Kapitel XIX

Feuer, Wasser, Luft und Erde
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    Re: Kapitel XIX

    tornagg - 16.02.2008, 13:48

    Kapitel XIX
    (theologia germanica
    Die leret gar manchen lieblichen underscheit gotlicher wahrheit und seit gar hohe und gar schone ding von einem volkomen leben.)
    ---
    Das neunzehnte Kapitel.
    Wie man zu dem wahren Licht und zu Christi Leben nicht kommen kann mit vielem Fragen oder Lesen oder mit hoher natürlicher Kunst und Vernunft, sondern mit einem Verleugnen seiner selbst und aller Dinge.

    Niemand soll denken, daß man zu diesem wahren Licht und vollkommener Erkenntnis kommen könne oder zu Christi Leben mit vielem Fragen oder von Hörensagen oder mit Lesen und Studieren noch mit hoher Kunst und großer Meisterschaft oder mit natürlicher Vernunft. Ja, alldieweil der Mensch von einem etwas hält oder etwas in seiner Liebe, Begierde oder Meinung oder Gesuch handelt oder zu Handen hat, das dies oder das ist, es sei der Mensch selber oder die Kreatur, es sei was es sei, so kommt er hiezu nicht. Dies hat Christus selber gesprochen. Er spricht: „Willst du mir nachfolgen, so verleugne dich selbst und folge mir nach; und wer nicht sich selbst und alle Dinge verläßt und aufgiebt, der ist mein nicht würdig und kann auch mein Jünger nicht sein.“ Damit meint er: wer nicht alle Dinge verläßt und verliert, der kann mich, die ewige Wahrheit, nimmer erkennen noch zu meinem Leben kommen. Und wäre dies nicht durch Menschenmund gesprochen, so spricht es doch die Wahrheit in sich selber, denn es ist in der Wahrheit also. Aber dieweil der Mensch die Teile und die Stücke und allermeist sich selber lieb hat und damit umgeht und etwas davon hält, so ist er betrogen und wird so gar blind, daß er von keinem Gutem mehr weiß, außer was ihm für sich selber und zu dem Seinen Allernützest, Bequemst und Allerangenehmst ist: das hält er für das Beste und ist ihm das Allerliebste. Also kommt er nimmer zur Wahrheit.

    ---

    TorNaGG



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