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Pool, Daniel - What Jane Austen Ate and Charles Dickens Knew




Pool, Daniel - What Jane Austen Ate and Charles Dickens Knew

Beitragvon marilu » 19.09.2008, 06:38

Untertitel: From Fox hunting to Whist - the facts of daily life in the 19th century

Daniel Pool ist Amerikaner und als solcher schrieb er "What Jane Austen Ate..." für amerikanische Literaturstudenten, um ihnen ein besseres Verständnis für den geschichtlichen und kulturellen Hintergrund im England des 19. Jahrhunderts zu geben.

Dabei bezieht er sich auf die Klassiker der Zeit (Werke von Charles Dickens, George Eliot, Jane Austen, Anthony Trollope, die Brontës, William Makepiece Thackerey ... ). Diese Ausführungen haben mir vieles erleuchtet, was ich zuvor bei der Lektüre einfach hingenommen habe.

Sechs Buchteile beschäftigen sich mit folgenden Themen:

The Basics
The Public World
Transition
The Country
The Private World
The Grim World

Unter diesen Überschriften findet man viele Details:
Geld und Währung, Kalender, Maßeinheiten, Adelstitel und Anreden, "The Season", Etiquette, Rituale und Feiertage, Staatspolitik, Transportmittel, das ländliche Leben und Stadtleben, menschliche Beziehungen und Ehearrangements, Möbel, Hausbeleuchtung, Essen, Tod, Waisen, Doktoren und und und.

Im Anschluss an die ausführliche Erläuterung bietet Daniel Pool ein 35-seitiges Glossar wichtiger Begriffe der Zeit.

Das Buch ist mit diversen zeitgenössischen Abbildungen versehen und lockert so die Lektüre auf.

Sicher muss man "What Jane Austen Ate..." als Einstieg in die Materie betrachten, mehr kann es nicht bieten, aber ein Literaturverzeichnis gibt Hinweise auf weitere Empfehlungen. Mir hat es schöne Stunden geschenkt, auch wenn ich manchmal gern mehr über bestimmte Themen erfahren hätte.

Andererseits weiß ich nicht, ob ich anders jemals erfahren hätte, dass ein Kriegsschiff erster Klasse damals 90 Waffen an Bord hatte, ca. 120.000 Pfund kostete und aus 3500 Eichen bestand. Oder, dass "Footmen" (Diener, die am Tisch bedienen) gut aussehend und ansprechend sein mussten, weil sie im öffentlichen Bereich des Hauses arbeiteten. Auch die Masse an Essen, die ein Dinner verlangte, ist (für mich) unvorstellbar.

Ich kann es denjenigen, die britische Klassiker lieben und etwas mehr über die Zeit wissen wollen, als erfrisschende und unterhaltsame Lektüre empfehlen!

:stern: :stern: :stern:

Bild

PS: Ich möchte noch erwähnen, dass das Buch 1999 erschienen ist und bisher nicht ins Deutsche übersetzt wurde. Die Chance, das dies jetzt noch passiert, ist sicher sehr gering.
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