Stadtvilla von Raidon O'Connell

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    Re: Stadtvilla von Raidon O'Connell

    Kenneth Branagh - 13.04.2008, 22:21

    Stadtvilla von Raidon O'Connell
    Und hier residiert Raidon, während er in London weilt ;)



    Re: Stadtvilla von Raidon O'Connell

    Raidon O' Connell - 13.04.2008, 23:10

    Das große helle Wohnzimmer
    pp: Spieleinstieg

    Raidon sah Angelica an. Sie saß ihm in einem weißen Hosenanzug auf der Couch gegenüber und der Silberschmuck um ihren Hals und an ihren Fingern glitzerte.
    "Jenny wird in das Internat gehen, Raidon. Ende."
    "Sie will nicht, Angelica."
    Sie verlagerte ihr Gewicht ein wenig und starrte ihn an. "Sie ist ein kleines Mädchen! Sie hat Angst vor einer neuen Umgebung. Das ist alles!"
    Raidon schüttelte den Kopf.
    "Das glaube ich nicht, Angelica. Sie moechte es nicht. Sie moechte in eine Schule gehen, wo sie abends abgeholt werden kann. Wo ist das Problem? Du bist abends zu Hause."
    "Es ist die beste Schule Londons. Ich will, dass sie dahin geht."
    Raidon seufzte leise.
    "Sie ist dir zu anstrengend."
    "Das ist eine boeswillig Unterstellung!" Angelica funkelte ihn an und stand auf. Er erhob sich ebenfalls, damit sie nicht auf ihn herabsehen konnte. "Das ist unverschämt, Raidon!"
    "Für meine Begriffe ist es die Wahrheit."
    Angelica war kurz davor in die Luft zu gehen und er wusste instinktiv, dass sie sich über irgendetwas geärgert hatte, das nichts mit ihm zu tun hatte.
    "Du... du... du hast ja keine Ahnung, wie es ist! Eine Tochter zu erziehen und zu arbeiten! Du weißt nicht wie das ist! Unsere täglichen Kämpfe! Du... machst ihr alles moeglich... und natürlich will sie deswegen zu dir! Aber so ist das nicht, Raidon!"
    Er seufzte.
    "Du bist verärgert. Lass uns wann anders darüber sprechen."
    "Was auch immer." entgegnete sie und beruhigte sich wieder. "Sie geht auf dieses Internat. Du kannst mir nicht auf der einen Seite sagen, was du tun würdest und sie auf der anderen Seite nicht bei dir wohnen lassen koennen. Also."Er antwortete nicht darauf. Angelica funkelte ihn an, seufzte dann entnervt und wandte sich ab, um zu gehen.
    "Ich finde die Tür alleine! Danke!" zischte sie und ging.
    Raidon wusste, dass sie unglücklich war und es tat ihm unheimlich Leid. Sie sollte glücklich sein mit ihrem neuen Mann und Jenny... aber irgendetwas hinderte sie daran.
    Raidon wandte sich ab und schenkte sich einen Tee ein. Gedankenverloren setzte er sich erneut, überflog seine letzten Testergebnisse noch einmal und warf sie dann frustriert auf den Tisch. Sie schlidderten über die glatte Glasplatte und fielen zu Boden.
    Raidon grinste kurz-Anarchie!- und legte die Füße auf den Tisch, bevor er nach Haydns Schoepfung, beziehungsweise dem Libretto griff und es erneut studierte, um es mit dem Orginal von John Milton zu vergleichen.



