Kapitel XII

Feuer, Wasser, Luft und Erde
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    Re: Kapitel XII

    tornagg - 23.01.2008, 10:59

    Kapitel XII
    (theologia germanica
    Die leret gar manchen lieblichen underscheit gotlicher wahrheit und seit gar hohe und gar schone ding von einem volkomen leben.)
    ---
    Das zwölfte Kapitel.
    Was rechter wahrer innerlicher Friede sei, den Christus seinen Jüngern zum Abschied gelassen hat.

    Es sprechen viel Leute, sie haben nicht Frieden oder Ruhe, sie haben so viel Widerwärtigkeit und Anfechtung, Drucks und Leidens, daß sie nicht wissen, wie sie daraus kommen sollen. Der nun dies in Wahrheit will ansehen und merken, der erkennt wohl, daß wahrer Friede und Ruhe nicht liegt in äußerlichen Dingen. Denn wäre dem also, so hätte der Teufel auch Friede, wenn es ihm ginge nach seinem Willen und Wohlgefallen, das doch durchaus nicht ist. Denn der Herr spricht durch den Propheten „die Bösen und Ungetreuen haben keine Frieden.“ Und darum sollen wir merken und genau wahrnehmen des Friedens, den Christus seinen lieben Jüngern zum Abschied ließ, da er sprach „meinen Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch.“ In diesem Worte mag man wohl merken, daß Christus den leiblichen und äußerlichen Frieden nicht gemeint hat, denn die lieben Jünger und alle Liebhaber und Nachfolger Christi haben von Anbeginn große Trübsal, Verfolgung und Marter gelitten, wie Christus selber sprach „in dieser Zeit werdet ihr Bedrängnis haben.“ Aber Christus meint den wahren innerlichen Frieden des Herzens, der hier anfängt und währt dort ewiglich. Darum spricht er „nicht als ihn die Welt giebt,“ denn die Welt ist falsch und betrügt in Ihren Gaben: sie verheißt viel und hält wenig. Es lebt auch niemand auf Erden, der immerfort Ruhe und Frieden habe, ohne Trübsal und Widerwärtigkeit, dem es allzeit gehe nach seinem Willen: es muß je hier gelitten sein, man kehre es wie man wolle. Und so man einer Anfechtung ledig wird, so kommen sehr leicht zwei andere an deren Statt. Darum so ergieb dich williglich darein und suche allein den wahren Frieden des Herzens, den dir niemand nehmen mag, damit du alle Anfechtung überwindest. Darum meinte er den innerlichen Frieden, der da durch bräche durch alle Anfechtung und Widerwärtigkeit, Druckes, Leidens, Elendes oder Schwachheit oder was dergleichen mehr ist, daß man darin fröhlich und geduldig wäre, wie die lieben Jünger und Nachfolger Christi gewesen sind. Wer nun mit Liebe allen seinen Fleiß und Ernst darzu thäte, der würde gar halb erkennen den wahren ewigen Frieden, der Gott selber ist, nach Möglichkeit der Kreatur, also daß ihm süß würde das ihm vorher sauer war, und daß kein Herz unbewegt stünde allzeit in allen Dingen und daß er nach diesem Leben käme zu dem ewigen Frieden.

    ---

    TorNaGG



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