Oppin und Oppina

Luna Argenti
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    Re: Oppin und Oppina

    Anonymous - 02.02.2008, 18:03

    Oppin und Oppina
    Darion saß unsicher auf einem Schemel im Waisenhaus von Stormwind. Eines der kleinen Mädchen mit einer Puppe hatte es irgendwie geschafft den Paladin um den Finger zu wickeln und das charmante Lächeln der Lehrerin hatte den Rest erreicht. So fand sich Darion umgeben von einer Kinderschar und sollte Geschichten von seinen Reisen erzählen. Die meisten seiner Erlebnisse waren jedoch nicht unbedingt für Kinderohren bestimmt und auch wenn die Liebesgeschichte mit Najiba bestimmt an vielen Stellen Aufmerksamkeit erregen würden, war Darion das Thema etwas fehl am Platze.

    Da kam ihm eine Geschichte in den Sinn, die er von einem Zwerg einmal gehört hatte: Oppin und Oppina. Zwei Geschwister die sich heiß und innig "mochten". Den Kindern würde es gefallen, der Lehrerin - mal sehen.

    Und so begann Darion, die Geschichte von Oppin und Oppina ...



    Re: Oppin und Oppina

    Anonymous - 02.02.2008, 18:04


    Oppin saß in der kleinen Taverne am Feuer und wärmte seine Gnomenfüße. Das Holz im Ofen knackte und die Flammen prasselten. Vor ihm Stand ein Krug dieses gehaltvollen Zwergenbieres und sein kleiner grüner Begleiter „Kuh“ saß neben ihm auf den Tisch. „Kuh“ war eigentlich ein Frosch ! Oppin hatte ihn von einem Gildengefährten geschenkt bekommen und glaubte immer noch, daß etwas bei der Zustellung schief gelaufen war. Sein Stab lehnte an der Wand, der kleine Umhang säuberlich über den viel zu großen Stuhl gehängt. Während er auf sein Essen wartete - Eberrippchen in Biersoße mit Lakritzgemüse – ging er in dieser gemütlichen Umgebung seine Post durch.

    Eine Rechnung der Akademie von Ironforge über die letzte nicht bezahlte Unterrichtsstunde. Reklame für Magierstäbe. Zwei Bestellungen für Manatränke. Und – oh – was war das ? Ein kleines Päckchen in rotem Geschenkpapier eingewickelt. Vielleicht noch ein nachträgliches Präsent von Väterchen Frost ? Schnell fummelte Oppin die rosa Schleife auf und förderte eine kleine Holzdose zum Vorschein. Oppin klatschte in die Hände – fein – eine Überraschung. Unter der Dose lag ein Brief. Aber zuerst reinschauen. Er war viel zu neugierig. Die Holzbox hatte einen einfachen kleinen Haken, den er zur Seite drehte und dann den Deckel öffnete …. BOOOOOOOOOMMMMM !

    Hustend und keuchend wedelte der kleine Gnomenmagier den Rauch vor seinem Gesicht weg. Seine Robe und alles um ihn herum war verrußt. Mit wütendem Gesicht grabschte er sich den Brief und riß ihn auf :

    „Mein Lieber Bruder Oppin,

    es war klar, daß Du zuerst die Schachtel und nicht den Brief öffnen würdest.

    Ich habe diese wunderbare Stange Sprengstoff grade entwickelt und mir fiel von Herzen niemand anderes ein, als sie bei Dir auszuprobieren. Ich hoffe die Durchschlagskraft war richtig berechnet, um Dich in alle Winde zu verteilen. Der Auslösemechanismus ist übrigens recht simple zu umgehen, sollte bei Dir aber keine Relevanz haben. Solltest Du den Brief noch lesen können – schade eigentlich – dann wünsche ich Dir für den Rest des Tages alles erdenklich Schlechte. Auf das Du wenigsten im Waschzuber ersäufst, denn der Ruß ist aus einem speziell klebrigen Gemisch.

    Verachtungsvoll, Deine Schwester Oppina „

    Der Gnomenmagier zerriß den Brief in der Luft und streute die Papierfetzen in das Feuer. Es wunderte ihn nicht, daß die Fetzen in unterschiedlichen Farben verbrannten und anfingen zu stinken. Gnomeningenieurin – pah. Der Appetit war ihm vergangen. Er packte seine sieben Sachen, hoppste vom Stuhl und bat den Wirt um einen großen – besser kleinen Waschzuber mit heißem Wasser und Seife.