    Re: Stadtvilla von Raidon O'Connell

    Kenneth Branagh - 14.04.2008, 00:08


    pp: Spieleinstieg :P

    Kenneth stieg eben die Stufen zu Raidons Stadtvilla hinauf, und streckte die Hand nach der Klingel aus, als die Türe aufschwang und ihm eine frustrierte Angelica beinahe in die Arme fiel.
    Sie stolperte erschrocken zurück, rutschte aus, ruderte mit den Armen und im letzten Moment gelang es dem Briten, ihren schwarzen Mantel zu packen, und sie nach vorne zu ziehen, und so zu verhindern, dass sie fiel.
    "Entschuldige... Ich wollte dich nicht erschrecken... Und guten Morgen anbei bemerkt." Er lächelte ihr freundlich zu, aber sie schien sich nicht dafür gewinnen lassen zu wollen.
    Er fragte sich für einen kurzen Moment ob sie wohl wieder hier eingezogen war, verkniff sich aber die Frage danach.
    Wahrscheinlich hatte sie Jenny zur Schule gebracht, und war danach gleich hier hergefahren.
    Und so ungefähr konnte Kenneth sich auch denken, mit welcher Absicht.
    Ihre Laune und derzeitige Verfassung zeigte deutlich, dass ihr Gespräch mit Raidon nicht ihren Vorstellungen entsprechend verlaufen war und das bedeutete, dass sie sehr empfindlich sein würde.
    "Guten Morgen, Kenneth." Sie zwang sich zu einem dankbaren Lächeln, und kontrollierte durch einen schnellen und unauffälligen Griff in ihr Haar, dass ihre Frisur nicht unter ihrem beinahe Sturz gelitten hatte.
    "Ich... das hat nichts mit dir zu tun..." Sie riss sich zusammen.
    Offensichtlich.
    "Ihr habt euch gestritten?"
    Angelica seufzte.
    "Wir tun doch nichts anderes mehr." Erwiderte sie und tatsächlich schien es für einen Augenblick als würde es ihr Leid tun.
    Sie streckte die Hand aus, berührte damit flüchtig Kenneths Schulter und schüttelte den Kopf.
    "Ich... muss jetzt gehen." Sie schlängelte sich an ihm vorbei, hielt auf dem letzten Treppenabsatz aber noch einmal inne und wandte sich zu ihm um.
    "Es ist schön, dass du ihn hin und wieder besuchen kommst, Kenneth. Ich weiß, dass du viel zu tun hast." Sagte sie leise, bevor sie sich wieder abwendete, und in ihren Wagen stieg.
    Kenneth atmete tief durch, und setzte seinen Weg fort.
    Die Türe war geöffnet, und er trat ein, kümmerte sich nicht darum, das Hauspersonal zu suchen, sondern begab sich instinktiv in den gemütlichen kleinen Salon in dem er schon so oft mit Raidon Tee getrunken hatte.
    Ein flüchtiges Lächeln legte sich auf seine Lippen.
    Das Haus war groß und noch sehr viel großzügiger eingerichtet, aber auf verquere Art und Weise erinnerte ihn der Luxus dieses Hauses daran, wie Raidon angefangen hatte, nachdem er sich erst einmal vom Vermögen seiner Eltern losgesagt hatte.
    An die Zeit, als sie beide zusammen in einer drei Zimmer Wohnung in einem der billigeren Londoner Mietsvierteln gehaust hatten.
    Es war eine schöne Zeit gewesen.
    Eine freie Zeit.
    Eine unbeschwerte Zeit.
    Kenneth erreichte den Salon und konnte Raidon auf der Couch liegen sehen. Er lehnte sich zunächst an den Türrahmen, und beobachtete seinen Freund einige Minuten lang einfach nur, hörte ihm zu, bevor er leise eine Melodie summte.
    Es war die Haushälterin, die den Moment unterbrach, als sie plötzlich neben ihm stand und ihn mit überraschtem Blick maß.
    "Mr. Branagh?" Fragte sie verwundert und er konnte es ihr nicht verdenken. Sie fragte sich sicher, wie er hineingekommen war.
    Zufälle gab es...!



