Der Schöpfungsmythos von Lemuria

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    Re: Der Schöpfungsmythos von Lemuria

    Graf Asfaloth - 03.02.2008, 22:33

    Der Schöpfungsmythos von Lemuria
    Am Anfang war Nichts. Und doch war das Nichts nicht leer, denn zwei Gebilde erfüllten es, dies waren Ishzual, der Eisturm aus den wunderschönsten Eiszapfen und herrlichsten Frostkristallen und Beelgar, der Feuerturm, dessen Mauern Flammen waren und dessen Zinnen aus glühender Lohe bestanden. Und in Ishzual wohnte Kílvan, das heißt Eisfeder in der alten Sprache, und in Beelgar lebte Mogbor, was Feuerfinger in der alten Sprache heißt. Und obwohl Kílvan und Mogbor gleich alt und gleich mächtig waren, so lagen sie im Zwist, wenngleich auch niemand zu berichten weiß, worüber. Und dieser Zwist führte zu Streit und dieser Streit führte zu Hass und dieser Hass führte zu Krieg. Kílvan beschwor mächtige Eismassen, die sich über alles und jeden hinwegwälzten und ihn jämmerlich erfrieren ließen oder ihn zerquetschten wie ein Insekt. Und Mogbor beschwor Feuerwände, groß und mächtig, deren Hitze Steine zum Bersten brachte und deren Fauchen selbst die gestandensten Männer hätte Reißaus nehmen lassen. Und als die massiven Gletscher und die mächtigen Feuerwände sich ineinanderschoben, siehe, da krachte und knackte es und die Eismassen schmolzen und das Feuer erlosch. So sahen sich Kílvan und Mogbor von Angesicht zu Angesicht, das frostige Antlitz Kílvans gegenüber den feurigen Augen Mogbors und zwischen ihnen das einzige, was aus ihrer Urschlacht noch übriggeblieben war: Wasser.
    Da erkannten beide, welchen Fehler sie gemacht hatten und schworen sich, von nun an als Freunde zu handeln und nicht als Gegner. Und sie nahmen das Wasser, welches sie “Ótrogâl” nannten, das heißt “Streitschlichter” in der alten Sprache, und formten daraus die Welt Lemuria. Doch sie erkannten, dass andere Mächte als die ihren notwendig sein würden, um diese Welt zu formen und so riefen sie die Urelementare, mit denen sie Lemuria beseelten. Dies waren: Wasser, Erde, Luft, Stein, Holz, Licht und Schatten. Und diese sieben Elemente gingen alsbald Verbindungen miteinander ein und zeugten weitere Elemente und bald war Lemuria gestaltet. Und doch, so spürten die Urgötter, fehlte dieser Welt noch etwas. Lange grübelten sie, bis sie schließlich erkannten, was es war: Lemuria brauchte weitere Götter.
    Und so machten sie sich daran, sie erschufen weitere Götter, riefen sie aus endlosen, sphärischen Tiefen die dem Horizont jedes Sterblichen und selbst dem der Elben auf ewig verschlossen sein werden. Und diese Geister wurden durch Kílvans und Mogbors Segen zu Göttern und jeder wählte sich seine Domäne:
    Ferran wurde der Gott der Erze, der Schmiedekunst und der handwerklichen Arbeit. Er schuf mit Hammer und Meißel Gebirgszüge, modellierte mit kühner Hand die Mäander der Flüsse und als seine Meisterwerke erschuf er Moglan, den Feuerkristall, den er mit Mogbors Feuer füllte und Kilglan, den Eiskristall, der erfüllt war von Kílvans Eis. Aber Kílglan zerbrach ihm bei einem Missgeschick in viele kleine Stücke, nur der Kern blieb erhalten. Und so kommt es, dass am Tag ein einziger, mächtiger Glutball herrscht, während des Nachts unzählige kleine Sternensplitter leuchten und nur der Mond sein ganzes Licht erstrahlen lässt.
    Sashir, der den Beinamen “Azshizara” hat, das heißt der Giftfürst, wählte sich die Gifte, die Reptilien und die Gase als Domäne. Zwar ist er nicht böse, aber seine heimtückischen Gifte, Gase und Kreaturen werden weithin gefürchtet. Aber auch die Mediziner wissen um seine Macht und beten zu ihm, dass er ihren Heilmitteln Kraft geben möge.
    Molcar, die Anmutige, war so schön, dass kein Wort, kein Lied und kein Gemälde sie je umschreiben könnte. Man sagt, selbst Ferran sei es unmöglich gewesen, ihre Schönheit in Stein zu meißeln. Und doch liebte sie die Künste und jedes Abbild von ihr, obwohl es ihre Schönheit nicht traf, erweckte ihr Gefallen. Und so ist sie bis heute Inspiration jedes Künstlers.
    Wirie, ebenfalls wunderschön anzusehen, ist die Herrin über das Glück und Wächterin der Ehe, so das sie die erste der Götter war, die Hochzeit hielt und zwar mit Mogbor. Auch gab sie Kílvan und Molcar bei ihrer Hochzeit den Ehesegen.
    Kyrr, der erste Sohn von Kílvan und Molcar, erbte das frostige Gemüt seines Vaters und wurde zum Herrscher über den Schnee, die Eiskristalle und das Nordlicht. Sein Schloss steht hoch im Norden, wo selbst die Barioner nicht hinlangen, und ist so schön wie ein reiner Eiskristall, der in der Sonne glitzert.
    Tôra und Ènaidel, die Zwillinge Kílvans und Molcars, sind sich so ähnlich wie zwei Regentropfen in Gestalt, Gedanken, Sprache und Handeln. Vorallem das Glück in der Familie und die Geschwister sind, worüber sie wachen.
    Volvag, der Mogbors Erstgeborener ist, ist der Herr über Geysire und Funken, über Asche wie über das zornige Gemüt. Selbst die Salamiden, die im Feuer leben, verbrennen sich an den Flammen, aus denen seine Burg gemacht ist.
    Moira, die Schicksalsseherin, war die Tochter Mogbors und Wiries und kein Schicksal auf Lemuria war ihr fremd. Gleichwohl sie kein Augenlicht besaß, so konnte sie dennoch sehen, denn sie sah und sieht immer noch die Fäden, die jedem einzelnen Schicksal zugeteilt sind.
    Als jüngster der Gottessöhne ist Quiar nicht minder weise als seine Geschwister. Er ist der Schutzpatron derer, die auf Reisen sind und er steht ihnen bei ob als Falke, als Quelle oder als Wanderer, denn er kann seine Gestalt nach Belieben ändern.