    Während Oppin mit den Blasen spielte und auf magische Weise kleine Tiere in ihnen formte, überlegte er seine Rache.

    ...



    Re: Oppin und Oppina

    Anonymous - 05.02.2008, 17:07


    Die Gnomin wankte erschöpft in ihre kleine Behausung. Ein gemütlich eingerichtetes Erdloch mit allem was eine angehende Hexenmeisterin so braucht. Den Wichtel mit den unaussprechlichen Namen entließ sie aus ihrer Kontrolle. Mit einen Koboldischen Gezeter verschwand er im Nichts. Oppina musterte ihre Behausung, streifte mit den Augen über die hübschen Gemälde, den Experimentiertisch, die Vorratsfäßer, die Sammlung an Seelensplitter und Gesundheitssteinen, den plüschigen Teppich, die … Was war das ? Da schaute sie ein frecher schwarzer Fleck auf dem fliederfarbenen Teppich an. Ja widerlich ! Sie griff nach einem Seelenstein, beschwor einen Schattenwandler und beauftragte ihn, ordentlich und sorgfältig die kleine Höhle zu putzen.

    Zufrieden wanderte Sie in die angrenzende kleine Wohnhöhle für ein heißes Bad. Dank Ihrer Ingenieurskunst hatte sie eine Warmwasserzufuhr aus einem Hahn , welches über ein gebogenes Rohr und einem Kessel, der von einem Feuerkerlchen betrieben wurde und dort den entsprechenden Druck über die Ventilzufuhr … ( verlieren wir uns lieber nicht in Details ) – Oppina dreht den Hahn auf und freute sich auf die Wanne. Sorgfältig legte sie Bürste, Seife, winziges Handtuch, kleines Körpertuch und die Haarspangen zurecht und prüfte das Wasser.

    Bbrrrrrrrr. Das war ja Eiskalt. Während sie auf den Wasserhahn blickte, hörte das Rauschen des Wassers auf. Am Hahn bildete sich ein Eiszapfen. Und es war kalt. Nicht nur das Wasser. Die ganze Höhle wurde von Sekunde zu Sekunde kälter. Zitternd warf sich Oppina die Handtücher über und rannte nach draußen.

    Verzeiht – wollte nach draußen Laufen. Der Eingang war von einer dicken durchsichtigen Eisschicht versperrt. Auf der anderen Seite winkte ein kleines Männchen mit Bart und schütterem Haar ihr zu und machte eine tiefe Verbeugung. Oppina hörte das Ächzen von Metall. Mit grausiger Vorahnung rannte sie zurück in die Nische und wurde freudigst von dem ersten berstenden Rohr begrüßt, welches ihr eiskaltes, teilweise noch in der Luft gefrierendes Wasser entgegen spritzte.

    Binnen weniger Sekunden war die Höhle von einer Eisschicht überzogen und bitter kalt. Einzig in der Mitte bildete sich eine Pfütze. Oppina dampfte und glühte vor Zorn. Das konnte nur er gewesen sein - nur ihr Bruder Oppin beherrschte diese dummen magischen Eissprüche auf diese Weise. Oppin hallte es in ihrem Kopf. Wie konnten sie überhaupt Geschwister sein. Unmöglich. Sie mußten bei der Geburt mit anderen Gnomlingen verwechselt worden sein.

    Um nicht zu erfrieren, brannte sie sich einen Weg nach draußen und wartete ab. Der Spruch konnte nicht ewig dauern. Zeit genug, einen Gegenschlag auszuarbeiten. Einen von Herzen – aus vollster Geschwisterliebe heraus – so bösartig wie möglich.



    Re: Oppin und Oppina

    Anonymous - 08.02.2008, 13:34


    Oppin stand auf dem Grashügel. Rechts unter ihm liefen drei dieser dummen Speerwerfer, die er im Auftrag einer Wache erledigen sollte. Drei ! Oppin grübelte. Alle drei auf einmal war nicht ungefährlich, aber eine Herausforderung für den Gnomenmagier. Ein Speerwerfer blickte nach oben. Schnell lies sich Oppin auf den Boden fallen. Im Liegen dachte er weiter. Ein Schaf – da waren es nur noch zwei. Den anderen vereisen, da war es nur noch einer. Hihi ! Ja ! Ein kleiner Speerwerfer, der traf mal einen Gnom, der schleuderte nen Feuerball, da waren’s nur noch …“ Oppin kicherte in sich hinein. Konzentriere Dich Oppin, sonst drehen sich die Rollen in dem Lied um.

