Monate

Dagmar & Lonny´s Fundgrube
Verfügbare Informationen zu "Monate"

  • Qualität des Beitrags: 0 Sterne
  • Beteiligte Poster: Dagmar
  • Forum: Dagmar & Lonny´s Fundgrube
  • Forenbeschreibung: Unsere Internet-Sammlung
  • aus dem Unterforum: von der Homepage
  • Antworten: 5
  • Forum gestartet am: Samstag 28.01.2006
  • Sprache: deutsch
  • Link zum Originaltopic: Monate
  • Letzte Antwort: vor 17 Jahren, 7 Monaten, 31 Tagen, 21 Stunden, 29 Minuten
  • Alle Beiträge und Antworten zu "Monate"

    Re: Monate

    Dagmar - 07.03.2006, 08:43

    Monate
    März


    Die Kraft der Erneuerung

    Frost an den Rändern. Ab und zu liegt noch Schnee, an den schattigen Stellen. Nur wenn man genau hinschaut sieht man hier und da schon die ersten neugierigen Knospen Ausschau halten und auf die wärmer werdende Sonne schielen.
    Kaum erwarten kann sie es – die Natur. Wieder hervorzubrechen, sich wieder zu entfalten, zu werden, alles neu zu machen, zu beleben. Viele Monate hat sie nun in der Dunkelheit geschlummert, geträumt vom alten Kleid das sie trug, sich erinnert wie es war, als sie das letzte Mal neu auf die Welt blickte, neugierig auf das, was sie sein würde. Noch einmal erinnerte sie sich an den Weg, den sie genommen hatte, an die Dinge, Einflüsse, die sie genauso hatte werden lassen, wie sie dann auf ihrem Höhepunkt einen Sommerlang gewesen war.
    Freude erfüllte sie bei dem Gedanken an das Farbenspiel, dass sie sich ausdachte, als sie ihre Pracht vergehen ließ. Wie sie die Blätter bunt gefärbt hatte, diese Farbenvielfalt und die Kombinationen, die sie gewählt hatte, um sich selbst und ihre eigene Schöpfung zu ehren, noch einmal ihr die Achtung zu erweisen, bevor sie vergehen durfte, um der Ruhe Platz zu machen. Mit den letzten Blättern dann zog sie sich zurück – jeden Monat ein bisschen tiefer in sich selbst, um dann völlig zur Ruhe zu kommen, um die Kräfte zu sammeln für ein neues Schauspiel. Ein neues Jahr – eine völlig neue Kreation.
    Auch für uns beginnt jetzt eine neue Zeit. Das alte ist gegangen, wir haben uns besonnen, erinnert, waren mit dem einen oder anderen nicht zufrieden und vieles haben wir mit Wohlwollen und Liebe betrachten können. Das Fest der Liebe mitten in der tiefsten Dunkelheit hat uns das Licht wieder verkündet und eine neue Zeit mit neuen Chancen, neuen Möglichkeiten, neuen Erfahrungen. Wieder ein Kreis, der sich geschlossen hat, nur um uns die Tür zu öffnen zu einem nächsten Kreislauf. Wieder ein Jahr vor uns.
    Die Energie diesen Monat ist voller Unschuld. Sie ist noch rein und unbefleckt. Im Idealfall haben wir vieles sterben lassen in den letzten Monaten, was wir nicht mehr brauchten, dem wir entwachsen waren, das ausgedient hatte – um jetzt neu zu beginnen, mit dem was den Winter überlebte und mit neuen Ideen, die wir jetzt haben. Zitternd und voller Erwartung sitzen wir in den Startlöchern und warten auf das Zeichen, unsere Träume, unsere Ideen wieder in das Leben holen zu dürfen, wieder einen neuen Versuch zu starten und die Kräfte für uns zu nutzen – mit den Möglichkeiten, den Erfahrungen vieler Jahre, die uns transportiert haben – uns hierher gebracht haben – wieder an diesen Punkt. An die Ziel- und Startgerade. Von hier geht es jetzt los auf ein neues …
    Die Energie ist jetzt auf ihrem Höchststand. Sie ist konzentriert in uns, erfrischt, erneuert vom Dornröschenschlaf. Es ist ein aufregender Monat. Es ist der Übergang, das langsame Erwachen in uns. Wir räkeln uns noch, reiben uns verschlafen die Augen. Strecken versuchshalber den Fuss unter der Decke hervor, nur um ihn dann schleunigst zurück ins Warme zu ziehen. Aber wir haben die Augen geöffnet, schauen uns neugierig um. Es ist als sähen wir alles zum ersten Mal und so bleiben wir liegen und nur die Augen sind munter und berühren alles, saugen jeden Anblick in sich auf. Die Gedanken gallopieren – erwägen Möglichkeiten, spinnen Träume und Ideen …und wir liegen da und genießen die Gefühle, die Freude, die Spannung während wir uns erträumen, was das Herz uns eingibt, wir kosten es aus, schmücken die Bilder aus, die aus uns aufsteigen – fühlen uns rein. Verwerfen, schaffen neu, verbessern hier und dort und kuscheln uns dann Zufrieden in das fertige Bild und schließen die Augen noch mal für einen Moment. Fest prägen wir uns das Bild und die Emotionen, die es begleiten ein und warten auf den Moment, der unweigerlich kommen wird. Der Moment, wo wir die Decke zurückschlagen und uns aufsetzen, um zu beginnen …