    Re: Stadtvilla von Raidon O'Connell

    Raidon O' Connell - 14.04.2008, 00:25


    Huh?
    Musiiiiiiik!
    Ein Summen!
    Mr. Branagh?
    Raidon fuhr hoch und versuchte sich so zu drehen, dass er die Tür sehen konnte.
    Tatsächlich! Da stand er! Dinge gab es...
    "Kenneth!" rief Raidon glücklich und versuchte aufzustehen, verhedderte sich aber in all seinen Unterlagen. Nach und nach fielen sie auf den Boden und je mehr Raidon versuchte sie festzuhalten, desto mehr entglitten sie ihm. Sein langjähriger Freund lächelte liebevoll und schüttelte den Kopf.
    "Bleib liegen!" sagte er, schritt zu ihm und beugte sich nach vorne, um ihn zu umarmen.
    "Sir... wünschen Sie Ihren Tee hier einzunehmen?" drang die sanfte Stimme der Haushälterin zu ihnen.
    "Tee? Tee klingt wundervoll! Was moechtest du für einen trinken?" fragte er Kenneth. "Ich kann dir fast alles anbieten."
    "Pfefferminz, bitte." entgegnete der eindrucksvolle Mann lächelnd und tat Raidon den Gefallen die heruntergefallenen Papiere aufzuheben und auf den Tisch zu legen. Dann setze er sich.
    "Dann bitte Pfefferminz." wandte sich Raidon an seine Haushälterin. Sie lächelte kurz gutmütig und verschwand dann.
    Raidon wandte sich Kenneth erneut zu und betrachtete ihn mit glänzenden Augen. Er sah gut aus. Das verschmitzte Lächeln lag kaum sichtbar um seine Lippen, seine Augen strahlten, er schien beseelt zu sein von Tatendrang.
    "Wie geht es dir?" fragte Raidon neugierig. "Toll, dass du hier bist! Ich freue mich immer, dich zu sehen!"



    Re: Stadtvilla von Raidon O'Connell

    Kenneth Branagh - 14.04.2008, 00:39


    "Naaaa, dann hab ich ja all die Jahre etwas richtig gemacht." Erwiderte Kenneth grinsend und machte es sich auf der Couch gemütlich.
    "Mir geht's soweit ganz gut, ich kann nicht klagen." Antwortete er auskunftsfreudig und betrachtete Raidon.
    "Und wie geht es dir? Wie fühlst du dich?" Fragte er wissbegierig und natürlich, wie üblich, nicht ganz ohne Eigennutz.
    Aber das hatte Zeit.
    Sein Blick wanderte über Rai, und er konnte eine deutliche Besserung von dessen gesundheitlichen Zustand ausmachen, seit sie sich das letzte Mal gesehen hatten.
    Die Haut war nicht ganz so blass, die Lippen nicht rau oder aufgerissen, das schönste aber waren die blauen Augen die voller aufrichtiger Freude glitzerten.
    Er sah so gesund und energiegeladen aus wie schon lange nicht mehr.

    "Weißt du, ich war gerade in London..." Erklärte er, doch das Grinsen, das dabei auf seinen Lippen lag, verriet jedem, der ihn kannte - und Raidon kannte ihn gut - dass da noch mehr dahinter steckte.
    "Und auf den Stufen deiner Villa ist mir deine verflossene, seitdem aber offenbar dauerwütende Angetraute geradezu in die Arme gestolpert..." Er lächelte erneut ließ es damit aber auf sich beruhen.
    "Und auch wenn ich vermute, dass sie heute schon einen Überfall auf dich unternommen hat... muss ich leider gestehen, dass auch ich ein Attentat auf dich vorhabe...!"
    Er grinste kurz, und verstummte, als die inzwischen sehr alt gewordene Haushälterin ihnen den Tee servierte.
    "Vielen Dank." Kenneth lächelte ihr zu, und nahm anschließend die Tasse in seine Hände.
    Noch war der Tee zwar zu heiß zum trinken, doch wer ein echter Brite war, den kümmerte das nicht.
    Und wer sich für einen halben Iren hielt schon dreimal nicht.