    Wieder ernst, hörte man kurze Zeit später ein Blöcken. Der Eisring saß, bevor die Gegner richtig bemerkten, was los war. Einer rannte auf Oppin zu. Der Magier murmelte seinen mächtigen Feuerspruch. Noch während seine Lippen die Hälfte der Magie gewirkt hatten, ploppte das Schaf in einer Wolke zurück zu einem Speerwerfer, der wütend auf ihn zu rannte. Oppin veränderte sofort seinen Spruch.
    Kurz vor ihm trippelte ein wolliges Tier. Uff ! Also zuerst der andere. Für den Feuerball würde es nicht mehr reichen. Oppin „blinzelte“ und bereitet ein paar arkane Geschosse vor. Als er sich umdrehte, hechtete ein Speerwerfer auf ihn zu, während ein zweiter … EIN ZWEITER … ihn mit Speeren bewarf. Ja zum Gnomischen Urvater – was soll jetzt das. Und das Eis schmolz auch schon.

    Oppin rannte um den Hügel und brachte Deckung zwischen sich. Zeit gewonnen, wurde ein neues Schaf geboren. Und eine Sekunde später zurück verwandelt. Der kleine Magier schaute verzweifelt auf seine Hände. Der Spruch war einer seiner leichtesten. Wieso hielt die Wirkung nicht.

    Laufen – umdrehen – Schaf – nicht Schaf – laufen – umdrehen – Schaf – nicht Schaf – blinzeln – Eisring – laufen – ein kleiner Blitz von rechts oben.

    Opping blickte in die Richtung. Oben auf einem Absatz des Hanges stand eine Gnomin. Neben ihr waberte eine dunkle Schattengestalt. Und da blitzte immer wieder aus einem Zauberstab eine winzige Ladung auf einen der verzauberten Speerwerfer. Ein Blitz war auch so ziemlich das letzte, was Oppin sah, als alle drei Gegner ihn unter sich begruben…..

    Oppin schimpfte vor sich hin. Er schimpfte auf diesen blöden weißen Engel. Trat mit seinem durchsichtigen Fuß gegen den Grabstein. Das Zwitschern der idiotischen Vögel ging ihm auf sein Geistergeist und überhaupt war dieser durchsichtige Zustand absolut und über alle Maßen unbefriedigend. Langsam trottete er zurück, um seine Überreste einzusammeln. In seinem Kopf spukte immer wieder ein Wort „Oppina“.



    Re: Oppin und Oppina

    Anonymous - 14.02.2008, 16:11


    Oppina saß äußerst zufrieden auf ihrem gepolsterten Sessel und schlürfte an dem Frosch-Shake. Auf ihren kleinen Gnomenbeinen lag ein sorgfältig geleimtes Büchlein mit Zeichnungen der Familie. Auffallender Weise befanden sich helle Flecken in Mitten der Bilder, dort wo eine Person gewesen sein könnte. „Zip Zip“ zirpte sie und tätschelte mit ihrer freien linken Hand den kleinen Zauberstab.

    Draußen rumpelte es. Die Hexenmeisterin verzog das Gesicht. Jetzt schon. Sie hopste aus dem Sessel und späte nach draußen. Nichts zu sehen. Schnell rannte sie durch die Höhle und kontrollierte die Wasserleitungen und die Frostschutzeinrichtungen. Der Trick würde nicht mehr funktionieren. Oppina überlegte. Besser als abzuwarten, war ein Gegenschlag. Sie beschwor einen Wichtel und beauftragte ihn das Wesen da draußen anzugreifen.

    Der Wichtel jagte nach draußen, sprach ein paar Sprüche und schon bald hörte sie seine Feuerbälle durch die Luft jagen. „Hihi“, kicherte sie, „wie heißt es so schön : Man muß Feuer mit Feuer bekämpfen.“

    Von draußen kam Oppins dunklere Stimme :“ Wie recht Du hast, Pestbeulchen. Man muß mit Feuer kämpfen.“ Oppina stampfte mit dem Fuß auf, deutlich war das Feuerschild um den Magier zu erkennen. „Das ist unfair, aber warte, ich hab noch den hier !“ Schnell rief sie einen Schattenwandler.