    Alles ist offen ...



    Re: Monate

    Dagmar - 26.07.2006, 13:36


    April

    "April, April, der macht, was er will."



    So heißt es im Volksmund. Im April weiß man nie, was einen erwartet. Es kann stürmen, schneien, hageln und die Sonne kann warm von einem wolkenlosen strahlendblauen Himmel scheinen. Und das alles gleichzeitig, wohlmöglich.

    Es ist aber auch die Zeit des Knospens. Es ist die Zeit, wo die kleinen Triebe sich ihren Weg bahnen hinaus ans Licht, hinaus in die Welt, da wo die Pflanzen, Blumen, Bäume, Gräser und alles was wächst auf Gaia, sich wieder hinaustrauen aus dem Schutz der Mutter - und was erwartet die zarten Triebe da ? Ein rüder April, der keine Gnade kennt. Er rüttelt und schüttelt die kleinen Neulinge, er friert sie, er behagelt sie, er versucht sie zu ertränken, er bestrahlt sie aber auch mit Sonne und Wärme, er bestürmt sie ... und macht sie so stark. Haben sie den April überlebt, überleben sie alles ... die Kleinen. Mutter Erde hat ihre Kinder so stark gemacht, dass sie das alles locker überstehen, trotzig sich dem Licht entgegenstrecken und sich nicht verunsichern lassen. Sie wollen leben, wachsen und so geben sie sich diesem unbeständigen Zeiten einfach hin und ziehen die Kraft aus der Erde, die sie den ganzen Winter über beschützt und behütet hat, damit sie nun gestärkt wieder neu erwachen, wachsen können ...
    Ich finde, am besten kann man das bei den Kräutern sehen, wenn sie erst einmal einen Winter in der Erde überstanden haben, und dann im Frühjahr neu zu sprießen beginnen, sind sie größer und kräftiger und werden von Jahr zu Jahr mehr, üppiger ...

    Auch für uns sind die unbeständigen Zeiten eine Chance, genau wie die kleinen Blumen und Pflanzen, werden wir durchgeschüttelt, es gibt Stürme, manchmal auch Hagel, der uns alles zerschlägt, Regen, der uns hinwegspült und wir ertrinken fast. Es gibt auch Zeiten wo die Sonne in unserem Leben scheint und manchmal sind die Wechsel so schnell aufeinander, dass wir gar nicht mehr wissen, wo wir stehen, wer wir sind, wo es hingeht und wo wir überhaupt hergekommen sind. In diesen Zeiten ist es unsere Chance den Gleichmut zu lernen. Alles so anzunehmen, wie es gerade kommt. Uns nichts "anders" zu wünschen, sondern das "was ist" anzunehmen und zu sehen, was es uns bietet, gibt, was wir daraus machen können, wie wir die Zeit nutzen können - auch um zu wachsen und aus allem zu lernen.
    Überlebende:

    Jetzt zeigt es sich, wer und was den Winter überlebt hat. Das Stiefmütterchen jedenfalls trägt wieder Blüten. Meine Rosen haben sogar ohne einen einzigen abgestorbenen Ast überlebt ... Die kleine Weide ist kräftiger, das kann daran liegen, dass ich ihr eine Rose in den Kübel gepflanzt habe, die letztes Jahr kräftig gedüngt wurde. Die große Weide kränkelt ein wenig. Ich werd sie auch mal düngen mit dem Rosendünger dieses Jahr ... wenn´s hilft ...

    Der Petersilie geht es scheint´s nicht so gut, dabei habe ich letztes Jahr bestimmt 10 Pflanzen überall eingepflanzt. Dafür kommt die Melisse und das Chelidonium (Schöllkraut) wuchert nun schon seit Jahren hier wild rum, seit ich aus Wut auf die Apothekerin, die mir das Kraut nicht verkaufen wollte, mir am Straßenrand eine Pflanze ausgemacht hab. Seitdem wächst sie überall und vor allem da, wo sie nicht soll. Mein Mohn ist auch schon kräftig mit den Blättern am Winken, der Korkenzieherhasel ist auch wieder da und nach dem Rest hab ich noch nicht so wirklich geschaut.

    Die Lorbeerbäume, die ich letztes Jahr noch im Winter geschenkt bekommen habe, haben trotz widriger Umstände überlebt. Sie sind im Sturm zigmal umgefallen, weil ich sie nicht mehr setzen konnte, haben die Erde verloren und stehen jetzt sturmgebeutelt an der Mauer und schlagen aus, so wie ich das sehe ... Also alles in allem - keine großen Verluste. Und die Petersilie braucht vielleicht nur ein bissi länger als das andere Kraut ? Salbei und Thymian sind auch noch nicht wirklich wach ...

    Es ist jedes Jahr wieder spannend und manchmal wächst sogar da was, wo ich es gar nicht mehr vermutet habe. Für mich ist das eine schöne Zeit und ich schaue jeden Tag nach den Pflanzen und in die Erde und die Kübel ...



    Re: Monate

    Dagmar - 26.07.2006, 13:38


    Mai


    Der Mai ist für mich der Monat der Fülle, der Schönheit. Die Dichter dichten ihm die Liebe an. Nun gut. Das Verliebtsein gehört ja generell in den Frühling, die Frühlingsgefühle ... vieles kommt jetzt zusammen. Das erste Mal ist es warm genug, um ohne Jacke raus zugehen, wieder mehr Fleisch zu zeigen. Die jungen Männer laufen nun wieder gegen die Laternenpfähle, die Älteren haben sich einfach besser im Griff - wird an der Routine liegen *lach ... Überall wohin man sieht, schaut man die Schönheit an. Der Maimonat ist der Monat der Blüten. Die Bäume blühen in allen Farben. Gelb (wie Löwenzahn und Ostersträucher), weiß vorwiegend (die Blüten der Kirschbäume), aber auch viel rosa Pracht (Mandelbäumchen, Magnolien) ist nun zu sehen. Die großen Magnolienbäume sind so herrlich, dass man sich in ihrem Anblick verlieren könnte
    Und so ist es die Zeit der Straßencafés, wo die Menschen sich genüßlich in die warme Sonne setzen und sich umschauen, Menschen beobachten und sich an der Schönheit erfreuen. Männer wie Frauen tun das ... man schaut auf Bäume, frisches Grün, wunderschöne Blütenpracht, aber auch auf den hübschen Kerl da, mit dem knackigen Po oder auf die Wahnsinnsfrau in dem kurzen Rock und den langen Haaren bis zum Hintern. Man schenkt und empfängt das ein oder andere Lächeln und auch mal ein Zwinkern und Grinsen erreicht einen dieser Tage. “Hach”, denkt man so bei sich, “das Leben kann sooo herrlich sein.”

