Aus der Zeit der Romantik und ein sehr lesbares Märchen!
Der Student Anselmus, der Protagonist, ist ein Romantiker und Träumer. In Tagträumen eingehüllt, läuft er manchmal Apfelweiber um, und wirft dieses und jenes vom Tisch. Er ist ein wahrer Tollpatsch.
Er findet beim Archivarius Lindhorst eine Anstellung, alte Manuskripte zu kopieren, und stößt in dessen Haus auf seltsame Begebenheiten. Anselmus gerät zwischen den Fängen des Apfelweibs und den Zauberkünsten des Salamanders. Verliebt sich in zwei Jungfrauen, und steht dadurch ständig zwischen zwei Stühlen. Er muss sich entscheiden!
Wie in allen guten Märchen finden man auch im “goldenen Topf” die Dualität von “Gut” und “Böse”, und das “Böse” wird zum Schluss besiegt. Allerdings stehen diese Begriffe auch für die Wirklichkeit und Phantasterei, und wie es so in der Romantik üblich ist, ist das Alltägliche dem “Bösen” zugeordnet. Der Realität sollte man entfliehen.
Doch hier meldet sich dann der Erzähler selber zu Wort, und legt dem Leser nahe, dass dort auch eine Gefahr besteht, nämlich dem Alltäglichen jeglich zu entrücken, und in “Atlantis” (Traumwelt) fortwährend zu existieren. Vollständige Existenz in der Romantik, Träumerei und Poesie, denn Märchen besitzen eine Moral.
Ferner spielt Hoffmann hier mit Symbolen, alten traditionellen Mythen aus der Antike, sowie mit Motiven aus der Bibel: “Glaube, Liebe und Hoffnung”.
Dieses Werk von 1819 hat mir ausgesprochen gut gefallen, es hat nichts von der Schwülstigkeit von Eichendorff oder Novalis, und lässt sich in der heutigen Zeit immer noch sehr gut lesen. Insbesondere weil mir auch der Sprachstil des Autors lag.
Bewertung:
Schwierigkeitsgrad: leicht - mittel