    Oppin wartete das Ende der Beschwörung nicht ab. „Feuer meine gehaßte Zufallsverwandte, Feuer wolltest Du doch. Ein Schaf trottete in die Höhle. Oppin verschwand zügig.

    Oppina beendete das Ritual, der Leerwandler waberte neben ihr. Ein Schaf ? Was in aller Welt sollte ein Schaf in ihrer Höhle. Und viel interessanter, was war das Schaf in Wirklichkeit !! So dumm war sie wirklich nicht. „Husch, husch, raus aus meiner Höhle Schäflein.“ Das Schaf fand den verschütteten Froschmix besser als die Treibversuche der Gnomin. „Blödes Vieh, raus hier und laß meine Vorräte!“ Oppina gab aufgebracht dem Schaf einen Klapps, welches das Tier eindeutig als Angriff wertete.

    „Puffffff“

    Der Rest ging in einem laut prasselnden Feuerinferno unter.

    Minuten später saß die Hexenmeisterin in durchsichtiger Gestalt auf einem Grabstein: „Eleminieren, Auslöschen, Vernichten, Zerstampfen, …“ hörte man aus dem Nichts hallen. Das war schwer zu überbieten und vor allem, zuerst mußte sie den Drachen aus ihrer Höhle kriegen.



    Re: Oppin und Oppina

    Anonymous - 23.02.2008, 20:36


    Oppin lief durch die Sümpfe. Sehr vorsichtig. Die seltsamen Kreaturen waren alle viel zu mächtig für ihn und dann lauerte vielleicht auch noch die Horde hinter einem Stein. Kaum hatte er den Gedanken ausgesprochen, sah er auf dem Weg eine Gestalt näher kommen. Sie war klein. Vielleicht eine dieser häßlichen Untoten. Oder ... hmm – er schien Glück zu haben – doch jemand von der Allianz !

    Freudig winkte er zur Begrüßung. Nicht, daß er mit einer Antwort rechnete. Letztens lief ein Schurke seines Reiches an ihm vorbei und lachte ihn aus. Tja – so sah es mit der Einigkeit des Reiches aus. Kleine Leute ernteten den Spott – nur weil sie klein – gut – winzig, knubbelig und lustig aussahen. Oppin seufzte. Wurde doch Zeit für einen Spitzhut.

    Die Gestalt war näher gekommen und wurde immer langsamer. Oppin kniff die Augen zusammen. Sprach er grade vorhin von Glück. ? Das kann in dieser riesigen Welt bei allen Inseln und Reichen nicht sein – daß da vorne war seine, seine, seine Gift-Haß-Abscheu-Ekel-Schwester. Seine flache Hand patschte an seine Stirn. Schnell überlegen – was führt sie im Schilde. Sie verfolgt mich. Will mich meucheln. Obwohl – sie kommt mir ja entgegen.

    Umkehren ? Nein – nie und nimmer wegen Ihr ! So gingen beide weiter aufeinander zu. Mitten auf dem Weg, so weit wie möglich von einander entfernt, aber auch nicht in den Sumpf tretend, trafen sie zusammen. Sie hatte keinen ihrer dämonischen Begleiter und sah müde aus, aber das war sicher ein Trick. Und eine Chance. Ein kleiner Eisregen im Sumpf und dann wegblinzeln. Oh oder noch viel besser. Ja das Ding, was da aus dem Sumpf plötzlich auftauchte war ein riesiger, Schlamm triefender Taure mit einem wunderschönen mächtigen Hammer über Oppina‘s Kopf.

    Oppin grinste!

    Oppina grinste!?

    Warum grinste sie, wunderte sich Oppin. Das war auch das letzte, was er dachte, denn ein anderer riesiger Hammer eines anderen großen Tauren, der hinter ihm selbst aus dem Sumpf aufgetaucht war, machte ihn noch winziger.

    Minuten später saßen zwei durchsichtige Gestalten auf einem Friedhof und starrten vor sich hin. Beide verbreiteten eine Ausstrahlung von Frust und Haß, daß alle anderen Geister schnell ihre Gräber verließen. Hier war es ihnen zu „laut“.



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