    So sorglos. So leicht. Die ersten Schmetterlinge sind geschlüpft und symbolisieren dieses Maigefühl perfekt: Wunderschön, farbenprächtig, leicht und beschwingt, flattern sie von einer Blume zur nächsten, immer auf der Jagd nach noch einer schöneren, volleren Blüte. Deshalb ist der Mai für mich auch mehr “Verliebtsein” als “Liebe”, doch alle Gedichte, die ich fand, waren von Männern geschrieben und mag sein, dass es für sie keinen Unterschied gibt, zwischen diesen beiden Worten *ggg* ...

    Offenheit ist auch ein Begriff für mich dieser Tage. Die Schönheit um uns rum macht uns offener. Offener für Berührung, für Kontakt. Offene Fensterscheiben beim Auto, Musik dringt aus den Wagen heraus und läßt das Umfeld teilhaben - oft zum Leidwesen desselben. Offene Hemden und Blusen, genauso wie offen zur Schau gestellte Haut. Das Gespräch an der offenen Tür ebenso wie auf offener Straße ... die Bereitschaft ist da. Der Zwilling meldet sich schon an, dessen Zeit ja auch im Mai beginnt und dazu gehört der Götterbote Merkur, der Geflügelte. Eine Zeit des Zusammenkommens, der Gespräche, der Bereitschaft in Kontakt zu treten, zu kommunizieren, sich zu begegnen. Wie auch immer ...
    Die Zeit auch der Insekten, die nun von jetzt auf gleich in Erscheinung treten. Es wimmelt und wuselt in der Luft. Eine Zeit auch der genervten Haus- und Baumbesitzer, die nun jeden Abend mit Besen und Schaufel bewaffnet versuchen der Heerscharen der herabgefallenen Blütenblätter Herr zu werden. So hat die Schönheit halt auch ihren Preis und ohne Fleiß kein Preis ... Gerade die Birken, die nun auch ihre Früchte tragen fallen oft der Axt zum Opfer aus genau diesem Grund. Der Schweinerei, die die Schönheit dann doch hinterläßt und die Arbeit, die sie macht. Das das aber vorwiegend an unserer krankhaften Einstellung liegt, wie ein Vorgarten auszusehen hat, oder eine Straße, bemerken die wenigsten. Die die es bemerken haben noch ihre Bäume im Vorgarten stehen - daran könnt ihr sie erkennen *grins*.
    So ist der Mai tatsächlich - soweit ich das jetzt überblicken kann - der Schönste von den Monaten des Jahres - wenn man diese Blütenpracht liebt und trägt den Namen als “Wonnemonat” wohl zu recht. Es ist eine Wonne jetzt durch die Natur zu gehen und ist im Herbst der Wald der Star, so sind es jetzt die Wiesen und Felder, übersäht mit Schaumkraut und Löwenzahnblüten, mit Gänseblümchenmeeren in saftigem Grün.
    Und unsere Vorgärten, die nun in ihrer ganzen Blütenpracht zur Geltung kommen und von den Menschen noch mit den Einjahresblumen tatkräftig unterstützt werden ...
    Die Maiglöckchen darf ich nicht vergessen - logo. Es ist IHR Monat, der Mai. Sie sind zwar giftig, aber dennoch wunderschön anzusehen und ich las beim Googeln zum Thema Mai, dass sie eine Heilkraft für das Herz besitzen, was dann ja auch wieder zur Liebe, dem Offensein und der Bereitschaft zum Gespräch paßt. Zu Liebesgedichten und den Liebesgeständnissen, zu denen die übersprießenden Gefühle diesen Monat führen können - wenn wir noch nicht ganz eingerostet und vermauert sind ...
    Klee - als Sinnbild für Glück - gehört ja auch zum Mai, wie ich beim Spazierengehen feststellen konnte. Normalerweise sind ja nur die äußerst seltenen 4blättrigen Kleeblätter Glücksbringer, aber ich seh das nicht so eng. Der Mai wird, so habe ich bei Wikipedia gelesen auch mit Jupiter in Verbindung gebracht, was ja stimmig ist. Jupiter steht auch für Wachstum, die Fülle, die Expansion, das Große, die Erweiterung - und eben für “Glück” ... Der Mai scheint mir ein wirklich ganz besonderer Monat zu sein. Das stelle ich fest, je mehr ich ihn nun kennenlerne :-))



