor er seinen Vater traf packte dieser schon fest Rays Arm. "Was ist los mit dir? Du zitterst ja." Der Prinz versuchte sich aus dem Griff zu befreien aber je eher er es versuchte desto mehr wurde ihm der Arm verdreht. "Ich weiß zwar nicht was dir auf den Hinterkopf gekracht ist, aber ich weiß das man die Schäden bestimmt rückgängig machen kann..., verdammt, und jetzt lass meinen Arm los..." Fereas warf seinen Sohn zu Boden. "Tze. Verschwinde endlich. Du bist nicht teil meines Schicksals. Ich bin für Höheres auserkoren. Das wirst du schon bemerken, wenn die Vergangenheit sich wiederholt und schließlich zur Zukunft wird. Mit seiner Wiedergeburt werden wir das Schicksal dieser Welt bestimmen. Absolut..." Als er zu Ray sah fand er niemanden vor. Er war verschwunden. Mit bedachten Schritten lief er auf das Fenster zu und genoss die auf alles herabsehende Höhe. "Welche Rolle wird dein Schicksal in meiner Geschichte spielen?"
    Ich konnte das nicht fassen. Der hatte sie ja nicht mehr alle. Das war wie in einem schlechten Film in der einer austickt und die Welt erobern will wie der letzte Psychopath! Ich flog zurück zu den Gossen und suchte das Haus in dem sich Mutter aufhielt. "Mum!" Sie kam sofort aus der Wohnung. "Ray? Und, was ist?" Ich hätte es Beleidigungen regnen lassen können, aber letzendlich hätte ich doch nur sie damit verletzt. "Wir sollten hier weg... reden hat keinen Zweck, es ist als würde man gegen eine Wand sprechen... Verdammt... wenn dieses Licht sein Hirn so gequetscht hat, dresch ich es einfach wieder normal... am liebsten hätte ich das zumindest..." Mit keinem Wort erwähnte ich, das er mir eigentlich den Arm hätte brechen müssen. Aber er war ganz heil - Wächter gehen wohl nicht so leicht kaputt. "Ray...bitte tu ihm nicht weh...er...er ist nicht er selbst. Aber ich will ihn nicht verlieren." Ich wollte ihn ja auch nicht verlieren. Das war bestimmt der Grund warum ich so außer mich vor Wut war. "Ich weiß...aber...trotzdem müssen wir hier weg." Mir fiel grade ein, worüber die Wachen vorhin sprachen. Artefakte in der Silver-Gate? Als ich das Schloss verlassen und seinen Schreibtisch durchsucht habe stand da wirklich etwas davon das er unzählige Soldaten in verschiedene Regionen sendete. Vermutlich um die besagten Artefakte zu finden. Die wiederum hatten bestimmt etwas mit seinem Schicksals-geschwafel und der Prophezeiung zutun. "Naja...wir müssen hier trotzdem weg." Ich musste ohnehin zurück zu Kay und Lumi. Zurück ins Schloss konnte ich ja schlecht. Aber wie würde Mutter darauf reagieren? Ich konnte ihr ja schlecht mit großer Freude offenbaren das sie im gewissen Sinne garnicht meine Mutter ist und ich in Wirklichkeit ein Drache bin? Trotzdem war die Silver-Gate mein Ziel und unser einziger Zufluchtsort. Also gingen wir in Richtung Wald, wo die beiden anderen eigentlich noch sein müssten.