    Re: Stadtvilla von Raidon O'Connell

    Raidon O' Connell - 14.04.2008, 00:59


    "Mir geht es gut, danke!" erklärte Raidon und lächelte breit. Er lauschte Kenneths Ausführungen über Angelica und musste ihm insgeheim zustimmen. Angelica war tatsächlich dauerwütend.
    "Ah? Gerade in London, ja?"
    Raidon schmunzelte ein wenig. Er konnte geradezu spüren, dass da noch vieeeeel mehr kommen würde und er war neugierig wie schon seit langem nicht mehr! Kenneth musterte ihn mit glitzernden Augen und schien ihn einen Moment lang abzuschätzen.
    "Ah und was Angelica betrifft... es war nur ein halber Überfall. Ich wusste, dass sie kommen würde." Raidon lächelte erneut. "Was ich von dir nicht behaupten kann... aber dein Besuch ist sicherlich um Vieles schoener, als ihrer."
    Raidon sah ihn erneut neugierig an.
    "Was meinst du denn mit Attentat? Ich bin ganz Ohr..."
    Er tappte tatsächlich ein wenig im Dunkeln. Hätte es etwas mit der Company zu tun gehabt, hätte er sicherlich davon gehoert. Außerdem brauchte Kenneth in solchen Belangen nicht seine Hilfe. Beziehungsweise irgendetwas anderes, das einen Anlass für einen Überfall gerechtfertig hätte. Worum also ging es?
    Raidon ergriff seine Tasse und nippte an dem Tee. Erwartungsvoll sah er Kenneth über den Rand hinweg an.



    Re: Stadtvilla von Raidon O'Connell

    Kenneth Branagh - 14.04.2008, 16:09


    Kenneth sah Raidons neugierigen Blick, das Glitzern der blauen Augen und die Erwartung die in ihnen lag.
    Rai hatte tatsächlich keine Ahnung, und Kenneth zögerte die Antwort noch ein wenig länger heraus, indem er mit dem Löffel in seiner Teetasse rührte, das Getränk an seine Lippen führte und einen Schluck davon kostete.
    Es machte ihm Spaß, Raidon ein wenig im Dunkeln tappen zu lassen und ein Grinsen legte sich über seine Lippen.

    "Du kennst doch sicher die Potterbücher, oder? Jenny dürfte da doch auch ganz wild darauf sein..." Begann er und lehnte sich entspannt in der Couch zurück.
    Er sah Raidon nicken und grinste ein wenig breiter.

    "Dachte ich mir."
    "Du spielst da doch auch mit, wenn ich mich nicht irre...?" Warf Raidon ein und Kenneth sah ihn amüsiert an.
    Er hatte ihm vor einem knappen halben Jahr gesagt, dass Alan ihn darauf angesprochen hatte, ob er nicht auch Lust dazu hätte... und dass Miss Rowling mit ihm telefoniert hatte.
    Von seiner Rolle oder davon, das er zugesagt hatte, hatte er Rai allerdings noch nichts erzählt.

    "Jahaaaaa....." Antwortete er gedehnt und er bemerkte, wie Rai auf dem Sofa hin und her zu rutschen begann.
    Er spannte ihn auf die Folter...!
    Und das war nicht nett.
    Aber lustig.
    "Und eigentlich bin ich gerade auf dem Weg dorthin. Das große Shooting fängt heute an..." Sagte er freundlich und sah wie Rais Augen noch ein wenig größer wurden.
    "Und du wirst mich dahin begleiten. Hoffentlich. Wird nämlich Zeit, dass du wieder was arbeitest.... vornehmlich mit mir zusammen..."



    Re: Stadtvilla von Raidon O'Connell

    Raidon O' Connell - 14.04.2008, 16:18


    Verwirrt sah Raidon ihn an, ohne dass seine runden, blauen Augen weniger begeistert blitzten.
    "Ich? Mal wieder was arbeiten? Klingt ja gerade so als hätte ich nichts zu tun...!" grinste er neckisch, aber Kenneths Aussage ließ ihn nicht los. "Das große Shooting fängt heute an? Und da hängst du bei mir rum? Is ja gigantisch... aber ganz ehrlich? Ich habe keine Ahnung, was du von mir im Zusammenhang mit einem großen Shooting wollen koenntest."

    Raidon sah ihn neugierig an. Kenneth wusste, dass er nicht vor der Kamera stehen wollte. Außerdem hätte er sicherlich davon etwas mitbekommen, wenn er für irgendetwas engagiert worden wäre. Was also sollte er an einem Set? Da war er vollkommen falsch! Das ging ja gar nicht! Mit Kenneth zusammen zu arbeiten war natürlich eine verlockende Aussicht. Das war es stets, aber Raidon begriff einfach nicht, wie sich das mit dessen momentanen Pflichten verbinden ließ.

    "Und... ich kann doch nicht so einfach mir nichts, dir nichts verschwinden... habe ich doch richtig verstanden, dass du quasi sozusagen gerade auf dem Sprung bist?" hakte er nach und sah seinen Freund an. Das war alles sehr nebuloes und enigmatisch.