    Re: Monate

    Dagmar - 26.07.2006, 13:40


    Juni

    Klee - als Sinnbild für Glück - gehört ja auch zum Mai, wie ich beim Spazierengehen feststellen konnte. Normalerweise sind ja nur die äußerst seltenen 4blättrigen Kleeblätter Glücksbringer, aber ich seh das nicht so eng. Der Mai wird, so habe ich bei Wikipedia gelesen auch mit Jupiter in Verbindung gebracht, was ja stimmig ist. Jupiter steht auch für Wachstum, die Fülle, die Expansion, das Große, die Erweiterung - und eben für “Glück” ... Der Mai scheint mir ein wirklich ganz besonderer Monat zu sein. Das stelle ich fest, je mehr ich ihn nun kennenlerne :-))
    Wenn ich diese Gedanken und Beobachtungen im Juni nun auf den Menschen übertrage, dann denke ich, dass es erklärt, warum wir nicht wirklich gerne wachsen. Der Moment an dem unser Wachstum seinen Höchststand erreicht, wird etwas sterben müssen, etwas gehen müssen, wird sich etwas verändern oder aber wir müssen konkret etwas verändern. Sonst stecken wir fest. Eine Wiese die ihrem Wachstum überlassen wird, wird irgendwann so hohes Gras haben, dass es beim kleinsten Sturm oder heftigen Regen umfällt und liegenbleibt. Es wird langsam verrotten, was aber lange dauert. Darunter kann nichts neues wachsen, bis das alte langsam verfault ist. Erst dann wird sich was neues tun.

    Eigentlich auch eine beruhigende Erkenntnis, denn wirklichen Stillstand gibt es nur im Tod und der ist bekanntlich eine Illusion und eben auch nur ein Übergang. Kommt aber der Bauer mit seiner Mähmaschine und schneidet im Juni das erste Heu, dann wächst ruckzuck neues Gras nach. Die Kräuter sprießen auf ein Neues. Alles ist wieder frisch und grün. Das hohe alte Gras ist spröde und hart, es ist trocken, die Grashalme schneiden einem in die Finger, wenn man nicht aufpasst. Frisches Grün ist wieder zart und geschmeidig, es ist weich und es leuchtet wieder in seinen schönsten Grüntönen. Frisch nachgewachsene Kräuter sind wieder saftig, heil - ohne braune Stellen - und perfekt in Form und Aussehen.
    Sogesehen heißt das: Am Ende eines jeden Wachstumsprozesses wartet am Ende der Schnitter auf uns und nicht nur der große, also der der da immer ganz in schwarz verhüllt mit Sense rumrennt (welch treffende Symbolik) :-)) ... sondern auch der kleine, am Ende eines jeden Wachstumsschubes, den wir machen und es ist dann an uns ihn hereinzulassen, ihn mit der Sense willkommen zuheißen oder aber die Tür verschlossen zu halten und lieber zu warten, bis das Alte in uns verrottet, vergammelt und verschimmelt ist. Das bei diesem Prozess sicher auch immer wieder Gifte in uns zurückbleiben/freigesetzt werden, finde ich logisch. Diese Gifte wären dann Neid, Mißgunst, Zorn, Rachegefühle und so weiter. Wir können sie als etwas natürliches zulassen oder aber sie ablehnen und wegdrücken. Dann liegen sie brach, wie die zu lang gewordenen ungeschnittenen Wiesen und modern vor sich hin. Und nichts neues kann auf solch einem Boden gedeihen, bis Ordnung geschaffen ist. Ordnung in Form von Hinschauen, Ansehen, Annehmen, Akzeptieren
    Und wenn wir das getan haben, dann kann die Wandlung kommen. Dann kann sich aus den Blüten langsam die Frucht entwickeln. Mit dieser Frucht beginnt dann ein neuer Wachstumsabschnitt, der wieder seine Zeit hat, bis zur “Ernte” irgendwann im späten Sommer.