    "Yo Ray, wusste doch das du wieder kommst!" Kay sprang vom Baum vor die Füße seines kleinen Bruders und Lumiere folgte ihm. Crystal wich zurück und sah zwischen den Dreien hinterher. "Ray? Wer sind die?" Kay wollte grade stolz losposaunen... "Wir sind die Wä---, hmpfpf, lats, misch, asredn!" ...als Lumi ihm den Mund zuhielt und seine Worte in einem Unverständlichem Gemurmel untergingen. "Wir sind Rays Freunde." brachte die Wächterin des Lichtes raus und grinste. "Mum, das sind Kay und Lumiere. Kay, Lumi das ist meine Mutter." Die Königin war immer noch verwundert, andererseits freute sie sich für Ray neue Freunde gefunden zuhaben... auch wenn sie nicht wusste was für welche das waren. "Ok, ihr beiden, wir müssen unbedingt zur Silver-Gate. Mum und ich können nicht in Exon bleiben. Außerdem, müssen wir dort sofort was nachsehn ---" - "Halt, halt, haaalt, Auszeiiit! Erklär dich, ok? Also, was ist passiert, wieso musst du zur Silver Gate und wieso hast du deine Mum im Schlepptau?" Ray atmete tief ein und erzählte. "Also, als ich zu Hause angekommen bin, hat sich rausgestellt, das mein alter Herr von diesem dummen Lichtchen den ein oder anderen psychischen Schaden trägt. Er benimmt sich total anders, halt total machtversessen und bösartig...total Anti-Er! Außerdem habe ich einige seiner Unterlagen mitgenommen. In letzter Zeit feiert er sich ja eingebilderter Weise ziemlich oft als 'Auserwählten' und 'Seraphic Ruler'. Er verschickt dutzende Soldaten und Suchtrupps in Ruinenregionen, dazu zählt auch die Silver-Gate. Bestimmt will er dort weiter in den Bereich eindringen wo er letztes mal aufgehalten wurde. Ich ahne ziemlich schlechtes dabei... und da er so austickt können wir nicht im Schloss bleiben...also ist es doch ok, wenn Mutter solange in der Silver-Gate bleibt, dort ist sie immerhin sicher. Oder?" Crys fühlte sich ziemlich fehl am Platz und etwas hilflos in dieser Situation während die beiden Wächter überlegten. "Hmmm... weiß nicht, ob Vater damit einverstanden sein wird...njoa, aber... ich denke, er wird schon zustimmen, wenn du ihm die Umstände erklärst." Ray sah lächelnd auf. "Super." Kay nickte und sprang in die Luft. "Okay, worauf warten wir?" Sie schüttelte den Kopf. "Ich kann nicht fliegen!" Das nächste Problem. Wie sollten sie jetzt zur Ruinenstadt?! Die Wächter konnten sich denken, das es keine gute Idee war die Gestalt zu wechseln. Crystal war ohnehin eine ziemlich zartbesaitete und manchmal auch sehr verschreckbare Person. "Dann müssen wir wohl zu Fuß hin? Aber schon der Flug hin dauert fast 3 Stunden, ich will mir garnicht ausmalen wieviele Tage ein Fußmarsch dauert!" Ray sah die anderen fragend an. "Uhm...Mum, du lässt dich am Besten von den Wachen hinfliegen. Wir treffen uns dann dort, ja?" Sie nickte nur. "Ok, wir treffen uns genau vor dem Eingangstor!" Damit teilte sich die Gruppe für's erste.
