eine Geschichte von mir

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    Re: eine Geschichte von mir

    Wilde - 24.01.2008, 21:52

    eine Geschichte von mir
    Seit ich denken kann,wünsche ich mir einen Hund.
    Als Kind habe ich Hundepostkarten gesammelt,ein Hundebuch nach dem anderen verschlungen und sehnsüchtig die Hundegeschichten im Fernsehn verfolgt.Lassie war mein Held.Leider war die Sendezeit identisch mit dem wöchentlichen Religionsunterricht,was sich in den meisten Fällen als aüßerst ungünstig erwies und Videorecorder gab es damals bei uns noch nicht.
    Es gab auch noch nicht soviele Hunde wie heute.Die wenigsten meiner Schulkameraden und Freundinnen hatten einen eigenen Hund,die die einen hatten beneidete ich über alles!
    Als ich ungefähr zehn Jahre alt war,bekam meine beste Freundin Anette einen Langhaardackel,Waldi hieß er,war 8 Wochen alt und der niedlichste Hund,den ich je gesehen hatte.Ich erinnere mich noch an den Tag,als ich ihn das erste mal gesehen habe.Meine Zwillingsschwester und ich holten Anette zur Schule ab,da kam er uns im Flur entgegen.
    In der folgenden Zeit sind wir viel dort gewesen,in der alten Villa,wo Anette mit ihren Eltern und Großeltern gewohnt hat,direkt am Park,wo wir zu dritt mit Waldi spazieren waren.
    Wir stritten uns um die Leine,meine Schwester und ich und ich hätte alles dafür gegeben,wenn Waldi mein Hund gewesen wäre.
    Aber wir wohnten in einem alten Mietshaus,meine Eltern gingen beide arbeiten und den Hundetick habe ich sicher nicht von ihnen geerbt.Trotzdem versuchte ich immer wieder,sie irgendwie zu überreden.Ich setzte Verträge auf,die die verrücktesten Bedingungen enthielten und alle darauf hinausliefen,das ich einen Hund bekommen würde.Ich sparte mein ganzes Taschengeld,um den Hund selbst bezahlen zu können, las Bücher über Hundeerziehung
    und hatte alles auf das Kleinste durchgeplant.
    Statt einem Hund bekam ich irgendwann einen Wellensittich.
    Als ich älter wurde,brachte ich einmal einen Hundewelpen mit nach Hause,ich hatte ihn geschenkt bekommen und war vollkommen happy.Eine einzige Nacht war er mein Hund.Ich war die ganze Nacht wach,habe neben ihm gelegen und ihm beim Schlafen zugesehen und geheult habe ich.Denn natürlich durfte ich ihn nicht behalten und am nächsten Tag mußte ich ihn zurückbringen.Damals habe ich meine Eltern manchmal gehaßt.
    Seitdem sind mehr als 20 Jahre vergangen.Als ich mit 22 meine erste eigene Wohnung bezog,ging mein Kindertraum in Erfüllung:ein eigener Hund.
    Dies hier ist jedoch nicht seine Geschichte,obwohl er auch darin vorkommen wird.Was hier erzählt wird,ist die Geschichte von Timo,dem besten und treuesten Freund,den ich je hatte.

    Wenn ich die Augen zumache, vergesse ich die Gitter um mich herum. Ich bin eingesperrt, schon ein paar Tage. Warum bin ich eigentlich hierher gekommen?
    Als ich vor 2,5 Jahren auf die Welt kam, schien mein Leben toll zu werden. Ich hatte noch Geschwister, wuchs bei meiner Mutter auf. Wir hatten viel Platz, einen großen Garten, eine kuschelige Hütte, immer leckere Sachen zum Essen, Spielsachen und Hände, die uns streichelten.
    Überhaupt, Menschen sind was Tolles, anders als wir Hunde, aber sehr lieb und man kann wahnsinnig lustige Dinge mit ihnen machen. Und wenn mich die Hände hinter den Ohren und am Bauch krabbeln, dann möchte ich am liebsten schnurren, wie eine Katze.
    Die Zeit dort in meinem ersten Zuhause ging viel zu schnell vorbei. Ich wusste schon, dass ich nicht ewig hier bleiben würde, alle kleinen Hunde werden irgendwann von fremden Menschen abgeholt um dort glücklich zu werden, ein paar meiner Geschwister waren schon fort.
    Das kleine Mädchen, was mich im Arm davontrug, mochte ich von anfang an. Für sie war ich der liebste, schönste und schlauste Hund der Welt und das zeigte sie mir auch. Sie liebte mich abgöttisch und nach einer Weile ich sie auch. Wir waren unzertrennlich. Abends holte sie mich heimlich zu sich ins Zimmer .Eigentlich hatte ich einen Korb im Flur, aber in ihrem Bett war es sooo schön. Sie erzählte mir alles, es gab nichts, was ich nicht über sie wusste.
    Vormittags musste sie in die Schule, da konnte ich nicht mit hin. Ich trollte mich solange im Garten, buddelte alte Knochen ein und aus, nagte an Besenstielen und nicht immer alten Schuhen, verschlief die Stunden bis sie wieder da war. Manchmal ging ihre Mutter mit mir ein Stück spazieren und freute sich, wenn alle Leute mich niedlich fanden .Und das war ich wirklich Ich sah aus, wie ein zu groß geratenes Wollknäuel, mit riesigen Pfoten und Beinen, die nun langsam immer länger wurden. Ich war noch nicht mal ein halbes Jahr und dem Nachbarpudel schon bedenklich weit über den Kopf gewachsen.
    Mein Glück endete plötzlich und unerwartet. Alles schien auf einmal aus der Bahn geworfen zu sein .Mein Mädchen und ihre Mutter zogen weg. Seitdem weiß ich, was Scheidung bedeutet.
    Das kleine Mädchen hat tagelang geheult, sich an mich geklammert, aber es hat nichts genutzt. Einen so großen Hund wie mich, kann man nicht mit in die Stadt nehmen.
    Als sie fort war kam mein Korb in den Schuppen und ich für immer an die Kette. Die neue Herrin des Hauses mochte keine Hunde, so große zottelige wie mich schon gar nicht.
    Ich hatte noch Wasser und Futter und eine Bretterhütte zum Schlafen. ich hatte noch den alten Pudel, der mich ab und zu besuchen kam, gestreichelt hat mich seitdem keiner mehr.
    Dafür bekam ich nun Tritte und Schläge, wenn ich zu lange bellte, was sollte ich aber sonst machen, es war totlangweilig, ich wollte laufen und herumspringen, ich war noch so jung.
    Als ich 2,5 Jahre alt war habe ich zurückgebissen, in den Arm des 16jährigen Stiefsohnes, der mich solange traktiert hatte, fast 2 Jahre lang.
    Nun bin ich hier. Ich bin im Tierheim .Ich habe wieder eine Hütte mit einer Decke diesmal Futter und Wasser bekomme ich von außen. Ich habe mir geschworen, nie wieder einem Menschen zu vertrauen, ich lasse auch niemanden in meinen Zwinger herein.
    Ein großer dicker Mann hat es versucht, der Tierheimleiter wohl. Seitdem hat er eine Wunde auf dem Bauch, wird sicherlich mal eine schöne Narbe werden. Alle anderen haben nun Respekt vor mir.
    Nie wieder werde ich einem Menschen vertrauen.



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