    Ich glaube also, diese Gefühle gehören zum Wachsen dazu. Genau wie alle anderen Gefühle, die Wachstum begleiten: Freude, Sinnlichkeit, Enthusiasmus und Liebe zum Großen Einen. Kurz bevor der Schnitter kommt, wechseln diese Gefühle und Frust macht sich breit. Vielleicht ist das so, weil man ja sonst keinen Grund hätte eine Veränderung zu wollen. Es gäbe keine Energie, die eine Wandlung nach sich ziehen müßte. Alles könnte so bleiben wie es ist. Aber auf Erden bleibt nie etwas, wie es ist. Das einzig sichere hier in der Materie ist die Veränderung ...
    Bei den Blüten sieht der Prozess ein wenig anders aus. Auch hier wird gestorben, die Blüten müssen den Früchten weichen. Sie müssen ihre Blütenblätter loslassen, sie fallen zu Boden und verwehen dort mit dem Wind um irgendwo wieder eins zu werden mit der Erde. Ein Teil der Blüten - ebenso wie ein Teil der Gräser und Kräuter - bleibt erhalten und wandelt sich aber hier in etwas völlig Neues. Eine Frucht entsteht ...

    Und auch wenn diese Früchte uns letztlich oft als Nahrung dienen, so geht es doch bei diesem ganzen Prozess nur um eins: um Erhaltung der Art. Um Fortpflanzung und Vermehrung. Denn auch in den Früchten sitzen wieder die neuen Samen, die einen völlig neuen Kreislauf schon in sich bergen. So legen wir unsere Samen in unsere Kinder. Sie kommen aus uns, sind aber in sich schon wieder ein völlig neues Leben, mit eigenen Wurzeln und einem eigenen Plan.
    Und da die Rose - besonders die Rote Rose ja bekanntlich für die Liebe steht - die Rote für die leidenschaftliche Liebe - müßte also dieser Monat auch ein Monat der Liebe sein. Wenn der Mai also der Monat der Verliebten war, dann zeigt sich wohl jetzt im Juni, welche Verliebtheit den Schnitter überlebt und in das Stadium der “Liebe” übergeht, also Früchte bildet. Somit ist der Juni auch der Monat der Ehe. Wobei ich eher sagen würde, es ist der Monat der Verlobung, also des Versprechens. Denn es heißt ja: Verliebt, verlobt, verheiratet und das macht ja auch Sinn. Denn die durch die Wandlung entstehende Frucht ist ja noch ganz klein und wer sich ewig bindet sollte vielleicht doch noch die Entwicklung und das Wachstum dieses kleinen Früchtchens abwarten und erst - sozusagen in den reifen Apfel beißen :-)))) ...

    Somit benenne ich das ganze eigenmächtig, wie ich bin, einfach um und sage: Die Rose steht für die erblühende Liebe. Für das Erwachen. Sie ist das Symbol einer beginnenden Liebe, die das Verliebtsein überlebt hat ...