    Es war kurz vor 17.00 Uhr. Die 3 Wächter warteten vor der Gate und inzwischen war auch Vent wieder dazugestoßen. Schließlich kam der Gleiter in weiterem Abstand von der Barriere an und landete. Crystal lief auf die 4 zu, winkte und sah zu Vent der schon einige Minuten zuvor erzählt bekam was jetzt abging. Ray war verwundert wie sehr Vent sich für das von damals schämte und sich entschuldigte. Aber jetzt hatte er ja keine Wahl mehr als ihm zu vergeben. "So Mum... also, da wären wir." Crystal blinzelte perplex. "Du willst das ich hier in diesen Ruinen bleibe...?!" Er nickte. "Hier bist du sicher. Die anderen und ich passen auf dich auf. Aber du hast was falsch verstanden, du bleibst nicht in dieser verkommenen Stadt Mum." Ray zog sie hintersich her, bis zum Tor hinter dem die Dimension der Wächter lag. "Könntet ihr bitte bei Mutter bleiben solange ich das ganze bespreche?" - "Geht klar." antworteten den Rot-& der Grünhaarige synchron. "Ich komm mit Ray." Lumi und Ray betraten das Portal und neugierig wollte er erst mal wissen warum das Ganze. "Müsst ihr immer nachfragen falls was ist?" Sie schüttelte den Kopf mit einem leisen M-m-laut. " Nein, eigentlich nicht. Aber bei Menschen ist das so ziemlich was anderes. Vater verabscheut Menschen... nun ja, er würde zwar niemals einen umbringen, aber er kann sie nicht ausstehen. Er toleriert es zwar, das du jetzt der Sohn von Menschen bist, aber eigentlich hat das ihn ziemlich angekratzt!" Ray seufzte. "Achsooo~." Er folgte ihr durch die große, weiße, gebirgige Ebene. "Ich weiß nicht genau warum, aber ich hab ein wenig Angst vor ihm." Seine große Schwester drehte sich um. "Vor Dad?" Schluckend nickte er. "Das... das liegt bestimmt an deinem 'Element'. Dabei ist Leben doch garkeines... nun ja, aber als Wächter musst du es so sehen. Die Lebenden fürchten die Zeit. Aber sie schätzen sie auch." Der Prinz legte den Kopf etwas schief. "Wie gut wir uns verstehen und anderen gegenüber fühlen wird von sowas bestimmt?" Wieder nickte sie. "Ja. Wind entfacht Feuer, und trägt es schnell weiter, aber Wind kann auch das Feuer löschen. Wenn Kay und Vent sich in die Haare kriegen, dann ist Kay derjenige der eher ausrastet, den Feuer kann Wind nicht viel anhaben. Allerdings ist es meistens Vent der Kay auch wieder auf den Boden bringt. Aber hohe Temperaturschwankungen im Wasser führen zum Hurricane. Mit anderen Worten, Wenn Kay sich mit Aquas verbündet, tobt Vent wie sonst was. Die Lebenden fürchten sich vor den Elementen, aber sie akzeptieren es mit ihnen leben zu müssen. Doch akzeptieren sie die Dunkelheit nicht, ein Element wovor sie sich fürchten. Und die Schatten trachten nach den Lebenden, eifersüchtig auf ihre Gaben." Ray klang das ganze etwas zu poethisch, so das seine Interpretation nicht grade viel Sinn ergab. "Und das heißt?" - "Du musst damit klarkommen, das wir so sind wie wir sind, au wenn du ein wenig Bammel vor dem Ganzem hier hast. Nur mit Ryuk wirst du dich wahrscheinlich nie vertragen, weil jede Konfrontation von euch damit endet, das einer von euch ne Landschaft zerstört." Auf diese Interpretation wäre er nie gekommen. "Aha. Und was hat die 'Zeit' dann gegen die 'Lebenden'?" Lumiere lief voraus. "Frag mich sowas, nicht. Vater's Ich-bin-was-besseres-Getue hat nix mit seinem Element zu tun, sondern mit der Tatsache das er als Wächter mächtig viel, vielleicht sogar etwas zuviel Stolz hat und äh...nun ja... ich denke das hat seinen Grund... ach Ray, durchfrag mich doch nicht! Frag ihn doch selbst, oder seh ich aus wie ein Anrufbeantworter?" - "Sorry, irgendwen muss ich ja fragen. Ich konnte es ja nicht vor Mutter sagen. Sie hat keine Ahnung von dem Ganzem Wächterkram, und wenn sie es rausfinden würde, würde sie bestimmt einen Herzinfarkt erleiden! Ich weiß ohnehin nicht, wie sie es hier in der Silver-Gate aushalten soll..." Bis Ray den auf seine