    Und so füllte sich Lemuria mit den wundervollsten Dingen und jeder der Götter wählte sich eine eigene Heimstatt bis auf Kílvan und Mogbor, deren göttlicher Glanz die Welt hätte vergehen lassen. Und oft saß Moira in ihrem Garten und lauschte, aber sie hörte nichts. Denn Lemuria fehlte Leben, kein Vogel sang, kein Wild schlich durch den Wald und kein Insekt knackte im Gehölz. Und unzählige Schicksalsfäden sah sie, die weder ihr noch den anderen Göttern zugeteilt waren und so sprach sie zu ihren Geschwistern wie auch zu den Söhnen Kílvans, die ihre Freunde waren: “Seht, zahllose Schicksale sehe ich, die uns nicht zugedacht sind. Doch ohne neue Schicksale wird das Universum keinen Bestand haben es sei denn in Gestalt der zwei ewigen Türme Ishzual und Beelgar. Und zu lieb habe ich diese Welt gewonnen, als das ich sie vergehend wissen will. So lasst uns neues Leben schaffen, auf das es Lemuria bevölkere.”. Und die anderen Götter nickten, denn hoch schätzten sie Moiras Rat. Und so machten sie sich daran, Lemuria zu bevölkern. Und Quiar, der mit den Händen der geschickteste unter den jungen Göttern war, formte Figuren aus Ton und Tôra und Ènaidel hauchten diesen Figuren ihren Lebensatem ein. Doch diese Figuren waren hohl und stumpf und kein Schicksalsfaden war mit ihnen verknüpft. Und die nächsten Figuren formte Quiar aus Metall, doch der Lebensatem von Tôra und Ènaidel vermochte nicht, diese Figuren zu füllen. Und die Götter zerschlugen ihre beiden Fehlversuche und so geschah es, dass die von Ferran so gründlich getrennten Schichten aus Ton und Erz bis zum heutigen Tage vermischt sind. Und in ihrer Verzweiflung riefen die Götter Kílvan und Mogbor an und diese erhörten ihr Flehen. Und Kílvan erschuf die Barioner, wunderbare Wesen aus Eis und Schnee, die er die Kunst lehrte, aus Nordlicht Kleider und wunderbaren Schmuck zu weben. Und Mogbor erschuf die Salamiden, große feurige Echsen, die selbst die Lohe und das heißeste Feuer einfangen und schmieden konnten. Und dankbar sahen die anderen Götter diese Beispiele und fertigten die Menschen, deren Geist wach und deren Leben kurz war, die Zwerge, deren Entschluss so hart war wie Ferrans härteste Metalle, die Elfen, deren Gesang so süß und schön war, dass selbst Wirie ihnen gerne lauschte, die Elben, deren Weisheit denen der Götter am nächsten kommt, die Goblins, gleichwohl eklig vom äußeren so sind sie doch hervorragende Krieger oder Wahrsager, die Seraphen, die wie man sagt nur mit Einverständnis der Götter auf die Welt kommen, das Mondscheinvolk, welches Kílglan als ihren Hauptgott verehrt und die krähenflügeligen Seleviten, die jedem bekannt vorkommen, auch wenn selbst die Elben nicht sagen können, woher.
    Und zweihundert mal zweihundert Jahre entwickelten sich die Rassen glücklich und kein Krieg und kein Zwist entzweite sie. Doch ein Geist trachtete danach, sie zu entweihen: Molcham, der unter den Göttern der gefürchtetste war, denn Hass, Verfall und Wahnsinn waren seine Domänen. Und er erschuf Kreaturen aus Fäulnis und Schlamm, das waren die Untoten, die Dämonen, das Knochenvolk und die echsenartigen Quí-Rhîp-Athar, die tief unter der Erde wohnen. Und am Abschluss erschuf Molcham die Schabbags, grauenhafte Lebewesen, derer es nur hundert gab und die vom Fleischkönig geführt werden, den kein sterbliches Lebewesen töten kann. Und mit dieser Armee attackierte Molcham die glücklichen Lande, in denen die Menschen, die Elfen, die Zwerge und alle anderen Lebewesen hausten. Und nur mit Hilfe der Götter gelang es ihnen, den Angriff zurückzuschlagen. Doch Molcham leistete Widerstand und so verbannten Kílvan und Mogbor ihn in den Fârandiel, das ist der Berg, der die Welt spaltet, wo Molcham bis zum heutigen Tage sitzt und Hass und Zwietracht sät.



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