    Re: Stadtvilla von Raidon O'Connell

    Kenneth Branagh - 14.04.2008, 16:38


    "Wieso?" Hakte Kenneth nach und sah sich bezeichnend in dem Raum um.
    "Hält dich hier irgendwas?" Er hob beide Augenbrauen und sah ihn fragend an.
    "Ein kleiner Tapetenwechsel würde dir nicht schaden... und die Company kommt auch ein paar Tage ohne dich aus, glaub mir. Falls nicht wissen sie dich hinterher umso mehr zu schätzen." Er grinste erneut und nippte an seinem Tee, während er Raidon weiter darüber im Unklaren ließ, wie genau sein Vorhaben aussehen würde und was er sich da so aus und angedacht hatte.

    Kenneth hatte schon häufig versucht, Rai mit vor die Kamera zu zerren - erfolglos.
    Inzwischen hatte er alle Versuche in diese Richtung aufgegeben.
    Aber glücklicherweise gab es beim Film nicht das Spielen vor der Kamera.
    Wurde Zeit, dass Raidon das auch erkannte.
    Langsam nur stellte er Tee samt Tasse ab.
    "Also. Folgendes." Ließ er sich endlich dazu herab seinen Freund aufzuklären. ( :P )

    "Du weißt ja sicher, dass wir mit sehr vielen Kindern arbeiten. Amateuren also, im Grunde, auch wenn ich mir eher die Zunge abbeißen würde, als unsere Kinder Amateure zu nennen, ganz im Gegenteil. Aber es ist natürlich eine Tatsache, dass gerade die Kids oft nervös sind oder einfach noch einiges an... Erfahrung missen lassen." Setzte er an und Raidon lauschte ihm aufmerksam.
    "Beim ersten Dreh hat sich Alan intensiv mit den Jungs und Mädels auseinandergesetzt... das wollte er bei diesem Dreh eigentlich auch wieder tun, aber jetzt, wo die ganzen Drehpläne stehen, ist ziemlich klar geworden, dass es nicht funktionieren wird. " Kenneth machte eine kurze Pause um Rai forschend anzusehen.
    Sah gut aus für ihn. Auch wenn er wahrscheinlich nur ansatzweise ahnte, worauf das hinauslaufen würde.

    "Chris Colombus, unser Regisseur, hat daher vorgeschlagen, einen Schauspielcoach für die Kinder zu engagieren... aber woher nehmen, wenn nicht stehlen, einen Tag vor Drehbeginn?" Kenneth zwinkerte Raidon zu.
    "Tja, und da hab ich kurzerhand gesagt, ich hätte da so einen an der Hand, der das kann... und Erfahrung damit hat... und wenn du jetzt ablehnst, und nicht mitkommst, dann steh ich da wie der letzte... na du weißt schon, deswegen kannst du gar nicht ablehnen." Er grinste über sein ganzes Gesicht und die blauen Augen funkelten hell.
    "Wo waren noch gleich deine Koffer?"



    Re: Stadtvilla von Raidon O'Connell

    Raidon O' Connell - 14.04.2008, 17:34


    Raidon blinzelte ein paar Mal. Er sollte die Kinder coachen? Es war nicht so, dass er das nicht konnte. Im Allgemeinen bekam er von jeglichen Schauspielanwärtern unter 12 sehr schnell den Namen Onkel Rai verpasst- Übung machte den Meister und Jenny war eine tolle Lehrerin- aber das... war doch irgendwie etwas anderes. Oder doch nicht?

    Kenneth hatte sein letztes Argument halb im Scherz angebracht, aber Raidon wusste natürlich, dass er Recht hatte. Die Tatsache, dass er zuerst mit den Menschen vom Film und dann mit ihm gesprochen hatte, mochten andere vielleicht als rücksichtslos einschätzen, aber er wusste, dass Kenneth es getan hatte, weil er ihm vertraute und so sehr einschätzen konnte sagen zu koennen, dass Raidon sich nicht aus der Affäre zog.