Schuhe gerichteten Blick wieder auf Lumi stellte, war sie nicht mehr da. Sie hatte ihm garnicht zugehört! Stattdessen stand sie schon weiter vorne und sprach bereits mit 'ihrem' Vater. Ray lief ihr hinterher. "Du kannst mich doch nicht einfach mir der Luft reden lassen Lumi!!" Lumi streckte ihm frech die Zunge entgegen. "Ätsch~" Der 19-jährige Blaublütige versuchte ihre letzte Tat mehr oder weniger zu ignorieren und gab nur ein leises "Tze." von sich. Er mochte es einfach nicht, wenn er sprach und sein Gesprächspartner auf Mystery tat oder einfach so verschwand. Das gehörte sich einfach nicht! Hier hielt sich doch echt keine Sau an die Etiquette!! Seine ältere Schwester wandte sich wieder ihrem Vater zu. "...und deswegen muss sich Tante Crystal hier verstecken. Allerdings weiß ich garnicht ob sie hierher kann, schließlich ist sie nur ein Mensch..." - ". . . sie ist kein Mensch. Sie sieht vielleicht aus wie einer, aber von ihr geht eine dunkle, dämonische Aura aus." Ray weitete die Augen als sein '2. Vater' das sagte. "Gehts noch?! Willst du etwa damit sagen das meine Mum ein Dämon ist?! Du hast sie doch nicht mehr al---" Lumi hielt Ray zurück und ließ seine Worte in ihrer Hand ersticken. "Ray!! Was soll das?! Reiß dich zusamm!" Ray riss sich von Lumi los uns sah Aion wütend an. Dieser realisierte das er seinen 'Sohn' versehentlich an einem wunden Punkt getroffen hatte. An einem ziemlich wunden. "... Entschuldige mich. Ich wollte es nicht so offen ausdrücken... sie kann von mir aus bleiben." Ray atmete auf, aber er konnte sich nicht vorstellen das seine Mutter 'dämonisch' war. Sie war doch ein ganz normaler Mensch? Sogar menschlicher als er selbst! Und menschlicher als die Geflügelten. Sie war ein richtiger, ganz normaler Mensch. Punkt. Oder gab es da etwas, was er nicht wusste? "Nja, egal, das war's was wir wissen wollten, tschü~ss." Ray war grade nicht nach vielem Reden und dieses 'Deine-Mutter-Ist'n-Dämon' war ja das lustigste was er bis jetzt gehört hatte. Auf dem Weg nach draußen sammelte er 'Last Judgement' auf, das hier seit 3 Monaten unberührt rumgelegen hatte. Dann verließ er ohne weitere Worte den Ort, und teilte seiner Mutter mit das sie hierbleiben konnte. Diese tat das was grade am Besten war, nämlich was ihr Sohn ihr riet - Ihm die Rettung seines Vaters überlassen.
    "Ok. Hier irgendwo müsste es einen Eingang geben der in ein unterirdisches Labyrinth führt. Und dort unten müssen wir so'n Teil finden und rausfinden, was es ist, ke?" Vent unterbrach Ray. "Mit anderen Worten... du hast keinen Plan, was wir dort suchen sollen?" Ray nickte stolz. "Yep. Aber das macht die Suche doch grade zur Suche. Und falls ihr dort unten was pulsierendes, leuchtendes findet... macht's kaputt, ja?" Er schnallte sich das Schwert auf den Rücken und lief voraus. Die anderen Wächter folgtem ihm mehr oder weniger begeistert. "Du weißt~, das die Silver Gate groooß ist? Dieser kleine Eingang könnte in der Pampa liegen." Ray wunk die Aussage ab. Nachdem er sich nochmal gut eingeredet hatte, das er nicht sowas wie ein Halb-Dämon/Schattenwesen-Mensch-Drache-Wächter-Gemisch ist, konnte ihn nichts mehr aus der Fassung bringen. "Ach was, wir werd'n 's schon Schaukeln~~ waaah, verdaaammt!" Der ohnehin brüchige Boden unter Rays Füßen brach ein, und er fand sich zwischen Schutt in einem Gang wieder. Grinsend sah der Wächter des Feuers auf seinen kleinen Bruder herab und zog das Tuch mit dem er sein Gesicht verdeckte etwas vor. "Du hast Talent im Finden von Dingen Ray. Vielleicht findest du ja sogar einige antike, verlorengegangene Sachen in meinem Zimmer." Der Grünhaarige befreite seinen silberhaarigen Bruder aus dem Geröll und sah den dunklen Weg entlang, der von leuchtenden Runen begleitet wurde. "He, sieht doch garnicht mal so schlecht aus. Und dank Rays guter Spürnase müssen wir uns auch nicht aufteilen."