    Re: Monate

    Dagmar - 26.07.2006, 13:42


    Juli

    Es ist Sommer. Jetzt ist Sommer. Im Juni war der Sommeranfang, der Juli ist der erste Sommermonat. Jetzt wachsen die Früchte und reifen. Sie wachsen und bekommen dann ihre Farbe. Als erstes reifen die Beeren - Johannisbeeren, Erdbeeren, jetzt im Juli reifen die Brombeeren und es gibt schon die ersten reifen Kirschen. Im Juli beginnt die Ferienzeit, die sich dann noch bis in den August hinzieht. Es ist eine Zeit des Müssigtums, der Schwimmbäder, des Urlaubs, des Nichtstuns. Die Wandlung ist vollzogen, nun gibt es nichts mehr zu tun, außer abzuwarten und zuzuschauen, wie alles wächst und zur Reife gelangt. Auf den Feldern reift das Korn, der Mais wächst heran und auch die Gemüsegärten sind bestellt und reifen und wachsen vor sich hin. Jetzt schaut man nur noch nach dem Rechten, jätet hier und da ein wenig Unkraut, hält die Schädlinge im Zaum und legt ansonsten die Beine hoch und genießt die ersten Früchte seiner Arbeit...
    Auch die Bauern haben die erste Heuernte schon eingefahren, die Felder sind bestellt und es kehrt ein wenig Ruhe ein. Es ist heiß und die Menschen bewegen sich wenig und nur, wenn es sein muss. Jetzt ist die Zeit der Gartenpartys und der Grillfeste...
    Die Wandlung ist vollzogen, der Schnitter war da und alles überflüssige ist nun weggeschnitten und hat Platz gemacht für die Früchte und das neue Wachstum. Wir können jetzt nichts mehr tun außer zuzuschauen, wie die Frucht in uns wächst, wie sie heranreift. Was zu tun war, ist getan. Wir können noch ein wenig darauf achten, dass unsere Früchte nicht bedroht werden - wir sorgen für ausreichend Nahrung - wir kümmern uns darum, dass nicht Unkraut zwischen unsere Saat gerät, aber mehr können wir jetzt nicht mehr tun. So lehnen wir uns zurück und warten gespannt auf die Zeit der Ernte, auf die Zeit, in der wir unserer Arbeit Lohn genießen können. Wir gönnen uns eine Pause in der sommerlichen Hitze, erfreuen uns am schönen Wetter, machen Ausflüge, genießen den Urlaub, gehen ins Schwimmbad und lassen es uns gutgehen und sammeln neue Kräfte für die Zeit der Ernte.
    Der Juli ist auch die Zeit der heftigen Sommergewitter mit Platzregen und Sturzbächen. Gerade scheint noch die Sonne und brennt uns auf den Pelz und im nächsten Moment hört man es grummeln - dicke fette Wolken ziehen auf und es regnet von jetzt auf gleich wie aus Kübeln. Das Gewitter reinigt die Luft und ist höchstwillkommen. Es kühlt merklich ab, die Luft ist wieder klar, wir haben wieder das Gefühl Sauerstoff atmen zu können - es riecht herrlich nach dem warmen Regen und wir tanzen mit den Regentropfen und freuen uns über jede Abkühlung. Nachts stehen die Fenster auf, um wenigstens etwas Erfrischung in unsere Schlafzimmer zu bringen, damit wir trotz der Hitze noch unseren wohlverdienten Schlaf finden können. Wir sind träge und lassen den lieben Gott einen guten Mann sein. Jedes dicke Gewitter bringt wieder Wasser für Pflanzen und Blumen und sorgt dafür, dass alles gut wachsen und gedeihen kann.



    Mit folgendem Code, können Sie den Beitrag ganz bequem auf ihrer Homepage verlinken



    Weitere Beiträge aus dem Forum Dagmar & Lonny´s Fundgrube

    Die Göttin der Liebe und der Krieger des Herzens - gepostet von Mara am Donnerstag 09.02.2006
    Channelings - gepostet von Mara am Montag 01.01.2007
    Die Zahl 2 - gepostet von Lonny am Sonntag 09.04.2006
    SANTOS von Olivia Molina - gepostet von Lonny am Montag 10.07.2006



    Ähnliche Beiträge wie "Monate"

    Neues Punkte System? - aerokadett (Mittwoch 29.02.2012)
    El-Arabi - 14ValenciaCF (Freitag 01.07.2011)
    USA-Aufenthalt für 10-Monate - Marcel Boknecht (Freitag 20.07.2007)
    Madonna zwei Monate nach Sturz wieder im Sattel - Fightdragon (Freitag 21.10.2005)
    3 Monate-TeleTrader-Aktion über hb-trading.de - Loginname (Donnerstag 01.11.2007)
    14 Monate Haft || 23.02.2005 - hirax (Mittwoch 23.02.2005)
    Es sind ja nur 2 monate - Jasmin (Sonntag 08.01.2006)
    3 Monate im Forum ? - Emma (Samstag 18.08.2007)
    nur noch 2 Monate - Danny (Dienstag 21.03.2006)
    Die letzten Tage/Wochen/Monate... - koenigwerq (Samstag 17.03.2007)