    Raidon lächelte ein wenig.
    "Mhhh, dann will ich dir den Gefallen mal tun." stimmte er schließlich zu und erhob sich. "Und der Lagerplatz meiner Koffer ist mein best gehütetes Geheimnis." fuhr er fort und grinste. "Warte einen Moment."Mit diesen Worten verließ er den kleinen Salon und begab sich auf den Weg ins Schlafzimmer, wo er sich sofort ans Packen machte.

    "Sie verreisen, Sir?" Wie immer war Mary aus dem Nichts erschienen. Die Frau war bereits weit über sechzig, aber ihre Augen und ihr Geist noch immer wach und zuverlässig.
    "Ja, Mary." entgegnete er sanft. "Ich werde für ein paar Tage nicht da sein."
    "Was ist mit dem Wochenende? Soll ich Mrs. Templeton sagen, dass Miss Jenny nicht abgeholt werden wird?"
    "Ich komme zum Wochenende nach Hause zurück."
    Mary nickte kurz.
    "Soll ich irgendetwas für Freitag Abend vorbereiten?"
    "Nein, ich werde selber kochen, danke."
    Sie sah ihn freundlich an. "Vergessen Sie Ihre Medikamente nicht, Sir."
    Geistige Notiz gemacht.
    "Und die Planungsunterlagen für die Company. Am Freitagnachmittag muss ein vorläufiger Spielplan erstellt sein."
    Ah ja, richtig!!!
    "Außerdem sollten Sie sich noch einen Überblick über die Finanzen verschaffen, damit die Stipendiumshöhe und -quantität für das nächste akademische Jahr festgelegt werden koennen."
    "Was? Das ist auch an mir hängen geblieben? Ich meine... studentische.. ähm..."
    "Sie baten mich, Sie unter allen Umständen und egal, was Sie vorhaben daran zu erinnern, Sir."
    Raidon fuhr sich durch das dichte Haar, warf ein paar Longsleeves und Sweatshirts in den Koffer, außerdem Bein- und Unterkleidung zum Wechseln.
    Während er in das angeschlossene Badezimmer lief, um seine Hygieneartikel zu packen, trat Mary an den Koffer und faltete die wenigen Kleidungsstücke vernünftig und platzsparend zusammen.
    "Wissen Sie auch, wo ich den ganzen Papierkram hingelegt habe?" rief er ihr zu und konnte nicht sehen, wie sie zu lächeln begann.
    "Sie finden ihn in der schwarzen, flachen Ledertasche in Ihrem Arbeitszimmer, Sir." entgegnete sie und richtete sich wieder auf, als er mit dem restlichen Zeug aus dem Bad kam.
    "Danke, Mary, Sie sind ein Engel."
    Sie lächelte ein wenig.
    Raidon schloss den Koffer und nahm ihn in die Hand, bevor er sie einen Moment lang versunken ansah.
    "Machen Sie keinen Unfug, während ich nicht da bin... und halten Sie George nicht allzu sehr vom Gärtnern ab, ja?"
    Mary lachte leise, als sie den Schalk in seinen Augen sah. Der fast siebzigjährige Gärtner war ebenso in seinen Haushalt übergewechselt wie sie. Auf Türsteher hatte der junge Mann komplett verzichtet und Chauffeure gab es auch nur dann, wenn er nicht selber fahren konnte. Mary wusste, dass wenn sie einmal nicht mehr sein würde, Raidon sich wahrscheinlich keine neue Haushälterin anschaffte. Er hatte sie eingestellt, weil seine Eltern sich nach einer jüngeren Frau umgesehen hatte und ihre Chancen auf dem freien Arbeitsmarkt gleich null gewesen waren. Daher tat sie nun alles, was in ihrer Macht stand, um ihm das Leben angenehmer zu gestalten.
    "Ihre Medikamente, Sir." sagte sie und reichte ihm eine Tasche, die man schon fast als Kulturbeutel hätte bezeichnen koennen. Rai nahm jeden Tag eine gute Handvoll Tabletten ein, um den Neuausbruch seiner Krankheit hinauszuzoegern. Das bedeutete einen hohen Durchlauf an Pillen im Allgemeinen- daher Kulturbeutel.
    "Dan-ke." sagte er und grinste, bevor er ihr einen Kuss auf die Wange hauchte, seinen schwarzen, eleganten Kurzmantel über die Schulter warf und sich zu Kenneth in den Kleinen Salon zurückbewegte, wobei er einen minimalen Umweg in Kauf nahm, um die schwarze Aktentasche zu holen.
    "Ich habs dann." erklärte er. "Und werde dich nicht länger davon abhalten, mit deiner neuen Arbeit zu beginnen."