    Der Wächter des Lebens hatte keine Ahnung ob er das nun als Kommentar nehmen sollte oder nicht. Also gab er darauf keine Antwort und folgte dem Gang der immer dunkler wurde. Langsam erschienen auch die Grünlichen Runen welche die Wachen erwähnt hatten. Und als das Sonnenlicht den Gang durch die Ritze in der Decke nicht mehr erhellte erschuf Lumiere eine kleine Lichtkugel die neben ihr rumschwob und den Weg erleuchtete. Die Geschwister quetschten sich durch die verkommenen Ruinengänge indem es langsam anfing zu stinken. Aber keiner äußerte seine Meinung zum Gestank. Entsetzt blieb Ray vor einem Skelett stehen, wurde aber sofort von Vent weitergezogen. "Na los komm, der tut dir nix mehr!" Sein Blick haftete noch etwas am Leichnam, bis er über das nächste Gebein stolperte. Ihm wurde schlecht. Das waren bestimmt die Überreste der Mitglieder der Eskorte, die es nicht geschafft hatten zufliehen. Wenn man bedenkt, dass Fereas als einer der letzten versucht hatte zufliehen und es trotzdem überlebt hatte, grenzte es etwas an ein Wunder. Die hier hatten nicht so viel Glück gehabt. Dieser Ort... er war einfach unheimlich. Unsicher ließ der 19-Jährige die Hände immer in der Nähe des riesigen Schwertes das er auf dem Rücken trug. Wieso sagten die anderen nichts? Diese Stille war erdrückend. Ob sich sein Vater auch so gefühlt hatte als er hier runter kam? "Dort vorne ist was. Ich glaub, das ist das Räumchen das du suchst Ray." Das riss ihn aus seinen Gedanken. Und sofort kamen wieder diese Rachegefühle auf. Schnell beeilte er sich in den Raum zugelangen und fand wirklich einen Saal vor der voller magischer Runen war. Eine Treppe führte hoch zu einem riesigem verschlossenem Tor. Er sah sich etwas unsicher um. Kein Licht weit und breit. Aber sie waren scheinbar vor den Suchtrupps angekommen. "Was sie suchen verbirgt sich bestimmt hinter dem Tor." Kay schnippste und ging auf es zu. "Njoa, dann holen wir uns den Gegenstand und nehmen ihn in Gewahrsam bevor die anderen ihn in die Finger kriegen!" Die anderen stimmtem dem Rotschopf zu.
    "Jaja~... so ist das also. Wächter...hmhm...diese Fakes..." murmelnd blickte der Herrscher Exon's von seinem Thron herab in den leeren Saal. Der Regen lief an den großen Fensterbögen hinab und Blitze erhellten den Raum sekundenlang. Sein leerer Blick blieb gedankenverloren am Boden haften. "..sie haben Crystal dorthin gebracht... ein schlechter Witz?" Wieder einmal führte er Gespräche ohne Gesprächspartner, als könnte er seine Gedanken nicht Gedanken sein lassen. "Was auch immer... sollen sie doch versuchen seine Wiedergeburt zu verhindern...sie werden es nicht schaffen. Sie werden sich nicht gegen ihr Schicksal wehren können. Sowahr ich hier stehe und ihm diene..." führte er seinen Monolog fort. "...werde ich die Welt von denen befreien deren Machtdurst nach dem Heiligem so groß war, dass sie ihre Menschlichkeit verkauft haben." Ein arrogantes Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit und es wurde wieder still während die gleißenden Blitze vom Himmel krachten, in Begleitung des peitschenden Regens.



    Viel Spaß beim Lesen bis jetz n___n



    Re: Ray's Story.

    Fenrir - 24.10.2008, 15:43


    Kurz ist das nicht... 'Ô_o''''



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