    Re: Stadtvilla von Raidon O'Connell

    Kenneth Branagh - 14.04.2008, 22:25


    "Hach, ich wusste ich kann auf dich zählen, Rai!" Sagte Kenneth glücklich und strahlte über das ganze Gesicht, als er seinen Freund mit einem Koffer bewaffnet wieder in den Salon treten sah.
    Er hatte es gewusst!
    Er hatte gewusst, dass er Rai überreden können würde, mitzukommen und er war überzeugt davon dass alles ganz toll werden würde, und sie beide in den kommenden Tagen viel Spaß zusammen haben würden.
    Er brauchte nicht extra anmerken, dass Rai ihn damit sehr glücklich machte.
    "Das wird sicher ganz großartig." Meinte er, leerte seinen Tee und stellte die Tasse auf den Tisch zurück.

    "Ich hab dir extra ein Plätzchen im Kofferraum freigehalten, für dein Gepäck. Natürlich bringe ich dich Freitag wieder zurück, ganz klar." Er zwinkerte Rai zu, erhob sich und schlüpfte wieder in den langen, dunklen Trenchcoat, den er zuvor abgelegt hatte.
    Er bewegte sich auf Raidon zu, lächelte ihn offen an und legte ihm kurz die Hand auf die Schulter.
    "Ich freue mich wirklich, dass du mitkommst." Sagte er und Ehrlichkeit lag in seiner Stimme.

    Es war nicht der erste Film, den er drehte, würde auch sicher nicht der letzte sein, aber wie immer, wenn er sich an ein fremdes Set begann, war er zu Beginn aufgeregt und auch ein wenig aufgekratzt.
    Das lag nicht daran, dass er sich irgendwie fürchtete, sondern weil er sich einfach immer wieder so sehr auf die Arbeit mit diesen ganz wunderbaren Menschen freute, die es vermochten, aus Texten und Regieanweisungen ganze Welten zu kreieren.
    Sein Blick fiel auf die Wanduhr und er hob eine Augenbraue.
    "Mh... wenn wir uns beeilen, kommen wir sogar noch pünktlich." Sagte er verschmitzt grinsend, durchquerte das Foyer, und hielt Rai anschließend die Türe nach draußen auf.



    Re: Stadtvilla von Raidon O'Connell

    Raidon O' Connell - 14.04.2008, 22:58


    "Das mache ich doch gerne!" versicherte ihm Raidon noch einmal, umfasste seinen Koffergriff ein wenig fester und trat durch die Tür hindurch, die Kenneth ihm aufhielt.

    Draußen herrschte ein mildes Wetter und die Luft war angenehm und sauber. Schon von weitem konnte Raidon das Auto von seinem Freund sehen und Kenneth nahm ihm den Koffer ab, um ihn zu verstauen. Raidon warf seinen Mantel auf den Rücksitz und stieg dann auf dem Beifahrerseite ein. Nach wenigen Sekunden oeffnete auch sein Freund die Tür und stieg ein.

    Raidon war neugierig. Er freute sich darauf, etwas Neues zu erleben und neue Menschen kennen zu lernen. Sicherlich würde Kenneth ihm auch noch das eine oder andere auf der Fahrt erzählen. Er war immer mit ganzem Herzen bei der Sache und fing ein leidenschaftliches Feuer, das ihn dazu brachte, die großartigen Leistungen zu bringen, die er immer brachte. Das würde auch jetzt nicht anders sein.

    Ein wenig mulmig wurde ihm dann aber schon. Hoffentlich ging er auf so einem Set nicht verloren!! Oder fand keinen Zugang zu den Kindern... oder verstand alles voellig falsch... oder...
    Raidon riss sich wieder zusammen. Er war komplett paranoid! Es würde alles ganz großartig werden! Bestimmt!
    "Bereit?" fragte Kenneth und er nickte.
    "Bereit." Damit ging es los.



    Re: Stadtvilla von Raidon O'Connell

    Kenneth Branagh - 14.04.2008, 23:18


    Die Fahrt verlief recht Ereignislos.
    Das Setgelände befand sich ein gutes Stück außerhalb von London, so dass sie eine knappe Stunde unterwegs waren, und Kenneth viiiieeeellll Zeit hatte, Raidon all die netten kleinen Dinge zu erzählen, die er selbst gehört hatte, oder über die er sich Gedanken gemacht hatte.
    "Weißt du, ich freu mich schon ganz tierisch auf die Dreharbeiten." Sagte er vergnügt und er sah, wie Raidon lächelte.

    "Ich hab den ersten Teil im Kino gesehen und war total begeistert davon, was die Leute auf die Beine gestellt haben, ehrlich! Haha. Und jetzt werd ich selbst ein Teil davon... das ist, als würde man an Weihnachten genau DAS bekommen, was man sich gewünscht hat." Er zwinkerte Raidon erneut zu und lachte leise.
    "Außerdem hat Alan mir schon sooooo viel erzählt... Oh, und die Duellierclubszene wird sicher ganz gigantisch! Außerdem hab ich ein paar Entwürfe meiner Kostüme gesehen - die sind voll super! Wenn die das wirklich umgesetzt haben, dann gibt es keine Farbe, die ich nicht tragen werde...!" Wieder ein strahlendes Lächeln.
    Und die Fahrt ging weiter.
    Brummmm!

    "Jedenfalls wird das ganz toll werden... und wenn du mit dabei bist, sogar noch sehr viel toller... Alan hat mir von grandiosen Improtheaterrunden am Abend erzählt... ich hoffe ja, dass es die auch beim diesem Dreh wieder geben wird... und wenn, dann wirst du dich nicht davor drücken können."
    Raidon schwieg zwar, aber das gutmütige Lächeln auf seinen Lippen verriet Kenneth, dass es ihm Spaß machte, ihm zu zuhören.
    Ja, beinahe wie früher.
    Aber wer sagte denn, dass heute nicht alles besser war? Anders auf jeden Fall.
    Brummmm.... Brummmmmm!



    Re: Stadtvilla von Raidon O'Connell

    Raidon O' Connell - 15.04.2008, 15:11


    Raidon lächelte versunken. Kenneth war begeistert und das freute ihn. Darüber hinaus war er sehr gespannt und freute sich auch darauf, Alan wieder zu sehen. Er mochte den älteren Briten sehr gerne.

    Das alles war irgendwie neu und aufregend für ihn, auch wenn die Arbeit schon dem entsprach, was er gewoehnt war. Schweigend lauschte Raidon Kenneths übersprudelnden Worten und lächelte. Die Landschaft draußen flog vorbei und er sah ihr still zu.
    "Ah... Improrunden..." Er lächelte kurz.
    "Warst du im Kino, um den Film zu sehen?" fragte Kenneth neugierig und Raidon nickte sanft.
    "Ja, war ich. Es hat mir sehr gut gefallen. Die Kinder sind großartig und ich bin sehr gespannt darauf wie es sein wird, sie tatsächlich kennen zu lernen."

    Das Auto wurde langsamer und in der Entfernung konnte man bereits Container und Gebäude erkennen. Sie waren fast da und Raidon spürte wie er ein wenig nervoeser wurde.
    "Heyyy, was ist denn mit dir los?" grinste Kenneth. "Verwandelst du dich gleich in einen Gummiball? Darf ich überhaupt die Autotür aufmachen oder hüpfst du mir dann weg?"
    Kenneth kannte seine Aufregung gut und er brachte ihn regelmäßig zum Lachen damit. Raidon lächelte also entschuldigend und antwortete:
    "Nein, ich werde nicht klein und rot und rund werden und durch die Gegend hüpfen... ich verspreche es."

    Kenneth lächelte und parkte den Wagen, bevor er Raidon noch einmal intensiv ansah.
    "Es wird dir Spaß machen, Rai. Glaub mir."
    Er nickte und grinste ein wenig.
    "Dann mal los!"
    Er schnallte sich ab.



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